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Der Totengräber und Schlächter Jugoslawiens
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#431723) Verfasst am: 13.03.2006, 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
L'Aurora hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:

das ist sicher nicht der schlechteste Standpunkt , was mich genervt hat waren diese kostenintensiven Prozesse bei denen für die öffentlichkeit nicht viel rum rumkam.
es ist immer problematisch , wenn man solche leute leben läßt kommt irgendein irrer immer auf die Idee sie freipressen zu wollen und dann müßen wieder leute sterben .
Ich habe die Todestrafe damals für Eichmann befürwortet und so sehe ich es auch bei Saddam und
Milosewitsch.

Die Todesstrafe ist keine Strafe, sondern Rache. NIEMAND hat das Recht einem anderen das Leben zu nehmen. Wenn dies auch noch staatlich sanktioniert wird, aus welchen Gründen auch immer, ist das eine Katastrophe. Geschockt

Es ist eine Bankrott-Erklärung für einen demokratischen Rechtsstaat, dem der Wert des Lebens und die Menschenrechte an Oberster Stelle steht. Er führt sich und seine Werte für die er steht, damit selbst ad absurdum. Nur im Krieg, in Notwehr und als sogenannter „Fangschuss“ darf mit der Absicht der Tötung gehandelt werden.
Die Todesstrafe relativert den wert des Lebens genauso wie es jeder Krieg tut oder wie es Gulags und die KZs getan haben.In vielfacher weise tut es auch der Kapitalismus jeden Tag.-Meine Signatur


heute schon geraucht oder Auton gefahren ?? in welcher welt olebst du eigentlich , ich bin mir nicht sicher ob du deine Signatur auch verstanden hast.
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#431725) Verfasst am: 13.03.2006, 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Die Todesstrafe relativert den wert des Lebens genauso wie es jeder Krieg tut oder wie es Gulags und die KZs getan haben.In vielfacher weise tut es auch der Kapitalismus jeden Tag.-Meine Signatur

Geht es noch ein bissken kryptischer? Lachen
Nun, Deine sign ist offensichtlich ein Zitat von George. Soll dies heissen, das Du damit übereinstimmst, ja oder nein?! zwinkern
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
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Beitrag(#431728) Verfasst am: 13.03.2006, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

L'Aurora hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Die Todesstrafe relativert den wert des Lebens genauso wie es jeder Krieg tut oder wie es Gulags und die KZs getan haben.In vielfacher weise tut es auch der Kapitalismus jeden Tag.-Meine Signatur

Geht es noch ein bissken kryptischer? Lachen
Nun, Deine sign ist offensichtlich ein Zitat von George. Soll dies heissen, das Du damit übereinstimmst, ja oder nein?! zwinkern
Nein ich bin ein Gegner der Todesstrafe(bei George würd ich da aber evtl beide Augen zudrücken Mit den Augen rollen ), George nicht, meine Sig ist vielmehr seine Rechtfertigung für die Todesstrafe, obwohl George behauptet in dieser Frage offen zu bleiben, blieb er bei einigen konkreten Beipiele eindeutig pro.
_________________
Trish:(
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Critic
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Beitrag(#431732) Verfasst am: 13.03.2006, 01:32    Titel: Antworten mit Zitat

L'Aurora hat folgendes geschrieben:
Die Todesstrafe ist keine Strafe, sondern Rache. NIEMAND hat das Recht einem anderen das Leben zu nehmen. Wenn dies auch noch staatlich sanktioniert wird, aus welchen Gründen auch immer, ist das eine Katastrophe. Geschockt

Es ist eine Bankrott-Erklärung für einen demokratischen Rechtsstaat, dem der Wert des Lebens und die Menschenrechte an Oberster Stelle steht. Er führt sich und seine Werte für die er steht, damit selbst ad absurdum. Nur im Krieg, in Notwehr und als sogenannter „Fangschuss“ darf mit der Absicht der Tötung gehandelt werden.

