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Kleines Gedankenspiel... anno 1933

 
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Deacan
...ich bin dein GOTH...



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 376
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Beitrag(#725731) Verfasst am: 18.05.2007, 17:41    Titel: Kleines Gedankenspiel... anno 1933 Antworten mit Zitat

Hitler war bekanntlich Katholik. Und die katholische Kirche (insbesondere der Vatikan) betont ja immer wieder und wieder, wie sehr man doch vom NS-Regime Abstand hielt...

Was wäre wenn...

...Hitler exkommuniziert worden wäre? Und zwar kurz nach den Beginn seines Einmarsches in Polen? Oder von mir aus auch früher? War die "christliche" Mehrheit in Deutschland wirklich so zahnlos, wie sie sich selbst gerne immer wieder darstellt?
Oder gehört das zum Standard innerhalb eines Glaubens - man halst sich permament die Opferrolle auf, vielleicht fragt ja später keiner mehr nach?
In wie weit wusste man in Rom über die Angriffspläne gegen die Sowjetunion bescheid?
War man wirklich so ahnungslos?

Der Grund für dieses kleine Gedankenspiel: heftige Verbalataken innerhalb eines anderen Forums. Dort wurde unter anderem behauptet behauptet, das der Vatikan mutig seine Oppositionsrolle vertrat (ja nee, is klar). Hauptaugenmerkt dieser Debatte: in Rom wurden wohl (dank papstlicher Unterstützung) unzählige Juden versteckt...

Hätte ein Eingreifen des Papstes zu dieser Zeit etwas nützen können? Immerhin waren zu jener Zeit die Kirchen noch wesentlich voller, oder?
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Ich kenne KAINen Abel...
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#725733) Verfasst am: 18.05.2007, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Was wichtiger ist: Im Vatikan wurden zahlreiche kroatische Kriegsverbrecher versteckt.

http://ibka.org/files/rattenlinie.pdf
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#725753) Verfasst am: 18.05.2007, 18:44    Titel: Re: Kleines Gedankenspiel... anno 1933 Antworten mit Zitat

Deacan hat folgendes geschrieben:
Hitler war bekanntlich Katholik. Und die katholische Kirche (insbesondere der Vatikan) betont ja immer wieder und wieder, wie sehr man doch vom NS-Regime Abstand hielt...

Was wäre wenn...

...Hitler exkommuniziert worden wäre? Und zwar kurz nach den Beginn seines Einmarsches in Polen? Oder von mir aus auch früher?


Das ist nach inzwischen herrschender katholischer Ansicht nicht nötig. Bei diversen Sünden erfolgt die Exkommunikation automatisch, und muss nciht extra augesprochen werden.

Eine exkommunikation als politisches Druckmittel einzusetzen, würde das heilige Sakrament der Beichte entweihen.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#725760) Verfasst am: 18.05.2007, 19:01    Titel: Re: Kleines Gedankenspiel... anno 1933 Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Eine exkommunikation als politisches Druckmittel einzusetzen, würde das heilige Sakrament der Beichte entweihen.


Das würde nur greifen, wenn H. den Überfall auf Polen gebeichtet hätte.
Hat er?
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#725768) Verfasst am: 18.05.2007, 19:56    Titel: Re: Kleines Gedankenspiel... anno 1933 Antworten mit Zitat

Deacan hat folgendes geschrieben:
Was wäre wenn...
...Hitler exkommuniziert worden wäre?

Haette Hitler geheiratet, sich scheiden lassen und dann eine andere Frau geheiratet, waere er exkommuniziert gewesen. Die katholische Morallehre ist hinsichtlich Antisemitismus, Voelkermord, Vernichtungskrieg und Diktatur offenbar weit weniger sensibel.
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Leonardo
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Anmeldungsdatum: 09.08.2006
Beiträge: 389
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Beitrag(#725771) Verfasst am: 18.05.2007, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Durchaus, ein interessantes Gedankenspiel.

Allerdings wäre er (A.Hitler) nicht nach Canossa gelatscht. So viel ist sicher. Der Kirchenbann hat seit dem Mittelalter einiges an Wirkung eingebüßt.

Womöglich hätte es die deutschen Katholiken in Gewissensnöte aber sicher kaum mehr zum Handeln gebracht. Die m i t Gewissen waren ohnehin in Not.
Oft genug hatten die deutschen Bischöfe kirchenrechtliche Sanktionen gegen ihre weltlichen Landesherren "höflich" übersehen und sich somit gegen den Papst gestellt.

