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Persepolis
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#596897) Verfasst am: 05.11.2006, 02:04    Titel: Persepolis Antworten mit Zitat

Hat hier bereits wer die Comics "Persepolis" 1u2 von Marjane Satrapi gelesen?
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#596927) Verfasst am: 05.11.2006, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, hat mir gut gefallen.
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Storm by Tim Minchin
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Cogitarius
Der Freigeist im Haus



Anmeldungsdatum: 28.11.2005
Beiträge: 54
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#597374) Verfasst am: 05.11.2006, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Comics? Bääääääääh - sorry, halte ich für einen integralen Bestandteil der weltweiten Verschwörung zur Verdummung der Menschheit! Lachen Lachen Lachen

Mal im Ernst, wozu sind die gut?

Meine Kiddies bekommen nur "normale" Literatur vorgesetzt.

MfG
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Sämtliche Zustände sind Abstraktionen.

Frank Herbert
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rotwang
Kreator des Homunculus



Anmeldungsdatum: 24.03.2006
Beiträge: 2887
Wohnort: Bochum

Beitrag(#597408) Verfasst am: 05.11.2006, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Cogitarius hat folgendes geschrieben:

Meine Kiddies bekommen nur "normale" Literatur vorgesetzt.


Nerd-Info des Tages: Die Literaturwissenschaft bezeichnet zunehmend "Comics" als "normale" Literatur.
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Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz..
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#597412) Verfasst am: 05.11.2006, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Cogitarius hat folgendes geschrieben:
Comics? Bääääääääh - sorry, halte ich für einen integralen Bestandteil der weltweiten Verschwörung zur Verdummung der Menschheit! Lachen Lachen Lachen

Mal im Ernst, wozu sind die gut?

Meine Kiddies bekommen nur "normale" Literatur vorgesetzt.

MfG


Ist gibt durchaus Comics, die man zu Recht als Kunst bezeichnen kann.
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Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#597495) Verfasst am: 06.11.2006, 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

@Cogitarius

Als du noch jung warst hat man doch auch nur in Bildern geschrieben? zynisches Grinsen zynisches Grinsen



Also bitte, Comics sind nicht nur Literatur sondern auch eine eigenständige Form von darstellender Kunst.
Comics dienen ja nicht nur dem Zweck Donald Ducks Abenteuer zu behandeln sondern auch um Geschichten epischen Ausmasses zu vermitteln welche ihre Tiefe aus den großartigen Bildern beziehen, ein Buch kann so etwas nicht bewirken!
Nenn es primitiv aber es heißt nicht umsonst: ein Bild sagt mehr als tausend Worte!

Kennst du zB Maus, Barfuß durch Hiroshima, Aleksnader Zograf, Watchmen, V Vendetta?
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Cogitarius
Der Freigeist im Haus



Anmeldungsdatum: 28.11.2005
Beiträge: 54
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#597698) Verfasst am: 06.11.2006, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Alles Schmarrn.

Nichts fordert die Vorstellungskraft so sehr, als die Lektüre eines literarishen Meisterwerkes - bei der man sich alles im Geiste vorzustellen hat.

Comics sind für mich in Bezug auf Literatur so etwas wie Fastfood in der Kulinarie - siehst zwar echt aus, schadet aber auf Dauer eher, als es nützt.

Mal ne ganz einfache Frage. Wenn Comics so großartig sein sollen - wieso kam kein einziger der großen Schriftsteller auf die Idee, sich in dieser Form auszudrücken? Bitte nicht mit "Weil nur Comics-Zeichner großartige Schriftsteller sind!" antworten - danke.

Drehen wir die Frage mal um eine andere Achse. Würdet Ihr zB den Kant und Göthe, Jack London und Mark Twain, Dumas und Hugo auch als - und zwar ausschließlich als - Comics lesen? Mit 5% des originalen Textes - dafür aber mit bunten Bildchen und Sprechblasen? Und sie dabei immer noch als meisterlich empfinden?

