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Privatreligion ??
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22335

Beitrag(#680514) Verfasst am: 12.03.2007, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:
mal ehrlich : wen regt diese symbolisch-kacke der christen auch noch endlos auf ?

Dich offenbar. Auch wenn ich nicht wirklich verstehe, warum.
Blanka hat folgendes geschrieben:
ich kanns nicht mehr ertragen wenn diese leute immer wieder auf symbolisches zu sprechen kommen... man muss sich doch irgendwann fragen wie symbolisch sie das symbolische symbolisieren symbolisieren wollen wenn sie symbolisch andeuten etwas nur symbolisch gemeint zu haben. wundert es die christen dann eigentlich noch wenn man sie von oben herab behandelt und irgendwann einfach nicht mehr ernst nimmt ?
symbolisch..klar. was soll man schon erwarten von jemanden der symbolisches blut trinkt und symbolisch menschenfleisch ist.

Weißt du, wenn du diese Tirade in Hinblick auf symbolische Aussagen jetzt nicht nur - bildlich gesprochen - vor Kirchentüren halten würdest, sondern auch in Museen, Konzertsälen und Belletristik-Abteilungen der Bibliotheken, würde ich sie zumindest für konsequent halten. Wenn auch trotzdem für beschränkt.
Blanka hat folgendes geschrieben:
man muss aber auch mal definitiv was positives sagen : ich bin heilfroh in einer zeit zu leben in der ICH auf Christen herablassend wirken darf, weil ich sie nicht für voll nehme. amen.

Ja, du darfst herablassend zu wirken versuchen, so viel du willst. Ich hoffe aber, dass wir dennoch in einer Gesellschaft leben, in der derartige weltanschaulichen Überlegenheitsgesten allgemein eher nicht goutiert werden.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#680527) Verfasst am: 12.03.2007, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Blanka hat folgendes geschrieben:
mal ehrlich : wen regt diese symbolisch-kacke der christen auch noch endlos auf ?

Dich offenbar. Auch wenn ich nicht wirklich verstehe, warum.
Blanka hat folgendes geschrieben:
ich kanns nicht mehr ertragen wenn diese leute immer wieder auf symbolisches zu sprechen kommen... man muss sich doch irgendwann fragen wie symbolisch sie das symbolische symbolisieren symbolisieren wollen wenn sie symbolisch andeuten etwas nur symbolisch gemeint zu haben. wundert es die christen dann eigentlich noch wenn man sie von oben herab behandelt und irgendwann einfach nicht mehr ernst nimmt ?
symbolisch..klar. was soll man schon erwarten von jemanden der symbolisches blut trinkt und symbolisch menschenfleisch ist.

Weißt du, wenn du diese Tirade in Hinblick auf symbolische Aussagen jetzt nicht nur - bildlich gesprochen - vor Kirchentüren halten würdest, sondern auch in Museen, Konzertsälen und Belletristik-Abteilungen der Bibliotheken, würde ich sie zumindest für konsequent halten. Wenn auch trotzdem für beschränkt.
Blanka hat folgendes geschrieben:
man muss aber auch mal definitiv was positives sagen : ich bin heilfroh in einer zeit zu leben in der ICH auf Christen herablassend wirken darf, weil ich sie nicht für voll nehme. amen.

Ja, du darfst herablassend zu wirken versuchen, so viel du willst. Ich hoffe aber, dass wir dennoch in einer Gesellschaft leben, in der derartige weltanschaulichen Überlegenheitsgesten allgemein eher nicht goutiert werden.


