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Existenzrecht Israels
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#555915) Verfasst am: 31.08.2006, 15:52    Titel: Existenzrecht Israels Antworten mit Zitat

Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Israel ein Recht hat, in Nahost zu existieren? Ich weiß nur, dass dies (zumindest in meiner Wahrnehmung) in Deutschlands öffentlichen Debatten weitestgehend als absolut angesehen wird. Da sich nie jemand die Mühe gemacht hat, mir das zu erklären, muss ich jetzt mal nachfragen. Vielleicht muss man sowas wissen, aber ich sehe mich nicht in der Lage, jemandem diesen Gedankengang näher zu bringen - das einzige, was ich sagen könnte, ist: "Den Juden ist vor Allem von Europäern soviel Leid zugefügt worden, dass diese die Pflicht haben, ihnen ein Territorium zu garantieren."

Schulterzucken
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#555918) Verfasst am: 31.08.2006, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Gnaz recht... in deiner Wahrnehmung. Das wär dan auch schon alles.
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#555920) Verfasst am: 31.08.2006, 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Gnaz recht... in deiner Wahrnehmung. Das wär dan auch schon alles.



Hmmm....hat noch jemand ein Post mit Gehalt? Selbst wenn dies nicht so sein sollte, was ja durchaus diskutabel ist, beantwortet dies nicht meine Frage nach dem Existenzrecht Israels.
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Finril
-.-



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 1270

Beitrag(#555922) Verfasst am: 31.08.2006, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Israel hat wahrscheinlich kein Existenzrecht. Hat Deutschland ein Existenzrecht?

Kein Staat hat ein Existenzrecht. Die Frage ist nur, ob andere Staaten es akzeptieren.
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Ein Geist wer seine Pflichten nicht erfüllt kann nicht frei sein.
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#555923) Verfasst am: 31.08.2006, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Gnaz recht... in deiner Wahrnehmung. Das wär dan auch schon alles.



Hmmm....hat noch jemand ein Post mit Gehalt? Selbst wenn dies nicht so sein sollte, was ja durchaus diskutabel ist, beantwortet dies nicht meine Frage nach dem Existenzrecht Israels.


Es geht dir doch gar nicht darum. Du unterstellst, wobei du dies korrekter Weise als deine persönliche Ansicht deklarierst, dass in D niemand das Existenzrecht Israels anerkennt.

Vermutlich hast du eine Interpretation parat, die die Absurdität dieses grotesk krassen Vorwurfes relativiert. Ansonsten ist das erstmal Quatsch.

Zum Existenzrecht. Spätestens seit 1948 hat Israel ein unanzweifelbares Existenzrecht. Daran gibts argumentativ nichts zu rütteln. Allerdings ahben sie kein Recht militärisch zu expandieren und sich über ihr ihnen zugewiesenes Gebiet hinaus auszudehnen.

Und nein, die Araber sind nicht völlig unschuldig, aber die Vergehen der Araber rechtfertigen nicht die Vergehen der Israelis, ebensowenig wie unsere Vergehen im dritten Reich die Vergehen der Israelis rechtfertigen.

Finril hat folgendes geschrieben:
Israel hat wahrscheinlich kein Existenzrecht. Hat Deutschland ein Existenzrecht?

Kein Staat hat ein Existenzrecht. Die Frage ist nur, ob andere Staaten es akzeptieren.


Genau so ist es. Diese Frage ist im Grunde absurd, wenn man vom Juristischen auf das 'natürliche Recht' abweichen will. Man könnte sich auch fragen: Wie will man argumentativ die Zerstörung Israels rechtfertigen?

Man kann I. natürlich zerstören, aber es gibt kein Recht, dass man diesbezüglich in Anspruch nehmen könnte.
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#555927) Verfasst am: 31.08.2006, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Du unterstellst, wobei du dies korrekter Weise als deine persönliche Ansicht deklarierst, dass in D niemand das Existenzrecht Israels anerkennt. .


Falsch. Er sagt im Gegenteil, dass dies in D nicht hinterfragt wird und alle das Existenzrecht anerkennen.

Und er will wissen, warum. Nicht mehr und nicht weniger.

Zitat:
Spätestens seit 1948 hat Israel ein unanzweifelbares Existenzrecht. Daran gibts argumentativ nichts zu rütteln.


Er will nicht daran rütteln, sondern die Argumente kennenlernen.
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menteur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 11.07.2006
Beiträge: 888

Beitrag(#555928) Verfasst am: 31.08.2006, 16:15    Titel: Re: Existenzrecht Israels Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Israel ein Recht hat, in Nahost zu existieren? Ich weiß nur, dass dies (zumindest in meiner Wahrnehmung) in Deutschlands öffentlichen Debatten weitestgehend als absolut angesehen wird. Da sich nie jemand die Mühe gemacht hat, mir das zu erklären, muss ich jetzt mal nachfragen. Vielleicht muss man sowas wissen, aber ich sehe mich nicht in der Lage, jemandem diesen Gedankengang näher zu bringen - das einzige, was ich sagen könnte, ist: "Den Juden ist vor Allem von Europäern soviel Leid zugefügt worden, dass diese die Pflicht haben, ihnen ein Territorium zu garantieren."

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Hm, hängt vielleicht mit der sog. Diaspora (Zerstreuung) zusammen. Diaspora = Wegführung ins Exil / die Weggeführten.

Wird im Jeremia 23 erwähnt:
Darum spricht der HERR, der Gott Israels, von den Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Herde zerstreut und verstoßen und nicht nach ihr gesehen. Siehe, ich will euch heimsuchen um eures bösen Tuns willen, spricht der HERR. Und ich will die Übriggebliebenen meiner Herde sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie verstoßen habe, und will sie wiederbringen zu ihren Weideplätzen, daß sie sollen wachsen und viel werden.

http://www.bibel-online.net/buch/24.jeremia/23.html#23,2

Gibt bestimmt noch mehr Stellen, guck einfach mal im Jeremia nach.