MfG
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Frank Herbert
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rotwang
Kreator des Homunculus



Anmeldungsdatum: 24.03.2006
Beiträge: 2887
Wohnort: Bochum

Beitrag(#597709) Verfasst am: 06.11.2006, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Cogitarius hat folgendes geschrieben:
Göthe


Es plonkt,

herzlichst,

Ihr Literaturwissenschaftler des Vertrauens.
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#597724) Verfasst am: 06.11.2006, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht nur Göthe, auch Schiler, Lesing und Haine sind große Schriftsteller gewesen. Kand würde ich eher so wie Fäuerbach und Leipnitz zu den Philosophen zählen.
Und schließlich haben Ruhbenz, Rembrannt und Vermehr auch nicht fotografiert. Und Putschini und Bethofen haben keine Rock-Musik gespielt.


Zuletzt bearbeitet von Celsus-2006 am 06.11.2006, 14:42, insgesamt einmal bearbeitet
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#597733) Verfasst am: 06.11.2006, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

rotwang hat folgendes geschrieben:
Cogitarius hat folgendes geschrieben:
Göthe


Es plonkt,

herzlichst,

Ihr Literaturwissenschaftler des Vertrauens.


Gröhl...Gröhl...Gröhl...
Um es mit sanft zu sagen:

YA MADE MA DAY!
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"Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#597940) Verfasst am: 06.11.2006, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Cogitarius,

ich fürchte, bei deinem Vergleich von Comics und Literatur sitzt du einem Irrtum auf. Comics sind eine eigene Kunstform - wobei ich gerne einräume, dass die Zahl der Trivial-Comics jede der künstlerisch wertvollen weit übersteigt. Aber das dürfte analog dem Verhältnis zwischen Trivialliteratur und Weltliteratur sein.

Auf Comics zu verzichten mit dem Hinweis, sie funktionierten nicht wie Literatur, erinnert mich an die Einwände, die um 1890 gegen die Fotografie erhoben wurden. Nie könne die Fotografie das leisten, was selbst ein mittelmäßiger Porträtmaler an künstlerischer Kraft investiere, hieß es damals. Die Fotografie sei lediglich ein seelenloses Abbild. Nun - davon abgesehen, dass die Fotografie gar nicht Konkurrenz zur Malerei sein wollte: heute gilt sie, trotz der Milliarden von Knipsbildchen aus jedermanns Urlaub, in ihren Spitzenprodukten als Kunst.

Zurück zum Comic. Du lehnst ihn ab erstens mit dem Argument, er würde die Imaginationskraft von Kindern unterfordern. Diese These ist in der Wissenschaft umstritten. Ich bin eher der Ansicht, dass gerade Bilder die Phantasie des Lesers anregen - auch in der Literatur übrigens: Ohne die Zeichnungen von Seymour und Phiz hätten die Romane von Charles Dickens nicht die Riesenerfolge gehabt, die sie von Beginn an hatten. Konsequent weitergedacht hieße deine These von der zu wenig geforderten Imaginationskraft der Kinder: Keine Bilderbücher für die Kleinen und Fernsehverbot so lange, wie nicht der Grundkanon der Weltliteratur verinnerlicht ist.

Dein zweites Argument heißt: "Comics sind in Bezug auf Literatur so etwas wie Fastfood in der Kulinarie - siehst zwar echt aus, schadet aber auf Dauer eher, als es nützt." Nun, das ist ein hinkender Vergleich. Lore-Romane und Landser-Hefte verhalten sich zu Schiller und Goethe wie McDonalds zu Paul Bocuse - so wäre der Vergleich richtig gezogen.

Dass kein großer Schriftsteller auf die Idee gekommen ist, sich so auszudrücken - also erstens stimmt das nicht; sofern die Doppelbegabung vorhanden war, wurde sie gerne auch benutzt: Günter Grass illustriert seine Werke selber, Walter Moers war zuerst Comic-Zeichner (und ist es noch), bevor er grandiose Romane schrieb. Zweitens ist es eine völlig andere Kunstform. Da könntest du ebenso den Star-Fotografen anklagend fragen, warum er keine Aquarelle malt.

Deine Frage, ob man Kants "Kritik der reinen Vernunft" als Comic lesen möchte, oder Jack Londons "Wolfsblut", stellt sich eben nicht. Mit dem gleichen Recht könnte ich zurück fragen, ob du "Tim und Struppi" in der Romanfassung lesen möchtest.

