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Militär oder Zivi (oder gar nichts)?
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obsessed
Die Farbe grün ist eigentlich auch nicht schlecht



Anmeldungsdatum: 03.05.2006
Beiträge: 106
Wohnort: südl. von München

Beitrag(#741379) Verfasst am: 08.06.2007, 13:46    Titel: Militär oder Zivi (oder gar nichts)? Antworten mit Zitat

Hi allerseits,
mit meinen jungfräulichen 17 Jahren wurde ich jetzt erstmals als Wehrpflichtiger "erkannt" das heisst, nach dem Abitur komm ich wohl unters Messer.
Jetzt bieten sich mir ja die Möchlichkeiten Militär/Zivi.
Gibt es
a) erhöhte Chancen auf einen Medizinstudienplatz, wenn ich mich als irgendein Krankenfleger oder Feldarzt einsetzen lasse?
b) findet ihr es unmoralisch, sich zu drücken, weil das Ganze meiner Meinung nach grobe Zeitverschwendung ist. Man bedenke, dass laut www.wehrpflicht-nein-danke.de sowieso nur noch jeder weite eingezogen ist. Von Gerechtigkeit kann man dann ja sowieso nicht sprechen.
c) Kann man alledem anders entgehen, als einen Krüppel vorspielen zu müssen?
d) Kann man irgendwie einen Auslandsaufenthalt als Zivi machen oder liegt das nicht in meinen Händen?

Danke für alle Antworten
_________________
Sick Natur
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fornit
Kaktus



Anmeldungsdatum: 06.10.2003
Beiträge: 552
Wohnort: Wohn ich in der Wüste oder andersum?

Beitrag(#741389) Verfasst am: 08.06.2007, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

a) ka, ich denke nicht, daß da ein zusammenhang besteht. am numerus clausus musst du so oder so vorbei, und der ist in medizin ja recht herb.
b) du findest es unmoralisch, dich vor zeitverschwendung zu drücken?
c) dick werden, schwul werden, regelmäßig kiffen sind wohl die vergleichsweise harmlosesten varianten
d) ka
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#741423) Verfasst am: 08.06.2007, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

a) vermindern nicht Wartesemester den NC um 0kommakeks? War zu meinen Zeiten jedenfalls so.
b) Was meinst Du mit "drücken" ? Der Wehrersatzdienst ist kein "Drücken". Und versuchen ganz drumrumzukommen ist ebenfalls in Ordnung weil gesellschaftlich sinnvoll m.E.
c) fällt mir auch nicht mehr ein
d) müsste gehen, wenn Du eine Organisation findest, die so einen Platz anbietet.
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Kraftruni
so'n Typ



Anmeldungsdatum: 09.04.2007
Beiträge: 204
Wohnort: Bremerhaven

Beitrag(#741438) Verfasst am: 08.06.2007, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Mach es wie ich: 3 Monate lang die Grundausbildung mitmachen und danach den KDV-Antrag (Kriegsdienstverweigerung) stellen.
War bei mir zwar eher Zufall, dass es so gekommen ist, aber im Endeffekt das beste, was ich machen konnte.
Cool

Zu deinen Fragen:

a) Unwahrscheinlich, hab ich zumindest noch nichts von gehört. Zudem ist die Grundausbildung eines Sanis sehr hart im Vergleich zu den anderen Möglichkeiten. Es wird wohl nur in Betracht gezogen, wenn du mit anderen Bewerbern gleich auf bist.

b) Ich würde nur zum Bund gehen, wenn du da echt Interesse daran hast das mal mitzumachen. Ansonsten wirst du da eh nicht glücklich. Im Lebenslauf sieht es allerdings gut aus, wenn du dann Zivildienst machst. Wenn keines von beiden gemacht wurde, siehts etwas nach "Drückeberger" aus.

c) Brillenträger? Krummen Rücken? Allergien? Sowas bei der ärztlichen Untersuchung schön detailiert angeben und eine "hab-eh-keine-Lust"-Mimik aufsetzen, dann sollte es klappen (hat es zumindest bei 2 Bekannten). Andere Möglichkeit: einen Psychologen aufsuchen und dem was vorspielen. Ein Kumpel wurde so während des Zivis beurlaubt und bekam volles Gehalt bis zum Ende. Lukrativ, moralisch allerdings bedenklich. zwinkern
Oder ein paar Wochen vorher Drogen konsumieren, was ich allerdings nicht raten würde (Drogen halt).

d) Link
_________________
40% Einsatz, 100% Erfolg!

