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Die deutsche Sprache auf Abwegen?
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#688465) Verfasst am: 22.03.2007, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
In der Schweiz gibt es auch kein ß. Ich würde ja auch nicht behaupten, daß es ohne nicht ginge. Ich finde es nur recht nützlich.


Ja, sehe das ebenso.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Auch von einem Hölderlin würde ich erwarten, daß er diese seine Meinung näher zu begründen wüßte.


Kann ich nichts zu sagen, da ich das Zitat bisher auch nur zitiert und nicht aus erster Quelle kenne. Ich persönlich würde es dem Sprachgefühl des Einzelnen überlassen. In das Wort At(h)em etwa gehört für mich ein H rein.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#688473) Verfasst am: 22.03.2007, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Straße könnte man Strase schreiben


Oder Straasse.

Lachen

Zitat:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Deshalb sind wir wohl ohnehin gezwungen, diesen seltsamen Buchstaben beizubehalten - eine Streichung ist zu weitreichend.


Nicht unbedingt. Nietzsche beispielsweise hat auf diesen Buchstaben völlig verzichtet, ohne dass das seiner Sprache geschadet hätte. Gleiches gilt, wenn ich mich nicht sehr täusche, für Walter Boehlich.

Übrigens: Hölderlin war weiland der Meinung dass, wenn jemand das TH wegließe (also wenn er etwa statt "nothwendig" "notwendig" schriebe), er der deutschen Sprache die Seele nehme.

Der Sprache schaet es eh nicht. Der Unterschied zum Th aber ist, dass das th und das t keine unterschiedlichen Laute sind (obwohl th die deutsche Sprache korrekter widergibt), s, ss und ß unter Umständen aber schon:

Füße spricht sich [fy:se] (das e jeweils um 90° gedreht vorstelen, dann stimmt die Lautschrift)
Füsse wäre [fyse] (kurzes ü, weil Doppelkonsonant im Deutschen kurze Vokale kennzeichnet) und
Füse wäre [fy:ze] (stimmhaftes s, weil s vor einem Vokal im Deutschen stimmhaft wird)

Seltsam finde ich, dass in den 50ern die Möglichkeit abgeschafft wurde, sz zu schreiben. Das schweizer System finde ich offen gesagt unbrauchbar möglicherweise macht der dortige Dialekt aber keinen Unterschied zwischen kurzem und langem Vokal, dann kann man ß ruhig abschaffen.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#688485) Verfasst am: 22.03.2007, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Veränderung der deustchen Sprache, mit der ich mich sehr gut anfreunden kann, ist der Ersatz des Ph durch F. Kaum ein Mensch stört sich mehr an "Foto", da sehe ich grundsätzlich nichts, was gegen "Fysik" spräche. Der Buchstabe F drück diesen Laut im Deutschen vollkommen zutreffend aus, da sehe ich keinen Grund, Ph zu schreiben. Auch wenn die Altfilologen ob dessen heulen möchten, aber die Erinnerung an die griechische Herkunft nutzt niemandem.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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diano
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.02.2007
Beiträge: 255

Beitrag(#688870) Verfasst am: 22.03.2007, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Warum muss denn in D jedes Ding ein Geschlecht haben?
z.B.: der Fuß, der Knoechel, die Ferse, die Wade, das Knie, das Bein - was soll der Quatsch?
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Gruss
P.S.: How to enhance mankind's intelligence?
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Win
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 263

Beitrag(#689198) Verfasst am: 23.03.2007, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

diano hat folgendes geschrieben:
Warum muss denn in D jedes Ding ein Geschlecht haben?
z.B.: der Fuß, der Knoechel, die Ferse, die Wade, das Knie, das Bein - was soll der Quatsch?

