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Exelmes atheistischer Agnostiker
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 91
Wohnort: Hannover
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(#752579) Verfasst am: 22.06.2007, 02:48 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Exelmes hat folgendes geschrieben: |
möglich, wenn man die Negierung der Existenz Gottes als bewiesen ansieht, aber wenn es doch einen höheren Plan gibt, wäre das eine wichtige Frage. Das ist aber egal, es geht ums Prinzip. |
Du kannst ja mal die Dir bekannten Religionen durchgehen und Dich fragen, wie deren Antwort auf den Sinn des Lebens Dir als höherer Plan einleuchtet. Würde es Dich befriedigen, wenn der Sinn Deines Lebens darin bestünde, an ein höheres Wesen zu glauben, das einfach so existiert und Dir sagt "Ich bin der Sinn Deines Lebens"? Stell Dir vor Du kommst in den Himmel, Du darfst mit Gott sprechen und ihn nach dem Sinn Deiner Existenz fragen? Welche Antwort müsste er Dir geben, damit Du Deine Existenz im Himmel als sinnvoll empfindest? Das Buch Hiob in der Bibel ist in dieser Hinsicht ganz interessant. |
Sie leuchten mir überhaupt nicht ein. Ich bin nicht grundlos Agnostiker. Auf deine Frage, ob es reichen würde: Ja, aber dann müssten andere Fragen wie nach dem Leid und dem Wesen Gottes beantwortet werden. Er müsste mir sagen, dass der Sinn des Lebens darin besteht, glücklich zu sein.
Danke für diese Reflexion der Gedanken, weil ich erst jetzt erkenne, was deine bzw. die Perspektive anderer ist. Ich frage mit dem Hintergrund der Tatsache, dass Leides in dieser Welt existiert. Somit meine ich eigentlich, was der Sinn des Leides ist, aber ich denke, dass das dank dir klar geworden ist. Mit Sinn des Lebens ist eben nicht der idealistische Zustand der glücklichen Existenz, sondern der heutige Zustand von Leben gemeint, der zum Teil mit Leid erfüllt ist.
_________________ Ich weiss, dass ich nichts weiss...
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Exelmes atheistischer Agnostiker
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 91
Wohnort: Hannover
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(#752580) Verfasst am: 22.06.2007, 02:50 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | magnusfe hat folgendes geschrieben: | wie meinst du das mit dem buch hiob ? |
Halt die Klappe, magnusfe. |
Und nebenbei, habe ich etwas verpasst, oder warum diffamierst du ihn so? Das mit dem Buch Hiob habe ich auch nicht ganz verstanden. Ich weiss nur, dass Hiob eine ähnliche Frage stellt und Gott ihn mundtot redet. Ansonsten gibts eine andere Erklärung in der Bibel, in der Gott sagt, dass es genausowenig einen Grund für die Schöpfung gibt wie die Zeugung der Kinder menschlicher Eltern durch Menschen.
_________________ Ich weiss, dass ich nichts weiss...
Zuletzt bearbeitet von Exelmes am 22.06.2007, 02:52, insgesamt einmal bearbeitet |
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Penolph registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 360
Wohnort: München
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(#752581) Verfasst am: 22.06.2007, 02:52 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Penolph hat folgendes geschrieben: | "..."
Gut gebracht schmerzlos. Leider bin ich nicht der schnellste Denker muss ich mir immer wieder eingestehen. Es gibt hier in diesem Forum etliche die mehr "auf dem Kasten" haben als ich. Gerade darum bleibe ich hier. Allerdings muss ich auch hier und da feststellen das es Plagiate gibt. War am Anfang bisschen enttäuschend. Aber was soll`s. Lass` dir mal mehr zu diesem Thema einfallen. Unter PN bin ich auch erreichbar. |
- Ich bin auch nicht immer der schnellste Denker. Aber es gibt ja immer irgend einen der noch
ein bisschen klüger, bzw. schneller ist als man selber. Für manche Erkenntnis braucht es
nicht nur eine Bereitschaft, sondern man muß auch dafür bereit sein.
Umso mehr schätze ich dann einen guten Diskussionsstil.
D.h. eben nicht, dass man besonders schau sein muß -
sondern das man "angemessen" miteinander umgeht.
Die Art und Weise. Und ich denke da mangelt es
sehr oft zwischen eher religiösen Menschen und
meinetwegen Atheisten. Ich habe auch schon ein paar
wirklich tiefsinnige Dinge in Sachen Religion
gelesen. Man muß halt differenzieren.
Mich interessieren dann z.B. auch "Inhalte" mehr als persönliche Auseinandersetzungen,
bzw. Streitereien - die eigentlich mehr vom Thema ablenken.
Aber wie das so ist...man kann es halt nicht allen recht machen. |
sic!!!!
_________________ Götter und Teufel sind Fantasiegebilde.
Sie existieren nur in den Köpfen von Menschen.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#752623) Verfasst am: 22.06.2007, 08:46 Titel: |
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Penolph hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Penolph hat folgendes geschrieben: | "..."
Gut gebracht schmerzlos. Leider bin ich nicht der schnellste Denker muss ich mir immer wieder eingestehen. Es gibt hier in diesem Forum etliche die mehr "auf dem Kasten" haben als ich. Gerade darum bleibe ich hier. Allerdings muss ich auch hier und da feststellen das es Plagiate gibt. War am Anfang bisschen enttäuschend. Aber was soll`s. Lass` dir mal mehr zu diesem Thema einfallen. Unter PN bin ich auch erreichbar. |
- Ich bin auch nicht immer der schnellste Denker. Aber es gibt ja immer irgend einen der noch
ein bisschen klüger, bzw. schneller ist als man selber. Für manche Erkenntnis braucht es
nicht nur eine Bereitschaft, sondern man muß auch dafür bereit sein.
Umso mehr schätze ich dann einen guten Diskussionsstil.
D.h. eben nicht, dass man besonders schau sein muß -
sondern das man "angemessen" miteinander umgeht.
