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Menschenrechte contra Religigionsfreiheit?
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sucker
lusche



Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 556
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Beitrag(#433169) Verfasst am: 15.03.2006, 12:47    Titel: Menschenrechte contra Religigionsfreiheit? Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
sucker hat folgendes geschrieben:

Persöhnlich wär ich ja für die Abschaffung aller Religionen aber macht mich das nicht auch zum Fanatiker und Rassisten?


Nein. Du kannst nur entweder Menschenrechte oder Religionsfreiheit haben - beides zugleich geht leider nicht.

Und - das ist KEINE (!) Hetze, sondern eine reine Beobachtung.


Würd mich brennend interessieren was die anderen Freigeister dazu denken.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#433173) Verfasst am: 15.03.2006, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Religionsfreiheit hat sich den Menschenrechten unterzuordnen.
Religionsfreiheit darf es nur innerhalb des Rahmens der Menschenrechte geben.
_________________
Trish:(
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sucker
lusche



Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 556
Wohnort: wenn ich das wüsste...

Beitrag(#433174) Verfasst am: 15.03.2006, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Anm.: Hab bisher bisher Religionsfreiheit als Bestandteil von Menschenrechten gesehen bin aber grad arg am zweifeln...
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
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Beitrag(#433175) Verfasst am: 15.03.2006, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

sucker hat folgendes geschrieben:
Anm.: Hab bisher bisher Religionsfreiheit als Bestandteil von Menschenrechten gesehen bin aber grad arg am zweifeln...

Religionsfreiheit darf andere Menschenrechte nicht aushebeln und hat sich den anderen unterzuordnen, ansonsten sind die Menschenrechte quasi wertlos.
_________________
Trish:(
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#433176) Verfasst am: 15.03.2006, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

sucker hat folgendes geschrieben:
Anm.: Hab bisher bisher Religionsfreiheit als Bestandteil von Menschenrechten gesehen bin aber grad arg am zweifeln...


Das ist die einzige Achillesferse der Menschenrechte in ihrer derzeitigen Form.
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sucker
lusche



Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 556
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Beitrag(#433177) Verfasst am: 15.03.2006, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Religionsfreiheit hat sich den Menschenrechten unterzuordnen.
Religionsfreiheit darf es nur innerhalb des Rahmens der Menschenrechte geben.


Wird aber etwas schwierig wenn die jewilige Religion die menschenrechte definiert.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#433178) Verfasst am: 15.03.2006, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Auch die Religionsfreiheit darf nur im Rahmen der geltenden Gesetze bzw. Grundrechte ausgeübt werden. Das Recht, seine Religion auszuüben und dafür nicht verfolgt zu werden, ist ja Teil der Menschenrechte. Die Menschenrechte garantieren die Religionsfreiheit, aber setzen ihr zugleich Grenzen. Deshalb kann man sich m.E. z.B. bzgl. der Beschneidung von Mädchen nicht auf die Religionsfreiheit berufen, weil die Menschenrechte das Primat haben müssen.

edit: War wohl einer schneller... Verlegen
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."


Zuletzt bearbeitet von Effô Tisetti am 15.03.2006, 12:55, insgesamt einmal bearbeitet
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#433179) Verfasst am: 15.03.2006, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
sucker hat folgendes geschrieben:
Anm.: Hab bisher bisher Religionsfreiheit als Bestandteil von Menschenrechten gesehen bin aber grad arg am zweifeln...

Religionsfreiheit darf andere Menschenrechte nicht aushebeln und hat sich den anderen unterzuordnen, ansonsten sind die Menschenrechte quasi wertlos.


Daumen hoch!

Ich gege sogar weiter und sage:

Religionsfreiheit RAUS aus den Menschenrechten, dafür das Recht auf erfüllte Sexualität REIN.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#433180) Verfasst am: 15.03.2006, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

sucker hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Religionsfreiheit hat sich den Menschenrechten unterzuordnen.
Religionsfreiheit darf es nur innerhalb des Rahmens der Menschenrechte geben.


Wird aber etwas schwierig wenn die jewilige Religion die menschenrechte definiert.
Menschenrechte werden nicht durch die Religion definiert.
_________________
Trish:(
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sucker
lusche



Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 556
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Beitrag(#433183) Verfasst am: 15.03.2006, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
sucker hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Religionsfreiheit hat sich den Menschenrechten unterzuordnen.
Religionsfreiheit darf es nur innerhalb des Rahmens der Menschenrechte geben.