PS: Klimawandel find ich toll!
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#741444) Verfasst am: 08.06.2007, 14:42    Titel: Re: Militär oder Zivi (oder gar nichts)? Antworten mit Zitat

obsessed hat folgendes geschrieben:

a) erhöhte Chancen auf einen Medizinstudienplatz, wenn ich mich als irgendein Krankenfleger oder Feldarzt einsetzen lasse?

In Österreich gibt es wieder die Möglichkeit zuerst Medizin zu studieren, wenn man sich für das Herr entscheidet.
Kann man in Deutschland Feldarzt sein ohne mediz. Studium? Geschockt
b)Jein

@Kraftuni
Die Grundausbildung ist doch bei allen einigermaßen gleich oder? Und die spezifische Saniausbildung ist nicht so hart, auch wenn es als Kasernentürk sicher noch gemütlicher ist.
_________________
Trish:(
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extrakt
Kammerjäger



Anmeldungsdatum: 12.05.2007
Beiträge: 262
Wohnort: Mainz

Beitrag(#741675) Verfasst am: 08.06.2007, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hatte 10 Monate Wehrdienst (als Pio) . Es ist eine Erfahrung die ich durchaus Empfehlen kann, allerdings gab es sehr ausgedehnte Phasen allumfassender Langeweile, damit muß man klarkommen. Irgendeinen Stress mit Drogenexperimenten usw kann ich dort nicht Empfehlen - besser dann gleich verweigern.
_________________
"Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelikatesse gegen uns Denker - im Grunde
sogar ein faustgrobes Verbot an uns: ihr sollt nicht Denken!"
Nietzsche
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#741676) Verfasst am: 08.06.2007, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

extrakt hat folgendes geschrieben:
Es ist eine Erfahrung die ich durchaus Empfehlen kann


Ich konnte der Wehrdienstzeit auch einiges abgewinnen. Wär ja auch traurig, wenn nicht.
Die Frage ist aber nicht, ob die Zeit einem überhaupt etwas bringt oder nicht.

Sondern: bringt der Wehrdienst mehr ein als eine andere Tätigkeit, die man in dieser Zeit getan hätte?

Und für fast jeden der nicht so blöd ist wie ich damals war müsste die Antwort mE ein eindeutiges "nein" sein.
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Abc-Master
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Anmeldungsdatum: 08.06.2007
Beiträge: 235

Beitrag(#741698) Verfasst am: 08.06.2007, 21:17    Titel: Re: Militär oder Zivi (oder gar nichts)? Antworten mit Zitat

Zitat:
a) erhöhte Chancen auf einen Medizinstudienplatz, wenn ich mich als irgendein Krankenfleger oder Feldarzt einsetzen lasse?


Nein

Zitat:
b) findet ihr es unmoralisch, sich zu drücken, weil das Ganze meiner Meinung nach grobe Zeitverschwendung ist. Man bedenke, dass laut www.wehrpflicht-nein-danke.de sowieso nur noch jeder weite eingezogen ist. Von Gerechtigkeit kann man dann ja sowieso nicht sprechen.


Ja. Da gibt es viele Gründe, hier einige: die Bundeswehr wird rechtslastig. Die Gründe sind klar, fast jeder Linke und Liberale macht Zivildienst, der rechte Anteil ist somit größer. Wenn die Bundeswehr als in eine Richtung driftet, dann auch weil sie nicht mehr den Durchschnitt der Bevölkerung darstellt. Dann, du lebst so nebenbei in einer Demokratie, d.h. Selbstverwaltung und Selbstschutz. Es ist eine Prinzipfrage ob du bereit bist die Gemeinschaft in der du lebst zu schützen. Wenn du es nicht freiwillig machst, dann muß man einen drum bitten, und schon ist man abhängig. Also lieber Selbstschutz. Hört sich kitschig an, aber ich wollte mich kurz halten.

Zitat:
c) Kann man alledem anders entgehen, als einen Krüppel vorspielen zu müssen?


