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Konrad auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 1528
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(#762153) Verfasst am: 05.07.2007, 22:32 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Konrad hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Haldir hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Stimmt, aber die Fortpflanzung durch Geschlechtsverkehr war eine Folge des Sündenfalls. |
Schon im 1. Kapitel der Genesis legt Gott Adam und Eva den Sex nahe:
Genesis hat folgendes geschrieben: | Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. |
und das noch vor dem sogenannten Sündenfall! |
Die Bibel schweigt sich aber aus, was die Zeit von der Erschaffung bis zum Sündenfall angeht.
Die Art der Fortpflanzung bleibt auch ungeklärt.
Sexualität scheint es jedenfalls keine zu geben, Geburten irgendwie auch nicht..
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Nach kreationistischem Verständnis starb ja damals im Paradies niemand, auch nicht die Tiere.
Und so sollte es nach der ursprünglichen Planung eigentlich bis in alle Ewigkeit bleiben.
Da muss man schon ein bisschen vorsichtig sein mit vermehren,
sonst herrscht nach ein paar tausend Jahren wirklich Platzmangel und Wohnungsnot.
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Warum das dann als "Paradies" gelten soll, erschließt sich mir auch nicht.
Klingt eher stinklangweilig... |
Wie heisst es bei der Sendung mit der Maus häufig:
"Tönt jetzt komisch, ist aber so!"
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Halligstorch Skeptischer Schwärmer
Anmeldungsdatum: 02.02.2006 Beiträge: 1210
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(#762188) Verfasst am: 05.07.2007, 22:59 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Halligstorch hat folgendes geschrieben: | dass biblische Ursprungsvorstellungen eine sinnvolle Ergänzung zum modernen Biologieunterricht sind, |
Wenn du meinst...
Ich halte das eher für völligen Blödsinn und das sollte man auch so sagen dürfen. |
natürlich darf man das so sehen, und man darf das so sagen. Die Frage ist aber eher, wie diese 'Ergänzung' aussehen soll. Was spricht denn dagegen, derartige Mythen zu erwähnen, um das moderne Weltbild damit zu kontrastieren?
Wenn jemand stolz verkündet, dass er Evolution dafür benötigt, um ein intellectually fulfilled atheist sein zu können, braucht er sich nicht zu wundern, dass andere Menschen auf der Evolutionsbiologie herumhacken. Das erzwingt praktisch die Behandlung der Frage, welcher Stellenwert dem naturwissenschaftlichen Weltbild zukommt. Warum sollte man das nicht im Biologie-Unterricht in der Oberstufe machen? Evolution ist dort meist der Stoff des letzten Halbjahrs.
BTW, wenn ich richtig informiert bin, gibt es das Fach 'Evolution' in allen Bundesländern praktisch nur noch in den Abschlussklassen der jeweiligen Schulformen. Das würde noch mehr dafür sprechen, hier anzusetzen. |
Ich tue es nicht gerne, aber auch hier muss ich El Schwalmo recht geben. Lassen wir doch einfach mal die Kirche im Dorf! Wiir leben nicht mehr im Mittelalter oder der frühen Neuzeit , wo die Kirche unendliche Macht hatte, das Volk dumm zu halten.
So dämliche Verlautbarungen, wie den von der AG Evolutionsbiologie, dass der Kreationismus den Wissenschaftsstandort Deutschland gefährdet, ziehen schon lange nicht mehr und sind absurd.
Dass ich in meiner schulischen Ausbildung, trotz Besuch des Gymnasiums, wenig über Evolution gehört und gelernt habe, liegt nicht in den Aktivitäten der Kreationisten begründet, sondern an überforderten Lehrern und überfrachteten Lehrplänen und anderen Unwegbarkeiten der schulischen Bildung.
Was mich nervt ist , dass die AG Evolutionsbiologie sich jetzt zu der Instanz aufschwingen möchte, die die Kirche einmal war!
Gruß
Halligstorch
_________________ »Monotheisten, Fundamentalisten, Kreationisten sind nur dann gefährlich, wenn sie sich von der Intoleranz heutiger Atheisten anstecken lassen und wie diese Atheisten auf eine einzige Wahrheit für alle bestehen.«
Richard Rorty, amerikanischer Philosoph
http://www.kritische-naturgeschichte.de
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#762193) Verfasst am: 05.07.2007, 23:02 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Sollte ich inhaltlich nicht Recht haben, kann man mir das gerne aufzeigen. |
Ich habe Alchemists Beitrag als ironischen Kommentar gelesen, daher fand ich es etwas seltsam, mit welchem Ernst Du darin ein inhaltliches Argument gesucht hast.
