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Philosophischer Diskurs
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#425797) Verfasst am: 06.03.2006, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Vorstellung, alles dem Fachpersonal zu überlassen graust mir. Nene, es ist schon gut, ein paar Leute dafür zu bezahlen, daß sie frei, sprich zweckungebunden denken können.

mhmmm, können die das? Auch bei Philosophens gilt 'publish or perish', also müssen diese Menschen, wenn sie bezahlt werden, eigentlich das freie Denken aufgeben. Oder kündigen.

Haag, der Autor von 'Der Fortschritt in der Philosophie' hat letzteres getan.

Dagegen ist nichts einzuwenden. Du forderst aber, mit Hinweis auf die Kassenlage Freiräume abzuschaffen. Ob Philosophens Arbeit an einen Zweck gebunden ist, weil sie gegenüber der Öffentlichkeit einer Art Publikations- oder Erfolgszwang unterliegt, kann man schon fragen. Das berührt mE nicht die Unabhängigkeit, die durch öffentliche Mittel gewährleistet wird.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#425804) Verfasst am: 06.03.2006, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Es gibt eine einzige Aufgabe der Philosophie, die die Menschheit weiter bringt, und das ist die kritische Analyse von Ergebnissen der Fachwissenschaften. Als Magd sozusagen. Mehr kann sie nicht.


Sehe ich nicht so. Bei den "alten Griechen" wurde Philosophie häufig als Art Lebenshilfe betrieben. Man denke an die diversen Glückslehren. Manch ein Philosoph ging soweit zu sagen, daß die einzige Aufgabe der Philosophie sein sollte, den Menschen zu helfen.
Natürlich kann die Philosophie in der heutigen Zeit den Psychologen nicht ersetzen. Aber vielleicht unterstützen...

Nachtrag
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#425807) Verfasst am: 06.03.2006, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Auch bei Philosophens gilt 'publish or perish', also müssen diese Menschen, wenn sie bezahlt werden, eigentlich das freie Denken aufgeben. Oder kündigen.

Inwiefern unterscheidet das die Philosophen von den Leuten andere Fachrichtungen an den Universitäten? Müssten konsequenterweise nicht alle das freie Denken aufgeben oder kündigen?

es ging darum, dass mein Vorredner meinte, man bräuchte _bezahlte_ Philosophen, damit jemand frei denken kann. Eigentlich kann jeder, der einen Brotberuf hat, in seiner Freizeit denken, was immer er möchte. Und seit es das Internet gibt, sogar publizieren oder zumindest posten.
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

Der Christengott ist immens schwach!
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#425808) Verfasst am: 06.03.2006, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Es gibt eine einzige Aufgabe der Philosophie, die die Menschheit weiter bringt, und das ist die kritische Analyse von Ergebnissen der Fachwissenschaften. Als Magd sozusagen. Mehr kann sie nicht.


Sehe ich nicht so. Bei den "alten Griechen" wurde Philosophie häufig als Art Lebenshilfe betrieben. Man denke an die diversen Glückslehren. Manch ein Philosoph ging soweit zu sagen, daß die einzige Aufgabe der Philosophie sein sollte, den Menschen zu helfen.
Natürlich kann die Philosophie in der heutigen Zeit den Psychologen nicht ersetzen. Aber vielleicht unterstützen...

Das ist ein interessanter Aspekt. Es gibt (hoffentlich noch) philosophische Praxen für Menschen, die ein Gespräch suchen, welches nicht unter Therapiezwang steht.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#425814) Verfasst am: 06.03.2006, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Manch ein Philosoph ging soweit zu sagen, daß die einzige Aufgabe der Philosophie sein sollte, den Menschen zu helfen.

Meiner Ansicht nach ist das auch heute noch so. Ein weiterer Punkt, der oft vergessen wird, ist, dass Gesellschaftskritik sowie Ideologie- und Sprachkritik auch zu den Aufgaben der Philosophen gehören. Und das bringt in der Tat einen realen Nutzen.

zelig hat folgendes geschrieben:
Es gibt (hoffentlich noch) philosophische Praxen für Menschen, die ein Gespräch suchen, welches nicht unter Therapiezwang steht.

Soweit ich weiss nicht. Aber das wäre 'mal eine Geschäftsidee. Ich danke dir sehr dafür. zwinkern
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#425820) Verfasst am: 06.03.2006, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Es gibt eine einzige Aufgabe der Philosophie, die die Menschheit weiter bringt, und das ist die kritische Analyse von Ergebnissen der Fachwissenschaften. Als Magd sozusagen. Mehr kann sie nicht.