Sonst wüsste ich nichts auf die Schnelle.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#555932) Verfasst am: 31.08.2006, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

M.E. leitet sich dieses Recht aus der Macht des Faktischen ab: Das Existenzrecht basiert auf der banalen Feststellung, dass in diesem Staat mittlerweile Millionen von Menschen leben. Insofern ist der Bestandteil "-recht" vielleicht etwas missverständlich. Ein "Recht" im Sinne von "das Land gehörte in biblischen Zeiten mal uns" oder gar unter Berufung auf Jahwe gibt es selbstredend nicht. Die Alternative zur Akzeptanz dieses Existenzrechts Israels wäre, dass Millionen israelischer Juden (mal wieder) Tod und Vertreibung zu erwarten hätten.

Die Tatsache, dass zuvor Palästinenser vertrieben wurden, ist davon losgelöst zu betrachten (und das daraus entstandene Problem zu lösen!). Genauso wie die Tatsache der "Unverrückbarkeit" der polnischen Westgrenze von der vorherigen Vertreibung der dt. Bevölkerung aus den ehem. dt. Ostgebieten.
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#555934) Verfasst am: 31.08.2006, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Du unterstellst, wobei du dies korrekter Weise als deine persönliche Ansicht deklarierst, dass in D niemand das Existenzrecht Israels anerkennt. .


Falsch. Er sagt im Gegenteil, dass dies in D nicht hinterfragt wird und alle das Existenzrecht anerkennen.

Und er will wissen, warum. Nicht mehr und nicht weniger.

Zitat:
Spätestens seit 1948 hat Israel ein unanzweifelbares Existenzrecht. Daran gibts argumentativ nichts zu rütteln.


Er will nicht daran rütteln, sondern die Argumente kennenlernen.


Hoppla Verlegen mein Fehler. Hab nur überflogen und sträflich das Vorurteil walten lassen. peinlichpeinlich.

Äh, ja ansonsten gilt, was mich betrifft, im Wesentlichen, bis auf den Missversther, trotzdem das was ich sonst gesagt habe. Tschuldigung nochmal.
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ejo
evolutionärer Irrtum



Anmeldungsdatum: 17.06.2006
Beiträge: 772

Beitrag(#555935) Verfasst am: 31.08.2006, 16:21    Titel: Re: Existenzrecht Israels Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Israel ein Recht hat, in Nahost zu existieren? Ich weiß nur, dass dies (zumindest in meiner Wahrnehmung) in Deutschlands öffentlichen Debatten weitestgehend als absolut angesehen wird. Da sich nie jemand die Mühe gemacht hat, mir das zu erklären, muss ich jetzt mal nachfragen. Vielleicht muss man sowas wissen, aber ich sehe mich nicht in der Lage, jemandem diesen Gedankengang näher zu bringen - das einzige, was ich sagen könnte, ist: "Den Juden ist vor Allem von Europäern soviel Leid zugefügt worden, dass diese die Pflicht haben, ihnen ein Territorium zu garantieren."

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Ich verstehe die Frage auch nicht ganz. Meinst du, warum Israel gerade in Nahost liegt, wo es eventuell auch wo anders liegen könnte?
Ansonst lies dir die Resolution 181 durch http://www.yale.edu/lawweb/avalon/un/res181.htm
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#555936) Verfasst am: 31.08.2006, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Gnaz recht... in deiner Wahrnehmung. Das wär dan auch schon alles.



Hmmm....hat noch jemand ein Post mit Gehalt? Selbst wenn dies nicht so sein sollte, was ja durchaus diskutabel ist, beantwortet dies nicht meine Frage nach dem Existenzrecht Israels.


Es geht dir doch gar nicht darum. Du unterstellst, wobei du dies korrekter Weise als deine persönliche Ansicht deklarierst, dass in D niemand das Existenzrecht Israels anerkennt.


Woher weißt du, worum es mir geht? Kannst du mir den Gefallen tun, und meinen Beitrag nochmal lesen und dieses Lesen auch mit Verstehen verbinden?

Obwohl ne...wart mal, ich muss zugeben, dass ich mich grade mehr aufrege als ich das sonst in Internetdebatten tue, aber genug Geduld, dir meine Aussage zu erklären ist dann doch noch da:

Meine Wenigkeit hat folgendes geschrieben:

Ich weiß nur, dass dies (zumindest in meiner Wahrnehmung) in Deutschlands öffentlichen Debatten weitestgehend als absolut angesehen wird.


Wobei das kleine Wörtchen "dies" sich auf "Existenzrecht Israels" bezieht und ich somit genau das Gegenteil von dem ausgesagt habe, was du meinst mir vorwerfen zu können. Es ist zwar, wie gesagt, komplett diskutabel, ob über das Existenzrecht Israels in D öffentlicher Konsens herrscht oder nicht, meine Ansicht dazu ist aber (nochmal zum Mitschreiben) genau das Geneteil davon, "dass in D niemand das Existenzrecht Israels anerkennt."
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#555937) Verfasst am: 31.08.2006, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

s.o. Verlegen
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#555938) Verfasst am: 31.08.2006, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Du unterstellst, wobei du dies korrekter Weise als deine persönliche Ansicht deklarierst, dass in D niemand das Existenzrecht Israels anerkennt. .


Falsch. Er sagt im Gegenteil, dass dies in D nicht hinterfragt wird und alle das Existenzrecht anerkennen.

Und er will wissen, warum. Nicht mehr und nicht weniger.

Zitat:
Spätestens seit 1948 hat Israel ein unanzweifelbares Existenzrecht. Daran gibts argumentativ nichts zu rütteln.


Er will nicht daran rütteln, sondern die Argumente kennenlernen.


Hoppla Verlegen mein Fehler. Hab nur überflogen und sträflich das Vorurteil walten lassen. peinlichpeinlich.

Äh, ja ansonsten gilt, was mich betrifft, im Wesentlichen, bis auf den Missversther, trotzdem das was ich sonst gesagt habe. Tschuldigung nochmal.


Kommt in den besten Familien vor....mein obenstehender Beitrag ist gleichzeitig entstanden.
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kamelpeitsche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#555941) Verfasst am: 31.08.2006, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
M.E. leitet sich dieses Recht aus der Macht des Faktischen ab: Das Existenzrecht basiert auf der banalen Feststellung, dass in diesem Staat mittlerweile Millionen von Menschen leben. Insofern ist der Bestandteil "-recht" vielleicht etwas missverständlich. Ein "Recht" im Sinne von "das Land gehörte in biblischen Zeiten mal uns" oder gar unter Berufung auf Jahwe gibt es selbstredend nicht. Die Alternative zur Akzeptanz dieses Existenzrechts Israels wäre, dass Millionen israelischer Juden (mal wieder) Tod und Vertreibung zu erwarten hätten.

