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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#482432) Verfasst am: 24.05.2006, 22:15 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Die Zukunft wird härter, für alle, ausser den Eliten. Tja, so ist es eben. Utopien sind Gift. |
Tja, es lebe das Faustrecht, was?
Ist dir klar, daß das, was der Bundesrepublik der Nachkriegszeit Sicherheit und Stabilität beschert hat, das Prinzip des sozialen Ausgleichs ist? Also genau das, was du hier infrage stellst?
Aber sei getrost, auch für die Eliten werden die Zeiten härter. Sie mögen sich in bewachte Ghettos zurückziehen, aber auch da werden sie irgendwann von der Realität eingeholt.
Utopien sind Gift? Jeglicher Fortschritt beruht darauf, daß es Menschen gibt, die sich etwas Besseres als das Bestehende vorstellen können.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#482435) Verfasst am: 24.05.2006, 22:17 Titel: |
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L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | venicius hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Helmut Schmidt: "Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen".
Recht hat der Mann. |
Wessen Geist und Verstand von täglich 3-4 Schachteln Zigarretten vernebelt wird, sollte Dauergast beim Nervenarzt sein. |
solche unqualifizierte sprüche haben ihren platz eher am parteistammtisch. |
Die von Helmut Schmidt (sofern das Zitat richtig wiedergegeben ist)? Stimmt. Ich hätte dem Mann mehr zugetraut.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#482437) Verfasst am: 24.05.2006, 22:19 Titel: |
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Doc Extropy hat folgendes geschrieben: |
Mit diesem Posting hast Du jetzt ein negatives Standing bei mir. Ich habe hier selten etwas so menschenverachtendes gelesen.
Für Dich sind Menschen wohl nur ein wegwerfbares Produktionsmittel oder wie?
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uatsch. Ich glaube nur nciht, dass sich Prbolemelangfristig durch Umverteilung und Geschenke lösen lassen.
Ich glaube, dass der klassis che Arbeitskampf vor allem für die Arbeitnehmer selbst schädlcihist.
Ich glaube das man den menscehn am besten hilft, wenn man ihnen die Möglichkeiten gibt, sich selbst zu helfen (stichwort (aus) Bildung).
Das mit den Visionen und dem Arzt meinte ich so, und auch Schmidt hat das so gemeint:
Ein Schlaraffenland, ein Paradies min denen es allen gut geht, lässt sich nicht schaffen, und jeder der glaubt, eine einfache Lösung zu haben, mit denm man das schaffen kann, also eine Lösung, die sich mal eben in ein Postin, oder auche inen Aufsatz pressen lässt, ist mit äußerster Skepsis zu betrachten.
Es ist ein Unterschied, ob man Umstände für gut hält, oder für unveränderlich.
Nein, der Mensch ist bedeutend mehr als ein Produktionsmittel. Eigentlich dürfte doch deutlich geworden sein, dass ich den menschen, die Grundbedingungen vorrausgesetzt, sogar mehr zutraue als andere.
ich wünsche mir eine Marktwirtschaft, wo der Erfolg von der individuellen Leistung, nicht von familärer oder sonstiger Protektion abhängt. So bin ich zum Beispiel für eine massive Erbschaftssteuer.
Was ist an dem ganzen so negativ, dass es dich zu einem Kotz-smiley provoziert?
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#482452) Verfasst am: 24.05.2006, 22:35 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Doc Extropy hat folgendes geschrieben: |
Mit diesem Posting hast Du jetzt ein negatives Standing bei mir. Ich habe hier selten etwas so menschenverachtendes gelesen.
Für Dich sind Menschen wohl nur ein wegwerfbares Produktionsmittel oder wie?
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uatsch. Ich glaube nur nciht, dass sich Prbolemelangfristig durch Umverteilung und Geschenke lösen lassen.
Ich glaube, dass der klassis che Arbeitskampf vor allem für die Arbeitnehmer selbst schädlcihist.
Ich glaube das man den menscehn am besten hilft, wenn man ihnen die Möglichkeiten gibt, sich selbst zu helfen (stichwort (aus) Bildung).
Das mit den Visionen und dem Arzt meinte ich so, und auch Schmidt hat das so gemeint:
Ein Schlaraffenland, ein Paradies min denen es allen gut geht, lässt sich nicht schaffen, und jeder der glaubt, eine einfache Lösung zu haben, mit denm man das schaffen kann, also eine Lösung, die sich mal eben in ein Postin, oder auche inen Aufsatz pressen lässt, ist mit äußerster Skepsis zu betrachten.