wenn es DIR nichts ausmacht dafür verachtet zu werden weil Du es nicht wagst Dir selber klarzumachen daß dinge wie religion bzw weltanschauung bei ihren ohnehin komplexen aufgabenstellungen auf KEINEN FALL auch noch mit so ungenauen mitteln wie sprachstilistische SYMBOLE angegangen werden DÜRFEN, dann bleib wie Du bist, aber denk ja nicht daß wir nicht genau wüssten für wen oder was wir Dich zu halten haben. der einwand mit Kunst etc ist absoluter scheiss !! dnek noch mal nach und sag dann nochmal daß Du religion ansatzweise mit kunst in einem satz nennen willst... wie pervers ist das denn ?!
Kunst / Theater / Schriftstellerei kommt vom menschen Du pfeife ! und für die pfeife gibts KEINE ENTSCHULDIGUNG !
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#680529) Verfasst am: 12.03.2007, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Blanka, bleib doch mal geschmeidig.
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#680532) Verfasst am: 12.03.2007, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Blanka, bleib doch mal geschmeidig.


suum cuique... ich reg mich gern auf, und glaube hier ja in einer gesellschaft zu sein in der sich auch sonst zum glück kaum einer dran stösst zwinkern

alles nur halb so schlimm. alles nur buchstaben. alles nur symbolisches Duell
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
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Beitrag(#680533) Verfasst am: 12.03.2007, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage ist doch: Wo bleibt bei der ganzen Symbolik noch das Transzendentale, das Übernatürliche, das eine Religion erst zu einer Religion macht? Was heißt den "Messias"? Damit ist doch eine ganz bestimmte Heilsfigur gemeint, die nach jüdischer Überlieferung bestimmte Wesensmerkmale haben bzw. ganz bestimmte Dinge tun muss, damit sie als solche erkennbar ist. Nicht umsonst ist die Jesus-Geschichte nachträglich so aufgeschrieben worden, dass sukzessive immer mehr Messias-Voraussetzungen von ihm erfüllt wurden. Wenn Jesus aber all dies gar nicht "real" vollbracht hat bzw. die Ereignisse so nie stattgefunden haben, muss man fragen, auf welcher Grundlage du den Begriff "Messias" verstehst. Offensichtlich meinst du etwas ganz anderes als das, was Jesus selbst noch unter diesem Begriff verstanden hätte. Und da kann ich es irgendwann nicht mehr nachvollziehen - vor lauter Symbolik - welche "Substanz" der Begriff "Messias" noch haben soll? Er steht jedenfalls nicht in biblischer Kontinuität.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#680534) Verfasst am: 12.03.2007, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:

Kunst / Theater / Schriftstellerei kommt vom menschen Du pfeife ! und für die pfeife gibts KEINE ENTSCHULDIGUNG !


Dafür dann eine Verwarnung. Bitte in Zukunft die Netiquette beachten!
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Dihydrogenoxid
ya rly



Anmeldungsdatum: 06.01.2007
Beiträge: 125

Beitrag(#680537) Verfasst am: 12.03.2007, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich hoffe aber, dass wir dennoch in einer Gesellschaft leben, in der derartige weltanschaulichen Überlegenheitsgesten allgemein eher nicht goutiert werden.


Ich würde nicht besonders gerne in einer Gesellschaft leben, in der ich den Glauben an Geister, Kobolde und Astrologie als gleichwertige Position zum Naturalismus anerkennen müsste.
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#680538) Verfasst am: 12.03.2007, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Blanka hat folgendes geschrieben:

Kunst / Theater / Schriftstellerei kommt vom menschen Du pfeife ! und für die pfeife gibts KEINE ENTSCHULDIGUNG !


Dafür dann eine Verwarnung. Bitte in Zukunft die Netiquette beachten!


verwarnung mit arrogant-triumphierenden gesichtsaudruck zur kenntnis genommen ! muss auch mal sein...
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22335

Beitrag(#680544) Verfasst am: 12.03.2007, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Güte ... Geschockt
Warum sich denn so aufregen?
Blanka hat folgendes geschrieben:
wenn es DIR nichts ausmacht dafür verachtet zu werden ...