Das kommt auf'n Dialekt an. Mansche sagen nur:

De Fuß, de Ferse, de Haus ...

vielleischt setzt sich das auch mal durch
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Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#689207) Verfasst am: 23.03.2007, 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Eine Veränderung der deustchen Sprache, mit der ich mich sehr gut anfreunden kann, ist der Ersatz des Ph durch F. Kaum ein Mensch stört sich mehr an "Foto", da sehe ich grundsätzlich nichts, was gegen "Fysik" spräche. Der Buchstabe F drück diesen Laut im Deutschen vollkommen zutreffend aus, da sehe ich keinen Grund, Ph zu schreiben. Auch wenn die Altfilologen ob dessen heulen möchten, aber die Erinnerung an die griechische Herkunft nutzt niemandem.

Zumal bei den Griechen das Φ ja auch nur ein Buchstabe ist, der zwar früher wie Ph ausgesprochen wurde, aber inzwischen ja auch wie F...
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#689210) Verfasst am: 23.03.2007, 02:46    Titel: Antworten mit Zitat

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Eine Veränderung der deustchen Sprache, mit der ich mich sehr gut anfreunden kann, ist der Ersatz des Ph durch F. Kaum ein Mensch stört sich mehr an "Foto", da sehe ich grundsätzlich nichts, was gegen "Fysik" spräche. Der Buchstabe F drück diesen Laut im Deutschen vollkommen zutreffend aus, da sehe ich keinen Grund, Ph zu schreiben. Auch wenn die Altfilologen ob dessen heulen möchten, aber die Erinnerung an die griechische Herkunft nutzt niemandem.

Zumal bei den Griechen das Φ ja auch nur ein Buchstabe ist, der zwar früher wie Ph ausgesprochen wurde, aber inzwischen ja auch wie F...


Frage Es gab im altgriechischen nur das Φ als F-Laut. Und die Lautverschiebung zwischen alter und heutiger Aussprache davon ist afaik nicht sehr stark...
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#689213) Verfasst am: 23.03.2007, 03:14    Titel: Antworten mit Zitat

diano hat folgendes geschrieben:
Warum muss denn in D jedes Ding ein Geschlecht haben?
z.B.: der Fuß, der Knoechel, die Ferse, die Wade, das Knie, das Bein - was soll der Quatsch?


Das passiert halt in einer natürlichen Sprache. Das hat niemand so bestimmt.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#689231) Verfasst am: 23.03.2007, 08:46    Titel: Antworten mit Zitat

diano hat folgendes geschrieben:
Warum muss denn in D jedes Ding ein Geschlecht haben?
z.B.: der Fuß, der Knoechel, die Ferse, die Wade, das Knie, das Bein - was soll der Quatsch?

Worin besteht dabei für dich der Nachteil?
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diano
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.02.2007
Beiträge: 255

Beitrag(#689275) Verfasst am: 23.03.2007, 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
diano hat folgendes geschrieben:
Warum muss denn in D jedes Ding ein Geschlecht haben?
z.B.: der Fuß, der Knoechel, die Ferse, die Wade, das Knie, das Bein - was soll der Quatsch?

Worin besteht dabei für dich der Nachteil?
Wir merken davon nicht viel, weil wir damit aufgewachsen sind. Ich habe auch Kontakt mit Leuten, die eigentlich schon recht gut deutsch gelernt haben, aber diese unsinnigen Geschlechter kann man nur stur auswendig lernen - fuer Kinder ein Klacks - fuer Erwachsene eine hohe Huerde.
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Gruss
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Monologist
'Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 26.08.2004
Beiträge: 195
Wohnort: Berlin

Beitrag(#689320) Verfasst am: 23.03.2007, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
diano hat folgendes geschrieben:
Warum muss denn in D jedes Ding ein Geschlecht haben?
z.B.: der Fuß, der Knoechel, die Ferse, die Wade, das Knie, das Bein - was soll der Quatsch?


Das passiert halt in einer natürlichen Sprache. Das hat niemand so bestimmt.


Kann passieren, ist aber nicht zwingend.