Der zitierte Absatz von Scherer ist in vielerlei Hinsicht aufschlussreich. Scherer widerspricht damit gängigen Glaubensvorstellungen und verschärft sogar das Theodizeeproblem. Aber warum sollte man ausgerechnet hier darauf im Detail eingehen? Für diesen Thread ist ein ironischer Kommentar m.E. völlig ausreichend.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#762208) Verfasst am: 05.07.2007, 23:15 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Was spricht denn dagegen, derartige Mythen zu erwähnen, um das moderne Weltbild damit zu kontrastieren? |
Siegfried Scherer hat folgendes geschrieben: | Es wird Sie vielleicht überraschen, aber ich bin nicht der Meinung, daß die Schöpfungslehre im Biologieunterricht gelehrt werden soll, sondern in den Religionsunterricht gehört, denn die große Mehrheit der Naturwissenschaftler lehnt sie zweifellos ab. Wenn nun meine persönliche Position der Schöpfungslehre, die ja nur von wenigen Biologen geteilt wird, im Unterricht gelehrt werden soll, dann beansprucht das morgen der Esoteriker, übermorgen der Astrologe und dann der Bachblütentherapeut. |
Ich schliesse mich dem an.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#762242) Verfasst am: 05.07.2007, 23:50 Titel: |
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Huch, muss ich das so verstehen, daß, wenn denn die Bibel nicht im Biologieunterricht, so doch der Sündenfall - der übrigens darin bestand, daß die Frucht vom verbotenen Baum der Erkenntnis probiert wurde- im Evo-vs-Kreati-Thread des FGH besprochen werden solle? ; )
Meine wärmste Empfehlung dazu: Kleists Marionettentheater. Gibts hier schon irgendwo im Forum.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#762270) Verfasst am: 06.07.2007, 00:23 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Was spricht denn dagegen, derartige Mythen zu erwähnen, um das moderne Weltbild damit zu kontrastieren? |
Siegfried Scherer hat folgendes geschrieben: | Es wird Sie vielleicht überraschen, aber ich bin nicht der Meinung, daß die Schöpfungslehre im Biologieunterricht gelehrt werden soll, sondern in den Religionsunterricht gehört, denn die große Mehrheit der Naturwissenschaftler lehnt sie zweifellos ab. Wenn nun meine persönliche Position der Schöpfungslehre, die ja nur von wenigen Biologen geteilt wird, im Unterricht gelehrt werden soll, dann beansprucht das morgen der Esoteriker, übermorgen der Astrologe und dann der Bachblütentherapeut. |
Ich schliesse mich dem an. |
und ich beharre auf dem Unterschied zwischen erwähnen und gelehrt werden. Das ist dann genau der Unterschied zwischen Biologie- und Religionsunterricht.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#762274) Verfasst am: 06.07.2007, 00:26 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Sollte ich inhaltlich nicht Recht haben, kann man mir das gerne aufzeigen. |
Ich habe Alchemists Beitrag als ironischen Kommentar gelesen, daher fand ich es etwas seltsam, mit welchem Ernst Du darin ein inhaltliches Argument gesucht hast.
Der zitierte Absatz von Scherer ist in vielerlei Hinsicht aufschlussreich. Scherer widerspricht damit gängigen Glaubensvorstellungen und verschärft sogar das Theodizeeproblem. Aber warum sollte man ausgerechnet hier darauf im Detail eingehen? Für diesen Thread ist ein ironischer Kommentar m.E. völlig ausreichend. |
okay.
Ist vielleicht wie einen Emanzen-Witz am Stammtisch zu erzählen und jemand macht darauf aufmerksam, dass das inhaltlich nicht so ganz hinhaut. Falsches Sprachspiel.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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FSM registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 78
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(#762316) Verfasst am: 06.07.2007, 01:47 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | und ich beharre auf dem Unterschied zwischen erwähnen und gelehrt werden. Das ist dann genau der Unterschied zwischen Biologie- und Religionsunterricht. |
Ja. So sehe ich das auch. Die Schöpfungslehre darf nicht im Biologieunterricht gelehrt werden ! Das heißt aber nicht, dass man die Schöpfungslehre bzw. den Kreationismus nicht erwähnen darf. Ein kritischer Blick auf den Kreationismus im Biologieunterricht kann auch nicht schaden . Auch eine Auseinandersetzung mit philosophischen Aussagen halte ich für notwendig.
Im Lehrplan [Biologie in Hessen (13.2); Seite 50] wird heute sogar schon gefordert:
Zitat: | Auseinandersetzungen mit philosophischen und religiösen Aussagen müssen die naturwissenschaftliche Diskussion ergänzen und erweitern. |
Zudem enthält fast jedes Biologie-Schulbuch heute das Thema! Im Zusammenhang mit der Geschichte des Evolutionsgedanken werden meist auch unterschiedliche Schöpfungsmythen sowie die Vorstellungen von antiken Naturphilosophen (z.B. Anaximander von Milet oder Aristoteles) behandelt.
Wichtig ist jedoch, dass die Themen (Schöpfungsmythen, Kreationismus) nicht "zu" intensiv erwähnt werden, dass sie die wesentlichen Aussagen und Inhalte der Evolutionstheorie überlagern. Gerade am Ende der 13 wird es mit der Zeit knapp (und viele Schüler sind mir ihren Gedanken meist leider schon "weit weg" vom eigentlichen "Stoff").
LG
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#762322) Verfasst am: 06.07.2007, 02:06 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
und ich beharre auf dem Unterschied zwischen erwähnen und gelehrt werden. Das ist dann genau der Unterschied zwischen Biologie- und Religionsunterricht. |
Karin Wolff spricht von "behandeln", das ist mehr als nur "erwähnen", aber vielleicht auch weniger als, "gelehrt werden". Ich sehe aber keinen Grund, warum das im Biologieunterricht stattfinden sollte. Oder soll demnächst GOM-Physik im Physikunterricht erwähnt werden, damit die Schüler lernen, dass es neben der theoretischen Physik auch eine "soziale" gibt?