Die Art und Weise. Und ich denke da mangelt es
sehr oft zwischen eher religiösen Menschen und
meinetwegen Atheisten. Ich habe auch schon ein paar
wirklich tiefsinnige Dinge in Sachen Religion
gelesen. Man muß halt differenzieren.
Mich interessieren dann z.B. auch "Inhalte" mehr als persönliche Auseinandersetzungen,
bzw. Streitereien - die eigentlich mehr vom Thema ablenken.
Aber wie das so ist...man kann es halt nicht allen recht machen. |
sic!!!! |
- Es gibt durchaus Menschen die "z.B." ihr persönliches "Wohlbefinden" der Wahrheit vorziehen oder sogar deshalb Wohlbefinden und Wahrheit gleichsetzen wollen. Gegen eine Wahrheit die möglicherweise "weh tun" könnte, sind viele Menschen dann eher "feindlich" gestimmt.
Viele Menschen halten lieber an ihren liebgewonnen Gewohnheiten und Traditionen fest.
Angst vor Veränderungen.
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#752625) Verfasst am: 22.06.2007, 08:54 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Es gibt durchaus Menschen die "z.B." ihr persönliches "Wohlbefinden" der Wahrheit vorziehen oder sogar deshalb Wohlbefinden und Wahrheit gleichsetzen wollen. Gegen eine Wahrheit die möglicherweise "weh tun" könnte, sind viele Menschen dann eher "feindlich" gestimmt.
Viele Menschen halten lieber an ihren liebgewonnen Gewohnheiten und Traditionen fest.
Angst vor Veränderungen. |
Eine sehr treffende Bemerkung. Die wirkt aber auch zweischneidig. Den Gläubigen kann man damit daran erinnern, dass Konservativismus die Gefahr der Verleugnung der Wahrheitssuche birgt.
Aber auch Atheisten können hinsichtlich ihrer Einstellung reflektieren, ob der Atheismus nicht einfach nur bequem ist. Gerade die hier angesprochene Theodizee und Hiob erfordern ein bischen reflektierteres Bild.
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Lord Snow I am the one who knocks
Anmeldungsdatum: 05.09.2006 Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg
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(#752662) Verfasst am: 22.06.2007, 10:45 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Es gibt durchaus Menschen die "z.B." ihr persönliches "Wohlbefinden" der Wahrheit vorziehen oder sogar deshalb Wohlbefinden und Wahrheit gleichsetzen wollen. Gegen eine Wahrheit die möglicherweise "weh tun" könnte, sind viele Menschen dann eher "feindlich" gestimmt.
Viele Menschen halten lieber an ihren liebgewonnen Gewohnheiten und Traditionen fest.
Angst vor Veränderungen. |
Eine sehr treffende Bemerkung. Die wirkt aber auch zweischneidig. Den Gläubigen kann man damit daran erinnern, dass Konservativismus die Gefahr der Verleugnung der Wahrheitssuche birgt.
Aber auch Atheisten können hinsichtlich ihrer Einstellung reflektieren, ob der Atheismus nicht einfach nur bequem ist. Gerade die hier angesprochene Theodizee und Hiob erfordern ein bischen reflektierteres Bild. |
Also eher im Gegenteil, ich finde den Atheismus zutiefst unbequem, hat man doch nur dieses eine Leben und dann ist´s vorbei, so ein Himmel, wo man an Gottes Seite sein darf, das wäre schon was tolles, aber leider...
_________________ Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht
"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#752665) Verfasst am: 22.06.2007, 10:49 Titel: |
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Haldir hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Es gibt durchaus Menschen die "z.B." ihr persönliches "Wohlbefinden" der Wahrheit vorziehen oder sogar deshalb Wohlbefinden und Wahrheit gleichsetzen wollen. Gegen eine Wahrheit die möglicherweise "weh tun" könnte, sind viele Menschen dann eher "feindlich" gestimmt.
Viele Menschen halten lieber an ihren liebgewonnen Gewohnheiten und Traditionen fest.
Angst vor Veränderungen. |
Eine sehr treffende Bemerkung. Die wirkt aber auch zweischneidig. Den Gläubigen kann man damit daran erinnern, dass Konservativismus die Gefahr der Verleugnung der Wahrheitssuche birgt.
Aber auch Atheisten können hinsichtlich ihrer Einstellung reflektieren, ob der Atheismus nicht einfach nur bequem ist. Gerade die hier angesprochene Theodizee und Hiob erfordern ein bischen reflektierteres Bild. |
Also eher im Gegenteil, ich finde den Atheismus zutiefst unbequem, hat man doch nur dieses eine Leben und dann ist´s vorbei, so ein Himmel, wo man an Gottes Seite sein darf, das wäre schon was tolles, aber leider... |
Jo, es wäre viel einfacher, den Denkapparat einfach ausschalten, sich dem Christentum oÄ "hingeben" und einfach nur abnicken. Einfacher wärs, aber völlig unbefriedigend und realitätsfern.
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#752671) Verfasst am: 22.06.2007, 10:55 Titel: |
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Exelmes hat folgendes geschrieben: | Um die Diskussion zu vertiefen frage ich die Menschen, die sich als Atheisten bezeichnen, welche Gründe sie gegen den Glauben an die Existenz einer übernatürlichen Macht haben und was sie von den Agnostikern unterscheidet. |
Wie sollte eine Macht übernatürlich sein? Das ist sinnlos. Was meinst Du konkret? Ein Wesen, das in der Welt wechselwirkt, das aber nicht an physikalische Gesetze gebunden ist? Oder was?
Unterschied zu Agnostiker habe ich oben schon geschrieben: Agnostiker hält die Existenz von etwas Undefiniertem für möglich, das scheint mir irrational. Atheist (jedenfalls ich) nimmt die bester derzeitige Theorie über die Welt als (hypothetische) Realität, und die ist eben ohne all die Götter. Die Erkenntnis, daß man nichts absolut wissen kann, ist trivial und gilt auch für den Atheisten.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Forke Innenminister
Anmeldungsdatum: 19.05.2007 Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe
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(#752672) Verfasst am: 22.06.2007, 10:58 Titel: |
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Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Haldir hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Es gibt durchaus Menschen die "z.B." ihr persönliches "Wohlbefinden" der Wahrheit vorziehen oder sogar deshalb Wohlbefinden und Wahrheit gleichsetzen wollen. Gegen eine Wahrheit die möglicherweise "weh tun" könnte, sind viele Menschen dann eher "feindlich" gestimmt.
