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Konservatismus, rechts und links
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454360) Verfasst am: 18.04.2006, 12:16    Titel: Konservatismus, rechts und links Antworten mit Zitat

Heufig werden hier Begriffe verwendet, unter denen hier jeder etwas anderes versteht, und die sich deswegen ideal eigenen, um Denkschubladen zu schaffen.

Deswegen meine Frage:
Was ist für euch Konservativ, und was ist für euch Links? Ich bitte im Vorraus, hier keine billige Polemik über Parteien zu starten, und einfach auf die Parteien zu verweisen.

KOnservativ heißt für mcih grundsätzlcihe Skepzis gegenüber Veränderungen und ein Misstrauen gegen den Menschen. Also das für Notwendighalten eines straken Staates. Der Wirtschaftsliberalismus ist nicht genuin konservativ, wird aber inzwischen mit ihm verbunden(weswegen ich ieiner Konservativen Partei angehöre). Zudem ein Hochhalten des Begriffs der Leistung. Was mich an vielen Konservativen stärt,m ist ihre Borniertheit und Engstirnigkeit, den Galbuen,d ei alleinige Wahrheit zu wissen, und alle andren sind asozial,, Verlierer, die Linken eben. Langweilig, borniert, widerlich! Außerdem ahben viel zu viele Konservative einen Hang zur Religiösität, das gilt sogar für mein persönliches Vorbild Friedrich Merz.

Links ist für mich der Angriff auf Traditionen, Werte und Prinzipien. Insoweit würde ich mich in vieler Hinsicht auch zud en LInken zählen. Ein grundsätzliches Misstrauen auf bestehendes. Zudem das, was man hier unter "Gutmenschentum" versteht, also Toleranz um jeden Preis, Ablehnung er territorialen und kulturellen Grenzen, das Fordern nach staatlicher Umverteilung und egalisierung von Gütern und Besitz. Auch die Linke neigt oft zum Dogmatismus und will alles bekämpfen, was nicht auf ihrer Wellenlänge steht.

Was ist für euch Konservativ, was links? Und wie würdet ihr das jeweilige werten?
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#454361) Verfasst am: 18.04.2006, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin teilweise ausgesprochen konservativ - auch wenn mein Konservativismus anders aussieht als das, was man gemeinhin unter "Konservativismus" versteht.

Was ich am althergebrachten Konservativismus (z.B. ÖVP, CDU und ähnliche) am meisten ablehne ist die extreme Reduzierung des Menschen auf seine Funktion (Familienvater / Mutter oder Arbeitskraft) und die Verachtung individueller Bedürfnisse, Wünsche und der Selbstverwirklichung.

Althergebracht konservative Sexualmoral ist ein extremes Beispiel - ihr Ziel ist es, die Genitalien des Menschen zum Allgemeingut zu deklarieren, welches nur einen Zweck haben darf:

Produktion billiger Arbeitskräfte.

Ich hingegen bin konservativ demokratisch - sozialliberal. Soll heißen, daß ich gegen jede Veränderung bin, welche Freiheit und Individualismus gefährdet. Dazu zählt für mich momentan besonders die Islamisierung Europas, aber auch diese ganze Hip Hop - Kultur, welche einer gesunden geistigen Entwicklung entgegensteht.

Auch in Wirtschaftsfragen bin ich konservativ - mir wäre ein System wie damals unter Dr. Bruno Kreisky am liebsten. Marktwirtschaft mit extrem starker sozialer Absicherung.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#454370) Verfasst am: 18.04.2006, 12:48    Titel: Re: Konservatismus, rechts und links Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
KOnservativ heißt für mcih grundsätzlcihe Skepzis gegenüber Veränderungen und ein Misstrauen gegen den Menschen.

Konservativismus ist für mich eine Art Regulativum der Gesellschaft. Ich selbst bin eher progressiv, allerdings halte ich den Konservativismus für eine mehr oder weniger gute Kontrollinstanz gegenüber Neuerungen.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Also das für Notwendighalten eines starken Staates.

