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Mal reinschauen? 2 Atheisten bei „Menschen bei Maischberger" am 19.06.
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Femina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#750691) Verfasst am: 20.06.2007, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Schaut mal hier: http://www.welt.de/fernsehen/article959497/Gott_und_die_Welt_bei_Sandra_Maischberger.html#

Da könnt ihr auch noch Kommentare abgeben.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#750698) Verfasst am: 20.06.2007, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Genauso "krass" muss Janosch seine katholische Erziehung empfunden haben.

Wenn er durch seine Kindheitserlebnisse solche Gewaltphantasien mit sich rumschleppt, braucht er eine Therapie.

Wolf hat folgendes geschrieben:
Du findest es verständlich wegen einer Karikatur im Spiegel, Janosch Kinderbücher zu verbieten?

Du findest es also komplett unverständlich, dass sich ein Christ über eine so dargestellte institutionalisierte Pfählung eines Säuglings aufregt? Mit den Augen rollen

Was wäre wohl los, wäre in einem Kirchblatt ein Atheist dargestellt, der sein Kind einem anderen Atheisten zur Pfählung reicht...


Sprechen wir hier von Satire (die defintionsbedingt nicht jedem passen kann) oder von der Verletzung religiöser Gefühle?

Aus meiner Sicht weder noch.

Ich fühle mich eher an Juden-"Satieren" im Stürmer erinnert und dieses Gefühl amüsiert mich nicht sonderlich.
Auf ein Deutschland, in dem Menschen aufgrund ihrer Weltanschauung wieder einmal als heimtückische Kindsmörder und deren Komplizen dargestellt werden, kann ich gerne verzichten.

nichts sehen, nichts hören, nichts sagen das ist die einzige Möglichkeit, wie man zu deiner Interpretation kommen kann. Eigentlich kann man nur mit unglaublicher Borniertheit zu dem Schluss kommen, Janosch wollte mit dem Bild Christen als "heimtückische Kindsmörder" darstellen...
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INGLIP HAS BEEN SUMMONED - IT HAS BEGUN!
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#750699) Verfasst am: 20.06.2007, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich fühle mich eher an Juden-"Satieren" im Stürmer erinnert und dieses Gefühl amüsiert mich nicht sonderlich.
Auf ein Deutschland, in dem Menschen aufgrund ihrer Weltanschauung wieder einmal als heimtückische Kindsmörder und deren Komplizen dargestellt werden, kann ich gerne verzichten.


Argh
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Lord Snow
I am the one who knocks



Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#750702) Verfasst am: 20.06.2007, 11:44    Titel: Maischberger, Gott, Glaube und Geschichte Antworten mit Zitat

Habe den Thread "Maischberger, Gott, Glaube und Geschichte" aus "Weltanschuungen und Religionen" hier angehängt - Sokrateer

Leider konnte ich mir das nicht angucken! Wer hat es angeschaut? Bisher habe ich nur von ein paar Theisten gehört, wie es so war, ich zitiere was mir so berichtet wurde

Zitat:
was mir aufgefallen ist, war der Hang zum Emotionalen bzw. der teilweise schon offen zur Schau gestellte Hass der Atheisten gegenüber den Gläubigen.


Zitat:
Gerade dieser ehemalige Pastor wirkte auf mich, wie ein Hassprediger...


Zitat:
Von Schmidt-Salomon kommt hingegen immer der selbe Sermon.


Zitat:
Lediglich die Intoleranz und das Besserwisserische Gehabe der Atheisten...


etc. etc.

was habt ihr für ne Meinung, lamentieren hier wieder nur getroffene Hunde rum? Oder irgendwo teilweise berechtigte Kritik?

Zum Glück wird die Sendung ja nochmal wiederholt!
_________________
Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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Keller
last neoliberal standing and car of the year 1983!



Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#750706) Verfasst am: 20.06.2007, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

teilweise berechtigt. und schau mal in kultur und gesellschaft.
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Voll Bart! Der Award der Deutschen Bartträger Vereinigung
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Lord Snow
I am the one who knocks



Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#750711) Verfasst am: 20.06.2007, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ops! Verlegen

Aber eigentlich passt das doch mehr in dieses Forum herein oder nicht?
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#750736) Verfasst am: 20.06.2007, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

In der Diskussion im TV kam für mich nix wesentlich neues.
Das Thema hat eigentlich schon einen riesen Bart.
Reicht für ein paar Hundert Jahre - ist sicherlich
immer noch aktuell. Aber eben nix neues.

Was mich am meisten gestört hat war, dass viele Atheisten und Religiöse
es offenbar (nie) nicht lassen können ihre Schandtaten, usw. gegeneinander aufzurechnen.
Ich denke das schadet einer sachlichen Auseinandersetzung.
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hainer
frustrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 2539

Beitrag(#750738) Verfasst am: 20.06.2007, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.welt.de/fernsehen/article959497/Gott_und_die_Welt_bei_Sandra_Maischberger.html#
Zitat:
Auf Maischbergers Sofa wirkten alle Seiten wie Freaks. Nur Witta Pohl nicht, aber die sagte nach den ersten zehn Minuten keinen Ton mehr.
noc Gute Nacht, ich gehe...

