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Gegner zum 'Verein Deutsche Sprache'
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#649432) Verfasst am: 28.01.2007, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Die oben verlinkten Vorschläge finde ich teilweise sehr gut.

Weil ein blindes huhn bisweilen auch nmal ein Korn findet, ja. Aber im großen und ganzen sind die Vorschläge Grottenschlecht.

Dann steht hier wohl Meinung gegen Meinung. Solange Du für Deine Meinung keine Vorrangstellung gegenüber meiner Meinung verlangst, soll es mir recht sein.


Begründen wir also unsere Meinungen und sehen dann weiter.
(1:0) Airbag: Prallkissen
Finde ich okay. Nur haben die Dinger schon Airbags geheissen, so daß Prallkissen hier keinerlei Vorteil hat - außer, das es ein Deutsches Wort wäre, was ich persönlich aber völlig egal finde. (Spricht jemand von "Airbag" oder "Prallkissen" wird in beiden Fällen nicht deutlich, worum es geht.)

(1:1) Benchmark: Messlatte
Messlatte bezeichnet nur einen Datenpunkt - das Wort wird so verstanden. "Benchmark" hingegen bezeichnet aber zusätzlich sowohl einen Vergleichs- bzw. Leistungstest als auch das Ergebnis eines solchen Tests.

(1:2) Brainstorming: Denkrunde
Schon alleine deshalb faslch, weil ich ein Brainstorming auch alleine machen kann. Auch falsch, weil eine "Runde" nicht das gleiche rüberbringt, wie ein "Sturm" oder "Ansturm".

(1:3) Callcenter: Rufdienst
Falsch, weil es wenigstens "Anruf" hätte heissen sollen. Da steht neimand und schreit in der Gegend rum. Außerdem ist ein "Dienst" was anderes als eine "Zentrale" in der u.a. auch Dienste verrichtet werden können.

(1:4) Display: Sichtfeld
Außer im Kino fällt mir keine Situation ein, in der ich wollen würde, daß Display und Sichtfeld was miteiander zu tun haben. Was ist falsch mit "Bildschirm", "Anzeige", "Anzeigetafel", "Tafel", "Poster" oder "Plakat"? (Und wieso sagt mir keiner, um welchge Art von "Display" es hier geht?) Jedenfalls ist "Sichtfeld" was völlig anderes.

(2:4) E-Commerce: Netzhandel
Ich bin mal großzügig, wobei "E-" weitreichender ist, als "Netz-".

(2:5) Event: Hingeher
Da ginbt es bessere Begriffe für, jenachdem was für ein "Event" man meint. "Veranstaltung" oder eventuell auch "Aktion" würden aber immer passen.

(3:5) Fast Food: Schnellkost
... wobei kein Mensch "Kost" sagt.

(4:5) Flatrate: Pauschale

(5:5) Homepage: Startseite

(6:5) Laptop: Klapprechner
Obwohl natürlich "Klapprechner" irgendwie völlig an der Sache vorbeigeht. Mein Tower hat auch zwei Klappen ... "Tragbarer Computer" ist doch völlig okay, oder?

(6:6) No-Go-Area: Meidezone
"No-Go" heißt "No-Go" und nicht hä-wischiwaschi-vieleicht-lassen-wir-das-doch-lieber-bleiben.

(7:6) Pole Position: Startplatz 1
Auch wenn ich an Pole Position anch wie vor nichts falsches finde zwinkern

(7:7) Public Viewing: Schau-Arena
Nochmal: Eine "Arena" ist ein Gebäude oder ein Ort, ein "Viewing" ist eine Veranstaltung. (Oder ein Event, halt.)

(8:7) Stalker: Nachsteller
Ich bin mit "Nachstellen" nicht zufriden, weil "Stalking" mir mehr zu sein scheint, als bloßes "Nachstellen". Ich lass es aber mal durchgehen, weil die Konnotation sich immer erst mit der Zeit einstellt. Ich würde aber trotzdem behaupten, daß ich jemandem nachstellen kann, ohne ein Stalker zu sein.

(8:8 ) Workshop: Arbeitstreff
Bei einem Workshop sollte nicht "gearbeitet" werden, sondern das Lernen steht im Mittelpunkt.

Ich gebe aber gerne zu, daß man etwa die Hälfte der Deutschen Begriffe verwenden könnte. Das reicht aber in meinen Augen bei weitem nicht aus, um solch eine Aktion sinnvoll erscheinen zu lassen. Wer auf Krampf Anglizismen vermeiden möchte, der sollte nixcht nur im Einzelfal lbegründen warum ein Deutsches Wort besser wäre, der sollte auch in der Lage sein Alternativen zu wählen, die deutlich weniger gekünstelt wirken, als das beim Anglizismus der Fall sein könnte.

Sonst greift nämlich das Argument hgegen die Anglizismen nicht mehr. (Lass' ich aber eh nicht gelten. Wenn es einen guten, Deutschen Begriff gibt - wie etwa "Veranstaltung" oder "Pauschale" dann ist es in der Tat überflüssig, den Anglizismus zu verwenden. Aber es gab vor der Einführung des Begriffs "Laptop" keine anderen "Klappcomputer", somit ist hier das Deutsche Wort gekünstelt und hat keine Vorteile.

Ich seh grad ich habe "Blackout: Aussetzer" vergessen. Also liege ich doch mit 8:9 vorne, weil ein "Aussetzen" was völluig andere ist, als eine "Ohnmacht" oder ein "Totalversagen".

Zitat:
Ja, nun, das sehe ich eben anders. Ich finde eben einen Ausdruck, den auch diejenigen verstehen, die keine Formel-1-Experten sind, besser. Die Internationalität überzeugt mich in diesem Zusammenhang kein bisschen. Man sagt wohl zum Beispiel weiterhin "Reifen", obwohl das international nicht verstanden wird.


Weil es "Reifen" schon vorher gab und man sich Regelmäßig darüber unterhalten hat. Die "Pole Position" sagt aber etwas anderes, bzw. noch etwas mehr aus, als bloß "Erste Position". Es ist nunmal "Die vorderste, innerste Startposition im Motorsport (oder beim Pferderennen)".

Zitat:
Ich habe nichts gegen eine Fachsprache und innerhalb der Formel-1-Teilnehmer wird es auch eine solche geben und dort ist es dann völlig in Ordnung, "Pole Position" zu sagen. Dass man aber in einer deutschen Zeitung eine Überschrift "XY in pole position" macht, finde ich nicht gut.