Die Tatsache, dass zuvor Palästinenser vertrieben wurden, ist davon losgelöst zu betrachten (und das daraus entstandene Problem zu lösen!). Genauso wie die Tatsache der "Unverrückbarkeit" der polnischen Westgrenze von der vorherigen Vertreibung der dt. Bevölkerung aus den ehem. dt. Ostgebieten.


Hmmm...OK, aber würde das nicht bedeuten, dass das Existenz-"recht" erst aus dem entstandenen Unrecht resultiert, vorher die Palästinenser vertrieben zu haben? Also im Sinne von "Wir waren jetzt schon 20 Jahre hier, Pech für euch, dass wir solange durchgehalten haben, jetzt is zu spät."
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#555948) Verfasst am: 31.08.2006, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
M.E. leitet sich dieses Recht aus der Macht des Faktischen ab: Das Existenzrecht basiert auf der banalen Feststellung, dass in diesem Staat mittlerweile Millionen von Menschen leben. Insofern ist der Bestandteil "-recht" vielleicht etwas missverständlich. Ein "Recht" im Sinne von "das Land gehörte in biblischen Zeiten mal uns" oder gar unter Berufung auf Jahwe gibt es selbstredend nicht. Die Alternative zur Akzeptanz dieses Existenzrechts Israels wäre, dass Millionen israelischer Juden (mal wieder) Tod und Vertreibung zu erwarten hätten.

Die Tatsache, dass zuvor Palästinenser vertrieben wurden, ist davon losgelöst zu betrachten (und das daraus entstandene Problem zu lösen!). Genauso wie die Tatsache der "Unverrückbarkeit" der polnischen Westgrenze von der vorherigen Vertreibung der dt. Bevölkerung aus den ehem. dt. Ostgebieten.


Hmmm...OK, aber würde das nicht bedeuten, dass das Existenz-"recht" erst aus dem entstandenen Unrecht resultiert, vorher die Palästinenser vertrieben zu haben?


In gewisser Weise: ja.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#555974) Verfasst am: 31.08.2006, 17:13    Titel: Re: Existenzrecht Israels Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Israel ein Recht hat, in Nahost zu existieren? Ich weiß nur, dass dies (zumindest in meiner Wahrnehmung) in Deutschlands öffentlichen Debatten weitestgehend als absolut angesehen wird. Da sich nie jemand die Mühe gemacht hat, mir das zu erklären, muss ich jetzt mal nachfragen. Vielleicht muss man sowas wissen, aber ich sehe mich nicht in der Lage, jemandem diesen Gedankengang näher zu bringen - das einzige, was ich sagen könnte, ist: "Den Juden ist vor Allem von Europäern soviel Leid zugefügt worden, dass diese die Pflicht haben, ihnen ein Territorium zu garantieren."

Schulterzucken


Ich hab mal etwas zusammengefasst:

Die Gründung Israels als Heimat für das lange in Diaspora lebende jüdische Volk geht zurück auf die „Balfour-Deklaration“ der britischen Krone aus dem Jahr 1917. Der Zionistischen Weltorganisation wurde Unterstützung vom Völkerbund bei der Schaffung eines solchen Staates zugesagt .
"Die „Balfour-Deklaration“ wurde am 24. Juli 1922 vom Völkerbund in das Völkerbundsmandat für Palästina aufgenommen, mit dem Großbritannien die Verwaltung des bis zum Ersten Weltkrieg zum Osmanischen Reich gehörenden Territoriums Palästina übertragen wurde.
Um eine Lösung des jüdisch-arabischen Konflikts im britischen Mandatsgebiet Palästina herbeizuführen und durch internationalen Beschluss verbindlich zu regeln, befasste sich eine von den Vereinten Nationen ernannte Staatenkommission mit dem Projekt der Gründung zweier unabhängiger Staaten. Am 29. November 1947 wurde der UN-Teilungsplan für Palästina, der einen israelischen und einen arabischen Staat vorsah, von zwei Dritteln der Mitglieder der UN-Generalversammlung angenommen." (Quelle: Wikipedia)

Am 14. Mai 1948 folgte die Unabhängigkeitserklärung. Ebenfalls 1948 endete das britische Mandat und die letzten Truppen verließen die Region. Die USA erkannte Israel noch am selben Tag an und die Sowjetunion zwei Tage später. Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien erklärten dem neuen Staat in der Nacht vom 14. auf den 15. Mai den Krieg. 1949 wurde dieser Krieg ohne Friedensabkommen beendet.

Dennoch ist die Grenze Israels umstritten. Durch Friedensverträge mit Ägypten und Jordanien wurden Teile des Grenzverlaufs zwischenzeitlich völkerrechtlich festgeschrieben. Bezüglich des übrigen Grenzverlaufes gibt es jedoch immer noch nichts handfestes.

Anerkannt wurde Israelvon folgenden Konfliktparteien:
Ägypten per Friedensvertrag mit Israel (1979)
Jordanien per Friedensvertrag mit Israel (1994)

Konfliktparteien, die das Existenzrecht Israels bisher nicht anerkannt haben:
Syrien
Iran
Hisbollah
Hamas

Der israelische Standpunkt gebründet sich aus den Erfahrungen der Judenverfolgung und insbesondere des Holocaust. Um eine Wiederholung solcher Geschichte zu verhindern legt Israel wert darauf, dass Israel ein jüdischer Staat in dem Sinne ist, dass Juden dort die Mehrheit der Bevölkerung stellen.

