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Der "Spiegel" fragt - Bischof Huber antwortet
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Mandingo
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Anmeldungsdatum: 03.01.2005
Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe

Beitrag(#465760) Verfasst am: 04.05.2006, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Damit sind wir beim Thema des Threads "Wieviele Jahrhunderte etc.". Und hier wie dort ist die monokausale Zuweisung des Bildungsrückgangs ans Christentum, ohne Völkerwanderung, Zusammnebruch des Römischen Reiches etc. zu berücksichtigen, ziemlich gewagt.

Ich kann Tillich nur zustimmen,
zumal die Schäden, die die Kirche im Mittelalter unbestreitbar angerichtet hat, weniger aus ihrer Lehre und deren jüdischen Wurzeln kamen als aus der missionarisch bedingten Übernahme germanischer u.a. Bräuche in die christliche Lehre,
z.B. die Hörigkeit der Mannen gegenüber dem König, ein für Israel undenkbares Verhältnis; das römische Recht und seine Auswirkung auf die Deutung von Jesu Tod als "Lösegeld"; die Vergottung des jüdischen Rabbis Jesus auf Druck Kaiser Konstantins usw..
_________________
"Wer sagt, hier herrscht Freiheit, lügt, denn Freiheit herrscht nicht." (Erich Fried)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#465762) Verfasst am: 04.05.2006, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Das liegt daran, dass die Völkerwanderung wie man sie heute in der Geschichtswissenschaft versteht einen solchen Wissensverlust gar nicht verursacht haben kann.

edit: Ah, ich sehe, mandingo wird konkreter und fundierter als das gemeinte Posting davor.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode


Zuletzt bearbeitet von Shadaik am 04.05.2006, 14:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#465763) Verfasst am: 04.05.2006, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Mandingo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Damit sind wir beim Thema des Threads "Wieviele Jahrhunderte etc.". Und hier wie dort ist die monokausale Zuweisung des Bildungsrückgangs ans Christentum, ohne Völkerwanderung, Zusammnebruch des Römischen Reiches etc. zu berücksichtigen, ziemlich gewagt.

Ich kann Tillich nur zustimmen,
zumal die Schäden, die die Kirche im Mittelalter unbestreitbar angerichtet hat, weniger aus ihrer Lehre und deren jüdischen Wurzeln kamen als aus der missionarisch bedingten Übernahme germanischer u.a. Bräuche in die christliche Lehre,
z.B. die Hörigkeit der Mannen gegenüber dem König, ein für Israel undenkbares Verhältnis; das römische Recht und seine Auswirkung auf die Deutung von Jesu Tod als "Lösegeld"; die Vergottung Jesu auf Druck Kaiser Konstantins usw..

Gehören die Vergottung Jesu und das Verstehen als "Lösegeld" nicht untrennbar zum Christentum dazu?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#465765) Verfasst am: 04.05.2006, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Mandingo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Damit sind wir beim Thema des Threads "Wieviele Jahrhunderte etc.". Und hier wie dort ist die monokausale Zuweisung des Bildungsrückgangs ans Christentum, ohne Völkerwanderung, Zusammnebruch des Römischen Reiches etc. zu berücksichtigen, ziemlich gewagt.

Ich kann Tillich nur zustimmen,
zumal die Schäden, die die Kirche im Mittelalter unbestreitbar angerichtet hat, weniger aus ihrer Lehre und deren jüdischen Wurzeln kamen als aus der missionarisch bedingten Übernahme germanischer u.a. Bräuche in die christliche Lehre,
z.B. die Hörigkeit der Mannen gegenüber dem König, ein für Israel undenkbares Verhältnis; das römische Recht und seine Auswirkung auf die Deutung von Jesu Tod als "Lösegeld"; die Vergottung Jesu auf Druck Kaiser Konstantins usw..

Gehören die Vergottung Jesu und das Verstehen als "Lösegeld" nicht untrennbar zum Christentum dazu?

Wenns nach den Arianern gegangen wäre nicht.
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Mandingo
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Anmeldungsdatum: 03.01.2005
Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe

Beitrag(#465766) Verfasst am: 04.05.2006, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das liegt daran, dass die Völkerwanderung wie man sie heute in der Geschichtswissenschaft versteht einen solchen Wissensverlust gar nicht verursacht haben kann.

Sag das nicht, Shadaik,
beim Wandern geht immer vieles verloren!
Zum Glück kann man wohl nichts verlieren, was man gar nicht hatte, und im Vergleich zur römischen Kultur brachten die Wanderer wenig mit.


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Mandingo
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Anmeldungsdatum: 03.01.2005
Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe

Beitrag(#465772) Verfasst am: 04.05.2006, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Gehören die Vergottung Jesu und das Verstehen als "Lösegeld" nicht untrennbar zum Christentum dazu?

Nein, das tun sie nicht.
Die Vergottung Jesu erfolgte auf den Konzilien zum sog. "Trinitarischen Streit" im 4. Jahrhundert auf Druck Kaiser Konstantins und des Kirchenvaters Athanasius gegen Arianus, wie Shadaik schon schrieb.
Vorher gab es Entsprechendes nicht.
Die heutige kritische Theologie sieht Jesus noch konsequenter als Menschen, der wegen seines radikalen Gehorsams gegenüber Gott als dessen Sohn gesehen wurde.
Leider geben die Kirchen die Ergebnisse ihrer eigenen Theologen nicht vollständig weiter.

