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Erziehung?
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#799945) Verfasst am: 24.08.2007, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich habe festgestellt dass es hilfreich ist, kleinere abkommen als erwachsener mal nicht einzuhalten um dann die vereinbarten konsequenzen zu tragen, um zu zeigen, dass man die gemeinsam geschlossenen verträge (evtl schriftlich festgehalten!), ebenso wie man es von den kindern erwartet, respektiert!

Mhhhh...
Das klingt mir schon ein bisschen nach "erhobenes Zeigefinger-Schauspiel" mit "und die Moral von der Geschicht...", was mir nicht sonderlich liegt Hast du mal ein konkretes Beispiel für "kleineres Abkommen"?

step hat folgendes geschrieben:
...auch bei annähernd gleicher Erziehung Geschwister Unterschiede ...

Ab wann meinst du diese Unterschiede erkannt zu haben?
Generell die Frage an alle in die Runde, deren Kinder schon älter sind: Inwieweit haben sich eure Abschätzungen des frühkindlichen Charakters später bestätigt?
Ist klar worauf ich hinaus will. Meine Kleine ist erst zwei, unsere Kommunikation noch leicht eingeschränkt, logischerweise ist die Entwicklung ihrer Persönlichkeit gerade erst im Anfangsstadium. Dennoch ergibt es sich aus der Beobachtung einer Vielzahl immer wieder kehrender Verhaltensweisen ein Gesamteindruck. Die Mischung intro- und exotrovertierter Verhaltensweisen bei ihr wirkt zB sehr "gesund": In neuer Umgebung/mit unbekannten Menschen aus einer sicheren Position (an Papas Bein, Schoß, Arm klebend) die Lage taxieren um dann in einer Kreisbewegung mit steigenden Radius die Umgebung auf eigene Faust zu erkunden. Bei Bedarf und auch ewiglange clownneske Einlagen, um die Herzen eines dahin schmelzenden Publikums im Sturm zu erobern.

Ich beobachte ihre Entwicklung mit Spannung, halte meinen Einfluß auf ihre Entwicklung eher für sehr bescheiden und habe in vielerlei Hinsicht das Gefühl, dass sie sich zufällig (also insbesondere ohne meine erzieherische Hand) in eine "richtige Richtung" entwickelt. Mein "Methode" habe ich auch schon mal mit den Worten "ihrer Entwicklung nicht im Wege stehen" charakterisiert.

Naja, ist ja noch früh und es bleibt natürlich abzuwarten, wie ich mich später in kritischen Situationen verhalten werde. Trotzdem gut, dass ich das hier festhalte, weil ich mich später an dem hier Geschriebenen messen lassen muss.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#799951) Verfasst am: 24.08.2007, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

@Shevek:

das sehe ich, wie du evtl an der antwort an Latenight sehen kannst nicht so. es sollten zumindest gemeinsam und gleichberechtigt verbindliche vereinbarungen getroffen werden, sowie eine klärung der konsequenzen bei nicht einhaltung (für je beide seiten!).

Es geht hier doch immer noch um lernen in der Grundschule, oder?


selbstverständlich und gerade in der grundschule!
in dieser phase der entwicklung wird doch eigenverantwortung gelernt!

Bei uns wird das von anfang an gelernt. Sehr glücklich


ich meinte damit einen stärkeren "schub" als davor. zwinkern

Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Sollte das nicht einfach Spaß machen und der Neugier der Kinder entsprechen? Da sehe ich ja vor allem die Verantwortung von Schule und Lehrer.


nein. "nur" spass sollte es definitiv nicht machen.
kinder, die übrigens ein großes interesse daran haben an ihrem lernplan beteiligt zu werden, sollten ernst genommen werden und das beinhaltet eine gewisse verlässlichkeit und konsequenz die nicht zur diskussion stehen sollte.

Warum nicht?
Wenn das lernen keinen Spaß macht und das Kind den Sinn nicht sieht und darum nicht lernen will, dann macht es auch keinen Sinn.


das kind lernt zwar verantworung zu übernehmen, hat diese aber noch nicht vollständig übernommen. daher entscheidet es letztendlich auch nicht ob es lernen will, sondern aus dem möglichst breit gefächerten angebot was es lernen möchte und wie.
sobald die eigenverantwortung nach der grundschule sich auch auf das ob bezieht, halte ich völlig offenen unterricht für angebracht, aber nicht während des entwicklungsprozesses.

"spaß" hat in vereinbarungen einfach nichts zu suchen, sondern es ist, je nach wichtigkeit des themas, verbindlichkeit gefragt, da kannst du jedes kind fragen!
aufgabe der lehrer ist es an die intrinsische motivation der kinder anzuknüpfen und den kindern den sinnbezug anzubieten oder deutlich zu machen. lehren heisst nicht nur neues anbieten sondern auch anregen. wenn der sinnbezug für das kind da ist oder erschlossen wird, kann das lernen auch Spaß machen und verläuft spielerisch.

Shevek hat folgendes geschrieben:
Das sehe ich an meinen Kindern, wenn sie wollen und aus sich heraus dabei sind, dann lernen sie auch, wenn nicht dann nicht, und zumindest mein Sohn kann dann auch garnicht. Die Schulen haben doch das Glück, dass die meisten Kinder aus sich heraus lernen wollen.


es gibt kein "nicht lernen wollen". es kommt allein auf die frage an was das kind lernen möchte und auf welche weise. in der schule werden (idealerweise) bestimmte methoden bereitgestellt. wenn diese nicht angenommen werden, kann entweder eine zum kind passende lernmethode hinzugefügt werden, oder das kind wird ermutigt sich auf die bestehenden einzulassen.
bringt beides keine fortschritte, liegen offenbar andere hindernisse vor.

Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich habe festgestellt dass es hilfreich ist, kleinere abkommen als erwachsener mal nicht einzuhalten um dann die vereinbarten konsequenzen zu tragen, um zu zeigen, dass man die gemeinsam geschlossenen verträge (evtl schriftlich festgehalten!), ebenso wie man es von den kindern erwartet, respektiert!

Davon halte ich ja nun garnichts, ich kann doch schlecht meinem Kind erzählen, Versprechen einhalten sie wichtig, und es dann selbst nicht tun.


da ich davon ausgehe, das versprechen auch von kindern nicht immer eingehalten werden, und ihm dieses rescht auch zugestehe, gestehe ich es mir für einigermaßen unbedeutende abkommen demonstrativ auch zu.
auf diese weise verdeutliche ich beim tragen der konsequenzen wie wichtig vereinbarungen inklusive der folgen bei nichteinhaltung sind.

Bei Kindern bin ich da toleranter. Smilie, aber: ich machs morgen find ich noch kein gebrochenes Versprechen, das wäre: Ich machs garnicht.

Und: Ich verspreche auch garnicht erst das Buch noch mal zu kleben - eher sage ich recht schnell: "Nochmal klebe ich das aber nicht" (und klebe es dann doch, wenn das Kind darum bittet).


inwiefern ist das toleranter? du vereinbarst nur von vornherein nichts, während ich das nichteinhalten von vereinbarungen als teil dieser vereinbarung sehe und sowohl bei mir als auch bei kindern bis zu einem gewissen maß toleriere.
wir haben da einfach unterschiedliche herangehensweisen, wobei ich nicht sagen will welche jetzt besser oder schlechter ist.
letztendlich kommt es wie so oft auf die konkrete situation an.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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astarte
Foren-Admin
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#799956) Verfasst am: 24.08.2007, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Generell die Frage an alle in die Runde, deren Kinder schon älter sind: Inwieweit haben sich eure Abschätzungen des frühkindlichen Charakters später bestätigt?


