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Entwurf eines "Selbstverständnisses" einer geplanten Hochschulgruppe
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Marie Huana
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.12.2006
Beiträge: 194
Wohnort: Hintertupfingen

Beitrag(#616470) Verfasst am: 08.12.2006, 03:32    Titel: Antworten mit Zitat

Sebastianboss, ich habe diesen, Deinen Thread nur kurz überflogen. Daraus habe ich verstanden, dass Du die Kirche(n) (was auch immer Du darunter verstehst) für immer ins Jenseits verbannen willst, genauer, per Gesetz verbieten. Abreißen, oder was auch immer....

Meine Intuition (bar jeden juristischen Sachverstandes, also ohne Anspruch auf Richtigkeit) sagt mir folgendes:

1. Müsstest Du beweisen, dass die Institution Kirche (wie sie ihre Ziele verfolgt/durchsetzt) der hiesigen Verfassung widerspricht. (Erst kürzlich habe ich gelesen, dass die katholische Kirche gegen das Grundgesetz verstößt, wenn es Eheleute, die hoffnungslos verfeindet sind, immer noch nach Kirchenrecht aneinander bindet)

2. Hättest Du diese Hürde genommen, müsstest Du vor dem Europäischen Gerichtshof antanzen, und wärest dort beweispflichtig. Denn die deutschen Gerichte sind in vielen Dingen nicht mehr "ihre eigenen Herren". In diesem Falle kommt erschwerend hinzu, dass "die Kirche" über die ganze Welt verteilt ist.


Hier ein paar meiner Gedankensprünge:

Seit Menschengedenken versammeln sich Menschen an gewissen Orten, um ihren Glauben (aus Unfähigkeit, sich ihre Welt zu erklären) oder ihre religiösen Rituale auszuleben. Je weniger aufgeklärt der Mensch an sich (früher) war, desto wichtiger waren ihm solche Dinge. Was den Germanen der "Thing" war, ist den Kölnern mitsamt dem netten Herrn Meisner der Kölner Dom. Mit einer gewissen Portion Frechheit, Gewalt und Durchsetzungsvermögen hat sich das Christentum auf der Welt hochgearbeitet zu dem was es ist. Indem es aus dieser menschlichen Schwäche Kapital geschlagen hat und es weiter tun wird.

Ein Spruch besagt: Durch die Geschichte verläuft ein Blutstrom, an seinen Ufern wohnt das Christentum (oder so ähnlich). Wie so viele Atheisten verurteile ich es zutiefst, dass wegen etwas so lumpiges wie dem Glauben an einen Gott überhaupt Menschen ihr Leben lassen mussten. Ich entdecke an mir aber folgenden Widerspruch: Da ich ein großer Südamerikafan bin, ist mein Lebenstraum, einmal die Inkaruinen von Machu Picchu in Peru, Tikal in Guatemala, oder die Ruinen der Azteken und Mayas in Mexiko zu sehen. Auch hier wurden massenhaft Menschen aus Religiosität geopfert. Auch ich erwische mich manchmal bei dem Gedanken, dass ich mir die Kirchen wegwünschte. Aber auf die Idee, deswegen die genannten historischen Bauten Südamerikas abreißen zu wollen, oder gar diese alten Völker für ihr Tun zu verurteilen, käme ich nie. Und ich vermute, dass dieser Eigennutz, der wohl bei mir zugrunde liegt, auch dann zu finden ist, wenn Christen "ihre" Kirche verteidigen.
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Sebastianboss
Gast






Beitrag(#616478) Verfasst am: 08.12.2006, 04:33    Titel: Antworten mit Zitat

Marie Huana hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss, ich habe diesen, Deinen Thread nur kurz überflogen. Daraus habe ich verstanden, dass Du die Kirche(n) (was auch immer Du darunter verstehst) für immer ins Jenseits verbannen willst, genauer, per Gesetz verbieten. Abreißen, oder was auch immer....

Meine Intuition (bar jeden juristischen Sachverstandes, also ohne Anspruch auf Richtigkeit) sagt mir folgendes:

1. Müsstest Du beweisen, dass die Institution Kirche (wie sie ihre Ziele verfolgt/durchsetzt) der hiesigen Verfassung widerspricht. (Erst kürzlich habe ich gelesen, dass die katholische Kirche gegen das Grundgesetz verstößt, wenn es Eheleute, die hoffnungslos verfeindet sind, immer noch nach Kirchenrecht aneinander bindet)

2. Hättest Du diese Hürde genommen, müsstest Du vor dem Europäischen Gerichtshof antanzen, und wärest dort beweispflichtig. Denn die deutschen Gerichte sind in vielen Dingen nicht mehr "ihre eigenen Herren". In diesem Falle kommt erschwerend hinzu, dass "die Kirche" über die ganze Welt verteilt ist.


Hier ein paar meiner Gedankensprünge:

Seit Menschengedenken versammeln sich Menschen an gewissen Orten, um ihren Glauben (aus Unfähigkeit, sich ihre Welt zu erklären) oder ihre religiösen Rituale auszuleben. Je weniger aufgeklärt der Mensch an sich (früher) war, desto wichtiger waren ihm solche Dinge. Was den Germanen der "Thing" war, ist den Kölnern mitsamt dem netten Herrn Meisner der Kölner Dom. Mit einer gewissen Portion Frechheit, Gewalt und Durchsetzungsvermögen hat sich das Christentum auf der Welt hochgearbeitet zu dem was es ist. Indem es aus dieser menschlichen Schwäche Kapital geschlagen hat und es weiter tun wird.

Ein Spruch besagt: Durch die Geschichte verläuft ein Blutstrom, an seinen Ufern wohnt das Christentum (oder so ähnlich). Wie so viele Atheisten verurteile ich es zutiefst, dass wegen etwas so lumpiges wie dem Glauben an einen Gott überhaupt Menschen ihr Leben lassen mussten. Ich entdecke an mir aber folgenden Widerspruch: Da ich ein großer Südamerikafan bin, ist mein Lebenstraum, einmal die Inkaruinen von Machu Picchu in Peru, Tikal in Guatemala, oder die Ruinen der Azteken und Mayas in Mexiko zu sehen. Auch hier wurden massenhaft Menschen aus Religiosität geopfert. Auch ich erwische mich manchmal bei dem Gedanken, dass ich mir die Kirchen wegwünschte. Aber auf die Idee, deswegen die genannten historischen Bauten Südamerikas abreißen zu wollen, oder gar diese alten Völker für ihr Tun zu verurteilen, käme ich nie. Und ich vermute, dass dieser Eigennutz, der wohl bei mir zugrunde liegt, auch dann zu finden ist, wenn Christen "ihre" Kirche verteidigen.


