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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#653602) Verfasst am: 04.02.2007, 02:32 Titel: Aberglauben und Spiele |
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Muss man abergläubisch sein, um an "Mensch ärgere Dich nicht", "Kniffel" oder anderen Spielen, bei denen vor allem das Glück entscheidet, Spass zu haben?
Aus rein rationaler Perspektive kann es einem doch egal sein, wenn man bei einem Würfelspiel verliert. Was man erwürfelt, hat ja nichts mit einem selbst zu tun, sondern liegt halt im Rahmen der statistischen Wahrscheinlichkeitsverteilung.
Dennoch verhalten sich auch Menschen, die ansonsten überhaupt nicht gläubig oder abergläubisch sind, in Spielsituationen abergläubisch und beschwören den Würfel oder Würfelbecher "Jetzt eine 5, eine 5, eine 5 und Du fliegst raus!" oder "Passt auf, jetzt würfele ich einen Kniffel."
Ist das Aberglaube, ein Zeichen von Irrationalismus, oder sind solche Spiele, deren Gesetzmässigkeiten sich ja rational erklären lassen, ein Bereich, in dem Irrationalismus und abergläubisches Engagement rational sind, weil man sich ja ansonsten dabei zu Tode langweilen würde?
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Louseign (-)
Anmeldungsdatum: 02.06.2006 Beiträge: 5585
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(#653628) Verfasst am: 04.02.2007, 09:50 Titel: |
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Warum sollte es denn in bestimmten Lebensbereichen nicht irrational zugehen? M.E. sind gerade die Elemente Spiel, Spaß und nicht zuletzt die Lust am Sex äußerst irrational. Sobald du versuchst, mit der Ratio da heranzugehen, trocknen sie dir aus. Natürlich kannst du auch auf spielerische Weise sehr nützliche Dinge vollbringen - das Spielerische selbst jedoch entzieht sich jeder Ratio.
Für mich ist es wichtig, auseinanderzuhalten, wo es auf rationales Handeln ankommt, und wo man das Irrationale nicht nur zulassen darf, sondern sogar muss, um an Lebensqualität zu gewinnen. Entscheidend ist, dass man sich außerhalb des Spiels bewusst ist, dass man einen Würfel nicht durch Zaubersprüche beeinflussen kann. Ich finde es nicht einmal verkehrt, von Zauberei, Fabel- und Märchenwesen etc. zu träumen, solange man sich im übrigen Leben darüber klar ist, dass das keine Realität, sondern eben nur ein Traum ist.
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#653640) Verfasst am: 04.02.2007, 11:27 Titel: Re: Aberglauben und Spiele |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Muss man abergläubisch sein, um an "Mensch ärgere Dich nicht", "Kniffel" oder anderen Spielen, bei denen vor allem das Glück entscheidet, Spass zu haben? |
Also, ich als Rationalist würde mich über einen Lottogewinn nicht freuen, denn das hat "ja nichts mit einem selbst zu tun, sondern liegt halt im Rahmen der statistischen Wahrscheinlichkeitsverteilung."
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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kereng Privateer
Anmeldungsdatum: 12.12.2006 Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg
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(#653649) Verfasst am: 04.02.2007, 12:17 Titel: Re: Aberglauben und Spiele |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Aus rein rationaler Perspektive kann es einem doch egal sein, wenn man bei einem Würfelspiel verliert. |
Was sollte einem aus rein rationaler Perspektive denn nicht egal sein?
Der Weltfrieden. Die Klimaerwärmung.
Da geht es um die Rettung menschlichen Lebens. Dieses menschliche Leben ist erhaltenswert mit all seinen Schwächen und Irrationalitäten. So gesehen gehört das Spiel zum schützenswerten Inhalt des Lebens.
Ich finde es gut, in solchen spielerischen Situationen irrational zu sein und Spaß zu haben, zumal das in der Natur des Menschen liegt. In folgenschweren Situationen sollte man hingegen versuchen, zu vernünftigen Entscheidungen zu gelangen.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#653658) Verfasst am: 04.02.2007, 12:57 Titel: Re: Aberglauben und Spiele |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Muss man abergläubisch sein, um an "Mensch ärgere Dich nicht", "Kniffel" oder anderen Spielen, bei denen vor allem das Glück entscheidet, Spass zu haben? |
Nein. Insbesondere weil bei den von Dir genannten Spielen nicht nur der Zufall entscheidet, sondern die Spieler das Spiel ebenso beeinflussen können. Ich muß entscheiden, welche Figur ich vorrücke und welche Würfel ich liegen lasse oder zurücklege.