Ich finde den Grundgedanken ja gar nicht so übel. Anstatt den Schülern irgendwas zum auswendig Lernen zu geben, erfahren sie, dass Wissenschaft Produkt eines Diskurses ist, der bestimmt spannender ist, als das Pauken von vorgekauten Erkenntnissen. Aber dafür gibt es bestimmt geeignetere Beispiele, als ausgerechnet den Streit zwischen Kreationisten und Evolutionsbiologen.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#762363) Verfasst am: 06.07.2007, 06:21 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Ich finde den Grundgedanken ja gar nicht so übel. Anstatt den Schülern irgendwas zum auswendig Lernen zu geben, erfahren sie, dass Wissenschaft Produkt eines Diskurses ist, der bestimmt spannender ist, als das Pauken von vorgekauten Erkenntnissen. Aber dafür gibt es bestimmt geeignetere Beispiele, als ausgerechnet den Streit zwischen Kreationisten und Evolutionsbiologen. |
hmmmm, ich sehe das anders. Gerade dieses Thema ist besonders geeignet, denn es hat eine gewisse gesellschaftliche Relevanz, zumindest in Amiland. Zudem wird die Evolutionsbiologie auch von den Atheisten instrumentalisiert ('intelectually fulfilled atheist'). Also kann man hier am deutlichsten zeigen, was Wissenschaft ist und wie sie auf der einen Seite Probleme für Weltbilder schafft, auf der anderen für solche instrumentalisiert wird.
Bei all den anderen Themen wie GOM, Bachblüten, Esoterik und so weiter ist das schwerer zu zeigen, vor allem unter dem Aspekt, dass ich in jedem Kurs mindestens 5 Kreationisten sitzen habe, während mir noch keim GOM-ler oder Bachblütler in meiner Laufbahn aufgefallen ist.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Darwin Upheaval Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator
Anmeldungsdatum: 23.01.2004 Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden
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(#762389) Verfasst am: 06.07.2007, 09:44 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Zudem wird die Evolutionsbiologie auch von den Atheisten instrumentalisiert ('intelectually fulfilled atheist'). Also kann man hier am deutlichsten zeigen, was Wissenschaft ist und wie sie auf der einen Seite Probleme für Weltbilder schafft, auf der anderen für solche instrumentalisiert wird. |
Wenn Du den Begriff "Atheismus" etwas weiter fasst, sind wir beim "A-Supranaturalismus". Die spannende Frage ist nun, ob es Sinn macht, z.B. einem Astrologie-Kritiker zu unterstellen, er "instrumentiere" (man beachte die negative Konnotation dieses Begriffs) die Wissenschaft für sein Weltbild, wenn sich selbiger als "intellectually fulfilled" Nicht-Astrologe (A-Supranaturalist) bezeichnen würde. AFAIK bezeichnest Du Dich selbst als pragmatischer Atheist, der als solcher natürlich offen für übernatürliche Einflüsse ist (Stichwort: ontologische "Nullhypothese"). Deine Pflicht wäre es nun zu zeigen, dass Menschen wie etwa Dawkins etwas anderes vertreten, als die Nullhypothese, wenn Du davon sprichst, dass es Menschen gibt, die die Wissenschaft für den Atheismus "instrumentalisieren". Zumindest ist Deine Unterstellung unbelegt, solange Du keine objektiv nachweisbaren übernatürlichen Effekte anführen kannst, auf die man Dawkins festnageln könnte.
BTW, die Art und Weise, wie Scherer in dem o.g. Zitat argumentiert, ist nicht ganz konsequent. Offenbar sieht er ganz klar, dass seine Lehre genauso gut oder schlecht begründet ist, wie die Astrologie oder die Bachblütentherapie, denn sonst würde er ja nicht dafür plädieren, seine Schöpfungslehre aus dem Bio-Unterricht herauszuhalten. Und offenbar "instrumentalisiert" er auch den Naturalismus, wenn er gegen die Bachblütentherapie argumentiert! Aber mit welchem Argument will er seinen Überzeugungen dann noch eine wissenschaftliche Legitimation verleihen, wie das W+W immerzu versucht? Das ist, wie ich an dieser Stelle zu zeigen versucht habe, eine schiefe Angelegenheit. Macht es vor diesem Hintergrund Sinn, den Theismus à la Scherer und den Atheismus gleichermaßen als "Instrumentalisierung von Wissenschaft" zu bezeichnen?
_________________ "Science is a candle in the dark." - Carl Sagan
www.ag-evolutionsbiologie.de
www.facebook.com/AGEvolutionsbiologie
Zuletzt bearbeitet von Darwin Upheaval am 06.07.2007, 09:49, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#762391) Verfasst am: 06.07.2007, 09:47 Titel: |
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Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Zudem wird die Evolutionsbiologie auch von den Atheisten instrumentalisiert ('intelectually fulfilled atheist'). Also kann man hier am deutlichsten zeigen, was Wissenschaft ist und wie sie auf der einen Seite Probleme für Weltbilder schafft, auf der anderen für solche instrumentalisiert wird. |
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die Höflichkeit gebietet, zu zeigen, dass ich Dein Posting gelesen habe.
Erwarte von mir bitte keine Antwort.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Darwin Upheaval Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator
Anmeldungsdatum: 23.01.2004 Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden
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(#762393) Verfasst am: 06.07.2007, 09:51 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Zudem wird die Evolutionsbiologie auch von den Atheisten instrumentalisiert ('intelectually fulfilled atheist'). Also kann man hier am deutlichsten zeigen, was Wissenschaft ist und wie sie auf der einen Seite Probleme für Weltbilder schafft, auf der anderen für solche instrumentalisiert wird. |
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die Höflichkeit gebietet, zu zeigen, dass ich Dein Posting gelesen habe.
Erwarte von mir bitte keine Antwort. |
Och, es gibt noch mehr Menschen, die hier mitlesen. Ich gehe davon aus, dass sie durchaus erkennen, wo Deine Argumentation insuffizient wird. Dein Schweigen ist nur eine Bestätigung meiner Argumentation.
