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Philosophischer Diskurs
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gavagai
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Anmeldungsdatum: 24.01.2005
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Beitrag(#423427) Verfasst am: 27.02.2006, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Erime hat folgendes geschrieben:
Ich WÄRE voll damit einverstanden, wenn sich nicht so angesehene Philosophen wie Jürgen Habermas offenbar zu solchen Fragen völlig bedeckt halten und stattdessen auf den gesellschaftserhaltenden Wert der "heiligen Schriften der katholischen Kirche" verweisen.

servus erime,
das ist ja gerade das Anregende an der Philosophie: für (fast) jede Position gibt es einen Vertreter. Wenn das argumentativ geschieht ist IMO nix dagegen einzuwenden.
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Servus, tschau, bye
Herbert
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
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Beitrag(#423473) Verfasst am: 28.02.2006, 08:43    Titel: Antworten mit Zitat

Henry Morris... Hmm. Ich habe mir sogar einmal vor Jahren von einem meiner christlichen Freunde ein Buch von ihm ausgeborgt. Es ist mir nicht gelungen, dieses Buch fertigzulesen. Es war eines seine Hauptwerke, ich fand es etwas flach und eindeutig weniger komisch als Kent Hovind, von dem ich damals auch ein längeres Traktat las und dabei richtige Lachkrämpfe bekam. Sein Sohn John D. Morris ist übrigens derjenige, der für seine Suche nach der Arche Noah bekannt ist (Wort und Wissen).
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Erime
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Anmeldungsdatum: 30.01.2006
Beiträge: 207

Beitrag(#424096) Verfasst am: 01.03.2006, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

gavagai hat folgendes geschrieben:
Erime hat folgendes geschrieben:
Ich WÄRE voll damit einverstanden, wenn sich nicht so angesehene Philosophen wie Jürgen Habermas offenbar zu solchen Fragen völlig bedeckt halten und stattdessen auf den gesellschaftserhaltenden Wert der "heiligen Schriften der katholischen Kirche" verweisen.

servus erime,
das ist ja gerade das Anregende an der Philosophie: für (fast) jede Position gibt es einen Vertreter. Wenn das argumentativ geschieht ist IMO nix dagegen einzuwenden.


Na, dann hoffe ich nur, daß Du mit den "Argumenten" des Habermas in dieser Sache etwas anfangen kannst ...

Hey, sag mal ist das nicht schizophren? Der Habermas war einer der ersten, der Interdisziplinarität gefordert hatte, der zusammen mit Carl Friedrich von Weizsäcker, einem philosophisch angehauchten Physiker, Schüler von Heisenberg, ein gemeinsames Institut am Starnberger See gegründet hat. Und das Ergebnis all dieser Bemühungen soll die Rückkehr in den Schoß der heiligen katholischen Kirche sein. Das ist doch lächerlich, absolut lächerlich. Kein Wunder, daß es derzeit in der deutschen Fachphilosophie soviele Diskussionen um das reine Überleben dieser Fachphilosophie in Deutschland gibt (Stellenabbau, Mittekürzungen etc. etc. pp.).
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gavagai
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Anmeldungsdatum: 24.01.2005
Beiträge: 413
Wohnort: Wasserburg

Beitrag(#424155) Verfasst am: 01.03.2006, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Erime hat folgendes geschrieben:
Hey, sag mal ist das nicht schizophren? Der Habermas war einer der ersten, der Interdisziplinarität gefordert hatte, der zusammen mit Carl Friedrich von Weizsäcker, einem philosophisch angehauchten Physiker, Schüler von Heisenberg, ein gemeinsames Institut am Starnberger See gegründet hat. Und das Ergebnis all dieser Bemühungen soll die Rückkehr in den Schoß der heiligen katholischen Kirche sein. Das ist doch lächerlich, absolut lächerlich. Kein Wunder, daß es derzeit in der deutschen Fachphilosophie soviele Diskussionen um das reine Überleben dieser Fachphilosophie in Deutschland gibt (Stellenabbau, Mittekürzungen etc. etc. pp.).

Deine Folgerung ist mir völlig unklar.
Das wäre doch so wenn jemand argumentiert.
Der Mathematikprofessor im Ruhestand YXZ quatscht Unfug. (Originalton Erime: Das ist doch lächerlich, absolut lächerlich.)
Kein Wunder, daß es derzeit in der deutschen Mathematik soviele Diskussionen um das reine Überleben dieses Faches in Deutschland gibt.