Wenn du mich fragst: Ich würde dankend drauf verzichten. Ich bin froh, diese Meisterwerke von Hergé in bunten Bildern genießen zu können. Und das sage ich als jemand, dessen Privatbibliothek 5000 Bände übersteigt - die paar Comics, die dabei sind, nicht gerechnet.

Alfons
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#597944) Verfasst am: 06.11.2006, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

alfons hat folgendes geschrieben:
Lieber Cogitarius,
...
Alfons


Geschockt wie lange feilst du eigentlich an deinen Beiträgen?
_________________
“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#597958) Verfasst am: 06.11.2006, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
alfons hat folgendes geschrieben:
Lieber Cogitarius,
...
Alfons


Geschockt wie lange feilst du eigentlich an deinen Beiträgen?


Kommt auf die Länge an. Dieser hier 20 Sekunden, der oben 'ne halbe Stunde. Gut Ding braucht Weile...

Alfons
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#597978) Verfasst am: 06.11.2006, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Von Comics habe ich nicht allzuviel Ahnung, deshalb habe ich gerade im Netz nachgeschaut, wer Marjane Satrapi und was "Persepolis" für ein Werk ist. Danach erscheint mir der Einwurf von Cogitarius nicht einfach nur unpassend, sondern geradezu absurd.

"Persepolis" sei ein literarisch und künstlerisch bedeutendes Werk, meint zum Beispiel die ZEIT. Sie schreibt: "In ihrem Buch Persepolis hat Marjane Satrapi die eigene Kindheit in Iran als Comic nachgezeichnet – anrührend, verstörend, herzzerreißend." Und weiter: "Marjane Satrapi bewundert Art Spiegelman, dessen Maus-Bände ein Vorbild für ihre Arbeit waren. Aber sie hat ihren ganz eigenen Stil gefunden: fast kindlich-naiv anmutende Bilder in hartem Schwarzweißkontrast, die Marjis Geschichte mit all ihren grauenhaften und absurden Episoden voller Wärme erzählen. „Comic-Autobiography“ haben Kritiker Persepolis genannt; gemeinsam mit einigen anderen jungen Autoren habe Marjane Satrapi ein neues literarisches Genre begründet."

Vielleicht sollte Cogitarius sich dieses Werk einfach kaufen und lesen. Das Begraben eigenen Vorurteile mit dem Genuss des Lesens/Anschauens literarischer Meisterwerke zu verbinden - man kann sich doch kaum etwas Schöneres vorstellen.

Alfons
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22263

Beitrag(#597998) Verfasst am: 06.11.2006, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann alfons nur grundsätzlich und auch speziell zustimmen: Ja, natürlich sind Comics eine eigenständige Kunstform, die für sich Wertschätzung verdient und ihre Meisterwerke hat; und ja, Satrapis Werk gehört dazu, gerade wegen des ganz eigenständigen Zeichenstils, der in hochinteressanter Weise mit dem Inhalt korrespondiert. Der aber auch für sich schon sehr spannend ist. Unbedingt empfehlenswert.

Es gibt übrigens noch ein anderes gutes Werk von ihr: "Sticheleien"; da geht es um eine Abendgesellschaft unter Frauen, bei der alles besprochen wird, was Männer so nix angeht; und da hat sie einen etwas anderen Stil des Zeichnens, aber auch der Seitenanlage.

Wenn sich jemand ganz allgemein mit Comickunst beschäftigen möchte, kann ich "Comics richtig lesen" von Scott McCloud empfehlen.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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rotwang
Kreator des Homunculus



Anmeldungsdatum: 24.03.2006
Beiträge: 2887
Wohnort: Bochum

Beitrag(#598051) Verfasst am: 07.11.2006, 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

Was ihr gegenüber Trollen für flammende Reden halten könnt.. ^^
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#598383) Verfasst am: 07.11.2006, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Cogitarius hat folgendes geschrieben:
Alles Schmarrn.

Nichts fordert die Vorstellungskraft so sehr, wie die Lektüre eines literarischen Meisterwerkes - bei der man sich alles im Geiste vorzustellen hat.

Comics sind für mich in Bezug auf Literatur so etwas wie Fastfood in der Kulinarie - sieh<s>s</s>t zwar echt aus, schadet aber auf Dauer eher, als es nützt.

