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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#431596) Verfasst am: 12.03.2006, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Was schlimmeres als die Kündigung kannst Du gar nicht bekommen. Und das ist immer noch besser als Überstunden ohne Ende.
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Das ist leicht gesagt, finde ich. Den meisten Menschen bleibt kaum was anderes übrig.

Wenn man sich diesem Druck beugt, macht man es denjenigen schwerer, die sich nicht beugen möchten. Vertrackte Situation.
_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#431600) Verfasst am: 12.03.2006, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Was schlimmeres als die Kündigung kannst Du gar nicht bekommen. Und das ist immer noch besser als Überstunden ohne Ende.


Das ist leicht gesagt, finde ich. Den meisten Menschen bleibt kaum was anderes übrig.


Igendwann wird eine Stelle frei. Und die muß man sich dann schnappen.
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#431601) Verfasst am: 12.03.2006, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Was schlimmeres als die Kündigung kannst Du gar nicht bekommen. Und das ist immer noch besser als Überstunden ohne Ende.
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Das ist leicht gesagt, finde ich. Den meisten Menschen bleibt kaum was anderes übrig.

Wenn man sich diesem Druck beugt, macht man es denjenigen schwerer, die sich nicht beugen möchten. Vertrackte Situation.


Daumen hoch!
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#431602) Verfasst am: 12.03.2006, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so, nochwas - das ist aber auch wichtig:

Wenn mal Feuer am Dach ist und es halt mal sein muß, das man länger arbeitet, dann sollte man aber auch nicht kleinlich sein.

Scheiße ists nur, wenns über Wochen und Monate hinweg so läuft oder gleich Dauerzustand wird.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#431603) Verfasst am: 12.03.2006, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Was schlimmeres als die Kündigung kannst Du gar nicht bekommen. Und das ist immer noch besser als Überstunden ohne Ende.


Das ist leicht gesagt, finde ich. Den meisten Menschen bleibt kaum was anderes übrig.


Igendwann wird eine Stelle frei. Und die muß man sich dann schnappen.


Für manche Leute, wie für mich und ältere Arbeitnehmer wird ganz sicher nicht "irgendwann" eine Stelle frei.

Es sind nun mal nicht alles Leute so tolle Hechte wie Du.
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#431619) Verfasst am: 12.03.2006, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Was schlimmeres als die Kündigung kannst Du gar nicht bekommen. Und das ist immer noch besser als Überstunden ohne Ende.


Das ist leicht gesagt, finde ich. Den meisten Menschen bleibt kaum was anderes übrig.


Igendwann wird eine Stelle frei. Und die muß man sich dann schnappen.


Für manche Leute, wie für mich und ältere Arbeitnehmer wird ganz sicher nicht "irgendwann" eine Stelle frei.

Es sind nun mal nicht alles Leute so tolle Hechte wie Du.


Ich wollte Dich nicht verärgern. Tut mir leid.
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause

Beitrag(#431624) Verfasst am: 12.03.2006, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Was schlimmeres als die Kündigung kannst Du gar nicht bekommen. Und das ist immer noch besser als Überstunden ohne Ende.


Das ist leicht gesagt, finde ich. Den meisten Menschen bleibt kaum was anderes übrig.


Igendwann wird eine Stelle frei. Und die muß man sich dann schnappen.


Für manche Leute, wie für mich und ältere Arbeitnehmer wird ganz sicher nicht "irgendwann" eine Stelle frei.


Da muß ich Evilbert zustimmen. Rein THEORETISCH ist es richtig, daß man sich nicht beugen sollte, aber es bleibt einem real gesehen nichts anderes übrig, wenn man gewissen Summen pro Monat aufbringen muß, um Versicherungen, Rechnungen, Miete und sonstiges aufbringen muß. In Evilberts Fall ist, soweit ich das mitgekriegt habe, noch mindestens ein Kind zu versorgen. Er kann sich somit solche Gefühlsausbrüche schlicht nicht leisten. Ich leider auch nicht, obwohl kein Kind da ist. Ich bin derzeit dabei, einiges zu verkaufen - unteranderem mein Pferd, das ich sehr mag. Ich wollte dem Tier das Gnadenbrot geben, aber ich kann das Risiko der zu erwartenden Tierarztkosten demnächst schlicht und einfach nicht eingehen. Ich hab ca. 20 Bewerbungen laufen, die trotz aller Bemühungen eher schleppend beantwortet werden - dabei dachte ich immer, ich wäre hochqualifiziert. Drauf geschissen!