Das dieser Prozess sich so lange hinzog hat unterschiedliche Gründe. Zum einen gab es 66 Anklagepunkte: http://www.trial-ch.org/trialwatch/profiles/de/facts/p108.html%C2%A0 und zum anderen braucht das Sammeln und Sichten aller Beweise und Aussagen Zeit. Obendrein wurde der Prozess immer wieder unterbrochen, weil Milosevic gesundheitliche Probleme angab. Bei einer solch „gewaltigen Anklage“, sollte man auch schon sehr genau sein, damit einem kein Vorwurf gemacht werden kann. Es gibt mehr als genug Seiten, die darauf immer gelauert und bei jeder Gelegenheit ihr politisches Süppchen gerührt haben.

Susanna


Nun, ich kann meine Vorstellungen nicht dermaßen verdrehen wie es im Krieg gefordert wird. Nämlich daß man

- einerseits ungestraft töten darf und dafür auch noch belohnt wird bzw. dafür bestraft werden kann, wenn man nicht töten will, und
- andererseits versucht wird, eine vermeintlich legitime Situation zu erschaffen, damit den Soldaten und Politikern das Töten angenehmer wird, nämlich die genannten Situationen der Notwehr oder die Spezialität des "finalen Rettungsschusses". Obwohl ein Pilot, der eine Eisenbahnbrücke bombardiert, das wohl kaum in einer Situation der Notwehr tut.

Allerdings ist es jetzt nunmehr eine Frage für die Historiker, in wieweit und in wiefern Milosevic in die verschiedenen Geschehnisse vor Ort verwickelt war.
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 13.03.2006, 01:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#431734) Verfasst am: 13.03.2006, 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
L'Aurora hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Die Todesstrafe relativert den wert des Lebens genauso wie es jeder Krieg tut oder wie es Gulags und die KZs getan haben.In vielfacher weise tut es auch der Kapitalismus jeden Tag.-Meine Signatur

Geht es noch ein bissken kryptischer? Lachen
Nun, Deine sign ist offensichtlich ein Zitat von George. Soll dies heissen, das Du damit übereinstimmst, ja oder nein?! zwinkern
Nein ich bin ein Gegner der Todesstrafe(bei George würd ich da aber evtl beide Augen zudrücken Mit den Augen rollen ), George nicht, meine Sig ist vielmehr seine Rechtfertigung für die Todesstrafe, obwohl George behauptet in dieser Frage offen zu bleiben, blieb er bei einigen konkreten Beipiele eindeutig pro.

Danke Wolf,

ich war jetzt tatsächlich a little bit nervouse. Danke für die Klarstellung, bevor es zu unnötigen Missverständnissen kommt. Wir kennen uns und unsere gegenseitigen Ansichten ja größtenteils noch nicht. Sehr glücklich

Nun, im Falle des Herrn Milosevic hat sich George ja klar und deutlich für die Todesstrafe ausgesprochen inkl. Begründung.

Über die sign zu spekulieren fällt mir äußerst schwer, da mir sich bei jeglichen Relativierungsversuchen in Bezug auf GULAGs und KZs, die Fußnägel rückwärts aufrollen und die Nackenhaare senkrecht stellen.

cordiali saluti
Susanna
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Morrigan - der große Rabe
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Beitrag(#431737) Verfasst am: 13.03.2006, 01:41    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Nun, ich kann meine Vorstellungen nicht dermaßen verdrehen wie es im Krieg gefordert wird. Nämlich daß man

- einerseits ungestraft töten darf und dafür auch noch belohnt wird bzw. dafür bestraft werden kann, wenn man nicht töten will, und
- andererseits versucht wird, eine vermeintlich legitime Situation zu erschaffen, damit den Soldaten und Politikern das Töten angenehmer wird, nämlich die genannten Situationen der Notwehr oder die Spezialität des "finalen Rettungsschusses". Obwohl ein Pilot, der eine Eisenbahnbrücke bombardiert, das wohl kaum in einer Situation der Notwehr tut.


1. Hm... offensichtlich kennst Du nicht die richtigen Textstellen. Mit Kriegsfall ist in Bezug auf D ausschließlich der Verteidigungfall gemeint.