So schlimm ist es auch nicht. In Deutschland brauchst du in der Zeit nicht um dein Leben zu fürchten. Es ist auch eine tolle Zeit, auch wenn ich mir mal in meiner Bundeswehrzeit einen Zetel geschrieben habe, sozusagen ein Brief aus der Vergangenheit für die Zukunft: solltest du jemals das Gefühl haben, das die Bundeswehrzeit eine schöne Zeit war, dann lass dir gesagt sein - >>es ist scheiße, ich bin durchnässt, ich friere, ich will hier weg<<. Ja, diesen Zetel habe ich mir wirklich geschrieben. Ist schon irre, wann schreibt sich ein Mensch schon selbst eine Nachricht für die Zukunft? Andererseits, es war auch eine schöne Zeit. Wenn du die richtigen Kumpels hast, dann wirst du die Zeit später auch vermissen.

Zitat:
d) Kann man irgendwie einen Auslandsaufenthalt als Zivi machen oder liegt das nicht in meinen Händen?


Das ist eine Zeit für die Gemeinschaft und kein Urlaub, aber was soll's, wenn du was einrichten kannst, warum nicht.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#741802) Verfasst am: 08.06.2007, 23:03    Titel: Re: Militär oder Zivi (oder gar nichts)? Antworten mit Zitat

obsessed hat folgendes geschrieben:
Hi allerseits,
mit meinen jungfräulichen 17 Jahren wurde ich jetzt erstmals als Wehrpflichtiger "erkannt" das heisst, nach dem Abitur komm ich wohl unters Messer.
Jetzt bieten sich mir ja die Möchlichkeiten Militär/Zivi.
Gibt es
a) erhöhte Chancen auf einen Medizinstudienplatz, wenn ich mich als irgendein Krankenfleger oder Feldarzt einsetzen lasse?
b) findet ihr es unmoralisch, sich zu drücken, weil das Ganze meiner Meinung nach grobe Zeitverschwendung ist. Man bedenke, dass laut www.wehrpflicht-nein-danke.de sowieso nur noch jeder weite eingezogen ist. Von Gerechtigkeit kann man dann ja sowieso nicht sprechen.
c) Kann man alledem anders entgehen, als einen Krüppel vorspielen zu müssen?
d) Kann man irgendwie einen Auslandsaufenthalt als Zivi machen oder liegt das nicht in meinen Händen?

Danke für alle Antworten


Hallo obsessed,

wegen dieser bloeden Wiedervereinigung geht ja Berlin leider nicht mehr...

Ich hielt das damals so, dass ich mich bewusst fuer den Zuvieldienst entschieden habe. Wenn Du nach Genehmigung Deines Gewissens nicht darauf wartest, dass man Dich irgendwohin zwangsverpflichtet, sondern Du Dir schon vorher selbst 'ne Zivistelle aussuchst, mit der Du was anfangen kannst, dann ist die ganze Sache nicht bloss ertraeglich, sondern kann sich sogar als echter Gewinn entpuppen. Jedenfalls war's bei mir so in der Schwerbehindertenpflege in 'ner Einrichtung der Lebenshilfe e.v.

Da ich selber noch bei so'n paar Altnazis vorsingen musste um die davon zu ueberzeugen, dass ich nicht gewissenlos war, hatte ich sicherheitshalber vorgebaut um mich nicht doch noch auf irgendwelchen Feldern der Ehre rumtreiben zu muessen. Ich versuchte meinen Hausarzt vergeblich von meinem baldigen Ableben wegen gebrochenen Herzen zu ueberzeugen und, als der sich weigerte mir meine Herzschwaeche zu attestieren, meldete ich mich bei der oertlichen freiwilligen Feuerwehr an. Feuerwehr, Rettungsdienste und THW verfuegen ueber Kontingente an Freistellungen fuer ihre ehrenamtlichen Aktiven. Auch das ein gangbarer Weg, wenngleich man sich hier gleich fuer 10 Jahre verpflichten muss. Aber immer noch besser 10 Jahre Feuerwehr als bis zum juengsten Gericht Soldatengrab...

Gruss, Bernie
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#741820) Verfasst am: 08.06.2007, 23:23    Titel: Re: Militär oder Zivi (oder gar nichts)? Antworten mit Zitat

obsessed hat folgendes geschrieben:
Hi allerseits,
mit meinen jungfräulichen 17 Jahren wurde ich jetzt erstmals als Wehrpflichtiger "erkannt" das heisst, nach dem Abitur komm ich wohl unters Messer.
Jetzt bieten sich mir ja die Möchlichkeiten Militär/Zivi.
Gibt es
a) erhöhte Chancen auf einen Medizinstudienplatz, wenn ich mich als irgendein Krankenfleger oder Feldarzt einsetzen lasse?
Nicht wenn du das als Zivi oder im Rahmen des Grundwehrdienstes machst ...
Wenn du dich dagegen verpflichtest (10/12 Jahre), kommst du ohne NC zum Medizinstudium auf Staatskosten, den Weg mußte eine ehem. Klassenkameradin von mir auf Druck ihrer Eltern einschlagen, weil diese es für inakzeptabel gehalten haben, daß sie 1-2 Jahre mit dem Studium hätte warten müssen wg. NC ....
Zitat:

b) findet ihr es unmoralisch, sich zu drücken, weil das Ganze meiner Meinung nach grobe Zeitverschwendung ist. Man bedenke, dass laut www.wehrpflicht-nein-danke.de sowieso nur noch jeder weite eingezogen ist. Von Gerechtigkeit kann man dann ja sowieso nicht sprechen.
ich halte es lediglich für dämlich, sich ohne Gegenwehr zu Frondiensten verpflichten zu lassen
Zitat:

c) Kann man alledem anders entgehen, als einen Krüppel vorspielen zu müssen?
k.A. bei mir hat der "Krüppel" wunderbar funktioniert Cool
Zitat:


d) Kann man irgendwie einen Auslandsaufenthalt als Zivi machen oder liegt das nicht in meinen Händen?

Wenn du eine entsprechende Stelle findest, und die genehmigt bekommst, dann ja ... wenn du dich im Vorfeld nicht um eine Zivistelle kümmerst, mußt du halt da hin, wo man dich hinschickt ...
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gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Misterfritz
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Beiträge: 21867
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Beitrag(#741835) Verfasst am: 08.06.2007, 23:40    Titel: Re: Militär oder Zivi (oder gar nichts)? Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
um mich nicht doch noch auf irgendwelchen Feldern der Ehre rumtreiben zu muessen.
[...]
Aber immer noch besser 10 Jahre Feuerwehr als bis zum juengsten Gericht Soldatengrab...

oh herr bernie,
deine erfahrungen von damals dürften heute echt nicht mehr aktuell sein.
ausserdem dürftest du damals ausser für urlaub nur zu manövern und nachtwanderungen aus der kaserne gekommen sein, also nix mit feldern der ehre. auch der job bei der feuerwehr dürfte insgesamt gefährlicher als der als wehrdienstleistender gewesen sein. (ach ja, gesoffen wird und wurde bei beiden institutionen.)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#741850) Verfasst am: 09.06.2007, 00:02    Titel: Re: Militär oder Zivi (oder gar nichts)? Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
um mich nicht doch noch auf irgendwelchen Feldern der Ehre rumtreiben zu muessen.
[...]
Aber immer noch besser 10 Jahre Feuerwehr als bis zum juengsten Gericht Soldatengrab...

oh herr bernie,
deine erfahrungen von damals dürften heute echt nicht mehr aktuell sein.
ausserdem dürftest du damals ausser für urlaub nur zu manövern und nachtwanderungen aus der kaserne gekommen sein, also nix mit feldern der ehre. auch der job bei der feuerwehr dürfte insgesamt gefährlicher als der als wehrdienstleistender gewesen sein. (ach ja, gesoffen wird und wurde bei beiden institutionen.)


Ich scheute nicht die Gefahr an sich, sondern bloss die sinnlose....

Auch zu meiner Zeit bestand eine nicht unerhebliche Kriegsgefahr. Wenn's erst mal knallt und Du hockst bereits in der Kaserne, dann ist es meist etwas komplizierter den suessen Heldentod zu vermeiden. Heute waere ich sicher dreimal so stark motiviert mich von solchem Unsinn fernzuhalten. Von meinen Altvorderen weiss ich nur zu gut, dass fuer den uniformierten Landliebhaber immer dann besondere Gefahr im Verzug ist, wenn er Schwierigkeiten bekommt den Namen des Stationierungsortes seiner Einheit richtig auszusprechen. Meist erkennt man dann erst, dass man irgendwo gelandet, wo man im Grunde genommen ueberhaupt nichts verloren hat. Solche Einsicht ist eigentlich zeitlos und gerade heute aktueller denn je...
Die Muetter in meiner Familie haben in der Vergangenheit schon zuviele Soldaten an zuviele Fuehrer verschenkt, meine Mama tue ich sowas nicht auch noch an.... zwinkern

Gruss, Bernie

P.S.: Die Sauferei und somit die Aussicht an Leberzhyrrose zu vergehen waere beim derzeitigen Bund noch meine geringste Sorge.... Cool
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Critic
oberflächlich