Viele Menschen halten lieber an ihren liebgewonnen Gewohnheiten und Traditionen fest.
Angst vor Veränderungen. |
Eine sehr treffende Bemerkung. Die wirkt aber auch zweischneidig. Den Gläubigen kann man damit daran erinnern, dass Konservativismus die Gefahr der Verleugnung der Wahrheitssuche birgt.
Aber auch Atheisten können hinsichtlich ihrer Einstellung reflektieren, ob der Atheismus nicht einfach nur bequem ist. Gerade die hier angesprochene Theodizee und Hiob erfordern ein bischen reflektierteres Bild. |
Also eher im Gegenteil, ich finde den Atheismus zutiefst unbequem, hat man doch nur dieses eine Leben und dann ist´s vorbei, so ein Himmel, wo man an Gottes Seite sein darf, das wäre schon was tolles, aber leider... |
Jo, es wäre viel einfacher, den Denkapparat einfach ausschalten, sich dem Christentum oÄ "hingeben" und einfach nur abnicken. Einfacher wärs, aber völlig unbefriedigend und realitätsfern. |
Und wenn man mal doch den Denkapparat ausschalten will, muß man gleich auf Chemie zurückgreifen, da wäre gläubig sein die "gesündere" Alternative...
_________________ "Jede hat mich gern, aber keine liebt mich! - Wenn ich an den lieben Gott glaubte, - wie müßte ich ihn hassen!"
Erich Mühsam, Tagebücher
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#752674) Verfasst am: 22.06.2007, 11:03 Titel: |
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magnusfe hat folgendes geschrieben: | wie meinst du das mit dem buch hiob ? |
Wo warst du, als dieses Forum gegründet wurde, dass du dir anmaßest, solche Fragen zu stellen
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Penolph registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 360
Wohnort: München
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(#752698) Verfasst am: 22.06.2007, 11:42 Titel: |
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Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Haldir hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Es gibt durchaus Menschen die "z.B." ihr persönliches "Wohlbefinden" der Wahrheit vorziehen oder sogar deshalb Wohlbefinden und Wahrheit gleichsetzen wollen. Gegen eine Wahrheit die möglicherweise "weh tun" könnte, sind viele Menschen dann eher "feindlich" gestimmt.
Viele Menschen halten lieber an ihren liebgewonnen Gewohnheiten und Traditionen fest.
Angst vor Veränderungen. |
Eine sehr treffende Bemerkung. Die wirkt aber auch zweischneidig. Den Gläubigen kann man damit daran erinnern, dass Konservativismus die Gefahr der Verleugnung der Wahrheitssuche birgt.
Aber auch Atheisten können hinsichtlich ihrer Einstellung reflektieren, ob der Atheismus nicht einfach nur bequem ist. Gerade die hier angesprochene Theodizee und Hiob erfordern ein bischen reflektierteres Bild. |
Also eher im Gegenteil, ich finde den Atheismus zutiefst unbequem, hat man doch nur dieses eine Leben und dann ist´s vorbei, so ein Himmel, wo man an Gottes Seite sein darf, das wäre schon was tolles, aber leider... |
Jo, es wäre viel einfacher, den Denkapparat einfach ausschalten, sich dem Christentum oÄ "hingeben" und einfach nur abnicken. Einfacher wärs, aber völlig unbefriedigend und realitätsfern. |
Gespeichert unter Denkappart - Directory "mein Leben ohne Schimären" . Thank you FGH ist zurzeit eine enorme Bereicherung s.u.
_________________ Götter und Teufel sind Fantasiegebilde.
Sie existieren nur in den Köpfen von Menschen.
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UnsichtbarerGeist Bekennender Pastafari
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 487
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(#752706) Verfasst am: 22.06.2007, 11:51 Titel: |
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Um nochmal auf die Ausgangsfrage zu kommen:
Ich wurde als Christ erzogen und getauft.
Agnostiker wurde ich durch die Erkenntnis, dass es keinerlei rationale Hinweise auf die Existenz einer höheren Macht gibt. Warum sollte ich also von deren Existenz überzeugt sein?
Inzwischen hat sich meine Ansicht aber eher in Richtung Antitheismus gewandelt, was im Wesentlichen auf persönliche Erfahrungen mit Muslimen und dem Islam zurückzuführen ist. Diese Menschen haben mich davon überzeugt, dass bestimmte Erscheinungsformen von Religion für den Menschen und für die Gesellschaft eine ernste Gefahr darstellen. Allerdings differenziere ich durchaus nach Religiösität und Religion, so stehe ich dem Christentum eher gleichgültig gegenüber, während ich den Islam ablehne.
MfG Geist
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#752711) Verfasst am: 22.06.2007, 12:06 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Unterschied zu Agnostiker habe ich oben schon geschrieben: Agnostiker hält die Existenz von etwas Undefiniertem für möglich, das scheint mir irrational. |
Das ist m.E. irrational: Auf die Frage der Existenz Gottes gibt es prinzipiell drei Antwortmöglichkeiten: Ja, nein und unentscheidbar. Nun stellt es sich so dar, dass man die Frage nach der Existenz von etwas Undefiniertem gar nicht sinnvoll beantworten kann. "Gar nicht beantworten können" impliziert, dass man sie nicht mit "Ja" beantworten kann (so wenig wie mit "Nein"). Was bleibt, ist die "Unentscheidbarkeit". Darauf beruft sich der Agnostiker und einige leiten daraus ein "vielleicht" ab. Das ist aber m.E. ein Fehlschluss, da ein "Vielleicht" ein prinzipiell mögliches "Ja" impliziert. Nur darin unterscheidet sich der Agnostiker vom Atheist. Wir haben aber schon gesehen, dass die Antwort prinzipiell nicht mit "Ja" beantwortet werden kann. Also ist die agnostische Haltung im Sinne eines "Vielleicht" irrational.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#752712) Verfasst am: 22.06.2007, 12:09 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Es gibt durchaus Menschen die "z.B." ihr persönliches "Wohlbefinden" der Wahrheit vorziehen oder sogar deshalb Wohlbefinden und Wahrheit gleichsetzen wollen. Gegen eine Wahrheit die möglicherweise "weh tun" könnte, sind viele Menschen dann eher "feindlich" gestimmt.