Ich bin der Ansicht, dass aus einem Misstrauen gegen den Menschen eher die Forderung nach einem schwacher Staat, dafür aber einer starken Öffentlichkeit folgt, und zwar ganz einfach deshalb, weil der Staat selbst immer konzentrisch ist, d.h. er hat immer einzelne Menschen oder kleine Gruppen von Menschen an der Spitze. Die wirklich sinnvollen Kontrollorgane der Gesellschaft bestehen aber nicht aus einzelnen Menschen, sondern bestehen in intersubjektiv anwendbaren Methoden der Kritik.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#454390) Verfasst am: 18.04.2006, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann mich den Definitionen von Wikipedia dazu anschließen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Konservatismus

http://de.wikipedia.org/wiki/Linke_Politik
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#454392) Verfasst am: 18.04.2006, 13:33    Titel: Re: Konservatismus, rechts und links Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Also das für Notwendighalten eines starken Staates.


Du hälst einen starken Staat für notwendig?
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454414) Verfasst am: 18.04.2006, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Es kommt drau an in welchem Bereich. Der STaat an sich ist so facettenreich, dass es dafür keine allgemeingültige Antwort gibt. Ich glaube an die Notwendigkeit eines Sstaates, der fähig ist, Unrecht zu erkennen und tzu bekämpfen. Das meinte ich.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#454427) Verfasst am: 18.04.2006, 14:30    Titel: Re: Konservatismus, rechts und links Antworten mit Zitat

Schaut euch mal dies alte Ding an, hat mindestens 200 Jahre auf dem Buckel und ist wahrscheinlich total verwurmt.



Also: Auffrischen, schön polieren und ab ins Museum damit. Da kann man dann hingehen, wenn man sehen, wie die Leute früher dachten...

und wenn schon unbedingt schubladen, dann so was: die kosten nix und kann man beleibig erweitern. mehr könnne wir uns eh nicht mehr leisten


und BTW @Xanadoo
Was denn nun: auf Parteien verweisen oder nicht?
Andere drum zu bitten drauf zu verzichten um zwei Zeilen später die eigene drei mal zu nennen, find ich bisserl merkwürdig (oder sagen wir ungeschickt) zwinkern


Trotzdem natürlich Grüße an alle
T.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454428) Verfasst am: 18.04.2006, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich kann man Parteien als Beispiel nehmen, ich wollte nur nicht, das sdsa ganze wieder verwässert im Sinne von guckst du CDu, ist konservativ, is scheiße, guckst du Linkspartei, ist links, ist toll"
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#454431) Verfasst am: 18.04.2006, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Natürlich kann man Parteien als Beispiel nehmen, ich wollte nur nicht, das sdsa ganze wieder verwässert im Sinne von guckst du CDu, ist konservativ, is scheiße, guckst du Linkspartei, ist links, ist toll"

nicht gleich aufregen.. das war keine inhaltliche sondern eher stilistische kritik... Mit den Augen rollen


T.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454433) Verfasst am: 18.04.2006, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:

Was ich am althergebrachten Konservativismus (z.B. ÖVP, CDU und ähnliche) am meisten ablehne ist die extreme Reduzierung des Menschen auf seine Funktion (Familienvater / Mutter oder Arbeitskraft) und die Verachtung individueller Bedürfnisse, Wünsche und der Selbstverwirklichung.
Althergebracht konservative Sexualmoral ist ein extremes Beispiel - ihr Ziel ist es, die Genitalien des Menschen zum Allgemeingut zu deklarieren, welches nur einen Zweck haben darf:
Produktion billiger Arbeitskräfte.


Wenn man sich für Familienförderung und große Familien ausspricht, werden die Genitalien noch nicht zum Allgemeingut erklärt.

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:

Ich hingegen bin konservativ demokratisch - sozialliberal. Soll heißen, daß ich gegen jede Veränderung bin, welche Freiheit und Individualismus gefährdet. Dazu zählt für mich momentan besonders die Islamisierung Europas, aber auch diese ganze Hip Hop - Kultur, welche einer gesunden geistigen Entwicklung entgegensteht..


Vollste Zustimmung.

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Auch in Wirtschaftsfragen bin ich konservativ - mir wäre ein System wie damals unter Dr. Bruno Kreisky am liebsten. Marktwirtschaft mit extrem starker sozialer Absicherung

Wie stark soll diese Absicherung sein? So wie es jetzt in Deutschland ist oder noch stärker?
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#454630) Verfasst am: 18.04.2006, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

@Xamanoth

Die soziale Absicherung sollte wieder so stark sein wie früher, bevor alle Politiker ihre neoliberalen Anfall bekommen haben.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454634) Verfasst am: 18.04.2006, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist keine Antwort. Wann früher? Bevor man erkantn aht, das man das alte Modell nicht mehr ewig finanzieren können wird? Nach der "Kinder kriegen die Leute immer" und "Die Rente ist sicher" Maxime?
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Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#454635) Verfasst am: 18.04.2006, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

"Links" ist für mich alles, was auf eine kollektivistische Lösung der Gesellschaftsprobleme hinarbeitet, während "Rechts" alles über das Individuum lösen will.