Viele jüdische Israelis begründen die Daseinsberechtigung ihres Staates auch aus der jüdischen Geschichte.
"Mit Beginn der jüdischen Diaspora durch den Untergang des Reiches Juda 586 v. Chr. setzte die Zerstreuung der jüdischen Glaubensgemeinschaft zunächst in Richtung Ägypten und Babylonien, später dann im Mittelmeerraum und im gesamten Römischen Reich und schließlich in der ganzen Welt ein. Damit verbunden war eine territoriale Entwurzelung des Judentums von Palästina. Die Idee der gemeinsamen Rückkehr nach Jerusalem blieb jedoch in der jüdischen Glaubenslehre immanent. Nach Auffassung der Judaistik verstärkte sich dieser kollektive Wunsch nach Wiederherstellung eines eigenen Glaubenszentrums durch die jahrhundertelange Verfolgung, Unterdrückung und Diskriminierung der jüdischen Minderheiten insbesondere in Russland und Osteuropa im 19. Jahrhundert. In der zweiten Häfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Zionismus, die jüdische Nationalbewegung, die sich für die Entstehung eines eigenen jüdischen Staates in Palästina einsetzte." (Quelle: Wikipedia)

Nicht vergessen darf man auch die jüngere Geschichte. Die Judenvernichtung durch die Deutschen im Dritten Reich.

Der Palästinensische Standpunkt läuft darauf hinaus, daß die Existenz des Staates Israel dem Recht auf Rückkehr der vertriebenen Palästinenser entgegensteht. Eine Rückkehr aller Palästinenser, die seit der Staatsgründung Israels 1948 das israelische Staatsgebiet verlassen haben könnte auf dazu führen, dass Juden in Israel zur Minderheit würden. Somit würde Israel als jüdischer Staat aufhören zu existieren.

Infragestellung und Ablehnung des Existenzrechts Israels gibt es aus unterschiedlichen Motiven. Prinzipielle Ablehnung eines Dominanzanspruchs einer Volks- oder Religionsgruppe in einem Staat, Forderung des Rückkehrrechts der palästinensischen Flüchtlinge und deren Nachkommen, was den jüdischen Charakter des Staates Israel gefährden könnte, antizionistisches und antisemitisches Gedankengut. Man schaue sich hierzu nur mal die täglichen Nachrichten an, insbesondere die Aussagen des iranischen Präsidenten.
"In den mehrheitlich muslimischen Ländern des Nahen Ostens ist die Ablehnung der Existenz des Staates Israel und die Vertreibung der Juden aus der Region („Die Juden ins Meer treiben“) Teil des so genannten „arabischen Antisemitismus“. Auf politischer Ebene wird das Existenzrecht Israels von mehreren Regierungen und Organisationen der Region abgelehnt. Als Teil der Strategie, den jüdischen Staat zu bekämpfen und letztlich aufzulösen, gilt aus offizieller israelischer Sicht auch die Forderung nach dem Rückkehrrecht für alle aus dem Gebiet vertriebenen und ausgewanderten Nichtjuden sowie deren Nachkommen. Dadurch könnten Juden zur Minderheit in Israel werden und der Staat letztlich seine demographische Existenzgrundlage verlieren. Die Forderung dieses Rückkehrrechts, ein zentrales Streitthema im Nahostkonflikt, wird allerdings nicht grundsätzlich mit antiisraelischen Motiven begründet. Die islamische Republik Iran hat seit Ausrufung der islamischen Republik 1979 mehrmals das Existenzrecht des „zionistischen Regimes“ in Frage gestellt. Der Konflikt gewann erneut an Schärfe, als der iranische Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad in einer Rede auf der Teheraner Konferenz "Eine Welt ohne Zionismus" im November 2005 äußerte, „wenn jemand [...] dazu kommt, das zionistische Regime anzuerkennen – sollte er wissen, dass er im Feuer der islamischen Gemeinschaft verbrennen wird. [...] Wer immer die Existenz dieses Regimes anerkennt, erkennt in Wirklichkeit die Niederlage der islamischen Welt an“. " (Quelle: Wikipdia)
_________________
"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)


Zuletzt bearbeitet von Konstrukt am 31.08.2006, 17:17, insgesamt 2-mal bearbeitet
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ejo
evolutionärer Irrtum



Anmeldungsdatum: 17.06.2006
Beiträge: 772

Beitrag(#555977) Verfasst am: 31.08.2006, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Eine kurze Gegenüberstellung warum sowohl Juden als auch Araber das Land beanspruchen:

Der Anspruch des jüdischen Volkes auf das Land als nationale Heimstätte stützt sich eigentlich auf vier Tatsachen. Zwei davon kommen aus der Vergangenheit und die beiden anderen aus der Gegenwart.
1.Der biblische Bund mit dem Patriarchen Abraham beinhaltet eine Verheißung über das Land Israel.
2.Das jüdische Volk besiedelte und erschloss das Land (vorher waren dort die kleinbäuerlichen Kanaaniter ansässig).
3.Die internationale Gemeinschaft erkannte den jüdischen Anspruch auf das Land an und gewährten Juden in Palästina die politische Souveränität
4.Der Staat Isreal hat ein Recht darauf, das Land, das in Verteidigungskriegen erobert wurde, für sich zu beanspruchen.

Bei den Arabern sieht das ganze ähnlich aus.
1.Sie beanspruchen Abraham als Vorfahren und eine Landverheißung durch dessen Sohn Ismael.
2.Sie beanspruchen für sich eine lange, fortlaufende Präsenz.
3.Im britischen MacMahon-Hussein-Abkommen wurde das Land den Arabern versprochen.
4.Die Flüchtlingskrise der Palästinenser erfordert ihre Repatriierung in ihrer arabischen Heimat Palästina.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#556004) Verfasst am: 31.08.2006, 18:09    Titel: Re: Existenzrecht Israels Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Israel ein Recht hat, in Nahost zu existieren?


Hallo Kamelpeitsche. Ich finde gut, daß Du so offen nachfragst. Es liest sich auch so, als hättest Du wirklich Interesse am historischen Geschehen, das zur Gründung Israels führte. Das ist völlig in Ordnung. Es ist genauso in Ordnung, wie das Interesse an der Geschichte anderer Staaten. Wie ist Deutschland entstanden? Wie hat sich Frankreich konstituiert. Russland, oder Mexico. Der Streit der oft entsteht und nach meiner Erfahrung häufig in heilloser Verwirrung und wüsten Unterstellungen endet, wird meines Erachtens durch den Umstand verursacht, daß, im Gegensatz zu den anderen genannten Ländern mit dieser Frage die Existenz Israels selber infrage gestellt wird.
Ich kenne keine Diskusion, die mit der Frage anhebt:
"Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Deutschland ein Recht hat, in Europa zu existieren?"
"Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Frankreich ein Recht hat, in Europa zu existieren?"
"Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Russland ein Recht hat, in Eurosien zu existieren?"
"Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Mexico ein Recht hat, in Mittelamerika zu existieren?"