Sehe ich nicht so. Bei den "alten Griechen" wurde Philosophie häufig als Art Lebenshilfe betrieben. Man denke an die diversen Glückslehren. Manch ein Philosoph ging soweit zu sagen, daß die einzige Aufgabe der Philosophie sein sollte, den Menschen zu helfen.
Natürlich kann die Philosophie in der heutigen Zeit den Psychologen nicht ersetzen. Aber vielleicht unterstützen...

Das ist ein interessanter Aspekt. Es gibt (hoffentlich noch) philosophische Praxen für Menschen, die ein Gespräch suchen, welches nicht unter Therapiezwang steht.


Mir persönlich ist da leider nichts bekannt. Auf dem Buchmarkt gibt es aber hie und da Perlen (s. mein obiger Link).
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#425821) Verfasst am: 06.03.2006, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Es gibt (hoffentlich noch) philosophische Praxen für Menschen, die ein Gespräch suchen, welches nicht unter Therapiezwang steht.

Soweit ich weiss nicht. Aber das wäre 'mal eine Geschäftsidee. Ich danke dir sehr dafür. zwinkern


Eines der größten Probleme dabei ist, daß in den Köpfen vieler Menschen der Begriff Philosophie eher negative Assoziationen hervorruft (von verstaubten Büchern über schwurbelnde Selbstdarstellungsdenker bis hin zu langweiligen TV-Diskussionsrunden, in denen sich jeder profilieren will). Es gilt, das negative Image, Philosophie sei etwas kompliziertes, das keinem nutze, aufzulockern.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#425822) Verfasst am: 06.03.2006, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Es gilt, das negative Image, Philosophie sei etwas kompliziertes, das keinem nutze, aufzulockern.

und dazu braucht man abgesicherte Philsophen, die das auf Staatskosten an Unis machen?
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tati
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Anmeldungsdatum: 16.03.2005
Beiträge: 567

Beitrag(#425827) Verfasst am: 06.03.2006, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
und dazu braucht man abgesicherte Philsophen, die das auf Staatskosten an Unis machen?


Dann nenn uns doch mal die Kriterien, nach denen Du entscheiden kannst, ob jemand auf Staatskosten arbeiten soll oder nicht. Vielleicht könnten wir dann auch einige Evolutions-Ideologen einsparen .... Lachen

Gruss
Tati
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#425830) Verfasst am: 06.03.2006, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Manch ein Philosoph ging soweit zu sagen, daß die einzige Aufgabe der Philosophie sein sollte, den Menschen zu helfen.

Meiner Ansicht nach ist das auch heute noch so. Ein weiterer Punkt, der oft vergessen wird, ist, dass Gesellschaftskritik sowie Ideologie- und Sprachkritik auch zu den Aufgaben der Philosophen gehören. Und das bringt in der Tat einen realen Nutzen.

zelig hat folgendes geschrieben:
Es gibt (hoffentlich noch) philosophische Praxen für Menschen, die ein Gespräch suchen, welches nicht unter Therapiezwang steht.

Soweit ich weiss nicht. Aber das wäre 'mal eine Geschäftsidee. Ich danke dir sehr dafür. ;)

Keine Ursache. ;)
Das wollte ich -lang lang ist's her- in meiner Vermessenheit selber mal machen.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#425829) Verfasst am: 06.03.2006, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
und dazu braucht man abgesicherte Philsophen, die das auf Staatskosten an Unis machen?


Dann nenn uns doch mal die Kriterien, nach denen Du entscheiden kannst, ob jemand auf Staatskosten arbeiten soll oder nicht. Vielleicht könnten wir dann auch einige Evolutions-Ideologen einsparen .... :lol:

wie üblich: one man, one vote.

Nach ausgiebiger Diskussion.
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#425832) Verfasst am: 06.03.2006, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Es gilt, das negative Image, Philosophie sei etwas kompliziertes, das keinem nutze, aufzulockern.

und dazu braucht man abgesicherte Philsophen, die das auf Staatskosten an Unis machen?