Überhaupt kann man sich auch nie auf andere Kollegen verlassen. Was die einen sagen und anschließend dann wirklich tun, steht auf ganz verschiedenen Blättern und ich weiß definitiv, daß jeder sich selbst immer der nächste ist. Auch wenn ich das nicht gerne mag.
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#431987) Verfasst am: 13.03.2006, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Das Wort zum Sonntag zum Thema Streik:

Zitat:
Jesus macht allerdings vor, wie wir uns im Kopf neu sortieren können. Dass wir aufhören unsere Arbeit, das, was wir tun unablässig gegen Zeit und Geld zu verrechnen. Arbeit hat zu allererst mit Würde zu tun und mit dem Sinn, den ich darin sehe. Wieviele Menschen arbeiten – mit viel Würde – ohne dass sie Geld dafür bekommen. Denn Arbeit hat mit dem Gemeinwohl zu tun und mit Verlässlichkeit. Wenn ich aber nach Würde frage und Sinn, wenn ich nach Gemeinschaft frage und nach Verlässlichkeit, dann räume ich den Müll und den Schnee weg und schließe die Tür zum Kindergarten wieder auf.


http://www.daserste.de/wort/sendung.asp
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#432015) Verfasst am: 13.03.2006, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

Frag nicht was Du für Dein Land tun kannst, frage lieber was Dein Land Dir schuldet!
Das sollte das eigentliche Thema der Gewerkschaften sein. Umverteilung. Gerechtere Verteilung der Steuereinnahmen, zugunsten ihres eigentlichen Zweckes. Der Sicherung des sozialen Friedens, dem Sozialstaat, der Infrastruktur. Stattdessen wird das Geld lieber für fragwürdige Exkursionen in Afghanistan und im Kongo ausgegeben.
Leider schlägt Verdi jedoch lieber die Hand, die sie füttert. Sie sägt auf dem Ast, auf dem sie sitzt.
Der Öffentliche Dienst ist kein Privatunternehmen, bei dem eine Verteilung von Gewinnen gerechtfertigt wäre. Die Angestellten des öffentlichen Dienstes genießen noch immer eine Reihe von Priviligien, die in der freien Wirtschaft längst Geschichte sind. Sie (die Angestellten des ÖD)werden vom Steuerzahler unterhalten und habem demnach primär die Pflicht am Bürger zu erfüllen.
Geregelte Arbeitszeiten, Altersvorsorge, bezahlter Urlaub, mehr oder weniger unkünbare Jobs, Betriebsräte, Gewerkschaften, kostenlose Weiterbildung, bezahlte Überstunden usw. All dies sind Dinge, die die Allermeisten Arbeitnehmer in der realen Welt in der Form nicht mehr haben.
Die meisten meiner Bekannten arbeiten weit mehr als 50Stunden pro Woche, ohne Überstundenbezahlung. Urlaub verfällt oft. Weiterbildung wird erwartet, muß aber selbst bezahlt werden. Für manche Unternehmer ist es gar noch schlimmer. 60 Stunden ohne Urlaub, ohne Rentenvorsorge etc. für ein Verkäufergehalt. Erwartet hier allen ernstes jemand, das ich den Streik nachvollziehen kann? ich denke, so wie mir geht es sehr vielen Menschen. Ich finde den Streik lächerlich und unverschämt gegenüber dem zahlenden Bürger. Diejenigen die auf öffentliche Dienstleistungen angewiesen sind, sind die Dummen. Die Folge wird sein, daß das Ansehen der Gewerkschaften bald auf Null sinken wird. Der Einfluss der Gewerkschaften wird weiter sinken. Eigentor!
_________________
"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#432034) Verfasst am: 13.03.2006, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Das Wort zum Sonntag zum Thema Streik:


DIENSTGEMEINSCHAFT

Das Himmelreich ist unser Lohn,
dat Manna reicht uns Gottes Sohn.
von Luft und Liebe lebt der Christ,
weil der Papst so´n Töften ist,
Knechtschaft - das ist unser Bier,
nie im Leben streiken wir!
Amen.
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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uwebruno
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.01.2006
Beiträge: 14
Wohnort: St.Leon