Jemand, der Interesse an der Geschichte dieser Länder hat, fragt nicht nach dem Existenzrecht dieser Länder. Das ist so, als wäre man gegen die Todesstrafe und würde vehement für deren weltweite Abschaffung eintrete. Jedoch immer wenn es um die Erdenbürger mit dem Namen Schmidt geht, fragen, warum explizit denn den Schmidts der Erde ein Recht auf Leben gewährt wird.

Daher frage ich Dich (ich verstehe es einfach nicht). Ohne Vorwurf, ohne Anklage und ohne unterschwelligen Unterstellungen: Warum fragst Du nach einer Begründung für das Existenzrecht Israels? Warum nicht nach einer Begründung für das Existenzrecht Deutschlands?

Gruß
zelig


meta
@all
Ich weiß schon, was in dieser Diskussion jetzt alles hochkommen wird. Ich hoffe aber, vielleicht, (vielleicht?) gelingt es hier mal, bei diesem wichtigen Thema, nur das zu lesen, was auch geschrieben wurde.
/meta
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Greasel
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Anmeldungsdatum: 13.06.2006
Beiträge: 1055

Beitrag(#556042) Verfasst am: 31.08.2006, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Zelig,

ich kann mir nicht vorstellen, dass du die Frage ernst meinst. Ich bin zwar nicht angesprochen worden, möchte aber trotzdem antworten.

Der Unterschied liegt doch auf der Hand. Die Entwicklungsgeschichte Deutschlands z.B. lässt sich lückenlos verfolgen und führt in gerader Lienie von den keltischen Ureinwohnern über die germanischen und slavischen Stämme, die Völkerwanderung, das Feudalwesen des Heiligen Römischen Reiches, die deutschen Einzel- und Kleinstaaterei über Preussen, Österreich-Ungarn zur Bundesrepublik. Bei allen anderen europäischen Staaten ist das gleiche der Fall.

Die Gründung Israels ist demhingegen eine ganz andere Geschichte. Den lange Zeit durch das Ottomanische Reich gepeinigten und bevormundeten Palestinensern wurde das Land geraubt und wenn man so will Einwanderern überlassen. Es den Palestinensern zu nehmen war bequem, denn sie waren nicht in der Lage sich zu wehren noch hatten sie eine militärisch Einflussreiche oder finanzkräftige Lobby. Die Kommission der UNO sowie deren bestätigung ist doch ein Witz. Was heisst schon internationale Gemeinschaft? Damit sind wohl kaum Burkina Faso, Bangladesh und Bhutan gemeint. Die Gründung Israels wurde von einflussreichen Kreisen in den USA, England und Frankreich beschlossen und durchgesetzt. Die Verweise auf die Bibel, bzw. Tora sind ja wohl bestenfalls als fragwürdig wenn nicht sogar lächerlich zu bewerten.

Wie dem auch sei, geschehen ist geschehen. Die Jungs da unten sollten sich mal lieber fragen, ob sie nicht lieber zusammen das Leben geniessen sollten anstatt sich gegenseitig die Hölle zu bereiten.

Gruß


Zuletzt bearbeitet von Greasel am 31.08.2006, 19:25, insgesamt einmal bearbeitet
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#556043) Verfasst am: 31.08.2006, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, es wird so besonders betont, weil alle anderen Staaten als Gebilde der dort lebenden menschen automatisch ein Existenzrecht zugestanden bekommen, Israel als so etwas wie europäische Kolonie aber sein existenzrecht zugesprochen bekommen kriegen muss.
Ich werde vermute fast, dass der begriff "Existenzrecht" aus dem Kolonialismus/Imperialismus stammt.
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spaghettus
Pastafarianer



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Beitrag(#556052) Verfasst am: 31.08.2006, 19:44    Titel: Re: Existenzrecht Israels Antworten mit Zitat

ejo hat folgendes geschrieben:

4.Der Staat Isreal hat ein Recht darauf, das Land, das in Verteidigungskriegen erobert wurde, für sich zu beanspruchen.


Hört sich irgendwie komisch an: Land, das in Verteidigungskriegen erobert wurde. Mit den Augen rollen

zelig hat folgendes geschrieben:

Ich kenne keine Diskusion, die mit der Frage anhebt:
"Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Deutschland ein Recht hat, in Europa zu existieren?"
"Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Frankreich ein Recht hat, in Europa zu existieren?"
"Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Russland ein Recht hat, in Eurosien zu existieren?"
"Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Mexico ein Recht hat, in Mittelamerika zu existieren?"

Jemand, der Interesse an der Geschichte dieser Länder hat, fragt nicht nach dem Existenzrecht dieser Länder.

Ich würde nicht Länder die historisch gewachsen sind mit Ländern gleichsetzen, die "künstlich" geschaffen wurden.
Natürlich ist die Frage nach dem Existenzrecht Israels berechtigt, war seine Gründung doch selbst unter den Juden heftig umstritten und wurde von der großen Mehrheit sogar abgelehnt. Die Entstehung Israels ist ein Paradebeispiel dafür, was man mit Terror, verbunden mit guter Öffentlichkeitsarbeit, erreichen kann.

Ich bin klar dafür, Israel heute die Existenz zuzusichern. Aber nur, weil es nun mal existiert.
Damals, bei seiner Gründung, wäre ich sicher dagegen gewesen. Hier noch mal ne Aufstellung zur Entstehung Israels:


29. bis 31. August 1897
Erster Zionistenkongress in Basel, der die Schaffung einer gesicherten Heimstätte für das jüdische Volk in dem damals unter osmanischer Herrschaft stehenden Palästina fordert.