Ach, Herrje, wie viel mir das ausmacht, hängt halt immer davon ab, wie wichtig mir die jeweilige Wertschätzung ist.
Blanka hat folgendes geschrieben:
... weil Du es nicht wagst Dir selber klarzumachen ...

Wieso "klarmachen"? Das ist deine Meinung, aber doch nichts, was sich jetzt als unmittelbar einleuchtende Wahrheit oder dergleichen akzeptieren müsste. Und wieso "wagen"? Ich denke halt anderes als du, aber ich glaube nicht, dass das groß was mit Mut bzw. Feigheit oder dgl. zu tun hat.
Blanka hat folgendes geschrieben:
... daß dinge wie religion bzw weltanschauung bei ihren ohnehin komplexen aufgabenstellungen auf KEINEN FALL auch noch mit so ungenauen mitteln wie sprachstilistische SYMBOLE angegangen werden DÜRFEN ...

Hm, das Gesetz war mir bisher nicht bekannt, tschuldigung. Aber im Ernst: Ich denke, dass diese Fragen nur mit Symbolen angegangen werden können (oder schon als Fragen ausgeschaltet werden müssen). Und es geht dabei nicht um (Sprach-)Stilistik. Aber jetzt ausführlich in theologische Symboltheorie einzusteigen, habe ich eigentlich keine Lust. Dafür gibt's Bibliotheken.
Blanka hat folgendes geschrieben:
... dann bleib wie Du bist, aber denk ja nicht daß wir nicht genau wüssten für wen oder was wir Dich zu halten haben ...

Meine Güte, das klingt ja fast schon drohend ... wat is denn hier los?
Blanka hat folgendes geschrieben:
... der einwand mit Kunst etc ist absoluter scheiss !! dnek noch mal nach und sag dann nochmal daß Du religion ansatzweise mit kunst in einem satz nennen willst... wie pervers ist das denn ?!
Kunst / Theater / Schriftstellerei kommt vom menschen Du pfeife ! ...

Nachgedacht. Ja, ich will Kunst in einem Atemzug mit Religion nennen. Vergleichspunkt: Beide sind auf symbolische Aussagen angewiesen. Unterschied: Kunst kann sich auf verschiedene, anders nicht zugängliche Bereich beziehen (und ist vom Menschen gemacht), Religion reagiert auf Offenbarungserfahrungen (und ist - im Übrigen - auch vom Menschen gemacht), Überschneidungen möglich.
Blanka hat folgendes geschrieben:
... und für die pfeife gibts KEINE ENTSCHULDIGUNG !

Meine Güte.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22335

Beitrag(#680561) Verfasst am: 12.03.2007, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist doch: Wo bleibt bei der ganzen Symbolik noch das Transzendentale, das Übernatürliche, das eine Religion erst zu einer Religion macht? Was heißt den "Messias"? Damit ist doch eine ganz bestimmte Heilsfigur gemeint, die nach jüdischer Überlieferung bestimmte Wesensmerkmale haben bzw. ganz bestimmte Dinge tun muss, damit sie als solche erkennbar ist. Nicht umsonst ist die Jesus-Geschichte nachträglich so aufgeschrieben worden, dass sukzessive immer mehr Messias-Voraussetzungen von ihm erfüllt wurden. Wenn Jesus aber all dies gar nicht "real" vollbracht hat bzw. die Ereignisse so nie stattgefunden haben, muss man fragen, auf welcher Grundlage du den Begriff "Messias" verstehst. Offensichtlich meinst du etwas ganz anderes als das, was Jesus selbst noch unter diesem Begriff verstanden hätte. Und da kann ich es irgendwann nicht mehr nachvollziehen - vor lauter Symbolik - welche "Substanz" der Begriff "Messias" noch haben soll? Er steht jedenfalls nicht in biblischer Kontinuität.