Heul doch! zwinkern

Wer sich nicht für Formel1 interessiert wird aber auch nichts damit Anfangen könne, wenn irgendwo steht "Alnso starte als Erster"...

Zitat:
Meine Position ist folgende: es gibt sinnvolle und nicht sinnvolle Anglizismen. Ich finde beide Extrempositionen (auf keinen Fall Anglizismen <-> Anglizismen sind immer supertoll) ungut und ebenso finde ich Leute ungut, die meinen, es könne nur diese beiden Positionen geben.

Fremdwörter aus anderen Sprachen können, wenn sie unnötig und nur zum Angeben verwendet werden, ebenso nerven wie unnötige Anglizismen.


Ich stimme Dir im Großen und Ganzen zu. Es ist ersten nicht für Fünf Pfenning besser, wenn man sich hinsetzt und für z.T. schon etablierte Anglizismen krampfhaft Deutsche Entsprechungen sucht. Wenn mein Großvater weiß, was ein Laptop ist, dann ist das höchstwahrscheinlich ein Deutsches Wort. Egal, wo es mal hergekommen sein mag.

Zweitens sollte man sich auch in den anderen Fällen wenigsntens etwas mehr Mühe geben, wenn vorgibt die Deutsche Sprache lläge einem am Herzen. Und das misslingt nunmal gründlich, wenn man gegen Anglizismen wettert und dabei komplett darauf Verzichtet, Wörter aus anderen Sprachen auch nur zu beachten. Wieso darf ich nicht "Laptop" sagen, wenn der Artikel in dem das steht statt einem Verfasser einen Autor hat?

Und drittens ist es einfach albern gleich jedem der eine Anglizismus benutzt zu unterstellen, er würde sich nur wichtig machen wollen. Ich mache mich nicht wichtig, wenn ich "Laptop" sage, sondern ich rede dann von einem mobilen Computer, der auf dem Schoß des Nutzers Platz findet. Ich m,ache mich allerdings lächerlich, wenn ich von einem Klapprechner rede, der zudem noch ein groß genug sein könnte, um eben kein Laptop mehr sein zu können.)

Auch wer "Pole Position" sagt benutzt erstmal nur einen Fachjargon. Ob das im Einzelfall angebracht ist oder nicht, ist eine andere, zweitrangige Frage. Es gibt aber genügend Situationen, in denen ich von der "Pole" reden kann, ohne daß das gleich falsch oder verwerflich wäre.
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#649435) Verfasst am: 28.01.2007, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Jürgen Trabant: PRENZLBERG MEETS MIT

Zitat:
Die Native Speakers des Englischen nehmen natürlich nicht die geringste Rücksicht auf die fremden Ohren. Da sie selber keine Fremdsprachen lernen, kommt ihnen der Gedanke an mögliche Schwierigkeit beim Verstehen gar nicht in den Sinn. Bei den Nicht-Natives versteht man Deutsche natürlich prächtig, aber es ist auch immer ein bisschen peinlich, ihnen zuzuhören (weil man weiß, dass man selber auch so ähnlich redet). Holländer und Skandinavier sind wunderbar zu verstehen, aber die machen sowieso immer alles richtig. Englisch sprechenden Franzosen verzeiht man alles, ihre schöne Muttersprache macht auch ihr Englisch noch charmant. Bei Italienern muss man sich das Gehörte geschrieben denken, dann kommt man darauf, was sie meinen könnten. Die neuen Versionen aus dem Osten sind außerordentlich gewöhnungsbedürftig. Bei Chinesen und Japanern versagt das Ohr.

Und wenn sie denn gegeben ist, dann macht die Verständlichkeit allein natürlich auch noch keinen guten Akademie-Vortrag aus. Ein Vortrag sollte ja nicht nur die Verlautbarung von Messdaten sein. Er könnte ja auch witzig, gut formuliert, angenehm zu hören, tiefgründig, geistreich oder Ähnliches sein. Amerikanische Wissenschaftler sind Meister in dieser Kunst, aber die sind ja auch Muttersprachler. Habe ich jemals - außer von Lepenies natürlich - einen wirklich brillanten englischen Vortrag eines Nicht-Native-Speakers oder eines nicht in Amerika lebenden Wissenschaftlers gehört?


Kurzfassung: Deutsch als Wissenschaftssprache

Deutsch als Wissenschaftssprache - Resolution des Erweiterten Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes
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Keller
last neoliberal standing and car of the year 1983!



Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#649439) Verfasst am: 28.01.2007, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="[url=http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=649382#649382]Alchemist[/url
Oder noch schlimmer:

Nudel'n - montag's[/quote]


das hab ich letzten in einer pn in einem anderen forum erhalten:

Zitat:
das war mein prob´lem!





Zitat:
Ja, nun, das sehe ich eben anders. Ich finde eben einen Ausdruck, den auch diejenigen verstehen, die keine Formel-1-Experten sind, besser. Die Internationalität überzeugt mich in diesem Zusammenhang kein bisschen. Man sagt wohl zum Beispiel weiterhin "Reifen", obwohl das international nicht verstanden wird.

Ich habe nichts gegen eine Fachsprache und innerhalb der Formel-1-Teilnehmer wird es auch eine solche geben und dort ist es dann völlig in Ordnung, "Pole Position" zu sagen. Dass man aber in einer deutschen Zeitung eine Überschrift "XY in pole position" macht, finde ich nicht gut.


das ist mir ehrlich gesagt zu dogmatisch. Ich interessiere mich null für Formel 1 und halte Motorsport generell für ziemlich hirnrissig (sorry), aber ich weiß, was man unter der Pole Position versteht. Darf eine Zeitung dann auch nicht mehr vom Peleton (Radsport), Cut (Boxen) oder Dunking (Basketball) sprechen?


Zitat:
Nö, nicht generell. Es gibt mE sinnvolle Anglizismen und blöde Anglizismen. Man muss dabei auch immer bedenken, dass sehr viele Deutsche (vor allem ältere) kein Englisch können. Eine überflüssige nur dem Jugendwahn geschuldete Verwendung von Anglizismen sollte mE vermieden werden. Warum muss ein Fahrgast zum "DB Service Point" gehen, was er gar nicht versteht, wenn er kein Englisch kann? Warum kann man das nicht in deutsch benennen?