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Beitrag(#741915) Verfasst am: 09.06.2007, 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

Aber ob man dazu unbedingt Krüppel sein muß? Damals gab es noch Tauglichkeit T3, inzwischen werden die auch gar nicht mehr gezogen. Ich hatte verweigert -- sinnigerweise damit angefangen, den entsprechenden "Gesinnungsaufsatz" zu schreiben, als im Fernsehen mal wieder eine Dokumentation über die Freuden der Kameradschaft gebracht wurde --, schließlich muß ja hinterher jemand die "Helden" im Rollstuhl herumfahren oder den Beutel mit dem Nachtisch an die Magensonde klemmen, wenn's im nächsten Krieg nicht gar so glorreich war. Aber ein "nervöser Reizmagen" reicht -- wenn auch nicht, um sich von Studiengebühren freistellen zu lassen -- ggf. für die Untauglichkeit (eigene Erfahrung).
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Abc-Master
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Anmeldungsdatum: 08.06.2007
Beiträge: 235

Beitrag(#741917) Verfasst am: 09.06.2007, 01:24    Titel: Re: Militär oder Zivi (oder gar nichts)? Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Von meinen Altvorderen weiss ich nur zu gut, dass fuer den uniformierten Landliebhaber immer dann besondere Gefahr im Verzug ist, wenn er Schwierigkeiten bekommt den Namen des Stationierungsortes seiner Einheit richtig auszusprechen. Meist erkennt man dann erst, dass man irgendwo gelandet, wo man im Grunde genommen ueberhaupt nichts verloren hat.


Die Zeiten ändern sich. In der heutigen Zeit bist du im Kriegsfall auf der sicheren Seite wenn du Soldat bist. Die Zeiten der Stürme gegen die MGs sind vorbei. Zumindest bei uns im Westen. Du bist besser ausgestattet als der Zivilist, besser informiert, besser bewaffnet, und unterliegst der Genfer Konvention. Aber vor allem wirst du früher aus dem Gefahrenbereich entfernt, denn der strategischer Rückzug ist heute keine Schande mehr. Nein, im Kriegsfall sollte man besser Soldat sein. Hat seine Nachteile, aber auch viele Vorteile.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#741918) Verfasst am: 09.06.2007, 01:37    Titel: Re: Militär oder Zivi (oder gar nichts)? Antworten mit Zitat

Abc-Master hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Von meinen Altvorderen weiss ich nur zu gut, dass fuer den uniformierten Landliebhaber immer dann besondere Gefahr im Verzug ist, wenn er Schwierigkeiten bekommt den Namen des Stationierungsortes seiner Einheit richtig auszusprechen. Meist erkennt man dann erst, dass man irgendwo gelandet, wo man im Grunde genommen ueberhaupt nichts verloren hat.


Die Zeiten ändern sich. In der heutigen Zeit bist du im Kriegsfall auf der sicheren Seite wenn du Soldat bist. Die Zeiten der Stürme gegen die MGs sind vorbei. Zumindest bei uns im Westen. Du bist besser ausgestattet als der Zivilist, besser informiert, besser bewaffnet, und unterliegst der Genfer Konvention. Aber vor allem wirst du früher aus dem Gefahrenbereich entfernt, denn der strategischer Rückzug ist heute keine Schande mehr. Nein, im Kriegsfall sollte man besser Soldat sein. Hat seine Nachteile, aber auch viele Vorteile.


Tut mir leid, dass ich Dir schon wieder widersprechen muss, aber wieso sollte man als Soldat an einem "Stationierungsort seiner Einheit", dessen "Namen man nicht mal "richtig auszusprechen" vermag, besser dran sein als ein Zivilist zuhause?

Du sagst ja selbst: die Zeiten ändern sich. Heute werden Kriege anders geführt; "Der klassische Krieg ist ein historisches Auslaufmodell" (Herfried Münkler, APuZ 16/2007). Heutzutage gibt es die klare Trennlinie zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten kaum mehr; die Genfer Konventionen stellen keinen zusätzlichen Schutz dar.