Es ist ein Unterschied, ob man Umstände für gut hält, oder für unveränderlich.
Nein, der Mensch ist bedeutend mehr als ein Produktionsmittel. Eigentlich dürfte doch deutlich geworden sein, dass ich den menschen, die Grundbedingungen vorrausgesetzt, sogar mehr zutraue als andere.
ich wünsche mir eine Marktwirtschaft, wo der Erfolg von der individuellen Leistung, nicht von familärer oder sonstiger Protektion abhängt. So bin ich zum Beispiel für eine massive Erbschaftssteuer.
Was ist an dem ganzen so negativ, dass es dich zu einem Kotz-smiley provoziert? |
Daran ist so extrem negativ, daß Du den totalen Kapitalismus entfesseln willst und sogar die Gesundheit der Menschen durch Abschaffung der Pflichtversicherungen und der staatlichen Krankenkassen aufs Spiel setzen willst.
Umverteilung ist was Gutes - und soziale Sicherheit noch viel mehr.
Nur mit einem Auto, das gute Bremsen hat wird man sich auch schnell zu fahren trauen.
Ein Beispiel:
Gäbe es eine hohe Grundsicherung (bedingungslos), dann würde ich mich beruflich noch viel mehr trauen, weil ich im Falle eines Mißerfolges nicht gleich als Obdachloser enden würde.
Ich bin mir sicher, daß es vielen Menschen so geht.
Nein - es müßte wieder viel mehr umverteilt werden. Und die soziale Absicherung muß erhöht werden.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#482456) Verfasst am: 24.05.2006, 22:50 Titel: |
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Doc Extropy hat folgendes geschrieben: |
Daran ist so extrem negativ, daß Du den totalen Kapitalismus entfesseln willst und sogar die Gesundheit der Menschen durch Abschaffung der Pflichtversicherungen und der staatlichen Krankenkassen aufs Spiel setzen willst. |
ICh denke, da würden, anfängliche Subventionen vorrausgesetzt, private Versicherungen auf allen Leistungsebenen erscheinen. Was ist falsch daran, wenn jemand selbst entscheidet, wied und wie sehr er sich versichert?
Es ist ja in Ordnung, wenn jeder Bürger Zugang zu medizinscher Versorgung hat, es sit sogar wichtig.
Nur den Weg - nicht das Ziel- halte ich für falsch. Es kann ja einzelne staatliche Kassen geben. Aber mit denen sollte es keinen Kontrahierungszwang geben.
Oder man macht medizinisch notwendige Sachen gliech ganz auf Staatskosten- die oben erwähnten Athmamittel und auch die Zahnbehandlung würde ich dazu zählen. Dazu müsste man zwar steuern erhöhen, aber das ist immer noch besser als die gegenwärtige Bürokratie. Mir wird z.B. schon schleht, wennich das Wort "Praisgebühr" höre. Ganz falscher Ansatz.
Zitat: | Umverteilung ist was Gutes - und soziale Sicherheit noch viel mehr. |
Soziale Sicherhiet bis zu einem gewissen Level ja, eine elementare Grundversorgung auch. Aber jemanden amssiv zu belasten und zu enteignen, nur weil er reich ist, halte ich für Irrsinn. Das heißt Leistung bestrafen.
Zitat: | Gäbe es eine hohe Grundsicherung (bedingungslos), dann würde ich mich beruflich noch viel mehr trauen, weil ich im Falle eines Mißerfolges nicht gleich als Obdachloser enden würde. | Risiko ist zu unterstützen. Der Schritt in die Selbstständigkeit zum Beispiel sollte vom Staat so weit unterstützt werden wie möglich. fördern. Aber nicht so. Je höher die Grundsicherung, desto geringer ist die Motivation, überhaupt ncohTeil des Arbeitsmarktes zu werden. DAs entscheidende Problem ist gar nichtmal, dass die Erwerbslosen zu wenig erhalten, sondern dass es so viele Ererbslose gibt. Das entscheidenste Zeil der Politik muss sien, das jeder (oder die meisten) eine Arbeit hat, nciht, dass die die keine haben mehr erhalten. Jetzt regen sich bestimmt gleich wieder alle auf.