Beitrag(#432060) Verfasst am: 13.03.2006, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wieder mal zeigte sich ganz deutlich die Ahnungslosigkeit welche bestimmten Politikern eigen ist. FDP Solms wurde bei Christiansen zum Streik befragt, welchen er natürlich als falsch empfindet. Seine Empfehlung stattdessen: Die Deutschen sollten anpacken, mehr arbeiten und nicht klagen, dann wird alles gut. 3-4 Stunden Mehrarbeit für umsonst, schon blüht die Konjunktur und die Unternehmen stellen massenhaft ein.
Das dieses Rezept im Osten länst gescheitert ist, länger arbeiten für weniger Geld werden solche Leute nie begreifen. Für die Arbeitslosigkeit machte Solms die 35 Stunden Woche verantwortlich, die aber gar nicht existiert, im Durchschnitt arbeiten die Deutschen längst über 40 Stunden, Tendenz steigend bei stagnierenden oder wachsenden Arbeitslosenzahlen.
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max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#432128) Verfasst am: 13.03.2006, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
Der Öffentliche Dienst ist kein Privatunternehmen, bei dem eine Verteilung von Gewinnen gerechtfertigt wäre. Die Angestellten des öffentlichen Dienstes genießen noch immer eine Reihe von Priviligien, die in der freien Wirtschaft längst Geschichte sind. Sie (die Angestellten des ÖD)werden vom Steuerzahler unterhalten und habem demnach primär die Pflicht am Bürger zu erfüllen.
Geregelte Arbeitszeiten, Altersvorsorge, bezahlter Urlaub, mehr oder weniger unkünbare Jobs, Betriebsräte, Gewerkschaften, kostenlose Weiterbildung, bezahlte Überstunden usw. All dies sind Dinge, die die Allermeisten Arbeitnehmer in der realen Welt in der Form nicht mehr haben.

Das übliche Neid-Argument! zwinkern Mal im ernst: bezahlte Überstünden, sichere Stellen etc. gibt es in vielen Bereichen des öffentlichen Diensts nicht mehr, die Löhne sind noch stärker gesunken, als in vielen anderen Bereichen. Der öffentliche Dienst war gewerkschaftlich mal sehr gut organisiert und deshalb waren die Beschäftigen sehr erfolgreich bei der Durchsetzung von Rechten. Aber seit dem viele Bereiche privatisiert wurden, ist die Kampfkraft und der Organisationsgrad leider sehr gering, weshalb es sehr massive Angriffe auf den Lebensstandard gegeben hat - und kaum Widerstand dagegen von Verdi.

Es stimmt, dass es hier nicht direkt um Gewinne von Konzernen geht. Die finanziellen Probleme des Staats sind aber primär durch eine Umverteilung der Steuerlast und massiven Steuersenkungen bedingt - und diese haben sehr wohl was mit den Gewinnen der Grosskonzerne zu tun.
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Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#432546) Verfasst am: 14.03.2006, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
Der Öffentliche Dienst ist kein Privatunternehmen, bei dem eine Verteilung von Gewinnen gerechtfertigt wäre. Die Angestellten des öffentlichen Dienstes genießen noch immer eine Reihe von Priviligien, die in der freien Wirtschaft längst Geschichte sind. Sie (die Angestellten des ÖD)werden vom Steuerzahler unterhalten und habem demnach primär die Pflicht am Bürger zu erfüllen.
Geregelte Arbeitszeiten, Altersvorsorge, bezahlter Urlaub, mehr oder weniger unkünbare Jobs, Betriebsräte, Gewerkschaften, kostenlose Weiterbildung, bezahlte Überstunden usw. All dies sind Dinge, die die Allermeisten Arbeitnehmer in der realen Welt in der Form nicht mehr haben.

Das übliche Neid-Argument! zwinkern Mal im ernst: bezahlte Überstünden, sichere Stellen etc. gibt es in vielen Bereichen des öffentlichen Diensts nicht mehr, die Löhne sind noch stärker gesunken, als in vielen anderen Bereichen. Der öffentliche Dienst war gewerkschaftlich mal sehr gut organisiert und deshalb waren die Beschäftigen sehr erfolgreich bei der Durchsetzung von Rechten. Aber seit dem viele Bereiche privatisiert wurden, ist die Kampfkraft und der Organisationsgrad leider sehr gering, weshalb es sehr massive Angriffe auf den Lebensstandard gegeben hat - und kaum Widerstand dagegen von Verdi.

Es stimmt, dass es hier nicht direkt um Gewinne von Konzernen geht. Die finanziellen Probleme des Staats sind aber primär durch eine Umverteilung der Steuerlast und massiven Steuersenkungen bedingt - und diese haben sehr wohl was mit den Gewinnen der Grosskonzerne zu tun.


Ich kann dem nicht widersprechen, da ich ja bereits Eingangs auf die gerechtere Verteilung der Steuermittel hingewiesen habe. Jedoch der Punkt der gesunkenen Löhne im ÖD, stört mich insofern, als das die Löhne die nicht mehr tarifgebunden sind, erheblich niedriger sind als der Tarif des ÖD. Der Tarif bietet eine gewisse Sicherheit, in der "freien" kapitalistischen Wirtschaft muß um das Gehalt im Einzelfall verhandelt werden...und hier wird von Seiten der Arbeitgeber mit einem möglichst geringem Gehaltsgebot begonnen. Und die Betroffenen haben niemanden der sie bei diesen Verhandlungen unterstützen würde.
_________________
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#432568) Verfasst am: 14.03.2006, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Igendwann wird eine Stelle frei. Und die muß man sich dann schnappen.