Wat? Die durfte doch gleich zu Sendungsbeginn mit ihrem naiven Kindheitsgelübde und ihrer Baumhoroskopesotherik die Freakshow einläuten.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#750743) Verfasst am: 20.06.2007, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Manche Zeichner von Karikaturen sind von ihrem Naturell her so beschaffen, dass sie die ganze Zeit über nur Bilder hervorbringen, über die man lachen oder schmunzeln kann.

Bei anderen Künstlern finden sich neben solchen allgemein als harmlos und unterhaltend angesehenen Zeichnungen auch Bilder, die verstören und schockieren, die überhaupt nicht "schön" sind, sondern brutal. So verhält es sich bei dem Bild von Janosch, von dem ja in der Allgemeinheit eher die liebenswürdigen, vor allem für Kinder gedachten Bilder bekannt sind.

Der Künstler "entläßt" sein Bild in die Öffentlichkeit. Er hätte es in einer Mappe verschwinden lassen, im Freundeskreis herumzeigen oder es in ein Album mit eigenen Karikaturen aufnehmen können - es erschien im "Spiegel". Von den Redakteuren in einen ganz bestimmten, aus ihrer Sicht absatzfördernden, Zusammenhang eingeordnet, den von ihnen erfundenen, angeblichen "Kreuzzug der neuen Atheisten".
Mag der Künstler daran seine Kindheitserlebnisse mit der katholischen Kirche "abgearbeitet" haben - das Bild muß jetzt, in eine breite Öffentlichkeit von zehntausenden Lesern, in einen bestimmten Zusammenhang gestellt, dafür herhalten, daß der "Spiegel" erfolgreich Befürchtungen über eifernde, missionierende, gewaltsame "neue Atheisten" in Umlauf setzen kann.
Von nun an nimmt die Debatte über das Bild eine ganz bestimmte Richtung, ob sie Janosch selbst (wer weiß das?) für gutgeheißen hätte?

Man konnte darauf warten, wer auf der sich "betroffen fühlenden" Seite als erster reagieren würde. Prompt kam Stoiber, der gleich über das Gesamtwerk von Janosch den Stab brach und es am liebsten verb(r)annt gesehen hätte. Wie er reagierte, sagt mehr über ihn selbst aus. Es erinnert an den früheren Umgang von CDU/CSU-Größen, die im Umgang mit Schriftstellern und Künstlern auch unliebsame Erinnerungen weckende Tiervergleiche anbrachten.

Ich selbst finde die bildliche Darstellung einfach abstoßend, auch wenn ich Religion und Kirche fernstehe. Wenn Janosch die Dinge so sieht - diese Sicht ist mir fremd, wie auch andere brutale Provokationen gegenüber den Mitmenschen (Obszöne Jesus-Darstellungen etwa).
Man hat es immer mit Menschen zu tun, deren Gefühle verletzt werden, es geht nicht um Religion, sondern den humanen Umgang mit den Mitmenschen.
Das kann man ja wohl unter "persönliche Sicht" und "ästhetische Auffassungen" abbuchen. Bei Bildern kann es nicht nur darum gehen, ob sie vom Betrachter in ihrem Inhalt "verstanden" werden ("Was will uns der Künstler hiemit sagen"), Ein Bild soll mir auch gefallen. Ich kann sagen, ob ich verstanden habe, was Janosch gemeint haben will - "kirchliche Indoktrination von Kindern". Aber trotzdem finde ich das Bild wegen der Art der Umsetzung dieses Gedankens für gräßlich.

Ich lehne es aber auch entschieden ab, hier NS-Vergleiche zu bemühen. Die damaligen Karikaturen beförderten menschenverachtenden Rassismus. Janosch kann nicht in die Nähe dieser Ideologie gebracht werden.

Entgegen der Intentionen des "Spiegel", aggressiv auftretende, eher kluge, eher putzige oder eher unbedarfte "Atheisten", eine "Sekte von Vordenkern", auszumachen, geht es mir als Hauptanliegen zunächst erst einmal darum, in Ruhe gelassen zu werden, um die Abwehr von Zumutungen seitens der Kirchen (staatliche Kirchensteuereintreibung, religiöse Indoktrination, "Missionseifer" gegenüber dem religionsfernen Osten, "Atheisten haben keine Moral"), und diesem Anliegen ist mit dem Abdruck des Bildes im "Spiegel" nicht geholfen, eher im Gegenteil.
Und das war vom "Spiegel" beabsichtigt - abzulenken von den Problemen der Verbandelung von Kirchen und Staat in Deutschland und Einsammeln der lieben Schäfchen unter den Lesern, die mit den bösen Atheisten geschreckt werden sollen.