2. Was ist am finalen Rettungsschuss zu beanstanden? Könntest Du mir dies mal erklären? Es erschliesst sich mir beim besten Willen nicht. Für mich ist dies ein klarer und eindeutiger Fall von akuter Notwehr. Hier geht es darum, das Opfer vor der akuten Tötung durch den Täter zu schützen. Es ist ein Abwägen. Alas, erklär es mir...

Das ein Pilot ,der eine Eisenbahnbrücke sprengt, das Töten von Zivilisten (Unschuldigen) beabsichtigt, ist mir neu. Aber kläre mich auf...

saluti
Susanna
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#431743) Verfasst am: 13.03.2006, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

L'Aurora hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
L'Aurora hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Die Todesstrafe relativert den wert des Lebens genauso wie es jeder Krieg tut oder wie es Gulags und die KZs getan haben.In vielfacher weise tut es auch der Kapitalismus jeden Tag.-Meine Signatur

Geht es noch ein bissken kryptischer? Lachen
Nun, Deine sign ist offensichtlich ein Zitat von George. Soll dies heissen, das Du damit übereinstimmst, ja oder nein?! zwinkern
Nein ich bin ein Gegner der Todesstrafe(bei George würd ich da aber evtl beide Augen zudrücken Mit den Augen rollen ), George nicht, meine Sig ist vielmehr seine Rechtfertigung für die Todesstrafe, obwohl George behauptet in dieser Frage offen zu bleiben, blieb er bei einigen konkreten Beipiele eindeutig pro.

Danke Wolf,

ich war jetzt tatsächlich a little bit nervouse. Danke für die Klarstellung, bevor es zu unnötigen Missverständnissen kommt. Wir kennen uns und unsere gegenseitigen Ansichten ja größtenteils noch nicht. Sehr glücklich

Nun, im Falle des Herrn Milosevic hat sich George ja klar und deutlich für die Todesstrafe ausgesprochen inkl. Begründung.

Über die sign zu spekulieren fällt mir äußerst schwer, da mir sich bei jeglichen Relativierungsversuchen in Bezug auf GULAGs und KZs, die Fußnägel rückwärts aufrollen und die Nackenhaare senkrecht stellen.

cordiali saluti
Susanna


Es war und ist niemals miene intention gewesen diese Dinge auch nur im Ansatz zu relativieren , ich wollte damit nur klarstellen das das Leben an und für sich in der geschichte und in der gegenwart permanent geringgeschätzt bzw relativiert wird , das ist zunächst eine feststellung für die es viele Beispiele gibt , der Tod , der Mord und das Geschäft gehören zum Alltag.
Ich bin nach wie vor für die Todestrafe von Massenmördern
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Wolf
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Beitrag(#431746) Verfasst am: 13.03.2006, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
ich wollte damit nur klarstellen das das Leben an und für sich in der geschichte und in der gegenwart permanent geringgeschätzt bzw relativiert wird

Ein Grund es ihr gleich zu tun?
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Critic
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Beitrag(#431752) Verfasst am: 13.03.2006, 02:04    Titel: Antworten mit Zitat

L'Aurora hat folgendes geschrieben:
1. Hm... offensichtlich kennst Du nicht die richtigen Textstellen. Mit Kriegsfall ist in Bezug auf D ausschließlich der Verteidigungfall gemeint.

2. Was ist am finalen Rettungsschuss zu beanstanden? Könntest Du mir dies mal erklären? Es erschliesst sich mir beim besten Willen nicht. Für mich ist dies ein klarer und eindeutiger Fall von akuter Notwehr. Hier geht es darum, das Opfer vor der akuten Tötung durch den Täter zu schützen. Es ist ein Abwägen. Alas, erklär es mir...