Für manche Leute, wie für mich und ältere Arbeitnehmer wird ganz sicher nicht "irgendwann" eine Stelle frei.

Es sind nun mal nicht alles Leute so tolle Hechte wie Du.


Wer Arbeit sucht, der findet auch welche. Vorausgesetzt, er ist flexibel bis ins Unendliche. Dein Mega-Überstunden-Job wird so gut entlohnt werden, dass du dein Blag ins Internat schicken kannst. Schulterzucken

---

Zum Thema "Neid" und andere kleine Gehässigkeiten:

Solidarität entwickelt sich durch Sympathie, nicht durch Antipathie. Und wer schon mal in seinem Leben wie ein Bittsteller von Staatsdienern behandelt wurde, oder manche Staatsbedienstete in ihrer Freizeit mal so aus dem Nähkästchen plaudern hört, kann kaum Solidarität entwickeln. Dies ist sicherlich eine sehr subjektive Angelegenheit. Neid, wie Max es formulierte, mag bei Einigen schon aufkommen (weitgehend gesicherter Arbeitsplatz, Häuschen abzahlen und die Pension seinen Enkeln vererben). Ich persönlich bin diesbezüglich nicht neidisch. Ganz im Gegenteil würde mich nichts reizen, bis zur Rente in "miefigen Amtsstuben" sitzen zu müssen.
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God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#432572) Verfasst am: 14.03.2006, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
...in der "freien" kapitalistischen Wirtschaft muß um das Gehalt im Einzelfall verhandelt werden...und hier wird von Seiten der Arbeitgeber mit einem möglichst geringem Gehaltsgebot begonnen. Und die Betroffenen haben niemanden der sie bei diesen Verhandlungen unterstützen würde.


Damit das so bleibt, sind die meisten Arbeitgeber daran interessiert, das es möglichst viele und ausreichend ausgebildete Fachkräfte gibt, um aus einem großen Pool an Arbeitern schöpfen zu können.
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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uwebruno
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.01.2006
Beiträge: 14
Wohnort: St.Leon

Beitrag(#432758) Verfasst am: 14.03.2006, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
Frag nicht was Du für Dein Land tun kannst, frage lieber was Dein Land Dir schuldet!
Das sollte das eigentliche Thema der Gewerkschaften sein. Umverteilung. Gerechtere Verteilung der Steuereinnahmen, zugunsten ihres eigentlichen Zweckes. Der Sicherung des sozialen Friedens, dem Sozialstaat, der Infrastruktur. Stattdessen wird das Geld lieber für fragwürdige Exkursionen in Afghanistan und im Kongo ausgegeben.
Leider schlägt Verdi jedoch lieber die Hand, die sie füttert. Sie sägt auf dem Ast, auf dem sie sitzt.
Der Öffentliche Dienst ist kein Privatunternehmen, bei dem eine Verteilung von Gewinnen gerechtfertigt wäre. Die Angestellten des öffentlichen Dienstes genießen noch immer eine Reihe von Priviligien, die in der freien Wirtschaft längst Geschichte sind. Sie (die Angestellten des ÖD)werden vom Steuerzahler unterhalten und habem demnach primär die Pflicht am Bürger zu erfüllen.
Geregelte Arbeitszeiten, Altersvorsorge, bezahlter Urlaub, mehr oder weniger unkünbare Jobs, Betriebsräte, Gewerkschaften, kostenlose Weiterbildung, bezahlte Überstunden usw. All dies sind Dinge, die die Allermeisten Arbeitnehmer in der realen Welt in der Form nicht mehr haben.
Die meisten meiner Bekannten arbeiten weit mehr als 50Stunden pro Woche, ohne Überstundenbezahlung. Urlaub verfällt oft. Weiterbildung wird erwartet, muß aber selbst bezahlt werden. Für manche Unternehmer ist es gar noch schlimmer. 60 Stunden ohne Urlaub, ohne Rentenvorsorge etc. für ein Verkäufergehalt. Erwartet hier allen ernstes jemand, das ich den Streik nachvollziehen kann? ich denke, so wie mir geht es sehr vielen Menschen. Ich finde den Streik lächerlich und unverschämt gegenüber dem zahlenden Bürger. Diejenigen die auf öffentliche Dienstleistungen angewiesen sind, sind die Dummen. Die Folge wird sein, daß das Ansehen der Gewerkschaften bald auf Null sinken wird. Der Einfluss der Gewerkschaften wird weiter sinken. Eigentor!