Das der Kombattant "besser ausgestattet als der Zivilist, besser informiert, besser bewaffnet" ist, mag stimmen, aber das ist der Höhlentaucher gegenüber dem Nichthöhlentaucher benefalls, und ich würde mal sagen, dass der Höhlentaucher da vergleichsweise irgendwie eher nicht auf der sicheren Seite ist. zwinkern
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Abc-Master
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Anmeldungsdatum: 08.06.2007
Beiträge: 235

Beitrag(#741924) Verfasst am: 09.06.2007, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ist aber so. Du verwechselst vielleicht die Auslandseinsätze mit Heimatverteidigung. Das ist was anderes. Da kommst du als normaler Wehrpflichtiger auch nicht hin. Sind alles freiwillige Einsätze. Dort hat man es eher mit Partisanen bis Terroristen zu tun. Da gebe ich dir recht, da steht man nicht besser, eher schlechter. Heimatverteidigung sieht anders aus. Wenn, dann würde Deutschland oder NATO-Europa von einer Armee angegriffen. Die würden sich schon an die Konventionen halten. Aber auch sonst wärst du als Soldat besser dran, da du dich seltener in Gefahrenzonen aufhalten würdest. Sicher, es gäbe Kampfeinsätze, aber dann auch sichere Rückzugsgebiete. Den Hauptteil machen heute Flugzeuge und Panzer. Als normaler Soldat erledigst du nur noch die Feinarbeit. Solche haben die Zivilisten nicht. Glaub mir, bei der Heimatverteidigung bist du als Soldat besser dran.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#741926) Verfasst am: 09.06.2007, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

Abc-Master hat folgendes geschrieben:
Du verwechselst vielleicht die Auslandseinsätze mit Heimatverteidigung. Das ist was anderes.


Stimmt.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#741950) Verfasst am: 09.06.2007, 08:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ne, ohne Helmbarden geht nix.
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Blondie
Blond aus Überzeugung



Anmeldungsdatum: 16.05.2006
Beiträge: 185
Wohnort: NRW

Beitrag(#741968) Verfasst am: 09.06.2007, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Entweder man verweigert aus der Überzeugung heraus, für den Staat allgemein keine von oben verordneten Dienste auszuüben - dann müsste man total verweigern (also sowohl Wehr- als auch Zivil- oder Ersatzdienst) mit den entsprechenden Konsequenzen; oder man verweigert aus dem Grund, keinen Dienst an einer Waffe tun zu wollen, dann müsste man eben nur den Wehrdienst verweigern. Verweigerung aus studientaktischen oder monetären Gründen ist sowas von daneben ...

Gruß SuSu.
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"Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir." (Kant)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#741969) Verfasst am: 09.06.2007, 09:12    Titel: Re: Militär oder Zivi (oder gar nichts)? Antworten mit Zitat

Abc-Master hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Von meinen Altvorderen weiss ich nur zu gut, dass fuer den uniformierten Landliebhaber immer dann besondere Gefahr im Verzug ist, wenn er Schwierigkeiten bekommt den Namen des Stationierungsortes seiner Einheit richtig auszusprechen. Meist erkennt man dann erst, dass man irgendwo gelandet, wo man im Grunde genommen ueberhaupt nichts verloren hat.


Die Zeiten ändern sich. In der heutigen Zeit bist du im Kriegsfall auf der sicheren Seite wenn du Soldat bist. Die Zeiten der Stürme gegen die MGs sind vorbei. Zumindest bei uns im Westen. Du bist besser ausgestattet als der Zivilist, besser informiert, besser bewaffnet, und unterliegst der Genfer Konvention. Aber vor allem wirst du früher aus dem Gefahrenbereich entfernt, denn der strategischer Rückzug ist heute keine Schande mehr. Nein, im Kriegsfall sollte man besser Soldat sein. Hat seine Nachteile, aber auch viele Vorteile.


Also ich glaube schon, dass man als Zivilist in Deutschland sicherer lebt wie als Soldat in Afghanistan... zwinkern

Gruss, Bernie
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Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#742026) Verfasst am: 09.06.2007, 10:38    Titel: Re: Militär oder Zivi (oder gar nichts)? Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Also ich glaube schon, dass man als Zivilist in Deutschland sicherer lebt wie als Soldat in Afghanistan... zwinkern

Gruss, Bernie


Helmbarde vorausgesetzt, selbstredend...
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#742062) Verfasst am: 09.06.2007, 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Blondie hat folgendes geschrieben:
Verweigerung aus studientaktischen oder monetären Gründen ist sowas von daneben ...


Warum ist es "sowas von daneben", wenn einem der zu bezahlende Preis für eine Pflicht zu hoch erscheint und man diesem deshalb mit legalen Mitteln aus den Weg geht? Zumal dann, wenn der eigene Beitrag "Wehrdienst" der Gesellschaft weniger Nutzen bringt als der eigene Beitrag "ein Jahr eher ausgebildet sein" ?