Konservativismus ist für mich das dogmatische Festhalten an überlieferten Werten, während der Liberalismus eine ständige Anpassung der Werte an die sich entwickelnde Gesellschaft fordert.
_________________
http://www.planeten.ch - Acht und mehr Planeten
http://www.final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#454637) Verfasst am: 18.04.2006, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Durch eine Kombination aus hartem Protektionismus, hohen Zöllen, Einreise- und Kontaktverboten für Steuerflüchtlinge und einer gezielten Inflationspolitik wäre ein Sozialsystem a la Kreisky für immer finanzierbar.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#454639) Verfasst am: 18.04.2006, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
"Links" ist für mich alles, was auf eine kollektivistische Lösung der Gesellschaftsprobleme hinarbeitet, während "Rechts" alles über das Individuum lösen will.


Also ist Faschismus für dich links und "Liberalismus ganz allgemein" für dich rechts Mit den Augen rollen

was ist das denn fürn Quark


T.


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 18.04.2006, 19:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454641) Verfasst am: 18.04.2006, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
"Links" ist für mich alles, was auf eine kollektivistische Lösung der Gesellschaftsprobleme hinarbeitet, während "Rechts" alles über das Individuum lösen will.

Konservativismus ist für mich das dogmatische Festhalten an überlieferten Werten, während der Liberalismus eine ständige Anpassung der Werte an die sich entwickelnde Gesellschaft fordert.

Hey, das gefällt mir! Nur gibt es auch viele Facetten des liberalismus. Dieser kann auch mit Beliebigkeit, Multikulturalismus, und einem absoluten staatlichen Laize faire gleichgesetzt werden.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#454643) Verfasst am: 18.04.2006, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Durch eine Kombination aus hartem Protektionismus, hohen Zöllen, Einreise- und Kontaktverboten für Steuerflüchtlinge und einer gezielten Inflationspolitik wäre ein Sozialsystem a la Kreisky für immer finanzierbar.

Und wenn wir eine Mauer bauen bleibt die DDR ewig bestehen! noc
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#454647) Verfasst am: 18.04.2006, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Links hat für mich in erster Linie damit zu tun, dass Macht und Lebenschancen einigermaßen gleich verteilt sein sollen.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454648) Verfasst am: 18.04.2006, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Shadaik"]
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Durch eine Kombination aus hartem Protektionismus, hohen Zöllen, Einreise- und Kontaktverboten für Steuerflüchtlinge und einer gezielten Inflationspolitik wäre ein Sozialsystem a la Kreisky für immer finanzierbar.

Du vbergisst da aber die Globalisierung. Wenn du das durchsetzt, wechseln andere Länder auch zum Protektionismus, und das würde einem EXportland wie Deutschland schaden. Hinzukämen noch die Sanktionen wegen WTO-Rechtsverstössen. Schon mal was von Spieltheorie gehört?


Shadaik hat folgendes geschrieben:
Und wenn wir eine Mauer bauen bleibt die DDR ewig bestehen! noc

Gröhl...
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#454658) Verfasst am: 18.04.2006, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Links hat für mich in erster Linie damit zu tun, dass Macht und Lebenschancen einigermaßen gleich verteilt sein sollen.


Nur um euch mal zu schocken:
Ich bin langfristig gesehen für weltweiten freien Markt (kombiniert mit Sozialsystem und Kartellverhinderungspoltitik) bei gleichzeitiger Auflösung sämtlicher nationaler Strukturen. Dadurch erhoffe ich Angleichung der Lebensbedingung weltweit. Logischerweise bedeuete das ein eklatantes Absinken der hiesigen Lebensbedinungen und führt wahrscheilich langfristig auch zum "Aussterben" so marginaler lokaler Gruppierungen, wie zB das "deutsche Volk" eine darstellt.