Vom ersten Tag an waren auffällige Unterschiede da. Als Neugeborene schon, wie sie reagierten, wenn sie gewickelt, angezogen wurden.
Nr 1: männlich: Wäh, lass mich in Ruhe, und jetzt muss ich erst recht pissen/kacken, wenn du meinen Hintern frisch auf eine frische Windel legst, Mist und jetzt putzt sie mich schon wieder ab, na gut, wenn du bisl Gaudi mir mir machst und schmust, das ist fein, aber he, jetzt ziehst du mich doch an: Protest!!

Nr.2, weiblich: Hey, interessant, was machst du mit mir, boah, da gibt es aber viel Neues zum schauen und fühlen, das ist fein, das gefällt mir.

Und das hat sich durchgehend bestätigt, die Kleine ist wahnsinnig interessiert an allem, will jede Anregung durch malen, schreiben, verarbeiten, liest wie ein Bücherwurm, liebt Musik, übt Instrumente, ist in der Schule offen, leicht motivierbar, mag Hausaufgabe gar nicht, aber macht halt und zwar ordentlich, ist ruhig, relativ zurückhaltend gegenüber Menschen, aber nicht übermäßig scheu, mag viele Leute, kritsiert nicht leicht jemand. (außer sein neuestem den Vater, mit dem ist sie sehr genau und streng, mit mir etwas weniger).

Der Große ist temperamentvoll, fordernd, versucht jeder Mühe aus dem Weg zu gehen, wenn es nichts ist, was ihn sehr interessiert, versucht gegen viele Regeln, Einschränkungen zu argumentieren, dann rebellieren, und früher mit Wutanfällen zu reagieren. Und wenn etwas noch so begründet und klar ist, man akzeptiert nichts widerspruchslos. Kämpfte nur zuhaus seine Machtkämpfchen, wird dann auch pampig und zeigt wenig Verständnis für die andere Mentalität seiner Schwester. Das alles fast nur innerhalb der Familie, in Gesellschaft ist er meist gut drauf. In der Schule ist er heute faul und schlampig, (jedenfalls in den Fächern, die ihm nicht zufliegen, gerade dass es ausreicht), ist munter, angesehen, aber nicht auffällig, kein Klassenclown, keiner der Oberstörer. Würde gern E-Gitarre oder Perkussion können, aber er weiß da muss man üben, also lässt er das. Ist ein Spötter, charmant, inzwischen viel ruhiger, selbstbewusst.

Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Ich beobachte ihre Entwicklung mit Spannung, halte meinen Einfluß auf ihre Entwicklung eher für sehr bescheiden und habe in vielerlei Hinsicht das Gefühl, dass sie sich zufällig (also insbesondere ohne meine erzieherische Hand) in eine "richtige Richtung" entwickelt.

Schön!
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Mein "Methode" habe ich auch schon mal mit den Worten "ihrer Entwicklung nicht im Wege stehen" charakterisiert.

Ganz schön!
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#799980) Verfasst am: 24.08.2007, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich habe festgestellt dass es hilfreich ist, kleinere abkommen als erwachsener mal nicht einzuhalten um dann die vereinbarten konsequenzen zu tragen, um zu zeigen, dass man die gemeinsam geschlossenen verträge (evtl schriftlich festgehalten!), ebenso wie man es von den kindern erwartet, respektiert!

Mhhhh...
Das klingt mir schon ein bisschen nach "erhobenes Zeigefinger-Schauspiel" mit "und die Moral von der Geschicht...", was mir nicht sonderlich liegt Hast du mal ein konkretes Beispiel für "kleineres Abkommen"?


z.b. die "buchkleb"-geschichte ist so ein "abkommen". ich verspreche vorschnell ein kaputtes bilderbuch abends zu reparieren (und wenn nicht dann morgen), tu dies aber nicht (kein bock) und muss es dann tatsächlich morgen machen, besonders "ärgerlich" wird es, wenn ich dafür auf etwas mir wichtiges verzichten muss.

bei älteren kindern würde ich vereinbarungen bezüglich z.b. des haushalts treffen und schriftlich festhalten. das ist dann ein richtiger vertrag, der unterschrieben wird und wird viel leichter angenommen wird als "bring doch endlich mal den müll runter"
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Carrrie
registrierter User



Anmeldungsdatum: 11.05.2007
Beiträge: 112

Beitrag(#799983) Verfasst am: 24.08.2007, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Generell die Frage an alle in die Runde, deren Kinder schon älter sind: Inwieweit haben sich eure Abschätzungen des frühkindlichen Charakters später bestätigt?


Ich kann mal nur für meine 12 Jährige reden. Doch gewissen Eigenschaften von ihr konnte ich schon früh beobachten.
Ein gewisser Wunsch nach Eigenständigkeit, Selbstbestimmung z.B.
Bereits als Baby hat sie bestimmt wann Spiel- und Kuschelzeit war. Nix gegen Kuscheln, aber nur dann wann sie wollte. Sie brauchte Zeiträume in denen sie ganz alleine bestimmte Dinge entdecken konnte, bitte ohne die nervige Mutter. Auch wenn etwas nicht geklappt hat, sie wollte nur dann getröstet werden wenn sie das eingefordert hat.
Und das ging dann so weiter...
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#800008) Verfasst am: 24.08.2007, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Generell die Frage an alle in die Runde, deren Kinder schon älter sind: Inwieweit haben sich eure Abschätzungen des frühkindlichen Charakters später bestätigt?


unsere beiden mädchen sind von anfang an sehr unterschiedlich.
bereits der ruf nach brust war bei der großen eher leise wie "hmmm, so allmählich bekomme ich hunger. mama? wärst du so gut?" während bei der kleinen innerhalb von sekunden die lautstärke auf nahe maximum anstieg und wie "mamaaaaa, ich verhungereeee! miiiilch" klang.

auch jetzt ist die große viel duldsamer wärend die kleine fast prinzipiell widerspricht.

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Ich beobachte ihre Entwicklung mit Spannung, halte meinen Einfluß auf ihre Entwicklung eher für sehr bescheiden und habe in vielerlei Hinsicht das Gefühl, dass sie sich zufällig (also insbesondere ohne meine erzieherische Hand) in eine "richtige Richtung" entwickelt. Mein "Methode" habe ich auch schon mal mit den Worten "ihrer Entwicklung nicht im Wege stehen" charakterisiert.

Naja, ist ja noch früh und es bleibt natürlich abzuwarten, wie ich mich später in kritischen Situationen verhalten werde. Trotzdem gut, dass ich das hier festhalte, weil ich mich später an dem hier Geschriebenen messen lassen muss.


ähnlich ging und geht es mir auch. ich versuche jederzeit zu bedenken, ob ich fair gegenüber meinen kindern, meiner frau und mir selbst bin.
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Carrrie
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Anmeldungsdatum: 11.05.2007
Beiträge: 112

Beitrag(#800015) Verfasst am: 24.08.2007, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
während bei der kleinen innerhalb von sekunden die lautstärke auf nahe maximum anstieg und wie "mamaaaaa, ich verhungereeee! miiiilch" klang.

auch jetzt ist die große viel duldsamer wärend die kleine fast prinzipiell widerspricht.



Jep, klingt nach meiner Großen. Und die diskutiert dich an die Wand wenn sie will.

Übrigends... mein Kleiner (5 Wochen) zeigt ähnlich Züge.
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#800018) Verfasst am: 24.08.2007, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Generell die Frage an alle in die Runde, deren Kinder schon älter sind: Inwieweit haben sich eure Abschätzungen des frühkindlichen Charakters später bestätigt?

Mein großer war von Anfang ein liebes, ruhige, pflegeleichtes Kind. Er hat sich nach der Geburt schnell beruhigt, schlief gleich durch, war sehr schmusig und freundlich. Es haben ihn immer alle gemocht.
Das hat sich gehalten. Dabei läßt er sich aber nicht unterbuttern, er sagt seine Meinung, er umgeht Hindernisse und Autoritäten eher, als dass er gegenangeht, und er wehrt sich auch (vorzugsweise mit Worten).