Das ein Pilot ,der eine Eisenbahnbrücke sprengt, das Töten von Zivilisten (Unschuldigen) beabsichtigt, ist mir neu. Aber kläre mich auf...

saluti
Susanna


1. Ich sehe die Situation eines Krieges eigentlich stets gleich, ob es sich um einen Angriffskrieg oder einen Verteidigungskrieg handelt. Nicht zuletzt deshalb, weil -- mit dem Verweis auf die "vermeintlich legitime Situation" -- Angriffskriege nach wie vor damit gerechtfertigt werden, sie würden dem Angreifer "aufgezwungen" oder es handle sich dabei um die "Abwendung einer Bedrohung".

2. Zum "finalen Rettungsschuß" würde ich denken, daß zwar immer gerechtfertigt wird, dieser sei in gewisser Weise eine Notwehrhandlung, nämlich darin, daß eine akute aktuelle Bedrohungslage abgewendet werden müsse. Nur läßt sich dessen Legitimität gegebenenfalls erst im Nachhinein klären, und es wurde auch lange Zeit diskutiert, ob überhaupt ein staatliches Organ in dem Moment tatsächlich so handeln darf.

3. Der Pilot oder auch der Soldat im allgemeinen wird bereits im Zuge seiner Ausbildung darauf getrimmt, auf ein Ziel zu schießen, ganz gleich worum es sich handelt. Voraussetzung, daß er das tun kann, ist grundsätzlich die Entmenschlichung des Ziels, weil nur so "gerechtfertigt" werden kann, warum jemand, der antritt, um "die Menschenrechte" -- und damit auch das absolute Recht auf Leben -- zu verteidigen, dies tut, indem er andere umbringt. Ob bei einem konkreten Schuß die Intention bestand, damit jemanden zu töten, ist weniger entscheidend als der Umstand, daß eine Waffe zu nichts anderem eingesetzt werden kann als zur Zerstörung von Gerät und zum Töten, nämlich deshalb, weil ja auch die Kriegführenden dadurch, daß sie Infrastruktur, die von Zivilisten benutzt wird, und Ziele angreifen, die in der Nähe ziviler Einrichtungen liegen, einerseits zivile Opfer einkalkulieren, aber zumindest in Kauf nehmen -- die in der Statistik euphemistisch als "Kollateralschäden" erscheinen --, und anderseits man zwar gutwillig sein mag und die "Zerstörung der Kampffähigkeit des Gegners" als oberstes Ziel setzt, diese aber im allgemeinen Fall auch im Töten besteht.
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#431766) Verfasst am: 13.03.2006, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
1. Ich sehe die Situation eines Krieges eigentlich stets gleich, ob es sich um einen Angriffskrieg oder einen Verteidigungskrieg handelt. Nicht zuletzt deshalb, weil -- mit dem Verweis auf die "vermeintlich legitime Situation" -- Angriffskriege nach wie vor damit gerechtfertigt werden, sie würden dem Angreifer "aufgezwungen" oder es handle sich dabei um die "Abwendung einer Bedrohung".


Nun ja, ich würde mich auch als Zivilist nicht einfach so abschlachten oder besiegen lassen, ohne mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu wehren. scusi... zwinkern
Aber mal als Beispiel aus der Realität/Historie: hättest Du Hitler nicht angegriffen?!

Zitat:
2. Zum "finalen Rettungsschuß" würde ich denken, daß zwar immer gerechtfertigt wird, dieser sei in gewisser Weise eine Notwehrhandlung, nämlich darin, daß eine akute aktuelle Bedrohungslage abgewendet werden müsse. Nur läßt sich dessen Legitimität gegebenenfalls erst im Nachhinein klären, und es wurde auch lange Zeit diskutiert, ob überhaupt ein staatliches Organ in dem Moment tatsächlich so handeln darf.


Es IST eine Notwehrhandlung. Hier geht es darum, das ein/mehrere Leben gegen ein anderes abgewogen wird. NIEMAND hat den Täter gezwungen das Opfer umzubringen. Bevor man dies in einer akuten Notlage, in der das Leben des Opfers bedroht ist zulässt, wird der Täter getötet. Völlig korrekt, m.E. Würdest Du allen Ernstes zuschauen wie ein Täter das Opfer umbringt?! Geschockt

Zitat:
3. Der Pilot oder auch der Soldat im allgemeinen wird bereits im Zuge seiner Ausbildung darauf getrimmt, auf ein Ziel zu schießen, ganz gleich worum es sich handelt.