Zuletzt bearbeitet von Telliamed am 20.06.2007, 12:43, insgesamt einmal bearbeitet
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#750746) Verfasst am: 20.06.2007, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Beim neutralen bzw. religionskritisch nicht vorgebildeten Zuseher kam möglicherweise sogar der staatlich alimentierte Bischof am besten weg. Er dürfte den identifikationsstiftenden Mitleidsbonus bekommen haben, da er am wenigsten zu Wort kam. Außerdem hat er sich als einziger nicht vollständig in den emotionalen Strudel hineinziehen lassen. Er hat außerdem strategisch sehr klug gehandelt, indem er sich bei vielen Punkten (vermeintlich) einsichtig, ausgleichend und z.T. sogar demütig verhalten hat. Damit hat er den harten Fakten den Wind aus den Segeln genommen, während er seine Pro-Position nahezu ausschließlich an weichen Fakten festgemacht hat. Die klassische Gummiwand mit dem traurigen Blick!
Die 3 Spinner sind selbstverständlich keiner Einzelerwähnung wert, da sie nichts, aber auch gar nichts von Substanz gebracht haben. Das war eher der klassische Affenzirkus mit feinem Peinlichkeitsmalus. Die beiden Atheisten haben es als Reaktion darauf m.E. z.T. an Souveränität fehlen lassen, was aber irgendwie auch verständlich ist angesichts solchen Schwachsinns.
Der größte Fehler war m.E. schon die Zusammenstellung der Runde: Es ist unmöglich zu den eigentlich interessanten Punkten zu kommen, wenn man die aus dem FGH hinlänglich bekannten Missverständnisse und das Nichtwissen der Religiösen quasi als FAQ beantworten muss ("atheistische Nazidiktatur", Verständnis von Wissenschaftlicher Methodik, Philosophische Probleme der Gottesfrage usw.). Das raubt wertvolle Zeit, die man eigentlich für den wirklich relevanten Argumentationsaustausch braucht. Vielleicht hätte man als "Gegenpart" - wenn überhaupt - jemanden installieren sollen, der in der Lage gewesen wäre, auch abseits der subjektiven Betroffenheit bzw. des persönlichen, emotionalen Erlebnisses des "Glaubens" zu argumentieren.

Das Geschrei der Schlussminuten verursachte mir physisches Unbehagen. Ich war dann froh, als es vorbei war...
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
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Beitrag(#750757) Verfasst am: 20.06.2007, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fand die Sendung zumindest sehr interessant. Leider habe ich aber nur die letzten 20 Minuten gesehen. Mein Eindruck war, dass MSS da nicht so gut angekommen ist. Er hatte z.B. für die Frage dieser Fundi-Christin "ist Wissenschaft nicht auch Glaube" nur ein breites Grinsen und eine eher dürftige Antwort übrig. Was er mit seinen Ausführungen über technische Errungenschaften bezüglich Glauben aussagen wollte, erschließt sich wohl eher nicht allen Menschen. Leider ließ man ihn aber auch nicht ausreden. Ich finde in solchen Talks zudem immer ätzend, wenn die Teilnehmer nur aus ihren eigenen Büchern zitieren und somit eine solche Veranstaltung zu sehr für Eigenwerbung mißbrauchen. Das Gefühl, dass sich dort jeder nur selbst darstellen möchte und weniger für die Sache argumentiert als für sein Selfimpressionsmanagement bleibt als schaler Nachgeschmack zurück.
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"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#750760) Verfasst am: 20.06.2007, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Schmerzlos schrieb:
Was mich am meisten gestört hat war, dass viele Atheisten und Religiöse
es offenbar (nie) nicht lassen können ihre Schandtaten, usw. gegeneinander aufzurechnen.
Ich denke das schadet einer sachlichen Auseinandersetzung.


Naja, die Argumente sind in diesem Bereich immer denkbar schwach: Es ist doch so, dass die Kirche für sich in Anspruch nimmt, gut zu sein, weil sie die Kirche ist und weil sie sich nach der Bibel richtet. Etwas vergleichbares gibt es bei „den Atheisten“ nicht.

Es kommt hinzu, dass Bibel und Koran potentiell geeignet sind, Gewalttaten zu fördern oder zu legitimieren, weil alles aus diesen Schriften göttlich legitimiert wird und nicht selektiert wird. Der Theismus ansich spricht also allein nicht dafür, sondern es bedarf einer zusätzlichen Kultur, die diese eigenen Christentums- und Islamimmanenten Entgleisungen unterbindet. Für diese Eignung ist der Hinweis auf Gegenwart und Geschichte der Beleg, mehr eben nicht.