Unter der Führung Theodor Herzls zog die Organisation Gebiete in Ostafrika und Argentinien als Stätte für einen jüdischen Nationalstaat in Erwägung, doch entschied sie sich schließlich unter Berufung auf die uralten jüdischen Verbindungen zum heiligen Land für Palästina.

2. November 1917
Die Britische Regierung sichert den politischen Zionisten ihre Unterstützung bei der Schaffung einer "jüdischen Heimstätte" in Palästina zu (Balfour Deklaration).

So gelangte man 1915 zu einem Abkommen zwischen dem Emir von Mekka, der als Sprecher der Araber auftrat, und dem britischen Hohen Kommissar in Ägypten, Sir Henry McMahon, der für die Briten verhandelte. Der Emir forderte die Anerkennung der Unabhängigkeit aller arabischen Gebiete des osmanisehen Reichs, einschließlich Palästinas, McMahon jedoch versuchte, Palästina dadurch auszuschließen, daß er sich unklar darüber ausdrückte, wie weit die betreffenden Gebiete reichten. Der Emir wies McMahons Versuch zurück. Die Kontroverse setzte sich bis 1939 fort, als die britische Regierung einräumte, daß "sie 1917 nicht das Recht hatte, über Palästina zu verfügen".

Mit dieser Deklaration „versprach eine Nation feierlich einer zweiten Nation das Land einer dritten Nation" (Arthur Koestler, jüdischer Schriftsteller).

der zionistische Führer Dr. Chaim Waizmann schrieb nur zehn Jahre später:

"Die Balfour-Deklaration von 1917 ist auf Luft gebaut... in diesen vergangenen zehn Jahren dachte ich jedes Mal beim Aufschlagen der Zeitung: Von wo wird der nächste Schlag kommen? Ich zitterte bei dem Gedanken, daß mich die britische Regierung zur Rede stellen und fragen würde: 'Sagen Sie, was ist eigentlich diese zionistische Organisation? Wo sind denn Ihre Zionisten?' .... Denn sie wußte, daß die Juden gegen uns waren; wir standen allein auf einer kleinen Insel, eine winzige Gruppe von Juden mit einer fremden Vergangenheit."


24. April 1920
Konferenz der Alliierten in San Remo überträgt Großbritannien das Mandat für Palästina.

DAS PALÄSTINA-MANDAT

Als Bestandteil des Palästina-Mandats erhielt die Balfour-Deklaration eine internationale Dimension. Das Mandatskonzept selbst war ein Kompromiss zwischen dem herrschenden Kolonialsystem und dem Prinzip der Selbstbestimmung der Völker - einem Prinzip, das besonders von Präsident Woodrow Wilson vertreten wurde. Nach dem Sieg Großbritanniens und seiner Verbündeten im Ersten Weltkrieg stellte das Mandatssystem des Völkerbundes viele der ehemaligen Kolonien und Untertanen des Osmanischen und dem Deutschen Reich sowie von Österreich-Ungarn beherrschten Völker unter die Vormundschaft einzelner Siegermächte. Das erklärte Ziel dieser Mandate war, die betreffenden Völker nach und nach zur Unabhängigkeit zu führen.

Es gab drei Kategorien von Mandaten mit unterschiedlicher Rangstufe, die sich danach richteten, wie die Siegermächte die politische Reife des betreffenden Volkes einstuften. Alle ehemaligen arabischen Gebiete des Osmanischen Reichs, einschließlich Palästinas, wurden Mandate der Kategorie A. Dies war die fortgeschrittenste Kategorie, und die Völkerbundssatzung beschrieb Mandate der Kategorie A als Territorien, "deren Existenz als unabhängige Nationen schon provisorisch anerkannt werden kann", während ihnen auf ihrem Wege zur Unabhängigkeit noch "verwaltungsmäßige Hilfe und Beratung" gewährt würde. Syrien und der Libanon wurden unter französisches Mandat gestellt, Palästina und Transjordanien unter britisches Mandat. Gemäß den Bestimmungen der Völkerbundssatzung über die Unabhängigkeit von Mandatsgebieten erlangten die zwei französischen Mandate ihre Unabhängigkeit noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges; der Libanon wurde im November 1943 unabhängig, gefolgt von Syrien im Januar 1944. Jordanien erreichte die Unabhängigkeit 1946. Palästina jedoch wurde zum Konfliktgebiet.
Die Satzung des Völkerbunds sah vor, daß die Wünsche der betroffenen Bevölkerung ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Wahl des Mandatsträgers sein sollten. Im Falle Palästinas wurde dies jedoch ignoriert.

Sonderausschuß der Vereinten Nationen für Palästina United Nations Special Committee on Palestine (UNSCOP)

Im Bericht des Sonderausschusses wird dazu festgestellt:
"...zur Zeit der Schaffung der 'A'-Mandate wurde es (das Prinzip der Selbstbestimmung) auf Palästina nicht angewandt, offensichtlich wegen der Absicht, dort die Gründung der jüdischen nationalen Heimstätte möglich zu machen. Man kann sogar soweit gehen zu sagen, daß die jüdische nationale Heimstätte und das Palästinamandat, das eine Kategorie für sich darstellte, diesem Prinzip zuwiderliefen".

1936 bis 1939
Widerstand der Palästinenser gegen die britische Mandatspolitik und die zionistische Kolonisation erreicht einen Höhepunkt.

1937 entsandte Großbritannien eine Königliche Kommission unter Leitung von Lord Peel, die über die Aufstände berichten sollte. Die Kommission kam zu dem Ergebnis, daß die Gründe für die ersten Aufstände und schließlich die offene Rebellion eine Kombination des Wunsches der palästinensischen Araber nach nationaler Unabhängigkeit sowie "ihres Hasses und ihrer Abscheu gegen die Errichtung einer nationalen jüdischen Heimstätte" in ihrem Land sei. Weiterhin stellte die Kommission fest, daß "...die gewaltsame Umwandlung Palästinas in einen jüdischen Staat gegen den Willen der Araber... eindeutig gegen den Geist und den Sinn des Mandatssystems verstoßen würde. Sie würde bedeuten, daß man die nationale Selbstbestimmung verweigert habe, solange die Araber die Mehrheit in Palästina bildeten, und erst dann einräumen würde, wenn die Juden in der Mehrheit seien...".