Naja, der Sinn des Threats war eigentlich mal ein anderer, aber leider hats sich so entwickelt, dass man wieder auf dem alten Thema rumpochte, weil natürlich diejenigen, die unfähig waren, den reingestellten Text zu verstehen, mit dem ganzen Urschleim ankamen, den ich irgendwo mal konkret geäußert habe, um den es aber gar nicht ging. Aber: der zweite konstruktive Post! - immerhin!
Es liegt aber ein Missverständnis vor, das immer wieder auftaucht und das ich immer wieder wiederholend ausräumen muss, aber was solls:

- ich sprach nie davon, dass ich eine Religion beseitigt sehen will,
- ich sprach nie davon, dass ich jemandem seinen Glauben absprechen will,
- Ich sprach nie davon, dass ich Kirchen (als Mauerwerk) abreißen will - vielmehr wies ich darauf hin (nicht hier), dass ich selbst gelegentlich als Kulturereignis Gottesdienste besuche. Dieses Maß an Toleranz stieß natürlich auf erbittertste Empörung bei unseren Kleingeistern, die mir an anderer Stelle gern mal vorwerfen, ich wolle die ganze Christenheit ausrotten - aber ein solches Urteil wundert mich nicht, handelt es sich doch bei diesen um Christen, die nur im Entweder-Oder verhaftet sind: entweder lehne ich etwas vollständig ab und will es vernichten, oder ich zeige totaaale, vollständige Hingabe an die eine Sache.

Ich spreche davon:
- die verfassungsfeindlichen, die Prinzipien unserer Gesellschaft bedrohenden Institutionen "evangelische" und "katholische Kirche" zu verbieten sowie einige ihrer volksverhetzenden Schriften.

In dem "Selbsverständnis", das ich hier rein gestellt habe, befand sich folgender Satz:

...und natürlich sind auch verschiedene religiöse Überlegungen Ausdruck der individuellen Vielfalt.

Die Hochschulgruppe, um die es geht, ist eine humanistische, welche in ihrem Selbstverständnis enthalten wird, dass der individuelle Ausdruck nicht nur abzusichern, sondern auch zu fördern sei. Ich habe zwar ein Problem mit religiösen Menschen, aber nur deswegen, weil sie ob ihrer Ideolgie selbst zu denken nicht imstande sind oder sich durch den Glauben Blockaden setzen, so dass eine vernünftige Kommunikation mit diesen nicht möglich ist. Ansonsten bin ich der Ansicht, dass gerade religiöse Überlegungen uns an den Rand unseres eigenen Denkens bringen und daher bestens dazu geeignet sind, uns selbst zu betrachten - es dürfen aber nie allgemeine Regeln oder "Wahrheiten" oder "Gebote" von diesen Überlegungen abgeleitet werden; daher bin ich erklärter Feind jedweder Religion, denn diese haben mit dem Sinn der Fragen "Was ist der Mensch, was ist die Welt" etc. nichts mehr zu tun, tun aber so, als wären sie die Antwort auf diese Fragen.
Ansonsten hege ich denselben Wunsch wie Du, denn auch ich kann mich für die Mayas, die Atzteken, die Ägypter, das europäische Heidentum (habe schon öfters den 30 km von hier und gerademal 6 km von den Externsteinen entfernten Leistruper Wald bestaunt bzw. die ca. 100 Steinkreise, die sich darin befinden) usw. begeistern. Dementsprechend hängt z.B. in meiner Wohnung: Ein Papyrus, das die Göttin Nut zeigt; die Himmelscheibe von Nebra (also als Bild auf Katon geklebt); eine originale Kette eines Massai (ein Sonnensymbol, wies scheint), die ein Freund mal im Urlaub getauscht und mir dann geschenkt hatte, weil er weiß, dass ich mich für sowas faszinieren kann; ein Traumfänger (den mir meine Schwester geschenkt hatte), der keltische Gott Cernunnos als silbener Kettenanhänger und so Zeug eben. Das Christentum ist allerdings nicht vertreten, aber womit auch - mit einem Kreuz?
So, ich hoffe, dass nun alle Vorurteile beseitigt sind - und diejenigen, die verwirrt waren, es jetzt noch mehr sind.
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Marie Huana
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.12.2006
Beiträge: 194
Wohnort: Hintertupfingen

Beitrag(#616517) Verfasst am: 08.12.2006, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich spreche davon:
- die verfassungsfeindlichen, die Prinzipien unserer Gesellschaft bedrohenden Institutionen "evangelische" und "katholische Kirche" zu verbieten sowie einige ihrer volksverhetzenden Schriften.


Konsequenterweise müsstest Du hier den Islam ebenfalls berücksichtigen.

Was die zu verbietenden Prinzipien der Großkirchen betrifft: Mir schwant, dass hier öfter gegen Grundrechte des Menschen (Menschenrechte, oder das Grundgesetz) verstoßen wird, als uns lieb ist. Ich denke, dass wir uns in manchen Dingen dran gewöhnt haben, bzw. es fällt kaum auf. Ein von mir aufgeführtes Beispiel, das mit der "kirchlichen Ehe, die lt. Kirchengesetz nicht geschieden werden darf, wurde vor ein paar Wochen mal ganz nebenbei in der Tageszeitung erwähnt und von den meisten wohl nur halbherzig zur Kenntnis genommen....(Wenn ich daran denke, dass manche Frau innerhalb einer solchen Ehe von ihrem Mann geschlagen wird und dauerhaft daran gebunden sein soll, läßt mich kotzen....)


