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Fairer Handel
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ultramontanist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.11.2005
Beiträge: 278

Beitrag(#623478) Verfasst am: 20.12.2006, 13:32    Titel: Fairer Handel Antworten mit Zitat

Ist eine Bastion des Kuschelchristentums.Die Gepa zB. Ist ein Ableger von „Brot für die Welt“ und dem katholischen Gegenstück.
Fundis schicken den armen Negern Bibeln.
Liberale trinken Nica Kaffee Smilie
Ist der „faire Handel“ trotzdem was Positives? Ein bischenwas ist ja dran an der christlichen Nächstenliebe.
Oder ist das Geldverschwendung, denn Aldi handelt effektiver als die Laienspieltruppe vom Weltladen.
Wenn ich also die Hälfte von dem was ich bei Aldi spare spende, dann machen alle ein gutes Geschäft.
Was meint ihr?
Ich kaufe trotz mancher Bedenken ganz gerne im Weltladen (soweit ich mir das leisten kann, oder will)

Gruss
Ultra
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Keller
last neoliberal standing and car of the year 1983!



Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#623498) Verfasst am: 20.12.2006, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Tatsache ist nunmal, um beim Beispiel Kaffee zu bleiben, dass der gegenwärtige Kaffeepreis zu massiven sozialen Verwerfungen in den Erzeugerländern führt und die großen Kaffeeröster ihre Rohware mehrheitlich von Plantagen beziehen, auf denen die Arbeitsbedingungen schlichtweg unwürdig sind. Insofern halte ich diese Läden an sich für einen guten Ansatz und kaufe dort auch gelegentlich ein (der nächste ist ein gutes Stück Autofahrt entfernt), sofern die Qualität meinen Ansprüchen genügt. Und den Kaffee dort finde ich gut.

Letztendlich sehe ich in diesen Läden aber nur eine Linderung der Probleme derjenigen, die das Glück haben, sie beliefern zu dürfen und keine Lösung. Wesentlich wichtiger wäre, in den wirtschaftlich entwickelten Nationen, insbesondere in Deutschland, endlich ein Bewusstsein für Qualität zu schaffen. Dies gilt zum einen für die schlichte sensorische Warenqualität, dass eben Schnitzel nicht schmeckt wie ein Schnitzel nicht schmeckt wie ein Schnitzel, die Qualität der Erzeugung und natürlich auch ethisch/moralische Qualitäten, die für mich bei der Art der Tierhaltung beginnen, und bei den sozialen Bedingungen der auswärtigen Erzeuger enden.

Sprich: besser als Eine-Welt-Läden wären ethisch handelnde Großkaffeeröster.
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Queen of Las Vegas
Lebenserotiker



Anmeldungsdatum: 11.12.2005
Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#623500) Verfasst am: 20.12.2006, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

also Aldi halte ich für bedenklich. Die Fairness dieser Handelkette beschränkt sich oftmals auf die eigene Profitmaximierung, die ersten Leidtragende sind fast immer die Lieferanten dicht gefolgt von Mitarbeitern und Kunden. Gerade Artikel die in China hergestellt werden, werdes es unter haarstreubenden Bedingungen wo man sich als wissender Westler fragen lassen muß ob man bei dieser Sklaventreiberei wirklich fröhlich mitmachen will?
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#623504) Verfasst am: 20.12.2006, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sorge (durch den Kauf von Gepa-Produkten) lieber dafür, dass der 3-Welt-Bauer einen anständigen Lohn und eine Bibel oben drauf erhält als für einen Hungerlohn ohne Bibel.
_________________
"Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#623513) Verfasst am: 20.12.2006, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Meinung: Je mehr sich fair gehandelte Produkte durchsetzen, desto eher kommen sie aus der protestantischen Ecke heraus. Weltläden haben seltsamerweise gar kein so großes Interesse daran, dass das passiert. Und zwar deshalb, weil damit ein "Verkaufsargument" für die christliche Botschaft abhanden kommt - wenn eben Fair-Produkte über den ganz normalen (säkularen) Handel angeboten werden. Das wiederum widerspricht natürlich der ach so großen Nächstenliebe, da diese einem ja gebieten sollte, dass man auch dann ein Interesse an der Durchsetzung des Fair-Handels-Prinzips hat, wenn es zulasten der eigenen Nische und der daraus zu generierenden PR geht. zwinkern
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#623562) Verfasst am: 20.12.2006, 16:11    Titel: Re: Fairer Handel Antworten mit Zitat

ultramontanist hat folgendes geschrieben:
Die Gepa zB. Ist ein Ableger von „Brot für die Welt“ und dem katholischen Gegenstück.