Wiki hat folgendes geschrieben:


Keine Genera

In folgenden indoeuropäischen Sprachen existiert keine Genus-Kategorie:

* Armenisch
* Bengali
* Persisch
* Englisch (das Personalpronomen der 3. Person Sg. – he, she, it – richtet sich nach dem Sexus; der Gebrauch von she für bestimmte Fahrzeuge, vor allem Schiffe, ist als Personifikation zu verstehen)

Von den nicht-indoeuropäischen Sprachen z.B.:

* Baskisch
* Estnisch
* Finnisch
* Türkisch
* Ungarisch
* Georgisch
* Japanisch

Auch die meisten Plansprachen, wie z. B. Esperanto.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#689331) Verfasst am: 23.03.2007, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Eine Veränderung der deustchen Sprache, mit der ich mich sehr gut anfreunden kann, ist der Ersatz des Ph durch F. Kaum ein Mensch stört sich mehr an "Foto", da sehe ich grundsätzlich nichts, was gegen "Fysik" spräche. Der Buchstabe F drück diesen Laut im Deutschen vollkommen zutreffend aus, da sehe ich keinen Grund, Ph zu schreiben. Auch wenn die Altfilologen ob dessen heulen möchten, aber die Erinnerung an die griechische Herkunft nutzt niemandem.

Zumal bei den Griechen das Φ ja auch nur ein Buchstabe ist, der zwar früher wie Ph ausgesprochen wurde, aber inzwischen ja auch wie F...


Frage Es gab im altgriechischen nur das Φ als F-Laut. Und die Lautverschiebung zwischen alter und heutiger Aussprache davon ist afaik nicht sehr stark...

mW war das im altgriechischen kein F-Laut, sondern ein aspiriertes P, also ein mit sehr viel Luft gesprochenes P, was erst später zu einem F wurde, welches unserem F allerdings auch nicht entspricht, sondern durch beide Lippen gebildet (bilabial) wird, ähnlich dem japanischen F.
Das deutsche F wird mit dem Unterkiefer und der Oberlippe (labiodental) gebildet.

Die Genuszuteilung ist eine Erscheinungsform der Klassenzuordnung und noch eine recht harmlose. Einige afrikanische Sprachen unterscheiden belebt-unbelebt-menschlich. Japanisch unterscheidet beim Zählen klein und rund; groß und rund; Tiere; Menschen; groß und flach etc.
Da haben wir's doch noch gut und so schlimm ist es ja nicht, wenn ein Ausländer das falsch zuordnet - wir kennen das ja.
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#689358) Verfasst am: 23.03.2007, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Eine Veränderung der deustchen Sprache, mit der ich mich sehr gut anfreunden kann, ist der Ersatz des Ph durch F. Kaum ein Mensch stört sich mehr an "Foto", da sehe ich grundsätzlich nichts, was gegen "Fysik" spräche. Der Buchstabe F drück diesen Laut im Deutschen vollkommen zutreffend aus, da sehe ich keinen Grund, Ph zu schreiben. Auch wenn die Altfilologen ob dessen heulen möchten, aber die Erinnerung an die griechische Herkunft nutzt niemandem.

Zumal bei den Griechen das Φ ja auch nur ein Buchstabe ist, der zwar früher wie Ph ausgesprochen wurde, aber inzwischen ja auch wie F...


Frage Es gab im altgriechischen nur das Φ als F-Laut. Und die Lautverschiebung zwischen alter und heutiger Aussprache davon ist afaik nicht sehr stark...

mW war das im altgriechischen kein F-Laut, sondern ein aspiriertes P, also ein mit sehr viel Luft gesprochenes P, was erst später zu einem F wurde, welches unserem F allerdings auch nicht entspricht, sondern durch beide Lippen gebildet (bilabial) wird, ähnlich dem japanischen F.
Das deutsche F wird mit dem Unterkiefer und der Oberlippe (labiodental) gebildet.

Das griechische Phi ist noch nicht sehr alt.