Dass sich der internationale Katholizismus anders gezeigt hätte, wage ich auch zu bezweifeln.

Vielleicht wäre es auch zu einem weiteren Papstschisma, bzw. der Aufstellung eines Gegenpapstes, diesmal mit Sitz in Berlin, gekommen?

Wer weiß?

Leonardo
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Keller
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Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#725776) Verfasst am: 18.05.2007, 20:04    Titel: Re: Kleines Gedankenspiel... anno 1933 Antworten mit Zitat

Deacan hat folgendes geschrieben:
Hitler war bekanntlich Katholik. Und die katholische Kirche (insbesondere der Vatikan) betont ja immer wieder und wieder, wie sehr man doch vom NS-Regime Abstand hielt...

Was wäre wenn...

...Hitler exkommuniziert worden wäre? Und zwar kurz nach den Beginn seines Einmarsches in Polen? Oder von mir aus auch früher? War die "christliche" Mehrheit in Deutschland wirklich so zahnlos, wie sie sich selbst gerne immer wieder darstellt?
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Der Grund für dieses kleine Gedankenspiel: heftige Verbalataken innerhalb eines anderen Forums. Dort wurde unter anderem behauptet behauptet, das der Vatikan mutig seine Oppositionsrolle vertrat (ja nee, is klar). Hauptaugenmerkt dieser Debatte: in Rom wurden wohl (dank papstlicher Unterstützung) unzählige Juden versteckt...
Hätte ein Eingreifen des Papstes zu dieser Zeit etwas nützen können? Immerhin waren zu jener Zeit die Kirchen noch wesentlich voller, oder?



ich bin mir nicht ganz sicher, aber mir spukt im hinterkopf herum, dass das auch nicht ganz koscher ablief. dass man diese juden ordentlich hat blechen lassen oder so. vielleicht finde ich bei gelegenheit was dazu.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#725791) Verfasst am: 18.05.2007, 20:46    Titel: Re: Kleines Gedankenspiel... anno 1933 Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Eine exkommunikation als politisches Druckmittel einzusetzen, würde das heilige Sakramendass t der Beichte entweihen.


Das würde nur greifen, wenn H. den Überfall auf Polen gebeichtet hätte.
Hat er?


Darum geht es nicht. Es geht darum, dass der Zweck von Beichte, Exkommunikation etc. die Reinigung des Sünders sein soll. Nicht eine Bereinigung des Weltgeschehens. Der Katholizismus kennt in der Hinsicht keine Generalprävention.

Im übrigen denke ich schon, dass rassistische Massenmorde, auch Morde an Priestern, zu einer automatischen Exkommunikation führen. Außerdem bleibt noch superbia (wegen Führerkult und dem Glauben, ein Geschöpf der Vorsehung zu sein).
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#725797) Verfasst am: 18.05.2007, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Die Kirche hätte vielleicht vor dem Inkraftreten des Ermächtigunggesetzes auf die CDU und das Zentrum Einfluss nehmen können, und damit die Entmachtung des Reichstags vielleicht verhindern können, aber beim Einmarsch in Polen waren doch die Parteien schon verboten und die Macht in Hitlers Hand zentriert, die Sa un SS unterwegs, Druck ausübend, ich glaube auch eine offentlich bestätigte Exkommunikation hätte zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel gebracht oder geändert.
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Leonardo
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Anmeldungsdatum: 09.08.2006
Beiträge: 389
Wohnort: Norddeutschland

Beitrag(#725802) Verfasst am: 18.05.2007, 21:06    Titel: Re: Kleines Gedankenspiel... anno 1933 Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Im übrigen denke ich schon, dass rassistische Massenmorde, auch Morde an Priestern, zu einer automatischen Exkommunikation führen. Außerdem bleibt noch superbia (wegen Führerkult und dem Glauben, ein Geschöpf der Vorsehung zu sein).


Hallo Xamanoth,

ja, aber offenbar hat sich die katholische Kirche dann doch von ihren spätantiken/ mittelalterlichen Wurzeln entfernt.... .
Außerdem kann ich mir eine ernsthafte Konsequenz von Exkommunikation und Kirchenbann heute nicht mehr vorstellen. Auch in den 30er Jahren in Mitteleuropa nicht mehr.
Und dann schauen wir doch mal in die erzkatholischen Länder Italien und Spanien ... Mussolini, Franco.... .
Also es, ist schon klar, dass das Kirchenrecht entsprechende Sanktionen ermöglicht, aber glaubst Du ehrlich an eine ernsthafte Folgewirkung?