T.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454660) Verfasst am: 18.04.2006, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Gewisse über Jahrtausende gewachsene kulturelle Strukturen werden aber nicht so schnell verschwinden. Bist Du also auch für weltweit einheitliche Sozialsysteme? So diese ein angemessenes System erreichen, gut.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#454662) Verfasst am: 18.04.2006, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Nur um euch mal zu schocken:
Ich bin langfristig gesehen für weltweiten freien Markt (kombiniert mit Sozialsystem und Kartellverhinderungspoltitik) bei gleichzeitiger Auflösung sämtlicher nationaler Strukturen. Dadurch erhoffe ich Angleichung der Lebensbedingung weltweit. Logischerweise bedeuete das ein eklatantes Absinken der hiesigen Lebensbedinungen und führt wahrscheilich langfristig auch zum "Aussterben" so marginaler lokaler Gruppierungen, wie zB das "deutsche Volk" eine darstellt.

Ach, so exotisch ist das nun auch wieder nicht.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#454665) Verfasst am: 18.04.2006, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn es um Introspektion geht, dann sind wir Menschen unheimlich schlecht. Wir haben zwar ein Gefühl dafür, was nun konservativ und was nicht, aber beim Definieren wird es immer hapern.

Der amerikanische Kognitionswissenschaftler George Lakoff sieht das "strict father model" als zentral für konservatives Denken an. Meiner Meinung nach geht er mit diesem Modell zu weit.
Aber Substanz hat sein Ansatz sicherlich. Man sieht es ja sehr deutlich z.B. in Bayern oder manchen österreichischen Bundesländern. Da wird der aktuelle Landeshauptmann bzw. Ministerpräsident als "Landesvater" bezeichnet. Latenight hat in seinen ersten Postings hier Stoiber als seinen Landesvater bezeichnet, was natürlich ein gefundenes Fressen für mich und andere war, ihn zu veräppeln. Lachen

Konservative haben Angst vor Unsicherheit und Unklarheit und sehnen sich daher nach einem strengen Vater, der klare Grenzen vorgibt, so Lakoff. Auch das ist noch ziemlich nachvollziehbar. In der Tat sammeln sich im konservativen Lager diejenigen, denen diese Sichtweise gefallen kann. Die Kleriker, die den strengen Vater im Himmel auf Erden vertreten. Die konservative Sehnsucht nach dem Vater nützt und gefällt ihnen, da sie als Handlanger des Vaters an Einfluss und Wert gewinnen.
Und dann sind da die Firmenchefs. Die sehen sich stets als wohlwollende Führer darstellen und verstehen, die ja nur zum Wohle ihrer Kinder (der Arbeiter und Angestellten) agieren wollen.

Das Problem an diesem Modell ist, dass es kein Feedback, also keine Korrektur erlaubt. Das Wohlwollen des Vaters wird als Annahme verausgesetzt. Mitsprache von Unten, z.B. durch Betriebsrat und Gewerkschaft, wird abgelehnt. Diese werden als aufmüpfige Kinder betrachtet, die dumm und fehlgeleitet ihr eigenes Verderben einleiten würden.
Interessant ist in dieser Hinsicht auch, wie manche Regierungspolitiker nicht auf die Argumente von populären Bewegungen eingehen, sondern diese als Ängste darstellen. Dem Volk müsse dann oft erklärt werden, warum die Regierung recht hat.
(So haben z.B. auch Schröder und viele andere Politiker auf die Globalisierungsbewegung reagiert. Zuerst wurden deren Befürchtungen als unbegründete Ängste vor der weiten Welt abgetan. Heute fordern namhafte Regierungspolitiker vieler Länder eine Eindämmung von Spekulationen und eine bessere Regelung des internationalen Handels. Die negativen Effekte der Globalisierung sind längst anerkannt.)

Im strict father model haben die Väter immer Recht und die Kinder immer Unrecht. Die Kinder sind ja gar nicht intelligent genug den Vater zu beurteilen.
In der Welt der Erwachsenen gibt es aber kein vergleichbares Kompetenz- und Intelligenz-Gefälle. Ein Firmenchef ist im Schnitt nicht intelligenter als der Durchschnitt seiner Angestellten. Und auf der Karriereleiter kommt man nicht durch objektive Befähigungen und schon gar mit altruistischer Fürsorge für Untergebene voran.

Weiters sehen sich die Konservativen ja selbst gerne in der Rolle des Lieblingskinds. Sie fordern Strafen, Verbote, usw. Aber das sind im Konkreten immer Forderungen, die andere betreffen, nicht sie selbst. Andere haben Machtphantasien und sehen sich gerne in der Rolle des Vaters, z.B. als Firmenboss.