Aus unerfindlichen Gründen verschwand das "F",
das Digamma, der 6-te (! pöhse) Buchstabe des älteren griechischen Alphabets (fff, aus dem ff, die pöhsen f-Wörter, Sex ..., das gute, alte "waw" im Gottesnamen JHWH) und wurde durch das Phi teilweise ersetzt.

Die diesbezügliche Bemerkung bei Wikipedia erscheint mir nicht ganz konsistent, denn ein "p" existierte bereits (Pi), es bestand mE also kein Bedarf für ein weiteres "p" (phi).
(Siehe Phönizisches Alphabet.)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#689364) Verfasst am: 23.03.2007, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

[p] und [ph] sind im Altgriechischen zwei verschiedene Laute, das Altgriechische unterscheidet das behauchte ph (wie im Deutschen) vom puren p (welches im Deutschen nicht vorkommt), es ist also durchaus sinnvoll, zwei Buchstaben zuzuordnen.
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
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Beitrag(#689393) Verfasst am: 23.03.2007, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
[p] und [ph] sind im Altgriechischen zwei verschiedene Laute, das Altgriechische unterscheidet das behauchte ph (wie im Deutschen) vom puren p (welches im Deutschen nicht vorkommt), es ist also durchaus sinnvoll, zwei Buchstaben zuzuordnen.

MW gab es auch ein "h", es bestand also kein Bedarf für einen eigenen Buchstaben.
Und daß es plötzlich angeblich keine "F-Wörter" mehr gegeben haben soll ...
alles sehr dubios.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#689534) Verfasst am: 23.03.2007, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

@Algol

Aber das διγαμμα wurde doch auch nie wie unser f ausgesprochen? Der Lautwert dieses Buchstaben entspricht doch eher unserem heutigen w? Aus dem ϝ bildete sich zwar unser f, aber die Aussprache ist eine andere.

@Shadaik

Das altgriechische φ spricht sich doch nicht wie unser p? Das [ph] wird nicht genau wie das [f| ausgesprochen, stimmt, aber es ähnelt doch eher einem pf als einem p?

Also m.W.:

φ und ph werden afaik gleich ausgesprochen
π und p ebenso.
das ϝ wurde wie unser w ausgesprochen, aber aus ihm hat sich das f entwickelt.

Das f in unserem heutigen Lautwert gab es m. E beim Altgriechischen nicht. Aber das bisschen Literatur und das autodikatischen Lernen will ich auch nicht überschätzen.
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Zuletzt bearbeitet von Kival am 23.03.2007, 19:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#689537) Verfasst am: 23.03.2007, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hm... http://de.wikipedia.org/wiki/F

Edit:

Zitat:
Die Etrusker übernahmen das frühgriechische Digamma und auch dessen Lautwert. Die etruskische Sprache kannte außerdem den Laut [f], dieser Laut existierte im Altgriechischen nicht (das Phi stand ursprünglich für [pʰ], erst später wurde [f] daraus)

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Galaxisherrschers Katze
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Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#689651) Verfasst am: 23.03.2007, 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
[p] und [ph] sind im Altgriechischen zwei verschiedene Laute, das Altgriechische unterscheidet das behauchte ph (wie im Deutschen) vom puren p (welches im Deutschen nicht vorkommt), es ist also durchaus sinnvoll, zwei Buchstaben zuzuordnen.

MW gab es auch ein "h", es bestand also kein Bedarf für einen eigenen Buchstaben.
Und daß es plötzlich angeblich keine "F-Wörter" mehr gegeben haben soll ...
alles sehr dubios.

Wo gibt es denn im Griechischen ein H als Buchstaben? Es heißt doch sogar Ελλάς also ohne das im Deutschen dafür vorangestellte H.

Nachtrag: Es gibt selbstverständlich das Η, aber das wird heute nicht mehr so ausgesprochen und hatte schon einen Vokalanteil, als es noch "Heta" hieß...