Der Atheismus sagt ansich moralisch gar nichts aus:
Es stellt sich also insgesamt die Frage, welche Moral/Ethik jemand vertritt, nicht ob jemand Atheist oder Theist ist. Die Unterstellung, jemand habe keine oder eine schlechte Moral, weil er kein Christ oder Moslem sei, ist so nicht zutreffend:

Es kann allerdings in jeder Hinsicht Vertrauen schaffen, wenn man sich denn ethisch/moralisch überhaupt positioniert - und zwar sowohl als Theist wie als Atheist. Darüber kann man sich dann sinnvoll streiten.
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Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#750769) Verfasst am: 20.06.2007, 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Schmerzlos schrieb:
Was mich am meisten gestört hat war, dass viele Atheisten und Religiöse
es offenbar (nie) nicht lassen können ihre Schandtaten, usw. gegeneinander aufzurechnen.
Ich denke das schadet einer sachlichen Auseinandersetzung.


Naja, die Argumente sind in diesem Bereich immer denkbar schwach: Es ist doch so, dass die Kirche für sich in Anspruch nimmt, gut zu sein, weil sie die Kirche ist und weil sie sich nach der Bibel richtet. Etwas vergleichbares gibt es bei „den Atheisten“ nicht.

Es kommt hinzu, dass Bibel und Koran potentiell geeignet sind, Gewalttaten zu fördern oder zu legitimieren, weil alles aus diesen Schriften göttlich legitimiert wird und nicht selektiert wird. Der Theismus ansich spricht also allein nicht dafür, sondern es bedarf einer zusätzlichen Kultur, die diese eigenen Christentums- und Islamimmanenten Entgleisungen unterbindet. Für diese Eignung ist der Hinweis auf Gegenwart und Geschichte der Beleg, mehr eben nicht.

Der Atheismus sagt ansich moralisch gar nichts aus:
Es stellt sich also insgesamt die Frage, welche Moral/Ethik jemand vertritt, nicht ob jemand Atheist oder Theist ist. Die Unterstellung, jemand habe keine oder eine schlechte Moral, weil er kein Christ oder Moslem sei, ist so nicht zutreffend:

Es kann allerdings in jeder Hinsicht Vertrauen schaffen, wenn man sich denn ethisch/moralisch überhaupt positioniert - und zwar sowohl als Theist wie als Atheist. Darüber kann man sich dann sinnvoll streiten.


- Das bestreite ich insofern es da jeweils Vertreter, Vereinsmeyer oder
Organisationen oder Institutionen, Lobbiesten, Interessenvertreter, usw. gibt. zwinkern

Die Diskussion mit einem "Einzelnen" - mit seinem individuellem Weltbild und meinetwegen
persönlichen Glauben/Vorstellungen, etc. kann nunmal ganz anders ablaufen als mit
Schablonen, Dogmen, Gewohnheiten und Konventionen, usw.

Sicherlich kann man sich auf allgemeine Normen und Grundsätze einigen
aber eben "genau diese" gestalten sich dann ja problematisch.
Es "kann" also falsch sein zu behaupten, dass der Atheismus
moralisch gar nichts aussagt.

Man muß eben nur wissen, was gemeint ist.
Man muß "Ross und Reiter" nennen(!),
bzw. die entsprechende Weltanschauung/Religion.

Vorher braucht man gar nicht erst anfangen zu diskutieren.
Das wären sonst alles nur Allgemeinplätze.

Z.B. "die" Kirche oder "die" Humanisten, usw.

Ebenso gut "könnte" ich die Menschheit als "potentiell" schlecht
oder böse darstellen. Was allerdings nicht viel bringt. zwinkern
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phoenix
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Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#750770) Verfasst am: 20.06.2007, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Man hat es immer mit Menschen zu tun, deren Gefühle verletzt werden, es geht nicht um Religion, sondern den humanen Umgang mit den Mitmenschen.


Allerdings ist die Verletzung der Gefühle Andersgläubiger, Nichtgläubiger oder aller Menschen, die sich nicht unterwerfen wollen oder können, strukturell in die Religionen eingebaut. Sie können gar nicht anders, als andere Menschen zu verletzen.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#750772) Verfasst am: 20.06.2007, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Ein Bild soll mir auch gefallen.


Das ist ein - mit Verlaub - etwas naives Kunstverständnis. Insbesondere satirische Kunst soll nicht "gefallen" - insbesondere den Adressaten nicht. Es soll sogar manchmal richtig "weh tun". Und das ist gut so.

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Ich kann sagen, ob ich verstanden habe, was Janosch gemeint haben will - "kirchliche Indoktrination von Kindern". Aber trotzdem finde ich das Bild wegen der Art der Umsetzung dieses Gedankens für gräßlich.


Wenn dich die Ansichten und Erlebnisse von Janosch interessieren, empfehle ich die Beschäftigung mit seinen Romanen und Dramen für Erwachsene. Wer diese kennt, versteht auch so manche Botschaft seiner Kindergeschichten besser. Es geht bei Janosch oft um Mitmenschlichkeit und gegen sture Dogmen, Ideologien oder eben Religion. Aufgrund seiner Biografie hat er natürlich einen besonderen Bezug zur RKK.