Konservative sehnen sich auch gerne nach der guten alten Zeit ihrer Kindheit, als noch alles besser war, als die Kinder die Älteren noch achteten und die deutsche Sprache noch ordentlich beherrscht wurde und noch nicht verfallen war. Guter Artikel mit witzigen Zitaten von 1974 und 1891: Der so genannte Sprachverfall

So, das war's für's erste.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 18.04.2006, 20:05, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454667) Verfasst am: 18.04.2006, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja, @Sehwolf: Du bist für eine Maßnahme, die zu einem Absinken der Lebensbedingungen des Großteils der Deutschen führen würde, sofern diese (was wahrscheinlich ist) weltweit zu besseren führen würde? Glaubst Du, dass Du immer noch so altruistisch wärst, wenn das mehr wäre als eine Gedankenspielerei, sondern konkret?
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#454668) Verfasst am: 18.04.2006, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Durch eine Kombination aus hartem Protektionismus, hohen Zöllen, Einreise- und Kontaktverboten für Steuerflüchtlinge und einer gezielten Inflationspolitik wäre ein Sozialsystem a la Kreisky für immer finanzierbar.



Ohh mann, das hatte ich ja völlig übersehen. Geschockt Mit den Augen rollen


Wovon leben denn dann die Exportweltmeister. Akerbau in der in der mecklenburgischen Seenplatte und indem wir uns gegenseitig die Schuhe putzen und unserer Autos waschen?


T.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#454672) Verfasst am: 18.04.2006, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wenn es um Introspektion geht, dann sind wir Menschen unheimlich schlecht. Wir haben zwar ein Gefühl dafür, was nun konservativ und was nicht, aber beim Definieren wird es immer hapern.

Der amerikanische Kognitionswissenschaftler George Lakoff sieht das "strict father model" als zentral für konservatives Denken an. Meiner Meinung nach geht er mit diesem Modell zu weit.
Aber Substanz hat sein Ansatz sicherlich. Man sieht es ja sehr deutlich z.B. in Bayern oder manchen österreichischen Bundesländern. Da wird der aktuelle Landeshauptmann bzw. Ministerpräsident als "Landesvater" bezeichnet. Latenight hat in seinen ersten Postings hier Stoiber als seinen Landesvater bezeichnet, was natürlich ein gefundenes Fressen für mich und andere war, ihn zu veräppeln. Lachen

Konservative haben Angst vor Unsicherheit und Unklarheit und sehnen sich daher nach einem strengen Vater, der klare Grenzen vorgibt, so Lakoff. Auch das ist noch ziemlich nachvollziehbar. In der Tat sammeln sich im konservativen Lager diejenigen, denen diese Sichtweise gefallen kann. Die Kleriker, die den strengen Vater im Himmel auf Erden vertreten. Die konservative Sehnsucht nach dem Vater nützt und gefällt ihnen, da sie als Handlanger des Vaters an Einfluss und Wert gewinnen.
Und dann sind da die Firmenchefs. Die sehen sich stets als wohlwollende Führer darstellen und verstehen, die ja nur zum Wohle ihrer Kinder (der Arbeiter und Angestellten) agieren wollen.

Das Problem an diesem Modell ist, dass es kein Feedback, also keine Korrektur erlaubt. Das Wohlwollen des Vaters wird als Annahme verausgesetzt. Mitsprache von Unten, z.B. durch Betriebsrat und Gewerkschaft, wird abgelehnt. Diese werden als aufmüpfige Kinder betrachtet, die dumm und fehlgeleitet ihr eigenes Verderben einleiten würden.
Interessant ist in dieser Hinsicht auch, wie manche Regierungspolitiker nicht auf die Argumente von populären Bewegungen eingehen, sondern diese als Ängste darstellen. Dem Volk müsse dann oft erklärt werden, warum die Regierung recht hat.
(So haben z.B. auch Schröder und viele andere Politiker auf die Globalisierungsbewegung reagiert. Zuerst wurden deren Befürchtungen als unbegründete Ängste vor der weiten Welt abgetan. Heute fordern namhafte Regierungspolitiker vieler Länder eine Eindämmung von Spekulationen und eine bessere Regelung des internationalen Handels.)
Im strict father model haben die Väter immer Recht und die Kinder immer Unrecht. Die Kinder sind ja gar nicht intelligent genug zu entscheiden.
In der Welt der Erwachsenen gibt es aber kein vergleichbares Kompetenz und Intelligenz-Gefälle. Ein Firmenchef ist im Schnitt nicht intelligenter als der Durchschnitt seiner Angestellten. Und auf der Karriereleiter kommt man nicht durch objektive Befähigungen und schon gar mit altruistischer Fürsorge für Untergebene voran.