Mir ist also unklar, wie du von den Äusserungen eines Philosophieprofessors im Ruhestand, die du für lächerlich findest, folgerst: Kein Wunder, dass (deshalb?) 550 amtierende Philosophiedozenten um ihren Posten bangen müssen.
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Erime
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Anmeldungsdatum: 30.01.2006
Beiträge: 207

Beitrag(#424218) Verfasst am: 02.03.2006, 07:45    Titel: Antworten mit Zitat

gavagai hat folgendes geschrieben:
Erime hat folgendes geschrieben:
Hey, sag mal ist das nicht schizophren? Der Habermas war einer der ersten, der Interdisziplinarität gefordert hatte, der zusammen mit Carl Friedrich von Weizsäcker, einem philosophisch angehauchten Physiker, Schüler von Heisenberg, ein gemeinsames Institut am Starnberger See gegründet hat. Und das Ergebnis all dieser Bemühungen soll die Rückkehr in den Schoß der heiligen katholischen Kirche sein. Das ist doch lächerlich, absolut lächerlich. Kein Wunder, daß es derzeit in der deutschen Fachphilosophie soviele Diskussionen um das reine Überleben dieser Fachphilosophie in Deutschland gibt (Stellenabbau, Mittekürzungen etc. etc. pp.).

Deine Folgerung ist mir völlig unklar.
Das wäre doch so wenn jemand argumentiert.
Der Mathematikprofessor im Ruhestand YXZ quatscht Unfug. (Originalton Erime: Das ist doch lächerlich, absolut lächerlich.)
Kein Wunder, daß es derzeit in der deutschen Mathematik soviele Diskussionen um das reine Überleben dieses Faches in Deutschland gibt.

Mir ist also unklar, wie du von den Äusserungen eines Philosophieprofessors im Ruhestand, die du für lächerlich findest, folgerst: Kein Wunder, dass (deshalb?) 550 amtierende Philosophiedozenten um ihren Posten bangen müssen.


Ja, das wäre in der Mathematik tatsächlich so. Man kann - zum Beispiel - auf www.philosophie.de die derzeitigen Diskussionen um das Fach Philosophie beobachten. Man kann dort auch lesen, daß Habermas derjenige unter den deutschen Philosophen ist, der international weitaus am meisten von allen - schon seit Jahren oder Jahrzehnten - "rezipiert" ist. Ein Sachverhalt, der von denjenigen bewertet wird, die beurteilen, ob Institute geschlossen werden (usw.) oder nicht. Wenn Rückkehr in den Schoß der heiligen katholischen Kirche das ist, was dieser "Spitzenphilosoph", Herr Habermas als Resümee aus dem Philosophieren seines Lebens zieht (klar, er wird noch ein bischen "mehr" Worte darum machen), dann habe ich durchaus Berechtigung zu meiner - natürlich wie das im Gespräch zunächst einmal immer ist - sehr verkürzten "Argumentation".

Zum Beispiel in Niedersachsen LAUFEN derzeit umfangreiche Kürzungen und Stellenabbau im Bereich Philosophie. Ebenso in Passau und an vielen anderen Orten.
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El Schwalmo
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Beitrag(#424221) Verfasst am: 02.03.2006, 08:20    Titel: Antworten mit Zitat

Erime hat folgendes geschrieben:
Zum Beispiel in Niedersachsen LAUFEN derzeit umfangreiche Kürzungen und Stellenabbau im Bereich Philosophie. Ebenso in Passau und an vielen anderen Orten.

Okay sind die Bindestrich-Philosophen, die sich konkret mit Aussagen bestimmter Bereiche befassen.

Aber mal ganz unter uns: was würde sich am Lauf der Welt ändern, wenn die restlichen Philosophen ihr Geld durch echte Forschung verdienen müssten und ihre Bücher privat schrieben? Mal ganz unbedarft gefragt: wenn man triagieren muss, was spricht dann dagegen, erst mal die Philosophen aus dem Boot zu kicken? Welchen Nutzen haben deren Glasperlenspiele?
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zelig
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Beitrag(#424222) Verfasst am: 02.03.2006, 08:21    Titel: Antworten mit Zitat

Erime hat folgendes geschrieben:
Wenn Rückkehr in den Schoß der heiligen katholischen Kirche das ist, was dieser "Spitzenphilosoph", Herr Habermas als Resümee aus dem Philosophieren seines Lebens zieht...