Zitat: | Nein - es müßte wieder viel mehr umverteilt werden. Und die soziale Absicherung muß erhöht werden. |
Die beste soziale Absicherung ist, einer Vielzahl von Menschen in Lohn und Brot zu helfen.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#482465) Verfasst am: 24.05.2006, 23:10 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | [Aber jemanden amssiv zu belasten und zu enteignen, nur weil er reich ist, halte ich für Irrsinn. Das heißt Leistung bestrafen.
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Ich finde es nicht richtig, Reichtum mit Leistung gleichzusetzen. Ich vermute, die wenigsten werden aufgrund ihrer Leistungen reich.
Andere Ursachen für Reichtum sind: Hineingeborenwerden in eine reiche Familie, Glück/Zufall, Opportunität, Skrupellosigkeit/Kriminalität.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#482469) Verfasst am: 24.05.2006, 23:18 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: |
Ich finde es nicht richtig, Reichtum mit Leistung gleichzusetzen. Ich vermute, die wenigsten werden aufgrund ihrer Leistungen reich.
Andere Ursachen für Reichtum sind: Hineingeborenwerden in eine reiche Familie, Glück/Zufall, Opportunität, Skrupellosigkeit/Kriminalität. |
Das sehe ich auch so, und diesen Aspekt zu bekämpfen ist das was ich mit Chancvengleichheit meine.
Ich setze Recihtunm miot Leistung nicht gleich. Höchstens Erfolg, der zu Recihtum führen kann.
Ich will, das jeder, egal aus welcher Familie er stammt, jeden Postend er Gesellschaft erklimmen kann.
Leistung und Eigenverantwortung - sind zwei (nicht alle) Schlüsselbegriffe meines Weltbilds. Vetternwirtschaft, Nepotismus und Protektionismus haben damit ncihts zu tun.
Deswegen finde ich eine Erbscahftssteuer , auch eine hohe Erbschaftssteuer gut, eine Vermögenssteuer, zumindest eine die ein gewisses Maß erreicht für schädlich.
Zuletzt bearbeitet von Xamanoth am 24.05.2006, 23:22, insgesamt einmal bearbeitet |
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#482470) Verfasst am: 24.05.2006, 23:22 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Tja, es lebe das Faustrecht, was? |
Quatsch. So etwas nennt man glaube ich einen Strohmann.
Ist dir klar, daß das, was der Bundesrepublik der Nachkriegszeit Sicherheit und Stabilität beschert hat, das Prinzip des sozialen Ausgleichs ist? Also genau das, was du hier infrage stellst?
Die Kombination von MarktwirtschaftlichemKapitalismus und sozialem Ausgleich hat der Nachkriegszeit zum Aufschwung verholfen.
Es geht ncihts umd ie bloße ATatsache der sozialen Sicherung, dsondern davon,d ass das gegenwärtige System einfach nicht mehr tragbar ist. Immer dieses Schubladendenken.
Zitat: | Aber sei getrost, auch für die Eliten werden die Zeiten härter. Sie mögen sich in bewachte Ghettos zurückziehen, aber auch da werden sie irgendwann von der Realität eingeholt. |
Wie kommst du darauf das ich mit den Eliten sympathisiere? Höchstens mit denen,d ie über herausragnede Kompetenzen verfügen. Ich denke nur, dass jemand, der wirklcih auf einem herausragenden ökonomischen Lebel steht, die folgenden Umbrüche weitgehend ungeschoren überstehen wird, abe rincht dass ich das gut finde.
Zitat: | Utopien sind Gift? Jeglicher Fortschritt beruht darauf, daß es Menschen gibt, die sich etwas Besseres als das Bestehende vorstellen können. | Jeder reale Fortschritt setzt aber Kenntnis der realitäten, und keine schönen Ziele vorraus. Ein herr Lenin hatte auch schöne Ziele, ein Castro hat die auch. Auch ein Herr VBush hat nach seinen Vorstellungen schöne Ziele.
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Wanderer Bestienbändiger
Anmeldungsdatum: 19.07.2003 Beiträge: 3496
Wohnort: Bielefeld
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(#482503) Verfasst am: 25.05.2006, 01:49 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Tja, es lebe das Faustrecht, was? |
Quatsch. So etwas nennt man glaube ich einen Strohmann.