Nein. Hatte ich nicht behauptet. Dieser Satz war an Tarvoc und dessen "Marktlücke" gerichtet. zwinkern
Desweiteren bezog ich mich weiter oben in meinem an Dich gerichteten Beitrag auf Deine Aussage bezüglich der Aufgabe der Philosophie.
Die Frage, ob hierfür auf Staatskosten abgesicherte Philosophen nötig sind, ist zunächst einmal ein anderes Terrain, auf das ich mich in diesem Thread noch nicht begeben hatte.
Aber um einmal darauf einzugehen:
Ich könnte mir in der Tat eine Art akademische Ausbildung in praktischer Philosophie vorstellen, bei der die Studierenden zu Philosophen herangebildet werden, die ihre Aufgabe darin sehen, ihren Mitmenschen zu helfen.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#425835) Verfasst am: 06.03.2006, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Ich könnte mir in der Tat eine Art akademische Ausbildung in praktischer Philosophie vorstellen, bei der die Studierenden zu Philosophen herangebildet werden, die ihre Aufgabe darin sehen, ihren Mitmenschen zu helfen.

was unterscheidet diese Philosophen dann von Psychiatern, Psychagogen oder derartigen Menschen?

Zudem hatte ich schon mehrfach gepostet, dass ich nichts gegen 'Bindestrich-Philosophen' habe.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#425836) Verfasst am: 06.03.2006, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Das wollte ich -lang lang ist's her- in meiner Vermessenheit selber mal machen.

Woran ist es gescheitert?
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 06.03.2006, 13:48, insgesamt einmal bearbeitet
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#425837) Verfasst am: 06.03.2006, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Das wollte ich -lang lang ist's her- in meiner Vermessenheit selber mal machen.

Woran ist es gescheitert?

Es gab etliche Begabtere als mich. Und ich wollte schnell Geld verdienen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#425840) Verfasst am: 06.03.2006, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Es gab etliche Begabtere als mich. Und ich wollte schnell Geld verdienen.

Ach so. Dann gab es solche 'philosophischen Praxen' also in deiner Umgebung?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#425847) Verfasst am: 06.03.2006, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Es gab etliche Begabtere als mich. Und ich wollte schnell Geld verdienen.

Ach so. Dann gab es solche 'philosophischen Praxen' also in deiner Umgebung?

Es gab eine, dessen Betreiber ich kannte. Der war auch so eine Art Vorbild für mich. Die unterschiedliche Begabung habe ich aber im Vergleich zu meinen Kommilitonen gesehen.
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#425849) Verfasst am: 06.03.2006, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Ich könnte mir in der Tat eine Art akademische Ausbildung in praktischer Philosophie vorstellen, bei der die Studierenden zu Philosophen herangebildet werden, die ihre Aufgabe darin sehen, ihren Mitmenschen zu helfen.

was unterscheidet diese Philosophen dann von Psychiatern, Psychagogen oder derartigen Menschen?

Ein Psychologe kommt ohne Anwendung einer "Lebensphilosophie" aus. Er kann sich fallweise auch einfach auf Medikamente berufen. Ich habe einmal gehört, daß beispielsweise in Spanien die Psychologen schneller irgendwelche Tropfen verschreiben als hierzulande.
Ein entsprechend ausgebildeter Philosoph kann natürlich keine Phobien wegzaubern, aber Menschen helfen, die beispielsweise in einer Sinnkrise stecken.
Ich könnte mir ferner Schnittmengen vorstellen: Beispielsweise Psychologie-Studenten, die sich zudem (beispielsweise) mit Glückslehren beschäftigen, die sie später in ihrer beruflichen Praxis unterstützend in ihren Behandlungen einbringen.


El Schwalmo hat folgendes geschrieben:

Zudem hatte ich schon mehrfach gepostet, dass ich nichts gegen 'Bindestrich-Philosophen' habe.

Ich habe diesen Thread nur kurz überflogen. Was meinst Du mit "Bindestrich-Philosophen"?
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#425851) Verfasst am: 06.03.2006, 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag zum "Bindestrich-Philosophen": Habe die Stelle gefunden, Erläuterung nicht mehr notwendig.
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#425868) Verfasst am: 06.03.2006, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Eigentlich kann jeder, der einen Brotberuf hat, in seiner Freizeit denken, was immer er möchte. Und seit es das Internet gibt, sogar publizieren oder zumindest posten.

Ja, und warum wendest Du Dein Argument nicht gegen die Vertreter anderer Fachrichtungen wie z.B. Biologen an?
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tati
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Anmeldungsdatum: 16.03.2005
Beiträge: 567

Beitrag(#425869) Verfasst am: 06.03.2006, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Eigentlich kann jeder, der einen Brotberuf hat, in seiner Freizeit denken, was immer er möchte. Und seit es das Internet gibt, sogar publizieren oder zumindest posten.

Ja, und warum wendest Du Dein Argument nicht gegen die Vertreter anderer Fachrichtungen an?


Wollte ich auch gerade schreiben: Geschwurbel-Produzenten gibt es in jeder Fakultät, die Naturwissenschaften bilden da keine Ausnahme.