Nachnachtrag: Der H-Laut wird, wie ich gerade sehe, durch diakritische Zeichen umschrieben, was die Frage schon berechtigt... (Die Zeichen wurden 1982 bei einer Reform jedoch abgeschafft.)
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#689657) Verfasst am: 23.03.2007, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Das η (Majuskel Η !) war ursprünglich ein heta, erst später wurde der Lautwert zum eta, das für den Lautwert [e: ] stand. Heute wird es im griechischen wohl als [ i ] ausgesprochen.

Da es ohne das heta also keinen H-Laut mehr in der Schrift gab, wurde afaik das η in zwei Teile aufgeteilt. Der linke Teil (Spiritus asper) und der rechte Teil ᾿ (Spiritus lenis) symbolisiert dann bei Vokalen die Aussprache mit h (asper) oder ohne h (lenis). Also mit oder ohne Hauch.

Bei der Entstehungsgeschichte der Zeichen für die Anlaute bin ich mir allerdings nicht sicher.

EDIT: Oh, da hast du wohl einiges nachträglich hinzugefügt... es hieß übrigens im altgriechischen:
λλὰς
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#689660) Verfasst am: 23.03.2007, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

PS: Im Griechischen heißt es heute übrigens normalerweise Ελλάδα . Ελλάς heißt es nur zu formellen Zwecken oder bei den alten Nationalisten.

Edit again: Hieraus werde ich nicht ganz schlau: http://el.wikipedia.org/wiki/%CE%95%CE%BB%CE%BB%CE%AC%CE%B4%CE%B1

In der "reinen Sprache" mit Spirit Asper. Also sagen die Alt-Nationalisten wohl doch eher Ἑλλας und nicht Ελλας
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#689663) Verfasst am: 23.03.2007, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
[p] und [ph] sind im Altgriechischen zwei verschiedene Laute, das Altgriechische unterscheidet das behauchte ph (wie im Deutschen) vom puren p (welches im Deutschen nicht vorkommt), es ist also durchaus sinnvoll, zwei Buchstaben zuzuordnen.

MW gab es auch ein "h", es bestand also kein Bedarf für einen eigenen Buchstaben.
Und daß es plötzlich angeblich keine "F-Wörter" mehr gegeben haben soll ...
alles sehr dubios.

Die Schreibweise mit einem hintergestellten h ist eine spätere lateinische Erfindung. Es handelt sich ja keineswegs um ein p mit folgendem h, sondern um ein stark behauchtes p, was aber heutzutage gerne mit einem hintergestellten h geschrieben wird.
Das selbe gilt auch für kh und th; auch das englische th war ursprünglich ein eigener Buchstabe (bzw. sogar zwei, thorn und eth). Kombinationen von Buchstaben geben fast nie das wieder, was sie darstellen - oder was hat ein ue mit einem ü oder gar ein sch mit dem entsprechenden Laut zu tun?
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#689693) Verfasst am: 23.03.2007, 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das selbe gilt auch für kh


Kh? Das hat aber doch nichts mit dem κάππa zu tun, oder?
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#689695) Verfasst am: 23.03.2007, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das selbe gilt auch für kh


Kh? Das hat aber doch nichts mit dem κάππa zu tun, oder?

χι, später als ch ins Lateinische übernommen.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#689700) Verfasst am: 23.03.2007, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Das χῖ ? Die Schreibweise kh kenn ich dafür eindeutig nicht... Gibt es das nicht irgendwie im Arabischen? Dort gibt es als Transkription von ﺥ zumindest dieses merkwürdige ﺥ[kha], soweit ich mich dunkel erinner.

PS: "Die Deutsche Sprache auf Umwegen" Lachen

EDIT: Achso, es ist nur die Aussprache, nicht die Transkription...
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#696086) Verfasst am: 01.04.2007, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
[p] und [ph] sind im Altgriechischen zwei verschiedene Laute, das Altgriechische unterscheidet das behauchte ph (wie im Deutschen) vom puren p (welches im Deutschen nicht vorkommt), es ist also durchaus sinnvoll, zwei Buchstaben zuzuordnen.

