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Einordnung von Quellen

 
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#616591) Verfasst am: 08.12.2006, 14:35    Titel: Einordnung von Quellen Antworten mit Zitat

Aus diesem Thread interessiert mich mal die Frage, wie man Quellen einordnet. Es geht dort um Gentechnologie und die Argumente eines Professors vom Max-Planck-Institut für die Gentechnologie.

Dieser Professor ist aber gleichzeitig Gründungsmitglied einer Gentechnik-Firma.

Frage: ist dies ein Grund, seinen Argumenten zu misstrauen? Oder ist er als Wissenschaftler automatisch objektiv? Ist seine Zugehörigkeit zum Max-Planck-Institut ein Qualitätskriterium?

Meine Meinung dazu: ein Wissenschaftler ist immer auch ein Mensch mit Interessen und Meinungen, daher ist die Tatsache seiner Zugehörigkeit zum Wissenschaftsbetrieb für sich alleine noch kein Grund, seine Aussagen als richtig anzusehen. Sowieso gibt es auch innerhalb der Wissenschaft oft konkurrierende oder entgegengesetzte Meinungen, daher ist es, wie in anderen Themenfeldern auch, meist angebracht, sich mehrerer Quellen zu bedienen.

Wenn jedoch ein persönliches Interesse an einer bestimmten Argumentationsrichtung zu vermuten ist, hier ein wirtschaftliches Interesse, dann würde ich diese Quelle als unseriös ansehen, da eine Unabhängigkeit nicht mehr gewährleistet ist.

Wie seht Ihr das?
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Brahms
Geschwafelkommodore



Anmeldungsdatum: 15.06.2005
Beiträge: 495

Beitrag(#616613) Verfasst am: 08.12.2006, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Max-Planck-Institut würde ich schon mal als gewisses Qualitätsmerkmal ansehen. Natürlich hat der Wissenschaftler grundsätzlich ein Interesse "sein" Forschungsbudget zumindest zu erhalten, oder besser zu erhöhen. Ist aber auf jeden Fall besser als "Verein westbadischer Hobbyforscher" oder so.

Dass er schon mal einen weiteren möglichen Interessenkonflikt scheinbar freiwillig offenkundig macht, ist ebenso schon mal ein gewisses Qualitätsmerkmal. Wenn sowas erst später mal rauskommt, ist das immer bedenklich.

Das Renommée eines Forschers ist auch meist gut durch seine Veröffentlichungen in angesehenen Peer-Review Journals, wie z.B. Lancet, oder ähnlichem begründet. Sowas schlägt eindeutigst Veröffentlichungen in bespielsweise PM.

Wichtig ist grundsätzlich materielle Interessen die mit gewissen Veröffentlichungen verbunden sein können im Auge zu behalten.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#616621) Verfasst am: 08.12.2006, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte bereits die Aussage im folgenden Zitat für fragwürdig, da die Begriffe Risiko und negative Einflüsse klärungsbedürftig sind.
Zitat:
Alle Untersuchungen haben keinen Hinweis darauf ergeben, dass durch den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen ein neues oder zusätzliches Risiko entsteht. Es konnten im Rahmen des großflächigen Anbaus (mehr als 453 Millionen Hektar weltweit zwischen 1997 und 2005) keine negativen Einflüsse auf Umwelt, Mensch und Tier dokumentiert werden.

Zum Beispiel kann die Aussage unmöglich wahr sein, wenn man es als ein Risiko und negativen Einfluss betrachtet, daß ganze Länder Gefahr laufen, von den Patenten einiger Multis abhängig zu werden.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#616628) Verfasst am: 08.12.2006, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde, man sollte grundsätzlich immer hinterfragen wer eine Studie in Auftrag gibt, wer sie finanziert und wer an der Durchführung beteiligt ist. Das Erkenntnisinteresse muß immer durchleuchtet werden. Mit der Namhaftigkeit eines Wissenschaftlers kann man auch Missbrauch betreiben, um Lobbyarbeit zu betreiben. Auch Quellenangaben, die sich auf irgendwelche Studien oder bestimmte Persönlichkeiten berufen kann man sicherlich in so einigen Fällen anzweifeln und in Frage stellen.
_________________
"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#616646) Verfasst am: 08.12.2006, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Brahms hat folgendes geschrieben:
Dass er schon mal einen weiteren möglichen Interessenkonflikt scheinbar freiwillig offenkundig macht, ist ebenso schon mal ein gewisses Qualitätsmerkmal. Wenn sowas erst später mal rauskommt, ist das immer bedenklich.

Dies scheint mir ein wichtiger Gesichtspunkt zu sein. Wenn mögliche Interessenskonflikte nicht offengelegt werden, dann ist das mMn durchaus ein gewichtiger Einwand gegen die Quelle. Genau dies ist aber in diesem Beispiel der Fall, folgender Artikel wurde als Quelle angegeben und dort heißt es zum Autor lediglich: "Der Autor ist Geschäftsführender Direktor am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Golm.", seine Beteiligung an der Gentechnikfirma wird nicht erwähnt.
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