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Richtig
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#482504) Verfasst am: 25.05.2006, 01:55 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Ist dir klar, daß das, was der Bundesrepublik der Nachkriegszeit Sicherheit und Stabilität beschert hat, das Prinzip des sozialen Ausgleichs ist? Also genau das, was du hier infrage stellst?
Die Kombination von MarktwirtschaftlichemKapitalismus und sozialem Ausgleich hat der Nachkriegszeit zum Aufschwung verholfen. |
Und was hat das mit heute zu tun?
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#482512) Verfasst am: 25.05.2006, 08:25 Titel: |
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Eine der vielen Ursachen für den Privatisierungswahn habe ich hier gefunden.
netzeitung hat folgendes geschrieben: | Firmen wie McKinsey beraten nicht nur Unternehmen, sondern immer mehr auch die Politik. Eine gefährliche Verquickung, meint der Journalist Thomas Leif und versucht in einem neuen Buch Aufklärung. |
Quelle
wenn man als Politiker die probleme nicht selbst angehen will oder kann, ist man offensichtlich falsch auf dem regierungssessel.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#482514) Verfasst am: 25.05.2006, 08:55 Titel: |
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Wanderer hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Tja, es lebe das Faustrecht, was? |
Quatsch. So etwas nennt man glaube ich einen Strohmann.
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Richtig  |
Nein, sowas nennt man eine Überspitzung. Wer gegen den sozialen Ausgleich und gegen Absicherung ist, befürwortet letztlich das Recht des (ölonomisch) Stärkeren.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#482515) Verfasst am: 25.05.2006, 08:57 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Es geht ncihts umd ie bloße ATatsache der sozialen Sicherung, dsondern davon,d ass das gegenwärtige System einfach nicht mehr tragbar ist. Immer dieses Schubladendenken.
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Und warum ist es nicht mehr tragbar? Vielleicht, weil aufgrund systemimmanenter Entwicklungen es eine Vollbeschäftigung nicht mehr gibt und weil das Kapital immer weniger zur Finanzierung der Sicherung beiträgt?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#482525) Verfasst am: 25.05.2006, 09:41 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Ist dir klar, daß das, was der Bundesrepublik der Nachkriegszeit Sicherheit und Stabilität beschert hat, das Prinzip des sozialen Ausgleichs ist? Also genau das, was du hier infrage stellst?
Die Kombination von MarktwirtschaftlichemKapitalismus und sozialem Ausgleich hat der Nachkriegszeit zum Aufschwung verholfen. |
Bestreite ich gar nicht. Nur ist der Umstand, daß etwas vor 40 Jahren funktioniert hat, kein Argument dafür, daß es unter veränderten Bedingungen auch heute und in Zukunft funktioniert. Das hieße einfach zu unterschlagen, daß im System "Kapitalismus" eine Eigendynamik innewohnt. Damals war die Weltwirtschaft nach dem "System von Bretton Woods" für heute Maßstäbe stark reguliert, und die Dritte Industrielle Revolution stand noch bevor. Dazu kommt, daß sich das Kapital von seinem Bezugsrahmen, der Nationalökonomie, weitgehend entkoppelt hat. Die Entwicklungen seitdem lassen sich nicht einfach rückgängig machen, wie es sich manchen Globalisierungsgegner vorstellen mögen.
Ich vertrete auch nicht die Ansicht, daß der Kapitalismus zu keiner Zeit angemessen war und eine Daseinberechtigung hatte. Ich bin vielmehr der Überzeugung, daß es in der Logik des Kapitalismus liegt, Krisen zu verursachen, die dem System letzen Endes die Existenzgrundlage entziehen. Mit der Dritten Industriellen Revoilution ist dieser Prozeß in eine entscheidende Phase eingetreten, was man daran erkennen kann, daß sich die Krisenerscheinungen auf Dauer eingestellt haben.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#482547) Verfasst am: 25.05.2006, 10:41 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | Latenight hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | nochmal extra für dich: [...]
mit anderen Worten, man muss den kapitalismus nur machen lassen, dann läuft alles prima.
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Was glaubst du denn passiert bei wirtschafts- und sozialpolitischem Handeln? Alles nur "den Kapitalismus" machen lassen?
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du hast mich missverstanden. das war meine interpretation von Xamanoths posting weiter oben.
man kann natürlich nicht alles den kapitalismus machen lasen, weil er dann wieder radikalisiert. |
Nein, nciht "machen" lassen, aber in vernünftige Bahnen lenken.