Meine Tochter hat erstmal laut und wütend geschrien, bis sie an Mamas Busen war und getrunken hat. Sie kam in der ersten Nacht etwa stündlich, und war anfangs auch mir gegenüber misstrauisch (aber immerhin war ich die Milchquelle, das gab wohl etwas Vertrauenvorschuss). Später hat sie eine Zeitlang extrem gefremdelt, und ist noch immer eher der Typ: "Gib mir ne Wand, ich geh durch"
Gleichzeitig ist sie auch ein freundliches Mädchen geworden, Hilfsbereit, offen und zutraulich. Allerdings doch eher der Typ, der sagt wos langgeht.

Sie haben beide unterschiedliche Eigenschaften gehabt mit denen sie geboren wurden und sich dann aber ähnlich weiter entwickelt.

Allerdings wurden sie auch in ganz unterschiedliche Situationen geboren: Mein großer war das einzige Kind (für über 4 Jahre) von zwei Erwachsenen die zumindest das erste Jahr viel Zeit und Ruhe hatten um sich um ihn zu kümmern. Meine Kleine war ein Geschwisterkind, mit Eltern die eben doch noch einiges andere zutun hatten. Also viel mehr Troubel und viel weniger Elternzeit. Auch während der Schwangerschaft meiner Tochter hatte ich schon viel mehr Streß, als während der mit meinem Sohn.


Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Mein "Methode" habe ich auch schon mal mit den Worten "ihrer Entwicklung nicht im Wege stehen" charakterisiert.

Versuch ich auch, und halte ich für die beste Methode. Die Kinder machen das schon. Sehr glücklich
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Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#800023) Verfasst am: 24.08.2007, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Carrrie hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
während bei der kleinen innerhalb von sekunden die lautstärke auf nahe maximum anstieg und wie "mamaaaaa, ich verhungereeee! miiiilch" klang.

auch jetzt ist die große viel duldsamer wärend die kleine fast prinzipiell widerspricht.



Jep, klingt nach meiner Großen. Und die diskutiert dich an die Wand wenn sie will.

Übrigends... mein Kleiner (5 Wochen) zeigt ähnlich Züge.

Gute Kinder.

Meine Kleine diskutiert allerdings (noch?) nicht, die kriegt eins A Wutanfälle.
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.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
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(Jan Delay)
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Carrrie
registrierter User



Anmeldungsdatum: 11.05.2007
Beiträge: 112

Beitrag(#800032) Verfasst am: 24.08.2007, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:


Meine Kleine diskutiert allerdings (noch?) nicht, die kriegt eins A Wutanfälle.


Sie übt für die Pubertät Lachen
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#800045) Verfasst am: 24.08.2007, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

@Shevek:

das sehe ich, wie du evtl an der antwort an Latenight sehen kannst nicht so. es sollten zumindest gemeinsam und gleichberechtigt verbindliche vereinbarungen getroffen werden, sowie eine klärung der konsequenzen bei nicht einhaltung (für je beide seiten!).

Es geht hier doch immer noch um lernen in der Grundschule, oder?


selbstverständlich und gerade in der grundschule!
in dieser phase der entwicklung wird doch eigenverantwortung gelernt!

Bei uns wird das von anfang an gelernt. Sehr glücklich


ich meinte damit einen stärkeren "schub" als davor. zwinkern

Ne, auch das nicht, jedenfalls bei uns nicht.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
das kind lernt zwar verantworung zu übernehmen, hat diese aber noch nicht vollständig übernommen. daher entscheidet es letztendlich auch nicht ob es lernen will, sondern aus dem möglichst breit gefächerten angebot was es lernen möchte und wie.
sobald die eigenverantwortung nach der grundschule sich auch auf das ob bezieht, halte ich völlig offenen unterricht für angebracht, aber nicht während des entwicklungsprozesses.

Das erklärt aber nicht, warum ein Kind unbedingt auch ohne Spaß lernen soll.
Und: Wie willst du es dazu zwingen? Was machst du, wenn das Kind nicht ausreichend lernt?


L.E.N. hat folgendes geschrieben:
"spaß" hat in vereinbarungen einfach nichts zu suchen, sondern es ist, je nach wichtigkeit des themas, verbindlichkeit gefragt, da kannst du jedes kind fragen!

Natürlich hat Spaß da was zu suchen. MIt welchem Recht entscheiden wir überhaupt, was Kinder lernen sollen?


L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Das sehe ich an meinen Kindern, wenn sie wollen und aus sich heraus dabei sind, dann lernen sie auch, wenn nicht dann nicht, und zumindest mein Sohn kann dann auch garnicht. Die Schulen haben doch das Glück, dass die meisten Kinder aus sich heraus lernen wollen.


es gibt kein "nicht lernen wollen". es kommt allein auf die frage an was das kind lernen möchte und auf welche weise. in der schule werden (idealerweise) bestimmte methoden bereitgestellt. wenn diese nicht angenommen werden, kann entweder eine zum kind passende lernmethode hinzugefügt werden, oder das kind wird ermutigt sich auf die bestehenden einzulassen.
bringt beides keine fortschritte, liegen offenbar andere hindernisse vor.

Du redest aber nicht von Schulen in Deutschland, oder?

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Bei Kindern bin ich da toleranter. Smilie, aber: ich machs morgen find ich noch kein gebrochenes Versprechen, das wäre: Ich machs garnicht.

Und: Ich verspreche auch garnicht erst das Buch noch mal zu kleben - eher sage ich recht schnell: "Nochmal klebe ich das aber nicht" (und klebe es dann doch, wenn das Kind darum bittet).


inwiefern ist das toleranter? du vereinbarst nur von vornherein nichts, während ich das nichteinhalten von vereinbarungen als teil dieser vereinbarung sehe und sowohl bei mir als auch bei kindern bis zu einem gewissen maß toleriere.

Ich toleriere es eher, dass ein Kind eine Vereinbarung nicht einhält, als das ich es bei einem Erwachsenen toleriere. Ich persönlich finde es nämlich sehr nervig, wenn Leute ihr Wort nicht halten. Dann sollen sie doch garnicht erst sagen, dass sies machen, dann verlass ich mich auch nicht drauf. Ebenso den Kindern gegenüber: Wenn ich gleich sagen, dass ichs nicht machen, können sie sich entsprechend verhalten, z. B. es selbst versuchen, oder jemand anders fragen, wenn ich aber erst etwas zusage, es dann aber doch nicht tue, ist die Enttäuschung groß.

Ich wüßte jetzt keine Situation, in der es besser ist ein gegebenes Versprechen zu brechen, als es gar nicht erst zu geben.
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.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
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(Jan Delay)
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#800056) Verfasst am: 24.08.2007, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Carrrie hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:


Meine Kleine diskutiert allerdings (noch?) nicht, die kriegt eins A Wutanfälle.


Sie übt für die Pubertät Lachen


Und ihre Trotzphase wird übergangslos in die Pubertät übergehen.
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.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
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(Jan Delay)
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#800063) Verfasst am: 24.08.2007, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Ansonsten ist das genau der springende Punkt. Argumentiert man nur weit genug vom antipädagogischen Punkt aus, dann kann man mit genug Frust im Bauch so gut wie alle Andersdenkenden als "quasi-autoritäre" Möchtegernfaschos abstempeln.


Deprimiert NIEMAND Hat hier die Faschistenkeule benutzt.... aber ansonsten klasse Argument: Weil man mit der Position gegen andere Positionen sein kann, ist das schlecht...???


Zum ersten Teil deiner Antwort. Das ist eine ironische Überspitzung, die bei echten Anhängern dieser Richtung aber gar nicht so sparsam benutzt wird. Meiner Beobachtung nach ist eine antipädagogische Haltung häufig mit bestimmten linken politischen Überzeugungen verbunden.