Wenn übrigens das spezielle Bild auf dich "abstoßend" oder "gräßlich" wirkt, dann liegt das nicht an Janosch. Denn der hat hier nur bildlich-symbolisch das umgesetzt, was lt. kirchl. Lehrmeinung bei der Taufe passiert: Die Taufe hinterlässt ein "unlöschbares" Siegel, das nie wieder entfernt werden kann. Insofern finde ich das Bild sehr passend, da hier analog zu einer "Landnahme" die Fahne (hier: das Kreuz) in den Boden (hier: das Kind/den Menschen) gerammt wird. Als Zeichen des Besitzanspruchs. Genau das tut die Kirche mit der Taufe. DAS ist wahrhaft "gräßlich", nicht das Bild!
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Frank
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#750775) Verfasst am: 20.06.2007, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

musikdusche hat folgendes geschrieben:
Ich schätze, dass der Schulz beim "neutralen Beobachter" einen etwas zu hitzigen und ruppigen Eindruck hinterlassen hat: Er hat z.B. die Leute oft nicht ausreden lassen. MSS wird wohl viel zivilisierter rübergekommen sein.


Ich würde sagen, Michael hat das Beste aus der Situation gemacht.

musikdusche hat folgendes geschrieben:

Ich vermute, dass der Schulz mit seiner Art eher abschreckend gewirkt hat. Wie ein unzufriedener Griesgram.


Ja, und er hat sich von dem katholischen Medien-Profi provozieren lassen. Das können diese bis zur Perfektion. Man muß damit umgehen können. Michael kann es.
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Queen of Las Vegas
Lebenserotiker



Anmeldungsdatum: 11.12.2005
Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#750776) Verfasst am: 20.06.2007, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde eine vorabeinigung erstrebenswert:

-entweder man wählt eine theoretische Ebene der Diskussion oder man läßt die Leute, wie geschehen, auf der Ebene einer höchst subjektiven Erfahrungswelt plaudern. Würden sich die Gläubigen auf einen wissenschaftlich geführte Diskussion einlassen, müssten sie auch allgemeingültige Begriffsdefinitionen zulassen.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#750778) Verfasst am: 20.06.2007, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Man hat es immer mit Menschen zu tun, deren Gefühle verletzt werden, es geht nicht um Religion, sondern den humanen Umgang mit den Mitmenschen.


Der Punkt ist, das man nicht gezwungen ist, religiös zu sein (im Unterschied z.B. zur Hautfarbe, Ethnie usw.). Es ist die freie Entscheidung eines jeden Einzelnen. Wenn ich mich entscheide, Fußballfan, Kommunist oder Umweltschützer zu sein, dann muss ich mir auch gefallen lassen, dass diese Entscheidungen Gegenstand satirischer Betrachtungen werden. Oder anders: Warum darf der Katholik die Verletzung seiner religiösen Gefühle beklagen, während ich es als Schalke-Fan hinnehmen muss, dass die gegnerische Kurve "Scheiße S04" ruft? So wie ich es hinnehme, dass man meine Gefühle bzgl. einer selbst gewählten(!) Leidenschaft "verletzt", so verlange ich das auch von den religiös Gläubigen! Mir ist kein vernünftiger Grund bekannt, warum man die Fälle unterschiedlich behandeln sollte.

Eine andere Baustelle ist es, nach einem insgesamt "rücksichtvollerem" Umgang der Menschen miteinander zu rufen. Den Anspruch auf einen "rücksichtsvollen" Umgang haben dann aber alle Menschen und nicht exklusiv die Religiösen!
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das tierchen
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Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 817

Beitrag(#750798) Verfasst am: 20.06.2007, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann sich die Sendung ANGUCKEN! Ihr müsst nur ins Maischberger-Archiv gehen, die Sendung anklicken und beim nächsten Fenster auf einen der Diskussionsteilnehmer klicken. Dann taucht oben die Option "Das Video zur Sendung" auf.
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Sokrateer
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#750854) Verfasst am: 20.06.2007, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Habe die OT-Diskussion nach Gewalt im NT im Vergleich zu anderen heiligen Büchern verschoben.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#750875) Verfasst am: 20.06.2007, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Das Janosch-Bild finde ich ganz gut:

Das Einschlagen des Kreuzes ist nicht so zu verstehen, dass das Kind dadurch stirbt.

