Liebe?

[Effô Tisetti]

[Celsus-2006]

Die Verhaltensforscher (Humanethologen) halten die Liebe schon seit langem für eine geniale Erfindung der Evolution, um die gegenseitige Zuneigung und Fürsorge über die rein sexuelle Aktivität hinaus zu verlängern und zu stabilisieren. Wenn die sexuelle Appetenz, Stimulierung und Befriedigung die einzige Bestandteil wäre, wären Beziehungen nicht stabil genug, um die beim Menschen extrem aufwändige Nachkommenaufzucht sicher zu stellen.
Deshalb ist das "sich Verlieben" eine im engsten Wortsinn vorgenommene Prägung auf den Partner, auf sein Aussehen, die Stimme, den Geruch, im Idealfall alles an ihm/ ihr.
Weil es eine Prägung ist (also eine erheblich stabilere und intensivere Speicherung des Partners im Gehirn als bei einer bloßen Erinnerung), bleibt auch die "erste Liebe" im Allgemeinen fürchterlich lange im Gedächtnis.
Wir sollten froh sein, dass die Natur es so eingerichtet hat, dass wir uns wohl fühlen, wenn wir eine Liebe erleben und leben können, auch wenn dies banale und zweckgerichtete biologische Ursachen hat. Es ist deshalb nicht weniger schön und romantisch. Man sollte nur bei einem Date oder am Hochzeitstag nicht diese Theorie auf den Tisch legen...

Ich empfehle hierzu: Desmond Morris: Der nackte Affe, Der Menschenzoo

[Valen MacLeod]

[Valen MacLeod]

[Valen MacLeod]

[Evilbert]

[Kival]

[Nordseekrabbe]

[Evilbert]

[Nordseekrabbe]

[Evilbert]

[soluna]

[Kival]

Solang Du ihnen keine falsche Hoffnung machst, ist das doch in Ordnung. Dass sie vielleicht auch noch etwas sexuell zu dir hingezogen sind, dürfte ja egal sein, solange sich das in Grenzen hält, oder?
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)

[soluna]

Und was haben sie davon? Mann könnte sagen, der Nachteil für sie hält sich zumindest in Grenzen solange sie in der Illusion leben das Gegenüber fühlt, was diesen Bereich betrifft zumindest nicht gegenteilig. Sie könen sich einreden das Gegenüber beschäftigt sich nur nicht mit dieser Ebene, und würde es .. würde es ohnehin ähnlich fühlen, oder sie können das Thema einfach verdrängen.

Aber wenn sie ehrlich zu sich sind, werden sie in jedem Augenblick in dem sie sich sexuell angezogen fühlen mit Abscheu vor sich selbst konfrontiert.

[Evilbert]

[soluna]

[Nichts]

Liebe..kann man wohl schlecht erklären.
Da hat wohl jeder seine eigene Definition. Wie soll man Liebe pauschalisieren?
Eindeutige Symptome, so oder/und so hat sie zu sein, so auf keinen Fall....
Wenn es so einfach wäre, gäbe es wohl nicht so viele Probleme mit derselben.
Ich kann nur mein persönliches Statement dazu geben (falls es interessiert...):

- hat nichts -garnichts- mit Sex zu tun, schließt denselben aber auch nicht aus
(würdet ihr z.B. einen impotenten Partner verlassen, obwohl ihr ihn von Herzen liebt? Das ist dann
wohl keine Liebe...)
- 1000 %tiges Vertrauen
- diesen Menschen 24 Stunden am Tag neben sich ertragen können ohne genervt zu sein
- selbstloses Handeln für den Partner
- Verstehen ohne viel Reden
- genüßliches Schweigen zu Zweit
- sobald man was tolles erlebt hat, das unbändige Gefühl haben, es ihm/ihr erzählen zu müssen
- Achtung kitschig: in seinen/ihren Armen zu Hause zu fühlen, das Gefühl angekommen zu sein
- Zu fühlen, dass der andere ein "Heart of gold" hat und man ihn dafür bewundert
- Trotz allem Wir-Gefühl, den anderen sein Ich lassen
- auch noch nach Jahren einen Kuschelabend vor der Glotze genießen können
- Sich sorgen machen, wenn der andere sich nicht wie verabredet meldet
- Ich kann ohne meinen Herzallerliebsten nicht einschlafen
- Seine Interessen fördern und ihn immer wieder überraschen wollen
- Die kalten Füsse der Partners wärmen, auch wenn man das Gefühl hat, einen toten Frosch wiederbeleben zu müssen
- Mit einem Blick sehen, wie es dem anderen geht
- Sogar am Handy an der Stimme abschätzen können, wieviel der Partner getrunken hat
- Loyalität, Loyalität, Loyalität

Mir fallen noch tausend Dinge ein, aber ich denke die Kitsch-Attacke war lange genug

Im Grunde tun wir doch alles für und aus Liebe.
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"Was für ein Baum kannst du denn da unten am Boden sein? - Ich bin ein verdammter Busch, Ok?!"