Zitat: | Aus rein rationaler Perspektive kann es einem doch egal sein, wenn man bei einem Würfelspiel verliert. Was man erwürfelt, hat ja nichts mit einem selbst zu tun, sondern liegt halt im Rahmen der statistischen Wahrscheinlichkeitsverteilung. |
Es ist mir egal. Wer gewinnt ist hinterher immer noch mein Freund, und ich werde nicht in Tränen ausbrechen. Es ist mir aber auch bei Spielen egal, in denen der Zufall eine eher untergeordente Rolle spielt - wie Trivial Pursiut oder Siedler, z.B.
Zitat: | Dennoch verhalten sich auch Menschen, die ansonsten überhaupt nicht gläubig oder abergläubisch sind, in Spielsituationen abergläubisch und beschwören den Würfel oder Würfelbecher "Jetzt eine 5, eine 5, eine 5 und Du fliegst raus!" oder "Passt auf, jetzt würfele ich einen Kniffel." |
Und jeder der beim Sex mal ein höheres Wesen anruft ist kein Atheist mehr, oder wie?
Zitat: | Ist das Aberglaube, ein Zeichen von Irrationalismus, oder sind solche Spiele, deren Gesetzmässigkeiten sich ja rational erklären lassen, ein Bereich, in dem Irrationalismus und abergläubisches Engagement rational sind, weil man sich ja ansonsten dabei zu Tode langweilen würde? |
Wer tatsächlich exklusiv im Rahmen solcher Spiele meint, daß betteln für spezielle Würfelergebnisse würde was ändern ist reif für die Klappse, keine Frage. Ansonsten sollte man das aber nicht überbewerten. Ja, es ist irrational. Aber solange ich vom Kniffel-Ergebnis nicht abhängig mache welche Aktion ich kaufe, ist es doch egal.
AntagonisT hat folgendes geschrieben: | Also, ich als Rationalist würde mich über einen Lottogewinn nicht freuen, denn das hat "ja nichts mit einem selbst zu tun, sondern liegt halt im Rahmen der statistischen Wahrscheinlichkeitsverteilung."  |
Als Rationalist würdest Du kein Lotto spielen ...
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#653663) Verfasst am: 04.02.2007, 13:08 Titel: Re: Aberglauben und Spiele |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Als Rationalist würdest Du kein Lotto spielen ...  |
Mach ich ja auch nicht (würde)...
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#653667) Verfasst am: 04.02.2007, 13:11 Titel: Re: Aberglauben und Spiele |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Wer tatsächlich exklusiv im Rahmen solcher Spiele meint, daß betteln für spezielle Würfelergebnisse würde was ändern ist reif für die Klappse, keine Frage. |
Scheint aber ein normales Phänomen zu sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kontrollillusion
_________________ posted by Babyface
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#654068) Verfasst am: 05.02.2007, 00:07 Titel: Re: Aberglauben und Spiele |
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AntagonisT hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Muss man abergläubisch sein, um an "Mensch ärgere Dich nicht", "Kniffel" oder anderen Spielen, bei denen vor allem das Glück entscheidet, Spass zu haben? |
Also, ich als Rationalist würde mich über einen Lottogewinn nicht freuen, denn das hat "ja nichts mit einem selbst zu tun, sondern liegt halt im Rahmen der statistischen Wahrscheinlichkeitsverteilung."  |
Es geht mir um Spiele als Zeitvertreib, nicht um Gewinnspiele.
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Galaxisherrschers Katze Verwöhntes Haustier
Anmeldungsdatum: 06.04.2005 Beiträge: 5018
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(#654069) Verfasst am: 05.02.2007, 00:11 Titel: |
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Ich bevorzuge Spiele mit einer Mischung aus Zufalls- und Taktikelementen.
_________________ "(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
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