Wird aber etwas schwierig wenn die jewilige Religion die menschenrechte definiert.
Menschenrechte werden nicht durch die Religion definiert.


Stimmt auch wieder.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#433187) Verfasst am: 15.03.2006, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
sucker hat folgendes geschrieben:
Anm.: Hab bisher bisher Religionsfreiheit als Bestandteil von Menschenrechten gesehen bin aber grad arg am zweifeln...

Religionsfreiheit darf andere Menschenrechte nicht aushebeln und hat sich den anderen unterzuordnen, ansonsten sind die Menschenrechte quasi wertlos.


Daumen hoch!

Ich gege sogar weiter und sage:

Religionsfreiheit RAUS aus den Menschenrechten, dafür das Recht auf erfüllte Sexualität REIN.


Es stellt sich höchstens die Frage, ob man die Religion gesondert erwähnt und ihr somit einen Sonderstatus einräumt, den sie nicht hat. Dann könnte man nämlich Religion unter "Weltanschauung" summieren. Denn selbstverständlich ist es meine Auffassung, dass ein jeder Mensch im Rahmen der Gesetze bzw. Menschenrechte jeden (privat finanzierten) religiösen Firlefanz veranstalten darf, den er beliebt zu veranstalten.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#433188) Verfasst am: 15.03.2006, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Es stellt sich höchstens die Frage, ob man die Religion gesondert erwähnt und ihr somit einen Sonderstatus einräumt, den sie nicht hat. Dann könnte man nämlich Religion unter "Weltanschauung" summieren. Denn selbstverständlich ist es meine Auffassung, dass ein jeder Mensch im Rahmen der Gesetze bzw. Menschenrechte jeden (privat finanzierten) religiösen Firlefanz veranstalten darf, den er beliebt zu veranstalten.


Exakt meine Auffassung.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#433197) Verfasst am: 15.03.2006, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Denn selbstverständlich ist es meine Auffassung, dass ein jeder Mensch im Rahmen der Gesetze bzw. Menschenrechte jeden (privat finanzierten) religiösen Firlefanz veranstalten darf, den er beliebt zu veranstalten.

Jeder hat das Recht, idiotische Dinge zu glauben, zu denken oder zu tun, solange andere davon nicht negativ betroffen sind.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#433212) Verfasst am: 15.03.2006, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Die Menschenrechte wurden nicht nur für Europäer konzipiert.
Zitat:
Artikel 2.
(1) Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeine Unterscheidung, wie etwa nach Rasse, Farbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer und sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, nach Eigentum, Geburt oder sonstigen Umständen.

Zitat:
Artikel 18.
Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Öffentlichkeit oder privat, durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung von Riten zu bekunden.

Menschenrechte
Da geht es um die Proklamation grundlegender Rechte, zB den Schutz vor Verfolgung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe.

Zitat:
Menschenrechte sind demnach unentziehbare Rechte gegenüber der öffentlichen Gewalt, also subjektive Rechte, die im Zuge von Humanismus und Aufklärung anfangs naturrechtlich, später wissenschaftlich-rational (vernunftrechtlich) begründet wurden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte#Wesen_und_Quellen_der_Menschenrechte
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#433218) Verfasst am: 15.03.2006, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
sucker hat folgendes geschrieben:
Anm.: Hab bisher bisher Religionsfreiheit als Bestandteil von Menschenrechten gesehen bin aber grad arg am zweifeln...

Religionsfreiheit darf andere Menschenrechte nicht aushebeln und hat sich den anderen unterzuordnen, ansonsten sind die Menschenrechte quasi wertlos.


Daumen hoch!

Ich gege sogar weiter und sage:

Religionsfreiheit RAUS aus den Menschenrechten, dafür das Recht auf erfüllte Sexualität REIN.


Es stellt sich höchstens die Frage, ob man die Religion gesondert erwähnt und ihr somit einen Sonderstatus einräumt, den sie nicht hat. Dann könnte man nämlich Religion unter "Weltanschauung" summieren. Denn selbstverständlich ist es meine Auffassung, dass ein jeder Mensch im Rahmen der Gesetze bzw. Menschenrechte jeden (privat finanzierten) religiösen Firlefanz veranstalten darf, den er beliebt zu veranstalten.


Das sowieso, daran darf es niemals einen Zweifel geben!