_________________ "Science is a candle in the dark." - Carl Sagan
www.ag-evolutionsbiologie.de
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#762397) Verfasst am: 06.07.2007, 09:58 Titel: |
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Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | Dein Schweigen ist nur eine Bestätigung meiner Argumentation. |
So sehe ich das eigentlich auch.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#762403) Verfasst am: 06.07.2007, 10:14 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben: | Dein Schweigen ist nur eine Bestätigung meiner Argumentation. |
So sehe ich das eigentlich auch. |
wer den Thread verfolgt hat, müsste sehen, warum ich keine Lust habe, mit jemandem wie Darwin Upheaval zu diskutieren.
Wer mit mir über etwas diskutieren möchte, kann das gerne per E-Mail machen.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#762420) Verfasst am: 06.07.2007, 10:46 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Das erzwingt praktisch die Behandlung der Frage, welcher Stellenwert dem naturwissenschaftlichen Weltbild zukommt. Warum sollte man das nicht im Biologie-Unterricht in der Oberstufe machen? |
Und warum nicht in Physik oder Chemie? Die Behandlung der Frage, welcher Stellenwert dem naturwissenschaftlichen Weltbild zukommt, gehört m.E. in "Philosophie". Oder in einen übergreifenden Kurs "Wissenschaftliche Methodik". Ich weiß nicht, warum man ausgerechnet den Kritikern einer einzelnen naturwissenschaftlichen Disziplin das Sonderrecht einräumen sollte, in diesem Schulfach "erwähnt" zu werden. Viel wichtiger wäre es, dass Schüler etwas über die Funktionsweise, Möglichkeiten und Grenzen der wissenschaftlichen Methode zu erfahren. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass dies im naturwissenschaftlichen Unterricht gar nicht und in Philosophie kurz und schlecht behandelt wurde. Wer dann nicht zufällig zur Uni geht, erfährt vielleicht sein Leben lang nicht, wie Wissenschaft funktioniert - und findet dann ggf. Kreazzis überzeugend.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Mr Schnuffi Faule Schäfer haben gute Hunde.
Anmeldungsdatum: 18.02.2007 Beiträge: 827
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(#762446) Verfasst am: 06.07.2007, 11:26 Titel: |
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Wenn man bedenkt wieviel Zeit Schüler im Religionsunterricht verbringen, sehe ich absolut keinen Grund, dessen Thematik im Bio-Unterricht erneut zu bringen. Warum sich ein Lehrer für den Schöpfungsmythos der Christen in Bio ausspricht ist mir nicht klar, vielleicht hast du es noch nicht mitbekommen, wir haben keine Staatsreligion. Würde ET nicht eh schon zu knapp behandelt, könnte man eventuell ID thematisieren.
Seblst das halte ich nicht für sinnvoll, weil naturwissenschaftlich am ID nichts dran ist, dann denke man noch daran, dass dann so Typen wie C.Saint oder Ölbendölp im Unterricht sitzen und den Lehrer mit den Tricksereien eines Dembski angehen, auch wenn, was von Sehwolf (glaube ich) ja schon mal auf Saints Internetseite gezeigt, diese nicht in der Lage sind, Dembskis Aussagen zu überprüfen. Eine Theorie zu kritisieren ist relativ einfach, vor allem aufgrund der Kenntnisse, die man in der Schule über ET erhält, Argumente für eine Theorie zu bringen ungleich schwieriger.
Generell bin ich für eine Abschaffung des Religionsunterrichts, und eine Einführung von Philosophie als Pflichtfach. Es ist nicht mehr zeitgemäß eine Religion von vielen in unserer Gesellschaft eine Sonderstellung einzuräumen, während man nicht mal in der Lage ist, Schülern mit den grundlegensten philosophischen Konzepten, auf die unsere Gesellschaft fusst, vertraut zu machen.
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#762460) Verfasst am: 06.07.2007, 11:36 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | wer den Thread verfolgt hat, müsste sehen, warum ich keine Lust habe, mit jemandem wie Darwin Upheaval zu diskutieren. |
Das, was ich nicht verstehe, ist eigentlich, warum Darwin Upheaval noch immer meint, mit Dir diskutieren zu müssen. Ich würde mir das alles vermutlich nicht gefallen lassen und hätte seine Engelsgeduld nicht.
El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Wer mit mir über etwas diskutieren möchte, kann das gerne per E-Mail machen. |
Warum bist Du dann noch in einem Diskussionsforum?
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#762463) Verfasst am: 06.07.2007, 11:39 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Das erzwingt praktisch die Behandlung der Frage, welcher Stellenwert dem naturwissenschaftlichen Weltbild zukommt. Warum sollte man das nicht im Biologie-Unterricht in der Oberstufe machen? |
Und warum nicht in Physik oder Chemie? |
noch besser und. Allerdings bietet sich die Biologie besonders an, weil dieses Fach näher bei der Lebenswelt ist. Zudem wurde die Evolutionsbiologie schon öfter missbraucht (Sozialdarwinismus, Eugenik etc.). Hier stellen sich auch Fragen, was 'man' darf, beispielsweise Gentechnik, Reproduktionsmedizin und so weiter. Selbstverständlich stellen die sich auch in anderen Fächern, aber ich gehe davon aus, dass das im Fach Biologie umfassender gemacht werden kann als in 'harten' Naturwissenschaften.
Schalker hat folgendes geschrieben: | Die Behandlung der Frage, welcher Stellenwert dem naturwissenschaftlichen Weltbild zukommt, gehört m.E. in "Philosophie". Oder in einen übergreifenden Kurs "Wissenschaftliche Methodik". |
Das wäre natürlich noch besser. Aber man müsste natürlich auch klären, von welcher Schulform man spricht. Ich gehe von meiner Arbeitswelt (Gymnasium) aus.