-Wenn JP II dem chilenischen Terror-Diktator den Bruderkuss erteilt (Vorleben der Sympathie zu einem Massenmörder)
-wenn kindliches Denken von Kirchenfunktionären willkürlich in Richtung Glauben kanalisiert wird (frühe Einschränkung der freien Meinungsbildung)
-wenn ein Papst Verhütungsmittel (insbesondere Kondome in der Aidshochburg Afrika)verbietet (Unterlassung?)
-wenn die Kirche -speziell in D hat sie es geschafft- die Stammzellengewinnung zu Forschungszwecken verhindert (Ein mikroskopisch kleiner Zellhaufen zur Gewinnung der so wichtigen neuen Stammzelllinien, auf einer Stecknadelspitze
kaum wiederzufinden, ist der Kirche wichtiger als der Fortschritt in Sachen Krankheitsbekämpfung der Lebenden)
-wenn sich die Kirche zunehmend in der (Welt)Politik mitmischt, obwohl sie sich (per Dekret?) dazu verpflichtet hat, dieses nicht zu tun
-wenn ein JPI (der "freundliche" Papst) im Jahre 1978 nach 33 Tagen Amtszeit urplötzlich verstirbt, nachdem er korrupte Machenschaften der Vatikanbank aufgedeckt hat und beseitigen möchte, und der Vatikan trotz dringenden Verdachtes, dass JPIs Tod "nicht so ganz natürlich" gewesen sein soll, eine Obduktion verweigert

Quer durch den Garten vielleicht, aber ist das alles wirklich rechtens????
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Gretel
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Anmeldungsdatum: 23.11.2006
Beiträge: 93
Wohnort: Ruhrgebiet

Beitrag(#616584) Verfasst am: 08.12.2006, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sebastianboss, du schreibst:
Durch die Idee „Gott“ geben wir der Welt denjenigen Sinn, den wir ihr selbst zu geben imstande sind – und das wird in einem Humanismus eben auch nie vergessen, weswegen wir auf einen Gott verzichten können.

Der ganze Absatz ist für mich nicht plausibel. Gott als Idee ist meiner Meinung nach nicht zwecks Sinngebung in den „Köpfen“ der Menschen. Gott-Kirche-Glauben schafft Verwirrung. Aber ich glaube, es verhält sich da wie bei der Angst: die Verwirrung wird nicht verursacht, sondern nur restimuliert, also den Menschen bewußt gemacht. Und wer jetzt argumentieren möchte, auch in der Kirche agieren verwirrte Menschen, dann stimmt das – es handelt sich also um ein doppeltes Phänomen: ein verwirrter Geist wird von verwirrten Menschen verkündet.

Bei den Menschen, die einen Humanismus zu entwickeln versuchten, war doch ständig (un- bzw. unterbewußt) auch das Gott-Glaubensbild anwesend. Durch die verschiedenen Ideen von einem Schöpfer ist ein bestimmter Geist anwesend, ob wir das wahrhaben wollen oder nicht. Man kann den Ansatz aber auch entpersönlichen und feststellen: die Schöpfungsursache ist anwesend – und sie muß anwesend sein, wenn sie die Entwicklung determinieren soll.
Für mich wäre es ideal, einen Humanismus zu diskutieren oder zu entwickeln, ohne sich auf religiösen Geist berufen zu müssen.
Dazu möchte ich sagen: im christlichen Glauben steckt auch Humanismus. Man findet ihn nach meiner Erfahrung leichter, wenn man auf das „Verteufeln“ verzichtet.

Übrigens, ich habe alle Beiträge gelesen (schnauf, mühsam), und für mich waren sehr gute (Dank unter anderem an "Schmerzlos") dabei. Das Phänomen ist ja (oft, eigentlich immer erlebt, wenn es um fundamentale Lebensfragen geht) nur, daß der Bemüßigungsfaktor in allen Ecken lebendig wird.

Für mich bemerkenswert: dein Mut. Wohltuend.

Gruß
Gretel
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#616801) Verfasst am: 08.12.2006, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:
Hallo Sebastianboss, du schreibst:
Durch die Idee „Gott“ geben wir der Welt denjenigen Sinn, den wir ihr selbst zu geben imstande sind – und das wird in einem Humanismus eben auch nie vergessen, weswegen wir auf einen Gott verzichten können.

Der ganze Absatz ist für mich nicht plausibel. Gott als Idee ist meiner Meinung nach nicht zwecks Sinngebung in den „Köpfen“ der Menschen.


- Wohl nicht nur. Dahinter steht wohl auch ein gehöriges Maß an Furcht.
Dazu ist der Gottesbegriff ja nicht ausschließlich christlich, sondern es gibt ja viele
Religionen. Daher sollte schon genauer differenziert werden, sonst weiß keiner was
gemeint ist. (Was ich eigentlich am lustigsten finden würde Auf den Arm nehmen )
Gott als Vorstellung ist eben nur ein "Konstrukt".
Ein zusammengebastelter Gott. Ein (Menschen-)gemachter Gott.
Philosophisch lässt sich der Gottesbegriff durchaus noch als höchster
Wahrheitsbegriff, bzw. "höchste Wahrheit" betrachten. Da die meisten
Menschen ganz versessen auf "die Wahrheit" sind, werden sie sich
eben auch danach ausrichten. Daher ist "Gott" dann durchaus
Sinngebung in den Köpfen. Aber wie das so ist...muß so eine
Art "Wunschbrunnen" sein...

Zitat:
Gott-Kirche-Glauben schafft Verwirrung.


- Der Glaube an einen Schöpfer-Gott schafft Verwirrung
und endet sehr unpraktisch in der Tatenlosigkeit.

Zitat:
Bei den Menschen, die einen Humanismus zu entwickeln versuchten, war doch ständig (un- bzw. unterbewußt) auch das Gott-Glaubensbild anwesend.


- Das kann ich mir sehr gut vorstellen...

Zitat:
Durch die verschiedenen Ideen von einem Schöpfer ist ein bestimmter Geist anwesend, ob wir das wahrhaben wollen oder nicht.


- Eher bestimmte Geisteshaltungen die zum/ins Leiden führen...

Zitat:
Man kann den Ansatz aber auch entpersönlichen und feststellen: die Schöpfungsursache ist anwesend – und sie muß anwesend sein, wenn sie die Entwicklung determinieren soll.


- Du glaubst also an dieses "Ding an sich"...

Zitat:
Übrigens, ich habe alle Beiträge gelesen (schnauf, mühsam), und für mich waren sehr gute (Dank unter anderem an "Schmerzlos") dabei.


- Oh, danke. Aber ich glaube ich bin nicht ganz einfach zu lesen.
Nobody is perfect...

Gruß
Schmerzlos
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Sebastianboss
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Beitrag(#616856) Verfasst am: 08.12.2006, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

@ Marie:
Ja, würde ich genauso sehen. Was die Kirche macht, wird nicht in den nötigen Parametern betrachtet - bei denen geht irgenwie alles als "Glaube" durch, anstatt zu sehehn, dass es z.B. rassistische Gedanken sind.