Sorry, aber das ist mir vom Ausgangspunkt des Threads (ob "Privatreligion" legitim ist), zu weit weg und würde auch nahezu eine Komplettdiskussion der Theologie erfordern. Aber ganz grundlegend: Der Messiasbegriff, wie ich ihn verstehe, bezieht sich darauf, dass "Erlösung" stattfindet (was natürlich voraussetzt, dass sie als nötig gesehen wird). Voraussetzung meines christlichen Glaubens ist in der Tat, dass ich glaube, dass Menschen in der Begegnung mit Jesus Erlösung erfahren haben und - aufgrund des Zeugnisses davon, auch wenn dieses Zeugnis natürlich damit behaftet ist, dass es in der menschlichen Geschichte weitergegeben wurde - auch weiterhin erfahren können. Ich denke nicht, dass das unbiblisch ist.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#680591) Verfasst am: 12.03.2007, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
ich glaube, dass Menschen in der Begegnung mit Jesus Erlösung erfahren haben


Entschuldigung, aber das ist kein Deutsch. Das ist eine eigene Sprache, die nur in Kryptotheologien gesprochen wird.

Semantisch hinreichendes "Deutsch" wäre (bei Ersetzung der eingesetzten Variablen):
"Ich glaube, dass Jesus durch [konkret X] die Menschheit von [konkret Y] erlöst hat, was man an [konkreter empirischer Befund Z] sehen kann."
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#680593) Verfasst am: 12.03.2007, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist doch: Wo bleibt bei der ganzen Symbolik noch das Transzendentale, das Übernatürliche, das eine Religion erst zu einer Religion macht? Was heißt den "Messias"? Damit ist doch eine ganz bestimmte Heilsfigur gemeint, die nach jüdischer Überlieferung bestimmte Wesensmerkmale haben bzw. ganz bestimmte Dinge tun muss, damit sie als solche erkennbar ist. Nicht umsonst ist die Jesus-Geschichte nachträglich so aufgeschrieben worden, dass sukzessive immer mehr Messias-Voraussetzungen von ihm erfüllt wurden. Wenn Jesus aber all dies gar nicht "real" vollbracht hat bzw. die Ereignisse so nie stattgefunden haben, muss man fragen, auf welcher Grundlage du den Begriff "Messias" verstehst. Offensichtlich meinst du etwas ganz anderes als das, was Jesus selbst noch unter diesem Begriff verstanden hätte. Und da kann ich es irgendwann nicht mehr nachvollziehen - vor lauter Symbolik - welche "Substanz" der Begriff "Messias" noch haben soll? Er steht jedenfalls nicht in biblischer Kontinuität.

Sorry, aber das ist mir vom Ausgangspunkt des Threads (ob "Privatreligion" legitim ist), zu weit weg und würde auch nahezu eine Komplettdiskussion der Theologie erfordern. Aber ganz grundlegend: Der Messiasbegriff, wie ich ihn verstehe, bezieht sich darauf, dass "Erlösung" stattfindet (was natürlich voraussetzt, dass sie als nötig gesehen wird). Voraussetzung meines christlichen Glaubens ist in der Tat, dass ich glaube, dass Menschen in der Begegnung mit Jesus Erlösung erfahren haben und - aufgrund des Zeugnisses davon, auch wenn dieses Zeugnis natürlich damit behaftet ist, dass es in der menschlichen Geschichte weitergegeben wurde - auch weiterhin erfahren können. Ich denke nicht, dass das unbiblisch ist.