Sobald aber missioniert wird oder Kinder / Jugendliche z.B. auch von ihren Eltern religiös terrorisiert werden muß Schluß sein.
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#433223) Verfasst am: 15.03.2006, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist ein Unterschied zwischen individueller Religionsfreiheit - also der Freiheit eines Menschen eine bestimmte Religion zu praktizieren - und der Freiheit einer Gemeinschaft eine Religion zu praktizieren und ihren Mitgliedern aufzuzwingen.

Ersteres fällt unter die Freiheit
Zitat:
idiotische Dinge zu glauben, zu denken oder zu tun, solange andere davon nicht negativ betroffen sind
Dazu gehört dann aber auch die Freiheit Nicht zu glauben.

Zweites ist das Ende der individuellen Religionsfreiheit, weil es die Mitglieder der Gemeinschaft in ihrer Religionsfreiheit (zu der auch gehört die Religion abzulegen) einschränkt.

Schwierig wird es, wenn Familie hinzukommt:
Kinder werden von ihren Eltern aufgezogen, und lernen von diesen, wie die Welt geschaffen ist und was dahinter steckt. Das glauben sie erstmal. Meine Kinder lernen von mir, dass es keinen Gott gibt, andere Kinder lernen von ihren Eltern, dass es Gott gäbe. Innerhalb unseres Staates sind sie natürlich frei diesen Glauben abzulegen, aber was nützt es ihnen, wenn sie nun mal fest von seiner Existenz überzeugt sind?
Andererseits, sind ihre Eltern auch davon überzeugt, und geben ihren Kindern nur das weiter, wovon sie selbst in ihrem tiefsten Inneren überzeugt sind. Soll man ihnen das verbieten?
Aber dagegen kann man mit Gesetzen nichts tun, da nützen keine Menschenrechte und keine Religionsfreiheit. Du kannst nur die, die selbst auf den Trichter gekommen sind, davor schützen, von den anderen dafür angegriffen und bestraft zu werden.

Grüße

Shevek
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#433226) Verfasst am: 15.03.2006, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:

Sobald aber missioniert wird oder Kinder / Jugendliche z.B. auch von ihren Eltern religiös terrorisiert werden muß Schluß sein.


Wann beginnt für dich denn missionieren und religiöser Terror?
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#433230) Verfasst am: 15.03.2006, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:

Sobald aber missioniert wird oder Kinder / Jugendliche z.B. auch von ihren Eltern religiös terrorisiert werden muß Schluß sein.


Wann beginnt für dich denn missionieren und religiöser Terror?


Ersteres, wenn Religionsgemeinschaften durch unlautere Mittel (dazu zähle ich aber noch NICHT das bloße Verbreiten von Informationen, sondern nur alles ab Psychotricks aufwärts) Mitglieder werben.

Letzteres z.B. wenn Eltern ihren Kindern aufgrund der Religion irgendwelche Vorschriften machen oder gar schlimmeres, oder die Kinder im Sinne einer religiös bedingten Moral erziehen.
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#433237) Verfasst am: 15.03.2006, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Religionsfreiheit hat sich den Menschenrechten unterzuordnen.
Religionsfreiheit darf es nur innerhalb des Rahmens der Menschenrechte geben.


Volle Zustimmung. Daumen hoch!
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#433243) Verfasst am: 15.03.2006, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Letzteres z.B. wenn Eltern ihren Kindern aufgrund der Religion irgendwelche Vorschriften machen oder gar schlimmeres, oder die Kinder im Sinne einer religiös bedingten Moral erziehen.

Wenn Eltern Kinder im Sinne einer weltlichen, aber beschissenen Moral erziehen, ist das auch kein Schritt vorwärts.
Mir ist eine Rotzblage, die aus Angst vor Himmelsmonstern soziales Verhalten zeigt, allemal lieber als ein metzgermordender Veganer mit säkularer Moral.

Außerdem fürchte ich die Konsequenzen, wenn man den Gedankengang mal konsequent zu Ende denkt. Den Eltern kann man ihre Weltanschauung (inkl. Religion) nicht verbieten, aber die Weitergabe an die Kinder? Das hieße, der Staat müßte alle Kinder erziehen oder im Einzelfall nach Kriterien die Kindeserziehung durch die Eltern verbieten. D.h. der Staat richtet und unterrichtet nach weltanschaulichen Gesichtspunkten. Das hatten wir alle schon, da sehe ich die pluralistische Gesellschaft in Gefahr.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#433244) Verfasst am: 15.03.2006, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Letzteres z.B. wenn Eltern ihren Kindern aufgrund der Religion irgendwelche Vorschriften machen oder gar schlimmeres, oder die Kinder im Sinne einer religiös bedingten Moral erziehen.