Viele Menschen halten lieber an ihren liebgewonnen Gewohnheiten und Traditionen fest.
Angst vor Veränderungen. |
Eine sehr treffende Bemerkung. Die wirkt aber auch zweischneidig. Den Gläubigen kann man damit daran erinnern, dass Konservativismus die Gefahr der Verleugnung der Wahrheitssuche birgt.
Aber auch Atheisten können hinsichtlich ihrer Einstellung reflektieren, ob der Atheismus nicht einfach nur bequem ist. Gerade die hier angesprochene Theodizee und Hiob erfordern ein bischen reflektierteres Bild. |
- Ich denke da könnten wir uns einig werden.
Das Thema ist zu komplex als das man sich mit seinen persönlichen liebgewonnen
Vorurteilen und Denkgewohnheiten begnügen sollte. Daher schrieb ich z.B. davon,
dass sich differenzieren ließe.
Die meisten Atheisten sparen ja nicht gerade mit Kritik gegenüber den Religionen,
vergessen aber das es auch atheistische Religionen geben kann und das
sich Religionen untereinander nicht zwangsläufig gleichen.
So wie manche Menschen von "höheren Mächten"(z.B. in Religionen)
oder höheren Prinzipien(die ja im Atheismus durchaus vorkommen)
reden(überweltlich/Ideale) -
aber eigentlich etwas anderes - nämlich ihr persönliches Wohlbefinden meinen...
(sehr weltlich)
Also z.B. anstelle von Freiheit(einige Religiöse nennen das manchmal Gott)
lieber materiellen Wohlstand.
Den Wohlstand höher bewerten als Freiheit, usw.
Das gibt es auch bei Atheisten.......................
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Exelmes atheistischer Agnostiker
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 91
Wohnort: Hannover
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(#752752) Verfasst am: 22.06.2007, 13:12 Titel: |
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Schmerzlos,
ich glaube hier musst du differenzieren. Was bedeutet wehtun? Wenn du weißt, dass du stirbst, wenn du dir eine Kugel gibst, dann ist es irrational diese Wahrheit auszublenden, wenn man diese Tatsache der Physik nicht wahrhaben möchte. Wenn du Dinge meinst, die den Stolz verletzen, dann ist es eine vernümpftige Abwehrreaktion, wenn man diese "Wahrheit" verleugnet, da sie den Status des Individuums beschädigt und ihn angreifbar macht. Wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass gläubige Individuen gesünder leben. Somit ist es möglich, dass ungläubige Individuen aufgrund von geringerer reproduktiver Fitness durch Gendrift, Selektions, Mutation und Rekombination von den gläubigen Menschen, die bestimmte Tatsachen für eine bessere Gesundheit ablehnen, ausselektiert werden. 90% aller Menschen auf dieser Welt bekennen sich zu einer übernatürlichen Macht (siehe Wikipedia). Die meisten Atheisten sitzen in Europa und in Amerika.
Ich habe lange auf einen Gott gehofft, der mir das Leben einfach macht, aber ich musste erkennen, dass dieser Gott entweder gar nicht existiert oder total willkürlich handelt und somit nicht der liebende Gott aus der Bibel sein kann, der seine Kinder liebt und für sie nur das Beste will. Ich würde mich aber nach wie vor zu einem Gott bekennen, wenn ich wüsste, dass es ihn gibt. Aber ich bin nicht bereit mein Leben umzustellen, weil die Möglichkeit besteht, dass ein solches übernatürliches Wesen existiert und mich im nächsten Leben evtl entlohnt, weil ich ihm gedient habe. Das ist für mich zu riskant und ist mit Einschränkungen im Diesseits verbunden. Das wäre so, als ob man alles auf eine Karte setzen würde. Man darf niemals die Frage vergessen: Und was ist, wenn es Gott doch nicht gibt wie die Bibel oder der Koran sie erzählt?
Zitat: | Ein Wesen, das in der Welt wechselwirkt, das aber nicht an physikalische Gesetze gebunden ist? Oder was? |
Ja was denn sonst, etwas anderes macht doch kaum Sinn oder? Ein Gott, der irgendeine Konsequenz für die Menschen bedeutet.
_________________ Ich weiss, dass ich nichts weiss...
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#752780) Verfasst am: 22.06.2007, 13:36 Titel: |
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Exelmes hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos,
ich glaube hier musst du differenzieren. Was bedeutet wehtun? |
Hallo Exelmes !
"Weh tun" bedeutet z.B. sich weiter zu entwickeln.
Lernen tut weh.
Aristoteles, (384 - 322 v. Chr.), griechischer Philosoph
Zitat: | Wenn du weißt, dass du stirbst, wenn du dir eine Kugel gibst, dann ist es irrational diese Wahrheit auszublenden, wenn man diese Tatsache der Physik nicht wahrhaben möchte. |
- Seit wann sind Menschen rational ? Das ist für mich nicht direkt der Punkt.
Ich glaube nicht, dass es etwas geben kann, dass für sich selbst besteht -
sondern immer nur in Abhängigkeit zu anderem. Das ist ein prima
Argument gegen einen externalisierten Sinn...den manche Menschen
dann Gott nennen.
Also eine Rationalität ohne "Herz" fände ich gefährlich.