@ Gretel und Schmerzlos:
Verwechselt mal nicht jeden Gedanken an etwas Großes mit Gott - Ihr könnt diesen Gott denken, weil ihr es könnt; weil ihr selbst dieser Gott seid, den Ihr da denkt - es ist Euer Denken. Was Ihr aber nicht denken könnt, könnt ihr auch nicht wissen, also ist Euer Wissen von Gott das, was Ihr zu denken imstande seid.
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#617040) Verfasst am: 09.12.2006, 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
@ Gretel und Schmerzlos:
Verwechselt mal nicht jeden Gedanken an etwas Großes mit Gott - Ihr könnt diesen Gott denken, weil ihr es könnt; weil ihr selbst dieser Gott seid, den Ihr da denkt - es ist Euer Denken. Was Ihr aber nicht denken könnt, könnt ihr auch nicht wissen, also ist Euer Wissen von Gott das, was Ihr zu denken imstande seid.


- Weißt Du denn nicht, dass Gott tot ist ? zwinkern

Zumal ich auch kein gesteigertes Interesse daran habe,
"mich" zum Gott zu "erklären". Das wäre witzlos.
(Das können von mir aus die Humanisten machen, etc.)
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Gretel
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Anmeldungsdatum: 23.11.2006
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Beitrag(#617375) Verfasst am: 09.12.2006, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hei Sebastianboss - du denkst einen Gott? Klar, das ist eine Methode, aber nicht die einzige, und nach meiner Erfahrung auch nicht die beste.

Danke Schmerzlos. Nein, für mich schreibst Du sehr klar - aber so ist das eben: manchmal denken die am richtigsten, die am meisten falsch gemacht werden. Übrigens steht in meiner Bibel auf jeder Seite mit Zaubertinte geschrieben: sucht die Wahrheit und versucht sie zu verstehen.

Sebastianboss und sein Thema
Mir bereitete viele Jahre die Hiobgeschichte am meisten Probleme - der Allmächtige (wer auch sonst) läßt Satan ran. Dann die Polarität Gott-Gut und Teufel-Böse. Dann Teufel gleich Lichtbringer, dann Jesus und Teufel sind Brüder.

Eine Schöpfung wird verursacht. Wenn sie einen Zweck hat, könnte dieser durchaus humaner Natur sein. Dann muß man sich nur noch vorstellen können, daß ein "Schöpfer" seinen "Teufel" aus humanen Gründen auf seine Kinder hetzte.

Um mein "Kind" beim Namen zu nennen: Leben dient den Wesen - und Menschen dienen der Schöpfung, die ein neues System des Miteinanders hervorbringen muß - und wird.

Gruß
Gretel
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Beitrag(#617394) Verfasst am: 09.12.2006, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:


Zumal ich auch kein gesteigertes Interesse daran habe,
"mich" zum Gott zu "erklären". Das wäre witzlos.


Genau das machst du aber und merkst es nicht einmal.
_________________
Wer nichts weiß, glaubt alles.
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Beitrag(#617395) Verfasst am: 09.12.2006, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:
Hei Sebastianboss - du denkst einen Gott? Klar, das ist eine Methode, aber nicht die einzige, und nach meiner Erfahrung auch nicht die beste.


Es ist die einzig mögliche. Genau das ist es, was du tust.
_________________
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Beitrag(#617421) Verfasst am: 09.12.2006, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:


Zumal ich auch kein gesteigertes Interesse daran habe,
"mich" zum Gott zu "erklären". Das wäre witzlos.


Genau das machst du aber und merkst es nicht einmal.


- Das ist wohl eher das, was Du interpretierst oder
aus meinen Beiträgen herauslesen möchtest. zwinkern
An einem Ich-Glauben oder irgendeinem
überzogenen Personalismus liegt mir
nix. Ich stelle mein Licht aber auch
nicht unter den Scheffel wie es so
schön heißt. Es ist auch nicht
mein Anspruch es allen
Recht zu machen.

Ich halte sowas wie eine Gottwerdung ehrlich gesagt für minderwertig.
Sie macht einen nicht wirklich frei. Mal abgesehen von der
Wahnvorstellung. zwinkern
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Beitrag(#617423) Verfasst am: 09.12.2006, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:


Zumal ich auch kein gesteigertes Interesse daran habe,
"mich" zum Gott zu "erklären". Das wäre witzlos.


Genau das machst du aber und merkst es nicht einmal.


- Das ist wohl eher das, was Du interpretierst oder
aus meinen Beiträgen herauslesen möchtest. zwinkern
An einem Ich-Glauben oder irgendeinem
überzogenen Personalismus liegt mir
nix. Ich stelle mein Licht aber auch
nicht unter den Scheffel wie es so
schön heißt. Es ist auch nicht
mein Anspruch es allen
Recht zu machen.

Ich halte sowas wie eine Gottwerdung ehrlich gesagt für minderwertig.
Sie macht einen nicht wirklich frei. Mal abgesehen von der
Wahnvorstellung. zwinkern


Ich dachte du wärst Christ. Ich habe mich offenbar getäuscht. Du bist Pantheist?
_________________
Wer nichts weiß, glaubt alles.
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Beitrag(#617424) Verfasst am: 09.12.2006, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Gretel hat folgendes geschrieben:
"..."
Mir bereitete viele Jahre die Hiobgeschichte am meisten Probleme


- Der Mensch definiert sich durch seine Entscheidungen und
durch die Art wie er es versteht mit dem Leiden umzugehen.
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Beiträge: 3932

Beitrag(#617426) Verfasst am: 09.12.2006, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
Marie Huana hat folgendes geschrieben:
Sebastianboss, ich habe diesen, Deinen Thread nur kurz überflogen. Daraus habe ich verstanden, dass Du die Kirche(n) (was auch immer Du darunter verstehst) für immer ins Jenseits verbannen willst, genauer, per Gesetz verbieten. Abreißen, oder was auch immer....

Meine Intuition (bar jeden juristischen Sachverstandes, also ohne Anspruch auf Richtigkeit) sagt mir folgendes:

1. Müsstest Du beweisen, dass die Institution Kirche (wie sie ihre Ziele verfolgt/durchsetzt) der hiesigen Verfassung widerspricht. (Erst kürzlich habe ich gelesen, dass die katholische Kirche gegen das Grundgesetz verstößt, wenn es Eheleute, die hoffnungslos verfeindet sind, immer noch nach Kirchenrecht aneinander bindet)

2. Hättest Du diese Hürde genommen, müsstest Du vor dem Europäischen Gerichtshof antanzen, und wärest dort beweispflichtig. Denn die deutschen Gerichte sind in vielen Dingen nicht mehr "ihre eigenen Herren". In diesem Falle kommt erschwerend hinzu, dass "die Kirche" über die ganze Welt verteilt ist.