Diese sogenannten Privilegien des öffentlichen Dienstes sind längst als
Märchen widerlegt. Seit Jahren werden dort Arbeitsplätze abgebaut,
Sozialleistungen gestrichen, Arbeitszeiten künstlich erhöht per Verordnung,
Auszubildende nicht übernommen. ...Was heist reale Welt, ist die
Arbeitswelt im öffentlichenDienst irreal? Man sollte nicht ständig die
wirklich miesen Arbeitsbedingungen in der Wirtschaft heranziehen als Alibi,
die der öffentlich Bediensteten auch noch weiter zu verschlechtern. Das
fördert nur eine negative Spirale nach unten für alle. Vielmehr wäre es
ratsam darüber nachzudenken wie man überall die Arbeitsbedingungen
verbessern kann. Nur weil teilweise irgendwelche Leute 50 Stunden arbeiten,
muß bestimmt nicht die Arbeitszeit für andere aufgebläht werden, mit einem
anschließenden Gesamtschaden für die Gesellschaft. Du kennst Menschen die
60 Stunden arbeiten, es gibt allerings auch 5 Millionen mit 0 Stunden. Es
ist ein großer Fehler wenn hart Arbeitende Menschen auf andere mit
ebenfalls schweren Bedingungen ständig schimpfen, anstatt für ihre eigenen
Rechte einzustehen. Das funktioniert aber nur mit einer starken
Gewerkschaft. Der Streik ist vollkommen richtig und notwendig. Soll man
einfach ein Diktat der Arbeitgeber hinnehmen? Können diese willkürlich
Arbeitszeiten bestimmen? Soll die Gewerkschaft tatenlos zusehen wie die
Tarifpartnerschaft zerstört wird und Arbeitgeber eine falsche Politik
forcieren? Dann würde ihr Ansehen wirklich Schaden nehmen. Ich habe es doch
schon gesagt, volle Mülleimer können immer noch geleert werden. Schlechtere
Arbeitsbedingungen bleiben lange. Die Gewerkschaften streiken gegen
Arbeitgeber, nicht gegen die Bevölkerung. Bei Solidarität der Bürger wäre
der Druck auf Arbeitgeber entsprechend groß. Jeder in der freien Wirtschaft
kennt doch diese egoistischen, rücksichtslosen, arroganten Arbeitgeber
die brutal ihre Interessen durchpeitschen. Solche gibt es im öffentlichen
Dienst genau so. Soll man sich ihnen gegen besseres Wissen beugen?
Natürlich wird verdi nicht von Steuerzahlern oder Unternehmern gefüttert
wie du es nennst, sondern durch Beiträge seiner Mitglieder und die wollen
mit großer Mehrheit den Streik. Inzwischen müßte doch auch der dümmste
gemerkt haben auf welche Republik wir ohne Gewerkschaftswiderstand
zusteuern. Ein Arbeitslosen und Billiglohnland ohne Rechte und Perspektive
für Arbeitnehmer. Beschäftigte haben eine Pflicht gegenüber dem Bürger, die
sie auch erfüllen. Sie sind aber nicht verpflichtet Arbeitsplatzabbau,
soziale Ungerechtigkeiten, Willkür, Entrechtung durch unfähige Politiker
und Arbeitgeber hinzunehmen. Es gibt viel schlimmer Dinge als einen Streik.
Nirgendwo wird auch weniger gestreikt wie in Deutschland.
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Hundefan
Bester Freund des Menschen!



Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 39
Wohnort: Auf´m Sofa

Beitrag(#432762) Verfasst am: 14.03.2006, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Stimme uwebruno zu. Wir sollten nicht kampflos die Errungenschaften des letzten Jahrhunderts aufgeben. Und das zuwenig Geld in den Kassen ist, ist nicht die Schuld der Müllmänner und Nachtsschwestern. Die haben nämlich im Gegensatz zu unseren korrupten Politikern einen guten Job gemacht.

Neulich las ich im Web, daß Merkel den Netto-EU-Beitrag Deutschlands um mehrere Miliarden erhöht hat. Kurz vorher hat Rot-Grün bei einem U-Boot-Deal 333 Mio. € an Israel verschenkt. Solange unsere Politiker unsere Steuergelder im hohen Bogen ins Ausland werfen, sollen sie die Finger von den Einkommen hart arbeiternder Menschen lassen. Würden die Politiker so gut arbeiten, wie unsere Müllmänner, wäre so viel Geld übrig, daß wir deren Lohn noch erhöhen könnten!