Bestimmt aber nicht durch Protektionismus, nicht durchLenkung,nicht durch verstaatlichung, nicht durhc Subventionen, nicht durch Regulierungen die überflüssig und schädlich sind.
Nicht durch Belastung der Unternehmen, nicht durch steuerliches Erschweren unternehmerischen Handels.
Eher durch beste Bidlungspolitik, durch Begabtenförderung, durch bestmögliches Vorbereitend er Bürger auf den Kapitalismus, auchd en Bürgern mehr Freiheit und verantwortung zumuten, beispiel abschaffung, zumindest reduzierung gesetzlicher Kranken- und Rentenkassen, durczch aAbschaffungen von Pflichtversicherungen, usw.
Und der dritten Welt hilft man am besten durch Demokratisierung und Beibringen von Bildungsstandarts. |
Weißt du, bis dahin ist es erträglich und vernünftig und diskutabel, danach wirst du albern.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#482559) Verfasst am: 25.05.2006, 11:17 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Doc Extropy hat folgendes geschrieben: |
Mit diesem Posting hast Du jetzt ein negatives Standing bei mir. Ich habe hier selten etwas so menschenverachtendes gelesen.
Für Dich sind Menschen wohl nur ein wegwerfbares Produktionsmittel oder wie?
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uatsch. Ich glaube nur nciht, dass sich Prbolemelangfristig durch Umverteilung und Geschenke lösen lassen. |
Wieso geschenke? Es geht darum, sich das zurückzu holen, was einem genommen wurde.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#482649) Verfasst am: 25.05.2006, 16:08 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Weißt du, bis dahin ist es erträglich und vernünftig und diskutabel, danach wirst du albern. |
was meinst du warum ich müde bin, darauf einzugehen was Xamanoth schreibt.
allein
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | uatsch. Ich glaube nur nciht, dass sich Prbolemelangfristig durch Umverteilung und Geschenke lösen lassen. |
ist allein schon völliger unsinn. Umverteilung passiert immmer und ununterbrochen, und zwar von unten nach oben.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#482664) Verfasst am: 25.05.2006, 16:38 Titel: |
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Ich frag mich nur, warum auf eine so vernünftige Position derartig unreflektierter Müll folgt.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#482676) Verfasst am: 25.05.2006, 17:05 Titel: |
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[quote="L.E.N.|Propagandhi"] Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Weißt du, bis dahin ist es erträglich und vernünftig und diskutabel, danach wirst du albern. |
was meinst du warum ich müde bin, darauf einzugehen was Xamanoth schreibt.
Stimmt, der Schluss des von Shadaik monierten Postings war unter Umständen vielliecht nciht ganz so wirklich toll.
Das war schlicht der Ausdruck der Wut daraus, das die Vertreter der starken Staatlichen Wirtschaftslenkung und Vertreter der Notwendigkeit einer ARbeiterbewegung, (diejenigen hier, die Sozialismus noch als realisierbar sehen erst Recht) völlig selbstverständlcih davon ausgehen, dass ihre Position moralisch und intellektuell auf einem massiv höheren Level steht als alle anderen Positionen, der Glaube, dass Kapitlalisten und Unternehmer per se böse und bekämpfenswert sind, der Glaube an ein gerechtes und gutes System sich selbstverständlich leicht realisieren ließe. Daher dieses Schmidtzitat, das aus der darauf gerichteten Wut entsprang.
