Päpstliche Universität erstellt Exorzismus-Guide

[Leony]

[Der Spielverderber]

[Wolf]

[Wolf]

[Der Spielverderber]

[Wolf]

[Peach]

[hacketaler]

[Peach]

Also, einerseits gerät nach dem, was ich da gelesen habe, jeder Gothic ins Fadenkreuz der Ermittler,

andererseits werden jene 1000%igen (Gläubigen und auch Priester), bei denen Beten nicht hilft , den Autoren Ängstlichkeit und Anbiederung an den Zeitgeist vorwerfen.

[Eifellady]

[Peach]

Weiß ich auch nicht.
Ich habe das jedenfalls so verstanden, als wären hier reale Dinge gemeint.

[Eifellady]

[Peach]

[Eifellady]

[tinavontraben]

Weiss jemand, oder hatg jemand schon etwas darüber gesegen, wie im Speziellen eine Exorzismus-Sitzung durch einen Geistlichen läuft?
Ich kann mir das schwer vorstellen, sie werden sich ja nicht selbst parodieren, ode?

[Daisy]

[Umunmutamnak]

(Man sollte sich fairer Weise auch einmal in den Teufel /namenlosen Dämon hineinversetzen, wenn er denn "ausgetrieben" ist -- diese armen Intellektuellen machen sich doch überall unbeliebt--)

Einfältige Menschen haben schon immer einfältige Dinge geglaubt. Und sich dann gräßlich darüber aufgeregt. Ihre Phantasie nicht für Phantasie gehalten, sondern für real. Rituale (auch obskure) gibt es natürlich auch in anderen Zusammenhängen.

Ich versuche mich mal gedanklich in so eine christliche Haltung (die Exorzismen gutheißt) hineinzuversetzen. Kann ich aber nicht, und komme schnell zum Resultat:

Die Konstruktion des Teufels scheint mir nicht zu stimmen. Bzw. sie ist außerordentlich dumpf und primitiv-vereinfachend (wie gesagt, ich versuche mich hineinzuversetzen)

In älterer Literatur (z.B. Dante, oder auch Milton) kann man nachlesen, wie mannigfaltig ursprünglich die christlich postulierte "Mächte des Bösen" waren: letztlich eine Ansammlung heidnischer Gottheiten, griechisch, westsemitisch, mesopotamisch u.a. (Worin man dann immerhin wie so etwas wie eine "Struktur des Bösen" erkennen konnte.)

Aber jetzt dieser primitive (auszutreibende) Teufel, ein Potpourri verschiedener Attribute:

- das "feuerhafte-vulkanische" stammt womöglich vom griechischen Schmiedegott Hephaistos/vergilschen "Mulciber"
- das "verführerisch-lockende" womöglich von einigen weiblichen "Sub-Dämonen" wie z.B. der ägyptisch-phönizischen Astarte/Aphrodite etc.
- das "hinterlistige" und "betrügerische" evt. von Götterboten-Figuren wie z.B. dem griechischen Hermes, oder auch ähnlichen Figuren z.B. der Hethitischen Mythologie
- da sind (dann bei der "Mission der Völker", die die christliche Kirche, Gott seis geklagt, veranstaltet hat) sicher etliche Mythologien eingeflossen und samt und sonders in der Hölle gelandet - "germanische Teufel" waren sicherlich im Volksglauben anders als z.B. "walisische Teufel"

Insoweit wäre für mich festzuhalten, daß in der - künstlerisch geschilderten - christlichen Hölle erheblich mehr "tradiertes Wissen der Kulturen" enthalten ist, denn bei diesem (doch eher luftigen) "lieben Gott".

Goethe hat dies auch thematisiert - sein Mephisto wurde dabei so etwas wie ein "witziger Dialektiker".

Lange Rede kurzer Sinn: wenn ich vom Teufel besessen wäre, würde ich wahrscheinlich alles dafür tun, daß er bleibt. Bei Bedarf könnte er dem Herrn Exorzisten auch seine Religion besser erklären, als 777 reine Geister mit Heiligenschein.

[Leony]

Soweit ich weiß, speisen sich die Vorstellungen vom Teufel auch aus alten persischen Vorstellungen
(Zoroastrismus bzw. Zarathustrismus),
nach denen ein guter Gott oder Geist einerseits und ein böser Gott oder Geist andererseits
einander gegenüberstehen.

Eine Satanistin (im BTX-Forum, sie nannte sich "Rafa") beschrieb mir ihren "Lord Satan" so,
dass er mich sehr an Prometheus erinnerte.
Das passt recht gut zur biblischen Geschichte vom "Sündenfall",
wo ja Gott derjenige ist, der die Menschen in Unwissenheit halten will,
während Satan ihnen zur Erkenntnis verhilft.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )

[Daisy]

[kolja]

[CoS]

[Daisy]

[kolja]

[Daisy]

[kolja]

[Daisy]

[Peach]

"Ich saß wie in einer Falle mit dir: alle mir wichtigen Menschen zeigten keinerlei Zweifel, dass es dich gebe und du ansprechbar, verständnisvoll, gütig, gerecht, gar "lieb" und "barmherzig" seist, wenn auch mit dem Hintergrund düsterer Strafen, deren schlimmste freilich der Liebes- oder Beziehungsverlust sei, und es galt gleichzeitig als ausgemacht, dass bei dem, der dich nicht erreichen konnte, etwas Schlimmes vorliegen musste. Das brachte mich in die Lage einer keuchenden Ratte, die ihre Tretmühle in wachsender Panik immer schneller tritt. (...) hatte ich es mit Menschen zu tun, denen du selbst notwendiger Balsam oder Opium warst, und denen ich mit meinen Zweifeln nur Schmerzen zugefügt hätte. Alle waren auf eine stille, verborgene Weise süchtig, und so verschwieg ich ehrfurchtsvoll die Fragen, weil sie gewirkt hätten, als schlüge ich Gebrechlichen die Krücken weg."

(Tilmann Moser: "Gottesvergiftung")

[kolja]

[Daisy]

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