Zustimmung, wobei es DB-Service-Points in erster Linie bei größeren Bahnhöfen gibt, bei denen man auch mal mit dem ein oder anderen internationalen Gast rechnen kann. Daher hätte ich in diesem Fall keine grundsätzlichen Probleme, mit einer englischen Bezeichnung.
Allerdings rollen sich beim DB Service Point meinem Sprachgefühl die Zehennägel hoch.




Airbag: Prallkissen

Benchmark: Messlatte


Blackout: Aussetzer

Brainstorming: Denkrunde

Callcenter: Rufdienst

Display: Sichtfeld

E-Commerce: Netzhandel

Event: Hingeher


Fast Food: Schnellkost

Flatrate: Pauschale

Homepage: Startseite

Laptop: Klapprechner

No-Go-Area: Meidezone

Pole Position: Startplatz 1

Public Viewing: Schau-Arena

Stalker: Nachsteller

Workshop: Arbeitstreff



ich hab's mal farbig markiert. grün = gut, orange = blöd oder heikel, aber noch akzeptabel, dunkelrot = schlecht oder falsch.
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Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#649440) Verfasst am: 28.01.2007, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Der Einfluss einer Fremdsprache bereichert eine bestimmte Sprache nicht wirklich. Es geht dabei eigentlich immer nur darum, den Eindruck von Modernität zu erwecken. Das Deutsche hat das allerdings wirklich nicht nötig. Eigentlich alle englischsprachigen Wissenschaftler oder sonstwie kulturschaffend Angagierten, die des Deutschen einigermaßen mächtig sind und von denen Ich wüsste, finden, dass die Ausdrucksmöglichkeit und Präzision im Deutschen wesentlich größer sind. Ich sehe keinen Grund für eine anglifizierte deutsche Wissenschaft. Gerade die geistige Elite sollte sich doch einer mehrsprachigen Kommunikation stellen können.

Gruß,

Semnon
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boomklever
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Anmeldungsdatum: 25.07.2006
Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#649443) Verfasst am: 28.01.2007, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Oder noch schlimmer:

Nudel'n

Lachen Hübsch! Hast du das tatsächlich mal wo in freier Wildbahn gelesen?
_________________

Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#649444) Verfasst am: 28.01.2007, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(1:1) Benchmark: Messlatte
Messlatte bezeichnet nur einen Datenpunkt - das Wort wird so verstanden. "Benchmark" hingegen bezeichnet aber zusätzlich sowohl einen Vergleichs- bzw. Leistungstest als auch das Ergebnis eines solchen Tests.

Je nachdem, was gemeint ist, kann man ein entsprechendes Wort verwenden.

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(1:2) Brainstorming: Denkrunde
Schon alleine deshalb faslch, weil ich ein Brainstorming auch alleine machen kann. Auch falsch, weil eine "Runde" nicht das gleiche rüberbringt, wie ein "Sturm" oder "Ansturm".

Meiner Meinung nach geht es hier darum, dass es im Gehirn so richtig stürmt, um frei und locker neue Gedanken zu finden.

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(1:3) Callcenter: Rufdienst
Falsch, weil es wenigstens "Anruf" hätte heissen sollen. Da steht neimand und schreit in der Gegend rum. Außerdem ist ein "Dienst" was anderes als eine "Zentrale" in der u.a. auch Dienste verrichtet werden können.

"Telefonzentrale"

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(3:5) Fast Food: Schnellkost
... wobei kein Mensch "Kost" sagt.

Es sagt aber auch keiner Fast Food. Und wenn keiner Kost sagt, dann können wir ja damit anfangen.

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(6:6) No-Go-Area: Meidezone
"No-Go" heißt "No-Go" und nicht hä-wischiwaschi-vieleicht-lassen-wir-das-doch-lieber-bleiben.

Doch, heißt es in der Praxis schon. "No-Go" ist ziemlich wischiwaschi. "Schlechte Gegend" viele mir spontan ein.

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(7:6) Pole Position: Startplatz 1
Auch wenn ich an Pole Position anch wie vor nichts falsches finde zwinkern

"erster Platz"

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(7:7) Public Viewing: Schau-Arena
Nochmal: Eine "Arena" ist ein Gebäude oder ein Ort, ein "Viewing" ist eine Veranstaltung. (Oder ein Event, halt.)

"Freiluftübertragung"

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(8:7) Stalker: Nachsteller
Ich bin mit "Nachstellen" nicht zufriden, weil "Stalking" mir mehr zu sein scheint, als bloßes "Nachstellen". Ich lass es aber mal durchgehen, weil die Konnotation sich immer erst mit der Zeit einstellt. Ich würde aber trotzdem behaupten, daß ich jemandem nachstellen kann, ohne ein Stalker zu sein.

Juristisch heißt es "beharrliches verfolgen".

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(8:8 ) Workshop: Arbeitstreff
Bei einem Workshop sollte nicht "gearbeitet" werden, sondern das Lernen steht im Mittelpunkt.

"Übung", "Kurs"

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ich seh grad ich habe "Blackout: Aussetzer" vergessen. Also liege ich doch mit 8:9 vorne, weil ein "Aussetzen" was völluig andere ist, als eine "Ohnmacht" oder ein "Totalversagen".

Wo liegt hier dein Problem? Du bietest uns ja selber verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten an.
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Keller
last neoliberal standing and car of the year 1983!



Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#649445) Verfasst am: 28.01.2007, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Jürgen Trabant: PRENZLBERG MEETS MIT

Zitat:
Die Native Speakers des Englischen nehmen natürlich nicht die geringste Rücksicht auf die fremden Ohren. Da sie selber keine Fremdsprachen lernen, kommt ihnen der Gedanke an mögliche Schwierigkeit beim Verstehen gar nicht in den Sinn. Bei den Nicht-Natives versteht man Deutsche natürlich prächtig, aber es ist auch immer ein bisschen peinlich, ihnen zuzuhören (weil man weiß, dass man selber auch so ähnlich redet). Holländer und Skandinavier sind wunderbar zu verstehen, aber die machen sowieso immer alles richtig. Englisch sprechenden Franzosen verzeiht man alles, ihre schöne Muttersprache macht auch ihr Englisch noch charmant. Bei Italienern muss man sich das Gehörte geschrieben denken, dann kommt man darauf, was sie meinen könnten. Die neuen Versionen aus dem Osten sind außerordentlich gewöhnungsbedürftig. Bei Chinesen und Japanern versagt das Ohr.