Wenn ich mich nicht sehr irre, sprachst Du von der Sprengung einer Brücke, oder?! Warum bleibst Du nicht bei diesem Beispiel? zwinkern

Nachtrag:
Möchtest Du eigentlich auch noch etwas zum thread-Thema sagen oder doch lieber einen eigenen zum Thema "Todesstrafe" erstellen?! Die entsprechenden Beiträge können wir dann sicherlich vom thread absplitten lassen...

saluti
Susanna
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#431777) Verfasst am: 13.03.2006, 02:47    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

2. Zum "finalen Rettungsschuß" würde ich denken, daß zwar immer gerechtfertigt wird, dieser sei in gewisser Weise eine Notwehrhandlung, nämlich darin, daß eine akute aktuelle Bedrohungslage abgewendet werden müsse. Nur läßt sich dessen Legitimität gegebenenfalls erst im Nachhinein klären, und es wurde auch lange Zeit diskutiert, ob überhaupt ein staatliches Organ in dem Moment tatsächlich so handeln darf.


Was den finalen Rettungsschuss von der Todesstrafe eklatant unterscheidet, ist a.) dass der Täter bewaffnet und in Freiheit ist, also kein wehrloser Strafgefangener und b.) dass der Täter die Möglichkeit hat, die Bedrohung seines Lebens selber abzuwenden, indem er sich ergibt und sein Opfer frei lässt.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16380
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#431778) Verfasst am: 13.03.2006, 02:50    Titel: Antworten mit Zitat

L'Aurora hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
1. Ich sehe die Situation eines Krieges eigentlich stets gleich, ob es sich um einen Angriffskrieg oder einen Verteidigungskrieg handelt. Nicht zuletzt deshalb, weil -- mit dem Verweis auf die "vermeintlich legitime Situation" -- Angriffskriege nach wie vor damit gerechtfertigt werden, sie würden dem Angreifer "aufgezwungen" oder es handle sich dabei um die "Abwendung einer Bedrohung".


Nun ja, ich würde mich auch als Zivilist nicht einfach so abschlachten oder besiegen lassen, ohne mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu wehren. scusi... zwinkern
Aber mal als Beispiel aus der Realität/Historie: hättest Du Hitler nicht angegriffen?!


Das mit Hitler empfinde ich wiederum als Fangfrage: Wir sind uns wohl einig darin, daß Hitler beseitigt werden mußte. Im konkreten Falle ist aber nicht Hitler als Person angegriffen worden und auch nicht bloß seine mit innerem und äußerem Terror beschäftigten Parteigänger, sondern ein ganzes Volk. Wo -- jetzt wieder auf Milosevic bezogen -- in Serbien nicht nur die Einrichtungen lahmgelegt wurden, die in irgendeinem Zusammenhang zu den "ethnischen Säuberungen" standen, sondern auch zum Beispiel Zigarettenfabriken und Elektrizitätswerke, könnte durchaus der Eindruck entstanden sein, daß es nicht darum ging, einen Diktator von irgendetwas abzubringen, sondern vielmehr, daß das Ziel gewesen sei, ein ganzes Land lahmzulegen und wirtschaftlich um zwanzig Jahre zurückzuwerfen. Tatsächlich haben die Bombenangriffe zunächst die Unterstützung für Milosevic gestärkt.

Weiterhin wird aus einem Zivilisten, der eine Waffe in die Hand nimmt, zunächst mal ein "illegaler Kämpfer". Er wird also nicht als Soldat anerkannt und steht dementsprechend nicht unter dem Schutz der entsprechenden Abkommen. Mit diesem kann man also -- selbst wenn er die gleichen Handlungen begeht wie der reguläre Soldat drei Meter weiter -- so verfahren, als hätte er die gleichen Taten im Frieden begangen. Was wiederum für die Verdrehung der Moral spricht, die der Krieg zeigt.