[atheist666]

Meine Frau und ich haben uns irgendwann mal drauf geeinigt, daß wir beide nicht wissen was Liebe sein soll.

[Sehwolf]

[soluna]

Ich fand eigentlich dieses Buch gut, von Erich Fromm, die Kunst des Liebens. Geht eben darum, ein ganzes Buch lang und trotzdem sehr sinnvoll.

Zitat:"

Im Gegensatz zu diesen beiden Arten von Liebe steht die erotische Liebe. Hier handelt es sich um das Verlangen nach vollkommener Vereinigung, nach der Einheit mit einer anderen Person. Eben aus diesem Grund ist die erotische Liebe exklusiv und nicht universal; aber aus diesem Grund ist sie vielleicht auch die trügerischste Form der Liebe.

Zunächst einmal wird sie oft mit dem explosiven Erlebnis, "sich zu verlieben" verwechselt, mit dem plötzlichen Fallen der Schranken, die zwischen zwei Fremden bestanden.

Häufig wird die Exklusivität der erotischen Liebe mit dem Wunsch verwechselt, vom anderen Besitz zu ergreifen. Man findet oft zwei "Verliebte", die niemanden sonst lieben. Ihre Liebe ist dann in Wirklichkeit ein Egoismus zu zweit; es handelt sich dann um zwei Menschen, die sich miteinander identifizieren und die das Problem des Getrenntseins so lösen, daß sie das Alleinsein auf zwei Personen erweitern.

Erotische Liebe ist zwar exklusiv, aber sie liebt im anderen die ganze Menschheit, alles Lebendige. Sie ist exklusiv nur in dem Sinn, daß ich mich mit ganzer Intensität eben nur mit einem einzigen Menschen vereinigen kann.

Die Liebe sollte im wesentlichen ein Akt des Willens, des Entschlusses sein, mein Leben völlig an das eines anderen Menschen zu binden.

Jemanden zu lieben, ist nicht nur ein starkes Gefühl, es ist auch eine Entscheidung, ein Urteil, ein Versprechen. Wäre die Liebe nur ein Gefühl, so könnte sie nicht die Grundlage für das Versprechen sein, sich für immer zu lieben. Ein Gefühl kommt und kann auch wieder verschwinden.

"

[Nichts]

Wenn man nicht in der Liebe kitschig werden darf, wo sonst ?
Wie gesagt, jeder hat seine eigene Art zu Lieben.
Wenn ich nicht dem Menschen vertrauen kann, denn ich liebe, wem dann?
Beim Thema Sex gehen die Meinungen wohl am weitesten auseinander.
Es ist halt nur wichtig, dass die Vorstellungen mit den Vorstellungen des Partners übereinstimmen.
Die Meinungen der Anderen zählen da wohl nicht wirklich. Ob man wenig (lieber Qualität als Quantität..) bis keinen Sex hat, abnormen Sex, morgens mittags abends Sex hat...Hauptsache man ist sich einig und jeder fühlt sich gut dabei.
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"Was für ein Baum kannst du denn da unten am Boden sein? - Ich bin ein verdammter Busch, Ok?!"

[Kival]

@soluna

Ich würde nicht versprechen, jemanden für immer zu lieben. Eine solche Behauptung fände ich sehr abstrus. Immer ist ein verdammt langer Zeitraum....
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)

[Greasel]

[Latina]

Liebe ist das am meisten missbrauchte Wort.

[Kival]

[sigmundo]

[Kival]

Diese urchristliche Vorstellung, dass schon Gedanken oder Vorstellungen, "Sünden" sein können, kann ich nun wirklich nichts abgewinnen..
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)

[sigmundo]

in Anspielung an den gleichnamigen song der Jazzkantine...:

Es ist alles nur Chemie!

[Valen MacLeod]

[Greasel]