Zwischen 1936 und 1939 konzentrierten sich die zionistischen Terroraktionen vor allem auf arabische Ziele. In diesen Jahren kamen etwa 170 Palästinenser bei jüdischen Angriffen gegen Märkte, Cafes, Häuser und Verkehrsmittel um. Diese Zahl bezieht sich nicht auf die Opfer von Straßenkämpfen. Die Zahl der Verletzten war doppelt so hoch. Ab 1944 wurden auch die Briten zur Zielscheibe. In diesem Jahr wurden mehrere Mordversuche gegen britische Hochkommissare unternommen.

Im November wurde ein britischer Staatssekretär im Nahen Osten, Lord Moyne, in Kairo umgebracht Die Organisation (Stern-Gruppe) erklärte, Lord Moyne habe gegen zionistische Interessen gehandelt.

Daraufhin erklärte der eifrigste Freund der Zionisten, Winston Churchill: "Wenn unsere Träume für den Zionismus sich im Pistolenrauch von Mördern auflösen sollten, und wenn unsere Mühen für die Zukunft des Zionismus nur eine neue, den Nazis ebenbürtige Bande von Gangstern hervorbringen sollten, dann müssen ich und meinesgleichen unseren so beharrlich vertretenen Standpunkt gründlich revidieren .

Ab 1942 häuften sich die Anschlage der Irgun und der Stern-Bande gegen britische Kommissare und Polizisten. Bis 1947 waren etwa 200 Briten durch Sprengstoffanschläge und bewaffnete Angriffe getötet worden.
1946 sprengte die Irgun in Zusammenarbeit mit der Haganah und der Jewish Agency einen Flügel des King-David-Hotels in Jerusalem in die Luft. Dort war die zivile Verwaltung der britischen Mandatsregierung untergebracht. Die Angestellten waren zum Teil Palästinenser, es waren aber auch Juden darunter. Da die Explosion zu einem Zeitpunkt erfolgte, als gerade viele Menschen dort verkehrten, wurden fast 100 Menschen unter den Trümmern begraben. Auch palästinensische Verwaltungsstellen wurden getroffen, besonders aber arabische und britische Banken.

Im Januar 1947 erklärte die Irgun Großbritannien den Krieg und verübte 17 Anschläge in Tel Aviv. Großbritannien antwortete mit einem Ultimatum an die Jewish Agency.

Nachdem die UNO am 29.11.1947 die Teilung des ehemaligen britischen Mandatsgebietes Palästina (britisch seit 1918, zuvor Randprovinz des Osmanischen Reiches) beschlossen hatte, zogen die Briten ab.

Die britische Historikerin Elizabeth Monroe kommt in ihrer Studie Britain's Moment in the Middle East zum Schluß, daß „die Balfour Deklaration einer der größten Fehle in unserer imperialen Geschichte" war.
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Roland Winnfield-Vega
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Beitrag(#556077) Verfasst am: 31.08.2006, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

@spaghettus:
Wenn ich mich nicht irre, muss man aber bei der Geschichte Israels weit vor 1897 anfangen (weiter oben schon erwähnt). War es nicht so, dass um das Jahr 90 die Juden von den Römern (???) aus Israel vertrieben wurden und von da an fast 2000 Jahre in der Diaspora lebten? Also, über die Welt verstreut waren, und erst wieder nach dem 2. WK quasi zu ihren Wurzeln zurückkehren konnten.
Das ist hier gerade absolut intuitives Halbwissen, bitte korrigieren, falls falsch.
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spaghettus
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Beitrag(#556113) Verfasst am: 31.08.2006, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

MIr ist das zu lange her, um daraus noch irgendwelche Rechte abzuleiten.
Außerdem sind auch die erst dort eingewandert und haben die dort ansässigen Völker bekriegt und vernichtet. Es ist als nicht jüdisches Stammland.

Es soll wohl eher so sein, dass die "Israelis" und die " Palästinenser" etwa zeitgleich in die jetzt umstrittenen Gebiete eingewandert sind. Aber genau Daten habe ich da auch nicht.
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Komodo
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Beitrag(#556116) Verfasst am: 31.08.2006, 22:13    Titel: Re: Existenzrecht Israels Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Israel ein Recht hat, in Nahost zu existieren?
Er existiert halt schon. Ein Staat der existiert, hat ein Existenzrecht.
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Beitrag(#556157) Verfasst am: 31.08.2006, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

spaghettus hat folgendes geschrieben:
MIr ist das zu lange her, um daraus noch irgendwelche Rechte abzuleiten.
Außerdem sind auch die erst dort eingewandert und haben die dort ansässigen Völker bekriegt und vernichtet. Es ist als nicht jüdisches Stammland.

Es soll wohl eher so sein, dass die "Israelis" und die " Palästinenser" etwa zeitgleich in die jetzt umstrittenen Gebiete eingewandert sind. Aber genau Daten habe ich da auch nicht.


Rechte ableiten werde ich daraus auch nicht, aber diese Tatsache (wenn es denn eine ist) muss in der Dikussion erwähnt werden.
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Beitrag(#556160) Verfasst am: 31.08.2006, 23:48    Titel: Re: Existenzrecht Israels Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Worauf fußt der Gedankengang, dass der Staat Israel ein Recht hat, in Nahost zu existieren?
Er existiert halt schon. Ein Staat der existiert, hat ein Existenzrecht.

Demzufolge lautet die Frage wohl eher: Warum ist das Nichtvorhandensein eines Existenzrechts für Israel für die vielen Israelgegner so selbstverständlich, und warum ist es für (ich nenn es mal verallgemeinert) die westliche Seite so selbstverständlich, dass ein solches Recht existiert.
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ejo
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Beitrag(#556239) Verfasst am: 01.09.2006, 08:55    Titel: Antworten mit Zitat

spaghettus hat folgendes geschrieben:
Hört sich irgendwie komisch an: Land, das in Verteidigungskriegen erobert wurde.

Das ist mir schon klar, das war auch nur eine kurze Gegenüberstellung, warum sowohl Israel als auch die Araber dieses Land für sich beanspruchen. Und Israel sieht ihre Kriege nun mal als Verteidigungskriege.