Schalker hat folgendes geschrieben: | Ich weiß nicht, warum man ausgerechnet den Kritikern einer einzelnen naturwissenschaftlichen Disziplin das Sonderrecht einräumen sollte, in diesem Schulfach "erwähnt" zu werden. |
Sorry, warum sind das Kritiker? Die moderne Theologie sieht in der Evolutionsbiologie kein Problem, wenn sie bestimmte Grenzen einhält. Man kann darüber diskutiern, ob diese postulierten Grenzen berechtigt sind. Aber spätestens dann kommt man in Bereiche, in denen eine Entscheidung kaum noch allgemeingültig möglich ist. Aber gerade das zu lernen ist für die Schüler wichtig, um nicht hinter jedem Weißkittel, der sein kleines Rädchen dreht, eine Autorität in Fragen sieht, die zu beantworten er nicht kompetent ist.
Schalker hat folgendes geschrieben: | Viel wichtiger wäre es, dass Schüler etwas über die Funktionsweise, Möglichkeiten und Grenzen der wissenschaftlichen Methode zu erfahren. |
Genau. Und was spricht dagegen, das durch Konstrastierung mit alternativen Weltdeutungsmodellen zu erreichen?
Schalker hat folgendes geschrieben: | Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass dies im naturwissenschaftlichen Unterricht gar nicht und in Philosophie kurz und schlecht behandelt wurde. Wer dann nicht zufällig zur Uni geht, erfährt vielleicht sein Leben lang nicht, wie Wissenschaft funktioniert - und findet dann ggf. Kreazzis überzeugend. |
Eben. Und genau deshalb möchte ich im Unterricht darauf eingehen.
Weißt Du, ab und an beschleicht mich der Verdacht, dass Menschen aus userem Lager nicht an die Überzeugungskraft des eigenen Ansatzes glauben. Sie meinen, dass man die Menschen erst im richtigen Glauben stählen muss, bevor man sie in die Welt des Zweifels entlässt. Das erinnert mich stark an die Menschen von der Gegenseite. Müssen wir uns wirklich fürchten, auch die Gegenposition kritisch darzustellen? Müssen wir Kinder so erziehen, dass sie als Blinde von Farben reden)
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#762470) Verfasst am: 06.07.2007, 11:42 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | wer den Thread verfolgt hat, müsste sehen, warum ich keine Lust habe, mit jemandem wie Darwin Upheaval zu diskutieren. |
Das, was ich nicht verstehe, ist eigentlich, warum Darwin Upheaval noch immer meint, mit Dir diskutieren zu müssen. Ich würde mir das alles vermutlich nicht gefallen lassen und hätte seine Engelsgeduld nicht. |
dann wirke doch einfach auf Darwin Upheaval ein, dass er sich nichts mehr gefallen lässt und sich nicht mehr in Threads hängt, in denen ich mit anderen Menschen diskutiere.
Er muss auch nicht antworten, wenn ich anderen Menschen gegenüber auf seine 'Argumente' eingehe.
pyrrhon hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Wer mit mir über etwas diskutieren möchte, kann das gerne per E-Mail machen. |
Warum bist Du dann noch in einem Diskussionsforum? |
Weil es dort Menschen gibt, mit denen ich gerne diskutiere. Du scheinst auch nicht dazu zu gehören.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#762475) Verfasst am: 06.07.2007, 11:47 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | pyrrhon hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Wer mit mir über etwas diskutieren möchte, kann das gerne per E-Mail machen. |
Warum bist Du dann noch in einem Diskussionsforum? |
Weil es dort Menschen gibt, mit denen ich gerne diskutiere. Du scheinst auch nicht dazu zu gehören. |
Das beruht auf Gegenseitigkeit.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#762477) Verfasst am: 06.07.2007, 11:49 Titel: |
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Markus Nees hat folgendes geschrieben: | Wenn man bedenkt wieviel Zeit Schüler im Religionsunterricht verbringen, sehe ich absolut keinen Grund, dessen Thematik im Bio-Unterricht erneut zu bringen. |
es geht nicht um diese Thematik, sondern darum, welchen Bildungswert Evolution hat. Das kann man am besten im Kontrast zeigen. Und, nicht zu vergessen, nicht alle Schüler haben Religion. Alle Schüler meiner Klasse haben Ethik.
Markus Nees hat folgendes geschrieben: | Warum sich ein Lehrer für den Schöpfungsmythos der Christen in Bio ausspricht ist mir nicht klar, vielleicht hast du es noch nicht mitbekommen, wir haben keine Staatsreligion. Würde ET nicht eh schon zu knapp behandelt, könnte man eventuell ID thematisieren. |
Vergiss nicht, dass ich immer Schöpfungslehren im Unterricht vergleichend behandle. Denn das ist lehrplankonform.
Markus Nees hat folgendes geschrieben: | Seblst das halte ich nicht für sinnvoll, weil naturwissenschaftlich am ID nichts dran ist, dann denke man noch daran, dass dann so Typen wie C.Saint oder Ölbendölp im Unterricht sitzen und den Lehrer mit den Tricksereien eines Dembski angehen, auch wenn, was von Sehwolf (glaube ich) ja schon mal auf Saints Internetseite gezeigt, diese nicht in der Lage sind, Dembskis Aussagen zu überprüfen. Eine Theorie zu kritisieren ist relativ einfach, vor allem aufgrund der Kenntnisse, die man in der Schule über ET erhält, Argumente für eine Theorie zu bringen ungleich schwieriger. |
Das Problem ist, dass Du keinen Schüler im Leistungskurs Biologie auch nur annähernd auf das fachwissenschaftliche Niveau bringen kannt, um mit einem ID-Vertreter sinnvoll zu diskutieren. Das führt schlimmstenfalls dazu, dass er aufgrund seiner argumentativen Schlappe ins falsche Lager wechselt. Man kann eher zeigen, warum ID grundsätzlich daneben ist. Und das geht nicht mit Fachwissenschaft, sondern nur durch Analyse der Grundlagen der Fachwissenschaft. Und die kann man mit alternativen Weltdeutungsmodellen konstrastieren. (Ich spreche immer von der Oberstufe des Gymnasiums).