Und wenn sie denn gegeben ist, dann macht die Verständlichkeit allein natürlich auch noch keinen guten Akademie-Vortrag aus. Ein Vortrag sollte ja nicht nur die Verlautbarung von Messdaten sein. Er könnte ja auch witzig, gut formuliert, angenehm zu hören, tiefgründig, geistreich oder Ähnliches sein. Amerikanische Wissenschaftler sind Meister in dieser Kunst, aber die sind ja auch Muttersprachler. Habe ich jemals - außer von Lepenies natürlich - einen wirklich brillanten englischen Vortrag eines Nicht-Native-Speakers oder eines nicht in Amerika lebenden Wissenschaftlers gehört?


Kurzfassung: Deutsch als Wissenschaftssprache

Deutsch als Wissenschaftssprache - Resolution des Erweiterten Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes




hierzu noch eine Anmerkung. Als ich noch Politik und vor allem Ethnologie studiert habe, waren die zu lesenden Texte und Bücher zu einem großen Teil auf Englisch gehalten. War der Verfasser Mutterpsrachler, war dies kein Problem. Ich kann nun mal Englisch. War der Verfasser jedoch Deutscher oder sonst ein nich-Muttersprachler, geriet das Lesen nur allzu oft zum Krampf. Völlig abgedrehte Satzkonstruktionen, ungebräuchliche Ausdrücke oder unnötig verkomplizierte Schachtelsätze waren da eigentlich die Regel. Seither sehe ich die Dominanz des Englischen in der Wissenschaft zumindest kritisch. Der Anspruch, für die komplette Fachwelt verständlich zu verfassen, ist ja durchaus lobenswert. Aber ich behaupte, dass auch jeder Engländer oder Ami die Bücher nach zehn Seiten weggeworfen hätte, weil er sich in seinem Sprachgefühl beleidigt sähe.
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#649451) Verfasst am: 28.01.2007, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Begründen wir also unsere Meinungen und sehen dann weiter.
(1:0) Airbag: Prallkissen
Finde ich okay. Nur haben die Dinger schon Airbags geheissen, so daß Prallkissen hier keinerlei Vorteil hat - außer, das es ein Deutsches Wort wäre, was ich persönlich aber völlig egal finde.

Sehe ich auch so.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(1:1) Benchmark: Messlatte
Messlatte bezeichnet nur einen Datenpunkt - das Wort wird so verstanden. "Benchmark" hingegen bezeichnet aber zusätzlich sowohl einen Vergleichs- bzw. Leistungstest als auch das Ergebnis eines solchen Tests.

Die Übersetzung "Messlatte" ist hier Quatsch. Leistungstest trifft's viel besser.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(1:2) Brainstorming: Denkrunde
Schon alleine deshalb faslch, weil ich ein Brainstorming auch alleine machen kann. Auch falsch, weil eine "Runde" nicht das gleiche rüberbringt, wie ein "Sturm" oder "Ansturm".

Denkrunde finde ich auch nicht gut. Besser wäre vielleicht "Ideensammlung".

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(1:3) Callcenter: Rufdienst
Falsch, weil es wenigstens "Anruf" hätte heissen sollen. Da steht neimand und schreit in der Gegend rum. Außerdem ist ein "Dienst" was anderes als eine "Zentrale" in der u.a. auch Dienste verrichtet werden können.

"Callcenter" finde ich blöd. "Rufdienst" ist aber auch nicht besser. Habe keinen Gegenvorschlag.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(1:4) Display: Sichtfeld
Außer im Kino fällt mir keine Situation ein, in der ich wollen würde, daß Display und Sichtfeld was miteiander zu tun haben. Was ist falsch mit "Bildschirm", "Anzeige", "Anzeigetafel", "Tafel", "Poster" oder "Plakat"? (Und wieso sagt mir keiner, um welchge Art von "Display" es hier geht?) Jedenfalls ist "Sichtfeld" was völlig anderes.

Sehe ich auch so.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(2:4) E-Commerce: Netzhandel
Ich bin mal großzügig, wobei "E-" weitreichender ist, als "Netz-".

"E-Commerce" finde ich mal wieder blöd. Ich würde aber lieber "Internethandel" sagen.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(2:5) Event: Hingeher
Da ginbt es bessere Begriffe für, jenachdem was für ein "Event" man meint. "Veranstaltung" oder eventuell auch "Aktion" würden aber immer passen.

Ja, ich würde auch "Veranstaltung" sagen.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(3:5) Fast Food: Schnellkost
... wobei kein Mensch "Kost" sagt.

"Fast Food" finde ich in Ordnung.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(6:5) Laptop: Klapprechner
Obwohl natürlich "Klapprechner" irgendwie völlig an der Sache vorbeigeht. Mein Tower hat auch zwei Klappen ... "Tragbarer Computer" ist doch völlig okay, oder?

Ja, ist mir aber zu lang, ich sage "Laptop".

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(6:6) No-Go-Area: Meidezone
"No-Go" heißt "No-Go" und nicht hä-wischiwaschi-vieleicht-lassen-wir-das-doch-lieber-bleiben.

Ja, "Meidezone" ist seltsam. Habe ich auf die Schnelle kein besseres Wort für.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(7:7) Public Viewing: Schau-Arena
Nochmal: Eine "Arena" ist ein Gebäude oder ein Ort, ein "Viewing" ist eine Veranstaltung. (Oder ein Event, halt.)

Mit ist der Nutzen dieses Wortes nicht einsichtig. Niemand würde sagen: "Ich gehe heute zum Public Viewing." Man würde sagen: "Ich schaue mir das Spiel X auf der Leinwand auf dem Y-Platz an."

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(8:8 ) Workshop: Arbeitstreff
Bei einem Workshop sollte nicht "gearbeitet" werden, sondern das Lernen steht im Mittelpunkt.

Workshop ist mE ein überflüssiges Wort, weil es zu allgemein ist. Seminar, Arbeitstreffen, Lehrgang sind, je nach Kontext, präziser.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Wer auf Krampf Anglizismen vermeiden möchte, der sollte nixcht nur im Einzelfal lbegründen warum ein Deutsches Wort besser wäre, der sollte auch in der Lage sein Alternativen zu wählen, die deutlich weniger gekünstelt wirken, als das beim Anglizismus der Fall sein könnte.

Ja.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Sonst greift nämlich das Argument hgegen die Anglizismen nicht mehr. (Lass' ich aber eh nicht gelten. Wenn es einen guten, Deutschen Begriff gibt - wie etwa "Veranstaltung" oder "Pauschale" dann ist es in der Tat überflüssig, den Anglizismus zu verwenden. Aber es gab vor der Einführung des Begriffs "Laptop" keine anderen "Klappcomputer", somit ist hier das Deutsche Wort gekünstelt und hat keine Vorteile.