Da wäre es ja eher noch verwerflicher, wenn man nachts bei Rot über die Straße geht und nicht von selbst das Bußgeld überweist.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#742066) Verfasst am: 09.06.2007, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

obsessed hat folgendes geschrieben:

b) findet ihr es unmoralisch, sich zu drücken, weil das Ganze meiner Meinung nach grobe Zeitverschwendung ist.


Ja


obsessed hat folgendes geschrieben:

d) Kann man irgendwie einen Auslandsaufenthalt als Zivi machen oder liegt das nicht in meinen Händen?


In Österreich geht sowa, ich kenne aber die deutsche Regelung nicht http://www.zivildienst.de/


Blondie hat folgendes geschrieben:
Verweigerung aus studientaktischen oder monetären Gründen ist sowas von daneben ...


Dem kann ich mich nur anschließen...
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Storm by Tim Minchin
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Beiträge: 22782
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Beitrag(#742087) Verfasst am: 09.06.2007, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Auch ich würde (als Gutgemusterter) die Antwort von den allgemeinen und persönlichen ethischen Überzeugungen abhängig machen:

Wehrdienst:
- ja, wenn man den Zweck (z.B. Heimatverteidigung und/oder Auslandseinsätze) unterstützt
- sonst Zivildienst

Schwieriger wird es aus ethischer Sicht, wenn
- man jegliche Pflicht für die Gemeinschaft ethisch ablehnt (dann ist man eh ein A....)
- man die Verfassung wesentlich ablehnt (dann ist man nur beschränkt vertrauenswürdig)
- man es ungerecht findet, daß nur manche Männer und keine Frauen eingezogen werden (ist evtl. glaubwürdig, z.B. wenn man für einen grundsätzlichen Pflichtdienst eintritt)
- man Wehr- und Zivildienst gleichermaßen befürwortet (die Qual der Wahl)
- man den Zweck der Bundeswehr untertsützt, die Form (keine Berufsarmee) jedoch ethisch(!) ablehnt
- ...

Eine Höherbewertung privater Karrieregründe, Faulheit etc. sind ethisch mE nicht akzeptabel.

Ich selbst habe 20 Monate Zivildienst gemacht, weil ich das damals wesentlich sinnvoller als Wehrdienst fand. Heute finde ich, daß dies - trotz vieler Kritikpunkte - eine gute Erfahrung war, wenn auch 20 Monate mE zu viel sind.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Pfaffenschreck
Schwarzwaldelch; möööh



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Beitrag(#742089) Verfasst am: 09.06.2007, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Meiner einer hatte ne nette Augenärztin. Sie hat mir bescheinigt, einigermaßen blind zu sein (auch mit "Sehhilfe"). T5 Sehr glücklich . Somit auch kein Ersatzdienst.
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Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
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Evilbert
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Beitrag(#742101) Verfasst am: 09.06.2007, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Eine Höherbewertung privater Karrieregründe, Faulheit etc. sind ethisch mE nicht akzeptabel.


Der Staat fordert etwas, und man ist nicht bereit, es ihm zu geben, weil man das Geforderte höher bewertet.

Das soll per se nicht akzeptabel sein? Was wäre, wenn beispielsweise die zu entrichtende Einkommensteuer vom ersten verdienten Cent an 99, 99 % betrüge?

Ich kann rückblickend keinen Vorteil für die Gemeinschaft sehen, dass ich gedient habe, und für mich überwiegen bei rationaler Betrachtung die Nachteile, die teils wiederum die Gemeinschaft berühren, erheblich.

Bei der Beurteilung einer ethischen Entscheidung/Handlung kommt es übrigens mE immer auch auf die Begründung an, nicht bloß auf die reine, nackte Tat selbst.
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Abc-Master
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Beitrag(#742126) Verfasst am: 09.06.2007, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Der Staat fordert etwas,


Der Staat bist du.

Zitat:
Ich kann rückblickend keinen Vorteil für die Gemeinschaft sehen, dass ich gedient habe,


Doch, du hast in der Zeit zwar nicht Deutschland verteidigt, warst aber da um es zu tun wenn das Schlimmste eingetreten wäre. Deine Aussage klingt zwar logisch, aber da kannst du einem Museumswärter auch sagen, daß seine Arbeit der letzten 20 Jahre sinnlos war, da keiner dort eingebrochen ist. Der Zweck der Bundeswehr ist es nicht Kriege zu führen und deutsche Interessen in der Welt durchzusetzen, sondern die Sicherheit zu bieten in Fall der Fälle eine Armee zu haben.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#742133) Verfasst am: 09.06.2007, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Abc-Master hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Der Staat fordert etwas,


Der Staat bist du.