Wenn Eltern Kinder im Sinne einer weltlichen, aber beschissenen Moral erziehen, ist das auch kein Schritt vorwärts.
Mir ist eine Rotzblage, die aus Angst vor Himmelsmonstern soziales Verhalten zeigt, allemal lieber als ein metzgermordender Veganer mit säkularer Moral.

Außerdem fürchte ich die Konsequenzen, wenn man den Gedankengang mal konsequent zu Ende denkt. Den Eltern kann man ihre Weltanschauung (inkl. Religion) nicht verbieten, aber die Weitergabe an die Kinder? Das hieße, der Staat müßte alle Kinder erziehen oder im Einzelfall nach Kriterien die Kindeserziehung durch die Eltern verbieten. D.h. der Staat richtet und unterrichtet nach weltanschaulichen Gesichtspunkten. Das hatten wir alle schon, da sehe ich die pluralistische Gesellschaft in Gefahr.


Bei religiösen Eltern leiden die Kinder nur - und zwar unter den Moralvorstellungen.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#433251) Verfasst am: 15.03.2006, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:

Kinder werden von ihren Eltern aufgezogen, und lernen von diesen, wie die Welt geschaffen ist und was dahinter steckt. Das glauben sie erstmal. Meine Kinder lernen von mir, dass es keinen Gott gibt, andere Kinder lernen von ihren Eltern, dass es Gott gäbe.


So weit, so unvermeidbar, so nicht weiter schlimm.

Aber ist ist ein Unterschied, ob beiderlei Kinder in der Schule vom jeweiligen (Religions-)Lehrer getrennt voneinander jeweils dasselbe erzählt bekommen wie von den Eltern, oder ob beide zusammen vom (Religionskunde-)Lehrer erzählt bekommen, dass man es auch anders sehen kann und dass keiner der Eltern die Wahrheit gepachtet hat, sich mit den jeweils anderen Ansichten auseinandrersetzen, und lernen, sich ein eigenes Bild zu machen.

Die Eltern sind immer nur ein Einfluss, und es ist an der Gesellschaft, zu sorgen, dass sie nicht der einzige sind. (N.B. Du merkst die Querverbindung zum anderen Thread?)
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#433258) Verfasst am: 15.03.2006, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Bei religiösen Eltern leiden die Kinder nur - und zwar unter den Moralvorstellungen.

So pauschal stimmt das nicht. Ob jemand leidet, kann man nur selbst wissen. Wer soll das sonst entscheiden? Du? Der Staat?
Religiöse argumentieren genauso. Kinder ohne Religion werden zu geistigen Krüppeln erzogen, müssen also leiden. Ist ganuso ein Unfug.

Mit oder ohne Religion können Kinder bzw. Menschen ganz allgemein leiden, ebenso mit oder ohne gute Absichten.

Keine Frage, daß der Religionsunfug aus den Schule, Staat, Gesetze usw. rausgehört, aber Menschen vorzuschreiben, welchen Unfug sie nicht glauben dürfen, ist kein Deut besser als sie mit Schaffot und Scheiterhaufen dazu zu zwingen.
_________________
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#433271) Verfasst am: 15.03.2006, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Keine Frage, daß der Religionsunfug aus den Schule, Staat, Gesetze usw. rausgehört, aber Menschen vorzuschreiben, welchen Unfug sie nicht glauben dürfen, ist kein Deut besser als sie mit Schaffot und Scheiterhaufen dazu zu zwingen.


Coole Sache, das...


Zu den Menschenrechten gehört doch auch ein Recht auf Dummheit - irgendwie... Geschockt
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“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#433321) Verfasst am: 15.03.2006, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

Kinder werden von ihren Eltern aufgezogen, und lernen von diesen, wie die Welt geschaffen ist und was dahinter steckt. Das glauben sie erstmal. Meine Kinder lernen von mir, dass es keinen Gott gibt, andere Kinder lernen von ihren Eltern, dass es Gott gäbe.


So weit, so unvermeidbar, so nicht weiter schlimm.

Aber ist ist ein Unterschied, ob beiderlei Kinder in der Schule vom jeweiligen (Religions-)Lehrer getrennt voneinander jeweils dasselbe erzählt bekommen wie von den Eltern, oder ob beide zusammen vom (Religionskunde-)Lehrer erzählt bekommen, dass man es auch anders sehen kann und dass keiner der Eltern die Wahrheit gepachtet hat, sich mit den jeweils anderen Ansichten auseinandrersetzen, und lernen, sich ein eigenes Bild zu machen.