Hier ein paar meiner Gedankensprünge:

Seit Menschengedenken versammeln sich Menschen an gewissen Orten, um ihren Glauben (aus Unfähigkeit, sich ihre Welt zu erklären) oder ihre religiösen Rituale auszuleben. Je weniger aufgeklärt der Mensch an sich (früher) war, desto wichtiger waren ihm solche Dinge. Was den Germanen der "Thing" war, ist den Kölnern mitsamt dem netten Herrn Meisner der Kölner Dom. Mit einer gewissen Portion Frechheit, Gewalt und Durchsetzungsvermögen hat sich das Christentum auf der Welt hochgearbeitet zu dem was es ist. Indem es aus dieser menschlichen Schwäche Kapital geschlagen hat und es weiter tun wird.

Ein Spruch besagt: Durch die Geschichte verläuft ein Blutstrom, an seinen Ufern wohnt das Christentum (oder so ähnlich). Wie so viele Atheisten verurteile ich es zutiefst, dass wegen etwas so lumpiges wie dem Glauben an einen Gott überhaupt Menschen ihr Leben lassen mussten. Ich entdecke an mir aber folgenden Widerspruch: Da ich ein großer Südamerikafan bin, ist mein Lebenstraum, einmal die Inkaruinen von Machu Picchu in Peru, Tikal in Guatemala, oder die Ruinen der Azteken und Mayas in Mexiko zu sehen. Auch hier wurden massenhaft Menschen aus Religiosität geopfert. Auch ich erwische mich manchmal bei dem Gedanken, dass ich mir die Kirchen wegwünschte. Aber auf die Idee, deswegen die genannten historischen Bauten Südamerikas abreißen zu wollen, oder gar diese alten Völker für ihr Tun zu verurteilen, käme ich nie. Und ich vermute, dass dieser Eigennutz, der wohl bei mir zugrunde liegt, auch dann zu finden ist, wenn Christen "ihre" Kirche verteidigen.


Naja, der Sinn des Threats war eigentlich mal ein anderer, aber leider hats sich so entwickelt, dass man wieder auf dem alten Thema rumpochte, weil natürlich diejenigen, die unfähig waren, den reingestellten Text zu verstehen, mit dem ganzen Urschleim ankamen, den ich irgendwo mal konkret geäußert habe, um den es aber gar nicht ging. Aber: der zweite konstruktive Post! - immerhin!
Es liegt aber ein Missverständnis vor, das immer wieder auftaucht und das ich immer wieder wiederholend ausräumen muss, aber was solls:

- ich sprach nie davon, dass ich eine Religion beseitigt sehen will,
- ich sprach nie davon, dass ich jemandem seinen Glauben absprechen will,
- Ich sprach nie davon, dass ich Kirchen (als Mauerwerk) abreißen will - vielmehr wies ich darauf hin (nicht hier), dass ich selbst gelegentlich als Kulturereignis Gottesdienste besuche. Dieses Maß an Toleranz stieß natürlich auf erbittertste Empörung bei unseren Kleingeistern, die mir an anderer Stelle gern mal vorwerfen, ich wolle die ganze Christenheit ausrotten - aber ein solches Urteil wundert mich nicht, handelt es sich doch bei diesen um Christen, die nur im Entweder-Oder verhaftet sind: entweder lehne ich etwas vollständig ab und will es vernichten, oder ich zeige totaaale, vollständige Hingabe an die eine Sache.

Ich spreche davon:
- die verfassungsfeindlichen, die Prinzipien unserer Gesellschaft bedrohenden Institutionen "evangelische" und "katholische Kirche" zu verbieten sowie einige ihrer volksverhetzenden Schriften.

In dem "Selbsverständnis", das ich hier rein gestellt habe, befand sich folgender Satz:

...und natürlich sind auch verschiedene religiöse Überlegungen Ausdruck der individuellen Vielfalt.

Die Hochschulgruppe, um die es geht, ist eine humanistische, welche in ihrem Selbstverständnis enthalten wird, dass der individuelle Ausdruck nicht nur abzusichern, sondern auch zu fördern sei. Ich habe zwar ein Problem mit religiösen Menschen, aber nur deswegen, weil sie ob ihrer Ideolgie selbst zu denken nicht imstande sind oder sich durch den Glauben Blockaden setzen, so dass eine vernünftige Kommunikation mit diesen nicht möglich ist. Ansonsten bin ich der Ansicht, dass gerade religiöse Überlegungen uns an den Rand unseres eigenen Denkens bringen und daher bestens dazu geeignet sind, uns selbst zu betrachten - es dürfen aber nie allgemeine Regeln oder "Wahrheiten" oder "Gebote" von diesen Überlegungen abgeleitet werden; daher bin ich erklärter Feind jedweder Religion, denn diese haben mit dem Sinn der Fragen "Was ist der Mensch, was ist die Welt" etc. nichts mehr zu tun, tun aber so, als wären sie die Antwort auf diese Fragen.
Ansonsten hege ich denselben Wunsch wie Du, denn auch ich kann mich für die Mayas, die Atzteken, die Ägypter, das europäische Heidentum (habe schon öfters den 30 km von hier und gerademal 6 km von den Externsteinen entfernten Leistruper Wald bestaunt bzw. die ca. 100 Steinkreise, die sich darin befinden) usw. begeistern. Dementsprechend hängt z.B. in meiner Wohnung: Ein Papyrus, das die Göttin Nut zeigt; die Himmelscheibe von Nebra (also als Bild auf Katon geklebt); eine originale Kette eines Massai (ein Sonnensymbol, wies scheint), die ein Freund mal im Urlaub getauscht und mir dann geschenkt hatte, weil er weiß, dass ich mich für sowas faszinieren kann; ein Traumfänger (den mir meine Schwester geschenkt hatte), der keltische Gott Cernunnos als silbener Kettenanhänger und so Zeug eben. Das Christentum ist allerdings nicht vertreten, aber womit auch - mit einem Kreuz?
So, ich hoffe, dass nun alle Vorurteile beseitigt sind - und diejenigen, die verwirrt waren, es jetzt noch mehr sind.


Was für ein unglaublich dümmliches Geschwalle. Und nein, du bist ganz sicher kein Humanist.
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
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Beitrag(#617427) Verfasst am: 09.12.2006, 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Ich dachte du wärst Christ.