Roland Deschain hat folgendes geschrieben:
@spaghettus:
Wenn ich mich nicht irre, muss man aber bei der Geschichte Israels weit vor 1897 anfangen (weiter oben schon erwähnt). War es nicht so, dass um das Jahr 90 die Juden von den Römern (???) aus Israel vertrieben wurden und von da an fast 2000 Jahre in der Diaspora lebten? Also, über die Welt verstreut waren, und erst wieder nach dem 2. WK quasi zu ihren Wurzeln zurückkehren konnten.
Das ist hier gerade absolut intuitives Halbwissen, bitte korrigieren, falls falsch.

Wenn es um das Land geht, müsste man sogar noch weiter zurück gehen, aber ich denke das interessiert nicht wirklich jemanden. Um bei dem von dir erwähnten Datum zu bleiben, die Zerstörung Jerusalems durch die Römer begann schon 67pc mit der Belagerung und im Jahre 70pc wurde Jerusalem zerstört.

spaghettus hat folgendes geschrieben:
MIr ist das zu lange her, um daraus noch irgendwelche Rechte abzuleiten.
Außerdem sind auch die erst dort eingewandert und haben die dort ansässigen Völker bekriegt und vernichtet. Es ist als nicht jüdisches Stammland.

Es soll wohl eher so sein, dass die "Israelis" und die " Palästinenser" etwa zeitgleich in die jetzt umstrittenen Gebiete eingewandert sind. Aber genau Daten habe ich da auch nicht.

Historisch gesehen eben nicht, das Land Kanaan wurde von Kanaäerstämmen besiedelt, die sich wiederum in zwei Hauptgruppen teilten. Die erste Gruppe waren die im klassischen Altertum bezeichneten Phönizier, die im Küstenraum lebten und die zweite Gruppe, die im Binnenland lebte waren Amoriter (die wiederum in kleinere Gruppen aufgespaltet waren).



Obwohl es sicher interessant wäre, vom Altertum bis in die Neuzeit zu diskutieren, ist es vielleicht wirklich sinnvoller bei den Faktoren zu beginnen die den Zionismus ins Rollen brachten, von der jugendlichen Bürgerinitiative bis zu den drei berühmtesten Persönlichkeiten, Theodor Herzl, Chaim Weizman und David Ben Gurion.
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Shadaik
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Beitrag(#556271) Verfasst am: 01.09.2006, 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Roland Deschain hat folgendes geschrieben:
spaghettus hat folgendes geschrieben:
MIr ist das zu lange her, um daraus noch irgendwelche Rechte abzuleiten.
Außerdem sind auch die erst dort eingewandert und haben die dort ansässigen Völker bekriegt und vernichtet. Es ist als nicht jüdisches Stammland.

Es soll wohl eher so sein, dass die "Israelis" und die " Palästinenser" etwa zeitgleich in die jetzt umstrittenen Gebiete eingewandert sind. Aber genau Daten habe ich da auch nicht.


Rechte ableiten werde ich daraus auch nicht, aber diese Tatsache (wenn es denn eine ist) muss in der Dikussion erwähnt werden.

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kamelpeitsche
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Beitrag(#556290) Verfasst am: 01.09.2006, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Daher frage ich Dich (ich verstehe es einfach nicht). Ohne Vorwurf, ohne Anklage und ohne unterschwelligen Unterstellungen: Warum fragst Du nach einer Begründung für das Existenzrecht Israels? Warum nicht nach einer Begründung für das Existenzrecht Deutschlands?


Roland Deschain hat es ganz gut auf den Punkt gebracht:

Zitat:
Warum ist das Nichtvorhandensein eines Existenzrechts für Israel für die vielen Israelgegner so selbstverständlich, und warum ist es für (ich nenn es mal verallgemeinert) die westliche Seite so selbstverständlich, dass ein solches Recht existiert.


Ich hätte kaum nach dem Existenzrecht Israels gefragt, bestünde dieser Staat schon seit 500 Jahren.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#556301) Verfasst am: 01.09.2006, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Daher frage ich Dich (ich verstehe es einfach nicht). Ohne Vorwurf, ohne Anklage und ohne unterschwelligen Unterstellungen: Warum fragst Du nach einer Begründung für das Existenzrecht Israels? Warum nicht nach einer Begründung für das Existenzrecht Deutschlands?


Roland Deschain hat es ganz gut auf den Punkt gebracht:

Zitat:
Warum ist das Nichtvorhandensein eines Existenzrechts für Israel für die vielen Israelgegner so selbstverständlich, und warum ist es für (ich nenn es mal verallgemeinert) die westliche Seite so selbstverständlich, dass ein solches Recht existiert.


Ich hätte kaum nach dem Existenzrecht Israels gefragt, bestünde dieser Staat schon seit 500 Jahren.


Die Konvention, dass bestehende Staaten ein "Existenzrecht" (besser: "Bestandsschutz") haben sollten, ist eine Lehre aus den historischen Erfahrungen v.a. der Europäer. Man hat gesehen, was passiert, wenn dieses Existenzrecht nicht anerkannt wird (v.a. 1. und 2. WK). Die europäischen Territorien, so wie wir sie heute haben, sind das Ergebnis jahrhundertelanger erbitterter kriegerischer Auseinandersetzungen.
Die arabischen Territorien bzw. die Grenzen dieser Länder sind in der Hauptsache nicht durch Kriege entstanden, sondern durch Grenzziehungen auf dem Reißbrett (durch westliche Mächte). Es fehlt dort also zum einen an den entsprechenden historischen Erfahrungen und zum anderen an dem Gefühl, dass diese Grenzen durch eigenes Zutun entstanden sind. Israel ist hier sogar ein Extremfall. Der Westen sagt, dass die historischen Erfahrungen der Europäer auf den Nahen Osten anwendbar sind und es deshalb auch dort einen "Bestandsschutz" für Staaten geben muss. Dieser "Bestandsschutz" bzw. die Unverletzlichkeit von Grenzen ist m.W. in der Charta der VN festgehalten - aus gutem Grund. "Bestand" impliziert gegenwärtige Grenzen. Ob dieser Staat von seit 500 Jahren besteht oder erst seit 1948 ist irrelevant.
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