Nach dieser wiederholt von Dir aufgestellten, aber unwahren Behauptung, hätte ich aber doch mal gerne gewusst, woraus Du das ableitest.
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zelig
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Beitrag(#424223) Verfasst am: 02.03.2006, 08:23    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Welchen Nutzen haben deren Glasperlenspiele?

Keinen, der sich in Geld auszahlt. Na und?
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#424229) Verfasst am: 02.03.2006, 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Welchen Nutzen haben deren Glasperlenspiele?

Keinen, der sich in Geld auszahlt. Na und?

warum sollte man dann Geld in diese Menschen investieren?

BTW, ich sprach von Triage.
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gavagai
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Beitrag(#424236) Verfasst am: 02.03.2006, 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

Erime hat folgendes geschrieben:

Ja, das wäre in der Mathematik tatsächlich so. Man kann - zum Beispiel - auf www.philosophie.de die derzeitigen Diskussionen um das Fach Philosophie beobachten.

Ich kenne diese URL nicht.
Ich bin an vielen Diskussionen im Fach Philosophie in Deutschland beteiligt.
Ich bin an vielen (relativ zu mir als 1 Person) Seminaren, Konferenzen im Fach Philosophie in Deutschland beteiligt.
Ich verfolge viele Fachzeitschriften laufend.
Daher folgende Berichtigung:
Man kann - zum Beispiel - auf www.philosophie.de eine von vielen derzeitigen Diskussionen um das Fach Philosophie beobachten.
Das Habermas viel zitiert wird, trifft zu, siehe http://www.isihighlycited.com/
Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Schnädelbach, Hoerster, Kanitscheider u.a. kommen dem habermas zitatmässig ziemlich nahe und vertreten eine säkulare Philosophie.
Du solltest mal die Zitate untersuchen: vielleicht wird Habermas so oft zitiert, weil andere auch deiner Meinung sind: lächerlich. Dieses Urteil wird mit einem Zitat belegt. Und schon rückt sein Zitat-Zähler um eines nach oben.
Zitat:

Zum Beispiel in Niedersachsen LAUFEN derzeit umfangreiche Kürzungen und Stellenabbau im Bereich Philosophie. Ebenso in Passau und an vielen anderen Orten.

Das bestreite ich nicht. In vielen anderen orten auch. Vielleicht identifizieren die Streicher, wie du, Habermas mit Philosophie. Die haben halt eine völlig beschränkte Vorstellung von Philosophie. Ich habe mal in einem Grundkurs der Praktischen Philosophie ein Werk von Habermas gelesen. Die Jahre danach kam er nicht einmal mehr vor. Sloterdijk kam in meinem Philosophiestudium bisher überhaupt nicht vor. Trotzdem halten ihn manche für einen deutschen Aushänge-Philosophen. (Womit ich wenig zu seinen Positionen sagen kann).
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#424239) Verfasst am: 02.03.2006, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

gavagai hat folgendes geschrieben:

[ ... ]

die eigentlich interessante Frage scheint mir zu sein, was man eigentlich unter 'Philosophie' verstehen sollte. IMAO gibt es die gar nicht mehr. Auf der einen Seite gibt es ringbewegtes Geschwurbel auf der Suche nach dem Seienden oder der Antwort auf die Frage, warum Seiendes und nicht vielmehr Nichts sei, auf der anderen Analyse der Arbeit von Fachwissenschaftlern.

IMAO ist Ersteres was für den besoffenen Kopp in der Kneipe nachts um halb vier, und die Geschichte der Philosophie enthält hinreichend Arbeiten, um das noch bis ans Ende der Menschheit zu tun. Jeder soll diesem Hobby frönen können bis zum Abwinken, aber Steuergelder sind für deren Produktion zu schade, von der Lehre ganz zu schweigen.

Zweiteres ist eminent wichtig, aber die Menschen, die so etwas machen, müssen zunächst fundierte Kenntnisse über das haben, über das sie schreiben. Ein 'Biophilosoph' ohne Biologie-Studium schafft nicht mehr als Popper, der über Evolution auch erbaulich dilettierte.
_________________
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Erime
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Anmeldungsdatum: 30.01.2006
Beiträge: 207

Beitrag(#424247) Verfasst am: 02.03.2006, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

also wie ich schon bei anderer Gelegenheit sagte:

Konrad Lorenz "Der Abbau des Menschlichen" und

Kenneth R. Miller "Finding Darwin's God"

finde ich ganz gute Philosophie. Und wenn man sich mit solcher Philosophie in der deutschen Fachwissenschaft beschäftigen würde, GLAUBE ich, hätte man keine Probleme mit Mittelkürzungen. Denn das SIND relevante Probleme.