Mal ne ganz einfache Frage. Wenn Comics so großartig sein sollen - wieso kam kein einziger der großen Schriftsteller auf die Idee, sich in dieser Form auszudrücken? Bitte nicht mit "Weil nur Comics-Zeichner großartige Schriftsteller sind!" antworten - danke.

Drehen wir die Frage mal um eine andere Achse (Ausdruck). Würdet Ihr z.B. den Kant und Goethe, Jack London und Mark Twain, Dumas und Hugo auch als - und zwar ausschließlich als - Comics lesen? Mit 5% des originalen (Ausdruck: originären) Textes - dafür aber mit bunten Bildchen und Sprechblasen? Und sie dabei immer noch als meisterlich empfinden?

MfG

Und Literatur ist auch der Kenntnis der Sprache förderlich...

Kein großer Schriftsteller hat sich im Comic ausgedrückt? Das zweifel ich an.
Abgesehen von der sehr erfolgreichen Serie "Illustrierte Klassiker" fällt darunter beispielsweise Walter Moers, umgekehrt aber auch an literarische Hochleistungen des Comics wie Art Spiegelmanns "Maus" und Alan Mores "Watchmen".
Dass Goethe, Dumas und Hugo sich nicht im Comic ausgedrückt haben liegt wohl auch daran, dass es diesen zu ihrer Zeit noch gar nicht gab. Die Frage ist daher ähnlich anachronistisch wie jene danach, warum das Nibelungenlied nicht als Roman verfasst wurde.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Cogitarius
Der Freigeist im Haus



Anmeldungsdatum: 28.11.2005
Beiträge: 54
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#599003) Verfasst am: 08.11.2006, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

@Shadaik: ein Comic besteht aus Text mit Bildern, die den Text erläutern. Bilder gibt es schon seit der Steinzeit, Text im Vergleich dazu erst seit kurzem.

Sind eigentlich die alten archäologischen Funde àla Altägypten - zB auch die Inschriften in den Pyramiden - so gesehen keine Comics? Geschockt

Ich wage mal die Behauptung aufzustellen, daß die Idee Text mit bunten Bildchen zu versehen eben nicht so neu ist. Man denke auch an die mittelalterlichen Bücher, die öfters reich bebildert waren.

Daß die nachfolgenden Autoren diese Ausdrucksform jedoch immer weniger nutzten, hat auf jeden Fall einen Hintergrund - zB die allgemein zunehmende Intelligenz? Lachen Ich weiß, ich weiß, man darf nicht verallgemeinern Lachen

Ansonsten würde ich mich doch glatt über einige ärgern müssen, die einem Tippfehler wegen gleich einen Krach machen - aber ich tue es nicht, so verallgemeinernd bin ich dann doch nicht zynisches Grinsen
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Frank Herbert
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#599012) Verfasst am: 08.11.2006, 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

Cogitarius hat folgendes geschrieben:

Daß die nachfolgenden Autoren diese Ausdrucksform jedoch immer weniger nutzten, hat auf jeden Fall einen Hintergrund - zB die allgemein zunehmende Intelligenz? Lachen Ich weiß, ich weiß, man darf nicht verallgemeinern Lachen
Ich denke nicht, dass der Homo sapiens sapiens die letzten 5000Jahre so verändert hat, dass die Intelligenz signifikant zu genommen hat. Einzig allein das Wissen hat ernorm zu genommen(wobei auch einiges wieder verloren gegangen ist).
Was du noch nicht begriffen hast dass sich in unterschiedlichen Medien Dinge verschieden gut darstellen lassen können.
Welche Comics hast du den gelesen um zu beurteilen zu können, ob sie Literatur sind und was ist überhaupt Literatur? Welche Kriterien erfordert sie?
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Trish:(
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#599118) Verfasst am: 08.11.2006, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Cogitarius hat folgendes geschrieben:
@Shadaik: ein Comic besteht aus Text mit Bildern, die den Text erläutern. Bilder gibt es schon seit der Steinzeit, Text im Vergleich dazu erst seit kurzem.

Das spezifische Medium Comic ist aber wesentlich jünger, in seiner modernen Form geht es zurück auf Wilhelm Busch.
Comic besteht auch nicht aus "Text mit Bildern, die den Text erläutern" sondern aus schriftlichen und grafischen Elementen, die (vom individuellen Stil abhängig mehr oder weniger) gleichwertig interagieren.