Zitat:
Ich kann rückblickend keinen Vorteil für die Gemeinschaft sehen, dass ich gedient habe,


Doch, du hast in der Zeit zwar nicht Deutschland verteidigt, warst aber da um es zu tun wenn das Schlimmste eingetreten wäre. Deine Aussage klingt zwar logisch, aber da kannst du einem Museumswärter auch sagen, daß seine Arbeit der letzten 20 Jahre sinnlos war, da keiner dort eingebrochen ist. Der Zweck der Bundeswehr ist es nicht Kriege zu führen und deutsche Interessen in der Welt durchzusetzen, sondern die Sicherheit zu bieten in Fall der Fälle eine Armee zu haben.


Ok, das ist richtig.

Dennoch halte ich die Vorteile für geringer als die Nachteile, zumal ich in der Zeit nach Ende des kalten Krieges und vor Beginn der Interventionskriege diente. Ich wär wahrscheinlich trotzdem hingegangen, aber allein schon die Abwägung, ob man das nicht besser lassen sollte als unethisch zu disqualifizieren finde ich zu streng.
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step
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Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#742188) Verfasst am: 09.06.2007, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Abc-Master hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Der Staat fordert etwas,
Der Staat bist du.

Naja, zumindest die Legislative, parlamentarisch gesehen. Aber schon richtig, es ist an jedem Einzelnen, sich einzubringen, auch wenn er vielleicht oft der Mehrheit unterliegt.

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Dennoch halte ich die Vorteile für geringer als die Nachteile, zumal ich in der Zeit nach Ende des kalten Krieges und vor Beginn der Interventionskriege diente. Ich wär wahrscheinlich trotzdem hingegangen, aber allein schon die Abwägung, ob man das nicht besser lassen sollte als unethisch zu disqualifizieren finde ich zu streng.

Die Abwägung halte ich nicht für unethisch.

Würdest Du rückblickend auch keinen Vorteil für die Gemeinschaft sehen, wenn Du Zivildienst gemacht hättest?

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Der Staat fordert etwas, und man ist nicht bereit, es ihm zu geben, weil man das Geforderte höher bewertet. Das soll per se nicht akzeptabel sein? Was wäre, wenn beispielsweise die zu entrichtende Einkommensteuer vom ersten verdienten Cent an 99, 99 % betrüge?

Nun, die Mehrheit würde ein Parlament wählen, daß die Gesetze ändert und eine niedrigere ESt beschließt. Es sei denn,
- es ist eine Diktatur, dann wäre das Verweigern moralisch vertretbar, wenn nicht geboten
- die große Mehrheit ist auf 100% Sozialhilfe angewiesen, dann betrifft die ESt fast niemand.

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Bei der Beurteilung einer ethischen Entscheidung/Handlung kommt es übrigens mE immer auch auf die Begründung an, nicht bloß auf die reine, nackte Tat selbst.

Ja natürlich, es gibt keine absolute Ethik, Menschen haben unterschiedliche Werte und Ziele. Dennoch, wenn es um die minimalen gemeinsamen Gesellschaftsziele geht, kann die Gemeinschaft mE individuelles Verhalten, das aus ihrer Sicht (für ihre Ziele) schädlich ist, als aus ihrer Sicht ethisch verwerflich anprangern.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Mephius
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Beiträge: 241
Wohnort: Kraftburg

Beitrag(#742204) Verfasst am: 09.06.2007, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Blondie hat folgendes geschrieben:
Verweigerung aus studientaktischen oder monetären Gründen ist sowas von daneben ...


Mal halblang - wenn man zum Beispiel wie ich nun das Glück hat, statt Magister- oder Diplomstudiengängen nur noch Bachelorscheiße fressen zu dürfen, weil man ein Jahr damit verschwendet hat, sich als Zivi acht Stunden am Tag effektiv zu langweilen, wünscht man den Verantwortlichen die Pest an den Hals und bedauert zutiefst, sich vorher nicht genug mit der Möglichkeit der Totalverweigerung auseinander gesetzt zu haben.
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