Herzliche Grüße von

Leonardo
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#725849) Verfasst am: 18.05.2007, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Die Kirche hätte vielleicht vor dem Inkraftreten des Ermächtigunggesetzes auf die CDU und das Zentrum Einfluss nehmen können, und damit die Entmachtung des Reichstags vielleicht verhindern können, aber beim Einmarsch in Polen waren doch die Parteien schon verboten und die Macht in Hitlers Hand zentriert, die Sa un SS unterwegs, Druck ausübend, ich glaube auch eine offentlich bestätigte Exkommunikation hätte zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel gebracht oder geändert.
Die CDU wurde NACH dem Krieg gegründet.

Dass kirchliche Proteste Juden retten konnten, zeigen die Beispiele in den Niederlanden, Dänemark und Bulgarien.
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#725853) Verfasst am: 18.05.2007, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Die Kirche hätte vielleicht vor dem Inkraftreten des Ermächtigunggesetzes auf die CDU und das Zentrum Einfluss nehmen können, und damit die Entmachtung des Reichstags vielleicht verhindern können, aber beim Einmarsch in Polen waren doch die Parteien schon verboten und die Macht in Hitlers Hand zentriert, die Sa un SS unterwegs, Druck ausübend, ich glaube auch eine offentlich bestätigte Exkommunikation hätte zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel gebracht oder geändert.
Die CDU wurde NACH dem Krieg gegründet.


Das Zentrum bzw. die Zentrums-Partei gilt als einer der Vorläufer der nach dem Krieg 1945 gegründeten CDU.
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CoS
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Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#725872) Verfasst am: 19.05.2007, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab ne Doku zum Thema - Die katholische Kirche verbot ihren Mitgliedern anfangs die Mitgliedschaft in der NSDAP - Der Grund war, dass mehrere katholische Parteien ebenfalls zur Wahl standen. Als Hitler dann die Wahl für sich entschied bekannte man sich schnell zu seinen Idealen, insbesondere aus Angst eines Machtverlustes.

Hitler seinerseits wusste ganz genau, dass er seinen Machteinfluss am leichtesten über die Kirchen erhalten kann. Die protestantische Kirche folgte den Idealen des Nationalsozialismus lange, begrüßte auch die Judenverfolgung etc.

Die katholische Kirche ging in kleinen Schritten auf Hitler zu, propagierte dann aber doch den Nationalsozialismus aus Angst vor Machtverlust. Die massenhafte Hinrichtung "minderwertigen" Lebens nahm die katholische Kirche kommentarlos hin - Einzelne Kritiker wurden Mundtot gemacht (eben auch Angst vor Machtverlust). Die protestantische Kirche hieß die Ermordung "minderwertigen" Lebens (insbesondere die der Juden) gut. Es gibt entsprechende Propagandavideos der protestantischen Kirchen und der Diakonie.

Als Hitler die katholische Kirche zur Staatskirche erklärte, glaubte die katholische Kirche auf dem richtigen Kurs zu sein und folgte immer mehr auch den Idealen des Nationalsozialismus. Die Mitgliedschaft in der NSDAP war nicht mehr verboten und so fanden sich viele Katholiken in der NSDAP.

So wie es scheint ging es der katholischen Kirche mehr um Macht, als um Ideale. Als die Wahl noch nicht entschieden war, hoffte sie, dass eine ihrer ins Rennen geschickter Parteien die Wahl entscheidet und verbot die Mitgliedschaft in der NSDAP. Als dann Hitler die Wahl gewann, hoffte die Kirche wenigstens auf ein Stück vom (Macht-) Kuchen und näherte sich Hitler an und erstickte die Kritik einzelner Mitglieder an Hitler im Keim.

Viele Katholiken, die gegen Hitler waren, wurden inhaftiert, was die Kirche ebenfalls stillschweigend hinnahm. Gegen Ende des Krieges dominierten eindeutig die Hitler Befürworter. Es wurden dann ja auch Fluchtmöglichkeiten für Naziverbrecher geschaffen...
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"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#725910) Verfasst am: 19.05.2007, 09:20    Titel: Re: Kleines Gedankenspiel... anno 1933 Antworten mit Zitat

Deacan hat folgendes geschrieben:
Hitler war bekanntlich Katholik. Und die katholische Kirche (insbesondere der Vatikan) betont ja immer wieder und wieder, wie sehr man doch vom NS-Regime Abstand hielt...