Darum: Solidarnocz!
_________________
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#432767) Verfasst am: 14.03.2006, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

uwebruno hat folgendes geschrieben:
Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
Frag nicht was Du für Dein Land tun kannst, frage lieber was Dein Land Dir schuldet!
Das sollte das eigentliche Thema der Gewerkschaften sein. Umverteilung. Gerechtere Verteilung der Steuereinnahmen, zugunsten ihres eigentlichen Zweckes. Der Sicherung des sozialen Friedens, dem Sozialstaat, der Infrastruktur. Stattdessen wird das Geld lieber für fragwürdige Exkursionen in Afghanistan und im Kongo ausgegeben.
Leider schlägt Verdi jedoch lieber die Hand, die sie füttert. Sie sägt auf dem Ast, auf dem sie sitzt.
Der Öffentliche Dienst ist kein Privatunternehmen, bei dem eine Verteilung von Gewinnen gerechtfertigt wäre. Die Angestellten des öffentlichen Dienstes genießen noch immer eine Reihe von Priviligien, die in der freien Wirtschaft längst Geschichte sind. Sie (die Angestellten des ÖD)werden vom Steuerzahler unterhalten und habem demnach primär die Pflicht am Bürger zu erfüllen.
Geregelte Arbeitszeiten, Altersvorsorge, bezahlter Urlaub, mehr oder weniger unkünbare Jobs, Betriebsräte, Gewerkschaften, kostenlose Weiterbildung, bezahlte Überstunden usw. All dies sind Dinge, die die Allermeisten Arbeitnehmer in der realen Welt in der Form nicht mehr haben.
Die meisten meiner Bekannten arbeiten weit mehr als 50Stunden pro Woche, ohne Überstundenbezahlung. Urlaub verfällt oft. Weiterbildung wird erwartet, muß aber selbst bezahlt werden. Für manche Unternehmer ist es gar noch schlimmer. 60 Stunden ohne Urlaub, ohne Rentenvorsorge etc. für ein Verkäufergehalt. Erwartet hier allen ernstes jemand, das ich den Streik nachvollziehen kann? ich denke, so wie mir geht es sehr vielen Menschen. Ich finde den Streik lächerlich und unverschämt gegenüber dem zahlenden Bürger. Diejenigen die auf öffentliche Dienstleistungen angewiesen sind, sind die Dummen. Die Folge wird sein, daß das Ansehen der Gewerkschaften bald auf Null sinken wird. Der Einfluss der Gewerkschaften wird weiter sinken. Eigentor!


Diese sogenannten Privilegien des öffentlichen Dienstes sind längst als
Märchen widerlegt. Seit Jahren werden dort Arbeitsplätze abgebaut,
Sozialleistungen gestrichen, Arbeitszeiten künstlich erhöht per Verordnung,
Auszubildende nicht übernommen. ...Was heist reale Welt, ist die
Arbeitswelt im öffentlichenDienst irreal? Man sollte nicht ständig die
wirklich miesen Arbeitsbedingungen in der Wirtschaft heranziehen als Alibi,
die der öffentlich Bediensteten auch noch weiter zu verschlechtern. Das
fördert nur eine negative Spirale nach unten für alle. Vielmehr wäre es
ratsam darüber nachzudenken wie man überall die Arbeitsbedingungen
verbessern kann. Nur weil teilweise irgendwelche Leute 50 Stunden arbeiten,
muß bestimmt nicht die Arbeitszeit für andere aufgebläht werden, mit einem
anschließenden Gesamtschaden für die Gesellschaft. Du kennst Menschen die
60 Stunden arbeiten, es gibt allerings auch 5 Millionen mit 0 Stunden. Es
ist ein großer Fehler wenn hart Arbeitende Menschen auf andere mit
ebenfalls schweren Bedingungen ständig schimpfen, anstatt für ihre eigenen
Rechte einzustehen. Das funktioniert aber nur mit einer starken
Gewerkschaft. Der Streik ist vollkommen richtig und notwendig. Soll man
einfach ein Diktat der Arbeitgeber hinnehmen? Können diese willkürlich
Arbeitszeiten bestimmen? Soll die Gewerkschaft tatenlos zusehen wie die
Tarifpartnerschaft zerstört wird und Arbeitgeber eine falsche Politik
forcieren? Dann würde ihr Ansehen wirklich Schaden nehmen. Ich habe es doch
schon gesagt, volle Mülleimer können immer noch geleert werden. Schlechtere
Arbeitsbedingungen bleiben lange. Die Gewerkschaften streiken gegen
Arbeitgeber, nicht gegen die Bevölkerung. Bei Solidarität der Bürger wäre
der Druck auf Arbeitgeber entsprechend groß. Jeder in der freien Wirtschaft
kennt doch diese egoistischen, rücksichtslosen, arroganten Arbeitgeber
die brutal ihre Interessen durchpeitschen. Solche gibt es im öffentlichen
Dienst genau so. Soll man sich ihnen gegen besseres Wissen beugen?
Natürlich wird verdi nicht von Steuerzahlern oder Unternehmern gefüttert
wie du es nennst, sondern durch Beiträge seiner Mitglieder und die wollen
mit großer Mehrheit den Streik. Inzwischen müßte doch auch der dümmste
gemerkt haben auf welche Republik wir ohne Gewerkschaftswiderstand
zusteuern. Ein Arbeitslosen und Billiglohnland ohne Rechte und Perspektive
für Arbeitnehmer. Beschäftigte haben eine Pflicht gegenüber dem Bürger, die
sie auch erfüllen. Sie sind aber nicht verpflichtet Arbeitsplatzabbau,
soziale Ungerechtigkeiten, Willkür, Entrechtung durch unfähige Politiker
und Arbeitgeber hinzunehmen. Es gibt viel schlimmer Dinge als einen Streik.
Nirgendwo wird auch weniger gestreikt wie in Deutschland.