Zum zweiten Teil. Nich die antipädagogische Position ist schlecht. Sondern damit wollte ich ausdrücken, dass es müßig ist, mit Begriffen wie "quasi-autoritär" oder "Indoktrination" zu argumentieren, weil sie außer gegenseitigen Abwertungen wenig Erklärungswert haben. OK?

Ansonsten finde ich den antipädagogischen Ansatz als Theorie nicht grundsätzlich schlecht. Und zwar als ein Extrem, das ein Ideal verkörpert, das man als Orientierung nutzen kann. Nämlich dahingehend, dass man einem Kind bei hinreichender Eigenständigkeit auch entsprechende Räume schafft, in denen es sich selbständig weiterentwickeln kann.

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Wie meine Reaktion ausfiele (bzw ausfallen wird) kann ich jetzt nicht definitiv sagen. Das hängt wohl vom Grad der Verantwortung ab, den ich meiner Tochter bis dahin zutrauen würde - vielleicht auch davon wo man lebt sowie von diversen weiteren äußeren Umstände (Freundeskreis etc). Ein glasklares Verbot kann ich mir dennoch eigentlich nicht vorstellen, nach meiner Erfahrung bringen solche Verbote auch wenig bis gar nichts. Und ehrlich gesagt muss man sich die Frage stellen: Wünscht man sich eigentlich ein Kind, dass bei beliebigen Verboten einfach "Ja und Amen" sagt?

Nur nochmal zur Erinnerung, wo der Punkt mit dem 12jährigen Kind herkommt:
Erziehen ist gemein hat folgendes geschrieben:
Grundsätzlich sollte gelten, daß Schutz nicht zu einer Einschränkung von Rechten führen darf, sondern Bedürftigen zusätzliche Hilfestellungen angeboten werden sollten.

Es ist verständlich, daß sich Eltern Sorgen machen, wenn ihre zwölfjährige Tochter nachts um zwei noch nicht zu Hause ist. Umgekehrt haben aber auch viele Kinder Angst um ihre Eltern, wenn diese spät nachts noch weg sind. Den anderen vorher zu informieren oder von unterwegs anzurufen, würde vielleicht so manche Beunruhigung mildern. Man kann dem Kind auch anbieten, es selbst oder durch andere Menschen von einem vereinbarten Ort abzuholen oder ein Taxi zu bezahlen. Insgesamt wird es aber kaum gelingen, je alle Gefahren auszuschalten. Beratung, Unterstützung oder Hilfestellung geben, haben sich nicht nur als beziehungsfreundlicher, sondern auch als effektiver herausgestellt als Bestrafung, Verbote und Erziehung.

In gleichberechtigten Eltern-Kind-Beziehungen stellt sich gar nicht erst die Frage, ob die Eltern das eine erlauben oder das andere verbieten. Jeder wird mit seinem Interesse und seiner Entscheidung ernst genommen. Selbstbestimmung bedeutet nicht, daß jede Entscheidung sinnvoll ist, oder daß keine Fehler gemacht werden. Gemeint ist, daß jeder Mensch für sich selbst entscheiden kann, was er als Glück oder als erstrebenswert empfindet und wie er handelt. Die Eltern müssen den Lebensstil des Kindes nicht gut finden. Wenn die Eltern glauben, daß Dieses oder Jenes aber besser für das Kind wäre, können sie mit ihm ja darüber reden, ihm sachliche Informationen anbieten, es über Folgen seines Handelns aufklären, Vorschläge machen. Sympathie- sowie Antipathiebekundungen für das Verhalten des Kindes in bestimmten Situationen kann und wird es natürlich auch geben, wie unter Erwachsenen ja auch. Nur vorschreiben dürfen die Eltern dem Kind eben nicht, was es zu tun und was es zu lassen hat – genauso wenig, wie das unter Erwachsenen üblich ist.

Jetzt kannst du dir auch deine Frage an mich beantworten, was denn am antipädagogischen Ansatz extrem sei. Und nachdem du es mir vorgeworfen hast, auch mal darüber nachdenken, wie "quasi-autoritär" du wohl aus dieser Persepktive bist.

LEN hat folgendes geschrieben:
von der argumentation "dafür ist er zu klein, also muss man die verantwortung für ihn übernehmen" halte ich für grundverkehrt.

Kein Achtjähriger kann überblicken, welche Konsequenzen seine Einstellung zur Schule auf seine Entfaltungsmöglichkeiten mit 25 hat.
Entsprechend halte ich es für grundverkehrt, diese Verantwortung abzuwälzen.

Ansonsten denke ich, haben wir schon eine recht ähnlich Vorstellung davon, wie man am schulischen Leben eines Kindes unterstützend Anteil nimmt.


Shevek hat folgendes geschrieben:
Sollte das nicht einfach Spaß machen und der Neugier der Kinder entsprechen? Da sehe ich ja vor allem die Verantwortung von Schule und Lehrer.

Da haben die Eltern schon ein Päckchen Verantwortung mitzutragen.
Meine Freundin hatte kürzlich einen gar nicht so selten Fall zu behandeln. Ein achtjähriger, nach antipädagogischen Werten erzogener Junge. Alternativer Kindergarten war noch wunderbar und problemlos. Seit der Kleine in der Schule ist, kriegt er beim kleinsten Anzeichen von Kritik seitens der Lehrerin einen richtigen Zusammenbruch. Mittlerweile haben die Eltern eingesehen, dass sie das Problem selbst nicht lösen können.
Nun wollte meine Freundin ein paar einfache Tests zur Intelligenzdiagnostik machen und der Kleine bricht wieder in Tränen aus. Was sagt die Mutter: "XY du musst das nicht machen, wenn du nicht willst. [Wörtlich:!] Du bist eine eigene Persönlichkeit, niemand kann dich dazu zwingen. Wenn du willst, dann gehen wir.".
Helfen konnte man dem Jungen in der Einrichtung meiner Freundin nicht. Der Vater wehrte sich sogar dagegen, seinen Sohn für Lernaufwand zu belohnen, weil er ihn nicht zu einem [wörtlich:!] "Hündchen dressieren möchte, das für Leckerlies Männchen macht."

Dieser Fall zeigt recht gut, wieviel Verantwortung Eltern haben, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie am Bildungsystem überhaupt teilnehmen können. Und es zeigt auch, was man Kindern damit antun und verbauen kann, wenn man ihnen mit allen Mitteln die Gleichberechtigung aufdrängen will.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#800073) Verfasst am: 24.08.2007, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Wie meine Reaktion ausfiele (bzw ausfallen wird) kann ich jetzt nicht definitiv sagen. Das hängt wohl vom Grad der Verantwortung ab, den ich meiner Tochter bis dahin zutrauen würde - vielleicht auch davon wo man lebt sowie von diversen weiteren äußeren Umstände (Freundeskreis etc). Ein glasklares Verbot kann ich mir dennoch eigentlich nicht vorstellen, nach meiner Erfahrung bringen solche Verbote auch wenig bis gar nichts. Und ehrlich gesagt muss man sich die Frage stellen: Wünscht man sich eigentlich ein Kind, dass bei beliebigen Verboten einfach "Ja und Amen" sagt?

Nur nochmal zur Erinnerung, wo der Punkt mit dem 12jährigen Kind herkommt:
Erziehen ist gemein hat folgendes geschrieben:
...Grundsätzlich sollte gelten, daß Schutz nicht zu einer Einschränkung von Rechten führen darf, sondern Bedürftigen zusätzliche Hilfestellungen angeboten werden sollten.

Es ist verständlich, daß sich Eltern Sorgen machen, wenn ihre zwölfjährige Tochter nachts um zwei noch nicht zu Hause ist. Umgekehrt haben aber auch viele Kinder Angst um ihre Eltern, wenn diese spät nachts noch weg sind. Den anderen vorher zu informieren oder von unterwegs anzurufen, würde vielleicht so manche Beunruhigung mildern. Man kann dem Kind auch anbieten, es selbst oder durch andere Menschen von einem vereinbarten Ort abzuholen oder ein Taxi zu bezahlen. Insgesamt wird es aber kaum gelingen, je alle Gefahren auszuschalten. Beratung, Unterstützung oder Hilfestellung geben, haben sich nicht nur als beziehungsfreundlicher, sondern auch als effektiver herausgestellt als Bestrafung, Verbote und Erziehung.