Ja.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich habe nichts gegen eine Fachsprache und innerhalb der Formel-1-Teilnehmer wird es auch eine solche geben und dort ist es dann völlig in Ordnung, "Pole Position" zu sagen. Dass man aber in einer deutschen Zeitung eine Überschrift "XY in pole position" macht, finde ich nicht gut.

Heul doch! zwinkern

Wer sich nicht für Formel1 interessiert wird aber auch nichts damit Anfangen könne, wenn irgendwo steht "Alnso starte als Erster"...

Naja, ich behaupte jetzt einfach mal so, dass die Schlagzeile "Schumacher in Startposition 1" sehr viel mehr Leuten verständlich ist, als die Schlagzeile "Schumacher in pole position".

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Auch wer "Pole Position" sagt benutzt erstmal nur einen Fachjargon. Ob das im Einzelfall angebracht ist oder nicht, ist eine andere, zweitrangige Frage.

Wieso das? Das ist mMn die wichtige Frage. Es kommt auf den Kontext an. Wenn in der Filmindustrie von "Location" oder von "Catering" gesprochen wird, dann finde ich das in Ordnung. Wenn diese Worte aber bei unpassender Gelegenheit verwendet werden, wird es oft affig.

Wenn auf einem wissenschaftlichen Kongress die Fachsprache verwendet wird, ist das ebenso völlig in Ordnung. In einer populärwissenschaftlichen Veröffentlichung ist sie aber vielleicht fehl am Platze.
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#649452) Verfasst am: 28.01.2007, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:

Airbag: Prallkissen

Benchmark: Messlatte


Blackout: Aussetzer

Brainstorming: Denkrunde

Callcenter: Rufdienst

Display: Sichtfeld

E-Commerce: Netzhandel

Event: Hingeher


Fast Food: Schnellkost

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Laptop: Klapprechner

No-Go-Area: Meidezone

Pole Position: Startplatz 1

Public Viewing: Schau-Arena

Stalker: Nachsteller

Workshop: Arbeitstreff



ich hab's mal farbig markiert. grün = gut, orange = blöd oder heikel, aber noch akzeptabel, dunkelrot = schlecht oder falsch.


Interessant, wie wir da abweichen. (Ich hab jetzt mal zusätzlich die Unterstrichen, wo wir beiden mehr oder weniger einer Meinung waren. Bei "Public Viewing und Pole Position" fehlt bei Dir die Farbe). Wir sind uns fünfmal einig, daß ein Vorschlag schlecht ist, und nur bei 3 Begriffen finden wir ihn zumindestens beide Akzeptabel.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#649453) Verfasst am: 28.01.2007, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Deutsch als Wissenschaftssprache - Resolution des Erweiterten Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes


Hehe, pwned. Cool
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#649457) Verfasst am: 28.01.2007, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Wo liegt hier dein Problem? Du bietest uns ja selber verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten an.


Mein Problem liegt darin, daß die Leute die solche Listen veröffentlichen in den mir bekannten Fällen durch die Bank weg die Deutsche Sprache nicht annähernd gut genug zu beherrschen scheinen, als daß sie sich als deren Hüter und Bewahrer aufspielen sollten.

Mein Problem liegt darin, daß alleine die Idee man könne Worte derart 1:! umsetzen so dermaßen Schwachsinnig ist, daß man sich eigentlich nicht weiter darüber unterhalten sollte. Genau das tun aber die Beschützer der Deutschen Sprache: Sie verleugnen schlicht die Komplexität der ganzten sache und tun so, als wäre alles wieder in Ordnung, wenn man statt "Fastfood" "Schnellkost" sagt, ohne daß überhaupt klar ist, ob es eigentlich ein Problem gibt, bzw. was das denn für eins sein sollte.

Daß man einige Begriffe übertragen könnte bedeutet noch lange nicht, daß es sinnvoll wäre das auch zu tun und noch viel weniger daß es falsch wäre, daß nicht zu tun.
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Beitrag(#649458) Verfasst am: 28.01.2007, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ja, nun, das sehe ich eben anders. Ich finde eben einen Ausdruck, den auch diejenigen verstehen, die keine Formel-1-Experten sind, besser. Die Internationalität überzeugt mich in diesem Zusammenhang kein bisschen. Man sagt wohl zum Beispiel weiterhin "Reifen", obwohl das international nicht verstanden wird.

Ich habe nichts gegen eine Fachsprache und innerhalb der Formel-1-Teilnehmer wird es auch eine solche geben und dort ist es dann völlig in Ordnung, "Pole Position" zu sagen. Dass man aber in einer deutschen Zeitung eine Überschrift "XY in pole position" macht, finde ich nicht gut.

das ist mir ehrlich gesagt zu dogmatisch. Ich interessiere mich null für Formel 1 und halte Motorsport generell für ziemlich hirnrissig (sorry), aber ich weiß, was man unter der Pole Position versteht. Darf eine Zeitung dann auch nicht mehr vom Peleton (Radsport), Cut (Boxen) oder Dunking (Basketball) sprechen?

Ach, stell mich doch nicht gleich als dogmatisch hin. Ich sage nicht, was jemand darf oder nicht darf, ich sage nur, was ich besser finde. Das ist mMn ein Unterschied. Bei "Pole Position" kann man eben leicht für jeden verständlich, auch wenn er sich eigentlich nicht für Formel 1 interessiert, stattdessen "Startposition 1" sagen.

Keine Ahnung, was Peleton oder Cut ist. (Bitte nicht erklären, ich will das auch nicht wissen). Für "Dunking" wüsste ich nun keine selbsterklärende Übersetzung, deswegen sehe ich keinen Grund dafür, ein ebenso unverständliches deutsch klingendes Wort zu erfinden.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#649462) Verfasst am: 28.01.2007, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:

Airbag: Prallkissen

Benchmark: Messlatte


Blackout: Aussetzer

Brainstorming: Denkrunde

Callcenter: Rufdienst

Display: Sichtfeld

E-Commerce: Netzhandel

Event: Hingeher


Fast Food: Schnellkost

Flatrate: Pauschale

Homepage: Startseite

Laptop: Klapprechner

No-Go-Area: Meidezone

Pole Position: Startplatz 1

Public Viewing: Schau-Arena

Stalker: Nachsteller

Workshop: Arbeitstreff



ich hab's mal farbig markiert. grün = gut, orange = blöd oder heikel, aber noch akzeptabel, dunkelrot = schlecht oder falsch.