Zitat: | Wenn du Dinge meinst, die den Stolz verletzen, dann ist es eine vernümpftige Abwehrreaktion, wenn man diese "Wahrheit" verleugnet, da sie den Status des Individuums beschädigt und ihn angreifbar macht. |
- Du meinst, wenn ein Atheist behauptet, dass "Gott tot ist" und das den Stolz von
irgend welchen Religiösen beschädigt - das deren "Abwehrreaktionen" dann vernünftig
sind ? Finde ich nicht sehr schlüssig. Gelassenheit ist nicht nur was für Atheisten.
Zitat: | Wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass gläubige Individuen gesünder leben. Somit ist es möglich, dass ungläubige Individuen aufgrund von geringerer reproduktiver Fitness durch Gendrift, Selektions, Mutation und Rekombination von den gläubigen Menschen, die bestimmte Tatsachen für eine bessere Gesundheit ablehnen, ausselektiert werden. 90% aller Menschen auf dieser Welt bekennen sich zu einer übernatürlichen Macht (siehe Wikipedia). Die meisten Atheisten sitzen in Europa und in Amerika. |
- Was kümmert das die "Wahrheit" ?
Ich betrachte mich z.B. nicht als Mitläufer.
Man wird ja nicht als Anhänger einer bestimmten Religion
oder Weltanschauung geboren. Dazu gehört dann schon
sowas wie Erziehung/Prägung, usw.
Zitat: | Zitat: | Ein Wesen, das in der Welt wechselwirkt, das aber nicht an physikalische Gesetze gebunden ist? Oder was? |
Ja was denn sonst, etwas anderes macht doch kaum Sinn oder? Ein Gott, der irgendeine Konsequenz für die Menschen bedeutet. |
"Ein Wesen, das in der Welt wechselwirkt, das aber nicht an physikalische Gesetze gebunden ist? Oder was?"
- Dieser Satz stammt nicht von mir.
An ein "Ich" im höchsten Sinne, einen "Weltlenker" glaube ich nicht.
(aus sehr philosophischen Gründen)
Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 22.06.2007, 14:26, insgesamt einmal bearbeitet |
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#752814) Verfasst am: 22.06.2007, 14:25 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Lernen tut weh.
Aristoteles, (384 - 322 v. Chr.), griechischer Philosoph |
Zitate ohne nähere Erläuterung durch den Kontext zur Erläuterung von erläuterungsbedürftigen Aussagen feilbieten zuweilen aber auch.
|
- Es ist eine recht alte Erkenntnis.
Es kostet schlicht "Mühe" und "Anstrengung" etwas zu lernen.
"Lernen tut weh" bedeutet eben in diesem Zusammenhang auch zu leiden.
Allerdings ist dieses Leiden durchaus nicht zwangsläufig als negativ
besetzt zu verstehen.
Lernen - bzw. auch die Schmerzen die damit verbunden sind -
bedeutet ja wie gesagt eben nicht nur zu leiden
(leiden um zu leiden - Leiden als Selbstzweck), sondern es ist ein Leiden,
dass sich "auf etwas bezieht". Also ein Leiden das "Sinn" macht.
Z.B. damit man sich ernähren kann muß man "Arbeiten".
(Leiden - Arbeit ist ja mit Anstrengung und Mühen verbunden)
Mut zum Leiden. - So wie wir jetzt sind, können wir eine ziemliche Menge von Unlust ertragen, und unser Magen ist auf diese schwere Kost eingerichtet. Vielleicht fänden wir ohne sie die Mahlzeit des Lebens fade: und ohne den guten Willen zum Schmerze würden wir allzu viele Freuden fahren lassen müssen.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, (1844 - 1900)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#752820) Verfasst am: 22.06.2007, 14:33 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Lernen tut weh.
Aristoteles, (384 - 322 v. Chr.), griechischer Philosoph |
Zitate ohne nähere Erläuterung durch den Kontext zur Erläuterung von erläuterungsbedürftigen Aussagen feilbieten zuweilen aber auch.
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- Es ist eine recht alte Erkenntnis.
Es kostet schlicht "Mühe" und "Anstrengung" etwas zu lernen.
"Lernen tut weh" bedeutet eben in diesem Zusammenhang auch zu leiden.
Allerdings ist dieses Leiden durchaus nicht zwangsläufig als negativ
besetzt zu verstehen.
Lernen - bzw. auch die Schmerzen die damit verbunden sind -
bedeutet ja wie gesagt eben nicht nur zu leiden
(leiden um zu leiden - Leiden als Selbstzweck), sondern es ist ein Leiden,
dass sich "auf etwas bezieht". Also ein Leiden das "Sinn" macht.
Z.B. damit man sich ernähren kann muß man "Arbeiten".
(Leiden - Arbeit ist ja mit Anstrengung und Mühen verbunden)
Mut zum Leiden. - So wie wir jetzt sind, können wir eine ziemliche Menge von Unlust ertragen, und unser Magen ist auf diese schwere Kost eingerichtet. Vielleicht fänden wir ohne sie die Mahlzeit des Lebens fade: und ohne den guten Willen zum Schmerze würden wir allzu viele Freuden fahren lassen müssen.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, (1844 - 1900) |
No pain, no gain.
Um sich entspannen zu können muss man erstmal anspannen.
In der Tat, eine alte Erkenntnis. Man darf es aber auch hier nicht übertreiben, sondern muss die "rechte Mitte" finden.
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Exelmes atheistischer Agnostiker
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 91
Wohnort: Hannover
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(#752834) Verfasst am: 22.06.2007, 14:46 Titel: |
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Schmerzlos,
versuche es mehr vom wissenschaftlichen Standpunkt aus zu erklären als vom philosophischen, weil man ansonsten alles behaupten kann. Ich lerne und es tut meistens nicht weh, nur wenn ich mich zu etwas zwinge (Stress).