in der tat muss man wohl zustimmen daß die bibel ja im wahrsten wortsinn eine gleichnissammlung ist, ergo eine sammlung von symboliken...
allerdings trifft dies eben nur auf die offensichtlichen gleichnisse zu. die erzählungen zu jesus sind konkreter natur, und das was bezüglich jesus an information transportiert werden wollte, wird ja wohl logischerweise bei den menschen früherer jahre auch intersubjektiv korrekter vermittelt worden sein, als bei den heutigen menschen mit ihrer stark abgewandelten abstraktionsfähigkeit und ihrer teilabstumpfung aufgrund reizüberflutung. menschen die im jahre 1000 die bibel gelesen haben , die haben jesus noch genauso wahrgenommen wie menschen die die bibel im jahre 700 gelesen haben oder menschen die die bibel im jahre 1700 gelesen haben. das einzige was sich im laufe der jahre geändert hat waren die interpretationen der unzähligen gleichnisse. erst heute hat sich aber offenbar bei mehr und mehr menschen auch eine veränderte wahrnehmung von jesus selbst eingestellt. und dies ist sicherlich nicht darin begründet daß heute so manche symbolik hermeneutisch anders geklärt wird...sondern weil die menscehn heute schlicht die arroganz besitzen sich ihren jesus so zurechtzubiegen bis er ihnen wirklich gefällt. ein luxus den wir der freien gesellschaft und damit der aufklärung zu verdanken haben.
soll heissen : heute darf jeder an den jesus glauben den er gern hat. das durfte er zwar früher auch...aber es ist wohl einleuchtend daß in einer gesellschaft in der die strikte auslegung biblischer texte , vor allem der offensichtlich nicht symbolisch gemeinten, primäres und auch einziges erlaubtes programm war, auch von alleine kaum keiner auf die idee kommt sich ohne gewissensbisse seinen jesus selber so vorzustellen wie er ihn in seiner lebensituation am besten gebrauchen kann. menschen mit "privatreligion" vollführen also ein maneuver daß sie von den ketzern abgekupfert haben : freidenken. allerdings machen sie es auf die bequeme tour : nur soweit wie es ihnen nutzt, aber noch keine negativen wirkungen zu verspüren sind.
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der kleine Fritz
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Anmeldungsdatum: 24.06.2005
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Wohnort: Planet Erde

Beitrag(#680601) Verfasst am: 12.03.2007, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) glaubt folgendes:
Zitat:
Voraussetzung meines christlichen Glaubens ist in der Tat, dass ich glaube, dass Menschen in der Begegnung mit Jesus Erlösung erfahren haben.....


Da frag ich dich doch, wie und warum man eine echte "Erlösung" erfährt bezw. benötigt, von was man erlöst wird und insbesondere wo diese Menschen das Rendezvous mit Jesus hatten?

Kannst du mir das auch mal organisieren? Smilie Smilie

Ich gehe mal davon aus, daß "Erlösung" nicht auch nur unter den ausweichenden Bergriff "symbolisch" fällt, denn eine symbolische "Erlösung" wäre doch ebenso wirkungslos für Betroffene wie bspw. ein symbolisches Fegefeuer .....falls es nicht doch irgendwo real um nicht "erlöste Sünder" lodert! Smilie
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und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#680675) Verfasst am: 12.03.2007, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist doch: Wo bleibt bei der ganzen Symbolik noch das Transzendentale, das Übernatürliche, das eine Religion erst zu einer Religion macht? Was heißt den "Messias"? Damit ist doch eine ganz bestimmte Heilsfigur gemeint, die nach jüdischer Überlieferung bestimmte Wesensmerkmale haben bzw. ganz bestimmte Dinge tun muss, damit sie als solche erkennbar ist. Nicht umsonst ist die Jesus-Geschichte nachträglich so aufgeschrieben worden, dass sukzessive immer mehr Messias-Voraussetzungen von ihm erfüllt wurden. Wenn Jesus aber all dies gar nicht "real" vollbracht hat bzw. die Ereignisse so nie stattgefunden haben, muss man fragen, auf welcher Grundlage du den Begriff "Messias" verstehst. Offensichtlich meinst du etwas ganz anderes als das, was Jesus selbst noch unter diesem Begriff verstanden hätte. Und da kann ich es irgendwann nicht mehr nachvollziehen - vor lauter Symbolik - welche "Substanz" der Begriff "Messias" noch haben soll? Er steht jedenfalls nicht in biblischer Kontinuität.