Markus Nees hat folgendes geschrieben: | Generell bin ich für eine Abschaffung des Religionsunterrichts, und eine Einführung von Philosophie als Pflichtfach. Es ist nicht mehr zeitgemäß eine Religion von vielen in unserer Gesellschaft eine Sonderstellung einzuräumen, während man nicht mal in der Lage ist, Schülern mit den grundlegensten philosophischen Konzepten, auf die unsere Gesellschaft fusst, vertraut zu machen. |
Offene Scheunentore. Ich unterrichte Ethik.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#762480) Verfasst am: 06.07.2007, 11:51 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | pyrrhon hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Wer mit mir über etwas diskutieren möchte, kann das gerne per E-Mail machen. |
Warum bist Du dann noch in einem Diskussionsforum? |
Weil es dort Menschen gibt, mit denen ich gerne diskutiere. Du scheinst auch nicht dazu zu gehören. |
Das beruht auf Gegenseitigkeit. |
schön, dass wir darüber geredet haben.
Hier ist ja schließlich ein Diskussionsforum, selbst wenn man sich nichts zu sagen hat.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
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Darwin Upheaval Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator
Anmeldungsdatum: 23.01.2004 Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden
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(#762499) Verfasst am: 06.07.2007, 12:07 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | wer den Thread verfolgt hat, müsste sehen, warum ich keine Lust habe, mit jemandem wie Darwin Upheaval zu diskutieren. |
Das, was ich nicht verstehe, ist eigentlich, warum Darwin Upheaval noch immer meint, mit Dir diskutieren zu müssen. |
Stimmt. Ich bin einfach so naiv anzunehmen, dass der Mensch irgendwann noch etwas dazulernt (oder wahlweise, seinen arroganten Umgangston der Schlagkraft seiner Argumente anpasst). Aber ich habe inzwischen dazugelernt.
_________________ "Science is a candle in the dark." - Carl Sagan
www.ag-evolutionsbiologie.de
www.facebook.com/AGEvolutionsbiologie
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#762500) Verfasst am: 06.07.2007, 12:09 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Schalker hat folgendes geschrieben: | Viel wichtiger wäre es, dass Schüler etwas über die Funktionsweise, Möglichkeiten und Grenzen der wissenschaftlichen Methode zu erfahren. |
Genau. Und was spricht dagegen, das durch Konstrastierung mit alternativen Weltdeutungsmodellen zu erreichen? |
Von denen gibt es aber nahezu unendlich viele. Ich halte insbesondere das christlich fundierte ID für wenig bis kaum geeignet dazu. Denn deren Vertreter sind bekanntlich sehr geschickt darin, sich als ausschießliche Naturwissenschaftler zu tarnen. Da kommt es auf Feinheiten an und man muss einiges an Grundkenntnis bereits mitbringen. Das dürfte nach meiner Einschätzung innerhalb des Schulunterrichts kaum der Realität entsprechen. Also würde man plakativere Beispiele wählen, etwa 6.000-Jahre-Kreationismus. Damit macht man sich aber wieder für IDler angreifbar, die zurecht darauf hinweisen könnten, dass "diese Fundis" nicht ihre Einwände gegen die ET wiedergeben. Kurz: Wenn man die Büchse der Pandora einmal öffnet, bekommt man sie nicht wieder zu. Das hat m.E. wenig damit zu tun, dass man nicht auf die "Überlegenheit" der eigenen Argumente vertraut, sondern dass der Punkt, an dem die Gegenüberstellung der Argumente interessant wird, von Schülern nicht mehr nachvollzogen werden kann. Oder ist deine Berufserfahrung da eine andere?
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#762502) Verfasst am: 06.07.2007, 12:10 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Markus Nees hat folgendes geschrieben: | Wenn man bedenkt wieviel Zeit Schüler im Religionsunterricht verbringen, sehe ich absolut keinen Grund, dessen Thematik im Bio-Unterricht erneut zu bringen. |
es geht nicht um diese Thematik, sondern darum, welchen Bildungswert Evolution hat. Das kann man am besten im Kontrast zeigen. Und, nicht zu vergessen, nicht alle Schüler haben Religion. Alle Schüler meiner Klasse haben Ethik.
Markus Nees hat folgendes geschrieben: | Warum sich ein Lehrer für den Schöpfungsmythos der Christen in Bio ausspricht ist mir nicht klar, vielleicht hast du es noch nicht mitbekommen, wir haben keine Staatsreligion. Würde ET nicht eh schon zu knapp behandelt, könnte man eventuell ID thematisieren. |
Vergiss nicht, dass ich immer Schöpfungslehren im Unterricht vergleichend behandle. Denn das ist lehrplankonform.