Es wird aber mit der Taufe bereits der Wille der Eltern manifestiert, wie das Kind zu denken hat. Das Kind wird mit dem Makel einer Religion belastet, ohne dass die Eltern sich um die spätere Meinung des Kindes interessieren würden. Durch die Erziehung von klein auf wird häufig der Glaube durch Suggestion eingetrichter, so dass viele bis ins Grab nicht mehr in der Lage sind, zwischen Realität und Phantasie, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#750885) Verfasst am: 20.06.2007, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es völlig in Ordnung, die Vereinnahmung von Menschen durch Taufe kurz nach ihrer Geburt, die obendrein die Abwaschung der Erbsünde zum Zweck hat, als solch abstrusen Unsinn darzustellen, wie es das auch ist, und dies satirisch mit der Teufelsaustreibung durch Pfählung zu symbolisieren.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#750893) Verfasst am: 20.06.2007, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Rudolf Augstein hat so in etwa mal gesagt:
Die Eltern brächten ihre Kinder zur Taufe, wie andernorts zur Schluckimpfung …

@Celsus: Das ist vermutlich sogare noch eine treffendere Auslegung.
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#750912) Verfasst am: 20.06.2007, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
nichts sehen, nichts hören, nichts sagen das ist die einzige Möglichkeit, wie man zu deiner Interpretation kommen kann. Eigentlich kann man nur mit unglaublicher Borniertheit zu dem Schluss kommen, Janosch wollte mit dem Bild Christen als "heimtückische Kindsmörder" darstellen...


Ja ja. Ein Pfarrer, der einem Säugling per Hammer ein Kreuz in den Bauch treibt und eine Mutter, die das Kind zu diesem Zweck noch über ein Taufbecken hält...
Vermutlich schauen heutzutage so die Baby-Krabbelgruppen aus und ich hab was verpasst.

Kival hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich fühle mich eher an Juden-"Satieren" im Stürmer erinnert und dieses Gefühl amüsiert mich nicht sonderlich.
Auf ein Deutschland, in dem Menschen aufgrund ihrer Weltanschauung wieder einmal als heimtückische Kindsmörder und deren Komplizen dargestellt werden, kann ich gerne verzichten.


Argh


Google der Einfach mal den Stürmer mit dem Titelbild "Ritualmord".


Wolf hat folgendes geschrieben:
Bevor du von Gewaltfantasien sprichst, solltest du dich aber mal bemühen, dass Bild zu interpretieren.

Vor dem Interpretieren muss ich es mir erst einmal ansehen. Und da sehe ich eine Mutter, die ihr Kind dem Pfarrer zur Pfählung überlässt.

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Wäre irgendwie ohne tieferen Sinn.

Die Taufe ist ein Exorzismus. Der Teufel wird ausgetrieben. Und da ist das Eintreiben des Kreuzes doch ein passendes Bild.


Ich glaube kaum, dass es Janosch mit der Karikatur um einen theologischen Beitrag zur Evaluation christlicher Riten ging, ohne die Absichten der Beteiligten zu werten.

Wenn du's atheistischer willst, dann ersetzte das gepfählte Kind durch eines, dem der für spirituelles Erleben verantwortliche Teil des Hirns herausgerissen wird, um es vor künftigen Abgründen zu bewahren. Mit den Augen rollen


Wolf hat folgendes geschrieben:
Ich würde wohl drauf hinweisen, dass wir keine Taufe oder sonstige Ritual haben, welches dem Kind den Atheismus aufzwängt.

Das Ritual Taufe zwängt einem Kind sicher nicht den Katholizismus auf. Die Taufe hat NULL Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes, sondern die spätere Sozialisation im christlichen Umfeld. Und du willst mir wohl kaum erzählen, dass Kindern durch die Sozialisation in einem atheistischen Umfeld keine Weltanschauung "aufgezwängt" wird?
Da lollen ja die Hühner.

Teliamed hat folgendes geschrieben:
Ich selbst finde die bildliche Darstellung einfach abstoßend, auch wenn ich Religion und Kirche fernstehe. Wenn Janosch die Dinge so sieht - diese Sicht ist mir fremd, wie auch andere brutale Provokationen gegenüber den Mitmenschen (Obszöne Jesus-Darstellungen etwa).
Man hat es immer mit Menschen zu tun, deren Gefühle verletzt werden, es geht nicht um Religion, sondern den humanen Umgang mit den Mitmenschen.
Das kann man ja wohl unter "persönliche Sicht" und "ästhetische Auffassungen" abbuchen. Bei Bildern kann es nicht nur darum gehen, ob sie vom Betrachter in ihrem Inhalt "verstanden" werden ("Was will uns der Künstler hiemit sagen"), Ein Bild soll mir auch gefallen. Ich kann sagen, ob ich verstanden habe, was Janosch gemeint haben will - "kirchliche Indoktrination von Kindern". Aber trotzdem finde ich das Bild wegen der Art der Umsetzung dieses Gedankens für gräßlich.


So sehe ich das in etwa auch.



Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Was er mit seinen Ausführungen über technische Errungenschaften bezüglich Glauben aussagen wollte, erschließt sich wohl eher nicht allen Menschen.