Nur: MIR sind solche Philosophen im Philosophie-Studium nie begegnet. Freilich ist Philosophie "ein weites Feld". Mein Hauptvorwurf ist, daß der Graben zwischen Geistes- und Naturwissenschaft von vielen Philosophen nicht abgebaut, sondern vertieft wird. Und zu diesen gehört Habermas, wenn er - BEWUSST ALS Atheist - Sinnfindung in den heiligen Schriften der katholischen Kirche sieht.

MIR ist es auch nicht wichtig, die Popularität von Habermas zu vergrößern. Aber er steht für mich als "Symbol". Als für Symbol für die Anfälligkeit von Atheisten für Monotheismus.
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#424249) Verfasst am: 02.03.2006, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
die eigentlich interessante Frage scheint mir zu sein, was man eigentlich unter 'Philosophie' verstehen sollte. IMAO gibt es die gar nicht mehr. Auf der einen Seite gibt es ringbewegtes Geschwurbel auf der Suche nach dem Seienden oder der Antwort auf die Frage, warum Seiendes und nicht vielmehr Nichts sei, auf der anderen Analyse der Arbeit von Fachwissenschaftlern.

Meiner Ansicht nach ist Deine Ansicht etwas zu einseitig. Du hast völlig Recht, was viele Philosophen bzw. solche, die sich dafür halten, so von sich geben - und das betrifft auch sehr namhafte 'Philosophen'. Auf der anderen Seite gibt es immer noch Philosophen, die diese Bezeichnung auch verdienen. Wirklich gute Leute erscheinen in der Philosophie, genauso wie in anderen Bereichen auch, eher selten zu sein. Exklusivität ist die Ausnahme und nicht die Regel.

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Zweiteres ist eminent wichtig, aber die Menschen, die so etwas machen, müssen zunächst fundierte Kenntnisse über das haben, über das sie schreiben. Ein 'Biophilosoph' ohne Biologie-Studium schafft nicht mehr als Popper, der über Evolution auch erbaulich dilettierte.

Ist das nicht generell so, dass die lieben Leute, die etwas Relevantes sagen wollen, wissen sollten, wovon sie sprechen? Das sollte meiner Meinung nach bei Philosophen nicht anders sein als bei anderen Menschen.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#424260) Verfasst am: 02.03.2006, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Welchen Nutzen haben deren Glasperlenspiele?

Keinen, der sich in Geld auszahlt. Na und?

warum sollte man dann Geld in diese Menschen investieren?


Gegenfrage: Wollen wir eine Gesellschaft, die in nichts investiert, was sich nicht in barer Münze auszahlt?

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
BTW, ich sprach von Triage.


Ok.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#424261) Verfasst am: 02.03.2006, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Welchen Nutzen haben deren Glasperlenspiele?

Keinen, der sich in Geld auszahlt. Na und?

warum sollte man dann Geld in diese Menschen investieren?


Gegenfrage: Wollen wir eine Gesellschaft, die in nichts investiert, was sich nicht in barer Münze auszahlt?


s.u.

zelig hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
BTW, ich sprach von Triage.


Ok.

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gavagai
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Beitrag(#424297) Verfasst am: 02.03.2006, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
die eigentlich interessante Frage scheint mir zu sein, was man eigentlich unter 'Philosophie' verstehen sollte. IMAO gibt es die gar nicht mehr.