Auch im Sanskrit gibt es die Unterscheidung zwischen "p" und "ph", zwischen "t" und "th", zwischen "b" und "bh" etc. Die Buchstaben dafür unterscheiden sich auch gewaltig. Einen Laut "f" gibt es dagegen gar nicht, somit auch kein Graphem dafür.
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Louseign
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#696163) Verfasst am: 01.04.2007, 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Meine Orthographie ist zwar auch nicht gerade die beste, aber wenn man mitansehen muss, wie diverse Ausdrücke schlicht vergessen oder falsch verwendet werden, dann bekome ich irgendwie einen dicken Hals.

"Ich habe realisiert das ich zu dick bin!" z.b.

Und dieser Satz soll nicht heißen: "Ich habe mich zu dick gemacht."

"Er hob das Schild um den Hieb abzuwehren".

Und selbst Artikel können sie nicht mehr. Als ob man mit Straßenschildern Hiebe abwehren würde.

Sieh mal an: nicht nur ich rege mich über sowas auf. Lachen
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#696488) Verfasst am: 02.04.2007, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde realisieren in der Bedeutung von "sich bewusst machen" irgendwie besser.

Einfach weil es das Wort "verwirklichen" ja gibt und es keinen Ersatz braucht wohingegen es für "sich bewusst machen" mW kein einfaches Wort gibt sondern nur diese Phrase.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#708333) Verfasst am: 19.04.2007, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hörte kürzlich den Aufruf eines Radiosenders, wegen hohem Verkehrsaufkommens anlässlich eines Fußballspiels besser öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen:
Zitat:
...nehmt besser die Öffies...
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Rene Hartmann
Säkular? Na klar!



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Beiträge: 1404
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Beitrag(#708366) Verfasst am: 19.04.2007, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich finde realisieren in der Bedeutung von "sich bewusst machen" irgendwie besser.

Einfach weil es das Wort "verwirklichen" ja gibt und es keinen Ersatz braucht wohingegen es für "sich bewusst machen" mW kein einfaches Wort gibt sondern nur diese Phrase.


Wo "realisieren" in der zweiten Bedeutung verwendet wird, kann es fast immer durch "erkennen" ersetzt werden.

Man vergleiche:
"Ich realisierte, dass ..."
"Ich erkannte, dass ..."

Praktisch kein Unterschied.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
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Beitrag(#708775) Verfasst am: 20.04.2007, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte die negative Konnotation des Adjektives "fertig" beim Beurteilen von Menschen und deren Fähigkeiten für kritikwürdig.
Meint diese Vokabel ja, also nur mal beispielsweise, wenn es um die Zubereitung von koffeinhaltigen Heißgetränken geht, zunächst mal etwas positives: "Der Kaffee ist fertig".
Eine durch und durch positiv besetzte Aussage.

Bei der Beurteilung von Menschen sieht die Sache leider anders aus: "Lass den F. damit in Ruhe, der Typ ist fertig!"

Ein durch und durch negativ besetztes Statement, da ja nicht gemeint ist, daß F. seine Arbeiten zufriedenstellend erledigt hat und sich nun neuen Aufgaben widmen kann, sonder eher ganz im Gegenteil.

Das muß nicht sein, wie uns ein Blick in die jüngere Geschichte lehrt:
Da hat ja seinerzeit, die Älteren werden sich erinnern, der damalige Teamchef Franz Beckenbauer den Fussballspieler Andreas Brehme als den "fertigsten Spieler" der Mannschaft bezeichnet, und das in keinster Weise ironisch oder sonst irgendwie negativ gemeint, sondern hat lediglich ausdrücken wollen, daß dieser eben alles gelernt hätte, was ein Fussballspieler seiner Meinung nach können müßte.

Und so geht´s doch auch, wie ich finde.

P.S.:
Warum ich das jetzt geschrieben habe erschließt mir selbst jetzt auch nicht, es könnte aber sein, daß ich nach einer langen Arbeitswoche mal wieder völlig fertig bin.

In jeder Hinsicht..
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