Jesu Tod als "Sühnopfer" oder "Lösegeld" zu sehen, erfolgte im Zuge des Sakramentalismus und der römischen Rechtsauffassung.
Siehe dazu den Artikel von Franz-Josef Nocke "Für uns gekreuzigt?" Ein Beispiel für den Wandel von Glaubensvorstellungen und religiöser Sprache":
http://www.kath.de/nd/kmf/hirschbg/04_02/apr0208.htm
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#465781) Verfasst am: 04.05.2006, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Mandingo hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das liegt daran, dass die Völkerwanderung wie man sie heute in der Geschichtswissenschaft versteht einen solchen Wissensverlust gar nicht verursacht haben kann.

Sag das nicht, Shadaik,
beim Wandern geht immer vieles verloren!
Zum Glück kann man wohl nichts verlieren, was man gar nicht hatte, und im Vergleich zur römischen Kultur brachten die Wanderer wenig mit.


hehe.
Nur sind grade die Hochkulturen der Antike (Römer/Italiker und Griechen) nie gewandert und auch ihre Kultur tat dies nie. Das ist ja grade das problem.
Wäre die römische Kultur an der Völkerwanderung beteiligt gewesen, hätten die anderen Völker mehr von ihr übernehmen können.
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Umunmutamnak
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#465791) Verfasst am: 04.05.2006, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Mandingo hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das liegt daran, dass die Völkerwanderung wie man sie heute in der Geschichtswissenschaft versteht einen solchen Wissensverlust gar nicht verursacht haben kann.

Sag das nicht, Shadaik,
beim Wandern geht immer vieles verloren!
Zum Glück kann man wohl nichts verlieren, was man gar nicht hatte, und im Vergleich zur römischen Kultur brachten die Wanderer wenig mit.


hehe.
Nur sind grade die Hochkulturen der Antike (Römer/Italiker und Griechen) nie gewandert und auch ihre Kultur tat dies nie. Das ist ja grade das problem.
Wäre die römische Kultur an der Völkerwanderung beteiligt gewesen, hätten die anderen Völker mehr von ihr übernehmen können.


Beim Wandern geht eigentlich weniger verloren, als man denkt.

(dies Beispiel ist zwar jetzt völlig unpassend, trotzdem:)

Ich habe eigentlich alle Gegenstände, die ich verloren habe, in meiner eigenen Wohnung verloren. Nußknacker, Korkenzieher, wichtige Bescheinigungen etc.

Wenn man dagegen "wandert" (jetzt so richtig mit Rucksack usw.) prüft man ja alles immer dutzendfach nach, wenn ausreichend Zeit dafür vorhanden ist. Da kommt selten etwas weg.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#465805) Verfasst am: 04.05.2006, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Der Punkt ist doch, dass zwischen Antike und Aufklärung eine große Bildungslücke klafft, die man gemeinhin das christliche Mittelalter (bzw. frühe Neuzeit) nennt.

Damit sind wir beim Thema des Threads "Wieviele Jahrhunderte etc.". Und hier wie dort ist die monokausale Zuweisung des Bildungsrückgangs ans Christentum, ohne Völkerwanderung, Zusammnebruch des Römischen Reiches etc. zu berücksichtigen, ziemlich gewagt.


Ich bin immer skeptisch gegenüber monokausalen Erklärungen einer komplizierten Welt. Allein das Phänomen "Christentum" besteht schon aus derlei vielfältigen Strömungen und Wechselwirkungen, dass eine solche Annahme blanker Blödsinn wäre. Wenn dieser Eindruck durch meine Verkürzung entstanden ist, rücke ich das hiermit zurecht.
Nichtsdestoweniger kann man im Christentum sehr wohl eine eher bildungsfeindliche Grundtendenz feststellen. Insofern darf ich m.E. mit Berechtigung behaupten, dass die weltanschauliche Vorherrschaft des Christentums in Europa hinsichtlich der Bildung seiner Bevölkerung *vorsichtig formulier* nicht von Vorteil war
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#468532) Verfasst am: 08.05.2006, 08:39    Titel: Antworten mit Zitat

Gestern saß ich in einem Café und dort hatte ich die Möglichkeit den Spiegel zu lesen und somit auch das Interview mit Bischof Huber.

Daher kann ich mich nun Raphaels Eingangsposting anschließen. Selten so einen Dummschwätzer getroffen.

Huber findet es lächerlich, dass andere religiöse Gruppen gegen das Erziehungsbündnis protestierten, die Kirche werde ja auch nicht protestieren, wenn Angela Merkel sich mit Vertretern des Islam zum Dialog treffen wird.
Seltsamer Vergleich...


Noch seltsamer fand ich, dass Huber behauptet, mit gott gibt es Antworten auf wichtigste Fragen im Leben, die Fragen nach dem Woher und Wohin.... Mit den Augen rollen
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