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Erlösung wovon eigentlich? Am Kopf kratzen
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Scout2001
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.11.2005
Beiträge: 548

Beitrag(#680676) Verfasst am: 12.03.2007, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Der Begriff Privatreligion ist der Überbegriff für ihre instabile Haltung zu ihrem Glauben. Weitere Elementen ist z.B. der historischer Jesus, den jeder nach Geschmack und Situation schön reden darf. Geht mit diversen moralischen Meinungen, Rituale weiter und endet mit ihrem Gott, worüber sie sich anscheinend nicht einig können, was das eigentlich sein soll. Privatreligion ist somit synonym mit Bastelreligion.

Wer sie da was zusammenbastelt, geht auch wirklich keinen was an. Das stimmt. Nur, wenn interessiert das tatsächlich? Was interessiert mich dieses gebastelte Deformierung, die ein Erwachsener in seinen Leben veranstaltet hat, um an seinen indoktrinierten Kinderglauben nicht loszulassen zu müssen? So wichtig ist ein Mensch nicht.
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#681065) Verfasst am: 13.03.2007, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Scout2001 hat folgendes geschrieben:
Der Begriff Privatreligion ist der Überbegriff für ihre instabile Haltung zu ihrem Glauben. Weitere Elementen ist z.B. der historischer Jesus, den jeder nach Geschmack und Situation schön reden darf. Geht mit diversen moralischen Meinungen, Rituale weiter und endet mit ihrem Gott, worüber sie sich anscheinend nicht einig können, was das eigentlich sein soll. Privatreligion ist somit synonym mit Bastelreligion.

Wer sie da was zusammenbastelt, geht auch wirklich keinen was an. Das stimmt. Nur, wenn interessiert das tatsächlich? Was interessiert mich dieses gebastelte Deformierung, die ein Erwachsener in seinen Leben veranstaltet hat, um an seinen indoktrinierten Kinderglauben nicht loszulassen zu müssen? So wichtig ist ein Mensch nicht.


erstmal : jeder mensch ist wichtig. die aussage ein einzelner mensch wäre nicht "so wichtig" klingt für mich schon wieder mal sehr christlich...

ausserdem : warum sollte die tatsache daß die "gläubigen" sich zu einem hohen prozentsatz neue eigene religiöse vorstellungen machen uns nicht interessieren ? gerade dieses thema (religiöse vorstellungen) ist hier doch das thema nummero uno !
und : wenn man nur konsequent genug herausstellt daß religiöse vorstellungen nicht 1 zu 1 von mensch zu mensch übertragen werden, weil es entweder an intersubjektivität mangelt oder aber weil jeder sich alles an der religiösen lehre selber so umdichtet bis es ihm gefällt, dann wird auch klar wie weit es mit der wahrheit dieser lehren her sein kann, die man zu so einem grossen anteil immer wieder fast zufällig mutieren lässt !
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Beitrag(#681267) Verfasst am: 13.03.2007, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:
die aussage ein einzelner mensch wäre nicht "so wichtig" klingt für mich schon wieder mal sehr christlich...

Mit den Augen rollen
Häng's doch einfach in deine Signatur: "Alles, was ich doof finde und eventuell doof finden könnte, klingt christlich."
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Blanka
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Beitrag(#681314) Verfasst am: 13.03.2007, 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Blanka hat folgendes geschrieben:
die aussage ein einzelner mensch wäre nicht "so wichtig" klingt für mich schon wieder mal sehr christlich...