In gleichberechtigten Eltern-Kind-Beziehungen stellt sich gar nicht erst die Frage, ob die Eltern das eine erlauben oder das andere verbieten. Jeder wird mit seinem Interesse und seiner Entscheidung ernst genommen. Selbstbestimmung bedeutet nicht, daß jede Entscheidung sinnvoll ist, oder daß keine Fehler gemacht werden. Gemeint ist, daß jeder Mensch für sich selbst entscheiden kann, was er als Glück oder als erstrebenswert empfindet und wie er handelt. Die Eltern müssen den Lebensstil des Kindes nicht gut finden. Wenn die Eltern glauben, daß Dieses oder Jenes aber besser für das Kind wäre, können sie mit ihm ja darüber reden, ihm sachliche Informationen anbieten, es über Folgen seines Handelns aufklären, Vorschläge machen. Sympathie- sowie Antipathiebekundungen für das Verhalten des Kindes in bestimmten Situationen kann und wird es natürlich auch geben, wie unter Erwachsenen ja auch. Nur vorschreiben dürfen die Eltern dem Kind eben nicht, was es zu tun und was es zu lassen hat – genauso wenig, wie das unter Erwachsenen üblich ist.

Jetzt kannst du dir auch deine Frage an mich beantworten, was denn am antipädagogischen Ansatz extrem sei.

Nein kann ich nicht. Deshalb hatte ich_dich gefragt. Da du derjenige bist, der nach Lektüre obigen Textschnipsels mit dem Extrem-Schildchen herum wedelt, solltest du erklären können, was dies Schildchen in diesem Kontext verloren hat. Ich vermag da keinerlei Extremismus zu erkennen.

Zitat:
Und nachdem du es mir vorgeworfen hast, auch mal darüber nachdenken, wie "quasi-autoritär" du wohl aus dieser Persepktive bist.

Selbstverständlich so wenig/selten wie möglich. Was für eine bescheuerte Frage. Das ist doch die Quintessenz aus allem was ich in diesem Thread geschrieben habe. Und: Natürlich denke ich darüber nach, beobachte mich so genau wie es eben möglich ist. Wenn du "nur" darauf hinaus willst, dass mir das nicht immer gelingt: Trivialerweise ist mir bekannt, dass ich nicht perfekt bin, so what?


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 24.08.2007, 15:35, insgesamt einmal bearbeitet
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L.E.N.
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Beitrag(#800075) Verfasst am: 24.08.2007, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
das kind lernt zwar verantworung zu übernehmen, hat diese aber noch nicht vollständig übernommen. daher entscheidet es letztendlich auch nicht ob es lernen will, sondern aus dem möglichst breit gefächerten angebot was es lernen möchte und wie.
sobald die eigenverantwortung nach der grundschule sich auch auf das ob bezieht, halte ich völlig offenen unterricht für angebracht, aber nicht während des entwicklungsprozesses.

Das erklärt aber nicht, warum ein Kind unbedingt auch ohne Spaß lernen soll.
Und: Wie willst du es dazu zwingen? Was machst du, wenn das Kind nicht ausreichend lernt?


ich habe nichts von "ohne Spaß" geschrieben sondern wie du oben lesen kannst zurückgewiesen, dass Schule bzw Lernen "einfach nur Spaß machen" sollte:

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Sollte das nicht einfach Spaß machen und der Neugier der Kinder entsprechen? Da sehe ich ja vor allem die Verantwortung von Schule und Lehrer.


nein. "nur" spass sollte es definitiv nicht machen.
kinder, die übrigens ein großes interesse daran haben an ihrem lernplan beteiligt zu werden, sollten ernst genommen werden und das beinhaltet eine gewisse verlässlichkeit und konsequenz die nicht zur diskussion stehen sollte.



Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
"spaß" hat in vereinbarungen einfach nichts zu suchen, sondern es ist, je nach wichtigkeit des themas, verbindlichkeit gefragt, da kannst du jedes kind fragen!

Natürlich hat Spaß da was zu suchen. MIt welchem Recht entscheiden wir überhaupt, was Kinder lernen sollen?


jetzt verdrehst du mir aber das wort. ich habe nicht geschrieben, wir sollten den kindern vorschreiben was sie lernen sollten, sondern im gegenteil gefordert, ein möglichst breites angebot zur auswahl bereitzustellen und zu seiner nutzung zu ermutigen!

Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Das sehe ich an meinen Kindern, wenn sie wollen und aus sich heraus dabei sind, dann lernen sie auch, wenn nicht dann nicht, und zumindest mein Sohn kann dann auch garnicht. Die Schulen haben doch das Glück, dass die meisten Kinder aus sich heraus lernen wollen.


es gibt kein "nicht lernen wollen". es kommt allein auf die frage an was das kind lernen möchte und auf welche weise. in der schule werden (idealerweise) bestimmte methoden bereitgestellt. wenn diese nicht angenommen werden, kann entweder eine zum kind passende lernmethode hinzugefügt werden, oder das kind wird ermutigt sich auf die bestehenden einzulassen.
bringt beides keine fortschritte, liegen offenbar andere hindernisse vor.


Du redest aber nicht von Schulen in Deutschland, oder?


doch, diese schulen gibt es in deutschland.

Shevek hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Bei Kindern bin ich da toleranter. Smilie, aber: ich machs morgen find ich noch kein gebrochenes Versprechen, das wäre: Ich machs garnicht.

Und: Ich verspreche auch garnicht erst das Buch noch mal zu kleben - eher sage ich recht schnell: "Nochmal klebe ich das aber nicht" (und klebe es dann doch, wenn das Kind darum bittet).


inwiefern ist das toleranter? du vereinbarst nur von vornherein nichts, während ich das nichteinhalten von vereinbarungen als teil dieser vereinbarung sehe und sowohl bei mir als auch bei kindern bis zu einem gewissen maß toleriere.


Ich toleriere es eher, dass ein Kind eine Vereinbarung nicht einhält, als das ich es bei einem Erwachsenen toleriere. Ich persönlich finde es nämlich sehr nervig, wenn Leute ihr Wort nicht halten. Dann sollen sie doch garnicht erst sagen, dass sies machen, dann verlass ich mich auch nicht drauf. Ebenso den Kindern gegenüber: Wenn ich gleich sagen, dass ichs nicht machen, können sie sich entsprechend verhalten, z. B. es selbst versuchen, oder jemand anders fragen, wenn ich aber erst etwas zusage, es dann aber doch nicht tue, ist die Enttäuschung groß.

Ich wüßte jetzt keine Situation, in der es besser ist ein gegebenes Versprechen zu brechen, als es gar nicht erst zu geben.


wie gesagt das ist geschmackssache und kommt auf die situation an.
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L.E.N.
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Beitrag(#800257) Verfasst am: 24.08.2007, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
LEN hat folgendes geschrieben:
von der argumentation "dafür ist er zu klein, also muss man die verantwortung für ihn übernehmen" halte ich für grundverkehrt.


Kein Achtjähriger kann überblicken, welche Konsequenzen seine Einstellung zur Schule auf seine Entfaltungsmöglichkeiten mit 25 hat.
Entsprechend halte ich es für grundverkehrt, diese Verantwortung abzuwälzen.


es gibt noch etwas zwischen die volle verantwortung unter allen umständen behalten und verantwortung abwälzen. ich hatte gehofft das wäre aus meinen diversen kommentaren mittlerweile deutlich geworden. womöglich sind dir gewisse aussagen durch die lappen gegangen.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ansonsten denke ich, haben wir schon eine recht ähnlich Vorstellung davon, wie man am schulischen Leben eines Kindes unterstützend Anteil nimmt.


das halte ich zwar nicht für unmöglich, aber ich habe doch den eindruck du bist ein vertreter der alten schule.

edit: grammatik Verlegen
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Zuletzt bearbeitet von L.E.N. am 24.08.2007, 19:49, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#800268) Verfasst am: 24.08.2007, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

LEN hat folgendes geschrieben:
von der argumentation "dafür ist er zu klein, also muss man die verantwortung für ihn übernehmen" halte ich für grundverkehrt.