- Vermutlich würde ich Ketzer ersten Ranges durchgehen. Lachen
Aber ich sehe nicht alles so schwarz/weiß wie viele hier im Forum.

Zitat:
Ich habe mich offenbar getäuscht. Du bist Pantheist?


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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#617431) Verfasst am: 09.12.2006, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Was den Germanen der "Thing" war, ist den Kölnern mitsamt dem netten Herrn Meisner der Kölner Dom.


Das Thing war eine demokratische Institution und hatte nichts mit Kult zu tun


Zitat:
Wie so viele Atheisten verurteile ich es zutiefst, dass wegen etwas so lumpiges wie dem Glauben an einen Gott überhaupt Menschen ihr Leben lassen mussten. Ich entdecke an mir aber folgenden Widerspruch: Da ich ein großer Südamerikafan bin, ist mein Lebenstraum, einmal die Inkaruinen von Machu Picchu in Peru, Tikal in Guatemala, oder die Ruinen der Azteken und Mayas in Mexiko zu sehen. Auch hier wurden massenhaft Menschen aus Religiosität geopfert.


Es geht nicht nur um den Glauben sndern vorrangig um Macht. Derjenige, der sein Weltbild durchsetzt, ist als Prophet seiner Götter an der Macht.

Zitat:
Auch ich erwische mich manchmal bei dem Gedanken, dass ich mir die Kirchen wegwünschte. Aber auf die Idee, deswegen die genannten historischen Bauten Südamerikas abreißen zu wollen, oder gar diese alten Völker für ihr Tun zu verurteilen, käme ich nie. Und ich vermute, dass dieser Eigennutz, der wohl bei mir zugrunde liegt, auch dann zu finden ist, wenn Christen "ihre" Kirche verteidigen.


Sebastianboss ist einfach ein Primitivist. Es gibt hier eigentlich nichts zu diskutieren.
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IvanDrago
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Beitrag(#617432) Verfasst am: 09.12.2006, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Ich dachte du wärst Christ.


- Vermutlich würde ich Ketzer ersten Ranges durchgehen.
Aber ich sehe nicht alles so schwarz/weiß wie viele hier im Forum.

Zitat:
Ich habe mich offenbar getäuscht. Du bist Pantheist?


- Ich weiß nicht.

Also glaubst du irgendeinen unfundierten Scheiß, nicht Fisch, nicht Fleisch? Smilie
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Mario Hahna
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Beitrag(#617434) Verfasst am: 09.12.2006, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht ist wesentlich fundierter als Christ zu sein.
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Wer nichts weiß, glaubt alles.
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IvanDrago
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Beitrag(#617436) Verfasst am: 09.12.2006, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Strenggenommen nicht, hat man die Bibel als auch von vorne bis hinten anerkanntes "Fundament"... Schulterzucken

(na ja, ob "Ich bin quasi Christ aber glaube nicht alles aus der Bibel" oder "Ich bin Christ und glaube alles in der Bibel" der größere Blödsinn ist, dass ist kaum zu beantworten... zwinkern )
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Schmerzlos
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Beitrag(#617439) Verfasst am: 09.12.2006, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
schmerzlos hat folgendes geschrieben:
"..."
- Ich weiß nicht.

Also glaubst du irgendeinen unfundierten Scheiß, nicht Fisch, nicht Fleisch? Smilie


- Nein. Aber das was bei vielen hier bereits als
sogenannte "fundierte Erkenntnis" durchgeht,
erkenne ich gelegentlich als "unfundierten (unhinterfragten) Scheiß"...

Um mich mal zu zitieren:
Menschen haben die schlechte Angewohnheit
sich mit allen möglichen "vergänglichen" Dingen zu identifizieren,
dass sie als sogenanntes "Selbst" betrachten. Was aber bei näherer
Betrachtung keineswegs mit sich selbst gleich ist.


Lernen kannst Du (zumindest theoretisch) überall was.
Wobei es auch möglich ist die Philosophie zu übertreiben.
Selbstreflexion ist die Droge aller Philosophen.

Denn eine Gesundheit an sich gibt es nicht, und alle Versuche ein Ding derart zu definieren sind kläglich mißraten. Es kommt auf dein Ziel, deinen Horizont, deine Antriebe, deine Irrtümer und namentlich auf die Idealen und Phantasmen deiner Seele an, um zu bestimmen, was selbst für deinen Leib Gesundheit zu bedeuten habe. Somit gibt es unzählige Gesundheiten deines Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, (1844 - 1900)
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Sebastianboss
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Beitrag(#617550) Verfasst am: 10.12.2006, 01:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will jetzt nur mal auf zwei Dinge eingehen, die mir beim Überfliegen aufgefallen sind:

@ Gretel:
Wegen "Wahrheit": Bis vor ca. 5 Jahren war ich selbst noch davon angetrieben, einer Wahrheit hinterherzusuchen. Ich war - ohne mir dessen bewusst zu sein - davon überzeugt, dass es eine solche gebe und sie auch erkennbar sei. Das schloss auch durchaus die "Physik" mit ein. Zu dieser Zeit war ich durchaus ein noch religiöser Mensch. Irgendwann stellte ich dann fest, dass ich sich widersprechende Vorstellungen in meinem Kopf habe, die aber jeweils ihre Berechtigung hatten und dadurch wurde mir bewusst, dass es eine solche erkennbare Wahrheit nicht geben kann - da ist einfach nichts, was man bezeichnen oder erkennen könnte. Es gibt keine letzte Antwort und alles was wir denken und wissen können ist weit davon entfernt, irgendetwas zusammenzufassen. Seitdem bin ich konsequent im Diesseits angekommen und jede Betrachtung über das Erkennbare hinaus, ist für mich nur noch ein schönes Gedankenspiel, eine angenehme Variante des Betrachtens - die man ohne dem Anspruch auf Wahrheit auch viel besser genießen kann. Goethe hatte es so formuliert: "Des denkenden Menschen höchstes Glück ist es, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verehren." Das triffts in etwa, nur dass mein "Verehren" sich als Wundern äußert, über das, was wir nicht wissen oder erfahren können. Das, was viele religiöse Menschen meinen, wenn sie behaupten, dass ja alle irgendwie Gott suchten etc., ist letztlich nur das Phänomen, dass wir uns wundern wollen - das heißt, wir brauchen irgendwie die Unendlichkeit, das Wissen um die Offenheit des Systemes Dasein; wir brauchen unsere Freiheit. Das ist übrigens eine Sache, über die ich viel nachgedacht habe und immer noch viel nachdenke - es ist phänomenal, dass wir Menschen ohne Unendlichkeit nicht zurecht kämen (also ich meine damit generell "Offenheit" -> sobald man eine Frage stellt, entseht diese "Offenheit", was es übrigens nahelegt, dass Wissenschaftler weniger das Bedürfnis nach Religion verspüren, weil Fragen ihren Alltag bestimmen; die "Unendlichkeit" beständig vor ihrem Auge schwebt). Ich sehe im Menschen daher tatsächlich sowas wie die"Krone", auch wenn das nicht dem Menschen allein vorbehalten sein muss: nämlich das Bewusstsein. Dem Bew. gelingt nämlich etwas Einzigartiges: der Brückenschlag hin zum Ursprung des Daseins - als sei das Entstehen abgeschlossen und bedinge einen Rückbezug zum Herkommen. Und als wäre dadurch eine Art Stromkreis geschlossen, erblüht die Welt plötzlich in Wirkung, in Musik, Ästhetik, Bedeutung etc. und das wahrscheinlich alles nur, weil das Bewusstsein offenbar ein Hybrid aus Endlichkeit und Unendlichkeit ist. Das nur mal als Anregung.