? Geschockt Vielleicht meinst du die Philosophie. Dann gebe ich dir recht, aber das ist wohl in vielen Disziplinen so. Der Innereien-Spezialist-Mediziner kann keinen Orthopäden ersetzen und dieser hat wenig gemein mit dem Virulogen. D.h. die Medizin gibt es ebensowenig.
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Auf der einen Seite gibt es ringbewegtes Geschwurbel auf der Suche nach dem Seienden oder der Antwort auf die Frage, warum Seiendes und nicht vielmehr Nichts sei,
da verkürzt du die Philosophie auf ein Teilgebiet der Teildisziplin Ontologie.
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
IMAO ist Ersteres was für den besoffenen Kopp in der Kneipe nachts um halb vier, und die Geschichte der Philosophie enthält hinreichend Arbeiten, um das noch bis ans Ende der Menschheit zu tun.
Das mag sein: "IMAO". So unwichtig oder uninteressant ist es IMO beispielsweise nicht, zu klären, ob irgendwelche von einer Theorie behaupteten (benötigten) Entitäten nur eine Hilfskonstruktion sind, damit die Theorie passt oder in der Wirklichkeit echt vorkommen. So unwichtig oder uninteressant ist es IMO beispielsweise nicht, zu klären, ob der freie Wille, von dem Singer und Roth reden, derjenige ist, der für die Ethik und Philosophie des Geistes massgeblich ist. Wer Bescheid weiß, erkennt, dass Singer und Roth die Diskussion in der Philosophie des Geistes darüber ca. 50 jahre verschlafen haben. Viele Philosophen konnten den beiden (die ich jetzt als symptomatisch nehme) zurufen: "Da wo ihr 2002 hinkamt, waren wir schon 1967." (Nur Beispielsjahreszahlen um die Grössenordnung zu dokumentieren).
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Jeder soll diesem Hobby frönen können bis zum Abwinken, aber Steuergelder sind für deren Produktion zu schade, von der Lehre ganz zu schweigen.

Diese Meinung trifft sich meist mit a) wenig Ahnung von der Philosophie und / oder b) selbst ausgiebig philosophierend. Typisches Beispiel für den Fall b) (ob auch Fall a) vorliegt, weiß ich nicht): Steven Weinberg: Der Traum von der Einheit des Universums, meine Rezension http://www.gavagai.de/philrezi/HHP71.htm. Darin behandelt Weinberg sehr viele philosophische Fragen und schimpft gleichzeitig auf die Philosophie.
Halt es gibt noch eine dritte Variante von schlecht-über-die-Philosophie redenden Leute (fällt aber oft mit a) und b) zusammen). Deren Standpunkt ist
c) philosophische Fragen sind uninteressant, da für mich sich alle diesbezüglichen Antworten aus der Bibel / Koran / edda/ Nibelungensage etc. ergeben.
Die Philosophie befasst sich mit den letzten Fragen, die von den meisten als die wichtigsten angesehen werden. Selbstverständlich kann man der Meinung sein, "Steuergelder sind für diese wichtigsten Menschheitsfragen hinausgeworfen. Wir wollen ausschliesslich wirtschaftlich nutzbares Wissen produzieren, also z.B. wie die Banane gekrümmt sein muß, damit die Vogelspinne beim Transport herunterfällt". Mir ist anderseits dieser Neigungswinkel völlig egal.
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gavagai
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Anmeldungsdatum: 24.01.2005
Beiträge: 413
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Beitrag(#424300) Verfasst am: 02.03.2006, 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Erime hat folgendes geschrieben:
MIR ist es auch nicht wichtig, die Popularität von Habermas zu vergrößern. Aber er steht für mich als "Symbol". Als für Symbol für die Anfälligkeit von Atheisten für Monotheismus.

Servus Erime,
1) diesen Trend die Anfälligkeit von Atheisten für Monotheismus kann ich nirgends sehen. Habermas scheint da die Ausnahme zu sein.
2) Vielleicht zollt er ja der Wertevorgabe durch unsere Politiker Rechnung. Nur wer sich dazu bekennt kriegt den verdienstorden, wird von Köhler zum Neujahrsempfang eingeladen und von Stoiber aufs Sommerfest im Schloss Schleissheim.
Andrerseits: du bewertest IMO
a) diese 1 Stimme über und
b) deine Position über. Nur wenn jemand entgegen deiner Ansicht positiv über die Bibel denkt, muß er weder ein schlechter Mensch noch ein schlechter Philosoph sein.
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gavagai
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Anmeldungsdatum: 24.01.2005
Beiträge: 413
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Beitrag(#424306) Verfasst am: 02.03.2006, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Servus Freunde,
auch auf die gefahr hin, dass jetzt drei beiträge von mir hintereinander stehen. Gerade erreicht mich ein universitärer Rundbrief, der den hier beklagten Verlust oder Mangel der Zusammenarbeit Geistes- (speziell Philosophie) und Naturwissenschaften Lügen straft:

Biotechnologie in gesellschaftlicher Deutung. Einladung zur Teilnahme an einem Forschungsprojekt. Das Institut Technik - Theologie - Naturwissenschaften TTN an der LMU führt ... ein Forschungsprojekt durch. ... mit Sozialpsycholgen, Fachwissenschaftlern aus der Biotechnologie, Ethikern und Kommunikationsforschern .....
Wer zuwenig Ahnung von der Philosophie hat: mit Ethikern sind Philosophen gesucht.
Also: der bemängelte Dialog findet schon längst statt. Wer zuweit weg ist, kriegt es halt nicht mit und sollte sich zuvor informieren, bevor man das, was Sloterdijk oder Habermas oder ... von sich geben als die Philosophie annimmt. zwinkern
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tati
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Beiträge: 567

Beitrag(#424334) Verfasst am: 02.03.2006, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
die eigentlich interessante Frage scheint mir zu sein, was man eigentlich unter 'Philosophie' verstehen sollte.


Einen horizonterweiternden Überblick als Deine eingeschränkte Darstellung vermuten lässt findet man z.B. in Wikipedia.

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
und die Geschichte der Philosophie enthält hinreichend Arbeiten, um das noch bis ans Ende der Menschheit zu tun.


Jede wissenschaftliche Disziplin enthält solche Arbeiten, die Biologie nicht ausgenommen, wie z.B. die unzählen Posts zwischen Dir und Darwin Upheaval bestens beweisen.

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Jeder soll diesem Hobby frönen können bis zum Abwinken, aber Steuergelder sind für deren Produktion zu schade


Wer im Glashaus sitzt, ... oder schreibst Du deine Posts in diesem Forum nicht mehr auf Staatskosten "(danke, Vater Staat!)"?

Gruss
Tati
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



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Beiträge: 9073

Beitrag(#424344) Verfasst am: 02.03.2006, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
die eigentlich interessante Frage scheint mir zu sein, was man eigentlich unter 'Philosophie' verstehen sollte.


Einen horizonterweiternden Überblick als Deine eingeschränkte Darstellung vermuten lässt findet man z.B. in Wikipedia.

vielen lieben Dank für diesen hilfreichen Hinweis. Falls mich mein Handbuch der philosophischen Grundbegriffe im Stich lässt, schalte ich den Computer ein und klicke mich hilfeheischend zu Wikipedia durch.

tati hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
und die Geschichte der Philosophie enthält hinreichend Arbeiten, um das noch bis ans Ende der Menschheit zu tun.

Jede wissenschaftliche Disziplin enthält solche Arbeiten, die Biologie nicht ausgenommen, wie z.B. die unzählen Posts zwischen Dir und Darwin Upheaval bestens beweisen.


Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Seit wann diskutiert DarwinUpheaval mit mir wissenschaftlich?

tati hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Jeder soll diesem Hobby frönen können bis zum Abwinken, aber Steuergelder sind für deren Produktion zu schade

Wer im Glashaus sitzt, ... oder schreibst Du deine Posts in diesem Forum nicht mehr auf Staatskosten "(danke, Vater Staat!)"?

Auch was auf beiden Beinen hinkt ist kein Vergleich. Der Staat bezahlt mich nicht für meine Postings. Wenn ein Mensch in seiner Freizeit Philosophie treibt, sei ihm das gegönnt. Es ging darum, ob man sich bei knappen Ressourcen bestimmte Dinge wie bezahlte Philosophen noch leisten kann.
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gavagai
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Beitrag(#424355) Verfasst am: 02.03.2006, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Es ging darum, ob man sich bei knappen Ressourcen bestimmte Dinge wie bezahlte Philosophen noch leisten kann.