Und war auch komplett an den Haaren herbeigezogen.
Glaube hält einen Menschen nicht davon ab, ein hervorragender Forscher oder Ingenieur zu sein und erst recht nicht davon, Technik zu benutzen.
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Keller
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Beitrag(#750913) Verfasst am: 20.06.2007, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

ich denke, es geht bei der darstellung nicht alleine um die taufe, sondern sie kritisiert den gesamten prozess der vereinnahmung von kindern durch kirchen/religionsgemeinschaften durch indoktrination und prägung.
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Latenight
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Beitrag(#750920) Verfasst am: 20.06.2007, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
ich denke, es geht bei der darstellung nicht alleine um die taufe, sondern sie kritisiert den gesamten prozess der vereinnahmung von kindern durch kirchen/religionsgemeinschaften durch indoktrination und prägung.


Kinder werden immer "vereinnahmt" oder "geprägt". Das Selbstbild eines Menschen entsteht durch sozialen Vergleich.
Ein Mensch könnte sich nicht entwickeln ohne von seinem Umfeld Rückmeldung auch in weltanschaulichen Fragen zu bekommen.

Also kann schon mal nicht der Prozess an sich Gegenstand der Kritik sein, sondern die Gestaltung des Prozesses. Und darüber sagt allein das Christsein genausowenig aus wie das Atheistsein.

Inhaltlich ist die Kritik also in ihrer Pauschalität totaler Quatsch und in ihrer Darstellung sowieso geschmacklos.
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Zarathustrafreund
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Beitrag(#750933) Verfasst am: 20.06.2007, 16:56    Titel: habe nur 20 min gesehen, schade Antworten mit Zitat

hab leider den Anfang verpasst, schaute ab dem Zeitpunkt wo die eine sagte Jesus wäre ihr ein und alles..., der Rest fand ich irgendwie bedeutungslos, das hat Maischberger 3 Sätze gesagt um jemanden seine Aussage abzubremsen, hätte er zuende gesprochen wären noch Sekunden Nachdenkzeit dagewesen.

Hab letzten Sonntag Hour of Power geschaut, 15 Minuten hat der Oberpriester über die größte amerikanische Singlebörse gesprochen die er sehr gelobt hat, sein alter Onkel konnte dadurch ein junges Flittchen abbekommen, das war der Hammer, zwischendurch schöne Musik, na ja Sonntags hab ich oft Kater.

Ich schlage vor dass man 96 Thesen aufstellt und an der Pforte des Kölner Doms hängt, Thesen wie:
Die Bibel ist Lüge, Menschen haben aus Profit alles geschrieben, alle anderen Überlieferungen sind auch voll sonderbarer Taten, dafür würde ich sogar die Bibel neu lesen und nach aramäischen oder hebräischen Übersetzungen suchen um nicht wegen einzelner Wörter zu scheitern, ich könnte 30 Thesen auf die Beine stellen, wenn andere sich beteiligen kann man die Bibel als Menschenwerk entlarven und darum bitten, die Jesusanhänger sollten uns ein Beweis für ihre Thesen geben wonach Jesus im Paradies irgendetwas zu sagen hätte, ich glaube eher Josef hatte einen kleinen Prügel der Maria wenig Spaß brachte.

Gruß
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Effô Tisetti
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Beitrag(#750937) Verfasst am: 20.06.2007, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
ich denke, es geht bei der darstellung nicht alleine um die taufe, sondern sie kritisiert den gesamten prozess der vereinnahmung von kindern durch kirchen/religionsgemeinschaften durch indoktrination und prägung.


Kinder werden immer "vereinnahmt" oder "geprägt". Das Selbstbild eines Menschen entsteht durch sozialen Vergleich.
Ein Mensch könnte sich nicht entwickeln ohne von seinem Umfeld Rückmeldung auch in weltanschaulichen Fragen zu bekommen.

Also kann schon mal nicht der Prozess an sich Gegenstand der Kritik sein, sondern die Gestaltung des Prozesses. Und darüber sagt allein das Christsein genausowenig aus wie das Atheistsein.


Du verharmlost. Es geht im Katholizismus nicht um eine individuelle "Entwicklung" des Individuums durch "Rückmeldung des Umfelds auch in weltanschaulichen Fragen", sondern es geht um Vereinnahmung des Menschen als Ganzes, die Gehorsam und Gefolgschaft erfordert. Mir ist kaum noch eine"Weltanschauung" bekannt, die - z.B. durch den Katechismus - so dezidiert festgezurrt ist wie die katholische. Außerdem gibt es faktisch keine Austrittsmöglichkeit aus der Catholica. Der "Prozess" kann und muss also sehr wohl Gegenstand der Kritik sein. Erinnert sich noch wer daran, wie vor nicht allzu vielen Jahren Ehen zwischen Katholiken und Protestanten beurteilt wurden? Gerade in Polen gab es für Kinder keine Chance, dem Katholizismus zu entfliehen. Das darf man mit allem moralischen Recht dieser Welt hart kritisieren.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Inhaltlich ist die Kritik also in ihrer Pauschalität totaler Quatsch und in ihrer Darstellung sowieso geschmacklos.