Zitat:
Sind eigentlich die alten archäologischen Funde àla Altägypten - zB auch die Inschriften in den Pyramiden - so gesehen keine Comics? Geschockt

Nein, das sind waschechte Texte. Die Hieroglyphen sind nämlich keine Bilder, sondern Wortzeichen, ergo eine Schrift.
Der Unterschied zum Comic, welcher weder nur Schrift noch nur Bild ist (von wenigen textlosen Ausnahmen abgesehen) ist vor allem in seiner Anfordeurng an den Künstler, welcher ein stimmiges Gesamtbild schaffen muss (es sei denn natürlich zum Zwecke der Entfremdung) grundverschieden von anderen Künsten.

Zitat:
Ich wage mal die Behauptung aufzustellen, daß die Idee Text mit bunten Bildchen zu versehen eben nicht so neu ist. Man denke auch an die mittelalterlichen Bücher, die öfters reich bebildert waren.

Comics sind kein bebilderter Text und auch kein betextetes Bilderk, sondern eine Form der sequenziellen Bildanordnung unter Zuhilfename textlicher Mittel. Als solcher ist der Comic eng mit dem Film verwandt, aber nicht bzw. kaum mit illustrierten Romanen.

Zitat:
Daß die nachfolgenden Autoren diese Ausdrucksform jedoch immer weniger nutzten, hat auf jeden Fall einen Hintergrund - zB die allgemein zunehmende Intelligenz? Lachen Ich weiß, ich weiß, man darf nicht verallgemeinern Lachen

Wem nachfolgend? Seit der Erfidnung des modernen Comics weitet dieser sich - ebenso wie jede andere Kunstform auch - sich in seinen Ausdrucksformen, aber auch seiner Verbreitung zunehmend aus, wechselwirkt mit anderen Künsten wie der Literatur, dem Film, der Bildenden Kunst und dem Videospiel und verfeinert seine Formen und Mittel.
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#599239) Verfasst am: 08.11.2006, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

bravo

Sehr schön erklärt. Ob er es verstehen wird, unser vorurteilsbehafteter Freund? Wir werden sehen.

Eine kleine Verbesserung habe ich noch anzubringen. Als "Erfinder" des Comic würde ich eher noch als Wilhelm Busch den Schweizer Rodolphe Toepffer bezeichnen. Goethe hat ihn sehr gelobt. Hier findest du bei Wikipedia eine gute Übersicht über Leben und Werk. Seine ab 1827 erschienenen humoristisch-skurrilen Bilderromane haben schon viel vom modernen Comic. 1975 gab es einen Nachdruck seiner wichtigsten Werke, den habe ich mir damals gekauft. Ist auch noch antiquarisch zu haben. (Der Humor der damaligen Zeit ist aber nicht immer leicht nachvollziehbar).

Alfons
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#599252) Verfasst am: 08.11.2006, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wer Comics den künstlerischen Charakter abspricht, ist nie in den Genuss von wirklichen Comics gekommen. Asterix wäre ein Beispiel einer Arbeit von selten erreichter humoristischer Qualität. V for Vendetta, Neon Genesis Evangelion oder auch Naruto fallen mir spontan ein, wenn es um atmospährische Dichte geht.

Eine Frage: Würdest du auch sagen, dass der Film "V For Vendetta" keine Kunst ist?
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kamelpeitsche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#599255) Verfasst am: 08.11.2006, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Cogitarius hat folgendes geschrieben:

Daß die nachfolgenden Autoren diese Ausdrucksform jedoch immer weniger nutzten, hat auf jeden Fall einen Hintergrund - zB die allgemein zunehmende Intelligenz?


Es plonkt,

herzlichst,

der Psychologe ihres Vertrauens.
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
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Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#599397) Verfasst am: 09.11.2006, 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte mich nicht 50er-Jahre-Vorurteile auseinandersetzen, sondern komme kurz zu dem Buch zurück

alfons hat folgendes geschrieben:
"Persepolis" sei ein literarisch und künstlerisch bedeutendes Werk, meint zum Beispiel die ZEIT. Sie schreibt: "In ihrem Buch Persepolis hat Marjane Satrapi die eigene Kindheit in Iran als Comic nachgezeichnet – anrührend, verstörend, herzzerreißend."