Aber zum anderen:
Ich halte wenig davon, übermäßig von staatlicherseite aus din wirtschaftsprozese einzugreifen, dass habe ich mit der Verhinderung der Umverteilung gemeint. Die Begünstigung und steuerliche Privilegierung von Unternehmern udn Kapitaleigenern halte ich, und jetzt gibt es wieder gliech große Aufschreie, nicht für eine ungerechte Umverteilung von unten nach oben, sondern für eine Belebung der Wirtschaft, die langfristig auch den ARbeitern zugute kommt. DAs gleiche gilt beispielsweise für die weltweite Handelsliberalisierung und die Lockerung des Kündigungsschutzes.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#482680) Verfasst am: 25.05.2006, 17:10 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Ich halte wenig davon, übermäßig von staatlicherseite aus din wirtschaftsprozese einzugreifen, dass habe ich mit der Verhinderung der Umverteilung gemeint. Die Begünstigung und steuerliche Privilegierung von Unternehmern udn Kapitaleigenern halte ich, und jetzt gibt es wieder gliech große Aufschreie, nicht für eine ungerechte Umverteilung von unten nach oben, sondern für eine Belebung der Wirtschaft, die langfristig auch den ARbeitern zugute kommt. DAs gleiche gilt beispielsweise für die weltweite Handelsliberalisierung und die Lockerung des Kündigungsschutzes. |
Mir scheint, daß du damit doch eher in der Welt des Glaubens zuhause bist.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#482687) Verfasst am: 25.05.2006, 17:25 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Die Begünstigung und steuerliche Privilegierung von Unternehmern udn Kapitaleigenern halte ich, und jetzt gibt es wieder gliech große Aufschreie, nicht für eine ungerechte Umverteilung von unten nach oben, sondern für eine Belebung der Wirtschaft, die langfristig auch den ARbeitern zugute kommt. DAs gleiche gilt beispielsweise für die weltweite Handelsliberalisierung und die Lockerung des Kündigungsschutzes. |
super, dann geht es den arbeitern, bzw den arbeitssuchenden mit 1 EUR-jobs langfristig gut, aber kurz- und mittelfristig so richtig scheisse.
ebenso werden die sog. dritt-welt-länder sich seeehr darüber freuen langfristig besser dazustehen, als jetzt.
nenne mir beispiele in denen es sich zugetragen hat wie du beschrieben hast. also die unterschicht durch umverteilung von unten nach oben profitiert hat. langfristig.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#482706) Verfasst am: 25.05.2006, 18:04 Titel: |
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Zitat: | Weißt du, bis dahin ist es erträglich und vernünftig und diskutabel, danach wirst du albern.
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Zitat: | Wieso geschenke? Es geht darum, sich das zurückzu holen, was einem genommen wurde.
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Zitat: | was meinst du warum ich müde bin, darauf einzugehen was Xamanoth schreibt.
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Zitat: | Ich frag mich nur, warum auf eine so vernünftige Position derartig unreflektierter Müll folgt.
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Zitat: | Mir scheint, daß du damit doch eher in der Welt des Glaubens zuhause bist.
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Solche Antworten erwecken mir doch stark den Eindruck, dass ihr in puncto Umverteilung echte Cracks seid, aber noch sehr wenig darüber nachgedacht habt, wie unser Wohlstand entstanden ist.
hat folgendes geschrieben: | also die unterschicht durch umverteilung von unten nach oben profitiert hat. |
Da würd ich doch gerne Zahlen sehen.
Soweit ich informiert bin, bringen die 10% größten Einkommen beispielsweise 50% der Einkommenssteuer auf.
Anstatt exorbitant viel nur noch gewaltig viel ohne Gegenleistung in Anspruch nehmen zu können ist wohl kaum eine Umverteilung von unten nach oben.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#482851) Verfasst am: 26.05.2006, 01:09 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Die Begünstigung und steuerliche Privilegierung von Unternehmern udn Kapitaleigenern halte ich, und jetzt gibt es wieder gliech große Aufschreie, nicht für eine ungerechte Umverteilung von unten nach oben, sondern für eine Belebung der Wirtschaft, die langfristig auch den ARbeitern zugute kommt. DAs gleiche gilt beispielsweise für die weltweite Handelsliberalisierung und die Lockerung des Kündigungsschutzes. |
Die erfolgversprechendste Belebung der Wirtschaft läge in einer Belebung des Absatzes. Da die Umverteilung von unten nach oben, wie sich gezeigt hat, lediglich den Absatz ins Ausland und die Aussenhandelsbilanz fördert, profitieren die Arbeitnehmer davon weder kurz- noch langfristig. Die erfolgversprechendste Lösung wäre als eine Belebung des Absatzes im inland - die Binnenkonjunktur muss gefördert werden, damit auch der Mittelstand etwas davon hat, auf dem unsere Wirtschaft und Gesellschaft fundieren. Dies kann nur geschehen durch Lohnerhöhungen und Geldleistungen an diejenigen, die ihr Geld zum größten teil direkt ausgeben, anstatt es zu horten oder zu sparen.