Was wäre wenn...

...Hitler exkommuniziert worden wäre? Und zwar kurz nach den Beginn seines Einmarsches in Polen? Oder von mir aus auch früher? War die "christliche" Mehrheit in Deutschland wirklich so zahnlos, wie sie sich selbst gerne immer wieder darstellt?
Oder gehört das zum Standard innerhalb eines Glaubens - man halst sich permament die Opferrolle auf, vielleicht fragt ja später keiner mehr nach?
In wie weit wusste man in Rom über die Angriffspläne gegen die Sowjetunion bescheid?
War man wirklich so ahnungslos?

Der Grund für dieses kleine Gedankenspiel: heftige Verbalataken innerhalb eines anderen Forums. Dort wurde unter anderem behauptet behauptet, das der Vatikan mutig seine Oppositionsrolle vertrat (ja nee, is klar). Hauptaugenmerkt dieser Debatte: in Rom wurden wohl (dank papstlicher Unterstützung) unzählige Juden versteckt...

Hätte ein Eingreifen des Papstes zu dieser Zeit etwas nützen können? Immerhin waren zu jener Zeit die Kirchen noch wesentlich voller, oder?


Viel wichtiger als eine eventuelle Exkommunikation Hitlers waere praktische Hilfe fuer die Verfogten der Nazidiktatur gewesen. Haette sich der Vatikan bei der Fluchthilfe verfolgter Juden und anderer Minderheiten ebenso engagiert wie spaeter als Fluchthelfer fuer fluechtende Nazis, dann haetten viele gerettet werden koennen. So bleibt ein ziemlich schaler Nachgeschmack im Mund. Den Taetern verhalf man unter Bruch geltender Gesetze zur Flucht, die praktische Hilfe fuer deren Opfer beschraenkte sich auf ein paar wenige Einzelkaempfer innerhalb des niederen Klerus, deren mutiges Verhalten allerdings auch nicht verschwiegen werden soll. Alles in allem jedoch alles andere als ein Ruhmesblatt fuer die katholische Kirche.

Gruss, Bernie
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#725911) Verfasst am: 19.05.2007, 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Die Kirche hätte vielleicht vor dem Inkraftreten des Ermächtigunggesetzes auf die CDU und das Zentrum Einfluss nehmen können, und damit die Entmachtung des Reichstags vielleicht verhindern können, aber beim Einmarsch in Polen waren doch die Parteien schon verboten und die Macht in Hitlers Hand zentriert, die Sa un SS unterwegs, Druck ausübend, ich glaube auch eine offentlich bestätigte Exkommunikation hätte zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel gebracht oder geändert.
Die CDU wurde NACH dem Krieg gegründet.


Das Zentrum bzw. die Zentrums-Partei gilt als einer der Vorläufer der nach dem Krieg 1945 gegründeten CDU.



...ein anderer Vorlaeufer war die NSDAP, das sollte man auch mal erwaehnen... Cool
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Poldi
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Beitrag(#725914) Verfasst am: 19.05.2007, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Ich hab ne Doku zum Thema - Die katholische Kirche verbot ihren Mitgliedern anfangs die Mitgliedschaft in der NSDAP


Ähm, soweit ich weiß ist das nicht ganz richtig ...
lediglich das Bistum Paderborn und ein paar Oberrheinische Bistümer haben ihren Schäfchen die Mitgliedschaft in der NSDAP verboten, Bayern hat nur seinen Priestern die Mitgliedschaft verboten, in allen anderen gab es kein Verbot von kirchlicher Seite.
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Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Deacan
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 376
Wohnort: auf der Destiny, direkt über Io

Beitrag(#725971) Verfasst am: 19.05.2007, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

*räusper*

Weiß eigentlich jemand, wie das nach 45 lief? ...also ich meine die Entschädigungen für die Opfer? Soweit es ja bekannt ist, hatte der SS - Offizier aus Ungarn eine größere Chance fürs verloren gegangene Bein etwas aus Deutschland zu erhalten als der jüdische Arbeiter, der das KZ überlebt hat...
Hat man wenigsten hier mal "vernünftig" entschieden auf kirchlicher Seite?

Gibt es Pressestimmen aus der Zeit?

Deacan
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