Ja, ich finde ihre Abwerhreaktion ist für sie vernümpftig, weil sie von ihrem Glauben eine bessere Gesundheit als Atheisten erhalten, was wie schon geschrieben wissenschaftlich bestätigt worden ist, und daher versuchen ihre Gesundheit für die verbesserte reproduktive Fitness zu erhalten. Und daher ist es ein Nachteil für sie, wenn ihr Weltbild erschüttert wird. Nichts existiert grundlos. Religiösität hat ihre Berechtigung (biologischen Nutzen).
Und btw, wer hat gesagt, dass der ganze Post an dich gerichtet war. Ich gehe davon aus, dass der Autor seine Zitate erkennt, wenn er an ihnen vorbeiliest.
_________________ Ich weiss, dass ich nichts weiss...
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Exelmes atheistischer Agnostiker
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 91
Wohnort: Hannover
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(#752840) Verfasst am: 22.06.2007, 14:51 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Lernen tut weh.
Aristoteles, (384 - 322 v. Chr.), griechischer Philosoph |
Zitate ohne nähere Erläuterung durch den Kontext zur Erläuterung von erläuterungsbedürftigen Aussagen feilbieten zuweilen aber auch.
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- Es ist eine recht alte Erkenntnis.
Es kostet schlicht "Mühe" und "Anstrengung" etwas zu lernen.
"Lernen tut weh" bedeutet eben in diesem Zusammenhang auch zu leiden.
Allerdings ist dieses Leiden durchaus nicht zwangsläufig als negativ
besetzt zu verstehen.
Lernen - bzw. auch die Schmerzen die damit verbunden sind -
bedeutet ja wie gesagt eben nicht nur zu leiden
(leiden um zu leiden - Leiden als Selbstzweck), sondern es ist ein Leiden,
dass sich "auf etwas bezieht". Also ein Leiden das "Sinn" macht.
Z.B. damit man sich ernähren kann muß man "Arbeiten".
(Leiden - Arbeit ist ja mit Anstrengung und Mühen verbunden)
Mut zum Leiden. - So wie wir jetzt sind, können wir eine ziemliche Menge von Unlust ertragen, und unser Magen ist auf diese schwere Kost eingerichtet. Vielleicht fänden wir ohne sie die Mahlzeit des Lebens fade: und ohne den guten Willen zum Schmerze würden wir allzu viele Freuden fahren lassen müssen.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, (1844 - 1900) |
No pain, no gain.
Um sich entspannen zu können muss man erstmal anspannen.
In der Tat, eine alte Erkenntnis. Man darf es aber auch hier nicht übertreiben, sondern muss die "rechte Mitte" finden. |
Ich relativiere diese Erkenntnis, indem ich schreibe, dass sie nicht zwangsläufig gültig ist. Es gibt Individuen, die mit ihrer Arbeit glücklich sind und keine Anstrengung empfinden. Wenn du damit Bewegung meinst, dann gibt es Individuen, die mit sehr leichten Tätigkeiten ihr Geld verdienen. Z.b. gibt es Könige oder früher Adlige, die nichts taten und gut lebten. Lernen kann weh tun, muss aber nicht!
_________________ Ich weiss, dass ich nichts weiss...
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#752841) Verfasst am: 22.06.2007, 14:52 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Es ist eine recht alte Erkenntnis. |
Das Alter eines Arguments ist kein Beweis seiner Richtigkeit. Abgesehen davon ging es mir eigentlich nicht um eine Diskussion deiner buddhistischen Leidensideologie, sondern darum, dass kontextlose Zitate von Autoritäten keine gute Argumente sind.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Es kostet schlicht "Mühe" und "Anstrengung" etwas zu lernen. |
Dann also doch zur Leidensideologie: Das ist in dieser Pauschalität falsch. Ich habe z.B. große Freude am Lesen. Selbstverständlich lerne ich dabei und entwickele mich weiter. Für mich ist das (zumindest oft) weder Mühe noch Anstrengung - und schon gar kein "Leiden".
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | "Lernen tut weh" bedeutet eben in diesem Zusammenhang auch zu leiden.
Allerdings ist dieses Leiden durchaus nicht zwangsläufig als negativ
besetzt zu verstehen.
Lernen - bzw. auch die Schmerzen die damit verbunden sind -
bedeutet ja wie gesagt eben nicht nur zu leiden
(leiden um zu leiden - Leiden als Selbstzweck), sondern es ist ein Leiden,
dass sich "auf etwas bezieht". Also ein Leiden das "Sinn" macht. |
Du meinst m.E. etwas ganz anderes als "Lernen": Du meinst eine ehrliche daher möglicherweise auch mal schmerzhafte Selbstreflexion, die einem vielleicht erst dadurch möglich geworden ist, weil man auf bestimmte Sachverhalte aufmerksam geworden ist (also etwas zuvor "gelernt" hat). Das Lernen selbst ist keineswegs notwendig mit "Leiden" verbunden.
Leiden ist Leiden und damit unerwünscht. Sinn "macht" es nur dann, wenn man durch kurzfristiges "Leiden" einen bis dato als unerträglich empfundenen Leidensdruck hofft verringern zu können (z.B. im Rahmen einer Psychotherapie, die einen mit schmerzhaften Dingen konfrontiert). Eine geistige, intellektuelle, philosophische "Weiterentwicklung" seiner selbst notwendig mit "Leiden" verknüpfen zu wollen, scheint mir ein zutiefst im relgiösen Denken wurzelnder Irrationalismus zu sein.
Ich kann jedenfalls mit dieser Leidensideologie nix anfangen.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#752861) Verfasst am: 22.06.2007, 15:21 Titel: ot |
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Exelmes hat folgendes geschrieben: | Ich lerne und es tut meistens nicht weh, nur wenn ich mich zu etwas zwinge (Stress). |
Lernen muß weh tun, denn
"die Ohren des Schülers sind auf seinem Rücken"
das wußten bereits die alten Ägypter, und die alten Griechen hielten große Stücke auf sie.
Lernen macht natürlich Spaß wir lernen gerne.