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Zitat:
Zitat:
2. Zum "finalen Rettungsschuß" würde ich denken, daß zwar immer gerechtfertigt wird, dieser sei in gewisser Weise eine Notwehrhandlung, nämlich darin, daß eine akute aktuelle Bedrohungslage abgewendet werden müsse. Nur läßt sich dessen Legitimität gegebenenfalls erst im Nachhinein klären, und es wurde auch lange Zeit diskutiert, ob überhaupt ein staatliches Organ in dem Moment tatsächlich so handeln darf.


Es IST eine Notwehrhandlung. Hier geht es darum, das ein/mehrere Leben gegen ein anderes abgewogen wird. NIEMAND hat den Täter gezwungen das Opfer umzubringen. Bevor man dies in einer akuten Notlage, in der das Leben des Opfers bedroht ist zulässt, wird der Täter getötet. Völlig korrekt, m.E. Würdest Du allen Ernstes zuschauen wie ein Täter das Opfer umbringt?! Geschockt


Es wird aus der Annahme einer Bedrohung gehandelt. Angenommen, ein geistig Verwirrter stürmt mit einer Maschinenpistole in eine Bank, nimmt die anwesenden Mitarbeiter und Kunden als Geiseln, wird dann von einem SEK-Mann erschossen und im Nachhinein stellt sich heraus, daß es sich dabei um eine Attrappe handelte. War das dann nicht eher eine Hinrichtung? Wie gesagt, die Legitimität der Handlung läßt sich erst im Nachhinein beurteilen. Ich kann mir vorstellen, daß es auch psychologisch ein schweres Problem darstellt, auf jemanden zu schießen und dann festzustellen, daß der in Wahrheit keine Gefahr dargestellt hat.

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Zitat:
Zitat:
3. Der Pilot oder auch der Soldat im allgemeinen wird bereits im Zuge seiner Ausbildung darauf getrimmt, auf ein Ziel zu schießen, ganz gleich worum es sich handelt.


Wenn ich mich nicht sehr irre, sprachst Du von der Sprengung einer Brücke, oder?! Warum bleibst Du nicht bei diesem Beispiel? zwinkern


Im konkreten Fall, auf den ich mich bezog, traf die Bombe die Brücke genau in dem Moment, als ein Zug drüberfuhr. Was bei Eisenbahnbrücken vielleicht nicht so unwahrscheinlich ist. Jetzt allerdings den Angriffenen die Verantwortung dafür zuzuschanzen, diese hätten ja den Zugverkehr stoppen können, fände ich perfide. Wer nämlich verkündet, er wolle Unschuldige schützen, muß eben auch Vorkehrungen dazu treffen.

Andererseits gab es eben auch Fälle, in denen dann zwar argumentiert wurde, man wolle keine Unbeteiligten gefährden. Eine der betreffenden Raketen schlug dann ein paar Kilometer entfernt auf einem Markt ein und hat 50 Menschen getötet, eine andere flog dreißig Kilometer und schlug dann in eine Raffinerie im Iran ein. Die Unsicherheit solcher -- angeblich -- "intelligenter Waffen" ist den Militärs hinlänglich bekannt, auch schon aus Übungsschießen im Heimatland: dabei hat einmal eine Rakete eine Schule zerstört, die zehn Kilometer vom eigentlichen Bombenziel entfernt lag, und es hat nur deshalb keine Opfer gegeben, weil an dem Tag schulfrei war. Trotzdem haben sie diese Waffen eingesetzt und damit offensichtlich auch den Tod Unbeteiligter in Kauf genommen.