Markus Nees hat folgendes geschrieben: | Seblst das halte ich nicht für sinnvoll, weil naturwissenschaftlich am ID nichts dran ist, dann denke man noch daran, dass dann so Typen wie C.Saint oder Ölbendölp im Unterricht sitzen und den Lehrer mit den Tricksereien eines Dembski angehen, auch wenn, was von Sehwolf (glaube ich) ja schon mal auf Saints Internetseite gezeigt, diese nicht in der Lage sind, Dembskis Aussagen zu überprüfen. Eine Theorie zu kritisieren ist relativ einfach, vor allem aufgrund der Kenntnisse, die man in der Schule über ET erhält, Argumente für eine Theorie zu bringen ungleich schwieriger. |
Das Problem ist, dass Du keinen Schüler im Leistungskurs Biologie auch nur annähernd auf das fachwissenschaftliche Niveau bringen kannt, um mit einem ID-Vertreter sinnvoll zu diskutieren. Das führt schlimmstenfalls dazu, dass er aufgrund seiner argumentativen Schlappe ins falsche Lager wechselt. Man kann eher zeigen, warum ID grundsätzlich daneben ist. Und das geht nicht mit Fachwissenschaft, sondern nur durch Analyse der Grundlagen der Fachwissenschaft. Und die kann man mit alternativen Weltdeutungsmodellen konstrastieren. (Ich spreche immer von der Oberstufe des Gymnasiums).
Markus Nees hat folgendes geschrieben: | Generell bin ich für eine Abschaffung des Religionsunterrichts, und eine Einführung von Philosophie als Pflichtfach. Es ist nicht mehr zeitgemäß eine Religion von vielen in unserer Gesellschaft eine Sonderstellung einzuräumen, während man nicht mal in der Lage ist, Schülern mit den grundlegensten philosophischen Konzepten, auf die unsere Gesellschaft fusst, vertraut zu machen. |
Offene Scheunentore. Ich unterrichte Ethik. |
Ich bin geneigt deiner Argumentation zuzustimmen.
Vielleicht muss man den Kreationsmus erstmal kennenlernen, um ihm überhaupt zurückdrängen zu können. Mir gefällt nicht, dass diese Pseudowissenschaft einen Vorrang vor allen anderen Unsinnstheorien bekommt, aber er hat ja schon bereits einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft, als bsp. die "Hohle Erde Geschichte", was diverse merkbefreite Politiker immer wieder zur Schau stellen.
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Mr Schnuffi Faule Schäfer haben gute Hunde.
Anmeldungsdatum: 18.02.2007 Beiträge: 827
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(#762511) Verfasst am: 06.07.2007, 12:18 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Man kann eher zeigen, warum ID grundsätzlich daneben ist. Und das geht nicht mit Fachwissenschaft, sondern nur durch Analyse der Grundlagen der Fachwissenschaft. Und die kann man mit alternativen Weltdeutungsmodellen konstrastieren. (Ich spreche immer von der Oberstufe des Gymnasiums).
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Grundlagen der Fachwissenschften = methodologischer oder onotlogische Naturalismus?
Wie Wittgenstein in seinem Tractatus gezeigt hat, lässt sich die Naturalistische Methode nicht naturalistisch rechtfertigen. Die Forderung nur "empirisch belegbare" Aussagen als sinnvoll anzusehen, ist eine Forderung die nicht empirisch überprüft werden kann.
Ich glaube, wenn man versucht in einer Doppelstunde die erkenntnistheoritischen Grundlagen zu besprechen, muss man die gleichen Abstriche bei der Legitimation machen wie bei der ET. Auch wenn ich mich als ontologischen Naturalisten bezeichen würde, wäre ich nicht in der Lage zu begründen, warum dies genau das Richtige ist, einzig über den Erfolg lässt sich dafür argumentieren.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#762569) Verfasst am: 06.07.2007, 13:48 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Schalker hat folgendes geschrieben: | Viel wichtiger wäre es, dass Schüler etwas über die Funktionsweise, Möglichkeiten und Grenzen der wissenschaftlichen Methode zu erfahren. |
Genau. Und was spricht dagegen, das durch Konstrastierung mit alternativen Weltdeutungsmodellen zu erreichen? |
Von denen gibt es aber nahezu unendlich viele. |
exakt. Und deshalb muss man sich auf die beschränken, die hier in der Gesellschaft eine Rolle spielen. Welchen Sinn würde es machen, den hinduistischen Langzeit-Kreationismus zu behandeln?
Schalker hat folgendes geschrieben: | Ich halte insbesondere das christlich fundierte ID für wenig bis kaum geeignet dazu. Denn deren Vertreter sind bekanntlich sehr geschickt darin, sich als ausschießliche Naturwissenschaftler zu tarnen. Da kommt es auf Feinheiten an und man muss einiges an Grundkenntnis bereits mitbringen. Das dürfte nach meiner Einschätzung innerhalb des Schulunterrichts kaum der Realität entsprechen. |
Sehe ich auch so.
Schalker hat folgendes geschrieben: | Also würde man plakativere Beispiele wählen, etwa 6.000-Jahre-Kreationismus. Damit macht man sich aber wieder für IDler angreifbar, die zurecht darauf hinweisen könnten, dass "diese Fundis" nicht ihre Einwände gegen die ET wiedergeben. Kurz: Wenn man die Büchse der Pandora einmal öffnet, bekommt man sie nicht wieder zu. Das hat m.E. wenig damit zu tun, dass man nicht auf die "Überlegenheit" der eigenen Argumente vertraut, sondern dass der Punkt, an dem die Gegenüberstellung der Argumente interessant wird, von Schülern nicht mehr nachvollzogen werden kann. Oder ist deine Berufserfahrung da eine andere? |
Ja.
Das Problem ist doch, dass es die Fundis gibt. Wenn man 'nur' fachwissenschaftlich ausbildet, passiert es immer wieder, dass sich so gebildete Schüler in Diskussionen stürzen, beispielweise in Foren. Die sind dann oft nur Fallobst, wenn sie an einen aufrechten Evolutionsgegner geraten.