Interessant, wie wir da abweichen. (Ich hab jetzt mal zusätzlich die Unterstrichen, wo wir beiden mehr oder weniger einer Meinung waren. Bei "Public Viewing und Pole Position" fehlt bei Dir die Farbe). Wir sind uns fünfmal einig, daß ein Vorschlag schlecht ist, und nur bei 3 Begriffen finden wir ihn zumindestens beide Akzeptabel.


Hier erkennt man sehr schön, wie unnötig Anglizismen doch eigentlich sind: In keinem einzigen Beispiel liegt eine wesentliche Abkürzung oder in sonst einem Sinne eine effektivere Gestaltung des Sprachgebrauchs vor. Die grünen Beispiele sind lediglich Fälle, in denen es wenigstens nicht weniger praktisch ist einen Anglizismus zu gebrauchen. Offensichtlich geht es beim Gebrauch von Anglizismen primär um Ästhetik.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#649463) Verfasst am: 28.01.2007, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Duke heißt aber nunmal nicht Graf.


Ist ja schon gut...
schaumal: hab schon ergänzt, dass es "Herzog" heissen müsste.
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Rasmus
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Beitrag(#649465) Verfasst am: 28.01.2007, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Wieso das? Das ist mMn die wichtige Frage.


Äh, ja, nee....

Zitat:
Es kommt auf den Kontext an. Wenn in der Filmindustrie von "Location" oder von "Catering" gesprochen wird, dann finde ich das in Ordnung. Wenn diese Worte aber bei unpassender Gelegenheit verwendet werden, wird es oft affig.


Stellt sich dann aber die Frage,welche Gelegenheiten "unpassend" sind, und dann, was man da tun kann oder sollte. Und lange Listen mit schlechten Übersetzungsvorschlägen sind nichts weiter als billige PR-Stunts ( Mr. Green ).

Zitat:
Wenn auf einem wissenschaftlichen Kongress die Fachsprache verwendet wird, ist das ebenso völlig in Ordnung. In einer populärwissenschaftlichen Veröffentlichung ist sie aber vielleicht fehl am Platze.


Wenn ich einen Artikel über ein Fachthema lesen will, dann ist es nicht zuviel verlangt, daß ich mich ein wenig mit der Thematik beschäftige. Insbesondere wenn es um Worte geht die einigermaßen verbreitet sind. Wieso ist es zuviel verlangt, daß jemand sich die Mühe macht herauszufinden, was "Pole Position" bedeutet? Von Nichts kommt nunmal nichts.
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Kiki
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Beitrag(#649467) Verfasst am: 28.01.2007, 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:


Rasmus hat folgendes geschrieben:

(7:6) Pole Position: Startplatz 1
Auch wenn ich an Pole Position anch wie vor nichts falsches finde zwinkern

"erster Platz"

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(7:7) Public Viewing: Schau-Arena
Nochmal: Eine "Arena" ist ein Gebäude oder ein Ort, ein "Viewing" ist eine Veranstaltung. (Oder ein Event, halt.)

"Freiluftübertragung"


Also erster Platz alleine reicht nicht. Schließlich bist du Sieger, wenn du den ersten Platz hast. Erster Startplatz müsste es schon mindestens sein.

Und so weit ich weiß ist auch eine Übertragung in einer Kneipe Public Viewing.
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Keller
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Beiträge: 1411

Beitrag(#649468) Verfasst am: 28.01.2007, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
nteressant, wie wir da abweichen. (Ich hab jetzt mal zusätzlich die Unterstrichen, wo wir beiden mehr oder weniger einer Meinung waren. Bei "Public Viewing und Pole Position" fehlt bei Dir die Farbe). Wir sind uns fünfmal einig, daß ein Vorschlag schlecht ist, und nur bei 3 Begriffen finden wir ihn zumindestens beide Akzeptabel.



Public Viewing hab ich vergessen. Das ist für mich die schlechteste Übersetzung der Liste. Pole Position kann ich nicht bewerten. Die Übersetzung ist natürlich völlig korrekt und eigentlich auch brauchbar, aber ich sehe schlicht null Notwendigkeit, Pole Position zu ersetzen. Und auch wenn ich mich im Motorsport nicht auskenne, meine ich zu glauben, dass Startposition 1, oder erster Startplatz ohnehin bereits als Synonym zur Pole Position verwendet wird.



Zitat:
Hier erkennt man sehr schön, wie unnötig Anglizismen doch eigentlich sind: In keinem einzigen Beispiel liegt eine wesentliche Abkürzung oder in sonst einem Sinne eine effektivere Gestaltung des Sprachgebrauchs vor. Die grünen Beispiele sind lediglich Fälle, in denen es wenigstens nicht weniger praktisch ist einen Anglizismus zu gebrauchen. Offensichtlich geht es beim Gebrauch von Anglizismen primär um Ästhetik.



Natürlich spielt Ästhetik eine Rolle und dagegen ist ja überhaupt nix einzuwenden. Ich bezweilfe sehr, dass man einer Sprache einen gefallen tut, wenn man zwanghaft fremde Einflüsse vermeidet und dabei die Ästhetik völlig außer acht lässt. Wie soll ein Heranwachsender ein positives Empfinden für die deutsche Sprache entwickeln, wenn er Müllwörter wie Schau-Arena oder Hingeher lesen oder sogar benutzen soll.

Und deine andere Ausführung halte ich schlicht für falsch. Ein Rufdienst ist ein Rufdienst und kein Callcenter. Und ein Display ist mit Sichtfeld einfach völlig unzureichend übersetzt. Und Denkrunde würde ich allenfalls als Übersetzung für "think tank" gelten lassen, aber ein Brainstorming bezeichnet schlicht etwas anderes.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#649469) Verfasst am: 28.01.2007, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es kommt auf den Kontext an. Wenn in der Filmindustrie von "Location" oder von "Catering" gesprochen wird, dann finde ich das in Ordnung. Wenn diese Worte aber bei unpassender Gelegenheit verwendet werden, wird es oft affig.

Stellt sich dann aber die Frage,welche Gelegenheiten "unpassend" sind, und dann, was man da tun kann oder sollte. Und lange Listen mit schlechten Übersetzungsvorschlägen sind nichts weiter als billige PR-Stunts ( Mr. Green ).