Wenn man Kindern zeigt, wie man einen Drachen baut oder eine Tröte, dann sind sie mit Begeisterung bei der Sache, oder wenn man ihnen zeigt, wie man ein Auo starten und damit herumfahren kann, ein Modellschiff schnitzt, ein Papierflugzeug faltet, Weihnachtssterne bastelt, einen Kuchen bäckt.
Wenn man ihnen zeigt, wie man eine Kokosnuß öffnet, ein Baumhaus baut, ...
Nur das Schlachten und Ausnehmen von Tieren wollen sie nicht gerne lernen, obwohl sie neugierig darauf sind, wie das geht.
"Aristoteles", dem diese Aussage hier zugesprochen wird, meinte aber vielleicht eine andere Art von "Lernen", die er wahrscheinlich auch an Alexander ausprobiert hat und die uns heute nicht mehr so geläufig ist, nach der auch Schamanen lernen.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#752893) Verfasst am: 22.06.2007, 16:06 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: |
"..."
No pain, no gain.
Um sich entspannen zu können muss man erstmal anspannen. |
- Ganz ähnlich sehe ich das auch.
Zitat: | In der Tat, eine alte Erkenntnis. Man darf es aber auch hier nicht übertreiben, sondern muss die "rechte Mitte" finden. |
- Ein rechtes Maß, bzw. Mäßigung lehrten viele Philosophen.
(An sowas wie ne goldene Mitte glaube ich nicht - das wäre für
mich eine Fixierung, bzw. ein Extrem)
Nicht gut ist, daß sich alles erfüllt, was du wünschest: Durch Krankheit erkennst du den Wert der Gesundheit, am Bösen den Wert des Guten, durch Hunger die Sättigung, in der Anstrengung den Wert der Ruhe.
Heraklit von Ephesus, (etwa 540 - 480 v. Chr.), auch Herakleitos,
griechischer Philosoph, "Der weinende Philosoph" genannt
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#752906) Verfasst am: 22.06.2007, 16:23 Titel: |
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Exelmes hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos,
versuche es mehr vom wissenschaftlichen Standpunkt aus zu erklären als vom philosophischen, weil man ansonsten alles behaupten kann. |
- Du meinst Philosophen sind alle beliebig ?
Da irrst Du Dich. Ich glaube auch nicht das Wissenschaft "an sich" existiert -
sondern diese benötigt ebenso einen Kontext(einen Sinnzusammenhang).
Wissenschaft bezieht sich z.B. durchaus auf einen praktischen Nutzen -
auf Anwendungen.
Zitat: | Ich lerne und es tut meistens nicht weh, nur wenn ich mich zu etwas zwinge (Stress). |
- Alles eine Frage der "Intensität". Lernen und Wissen ist nicht automatisch das Gleiche.
Wenn Du z.B. fahrradfahren lernst, dann kann es sehr oft passieren, dass Du dabei
auf der Nase landest oder irgendwas falsch machst. Übung macht den Meister.
Sofern Du das fahrradfahren beherrschst, wird es nicht mehr nötig sein,
dass über jeden Schritt Handgriff nachzudenken. Es wird wie von
selbst gehen.
Sofern man sich an etwas "gewöhnt" hat, wird es einem
auch schwerer fallen es noch als Leiden zu bezeichnen.
Beim ersten mal tat es noch weh...beim zweiten mal
nicht mehr so sehr...
Zitat: | Ja, ich finde ihre Abwerhreaktion ist für sie vernümpftig, weil sie von ihrem Glauben eine bessere Gesundheit als Atheisten erhalten, |
- Köstlich. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das lustig oder traurig finden soll.
Du unterstellst hier, dass Atheisten geistig nicht gesund wären.
Aber wenn sogenannte Gläubige den "Aufstand" gegen sogenannte Ungläubige
proben, dann sei das "vernünftig". Ich sehe schon "sapere aude" ist ein
brutaler Spruch.
Zitat: | was wie schon geschrieben wissenschaftlich bestätigt worden ist, und daher versuchen ihre Gesundheit für die verbesserte reproduktive Fitness zu erhalten. |
- Du verwechselst aber etwas. Sicherlich kann man sagen, dass z.B. alle Menschen von
ihren Genen her dazu geeignet sind meinetwegen sprituelle Erfahrungen zu machen
oder z.B. durchaus religiös und gläubig sein können. Das passt durchaus auch
noch auf Atheisten. Die Aussage das man deshalb an einen personalen Gott
glauben muß, wurde von Wissenschaftlern sicherlich nicht getroffen.
Die Menschen kommen also keineswegs als Anhänger einer
bestimmten Religion oder Weltanschauung auf die Welt.
Mal abgesehen davon, dass ich keiner Statistik traue,
die ich nicht selbst gefälscht habe.
Und man sollte Menschen doch bitte nicht nur
auf ihre Triebe und Affekte reduzieren.
Zitat: | Und daher ist es ein Nachteil für sie, wenn ihr Weltbild erschüttert wird. Nichts existiert grundlos. Religiösität hat ihre Berechtigung (biologischen Nutzen). |
- Ich bin ja gar nicht gegen Religion. Dazu müsste man erstmal klären was damit
eigentlich gemeint ist.
Zitat: | Und btw, wer hat gesagt, dass der ganze Post an dich gerichtet war. Ich gehe davon aus, dass der Autor seine Zitate erkennt, wenn er an ihnen vorbeiliest. |
- Ich denke es beugt Mißverständnissen vor,
wenn Du die Dinge beim Namen nennst
und auch die Personen.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#752909) Verfasst am: 22.06.2007, 16:28 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Es ist eine recht alte Erkenntnis. |
Das Alter eines Arguments ist kein Beweis seiner Richtigkeit. |
- Das war auch nicht die Aussage. Aber wenn ich zu jedem Satz eine Begründung
abgebe, dann wird das hier schnell Off-Topic.
Zitat: | Abgesehen davon ging es mir eigentlich nicht um eine Diskussion deiner buddhistischen Leidensideologie, |
- Du hättest mich genauso gut Christ nennen können.
Du irrst Dich allerdings, da ich weder Buddhist bin noch Christ.
Ich habe mich aber lange damit beschäftigt.....................................