Das ist alles eine Sache der persönlichen Ansichten, politischen Überzeugungen und eigenen Erfahrungen. Ich war selbst jahrelang im ÖD bei einem Bundesamt beschäftigt. Meine Eltern sind heute noch im ÖD beschäftigt. Ich bleibe bei meiner Aussage!
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"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Falameezar
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Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#434956) Verfasst am: 18.03.2006, 03:03    Titel: Antworten mit Zitat

In den vergangenen Monaten hatten wir in unserer Firma auch das Thema "40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich". Der Arbeitgeber wollte Investitionen von 28 Millionen nur tätigen, wenn über 2500 Arbeitnehmer zukünftig ohne Bezahlung 5 Stunden pro Woche mehr arbeiten, und das obwohl der Arbeitgeben in den vergangenen Jahren pro Jahr ein Vielfaches dieser Investitionssumme als Nettogewinn verzeichnen konnte. Dieses Ansinnen konnten wir dank der Gewerkschaft und der überragenden Solidarität in der Belegschaft abwehren. Allerdings wird diese Diskussion in der Lokalpresse weiter geköchelt und aus diesem Grunde habe ich den folgenden Leserbrief geschrieben, der dann auch veröffentlicht wurde:

Zitat:
Es waren die menschlichen Innovationen vom Faustkeil bis zum Fließband, die zu Rationalisierungen führten und auch die Lebensbedingungen der Menschen verbesserten. Die Menschheitsgeschichte ist ohne Rationalisierungen nicht denkbar und dies wird auch der Fall sein so lange es Menschen gibt. Dies ist also ein Naturgesetz, das aber zur Konsequenz hat, dass die menschliche Arbeitskraft immer mehr überflüssig werden wird, so wie wir dies schon seit einigen Jahrzehnten mit der Einführung von Computern und Robotern beobachten können und wie es der US-Professor und Ökonom Jeremy Rifkin in seinem Buch „Das Ende der Arbeit“ aufgezeigt hat. Es ist deshalb illusorisch zu glauben, dass ein paar Hundert neue Arbeitsplätze um den Preis einer Arbeitszeitverlängerung an dieser Entwicklung etwas ändern werden. Sie mögen kurzfristig lokal eine Entlastung des Arbeitsmarktes bringen, würden aber tatsächlich die Zunahme der Arbeitslosigkeit nur noch beschleunigen. Wenn also der Rückgang der menschlichen Arbeit nicht vermeidbar ist, so doch die ungleiche Verteilung der Wertschöpfungen aus diesen Rationalisierungen und Verlagerungen, denn dabei handelt es sich nicht um ein unabwendbares Naturgesetz, sondern um eine historische Fehlentwicklung, welche bis heute tradiert wurde. Herr Plaumann stellt treffend fest, dass „es den Aktionären egal ist, wo [...] gefertigt wird“, er begeht aber den Fehler (und nicht nur er), die falschen Konsequenzen zu fordern. Es gilt also das zu ändern, was änderbar ist, nämlich das parasitäre Wirtschaftssystem, welches immer mehr Kapital in wenigen Händen konzentriert.

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Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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Rasul
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
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Beitrag(#434994) Verfasst am: 18.03.2006, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Der ÖD, Angestellte und Beamte.