Aber die Schokolade ist lecker! Ich liebe es...
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#623603) Verfasst am: 20.12.2006, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Ich sorge (durch den Kauf von Gepa-Produkten) lieber dafür, dass der 3-Welt-Bauer einen anständigen Lohn und eine Bibel oben drauf erhält als für einen Hungerlohn ohne Bibel.

Also den Teufel mit Beelzebub austreiben?
Bei meinen Biosupermarkt im Dorf (ALECO) sind auch fair gehandelte Produkte im Sortiment. Eine echte Alternative, wie ich finde.
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#623631) Verfasst am: 20.12.2006, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr gutes Buch dazu:
Jean-Pierre Boris: (Un)Fair Trade - Das profitable Geschäft mit unserem schlechten Gewissen.

Ansonsten ist der einzige Gefallen, den man den Bauern wirklich tun könnte, für eine massive Liberalisierung unserer Märkte einzutreten.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#623637) Verfasst am: 20.12.2006, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Das Zeug ist sauteuer und schmeckt scheiße, ausserdem brauche ich keinen Rohrzucker, Kaffee, Kokosnussmilch usw. und wenn doch dann werd ich kaum 11€ für 500g Kaffee ausgeben.
Die Preise sollten schon realistisch sein.
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Keller
last neoliberal standing and car of the year 1983!



Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#623662) Verfasst am: 20.12.2006, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ansonsten ist der einzige Gefallen, den man den Bauern wirklich tun könnte, für eine massive Liberalisierung unserer Märkte einzutreten.



das ohnehin.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#623744) Verfasst am: 20.12.2006, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
und wenn doch dann werd ich kaum 11€ für 500g Kaffee ausgeben.
Die Preise sollten schon realistisch sein.

Das ist ein realistischer Preis, wenn das Zeug sauber, qualitativ hochwertig und nachhaltig angebaut wird.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#623936) Verfasst am: 21.12.2006, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

Dann können die ihren Kaffe behalten!
Kauf ich besser was anderes für!
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#623937) Verfasst am: 21.12.2006, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
und wenn doch dann werd ich kaum 11€ für 500g Kaffee ausgeben.
Die Preise sollten schon realistisch sein.

Das ist ein realistischer Preis, wenn das Zeug sauber, qualitativ hochwertig und nachhaltig angebaut wird.

Naja, das, was die Bauern bekommen, ist nur ein Bruchteil der Gesamtkosten für die den Kaffee vertreibende Firma. Die gängigen Marken könnten den Bauern durchaus ein Vielfaches zahlen ohne den Preis erhöhen zu müssen, um mehr oder weniger denselben Gewinn zu machen.
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#623942) Verfasst am: 21.12.2006, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Dann können die ihren Kaffe behalten!
Kauf ich besser was anderes für!

Ich kaufe den Organico von EZA. Ein Kilogramm Bohnen (ungemahlen natürlich, wie es sich gehört) kostet in Österreich 11 Euros. Das ist ein sehr milder und schmackhafter Kaffee. Es gibt ihn aber auch gemahlen, wenn Dir das lieber ist. Ich ziehe es allerdings vor, den Kaffee unmittelbar vor der Zubereitung mit einer Handmühle zu mahlen, weil der Geschmack auf diese Weise am besten ist.
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#623943) Verfasst am: 21.12.2006, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Ich sorge (durch den Kauf von Gepa-Produkten) lieber dafür, dass der 3-Welt-Bauer einen anständigen Lohn und eine Bibel oben drauf erhält als für einen Hungerlohn ohne Bibel.

Also den Teufel mit Beelzebub austreiben?
Bei meinen Biosupermarkt im Dorf (ALECO) sind auch fair gehandelte Produkte im Sortiment. Eine echte Alternative, wie ich finde.


Wenn es die hier gäbe und wenn die Schokolade, die sie dort verkaufen, mit Qualität der Gepa-Schokolade mithalten kann, dann vielleicht.

Teufel mit Beelzebub austreiben? Naja, 'ne Bibel in Hand gedrückt bekommen... es gibt Schlimmeres. Verhungern zum Beispiel oder eine 80-Stunden-Woche.
_________________
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#623947) Verfasst am: 21.12.2006, 00:40    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Das Zeug ist sauteuer und schmeckt scheiße

Welchen Kaffee hast Du denn da ausprobiert?

Nergal hat folgendes geschrieben:
Die Preise sollten schon realistisch sein.