Gruss
Tati
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#425875) Verfasst am: 06.03.2006, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Ein Psychologe kommt ohne Anwendung einer "Lebensphilosophie" aus.


Das würde ich bestreiten. zwinkern Im Grunde hat er oft gerade eben nicht besonders viel mehr anzubieten als ebendiese Philosophie: Denn die Faktenbasis in der Psychologie ist - gemessen an ihren Ansprüchen - doch (noch) recht dürftig.

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Er kann sich fallweise auch einfach auf Medikamente berufen. Ich habe einmal gehört, daß beispielsweise in Spanien die Psychologen schneller irgendwelche Tropfen verschreiben als hierzulande.


Das wiederum trifft wohl eher auf den Psychiater zu.

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Ein entsprechend ausgebildeter Philosoph kann natürlich keine Phobien wegzaubern, aber Menschen helfen, die beispielsweise in einer Sinnkrise stecken.


Im Grunde stellt ein Psychologe nicht viel anderes dar.

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Ich könnte mir ferner Schnittmengen vorstellen: Beispielsweise Psychologie-Studenten, die sich zudem (beispielsweise) mit Glückslehren beschäftigen, die sie später in ihrer beruflichen Praxis unterstützend in ihren Behandlungen einbringen.


Ich bin eher der Überzeugung, dass es Psychologiestudierenden besser tun würde, sie müssten sich mehr mit den "harten" bzw. medizinischen Fakten auseinandersetzen. Eine "Philosophie" ist doch nur so lange eine evtl. nützliche Stütze in der Beratungspraxis, solange die tatsächlichen (medizinischen) kausalen(!) Zusammenhänge nicht hinreichend bekannt sind. Insofern finde ich auch die (historisch bedingte) Trennung von Psychologie und Psychiatrie künstlich, wenn nicht gar absurd.

Und gleich kommt bestimmt der Forumspsychologe B. und beschimpft mich... Bitte nicht!
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#425877) Verfasst am: 06.03.2006, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Eigentlich kann jeder, der einen Brotberuf hat, in seiner Freizeit denken, was immer er möchte. Und seit es das Internet gibt, sogar publizieren oder zumindest posten.

Ja, und warum wendest Du Dein Argument nicht gegen die Vertreter anderer Fachrichtungen wie z.B. Biologen an?

in der heutigen Zeit kann niemand mehr in Biologie etwas reißen, ohne die erforderlichen technischen Möglichkeiten zu haben. Nur Lesen in der Freizeit reicht da nicht aus.
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El Schwalmo
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Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#425878) Verfasst am: 06.03.2006, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
viator hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Eigentlich kann jeder, der einen Brotberuf hat, in seiner Freizeit denken, was immer er möchte. Und seit es das Internet gibt, sogar publizieren oder zumindest posten.

Ja, und warum wendest Du Dein Argument nicht gegen die Vertreter anderer Fachrichtungen an?


Wollte ich auch gerade schreiben: Geschwurbel-Produzenten gibt es in jeder Fakultät, die Naturwissenschaften bilden da keine Ausnahme.

natürlich. Aber das war nicht mein Punkt. Lies vielleicht nochmals den Beginn des Threads, Stichwort 'Triage'.
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Effô Tisetti
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Wohnort: 75

Beitrag(#425879) Verfasst am: 06.03.2006, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
viator hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Eigentlich kann jeder, der einen Brotberuf hat, in seiner Freizeit denken, was immer er möchte. Und seit es das Internet gibt, sogar publizieren oder zumindest posten.

Ja, und warum wendest Du Dein Argument nicht gegen die Vertreter anderer Fachrichtungen wie z.B. Biologen an?

in der heutigen Zeit kann niemand mehr in Biologie etwas reißen, ohne die erforderlichen technischen Möglichkeiten zu haben. Nur Lesen in der Freizeit reicht da nicht aus.


In den Geisteswissenschaften allerdings zuweilen schon. Oder sind Geschichts- und Sprachwissenschaften, Jura und co auch alles nur potenzielle Freizeitvergnügen für Ingenieure, Handwerker und Naturwissenschaftler?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#425881) Verfasst am: 06.03.2006, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Ich könnte mir in der Tat eine Art akademische Ausbildung in praktischer Philosophie vorstellen, bei der die Studierenden zu Philosophen herangebildet werden, die ihre Aufgabe darin sehen, ihren Mitmenschen zu helfen.

was unterscheidet diese Philosophen dann von Psychiatern, Psychagogen oder derartigen Menschen?