Mit den Augen rollen
Häng's doch einfach in deine Signatur: "Alles, was ich doof finde und eventuell doof finden könnte, klingt christlich."


würde ja dann nicht ganz stimmen !
ich finde ja alle arten der menschen-herabwürdigenden weltanschauungen doof, plus sämtliche lehren welche mystik etc beinhalten.
also wenn dann schon : alles was christlich klingt, finde ich doof. aber nur weil ich etwas doof finde, heisst das nicht daß es auch christlich ist, denn die christen haben kein monopol auf doofheit !
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Beitrag(#681330) Verfasst am: 13.03.2007, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:
aber nur weil ich etwas doof finde, heisst das nicht daß es auch christlich ist, denn die christen haben kein monopol auf doofheit !

Aber dieser Satz ...
Blanka hat folgendes geschrieben:
die aussage ein einzelner mensch wäre nicht "so wichtig" klingt für mich schon wieder mal sehr christlich...

... klang ganz so, denn ich kann an der Aussage nun nichts wirklich spezifisch christliches erkennen (eher im Gegenteil, aber egal).
Aber seis drum, ich will nicht schon wieder einen neuen Schauplatz eröffnen.
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Beitrag(#681364) Verfasst am: 13.03.2007, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Blanka hat folgendes geschrieben:
aber nur weil ich etwas doof finde, heisst das nicht daß es auch christlich ist, denn die christen haben kein monopol auf doofheit !

Aber dieser Satz ...
Blanka hat folgendes geschrieben:
die aussage ein einzelner mensch wäre nicht "so wichtig" klingt für mich schon wieder mal sehr christlich...

... klang ganz so, denn ich kann an der Aussage nun nichts wirklich spezifisch christliches erkennen (eher im Gegenteil, aber egal).
Aber seis drum, ich will nicht schon wieder einen neuen Schauplatz eröffnen.


hmm...ja das würde wohl auch eine schwere schlacht für Dich werden, wenn wir diskutieren würden für wie wichtig die christen menschliches leben und das individuum erachten... nicht daß am ende jemand vergisst daß die christen den humanismus erfunden haben und die menschenrechte schon immer vorantrieben...
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Beitrag(#681490) Verfasst am: 13.03.2007, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:
nicht "so wichtig" klingt für mich schon wieder mal sehr christlich...


Dafür besteht die Frage wozu? Um jeden Menschen in seinen Müll zu wühlen bestimmt nicht.

Blanka hat folgendes geschrieben:
ausserdem : warum sollte die tatsache daß die "gläubigen" sich zu einem hohen prozentsatz neue eigene religiöse vorstellungen machen uns nicht interessieren ? gerade dieses thema (religiöse vorstellungen) ist hier doch das thema nummero uno !
und : wenn man nur konsequent genug herausstellt daß religiöse vorstellungen nicht 1 zu 1 von mensch zu mensch übertragen werden, weil es entweder an intersubjektivität mangelt oder aber weil jeder sich alles an der religiösen lehre selber so umdichtet bis es ihm gefällt, dann wird auch klar wie weit es mit der wahrheit dieser lehren her sein kann, die man zu so einem grossen anteil immer wieder fast zufällig mutieren lässt !


Ja eben. So ist es doch. Intersubjektivität ist doch bei diesem Thema, wie die als erzählen, gar nicht gegeben. Ein Beispiel. Ich würde nicht glauben, dass es Löwen in Afrika gibt. Fast jeder würde mir erzählen, dass es gefährliche und große Raubkatzen seien, inder der männliche Part eine blonde Mähne hätte. Die im Gegensatz zu Tigern in Rudeln leben und jagen würden. Fast jeder. Mit Sicherheit ein sehr großer Anteil. Viele wüssten auch, wo ich sie sehen könnte. Da herrscht bei der Beschreibung eine Harmonie und Einklang.
Gibt es so was bei Gott? Wäre mir neu. Da erzählt jeder nach seiner Vorstellung was. Es ist sogar so, dass während der Beschreibung viele Details verändert werden. Ich weiß durch Gespräche mit Theisten beim besten Willen nicht mehr, was ein Gott überhaupt noch sein soll. Es erscheint mir nur noch ein Universalbegriff für transzendentes Ding zu sein.
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