Ich wollte aber übrigens nicht meinen, den Menschen zum Gott zu machen - ich glaub doch gar nicht an Götter. Ich habe nur gesagt, dass das, was wir von einem Gott denken und was wir von ihm ableiten an Geboten, allenfalls auf uns selbst zutreffen kann. Wir sprechen eigentlich nur von Idealvorstellungen, die uns selbst entspringen.

@ Schmerzlos:
Jetzt weiß ich, glaube ich, wo der Hase bei Dir begraben liegt: Offenbar bist Du recht stolz darauf, Dich auf einen Nietzsche beziehen zu können. Naja, vielleicht findest Du aber auch nur, dass das, was er geschrieben hat, irgendwie richtig ist, das zum Ausdruck bringt, was Du selbst denkst, ABER: Du kannst scheinbar noch gar nicht so recht begreifen, was Du selbst denkst. Du bist jedenfalls über diese "Ding-an-sich"-Sache offenbar noch nicht so ganz drüber weg gekommen, weswegen Du das wohl auch ständig thematisierst. Daher eine Aufgabe: Denk mal darüber nach, ab wann Du meinst, dass eine Frage von Dir, "was ist...", beantwortet sei - z.b. bei "Was ist ein Atom?".
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Gretel
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Beitrag(#617564) Verfasst am: 10.12.2006, 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sebastianboss. Stromkreis ist gut. Kannst Du Dir auch eine Spirale vorstellen?

Für mich gehören Bewußtsein und Liebe als ein interaktives Pärchen zusammen. Wie denkst du darüber? Liebe könnte deinem "Thema Humanismus" sicher nicht schaden, oder?

Einen netten Gruß von
Gretel
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IvanDrago
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Beitrag(#617614) Verfasst am: 10.12.2006, 04:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
@ Gretel:
Wegen "Wahrheit": Bis vor ca. 5 Jahren war ich selbst noch davon angetrieben, einer Wahrheit hinterherzusuchen. Ich war - ohne mir dessen bewusst zu sein - davon überzeugt, dass es eine solche gebe und sie auch erkennbar sei. Das schloss auch durchaus die "Physik" mit ein. Zu dieser Zeit war ich durchaus ein noch religiöser Mensch. Irgendwann stellte ich dann fest, dass ich sich widersprechende Vorstellungen in meinem Kopf habe, die aber jeweils ihre Berechtigung hatten und dadurch wurde mir bewusst, dass es eine solche erkennbare Wahrheit nicht geben kann - da ist einfach nichts, was man bezeichnen oder erkennen könnte. Es gibt keine letzte Antwort und alles was wir denken und wissen können ist weit davon entfernt, irgendetwas zusammenzufassen. Seitdem bin ich konsequent im Diesseits angekommen und jede Betrachtung über das Erkennbare hinaus, ist für mich nur noch ein schönes Gedankenspiel, eine angenehme Variante des Betrachtens - die man ohne dem Anspruch auf Wahrheit auch viel besser genießen kann. Goethe hatte es so formuliert: "Des denkenden Menschen höchstes Glück ist es, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verehren." Das triffts in etwa, nur dass mein "Verehren" sich als Wundern äußert, über das, was wir nicht wissen oder erfahren können. Das, was viele religiöse Menschen meinen, wenn sie behaupten, dass ja alle irgendwie Gott suchten etc., ist letztlich nur das Phänomen, dass wir uns wundern wollen - das heißt, wir brauchen irgendwie die Unendlichkeit, das Wissen um die Offenheit des Systemes Dasein; wir brauchen unsere Freiheit. Das ist übrigens eine Sache, über die ich viel nachgedacht habe und immer noch viel nachdenke - es ist phänomenal, dass wir Menschen ohne Unendlichkeit nicht zurecht kämen (also ich meine damit generell "Offenheit" -> sobald man eine Frage stellt, entseht diese "Offenheit", was es übrigens nahelegt, dass Wissenschaftler weniger das Bedürfnis nach Religion verspüren, weil Fragen ihren Alltag bestimmen; die "Unendlichkeit" beständig vor ihrem Auge schwebt). Ich sehe im Menschen daher tatsächlich sowas wie die"Krone", auch wenn das nicht dem Menschen allein vorbehalten sein muss: nämlich das Bewusstsein. Dem Bew. gelingt nämlich etwas Einzigartiges: der Brückenschlag hin zum Ursprung des Daseins - als sei das Entstehen abgeschlossen und bedinge einen Rückbezug zum Herkommen. Und als wäre dadurch eine Art Stromkreis geschlossen, erblüht die Welt plötzlich in Wirkung, in Musik, Ästhetik, Bedeutung etc. und das wahrscheinlich alles nur, weil das Bewusstsein offenbar ein Hybrid aus Endlichkeit und Unendlichkeit ist. Das nur mal als Anregung.

Ich wollte aber übrigens nicht meinen, den Menschen zum Gott zu machen - ich glaub doch gar nicht an Götter. Ich habe nur gesagt, dass das, was wir von einem Gott denken und was wir von ihm ableiten an Geboten, allenfalls auf uns selbst zutreffen kann. Wir sprechen eigentlich nur von Idealvorstellungen, die uns selbst entspringen.


Das ist das mit Abstand seriöseste und damit beste, was ich je von dir gelesen habe im Forum.