Oh, merket wohl, alle nachdenbklichen Gemüter: das schnellste Roß, das euch zur Vollkommenheit trägt, ist Leiden. Niemand genießt soviel ewige Seligkeit, als die mit Christus in der göttlichen Bitterkeit stehen. Denn Liebe bringt Leid - und Leid bringt Liebe.
Meister Eckhart, (1260 - 1327)
Vergleiche z.B. gerne auch Nietzsche.
An dieser Aussage ist also mehr dran, als man auf den ersten Blick vermuten mag.
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Exelmes atheistischer Agnostiker
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 91
Wohnort: Hannover
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(#752917) Verfasst am: 22.06.2007, 16:42 Titel: |
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Schmerzlos, kannst du bitte aufhören solch ein bullshit von dir zu lassen? ich habe nicht geschrieben, dass atheisten geistig krank wären, sondern dass wissenschaftliche studien belegen, dass atheisten im vergleich zu religiösen menschen häufiger und länger krank werden und im vergleich eine kürzere lebensdauer besitzen. das legt die vermutung nahe, dass religiösität gesund ist und ein selektionsvorteil bedeutet.
und wenn du meinst, dass übertriebenes lernen leid bedeutet, dann hast du dich falsch ausgedrückt, indem du geschrieben hast, dass lernen generell leid bedeutet. das müsste es heissen, dass übermäßiges lernen leid erzeugt.
zum widerstand. lerne doch bitte etwas differenzierter zu sehen anstatt alles in schwarz weiß einzuteilen. es gibt einmal das ideal, was es in der realität nicht gibt, und es gibt das subjektiv bezogene vernümpftig. für SIE (die gläubigen) ist es vernümpftig aufgrund des triebes ihre weltanschuung zu erhalten gegen die "ungläubigen" krieg zu führen. für die "ungläubigen" ist es unvernümpftig das auf sich sitzen zu lassen. das ist ein klassisches beispiel wie konflikte entstehen und eine lösung gibt es deshalb nicht, weil jedes individuum zu unterschiedlich ist als dass es den gleichen willen zu anderen individuen haben könnte. würde alle gleich sein und das gleiche glauben und wollen gebe es deutlich weniger konflikte. aber das nur solange bis diese individuen alle möglichen ökologischen nischen besetzt haben, die es zu besetzen gibt, bis wieder irgend eine selektion stattfindet. somit ist das problem der mangel an ressourcen. hätte jeder unendlich ressourcen gebe es nie wieder krieg. aber das ist nicht realistisch. somit müssen wir mit dem problem leben.
Zitat: | Und man sollte Menschen doch bitte nicht nur auf ihre Triebe und Affekte reduzieren. |
warum nicht? somal etwas von der hypothese gelesen, dass es keinen freien willen gbit?
außerdem habe ich niemals geschrieben, dass ich mit religiösen menschen anhänger der drei weltreligionen meine.
Zitat: | - Ich denke es beugt Mißverständnissen vor,
wenn Du die Dinge beim Namen nennst
und auch die Personen. |
klar, aber für mich ist der kosten nutzen faktor zu gering....
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Exelmes atheistischer Agnostiker
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 91
Wohnort: Hannover
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(#752919) Verfasst am: 22.06.2007, 16:44 Titel: |
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Zitat: | Oh, merket wohl, alle nachdenbklichen Gemüter: das schnellste Roß, das euch zur Vollkommenheit trägt, ist Leiden. Niemand genießt soviel ewige Seligkeit, als die mit Christus in der göttlichen Bitterkeit stehen. Denn Liebe bringt Leid - und Leid bringt Liebe.
Meister Eckhart, (1260 - 1327) |
wow, das ist der größte bullshit den ich gelesen habe: liebe erzeugt leid...zum christentum passt, aber liebe ist etwas anderes für mich....
_________________ Ich weiss, dass ich nichts weiss...
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#752945) Verfasst am: 22.06.2007, 17:16 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Du hättest mich genauso gut Christ nennen können.
Du irrst Dich allerdings, da ich weder Buddhist bin noch Christ.
Ich habe mich aber lange damit beschäftigt.....................................
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Mir ist herzlich egal, was für eine Esoterik/Weltanschauung du dir zurechtgezimmert hast und wie lange du dafür gebrauchst hast. Was zählt ist das Argument. Und wenn einer die Begriffe sinnentleerend umdeutet und zur Untermauerung seiner Ansichten ansonsten nur kontextlose Zitate von unbestrittenen oder zweifelhaften Autoritäten anzubieten hat, dann macht die Diskussion keinen Spaß.
Also: Leid ist nicht deckungsgleich mit Liebe und Liebe ist nicht deckungsgleich mit Leid. Und was "roßreitende" Schreinersöhne damit zu tun haben sollen, ist mir sowieso schleierhaft.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#752962) Verfasst am: 22.06.2007, 17:40 Titel: |
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Exelmes hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Oh, merket wohl, alle nachdenbklichen Gemüter: das schnellste Roß, das euch zur Vollkommenheit trägt, ist Leiden. Niemand genießt soviel ewige Seligkeit, als die mit Christus in der göttlichen Bitterkeit stehen. Denn Liebe bringt Leid - und Leid bringt Liebe.
Meister Eckhart, (1260 - 1327) |
wow, das ist der größte bullshit den ich gelesen habe: liebe erzeugt leid...zum christentum passt, aber liebe ist etwas anderes für mich.... |
"Meister" Ecke ist als "Mystiker" heute schwer, oder sogar nicht verständlich.
Daher halte ich es für fragwürdig, ihn oder was man ihm zuschreibt, in diesem Umfeld zu zitieren.
Daß Liebe Leid erzeugt, ist leider kein "Bullshit",
und daß Du die Anspielung nicht begreifst, wundert mich nicht, das liegt mE aber nicht an Dir, sondern an der heutigen gesellschaftlichen Ferne von "mystischen Erfahrungen" und das ist auch gut so.
_________________ Leben kann tödlich sein
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