Nun ja, ich halte den Preis für obiges von mir erwähntes Produkt für ziemlich gut.
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Karl der Große
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Anmeldungsdatum: 20.12.2006
Beiträge: 108

Beitrag(#623989) Verfasst am: 21.12.2006, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

Rein prinzipiell wäre ich schon bereit mehr Geld zu zahlen, wenn ich sicher bin, das damit die Arbeitsbedingungen in den Erzeugerländern verbessert werden. Nur weis ich nicht (vielleicht sind hier ja einige besser informiert), ob, wenn ich zB. den Weg des FairTrade nehme oder die Weltläden, ob das Geld dann wircklich auch da ankommt wo es hin soll. Ich persönliche "löse" das Problem, indem ich sowieso keinen Kaffee trinke.

Andererseits sollte man sich auch nichst vormachen: Selbst FairTrade ist doch allerhöchstens ein tropfen auf den heisen Stein. Für wircklich nachhaltige Verbesserungen der Lebensverhältnisse der dritten Welt, bräuchte es schon andere Anstrengungen, außer ein paar kleinen Geldpsenden.
Man muss sich also nicht unbedingt als guter Mensch fühlen, und denken man würde da sonstwas großartiges helfen, wenn man in den Weltladen geht.

Ich denke da an zB. größere finanzielel Unterstützung, politische Beratung (zum Etablieren einer stabilen Demokratie), umstrukturieren der Gesellschaft durch AUfbrechen hierarchiescher Strukturen, auch ein Mentalitätswechsel der Kulturen der Länder selbst, etc.

Solche Projekte würden natürlich nur auf staatlicher Ebene laufen, und müssten somit von einem Großteil des Wahlvolkes erstmal gewollt sein Weinen
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#624023) Verfasst am: 21.12.2006, 08:35    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Dann können die ihren Kaffe behalten!
Kauf ich besser was anderes für!

Das ist deine legitime Entscheidung. Schulterzucken
_________________
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Sethnacht
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Anmeldungsdatum: 14.06.2004
Beiträge: 240

Beitrag(#624024) Verfasst am: 21.12.2006, 08:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
und wenn doch dann werd ich kaum 11€ für 500g Kaffee ausgeben.
Die Preise sollten schon realistisch sein.

Das ist ein realistischer Preis, wenn das Zeug sauber, qualitativ hochwertig und nachhaltig angebaut wird.


Außerdem ist Kaffee ein Genußmittel, und Genußmittel sind keine Grundnahrungsmittel die man literweise in sich hineinschüttet. Ich trinke normalerweise fast nur stilles Wasser und Tee, da bleibt das Geld für solchen Genuss locker übrig.

Vom Preis der gepa-Schokolade war ich wirklich überrascht, die ist nicht wesentlich teurer als andere Schokolade gleicher Qualität. Wenn ich mir imer diese pseudoelitäre "Lindt" Werbung anschaue, könnte ich vor Wut platzen. Die machen immer einen auf Qualität, im Endeffekt versuchen sie nur ihre Schokolade als hochwertig zu etablieren (was natürlich kostet), der Erzeuger hat aber weiterhin die gleichen Arbeitsbedingungen. Die Werbung mit dem Hasen mit seinem handumgebundenen Glöckchen als Beweis für Sorgfalt fand ich einfach nur seltsam.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#624027) Verfasst am: 21.12.2006, 08:51    Titel: Antworten mit Zitat

Sethnacht hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
und wenn doch dann werd ich kaum 11€ für 500g Kaffee ausgeben.
Die Preise sollten schon realistisch sein.

Das ist ein realistischer Preis, wenn das Zeug sauber, qualitativ hochwertig und nachhaltig angebaut wird.


Außerdem ist Kaffee ein Genußmittel, und Genußmittel sind keine Grundnahrungsmittel die man literweise in sich hineinschüttet. Ich trinke normalerweise fast nur stilles Wasser und Tee, da bleibt das Geld für solchen Genuss locker übrig.

Eben. Darüber hinaus muß man schon ein bißchen fundamentale Warenkunde haben, um den Preis einigermaßen beurteilen zu können. Es ist nämlich ein Unterschied, ob das Zeug aus dem Massenaubau der Sorte Robusta (wächst quasi überall, bringt Riesenerträge) oder der Sorte Arabica (wächst nur unter besonderen Klimatischen Bedingungen) kommt. Die Geschmacksunterschiede sind erstaunlich und für jemanden, der Kaffee nur als braune Brühe aus der Kaffeemachine (die diesen Namen kaum verdient) kommt, kaum vorstellbar. Wer davon keine Ahnung hat und den das auch nicht juckt, tut sich natürlich schwer mit dem Preis eines guten Kaffees.
_________________
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#624031) Verfasst am: 21.12.2006, 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

Die Haltung, Kaffee als Genussmittel zu sehen, finde ich sympathisch.