Ich antworte deutlich: Ja, wir können.
Begründung:
1) Ähnlich wie wir uns Theater und Oper und ein heimatmuseum "leisten" so auch viele Fächer in Schule und an der Universität, die nichts (direkt) zum Wirtschaftswachstum beitragen. (Das lass ich mal so stehen; müsste ausbuchstabiert werden)
2) Ohne bestimmte Disziplinen der Philosophie wie Logik, Handlungstheorie, Spieltheorie könnten wir insgesamt einpacken.
3) Wenn wir die Philosophie streichen würden, würden wir freiwillig die Ethik den Theologen und Rabbiner und Menuzins (oder wie die Gebetsverkünder im Islam heissen) überlassen. IMO: Horror Böse
4) Gerade durch Spiel, Kunst, Kultur und Philosophie wird der Homo sapiens zum Menschen.
Ich erweitere meine Antwort: Ja, wir müssen.
Z.B. betreiben wir hier Philosophie. Wir denken über einen Sachverhalt nach (ob man sich bei knappen Ressourcen bestimmte Dinge wie bezahlte Philosophen noch leisten kann), der eine philosophische Fragestellung ist und mit Mittel der Philosophie (z.b: Argumentationstechnik, siehe oben) zu beantworten versucht wird.
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Beitrag(#424385) Verfasst am: 02.03.2006, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

gavagai hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Es ging darum, ob man sich bei knappen Ressourcen bestimmte Dinge wie bezahlte Philosophen noch leisten kann.

Ich antworte deutlich: Ja, wir können.
Begründung:
[ ... ]

ich habe in meinem ersten Posting differenziert. Das was ich als unnötige Philosophie abgelehnt habe, fällt nicht unter das, was Du geschrieben hast. Wobei man sich aber noch fragen kann, ob das, was Du als wichtige Aufgaben der Philosophie bezeichnet hast, nicht von den eigentlichen Disziplinen geleistet wird. Genauer: ob man dafür Philosophen braucht, oder ob es reicht, wenn sich ein Fachwissenschaftler ein paar intensivere Gedanken macht.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#424386) Verfasst am: 02.03.2006, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Wobei man sich aber noch fragen kann, ob das, was Du als wichtige Aufgaben der Philosophie bezeichnet hast, nicht von den eigentlichen Disziplinen geleistet wird. Genauer: ob man dafür Philosophen braucht, oder ob es reicht, wenn sich ein Fachwissenschaftler ein paar intensivere Gedanken macht.


Ich halte es für sinnvoll, dass es auch in der Wissenschaft eine Art Gewaltenteilung gibt und nicht nur die Wissenschaftler, die in einem ethisch relevanten Bereich forschen, die ethischen Folgen ihrer Forschung beurteilen.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#424387) Verfasst am: 02.03.2006, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Wobei man sich aber noch fragen kann, ob das, was Du als wichtige Aufgaben der Philosophie bezeichnet hast, nicht von den eigentlichen Disziplinen geleistet wird. Genauer: ob man dafür Philosophen braucht, oder ob es reicht, wenn sich ein Fachwissenschaftler ein paar intensivere Gedanken macht.


Ich halte es für sinnvoll, dass es auch in der Wissenschaft eine Art Gewaltenteilung gibt und nicht nur die Wissenschaftler, die in einem ethisch relevanten Bereich forschen, die ethischen Folgen ihrer Forschung beurteilen.

stimmt, das überlassen wir den Theologen.
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#424389) Verfasst am: 02.03.2006, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
stimmt, das überlassen wir den Theologen.


Gerade denen möchte ich das nicht überlassen.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#424393) Verfasst am: 02.03.2006, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
stimmt, das überlassen wir den Theologen.


Gerade denen möchte ich das nicht überlassen.

ich auch nicht. Aber die befassen sich vornehmlich mit den Fragen, um die es Dir ging. Auch unter dem Deckmäntelchen der Philosophie.
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gavagai
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.01.2005
Beiträge: 413
Wohnort: Wasserburg

Beitrag(#424396) Verfasst am: 02.03.2006, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
stimmt, das überlassen wir den Theologen.