Man kann sich eben immer noch wundern, ja ja... zwinkern
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IvanDrago
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Beitrag(#617615) Verfasst am: 10.12.2006, 04:19    Titel: Antworten mit Zitat

@ Schmerzlos

Ist deine Weigerung, deine weltanschauliche Position in irgendeiner konkreten Form zu definieren oder wenigstens zu beschreiben eigentlich nur geschickte Kritikimmunisierung, oder weißt du es selbst nicht so genau?? zwinkern
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Beitrag(#617634) Verfasst am: 10.12.2006, 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

Sebastianboss hat folgendes geschrieben:
@ Schmerzlos:
Jetzt weiß ich, glaube ich, wo der Hase bei Dir begraben liegt:


- glaubst Du. zwinkern

Zitat:
Offenbar bist Du recht stolz darauf,


- Nein, eher nicht.

Zitat:
Dich auf einen Nietzsche beziehen zu können.


- Ich kann mich auf so viele Philosophen beziehen...
Ich schrieb ja bereits, dass ich kein "Anhänger" Nietzsches sei.
Aber ich schätze ihn in mancher Hinsicht durchaus, weil er vieles
sehr gut auf den Punkt bringt. In mancher Hinsicht lehne ich ihn
durchaus ab.

Zitat:
Naja, vielleicht findest Du aber auch nur, dass das, was er geschrieben hat, irgendwie richtig ist, das zum Ausdruck bringt, was Du selbst denkst,


- Nietzsche war sehr eklektisch und hat sich reichlich bei den fernöstlichen Philosophien bedient.
(Vergleiche zum Beispiel die "Bedingte Entstehung" bei den Buddhisten oder Schopenhauer)

Zitat:
ABER: Du kannst scheinbar noch gar nicht so recht begreifen, was Du selbst denkst.


- Ich habe genug gesehen und gelesen. Aber: Sobald Du erkennend feststellst: "Das ist es !" -
bist Du schon an Händen und Füßen gefesselt und kannst Dich nicht mehr bewegen...

Wer dort einzuhalten weiß, wo er erkennt,
daß nun das beginnt, das sich nicht erkennen läßt, der besitzt höchste Erkenntnis.

Dschuang Dsi, (350 - etwa 275 v. Chr.)

Zitat:
Du bist jedenfalls über diese "Ding-an-sich"-Sache offenbar noch nicht so ganz drüber weg gekommen,


- Nein, es kommt nur vor, dass Atheisten über "ihren" Gott reden und es nicht mal bemerken...

Zitat:
weswegen Du das wohl auch ständig thematisierst.


- Mir liegt nichts daran, vergängliche Dinge zum Gott zu machen...
Anderen wohl schon...

Zitat:
Daher eine Aufgabe: Denk mal darüber nach, ab wann Du meinst, dass eine Frage von Dir, "was ist...", beantwortet sei - z.b. bei "Was ist ein Atom?".


- Ein Atom ist eine Vorstellung. Beschreibung. Ein anschaulich machen.
Unser ganzes Wissen ist abstrakt...

Friedrich Nietzsche
Menschliches, Allzumenschliches
Von den ersten und letzten Dingen 1-34

Erscheinung und Ding an sich

16.
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IvanDrago
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Beitrag(#617635) Verfasst am: 10.12.2006, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

Und Schmerzlos schweigt. Habs ich mir doch gedacht, ersteres trifft zu... zynisches Grinsen
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Beitrag(#617636) Verfasst am: 10.12.2006, 09:48    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
@ Schmerzlos

Ist deine Weigerung, deine weltanschauliche Position in irgendeiner konkreten Form zu definieren oder wenigstens zu beschreiben eigentlich nur geschickte Kritikimmunisierung, oder weißt du es selbst nicht so genau?? zwinkern


- Ich bin kein "Anhänger", bzw. lebe gern unabhängig. Cool
Von mir aus kann sich jeder der es möchte irgendeinem
Verein oder einer Religion, usw. anschließen.
Ich finde es nur schade, dass viele es
dann aufgeben ihren eigenen Kopf
zu gebrauchen und zu Nachbetern
werden. Das müsste nicht so sein.
Selbst wenn man irgendeiner
Gemeinschaft angehört. zwinkern

Ich glaube nicht, dass sich etwas finden lässt,
das "an sich" existiert(für sich selbst besteht) -
sondern immer nur in Abhängikeit zu anderem.
Nichts hat einen eigenen Kern, alles ist nur aufgrund
wechselseitiger Beziehungen vorhanden.


Ich weiß, daß ich nichts weiß.
Um diesen Unterschied bin ich wohl klüger als die anderen.

Sokrates, (470 - 399 v. Chr.), griechischer Philosoph

...dieser glaubt doch, etwas zu wissen, was er nicht weiß, ich aber, der ich nichts weiß, glaube auch nicht zu wissen. Ich scheine doch wenigstens um ein Kleines weiser zu sein als dieser, weil ich, was ich nicht weiß, auch nicht zu wissen glaube...
Plato, (427 - 348 od. 347 v. Chr.), lateinisch Platon

usw. zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 10.12.2006, 09:51, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#617637) Verfasst am: 10.12.2006, 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
Und Schmerzlos schweigt. Habs ich mir doch gedacht, ersteres trifft zu... zynisches Grinsen


- Du hast zu wenig Geduld. zwinkern
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Beitrag(#617638) Verfasst am: 10.12.2006, 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

Tendenz Nihilismus also?? Am Kopf kratzen
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Beitrag(#617654) Verfasst am: 10.12.2006, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
Tendenz Nihilismus also?? Am Kopf kratzen


- Nein, ich halte weder etwas von einem Vernichtungsglauben noch von einem Ewigkeitsglaube.
Aussagen wie "Nichts existiert" oder "Alles ist" sind für mich extreme Sichtweisen.

Viele Menschen leben wohl in so einer Art Tunnelrealität,
bzw. legen sich selbst Scheuklappen auf. Das nennt man
wohl "fixe Ideen" oder Fixierungen. Meistens verbunden
mit irgendeiner Obsession.

Das ist so in etwa so, als wenn man gefragt würde,
"ist die Welt ein Apfel oder eine Birne ?" - - -
"Gibt es ein Selbst, gibt es kein Selbst ?"

zwinkern

Niemand kann zweimal in denselben Fluß steigen.
Heraklit von Ephesus, (etwa 540 - 480 v. Chr.)

Alles fließt und nichts bleibt.
Heraklit von Ephesus, (etwa 540 - 480 v. Chr.)
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