Ich glaube, das Problem liegt darin, dass wir die Liste unterschiedlich ansehen. Ich sehe sie als Denkanstoß zur Reflektion über Sprache. Mehr nicht. Dazu muss ich nicht alle Vorschläge gut oder passend finden.

Du scheinst von bösen Intentionen der Verfasser auszugehen, von Dogmatismus, der Dich zu etwas zwingen will. Deswegen lehnst Du sie ab.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn auf einem wissenschaftlichen Kongress die Fachsprache verwendet wird, ist das ebenso völlig in Ordnung. In einer populärwissenschaftlichen Veröffentlichung ist sie aber vielleicht fehl am Platze.

Wenn ich einen Artikel über ein Fachthema lesen will, dann ist es nicht zuviel verlangt, daß ich mich ein wenig mit der Thematik beschäftige. Insbesondere wenn es um Worte geht die einigermaßen verbreitet sind.

Ja, schon. Bloß ist mein Eindruck der, dass es in Deutschland sehr schick ist, möglichst unverständlich zu reden. Das soll dann irgendwie von Intelligenz zeugen. In englischsprachigen Ländern scheint es mir eine andere Tradition zur Wissensweitergabe der Wissenschaft zu geben. Dort ist "Populärwissenschaft" nicht so negativ belegt wie hier und viele bekannte Wissenschaftler schreiben allgemein verständliche Werke. Ich würde mir wünschen, dass Wissenschaft in Deutschland mehr den Anspruch hätte, allgemein verständlicher zu werden.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Wieso ist es zuviel verlangt, daß jemand sich die Mühe macht herauszufinden, was "Pole Position" bedeutet? Von Nichts kommt nunmal nichts.

Warum sollte man das verlangen? Warum sollte eine alte Frau, die kein Englisch kann, lernen, was "Pole Position" heißt? Seltsames Ansinnen. Vielleicht hätte es die Frau trotzdem interessiert, dass Schumacher auf Platz 1 startet.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#649471) Verfasst am: 28.01.2007, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Keller

Damit ist doch lediglich festgestellt, dass es im Englischen Wörter gibt, für die es im Deutschen keine Übersetzung gibt, was eine weithin bekannte Tatsache ist. Ich frage mich, wie daraus ein Widerspruch zu einer meiner 'Ausführungen' herzustellen sein soll. Die Meisten Deiner Beispiele, die zeigen sollen, wie dumm man ohne Anglizismen doch dastehen würde, sind wohl eher bewußt unschöne Übersetzungen. Davon, dass man die deutsche Sprache 'rein' halten sollte, habe ich ohnehin nichts gesagt. In dieser Form irgendwas 'aufzwingen' oder 'verordnen' zu wollen, wäre in der Tat ein Grund nicht nur von der deutschen Sprache etwas abgestoßen zu sein...

Ein Manko an Kreativität im eigenen Kulturraum kann gewiß nicht durch Verordnungen kompensiert werden. Die Meinung, dass durch diverse Anglizismen eine Bereicherung stattfindet, halte ich eher für eine zweifelhafte Ausflucht, die durch eine starke Attraktion der angloamerikanischen Welt insgesamt gefördert wird. Aber nicht alle mögen Hip Hop...

Gruß,

Semnon
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
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Wohnort: Wien

Beitrag(#649490) Verfasst am: 28.01.2007, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Deutsch als Wissenschaftssprache - Resolution des Erweiterten Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes


Hehe, pwned. Cool

Nix pwned. Hast du die Artikel gelesen? Es geht nicht um vereinzelte Anglizismen und fundamentalistische Sprachsäuberung, sondern darum, dass in manchen Wissenschaften überhaupt kein Deutsch mehr gesprochen wird.

Erst letztens gab es eine ORF-Diskussion zum Thema zur Globalen Erwärmung. Zwei der anwesenden deutschen Wissenschaftler haten merkbar Probleme, sich richtig auszudrücken.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Mein Problem liegt darin, daß die Leute die solche Listen veröffentlichen in den mir bekannten Fällen durch die Bank weg die Deutsche Sprache nicht annähernd gut genug zu beherrschen scheinen, als daß sie sich als deren Hüter und Bewahrer aufspielen sollten.

Und wir beide können es auch nicht besser. Eine andere Sprache zu übersetzen, ist viel schwieriger, als sie zu verstehen. Da muss man eben darüber nachdenken, wie man einen Sachverhalt am Besten beschreiben kann. Deshalb sollte man schon von Anfang an Deutsch nutzen und deshalb sind auch Vordenker wichtig, die sich zumindestens hinsetzen und sich solche Übersetzungslisten einfallen lassen.

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Mein Problem liegt darin, daß alleine die Idee man könne Worte derart 1:! umsetzen so dermaßen Schwachsinnig ist, daß man sich eigentlich nicht weiter darüber unterhalten sollte. Genau das tun aber die Beschützer der Deutschen Sprache: Sie verleugnen schlicht die Komplexität der ganzten sache ...

Das sehe ich nicht so. Ich glaube eher, dass die Anglizismen-Befürworter zu wenig Mut zum Neologismus haben. Der Ami, der den ersten zusammenklappbaren Computer vor 20 Jahren einfach "Laptop" nannte, machte sich dabei auch keine großen Gedanken. Diese Wörter kommen nicht von Gott, sondern Menschen haben sich dazu entschlossen, sie zu verwenden. Wir haben zu wenig Mut dafür und holen uns die Worte von den Amis, denn die haben sie ja, weil sie sie einfach und unkompliziert erfunden haben. Den Deutschsprachigen, der zum gleichen Objekt viel treffender "Klapprechner" sagt, den lachen wir aus.

Neue Begriffsverwendungen sind meist Metaphern. "cruisen" wäre ein Beispiel. Ein Ami, der das erste Mal "I'm cruising in my cadillac" hört, dem ist die Bedeutung des Satzes klar, da er "cruising" schon aus einem anderen Kontext kennt. Es mag vielleicht zuerst einmal albern klingen, aber man gewöhnt sich dran. Wir fürchten uns aber offenbar davor.

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Daß man einige Begriffe übertragen könnte bedeutet noch lange nicht, daß es sinnvoll wäre das auch zu tun und noch viel weniger daß es falsch wäre, daß nicht zu tun.

Doch, das ist sehr sinnvoll. Denn wenn ein Begriff in unsere Sprache eingebettet ist, dann können wir besser darüber nachdenken. Wie wir an der mühsamen Erörterung der Übersetzungsliste erkannt haben, besteht offenbar eine Barriere zwischen deutschem und englischen Sprachverständnis.