Ich meine nicht, dass es schlimm ist, und ich stimme dir zu.
Ich denke auch, dass es noch andere, wichtigere Faktoren in der Erziehung gibt, als religiös/nichtreligiös. Z.B. Toleranz, Anerkennung, Selbstvertrauen etc. Man kann ein Kind religiös erziehen, und ihm beibringen selbstständig zu denken und eigene Schlüsse zu ziehen, und man kann ein Kind ohne jede Religion seine Selbstachtung nehmen.
Ich kenne Christ/innen, die ganz wunderbare Eltern sind und denen ich sofort meine Kinder anvertrauen würde.


caballito hat folgendes geschrieben:
Die Eltern sind immer nur ein Einfluss, und es ist an der Gesellschaft, zu sorgen, dass sie nicht der einzige sind.

Ja, das sollte sie. Allerdings sind die Eltern ein sehr wesentlicher Einfluss.


caballito hat folgendes geschrieben:
(N.B. Du merkst die Querverbindung zum anderen Thread?)

Sehr glücklich
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#433335) Verfasst am: 15.03.2006, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Die Menschenrechte wurden nicht nur für Europäer konzipiert.
Zitat:
Artikel 2.
(1) Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeine Unterscheidung, wie etwa nach Rasse, Farbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer und sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, nach Eigentum, Geburt oder sonstigen Umständen.

Zitat:
Artikel 18.
Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Öffentlichkeit oder privat, durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung von Riten zu bekunden.

Menschenrechte
Da geht es um die Proklamation grundlegender Rechte, zB den Schutz vor Verfolgung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe.

Zitat:
Menschenrechte sind demnach unentziehbare Rechte gegenüber der öffentlichen Gewalt, also subjektive Rechte, die im Zuge von Humanismus und Aufklärung anfangs naturrechtlich, später wissenschaftlich-rational (vernunftrechtlich) begründet wurden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte#Wesen_und_Quellen_der_Menschenrechte


Wer die Religionsfreiheit als eigenstaendigen Teil der Setzung aus den Menschenrechten ersatzlos streichen will, muesste nachweisen, dasz alles, was legitimerweise mal urspruenglich mit Religionsfreiheit gemeint war, laengst durch andere Grundrechte bereits garantiert ist: Redefreiheit, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, usw. - und haette zudem nachzuweisen, dasz durch die Streichung etwas Illegitimes wegfiele. Das blosze Bekenntnis zu einer verbalradikalen Forderung und die ebenso argumentationsfreien Zustimmungspostings befinden sich weit unterhalb einer diskutablen Schwelle. Mal so gesagt!
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#433338) Verfasst am: 15.03.2006, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, Sermon!

Selbstverständlich ist auch Deine Meinung (auch wenn ich ihr keineswegs zustimme - und zwar nicht nur aus utilitaristischen Gründen!) sehr berücksichtigungswürdig und bereichert diese Diskussion ungemein.

Andere, durchaus auch begründete Meinungen als "verbalradikale Forderungen unterhalb einer diskutablen Schwelle" zu klassifizieren und diese Haltung auch noch offen als Euphemismus zu bezeichnen zeugt aber auch nicht gerade von Ideologiefreiheit.

Vielleicht kannst Du aber mal zeigen, wie DU z.B. die islamische Frauenhasserei und die Menschenrechte unter einen Hut bringen kannst. Oder verbietet Dir Deine Ideologie ("Toleranz um jeden Preis"?), sich selbst zu hinterfragen? Smilie
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#433381) Verfasst am: 15.03.2006, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Vielleicht kannst Du aber mal zeigen,


Nicht ich musz Deine Forderungen argumentativ begruenden.
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#433390) Verfasst am: 15.03.2006, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Religionsfreiheit hat sich den Menschenrechten unterzuordnen.
Religionsfreiheit darf es nur innerhalb des Rahmens der Menschenrechte geben.


Das ist auch meine Meinung. Smilie
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"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#433397) Verfasst am: 15.03.2006, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:

Religionsfreiheit RAUS aus den Menschenrechten, dafür das Recht auf erfüllte Sexualität REIN.


Nun, z. B. das Deutsche Grundgesetz rühmt sich ja der Menschenrechte und der Einhaltung derselben (Würde des Menschen etc...). Ich kenne allerdings keinen Artikel, der in demselben das Recht auf Sexualität (wenigstens im katholischen Sinne) irgendwie einengt bzw. beeinträchtigt.
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