Kein Achtjähriger kann überblicken, welche Konsequenzen seine Einstellung zur Schule auf seine Entfaltungsmöglichkeiten mit 25 hat.
Entsprechend halte ich es für grundverkehrt, diese Verantwortung abzuwälzen.

Da möchte ich nochmal nachfragen: geht es hier immer noch um die Verantwortung um gemachte Hausaufgaben in der Grundschule? Ein Grundschüler kann nicht beurteilen, welche Konsequenzen irgendwas auf sein Leben mit 25 hat (wir auch nicht, wenn wir ehrlich sind), klar. Aber welche Konsequenzen morgen die fehlende Hausaufgabe hat, kann er natürlich abschätzen, das sagt ihm der Lehrer schon. Die Frage ist, ob das eine Sache zwischen Schule und Kind ist, oder ob es wert ist, einen Machtkampf zwischen Eltern und Kind zu riskieren. Die Lehrerin meines Sohne meinte klar: Nein! Es gibt genug, was zuhause geklärt werden muss, diesen Schuh aber brauchen sich Eltern nicht anziehen. Eltern sind nicht verantwortlich für die Aufgaben des Kindes, das Kind ist es! Und es wäre nur gut für die Arbeitsatmosphäre zuhaus, wenn es nicht wegen Hausaufgaben ständig Zoff gäbe!

Wenn nun ein Kind mit diesen schulischen Konsequenzen Probleme hat, muss man natürlich weiter sehen, dann steckt mehr dahinter.
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Beitrag(#800279) Verfasst am: 24.08.2007, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
... diesen Schuh aber brauchen sich Eltern nicht anziehen. ...


Hihihi.
Ich kenne das nur andersrum. Die Lehrer sagen :"achten Sie darauf, daß ihr Kind regelmäßiger die Hausaufgaben macht" usw., oder sie schreiben gleich einen blauen Brief: Ihr sohn/ Tochter hat im Fach XY dreimal die Hausaufgaben nicht gemacht. Noch in der 9. und 10. Klasse.

Und die Sachen zwischen Schule, achtjährigen kindern und Eltern: Mit 8 jahren geht es auf die Empfehlung für die weiterführende schule zu. Bei uns lief das so ab:
Die Lehrer geben mündlich und schriftlich den Eltern eine Empfehlung, und die Eltern dürfen ihr Kind dann auf irgendeiner Schule anmelden. Entweder man fragt das kind, auf welche Schule es denn gehen möchte, oder man erklärt dem kind, warum Gymnasium/ hauptschule/ Realschule das beste für das Kind ist...
In Bayern und vielleicht auch anderswo schreibt der Lehrer eine verbindliche Empfehlung für die weiterführende schule, bzw die ergibt sich aus den Zeugnisnoten.

Sachen zwischen Schule und Kind, wo sich die Eltern raushalten... Gibts nicht, man sollte sich da nicht raushalten, sonst werden die Kinder in der Schule untergebuttert.
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Beitrag(#800318) Verfasst am: 24.08.2007, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
... diesen Schuh aber brauchen sich Eltern nicht anziehen. ...


Hihihi.
Ich kenne das nur andersrum. Die Lehrer sagen :"achten Sie darauf, daß ihr Kind regelmäßiger die Hausaufgaben macht" usw., oder sie schreiben gleich einen blauen Brief: Ihr sohn/ Tochter hat im Fach XY dreimal die Hausaufgaben nicht gemacht. Noch in der 9. und 10. Klasse.
Stimmt im Gymi kam das auch mal. Ich sag dann: Sorge dafür, Sohn...

Sanne hat folgendes geschrieben:
Und die Sachen zwischen Schule, achtjährigen kindern und Eltern: Mit 8 jahren geht es auf die Empfehlung für die weiterführende schule zu. Bei uns lief das so ab:
Die Lehrer geben mündlich und schriftlich den Eltern eine Empfehlung, und die Eltern dürfen ihr Kind dann auf irgendeiner Schule anmelden. Entweder man fragt das kind, auf welche Schule es denn gehen möchte, oder man erklärt dem kind, warum Gymnasium/ hauptschule/ Realschule das beste für das Kind ist...
In Bayern und vielleicht auch anderswo schreibt der Lehrer eine verbindliche Empfehlung für die weiterführende schule, bzw die ergibt sich aus den Zeugnisnoten.

Sachen zwischen Schule und Kind, wo sich die Eltern raushalten... Gibts nicht, man sollte sich da nicht raushalten, sonst werden die Kinder in der Schule untergebuttert.


Da ging es wirklich nur um Hausaufgaben und das überall sehr häufige, häusliche Drama drum. Ich bin (war) Grundschulmäßig zugegebenerweise auch sehr verwöhnt, da war immer enger und guter Kontakt. Und das Verhältnis zw. meinem Sohn und uns war ziemlich entlastet durch das Übergeben seiner Verantwortung für seine Aufgaben an ihn. Er fand seine eigene Grenze, kam gut klar.
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Beitrag(#800322) Verfasst am: 24.08.2007, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Aber welche Konsequenzen morgen die fehlende Hausaufgabe hat, kann er natürlich abschätzen, das sagt ihm der Lehrer schon. Die Frage ist, ob das eine Sache zwischen Schule und Kind ist, oder ob es wert ist, einen Machtkampf zwischen Eltern und Kind zu riskieren. Die Lehrerin meines Sohne meinte klar: Nein! Es gibt genug, was zuhause geklärt werden muss, diesen Schuh aber brauchen sich Eltern nicht anziehen. Eltern sind nicht verantwortlich für die Aufgaben des Kindes, das Kind ist es! Und es wäre nur gut für die Arbeitsatmosphäre zuhaus, wenn es nicht wegen Hausaufgaben ständig Zoff gäbe!

Wenn nun ein Kind mit diesen schulischen Konsequenzen Probleme hat, muss man natürlich weiter sehen, dann steckt mehr dahinter.


ganz genau.
es müssen ja noch nicht mal äussere konsequenzen (von lehrern oder eltern) kommen, es kann ja auch im interesse der schüler sein, bestimmte aufgaben erledigt zu haben wenn sie z.b. die basis für andere aufgaben bilden. in so einem fall wäre es völlig unnötig von den eltern druck auszuüben weil sie es für wichtig halten verantwortung für den lernfortschritt zu tragen.
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Beitrag(#800327) Verfasst am: 24.08.2007, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
... diesen Schuh aber brauchen sich Eltern nicht anziehen. ...


Hihihi.
Ich kenne das nur andersrum. Die Lehrer sagen :"achten Sie darauf, daß ihr Kind regelmäßiger die Hausaufgaben macht" usw., oder sie schreiben gleich einen blauen Brief: Ihr sohn/ Tochter hat im Fach XY dreimal die Hausaufgaben nicht gemacht. Noch in der 9. und 10. Klasse.

Und die Sachen zwischen Schule, achtjährigen kindern und Eltern: Mit 8 jahren geht es auf die Empfehlung für die weiterführende schule zu. Bei uns lief das so ab:
Die Lehrer geben mündlich und schriftlich den Eltern eine Empfehlung, und die Eltern dürfen ihr Kind dann auf irgendeiner Schule anmelden. Entweder man fragt das kind, auf welche Schule es denn gehen möchte, oder man erklärt dem kind, warum Gymnasium/ hauptschule/ Realschule das beste für das Kind ist...
In Bayern und vielleicht auch anderswo schreibt der Lehrer eine verbindliche Empfehlung für die weiterführende schule, bzw die ergibt sich aus den Zeugnisnoten.