Daß sie ihre Klientel nicht für therapiebedürftig halten? Bzw diese Personen mögen die sonderbarsten Dinge denken, ohne therapiert werden zu wollen?
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#425882) Verfasst am: 06.03.2006, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
in der heutigen Zeit kann niemand mehr in Biologie etwas reißen, ohne die erforderlichen technischen Möglichkeiten zu haben. Nur Lesen in der Freizeit reicht da nicht aus.

Das unterscheidet sie nicht von den Philosophen. Nur Lesen in der Freizeit recht auch da nicht aus. Genauso wie in den anderen Geisteswissenschaften und in der historischen Wissenschaft.
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#425886) Verfasst am: 06.03.2006, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Ein Psychologe kommt ohne Anwendung einer "Lebensphilosophie" aus.


Das würde ich bestreiten. zwinkern Im Grunde hat er oft gerade eben nicht besonders viel mehr anzubieten als ebendiese Philosophie: Denn die Faktenbasis in der Psychologie ist - gemessen an ihren Ansprüchen - doch (noch) recht dürftig.

Das mit der Faktenlage mag wohl stimmen, aber der Sache mit der Lebensphilosophie stimme ich nicht zu. Ich habe noch nicht davon gehört, daß ein Psychologe oder Psychiater (den genauen Unterschied kenne ich nicht, muß ich zu meiner Schande gestehen) seinem Patienten die Philosophie Epikurs oder der Stoiker lehrt.
Wenn aber jemand Angst vor Aufzügen hat, wird er mit dem Patienten in Aufzüge gehen und ihm konkret, vor Ort helfen, die Angstsituation zu überwinden. Eine "Lebensphilosophie" ist da allgemeiner gefaßt und sicherlich nur auf bestimmte Fälle (insbesondere wohl Sinnkrisen, Midlife-Crisis, usw.) anwendbar, aber nicht auf die bereits angesprochenen Phobien oder psychische Störungen.


Schalker hat folgendes geschrieben:

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Er kann sich fallweise auch einfach auf Medikamente berufen. Ich habe einmal gehört, daß beispielsweise in Spanien die Psychologen schneller irgendwelche Tropfen verschreiben als hierzulande.


Das wiederum trifft wohl eher auf den Psychiater zu.


S. oben. Der Unterschied zwischen Psychiater und Psychologe ist mir nicht ganz klar.
Es ging mir im Grunde auch nur darum, daß ein Philosoph nicht die Qualifikation hätte, seinem "Patienten" Tropfen zu verschreiben.


Schalker hat folgendes geschrieben:

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Ein entsprechend ausgebildeter Philosoph kann natürlich keine Phobien wegzaubern, aber Menschen helfen, die beispielsweise in einer Sinnkrise stecken.


Im Grunde stellt ein Psychologe nicht viel anderes dar.

Nicht jeder, der zum Psychologen geht, tut das, weil er einfach nur eine Sinnkrise hat. Viele haben konkrete Krankheiten/Störungen.



Schalker hat folgendes geschrieben:

Ich bin eher der Überzeugung, dass es Psychologiestudierenden besser tun würde, sie müssten sich mehr mit den "harten" bzw. medizinischen Fakten auseinandersetzen.

Meine volle Zustimmung.


Schalker hat folgendes geschrieben:

Eine "Philosophie" ist doch nur so lange eine evtl. nützliche Stütze in der Beratungspraxis, solange die tatsächlichen (medizinischen) kausalen(!) Zusammenhänge nicht hinreichend bekannt sind.

Nicht nur, aber unter anderem. Angewandte Philosophie hat ihre Grenzen und könnte nur bei allgemeinen "Krisen" eingesetzt werden. Bei psychischen Störungen wird sie wahrscheinlich keine große Hilfe leisten können.
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#425890) Verfasst am: 06.03.2006, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Der Unterschied zwischen Psychiater und Psychologe ist mir nicht ganz klar.

Einer der wichtigsten Unterschiede ist der, dass der Psychologe Psychologie und der Psychiater Medizin studiert hat. Das heißt: ein Psychiater ist ein Arzt mit abgeschlossener Facharztausbildung (wir z.B. ein Internist auch, nur halt mit Fachgebiet Psychiatrie).
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#425894) Verfasst am: 06.03.2006, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Der Unterschied zwischen Psychiater und Psychologe ist mir nicht ganz klar.

Einer der wichtigsten Unterschiede ist der, dass der Psychologe Psychologie und der Psychiater Medizin studiert hat. Das heißt: ein Psychiater ist ein Arzt mit abgeschlossener Facharztausbildung (wir z.B. ein Internist auch, nur halt mit Fachgebiet Psychiatrie).


Danke! zwinkern
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