Also profitieren alle am meisten (auch der Arbeitnehmer, der Mittelstand und die Wirtschaft allgemein), wenn die Löhne ERHÖHT werden und mehr Menschen in Arbeit kommen, anstatt Kündigungsschutz abzuschaffen und nur kurzfristige konjunkturellbedingte Arbeitsplätze zu schaffen und zu Krisenzeiten Reservearmeen von Arbeitern vom Staat finanzieren zu lassen. Denn wer soll sie ernähren, wenn niemand mehr Steuern zahlt, weil niemand Arbeit hat ?!?
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#482914) Verfasst am: 26.05.2006, 10:55 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Die Kombination von MarktwirtschaftlichemKapitalismus und sozialem Ausgleich hat der Nachkriegszeit zum Aufschwung verholfen.
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Schon komisch: Und heute ist das alles ein Fehler gewesen, weil zu teuer und auf Pump finanziert? Echt toll, wie du deine Fahne in den Wind hälst - FDP_like eben.
Außerdem ist die These nicht richtig. Und teilweise arrogant.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
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(#482948) Verfasst am: 26.05.2006, 11:58 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Die Begünstigung und steuerliche Privilegierung von Unternehmern udn Kapitaleigenern halte ich, und jetzt gibt es wieder gliech große Aufschreie, nicht für eine ungerechte Umverteilung von unten nach oben, sondern für eine Belebung der Wirtschaft, die langfristig auch den ARbeitern zugute kommt. |
Unfug! Großer Unfug. Die Rechnung, derzufolge der wirtschaftliche Profit den Arbeitern bzw. der Allgemeinheit zugute kommt, ist durch die Realität hinreichend widerlegt. Wenn die Telekom durch die Entlassung von 30.000 Mitarbeitern 3 Mrd. Euro "erwirtschaftet", die sie anschließend nahezu vollständig an ihre Aktionäre ausschüttet, dann stimmt etwas nicht. Solange es hohe Arbeitslosenzahlen gibt, hat ein Unternehmer keinerlei veranlassung, seinen Arbeitern irgendetwas Gutes zu tun. Dazu reicht auch ein kurzer Blick in die Geschichte. Verbesserungen der Situation der Allgemeinheit sind immer durch Druck und gegen das Lamento des Kapitals durchgesetzt worden. An die Wirtschaft (z.B. Bezüglich der Bereitsstellung von Ausbildungsplätzen) zu appellieren gleicht der Diskussion mit einer Parkuhr. Die Unternehmer nutzt im Gegenteil die Situation aus. Das ist aus seiner Sicht nicht moralisch, aber folgerichtig. "Moral" gehört schließlich - zu Recht - nicht zum Vokabular eines BWLers. Dafür wäre die Politik zuständig. Zu deren Vokabular gehört "Moral" aber mittlerweile auch nicht mehr. Und zwar deshalb, weil sie selber nur noch in BWL-Kategorien denken und handeln. Wenn man nun trotz Milliardenrekordgewinnen von zig Großunternehmen 1 Mrd. bei den Ärmsten abgreifen will, indem man die Schlafzimmer von Hartz-4-Empfängern inspiziert und völlig schwachsinniger Weise den Beweis der "Nicht-Existenz" von etwas (z.B. einer Beziehung) erfordert, dann ist´s bei mir mit jeglichem Verständnis für die handelnden Politiker vorbei. Ein erster Vorschlag wäre die Klage gegen diesen Schwachsinn. M.E. kann diese Umkehr der Beweislast vor keinem Gericht standhalten.
Und komm mir bloß keiner mit "Der arme Mittelstand!" Eines der größten Probleme für den Mittelstand sind nicht die Löhne, sondern das Verhalten der Großkonzerne, nämlich die Banken. Ferner die Tatsache, dass die Binnennachfrage - o.g. Ideologie folgend - künstlich immer weiter verringert wird.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#482987) Verfasst am: 26.05.2006, 13:09 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: |
Und komm mir bloß keiner mit "Der arme Mittelstand!" Eines der größten Probleme für den Mittelstand sind nicht die Löhne, sondern das Verhalten der Großkonzerne, nämlich die Banken. Ferner die Tatsache, dass die Binnennachfrage - o.g. Ideologie folgend - künstlich immer weiter verringert wird. |
Nichts anderes habe ich auch gesagt.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
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gwarpy Psychonaut
Anmeldungsdatum: 19.09.2004 Beiträge: 2012
Wohnort: KinA
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(#483058) Verfasst am: 26.05.2006, 14:44 Titel: |
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venicius hat folgendes geschrieben: |
Die erfolgversprechendste Belebung der Wirtschaft läge in einer Belebung des Absatzes. |
Ich weiss nicht, warum darin eine Lösung zu finden sein soll. Sollen die Menschen noch mehr Dinge kaufen, die sie gar nicht brauchen, und deren Bedarf erst über die Werbung erzeugt werden muss, und nicht aus den Lebensumständen entsteht? Sollen die Menschen noch mehr Produkte kaufen, die immer weniger haltbar sind, und ständige Neuanschaffungen notwendig machen? Sollen kurzlebige Moden und Do´s & Don´t-Listen (noch mehr) zum Lebensinhalt werden?