Ich kann der Zeit nur zustimmen, auch wenn ich es nicht ganz so pathetisch ausdrücken würde. Kleine Episoden aus dem Alltag zeigen oft am eindrucksvollsten wie eine Diktatur ein Land und die Bürger verändert. Der Autorin gelingt das auf eine „leichte“ Weise ohne moralinsauer zu werden. Der Zeichenstil trifft eigentlich nicht meinen Geschmack, passt aber gut zur Perspektive der Protagonistin.



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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#599465) Verfasst am: 09.11.2006, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Cogitarius hat folgendes geschrieben:
Mal ne ganz einfache Frage. Wenn Comics so großartig sein sollen - wieso kam kein einziger der großen Schriftsteller auf die Idee, sich in dieser Form auszudrücken?

Diese Frage ist strunzdoof: Wenn Mettwürstchen so großartig sein sollen - wieso kam kein einziger der großen Konditoren auf die Idee, sich in dieser Form auszudrücken?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#599837) Verfasst am: 09.11.2006, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

alfons hat folgendes geschrieben:
bravo

Sehr schön erklärt.

Oh, danke auch Verlegen

Zitat:
Ob er es verstehen wird, unser vorurteilsbehafteter Freund? Wir werden sehen.

Bis eine solche Position sich ändetr braucht es etliche Diskussionen dazu, etliche Verluste.
Das ist etwas, was ich irgendwann an mir gemerkt habe. Man gibt eine Position nicht auf, weil man sie ein einziges Mal nicht halten konnte.
Also, keine Sorge: Wenn ernoch da ist wird es hier noch einiges an Spaß geben.

Zitat:
Eine kleine Verbesserung habe ich noch anzubringen. Als "Erfinder" des Comic würde ich eher noch als Wilhelm Busch den Schweizer Rodolphe Toepffer bezeichnen. Goethe hat ihn sehr gelobt. Hier findest du bei Wikipedia eine gute Übersicht über Leben und Werk. Seine ab 1827 erschienenen humoristisch-skurrilen Bilderromane haben schon viel vom modernen Comic. 1975 gab es einen Nachdruck seiner wichtigsten Werke, den habe ich mir damals gekauft. Ist auch noch antiquarisch zu haben. (Der Humor der damaligen Zeit ist aber nicht immer leicht nachvollziehbar).

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir dieser Name rein gar nichts sagt.
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Cogitarius
Der Freigeist im Haus



Anmeldungsdatum: 28.11.2005
Beiträge: 54
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#600219) Verfasst am: 10.11.2006, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Was heißt hier Spaß ???

Es ist mir todernst!

Comics werden abgeschafft - am nächsten Tag nachdem die Partei PLCC* die Wahlen in BRD gewonnen hat!

MfG



*Pro Libri - Contra Comic

Lachen Lachen Lachen
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Frank Herbert
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#843268) Verfasst am: 20.10.2007, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Persepolis kommt ins Kino Smilie http://www.filmstarts.de/produkt/71653,Persepolis.html
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#843288) Verfasst am: 20.10.2007, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

alfons hat folgendes geschrieben:
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
alfons hat folgendes geschrieben:
Lieber Cogitarius,
...
Alfons


Geschockt wie lange feilst du eigentlich an deinen Beiträgen?


Kommt auf die Länge an. Dieser hier 20 Sekunden, der oben 'ne halbe Stunde. Gut Ding braucht Weile...

Alfons


Nachdem dieser alte Thread wegen der Neuigkeit wieder nach oben gespült wurde, bei dieser Gelegenheit doch noch einmal ein spätes Lob von mir. Der Beitrag zur Einordnung des Comics war wirklich einmal lohnend zu lesen.
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#843533) Verfasst am: 21.10.2007, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Cogitarius hat folgendes geschrieben:
Comics? Bääääääääh - sorry, halte ich für einen integralen Bestandteil der weltweiten Verschwörung zur Verdummung der Menschheit! Lachen Lachen Lachen

Mal im Ernst, wozu sind die gut?

Meine Kiddies bekommen nur "normale" Literatur vorgesetzt.

MfG

hint: Wozu ist normale Literatur gut?
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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