Man kann natürlich vertreten, es würde hier auch genügen, die Grenzen der Wissenschaft aufzuzeigen. Vermutlich muss das jeder Lehrer so machen, wie er es anbetrachts der konkreten Unterrichtssituation für richtig hält.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#762579) Verfasst am: 06.07.2007, 14:08 Titel: |
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Markus Nees hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Man kann eher zeigen, warum ID grundsätzlich daneben ist. Und das geht nicht mit Fachwissenschaft, sondern nur durch Analyse der Grundlagen der Fachwissenschaft. Und die kann man mit alternativen Weltdeutungsmodellen konstrastieren. (Ich spreche immer von der Oberstufe des Gymnasiums).
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Grundlagen der Fachwissenschften = methodologischer oder onotlogische Naturalismus? |
eher methodologischer, aber je nach Wissenschaftstheoretiker, bei dem Du das nachliest, ist die Begrifflichkeit eine andere.
Markus Nees hat folgendes geschrieben: | Wie Wittgenstein in seinem Tractatus gezeigt hat, lässt sich die Naturalistische Methode nicht naturalistisch rechtfertigen. Die Forderung nur "empirisch belegbare" Aussagen als sinnvoll anzusehen, ist eine Forderung die nicht empirisch überprüft werden kann. |
Mhmmm, ist Wittgenstein der Standard? Er ja selber gemerkt, dass sein Tractatus wohl doch nicht das letzte Wort war. Er ist IIRC der einzige Philosoph, dem Stegmüller zwei Beiträge gewidmet hat, aus gutem Grund.
Markus Nees hat folgendes geschrieben: | Ich glaube, wenn man versucht in einer Doppelstunde die erkenntnistheoritischen Grundlagen zu besprechen, muss man die gleichen Abstriche bei der Legitimation machen wie bei der ET. Auch wenn ich mich als ontologischen Naturalisten bezeichen würde, wäre ich nicht in der Lage zu begründen, warum dies genau das Richtige ist, einzig über den Erfolg lässt sich dafür argumentieren. |
Wenn Du auf diesem Niveau argumentieren musst, bist Du an der Schule natürlich an der falschen Baustelle.
Die Frage ist, was man gewinnt, wenn man Kästchendenken betreibt ('im Fach Biologie machen wir Fachwissenschaft und sonst nichts'). Abgesehen davon, dass das nicht lehrplankonform ist, ist das die sicherste Möglichkeit, dass Schüler Probleme bekommen, falls sie mit Evolutionsgegnern konfrontiert werden. Die fallen dann aus allen Wolken, wenn ihnen jemand klar macht, wie problematisch viele Details dessen sind, was sie gelernt haben.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Mr Schnuffi Faule Schäfer haben gute Hunde.
Anmeldungsdatum: 18.02.2007 Beiträge: 827
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(#762607) Verfasst am: 06.07.2007, 15:10 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Markus Nees hat folgendes geschrieben:
Wie Wittgenstein in seinem Tractatus gezeigt hat, lässt sich die Naturalistische Methode nicht naturalistisch rechtfertigen. Die Forderung nur "empirisch belegbare" Aussagen als sinnvoll anzusehen, ist eine Forderung die nicht empirisch überprüft werden kann.
Mhmmm, ist Wittgenstein der Standard? Er ja selber gemerkt, dass sein Tractatus wohl doch nicht das letzte Wort war. Er ist IIRC der einzige Philosoph, dem Stegmüller zwei Beiträge gewidmet hat, aus gutem Grund. |
Keine Ahnung ob Wittgenstein der Standard ist, die Frage ist doch eher ob er Recht hat und wie extrem der methodologische Naturalismus formuliert ist. Ich finde, dass der Naturalismus prinzipiell auf alles angewandt werden sollte (natürlich ist dies momentan noch nicht möglich), anders ist es schwer zu legitimieren welche Themen naturwissenschaftlich angegangen und welche eher mit geisteswissenschaftliche Methoden bearbeitet werden sollen. Und es würde implizieren, dass es noch etwas anderes als Natur gibt.
Letzte Worte gibt es bei philosophischen Problemen wohl nie, allerdings kann es natürlich sein, dass Wittgenstein sich von seinen Aussagen distanzierte, da hab ich allerdings keine Ahnung von, beschäfftige mich bestenfalls nebensächlich mit Philosophie. Oder meinst du die Äußerung, dass "der, der es verstanden hat, erkennt, dass es Unsinn ist"? Diese Äußerung bezieht sich jedenfalls direkt auf die innere Widersprüchlichkeit eines strengen Naturalismus.
El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Wenn Du auf diesem Niveau argumentieren musst, bist Du an der Schule natürlich an der falschen Baustelle. |
Sorry, aber für tiefgreifende Auseinandersetzungen mit einem Thema ist die Schule immer die falsche Baustelle, deswegen schreibt sie sich ja auch die Wissensvermittlung (und die persönliche Reifung) auf die Fahnen.
El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Die Frage ist, was man gewinnt, wenn man Kästchendenken betreibt ('im Fach Biologie machen wir Fachwissenschaft und sonst nichts'). Abgesehen davon, dass das nicht lehrplankonform ist, ist das die sicherste Möglichkeit, dass Schüler Probleme bekommen, falls sie mit Evolutionsgegnern konfrontiert werden. Die fallen dann aus allen Wolken, wenn ihnen jemand klar macht, wie problematisch viele Details dessen sind, was sie gelernt haben. |
Stimmt natürlich auch, vielleicht sollte man einfach versuchen den Schülern zu vermitteln, dass naturwissenschaftliche Aussagen immer vorläufige sind, und wie diese erworben wurden. Vielleicht sollte man auch noch anmerken, dass wenn die ET in 50Jahren widerlegt werden sollte, war sie dennoch zu unserer Zeit korrekt.
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