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leider ist das in D noch weitgehend realität... Traurig
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Sanne
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Beitrag(#800336) Verfasst am: 24.08.2007, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:

leider ist das in D noch weitgehend realität... Traurig


Man muß das Kind eben für "das Leben da draußen" fit machen bzw es dabei begleiten. wenn du irgendeine Gleichberechtigungs-Dingens-Schule für dein Kind findest, wo es keinen Zwang gibt und das Lernen Spaß macht usw, dann kannst du mit den Lehrern ganz anders reden bzw die reden anders mit dir, als auf einer "normalen" Schule.
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Latenight
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Beitrag(#800425) Verfasst am: 24.08.2007, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

LEN hat folgendes geschrieben:
es gibt noch etwas zwischen die volle verantwortung unter allen umständen behalten und verantwortung abwälzen. ich hatte gehofft das wäre aus meinen diversen kommentaren mittlerweile deutlich geworden. womöglich sind dir gewisse aussagen durch die lappen gegangen.


Ja dazwischen gibt es allerdings einiges an Spielraum und ich wüsste nicht, wie man sinnvoll "die volle Verantwortung unter allen umständen behalten" sollte...? Ich frage mich auch, warum du das nicht astarte sagst:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
ER hat die Aufgabe und wenn ER sie nicht macht trägt ER die Konsequenzen.

DIESE Position lässt keinen Spielraum. Der Kleine hat die Aufgabe, der Kleine trägt die Konsequenzen ohne dass das Sache der Eltern sei.



astarte007 hat folgendes geschrieben:
Ein Grundschüler kann nicht beurteilen, welche Konsequenzen irgendwas auf sein Leben mit 25 hat (wir auch nicht, wenn wir ehrlich sind), klar.

Ich denke, "wir" haben durchaus eine Vorstellung davon, wie wichtig der Bildungsabschluss für die späteren Entfaltungsmöglichkeiten ist.

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Aber welche Konsequenzen morgen die fehlende Hausaufgabe hat, kann er natürlich abschätzen, das sagt ihm der Lehrer schon.

Die konkrete Hausaufgabe morgen ist auch nicht der springende Punkt, sondern die Einstellung zur eigenen Schulbildung.




Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Da du derjenige bist, der nach Lektüre obigen Textschnipsels mit dem Extrem-Schildchen herum wedelt, solltest du erklären können, was dies Schildchen in diesem Kontext verloren hat. Ich vermag da keinerlei Extremismus zu erkennen.

Wenn man das Kontinuum zwischen "Keinerlei "lenkende" Einflussnahme" und "Totale elterliche Kontroll" nimmt, wo ist der antipädagogische Ansatz anzusetzen?
Meiner Meinung nach eben am ersten extrem, weil weniger Einflussnahme, wie Eltern von dieser Position aus zugebilligt wird, geht eigentlich nicht mehr.
Wieso sollte der Ansatz nicht an diesem Extrem angesiedelt werden?

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Wenn du "nur" darauf hinaus willst, dass mir das nicht immer gelingt: Trivialerweise ist mir bekannt, dass ich nicht perfekt bin, so what?

Ist ja schon gut...

Ich verstehe nicht, warum du so am antipädagogischen Ansatz hängst. Es ist nicht so, dass ich dir vorhalten würden, dass du nicht immer der perfekte Antipädagoge bist. Deine hier formulierte Einstellung ist grundsätzlich nicht kompatibel damit.

Und über deinen Erziehungsstil maße ich mir hier gar kein Urteil an. Mich stört nur, dass du aus meiner Kritik am antipädagogischen Ansatz eine "quasi-autoritäre" Position ableitest. Selbst aber diesen antipädagogischen Anspruch grundlegend nicht erfüllst.
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Kival
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Beitrag(#800451) Verfasst am: 24.08.2007, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Wenn man das Kontinuum zwischen "Keinerlei "lenkende" Einflussnahme" und "Totale elterliche Kontroll" nimmt, wo ist der antipädagogische Ansatz anzusetzen?
Meiner Meinung nach eben am ersten extrem, weil weniger Einflussnahme, wie Eltern von dieser Position aus zugebilligt wird, geht eigentlich nicht mehr.
Wieso sollte der Ansatz nicht an diesem Extrem angesiedelt werden?


Es gibt nicht die anti-pädagogische Position.

Zitat:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Wenn du "nur" darauf hinaus willst, dass mir das nicht immer gelingt: Trivialerweise ist mir bekannt, dass ich nicht perfekt bin, so what?

Ist ja schon gut...

Ich verstehe nicht, warum du so am antipädagogischen Ansatz hängst. Es ist nicht so, dass ich dir vorhalten würden, dass du nicht immer der perfekte Antipädagoge bist. Deine hier formulierte Einstellung ist grundsätzlich nicht kompatibel damit.

Und über deinen Erziehungsstil maße ich mir hier gar kein Urteil an. Mich stört nur, dass du aus meiner Kritik am antipädagogischen Ansatz eine "quasi-autoritäre" Position ableitest. Selbst aber diesen antipädagogischen Anspruch grundlegend nicht erfüllst.


Doch, er erfüllt ihn grundsätzlich sehr wohl.
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Sehwolf
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Beitrag(#800452) Verfasst am: 24.08.2007, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

...

Hugh! Der Hohepriester des Schwafelpostings hat gesprochen!

Du hangelst dich bar jeder konkreten Aussage von einem Posting zum nächsten. Es drängt sich mehr und mehr der Verdacht auf, dass du eine nach den selben Prinzipien wie Eliza konstruierte Maschine bist, die sich immer wieder in bestimmte Debatten einmischt und aus Versatzstücken eines fest pogrammierten Widerspruchsrepertoires und Satzbausteinen ihrer Gespräch<s>partner</s>sopfer immer wieder völlig nichtssagende Postings mit relativ hohem Schwurbelkoeffizienten produziert.

Nachtrag: Ich werde deine Postings - sobald ich Zeit habe - genauer analysieren, vielleicht bekomme mich einen Hinweis darauf welchen Zweck deine Programmierer verfolgen.
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Beitrag(#800497) Verfasst am: 24.08.2007, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
die sich immer wieder in bestimmte Debatten einmischt und aus Versatzstücken eines fest pogrammierten Widerspruchsrepertoires und Satzbausteinen

Darf ich dich erinnern, dass dieser Teil aus einer Diskussion abgetrennt wurde, in die DU dich nicht sonderlich ruhmreich eingemischt hast?

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Du hangelst dich bar jeder konkreten Aussage von einem Posting zum nächsten.

Ich habe begründet, warum ich den antipädagogischen Ansatz als extrem ansehe. Verstehst du die konkrete Aussage nicht? Oder übergehst du sie mal wieder mangels Kompatibilität mit der Sehwolf-Welt?

kival hat folgendes geschrieben:
Es gibt nicht die anti-pädagogische Position.

Schon klar, aber beim gemeinsamen Nenner ist der Name Programm. Die Ablehnung erziehenden Handelns und der Pädagogik.

kival hat folgendes geschrieben:
Doch, er erfüllt ihn grundsätzlich sehr wohl.

Vielleicht in vielen Punkten. Gerade in der konsequenten Umsetzung des Grundgedankens eben nicht.
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Du hangelst dich bar jeder konkreten Aussage von einem Posting zum nächsten.


Dann halt ein Beispiel. Die Diskussion über 12jährige und nächtliches Ausgehen.

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Wie meine Reaktion ausfiele (bzw ausfallen wird) kann ich jetzt nicht definitiv sagen. Das hängt wohl vom Grad der Verantwortung ab, den ich meiner Tochter bis dahin zutrauen würde - vielleicht auch davon wo man lebt sowie von diversen weiteren äußeren Umstände (Freundeskreis etc). Ein glasklares Verbot kann ich mir dennoch eigentlich nicht vorstellen, nach meiner Erfahrung bringen solche Verbote auch wenig bis gar nichts.