Ich bin aber seit jahren nahezu ein koffei njunkie und brauche schon so 3-5 Tassen am Tag.

Da könnte ich mir durchgehend fair trade kaffee einfach nicht leisten.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#624038) Verfasst am: 21.12.2006, 09:39    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Ich bin aber seit jahren nahezu ein koffei njunkie und brauche schon so 3-5 Tassen am Tag.


Nee, also, das könnte ich nicht. Erstens würds mir nicht schmecken, zweitens würde ich Magenbeschwerden bekommen.
_________________
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Sethnacht
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Anmeldungsdatum: 14.06.2004
Beiträge: 240

Beitrag(#624039) Verfasst am: 21.12.2006, 09:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sethnacht hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
und wenn doch dann werd ich kaum 11€ für 500g Kaffee ausgeben.
Die Preise sollten schon realistisch sein.

Das ist ein realistischer Preis, wenn das Zeug sauber, qualitativ hochwertig und nachhaltig angebaut wird.


Außerdem ist Kaffee ein Genußmittel, und Genußmittel sind keine Grundnahrungsmittel die man literweise in sich hineinschüttet. Ich trinke normalerweise fast nur stilles Wasser und Tee, da bleibt das Geld für solchen Genuss locker übrig.

Eben. Darüber hinaus muß man schon ein bißchen fundamentale Warenkunde haben, um den Preis einigermaßen beurteilen zu können. Es ist nämlich ein Unterschied, ob das Zeug aus dem Massenaubau der Sorte Robusta (wächst quasi überall, bringt Riesenerträge) oder der Sorte Arabica (wächst nur unter besonderen Klimatischen Bedingungen) kommt. Die Geschmacksunterschiede sind erstaunlich und für jemanden, der Kaffee nur als braune Brühe aus der Kaffeemachine (die diesen Namen kaum verdient) kommt, kaum vorstellbar. Wer davon keine Ahnung hat und den das auch nicht juckt, tut sich natürlich schwer mit dem Preis eines guten Kaffees.


Da hast du recht, bei Lebensmitteln tun sich viele Leute schwer Qualitätsunterschiede zu akzeptieren. Ich habe letztens versucht, einer Kundin am Telefon zu erklären, dass unsere dunklen Brötchen keine Vollkornbrötchen sind. Nachdem ich mit erklären fertig war, sagte sie: "O.K., dann bestelle ich noch drei von den Vollkornbrötchen." Was will man da erzählen? Für viele Menschen ist billiger Kaffee guter Kaffee, und jede dunkle Backware ist aus Vollkorn. Ich habe den Eindruck, dass diese Ignoranz in unserer Gegend sehr verbreitet ist.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#624042) Verfasst am: 21.12.2006, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Ich bin aber seit jahren nahezu ein koffei njunkie und brauche schon so 3-5 Tassen am Tag.


Nee, also, das könnte ich nicht. Erstens würds mir nicht schmecken, zweitens würde ich Magenbeschwerden bekommen.


Gewöhnungssache.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#624094) Verfasst am: 21.12.2006, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sethnacht hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
und wenn doch dann werd ich kaum 11€ für 500g Kaffee ausgeben.
Die Preise sollten schon realistisch sein.

Das ist ein realistischer Preis, wenn das Zeug sauber, qualitativ hochwertig und nachhaltig angebaut wird.


Außerdem ist Kaffee ein Genußmittel, und Genußmittel sind keine Grundnahrungsmittel die man literweise in sich hineinschüttet. Ich trinke normalerweise fast nur stilles Wasser und Tee, da bleibt das Geld für solchen Genuss locker übrig.

Eben. Darüber hinaus muß man schon ein bißchen fundamentale Warenkunde haben, um den Preis einigermaßen beurteilen zu können. Es ist nämlich ein Unterschied, ob das Zeug aus dem Massenaubau der Sorte Robusta (wächst quasi überall, bringt Riesenerträge) oder der Sorte Arabica (wächst nur unter besonderen Klimatischen Bedingungen) kommt. Die Geschmacksunterschiede sind erstaunlich und für jemanden, der Kaffee nur als braune Brühe aus der Kaffeemachine (die diesen Namen kaum verdient) kommt, kaum vorstellbar. Wer davon keine Ahnung hat und den das auch nicht juckt, tut sich natürlich schwer mit dem Preis eines guten Kaffees.