Woher nimmst du den "Pauschalitätsvorwurf"? Das ist das Werk eines Künstlers, der damit nicht zuletzt seine persönlichen Erfahrungen verarbeitet hat. Das Bild ist ein persönlicher Aufschrei der Entrüstung - verbunden mit der Hoffnung, dass anderen so etwas nicht wiederfahren möge. Es ist Mahnung und Warnung auch für die Kirche - und nicht zuletzt auch für z.B. Fr. v.d. Leyen, die genau das gerne heutzutage tun würde, was das Bild symbolisch verarbeitet hat.
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Keller
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Anmeldungsdatum: 30.11.2006
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Beitrag(#750946) Verfasst am: 20.06.2007, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
ich denke, es geht bei der darstellung nicht alleine um die taufe, sondern sie kritisiert den gesamten prozess der vereinnahmung von kindern durch kirchen/religionsgemeinschaften durch indoktrination und prägung.


Kinder werden immer "vereinnahmt" oder "geprägt". Das Selbstbild eines Menschen entsteht durch sozialen Vergleich.
Ein Mensch könnte sich nicht entwickeln ohne von seinem Umfeld Rückmeldung auch in weltanschaulichen Fragen zu bekommen.

Also kann schon mal nicht der Prozess an sich Gegenstand der Kritik sein, sondern die Gestaltung des Prozesses. Und darüber sagt allein das Christsein genausowenig aus wie das Atheistsein.

Inhaltlich ist die Kritik also in ihrer Pauschalität totaler Quatsch und in ihrer Darstellung sowieso geschmacklos.



Es ist ein Unterschied, ob man den unvermeidlichen Einfluss seiner Umwelt auf die Entwicklung eines Kindes betrachtet oder die völlige Vereinnahmung für ein bestimmtes Glaubens- oder Weltanschauungssystem von Geburt an. Es ist durchaus möglich, Kinder zu einer gewissen Offenheit und Skepsis zu erziehen und ihnen von Beginn an bewusst zu machen, dass es letztlich an ihnen liegt, sich eine Meinung zu bilden. Säuglingstaufen sind schlicht nicht zu rechtfertigen, ebensowenig, wie Kindern Atheismus einzubimsen.


Allerdings hatten wir das Thema schon zu genüge, sollte hier vielleicht nicht weiter verfolgt werden.
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Latenight
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Beitrag(#750954) Verfasst am: 20.06.2007, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Du verharmlost. Es geht im Katholizismus nicht um eine individuelle "Entwicklung" des Individuums durch "Rückmeldung des Umfelds auch in weltanschaulichen Fragen", sondern es geht um Vereinnahmung des Menschen als Ganzes, die Gehorsam und Gefolgschaft erfordert.

Du vermischst zwei Dinge.
Eine Sache ist, dass der Mensch für seine Entwicklung Rückmeldung und damit letztendlich Beeinflussung aus seinem Umfeld braucht. Es ist also unsinnig, jemandem grundsätzlich Vereinnahmung oder "Indoktrination" vorzuwerfen, weil dies zwingender Bestandteil Menschlicher Entwicklung ist.

Bleibt also, die konkrete Form der Beeinflussung zu kritisieren ist. Und das ist in der pauschalen Form durch Darstellung einer Taufzeremonie inhaltslos.
Dass der Katholizismus aus dem Lehrbuch nicht viel mit deinem und meinem Verständnis von individueller Entwicklung zu tun haben, müssen wir nicht diskutieren.
Aber die Taufe an sich sagt nichts darüber aus, in welche Richtung die Reise geht.
Aber Religiosität pauschal abzulehnen oder als Unglück stiftend darzustellen ist genauso falsch, wie das Gegenteil zu behaupten.
Alle wissenschaftlichen Untersuchungen, die ich zum Thema kenne, legen ein entschiedenes "Sowohl als auch" nahe.

Schalker hat folgendes geschrieben:
Erinnert sich noch wer daran, wie vor nicht allzu vielen Jahren Ehen zwischen Katholiken und Protestanten beurteilt wurden?

Und spielts heute noch eine Rolle?
Kennt wer das Urteil von manchen Atheisten im Osten über Mischehen zwischen *äh* Afrikanern und Deutschen?

Schalker hat folgendes geschrieben:
Das Bild ist ein persönlicher Aufschrei der Entrüstung - verbunden mit der Hoffnung, dass anderen so etwas nicht wiederfahren möge.

Das funktioniert allerdings in beide Richtungen.

Wie würden wohl Bilder von Kindern aussehen, die in Deutschland mitsamt Mutter und Geschwistern vom Vater ermordert werden, weil dieser aus materieller Perspektivlosigkeit austickt? Liest man fast wöchentlich in den Nachrichten.

Es ist eben nicht so, dass sich ein pauschales Gut oder Schlecht finden lässt. Und das sollten beide Seiten endlich mal einsehen, damit Ruhe ist.
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