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4. Da fällt mir noch was ein: Der Begriff "Unbeteiligte" ist gut, nicht? Ich denke nicht, daß der einzelne 18jährige, der geholt und dem ein Gewehr in die Hand gedrückt wird, irgendeine Verantwortung für die vermeintlichen Ursachen dieses Krieges hat. Mit welchem Recht kann er dann zum legitimen Ziel erklärt werden?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#431781) Verfasst am: 13.03.2006, 03:05    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

Es wird aus der Annahme einer Bedrohung gehandelt. Angenommen, ein geistig Verwirrter stürmt mit einer Maschinenpistole in eine Bank, nimmt die anwesenden Mitarbeiter und Kunden als Geiseln, wird dann von einem SEK-Mann erschossen und im Nachhinein stellt sich heraus, daß es sich dabei um eine Attrappe handelte. War das dann nicht eher eine Hinrichtung?


Nein. Die Bedrohung ist ja aus Sicht des SEK-Mannes erstmal vorhanden. Wenn er nicht handelt und die Waffe ist doch echt, könnte man ihm auch unterlassene Hilfeleistung vorwerfen.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#431878) Verfasst am: 13.03.2006, 13:40    Titel: Re: Der Totengräber und Schlächter Jugoslawiens Antworten mit Zitat

L'Aurora hat folgendes geschrieben:
... der jugoslawische Schlächter ...


Tja, so funktioniert das - auch in den Medien. In der Hauptmeldung (Milosevic tot) wird die Lüge (er war ein Mörder) unters zu verblödende Volk gestreut.

Tatsache ist: er wurde nicht verurteilt und das Siegertribunal schaffte es in über 5 Jahren nicht, ihn begründet zu verurteilen.

Bei welchen der "Verbrechen" warst Du denn dabei? Oder beschränken sich "Deine" Informationen wieder mal auf die Parolen der Kapitalistenmedien, also der Medien der siegreichen Aggressoren? Weißt Du auch etwas selbst nicht oder mußt Du Dich immer auf fremde Lügen und Irrtümer berufen?
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#431883) Verfasst am: 13.03.2006, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

Es wird aus der Annahme einer Bedrohung gehandelt. Angenommen, ein geistig Verwirrter stürmt mit einer Maschinenpistole in eine Bank, nimmt die anwesenden Mitarbeiter und Kunden als Geiseln, wird dann von einem SEK-Mann erschossen und im Nachhinein stellt sich heraus, daß es sich dabei um eine Attrappe handelte. War das dann nicht eher eine Hinrichtung?


Nein. Die Bedrohung ist ja aus Sicht des SEK-Mannes erstmal vorhanden. Wenn er nicht handelt und die Waffe ist doch echt, könnte man ihm auch unterlassene Hilfeleistung vorwerfen.
Könnte man das auch wenn die Waffe falsch wäre?
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#431982) Verfasst am: 13.03.2006, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Die taz titelt heute: "Schlächter Abgang". Irgendwie passend.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#432014) Verfasst am: 13.03.2006, 18:21    Titel: Re: Der Totengräber und Schlächter Jugoslawiens Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
unters zu verblödende Volk gestreut.


81 Millionen Geisterfahrern, denen Stalinisten-Totti mit seinem Dreirad auf der Autobahn ausweichen muss. Ob dieses Kunststücks kann man sich schon was einbilden. Dass er zu blöd war, die richtige Auffahrt zu finden, fällt da kaum noch ins Gewicht. Lachen
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#432129) Verfasst am: 13.03.2006, 20:30    Titel: Re: Der Totengräber und Schlächter Jugoslawiens Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:

81 Millionen Geisterfahrern, denen Stalinisten-Totti mit seinem Dreirad auf der Autobahn ausweichen muss.


Tja, die Mehrheit der Deutschen lief auch einst Hitler hinterher und sah sich als "Herrenmenschen" - die Wahrheit ist nunmal keine Mehrheitsentscheidung, zumal, wenn man weiß, daß deren MEINUNG auf eine Handvoll MEINUNGSFÜHRER zurückgeht.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26398
Wohnort: München

Beitrag(#432351) Verfasst am: 13.03.2006, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,405789,00.html

Lepramittel? Teufel Teufel ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,
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,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,, Teufel
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26398
Wohnort: München

Beitrag(#432425) Verfasst am: 14.03.2006, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,405815,00.html ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,, Wendor, übernehmen Sie!
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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