Im allgemeinen deutschen Geist ist, neben BILD und geiz ist geil Mentalität, für so ein Denken aber kaum Platz. Unverständlich wie man bei so etwas fundamentalen wie Lebensmitteln eine solche Einstellung an den Tag legen kann, aber die Kohle für profaneres wie beispielsweise das Auto aus dem Fenster wirft. Die immer häufiger auftauchenden Fleischskandale sind daraus eigentlich nur die logische Konsequenz. Beim Essen muss es aber immer noch schnell gehen und billig sein also schaufelt man sich eigentlich ungenießbaren Fraß hinein. Wo Fleisch herkommt ist dann nebensächlich, heraus kommt jedenfalls massenware ohne natürlichen Geschmack.
Wer mal gesehen, wie die Hähnchenteile bei McDonald's hergestellt, weiß wovon ich rede. *würg*

Ich trinke selber kaum Kaffee, aber manchmal nach einem guten essen darf es schon mal ein guter Espresso sein.
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Keller
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Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#624111) Verfasst am: 21.12.2006, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann leider nicht mehr gegen Kaffeemaschinen hetzen, seit meine Freundin freudestrahlend diesen Tassimo-Scheissdreck angeschleppt hat und beleidigt ist, wenn ich ihn nicht benutze... dagegen ist nämlich der gute alte Maschinenkaffee flüssiges Gold. An Handgebrühten denke ich lieber nicht mehr.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#624176) Verfasst am: 21.12.2006, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
Tassimo-Scheissdreck

Was soll das denn sein?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#624181) Verfasst am: 21.12.2006, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Im allgemeinen deutschen Geist ist, neben BILD und geiz ist geil Mentalität, für so ein Denken aber kaum Platz. Unverständlich wie man bei so etwas fundamentalen wie Lebensmitteln eine solche Einstellung an den Tag legen kann, aber die Kohle für profaneres wie beispielsweise das Auto aus dem Fenster wirft.

Da scheint tatsächlich so eine Art Nationalcharakter am Werk zu sein, daß man in Deustchland gerne für materielle "Werte" Geld ausgibt, aber am Essen spart. Es heißt nicht umsonst, daß in Deutschland die teuersten Küchen für das billigste Essen stehen. Man muß sich nur mal eine x-beliebige Werbebeilage von Möbelhäusern angucken: da kann man ohne weiteres Designer-Einbauküchen für Zig-tausende kaufen, in denen sich dann nicht mehr abspielt als das Aufbacken einer Tiefkühlpizza in der Microwelle. Zum Protzen muß das Zeug taugen, zu mehr nicht.
_________________
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Ermanameraz
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Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#624253) Verfasst am: 21.12.2006, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Die Haltung, Kaffee als Genussmittel zu sehen, finde ich sympathisch.

Ich bin aber seit jahren nahezu ein koffei njunkie und brauche schon so 3-5 Tassen am Tag.

Da könnte ich mir durchgehend fair trade kaffee einfach nicht leisten.


jupp, ohne Kaffe geht nix. Espresso im Speziellen.
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ultramontanist
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Anmeldungsdatum: 14.11.2005
Beiträge: 278

Beitrag(#624657) Verfasst am: 22.12.2006, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Meine Meinung: Je mehr sich fair gehandelte Produkte durchsetzen, desto eher kommen sie aus der protestantischen Ecke heraus. Weltläden haben seltsamerweise gar kein so großes Interesse daran, dass das passiert. Und zwar deshalb, weil damit ein "Verkaufsargument" für die christliche Botschaft abhanden kommt - wenn eben Fair-Produkte über den ganz normalen (säkularen) Handel angeboten werden. Das wiederum widerspricht natürlich der ach so großen Nächstenliebe, da diese einem ja gebieten sollte, dass man auch dann ein Interesse an der Durchsetzung des Fair-Handels-Prinzips hat, wenn es zulasten der eigenen Nische und der daraus zu generierenden PR geht. zwinkern


Neben den Christen ist doch auch Schalke dick im Geschäft mit fair gehandeltem Kaffee
http://www.schalkespieltfair.de/aktuelles/index.php Smilie

Dass ich im Weltladen Bibelsprüche abgekriegt habe kann ich mich nicht erinnern.
Neben den Frommen gibt es dort nämlich auch viele Linke und freischwebende Gitmenschen.
Die reden lieber von Gerechtigkeit als von Jesus.
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