Gerade denen möchte ich das nicht überlassen.
Ich schliesse mich dem an. Warum sollten wir etwas den Theologen überlassen, die ja immer nur für 1 Religion sprechen (ansonsten wären sie Religionswissenschaftler auf einer Metaebene und damit schon wieder Philosophen)? Die einen halten es für ethisch geboten, kein Schweinefleisch zu essen, die anderen halten die Kuh für heilig, wieder dritte wollen es ethisch druchsetzen, dass wir beim Essen auf alles Lebendige verzichten ...
Ich meine, schon alleine dieser Punkt (ethische Essensvorgabe) spricht gegen die Theologen als Ethiker. Es gäbe viele weitere.
@El Schwalmo
Man sollte als Aussenstehender nicht eine Disziplin nach "forschenswert" und "nicht forschenswert" einteilen. Du magst bestimmte Forschungsgebiete der Ontologie für überflüssig halten (aber wie ich schon sagte: gerade die Beschäftigung mit dem scheinbar Überflüssigen macht den Menschen zum Menschen; auch ohne die 32 Klaviersonaten von Beethoven oder der Musik von Frank Zappa hätte die Menschheit gute Überlebenschancen Cool ), andere denken anders. In der Astrophysik halten viele teure teleskope für hinausgeworfenes Geld. In der Physik meinen Laien, dass die Suche nach dem vermuteten 345. Elementarteilchen für die Katz ist ... etc.
Fazit: ich plädiere für die vielseitige Universität und Unterstützung durch die Allgemeinheit für eine möglichste breite Palette in Wissenschaft und Kunst.
Noch ein letztes Beispiel: Ich persönlich würde keine Minute für Ballett opfern, andere Menschen finden gerade in dieser nutzlosen (wirtschaftlich gesehen) Kunst ihre Lebensaufgabe. Deshalb sollten wir auch Ballett weiter fördern (aa wenn's i ned mog).
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Servus, tschau, bye
Herbert
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Wohnort: 75

Beitrag(#424404) Verfasst am: 02.03.2006, 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Wobei man sich aber noch fragen kann, ob das, was Du als wichtige Aufgaben der Philosophie bezeichnet hast, nicht von den eigentlichen Disziplinen geleistet wird. Genauer: ob man dafür Philosophen braucht, oder ob es reicht, wenn sich ein Fachwissenschaftler ein paar intensivere Gedanken macht.


Das eine Problem wäre, dass die Betriebsblindheit dazu führen würde, dass niemand mehr "das große Ganze" bzw. das Zusammenspiel und die Folgen mannigfaltiger Wechselwirkungen im Auge behalten würde. Das zweite Problem sehe ich darin, dass eine rein "fachbezogene" Philosophie (so habe ich dich verstanden) eine Sprache entwickeln würde, die Fachfremde nicht mehr verstehen. Der "historische Philosoph" und der "Physik-Philosoph" würden sich gegenseitig auch nicht verstehen. Keinen von beiden verstünde der Laie. Und fertig wäre der Elfenbeinturm - dann auch in philosophischer Hinsicht und mit der Qualität von Kirchtürmen.
Ob allerdings das nicht bereits so ist und dass Mutter Sloterdijk den kleinen Peter besser zum Tennisspielen hätte schicken sollen, steht auf einem anderen Blatt. zwinkern
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#424443) Verfasst am: 02.03.2006, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Darf man fragen, wo diese interessante Diskussion ihren Ursprung nahm? Aus welchem Thread stammt das Zitat von Erime?

gavagai hat folgendes geschrieben:
Das Habermas viel zitiert wird, trifft zu, siehe http://www.isihighlycited.com/

Bin ich zu blöd, oder warum finde ich da nichts?

Die Suchmaschine bietet Philosophie gar nicht zur Auswahl. Kann mir vorstellen, dass er von den Soziologen oft zitiert wird.

Ich habe schon zwei drei Mal an Philosophie interessierte Amis danach gefragt, welchen Stellenwert Habermas und die kritische Theorie im englischsprachigen Raum haben. Darauf kam bisher nur Schulterzucken. Aber vielleicht habe ich einfach die falschen Leute gefragt.

gavagai hat folgendes geschrieben:
das ist ja gerade das Anregende an der Philosophie: für (fast) jede Position gibt es einen Vertreter. Wenn das argumentativ geschieht ist IMO nix dagegen einzuwenden.

Genau das finde ich an der Berufsphilosophie so abstoßend. Diese Beliebigkeit, nach der neue weitreichende, fundamentalistische Gedankengebäude und Begrifflichkeiten gebildet werden und dann in energischer und narzistischer Weise gegen andere Denkschulen verteidigt werden. Wittgenstein hat ja den Vogel damit abgeschossen, gleich zwei Philosophien aufzustellen.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#424447) Verfasst am: 02.03.2006, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wittgenstein hat ja den Vogel damit abgeschossen, gleich zwei Philosophien aufzustellen.

Wittgenstein hat den Irrtum seiner ersten Philosophie eingesehen und darum eine neue entwickelt. Ich finde, damit hebt er sich positiv von vielen anderen Philosophen ab, die nur eine einzige Theorie entwickeln, die sie den Rest ihres Leben wiederkäuen.
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