Antipädagogische Position hat folgendes geschrieben:
In gleichberechtigten Eltern-Kind-Beziehungen stellt sich gar nicht erst die Frage, ob die Eltern das eine erlauben oder das andere verbieten.


Sehwolf mag eine liberale, demokratische, partizipatorische Haltung vertreten. Aber antipädagogisch eben nicht, sonst würde er sich in dieser Frage keinen großen Ermessensspielraum einräumen.
Nur weil man sich "ein glasklares Verbot dennoch eigentlich nicht vorstellen kann" (aber schon Erfahrung mit Verboten dieser Art gesammelt hat!) ist man noch kein Antipädagoge.
Für einen Antipädagogen wäre klar, dass er unter keinen Umständen jenseits unmittelbarer Bedrohung ein Verbot in Erwägung ziehen würde.
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L.E.N.
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Beitrag(#800509) Verfasst am: 24.08.2007, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
LEN hat folgendes geschrieben:
es gibt noch etwas zwischen die volle verantwortung unter allen umständen behalten und verantwortung abwälzen. ich hatte gehofft das wäre aus meinen diversen kommentaren mittlerweile deutlich geworden. womöglich sind dir gewisse aussagen durch die lappen gegangen.


Ja dazwischen gibt es allerdings einiges an Spielraum und ich wüsste nicht, wie man sinnvoll "die volle Verantwortung unter allen umständen behalten" sollte...?


nun, dieser kommentar von dir

Zitat:
Kein Achtjähriger kann überblicken, welche Konsequenzen seine Einstellung zur Schule auf seine Entfaltungsmöglichkeiten mit 25 hat.


liess diese position durchaus erkennen.
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Beitrag(#800538) Verfasst am: 24.08.2007, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
LEN hat folgendes geschrieben:
es gibt noch etwas zwischen die volle verantwortung unter allen umständen behalten und verantwortung abwälzen. ich hatte gehofft das wäre aus meinen diversen kommentaren mittlerweile deutlich geworden. womöglich sind dir gewisse aussagen durch die lappen gegangen.


Ja dazwischen gibt es allerdings einiges an Spielraum und ich wüsste nicht, wie man sinnvoll "die volle Verantwortung unter allen umständen behalten" sollte...?


nun, dieser kommentar von dir

Zitat:
Kein Achtjähriger kann überblicken, welche Konsequenzen seine Einstellung zur Schule auf seine Entfaltungsmöglichkeiten mit 25 hat.


liess diese position durchaus erkennen.


Na aber mit sehr viel boshafter Energie zwinkern

Wenn ichs mir recht überlge, kann man die Verantwortung auch schlecht teilen. Auf jeden Fall finde ich es nicht angemessen, die Verantortung in diesem Fall dem Kind zu überlassen. Aber wie man dann seiner Verantwortung für das Kind gerecht wird, und wie der Entscheidungsfreiraum des Kindes aussieht, kann sehr unterschiedlich gestaltet werden.
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Sehwolf
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Beitrag(#800545) Verfasst am: 24.08.2007, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich habe begründet, warum ich den antipädagogischen Ansatz als extrem ansehe. Verstehst du die konkrete Aussage nicht? Oder übergehst du sie mal wieder mangels Kompatibilität mit der Sehwolf-Welt?

Du hast nichts begründet sondern auf jede Nachfrage eimerweise Sprechblasen ergossen.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Du hangelst dich bar jeder konkreten Aussage von einem Posting zum nächsten.


Dann halt ein Beispiel. Die Diskussion über 12jährige und nächtliches Ausgehen.

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Antipädagogische Position hat folgendes geschrieben:
In gleichberechtigten Eltern-Kind-Beziehungen stellt sich gar nicht erst die Frage, ob die Eltern das eine erlauben oder das andere verbieten.


Sehwolf mag eine liberale, demokratische, partizipatorische Haltung vertreten. Aber antipädagogisch eben nicht, sonst würde er sich in dieser Frage keinen großen Ermessensspielraum einräumen.
Nur weil man sich "ein glasklares Verbot dennoch eigentlich nicht vorstellen kann" (aber schon Erfahrung mit Verboten dieser Art gesammelt hat!) ist man noch kein Antipädagoge.
Für einen Antipädagogen wäre klar, dass er unter keinen Umständen jenseits unmittelbarer Bedrohung ein Verbot in Erwägung ziehen würde.

Nein. Mitnichten.
Da mir bei meiner Tochter (2 Jahre) bisher derlei kritische Erfahrung erspart blieben, muss ich eine Aussage über mein zukünftiges Verhalten mit dieser Einschränkung versehen. Es gibt gewiss einigen Anlass zu vermuten dass ich auch in kritischen Situationen von gewissen Grundsätzen nicht abweichen werde, aber ich verfüge nicht über eine Kristallkugel. Hättest du den Thread gelesen, wüsstest du, dass hier Drogensucht, kompletter Schulverweigerung und zB die Hiwnendung zu Naziideologien als beispiele für solche kritische Situationen diskutiert wurden. In all diesen Beispielen habe ich ausführlich dargelegt warum ich Verbote nicht für zielführend ansehe. Dennoch halte ich es für ausgeschlossen eine 100% Prognose für mein mögliches zukünftiges Verhalten in einer solchen extremem Zwangslage abzugeben.
Das du aus einer solchen selbstverständlichen Einschränkung einen Widerspruch konstruierst, ist - falls absichtsvoll - entweder bezeichnend für deinen Diskussionsstil oder - falls ohne Absicht - deine Unfähigeit einer solchen Diskussion überhaupt gedanklich Folge zu leisten.
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Beiträge: 46545

Beitrag(#800548) Verfasst am: 24.08.2007, 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:


astarte007 hat folgendes geschrieben:
Ein Grundschüler kann nicht beurteilen, welche Konsequenzen irgendwas auf sein Leben mit 25 hat (wir auch nicht, wenn wir ehrlich sind), klar.

Ich denke, "wir" haben durchaus eine Vorstellung davon, wie wichtig der Bildungsabschluss für die späteren Entfaltungsmöglichkeiten ist.

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Aber welche Konsequenzen morgen die fehlende Hausaufgabe hat, kann er natürlich abschätzen, das sagt ihm der Lehrer schon.

Die konkrete Hausaufgabe morgen ist auch nicht der springende Punkt, sondern die Einstellung zur eigenen Schulbildung.

Doch! Eben genau das IST der springende Punkt. Wenn du einem 8-jährigen mit dem Argument kommst, dass er seine Deutschhausi heute machen soll, damit er in zehn Jahren so einen Wisch der Abitur heißt, bekommt, kann er das überhaupt nicht verstehen, weil er viel zu abstrakt ist. Er hört nur: nörgel, mach, nörgel, irgendwann. Hast du wirklich noch nicht erfahren (als Eltern oder als Kind), wie 'toll' sowas überzeugt ?? Dass er am folgenden Tag belämmert vor der Klasse steht, und am Nachmittag mehr Arbeit hat als andere, das ist klar, einfach, direkt und überschaubar. Konsequenzen, das sollte aber an Erziehungsprinzipien durchgesickert sein, sollten immer in der Art und im Zeitraum in engem Zusammenhang mit dem worauf sie folgen stehen, sonst hat dieses nicht den gewünschten Effekt, weil DAS Kind das sonst überfordert an Einsicht und Weitsicht.

Und vielleicht hast du es überlesen, ohne Hausaufgabenstress zuhaus kam er klar, und endete in der 4. als Klassenbester, ist jetzt im Gymnasium, noch nie gefährdet, keine Nachhilfe. Er lernte selbstständig für seine Arbeiten zu sorgen.
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