Anders liesse sich das gar nicht bewerkstelligen, und das Ergebnis wäre wohl sowas wie eine kapitalistische Konsumsklavengesellschaft.
Für weit erstrebenswerter halte ich eine Aufwertung von Qualität, für die auch mehr gezahlt werden würde (hat ja schon mal bestens funktioniert). Allerdings sollte sich das Qualitätsmerkmal nicht bloss auf die Marke beschränken, die meist bloss verschleiert, dass man den selben Billigmüll wie alle anderen kauft, nur eben mit angesehenem Logo.
gwarpy
_________________ Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#483068) Verfasst am: 26.05.2006, 14:57 Titel: |
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gwarpy hat folgendes geschrieben: | Für weit erstrebenswerter halte ich eine Aufwertung von Qualität, für die auch mehr gezahlt werden würde (hat ja schon mal bestens funktioniert). Allerdings sollte sich das Qualitätsmerkmal nicht bloss auf die Marke beschränken, die meist bloss verschleiert, dass man den selben Billigmüll wie alle anderen kauft, nur eben mit angesehenem Logo.
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Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Jedoch halte ich die Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik für DIE EINZIG sinnvolle Lösungsmöglichkeit zur Belebung der Binnenkonjunktur und als Ausweg aus unserer (Binnen-)Wisrtschaftskrise. Wer soll denn die hochwertigen Produkte kaufen, wenn niemand Geld hat, um sie sich zu leisten. Die Reichen haben auch jetzt schon das Geld, sich hochwertige Produkte anzuschaffen. Nur teure Produkte zu produzieren, ohne dass es Abnehmer dafür gibt, wird sich verständlicher Weise kein Unternehmen antun.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#483093) Verfasst am: 26.05.2006, 15:41 Titel: |
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gwarpy hat folgendes geschrieben: | venicius hat folgendes geschrieben: |
Die erfolgversprechendste Belebung der Wirtschaft läge in einer Belebung des Absatzes. |
Ich weiss nicht, warum darin eine Lösung zu finden sein soll. Sollen die Menschen noch mehr Dinge kaufen, die sie gar nicht brauchen, und deren Bedarf erst über die Werbung erzeugt werden muss, und nicht aus den Lebensumständen entsteht? |
Du Fokussierst nur auf die Konsumgüter. Für den Bereich hast du auch nur z.T. Recht. Es hat sehr wohl etwas mit der Kaufkraft der Arbeitnehmer zu tun, dass 1-Euro-Läden, KiK und wie sie alle heißen so erfolgreich sind: Shirt für 1 Euro, das nach der 1. Wäsche ausgeblichen ist. Qualität hat ihren Preis - der aber nicht mehr bezahlt werden kann. Und es geht für viele Leute sehr wohl um Dinge, die sie eigentlich bräuchten, aber sich nicht (mehr) leisten können: eine neue Brille, Zahnersatz, Medikamente usw.
Es gibt aber auch noch zig andere, z.T. wichtigere Bereiche. Nimm z.B. mal den Bereich der energetischen Sanierung von Gebäuden. Wieviel kostbare Energie hier verschwendet wird ist eigentlich gänzlich unfassbar - zum Schaden der Umwelt und der nachfolgenden Generationen. Aber wer nimmt in diesen Zeiten größere Summen Geld in die Hand bzw. hat sie überhaupt? Bei Dienstleistungen siehts ähnlich aus. Die Leute ziehen mit dem eigenen Wagen um, tapezieren selbst und bescheren höchstens noch den Baumärkten satte Gewinne.
Es sind ja auch die Signale, die die Politik aussendet. Und die sind für die "Kaufkraft" verheerend.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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