Früher hieß es immer... Ah ja, die ÖD`ler. Wie die Maden im Speck. Beamte ab 27 unkündbar, Tarifangestellte ab 12 Jahren Dienstzeit unkündbar.
Und verdienen tun sie auch Fürstlich.

Scho recht scho recht.

In der freien Wirtschaft ist es auch nicht all zu leicht jemanden nach 12 Jahren zu kündigen.
Mit 27... hmm.. wenn die meissten mit 17 anfangen zu arbeiten nimmt sich da nicht viel.

Tachelis:
Einige Beamte müssen sich zu 50% selbst versichern (ca. 150€ für Männer, ca. 300€ bei Frauen)
von 38,5 auf 41 teils auf 42 Std. ohne Ausgleich. So etwas würde ich Taschendiebstahl nennen.
rechnet doch mal spasseshalber aus, wieviel Tage bzw. Wochen die unentgeltlich Mehrarbeit leisten.

(Seit 1990 wurden 200,000 Stellen im öffentlichen Dienst abgebaut, beschwert euch nicht warum euer geklautes Fahrrad nicht gefunden wird)

Gutes Beispiel Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19% (immer noch recht niedrig für EU durchschnitt) bei gleichzeitiger Abschmelzung der Arbeitlosenversicherung von 4,5%
Ihr habt ja noch etwas davon aber die Beamten gucken wieder in die Röhre.. Arbeitslosenversicherung.. ach scheisse bin ja unkündbar. 3% mehr für die Spass und Kosumgesellschaft.. wat solls... sind halt unkündbar.

Bezogen auf die Ausbildung der einzelnen Beamten sind sie für die Arbeit die sie verrichten teils überqualifiziert und verdienen im Schnitt zur freien Wirtschaft 5 - 7,5% weniger.

Das Glück gewisser Beamten ist natürlich auch, selbst wenn sie Kündigen würden, was meint ihr denn womit sie dastehen? Bei einem Teil der Beamten kann deren Ausbildung nicht in der freien Wirtschaft anerkannt werden.... wurde ja nicht von der IHK abgenommen. zwinkern

Wheinachtsgeld... seit Jahren auf 65% eingefroren.. wird demnächst um weitere 30% gekürzt.
(Wheinachtsgeld wurde bei Landesbeamten z.B. in Niedersachsen bereits komplett gekappt)
Urlaubsgeld? lol... nee gibt es seit 2 oder 3 Jahren nicht mehr.

Ballungsgebietzulage... stell dir vor du musst als Beamter in München wohnen, da du sonst Fahrtstrecken von bis-über 1Std. hättest.
Bin froh, dass die Mieten in Köln noch recht adequat sind.

Ich bin so dreist zu behaupten, das diese Leute mit anderen dingen konfrontiert werden als ein Elektriker der sich vor 220V in acht nehmen muss oder der Angst entlassen zu werden.. Die Kollegen werden manchmal bitterböse mit ihrer eigenen Sterblichkeit konfrontiert und stellt euch mal vor die werden noch zusätlich mit einer möglichen Kündigung belastet. Die wären die Weicheier der Nation und hätten eine Dauerkarte bei Freud.

Ach ja die Beamten... , ja bin selber ein BB aber bin auch der Meinung, dass ich einen der interessantesten, spannensten und vielfältigsten Jobs habe den es gibt.
Ich habe gut lache, bin singel, keine gören an der Backe und habe mein Auto verkauft.
So lässt es sich leben... aber wenn ich Kollegen höre deren Frau sich um die Kinder kümmern muss und die 3 Kinder durchzufüttern haben, dann auch noch mitbekomme, dass ich im monat besser dastehe als ein gestandener A9er der seit 30 Jahren als "LEIBEIGENER DES STAATES" sich den Arsch aufreisst und dann noch von der öffentlichkeit in einen Sack von schmarotzern gesteckt wird, könnte ich kotzen.

Dieser Job ist nur noch etwas für Idealisten.
Wir haben kein Streikrecht und der Staat (Ihr) die Fürsorgepflicht.
Ich sehe die Fürsorgepflicht im groben Maße verletzt und man sollte mal öffentlich darüber diskutieren, was wäre wenn die Kollegen die (zu recht) Arbeit niederlegen würden.

Faktisch haben die Beamten in den letzten 2,5 Jahren Einkommenseinbußen von bis zu 12% hinnehmen müssen.

Danke fürs lesen dieses Polemischen Beitrags.

I.d.S. Good night, good fight.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#435027) Verfasst am: 18.03.2006, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

@ Rasul

Ich freue mich, dass das mal jemand anderes geschrieben hat als ich.

PS
Wollen wir eine Arbeitsgruppe "Beamte im Freigeisterhaus" gründen? Lachen
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