Weiters sehen sich die Konservativen ja selbst gerne in der Rolle des Lieblingskinds. Sie fordern Strafen, Verbote, usw. Aber das sind im Konkreten immer Forderungen, die andere betreffen, nicht sie selbst. Andere haben Machtphantasien und sehen sich gerne in der Rolle des Vaters, z.B. als Firmenboss.

Konservative sehnen sich auch gerne nach der guten alten Zeit ihrer Kindheit, als noch alles besser war, als die Kinder die Älteren noch achteten und die deutsche Sprache noch ordentlich beherrscht wurde und noch nicht verfallen war. Guter Artikel mit witzigen Zitaten von 1974 und 1891: Der so genannte Sprachverfall

So, das war's für's erste.

Das fand ich ziemlich interessant.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
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Beitrag(#454691) Verfasst am: 18.04.2006, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ach ja, @Sehwolf: Du bist für eine Maßnahme, die zu einem Absinken der Lebensbedingungen des Großteils der Deutschen führen würde, sofern diese (was wahrscheinlich ist) weltweit zu besseren führen würde? Glaubst Du, dass Du immer noch so altruistisch wärst, wenn das mehr wäre als eine Gedankenspielerei, sondern konkret?



Gute Frage.. hast recht, ich genieße ja den Luxus da eine Utopie zu propagieren.

1. Nur halte ich es eben nicht für "Links", die oben von dir gwünschte Einstellung auf einen gewissen Kreis priviliegerte Menschen zu beschränken. Also wenn du so links definieren, willst dann schränke ein, und sage: "Ich halte jemanden für Links, der für die Verbesserung der lebensbedingung des "deutschen" Menschen eintritt." Findest du das klingt dann immer noch links. In diesem Sinne möchte ich übrigens darauf hinweisen, dass es zur Zeit niemanden gibt der deine Definition von LINKS erfüllt. Keine partein und keine Einzelperson.
2. Ich muss meine Uotpie ja solange nicht konkretisieren, bis ich eine Partei gründe. Sollte ich es müssenwürde ich so tun: Der Proztess der Realisierung einer Weltregierung nimmt mindestens 2- 3 Generation in Anspruch. Die Folgen davon sollten also ertragbar sein.
Bei der derzeitigen Entwicklung haben wir deutschen sowieso das Gück, dass unserre Lebensbedinungen sich ohnehin so sehr verschlechtern werden, wir könnten uns also zum Wortführer dieser Ideologie aufschwingen, ohne dass es uns essetniell schelchter ginge (und das würde nicht mal einer merken zwinkern )


T.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
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Beitrag(#454694) Verfasst am: 18.04.2006, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Nur um euch mal zu schocken:
Ich bin langfristig gesehen für weltweiten freien Markt (kombiniert mit Sozialsystem und Kartellverhinderungspoltitik) bei gleichzeitiger Auflösung sämtlicher nationaler Strukturen. Dadurch erhoffe ich Angleichung der Lebensbedingung weltweit. Logischerweise bedeuete das ein eklatantes Absinken der hiesigen Lebensbedinungen und führt wahrscheilich langfristig auch zum "Aussterben" so marginaler lokaler Gruppierungen, wie zB das "deutsche Volk" eine darstellt.

Ach, so exotisch ist das nun auch wieder nicht.


Echt wen gibts denn noch ausser mir... gib mal die Telefonnummer, ich wil lden kennenlernen, falls er meien Sprache spricht, oder ich seine


T.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454701) Verfasst am: 18.04.2006, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

In der "Jungen Freiheit" stand vor kurzem: Der Konservative muss nachdenken, bevor er sich auf eine Seite stellt. Während diejenigen,die sich als Konservativ bezeichnen, nämlich die um das goldene Kalb des Neoliberalismus tanzenden Wirtschaftsführer, das Wohl des deutshcen Volkes längst aus dem Blcik verloren haben, kann der sich als links verstehende ATTAC-Demonstrant gerdade diese urkonservative Ziel im Auge haben.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#454703) Verfasst am: 18.04.2006, 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Echt wen gibts denn noch ausser mir... gib mal die Telefonnummer, ich wil lden kennenlernen, falls er meien Sprache spricht, oder ich seine.

Früher hab ich selbst mal so geredet.
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