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Also erster Platz alleine reicht nicht. Schließlich bist du Sieger, wenn du den ersten Platz hast. Erster Startplatz müsste es schon mindestens sein.

"Michael Schumacher startet heute vom ersten Platz"

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Und so weit ich weiß ist auch eine Übertragung in einer Kneipe Public Viewing.

"public viewing" kenne ich erst seit ein paar Wochen und es ist mir im Fernsehen gleich unangenehm aufgefallen.

Offenbar scheint der Begriff im Englischen gar nicht zu existieren. Wiki-Artikel dazu gibt es nur auf deutsch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Public_viewing
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#649522) Verfasst am: 28.01.2007, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hier mal meine Liste der obigen Wörter:

Airbag: Airbag

Benchmark: Leistungstest oder Vergleichstest

Blackout: Erinnerungslücke

Brainstorming: Ideensammlung

Callcenter: Anrufzentrale

Display: je nach Kontext: Bildschirm, Anzeige, Anzeigetafel

E-Commerce: Internethandel

Event: Veranstaltung

Fast Food: Imbissessen

Flatrate: Pauschale oder Pauschalpreis

Homepage: Homepage

Laptop: Laptop

No-Go-Area: Gefährliche Gegend bzw. Gefährliches Viertel

Pole Position: Startplatz 1

Public Viewing: wird wegen Irrelevanz ersatzlos gestrichen

Stalker: Nachsteller

Workshop: je nach Kontext: Seminar, Arbeitstreffen, Lehrgang
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Valen MacLeod
Antitheist



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Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#649550) Verfasst am: 28.01.2007, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Holly Blue hat folgendes geschrieben:
Ich finde den VDS sehr gut. Was sollen diese affigen Anglizismen? Selbst die Berufsbezeichnungen leiden darunter. Mit den Augen rollen

Ist halt eine Folge der Globalisierung.

Früher gab es Süsswaren im Kino zu kaufen... heute gibt es nur noch eine Concessions-Theke. Armselig sowas...
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#649551) Verfasst am: 28.01.2007, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Der Ami, der den ersten zusammenklappbaren Computer vor 20 Jahren einfach "Laptop" nannte, machte sich dabei auch keine großen Gedanken. Diese Wörter kommen nicht von Gott, sondern Menschen haben sich dazu entschlossen, sie zu verwenden. Wir haben zu wenig Mut dafür und holen uns die Worte von den Amis, denn die haben sie ja, weil sie sie einfach und unkompliziert erfunden haben. Den Deutschsprachigen, der zum gleichen Objekt viel treffender "Klapprechner" sagt, den lachen wir aus.


Bezeichnenderweise sagt der Profi in unserem Sprachraum Rechner, während der gemeine 'Consumer' Computer sagt.

Die Verwendung von Anglizismen steigt also reziprok zum Bidungs- und Qualifikationsniveau.
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"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
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chiring
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Beitrag(#649893) Verfasst am: 29.01.2007, 03:10    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:

Bezeichnenderweise sagt der Profi in unserem Sprachraum Rechner, während der gemeine 'Consumer' Computer sagt.

Kenn ich von den Leuten auch so.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(7:7) Public Viewing: Schau-Arena
Nochmal: Eine "Arena" ist ein Gebäude oder ein Ort, ein "Viewing" ist eine Veranstaltung. (Oder ein Event, halt.)

"Freiluftübertragung"


"Volksgucken" - hat ein Fußballgucker vorgeschlagen.


Airbag: Luftgurt zwinkern

Benchmark: Zielgröße

Brainstorming: Inspiration

Stalker: Nachläufer
_________________
.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#649906) Verfasst am: 29.01.2007, 04:50    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(3:5) Fast Food: Schnellkost
... wobei kein Mensch "Kost" sagt.

"Fast Food" finde ich in Ordnung.


Was ist an "Imbiss" so falsch?
_________________
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#650058) Verfasst am: 29.01.2007, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Rasmus hat folgendes geschrieben:
(3:5) Fast Food: Schnellkost
... wobei kein Mensch "Kost" sagt.

"Fast Food" finde ich in Ordnung.


Was ist an "Imbiss" so falsch?


Nichts.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#650067) Verfasst am: 29.01.2007, 13:17    Titel: Re: Gegner zum 'Verein Deutsche Sprache' Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Den VDS finde ich ekelhaft. Verbohrte, reaktionäre Sprachschützer:

http://vds-ev.de/

Gibts ein Gegenangebot?

Ja klar, es gibt mehrere Alternativen:

1. Linkslinke Anarchisten, die alles zerstören wollen, auch die Nazi-Sprache.
2. Verweichlichte Gutmenschen, die sich nicht trauen, der Verwässerung der deutschen Sprache entgegenzuwirken, weil das am Ende rassistisch wäre.
3. Neoliberale Managervereinigungen, bei denen die Inkompetenz sofort auffallen würde, wenn sie keine buzz-words mehr verwenden dürften. (Um mal ein buzz-word zu bringen.)
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#650076) Verfasst am: 29.01.2007, 13:23    Titel: Re: Gegner zum 'Verein Deutsche Sprache' Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Den VDS finde ich ekelhaft. Verbohrte, reaktionäre Sprachschützer:

http://vds-ev.de/

Gibts ein Gegenangebot?

Ja klar, es gibt mehrere Alternativen:

1. Linkslinke Anarchisten, die alles zerstören wollen, auch die Nazi-Sprache.
2. Verweichlichte Gutmenschen, die sich nicht trauen, der Verwässerung der deutschen Sprache entgegenzuwirken, weil das am Ende rassistisch wäre.
3. Neoliberale Managervereinigungen, bei denen die Inkompetenz sofort auffallen würde, wenn sie keine buzz-words mehr verwenden dürften. (Um mal ein buzz-word zu bringen.)


4. WoW-Nerds
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#650163) Verfasst am: 29.01.2007, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
[quote="Alchemist
Oder noch schlimmer:

Nudel'n - montag's



das hab ich letzten in einer pn in einem anderen forum erhalten:

Zitat:
das war mein prob´lem!


Das ist das Ende!

Ohnmacht Gute Nacht, ich gehe...
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Alchemist
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Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#650166) Verfasst am: 29.01.2007, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

boomklever hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Oder noch schlimmer:

Nudel'n

Lachen Hübsch! Hast du das tatsächlich mal wo in freier Wildbahn gelesen?


Hab das bei Wiki gelesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Deppenapostroph
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