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Sich seiner selbst bewußt
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#806003) Verfasst am: 30.08.2007, 19:12    Titel: Sich seiner selbst bewußt Antworten mit Zitat

Es heißt ja die meisten Tiere ausser Affen sind sich nicht ihrer selbst bewußt.
Wie hab ich mir das vorzustellen?

Ich kann mir schlecht vorstellen das zB eine Katze nur handelt ohne zu wissen dass sie ist!
Auch sollen viele Tiere kein Konzept von Zeit haben was mich zusätzlich verwirrt.

Woher weiß man all das so genau?

Was denkt ihr dazu?
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#806014) Verfasst am: 30.08.2007, 19:18    Titel: Re: Sich seiner selbst bewußt Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Es heißt ja die meisten Tiere ausser Affen sind sich nicht ihrer selbst bewußt.
Wie hab ich mir das vorzustellen?

Ich kann mir schlecht vorstellen das zB eine Katze nur handelt ohne zu wissen dass sie ist!
Auch sollen viele Tiere kein Konzept von Zeit haben was mich zusätzlich verwirrt.

Woher weiß man all das so genau?

Was denkt ihr dazu?


Hast Du schonmal ne Katze mit Armbanduhr gesehen? zwinkern

Ernsthaft: Wirklich wissen kann man das nicht, aber man kann mutmaßen, wie sich ein Wesen mit bestimmtne Eigenschaften in speziellen situationen verhalten würde und das dann prüfen.

Sehr bekannt ist ja der Versuch mit dem Spiegel: Ein Wesen daß sich seiner selbst bewußt ist, erkennt das eigene Ebenbild im Spiegel.

Dem Versuchsobjekt wird ein Farbklecks ins Gewsicht gemalt, erkennt sich das Wesen selber greift es sich selbst ins eigene Gesicht. Einige wenige Tiere tun das, Menschen ab einem bestimmten Alter - der Rest nicht.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#806076) Verfasst am: 30.08.2007, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Hast Du schonmal ne Katze mit Armbanduhr gesehen? zwinkern

Sehr bekannt ist ja der Versuch mit dem Spiegel: Ein Wesen daß sich seiner selbst bewußt ist, erkennt das eigene Ebenbild im Spiegel.
Du erwartest Eigenschaften(Zeit-Konzept, Selbstbewusstsein) die du von dir selbst kennst und sprichst anderen Wesen diese ab wenn sie diese nicht wie du handhaben.

Eine [Armband-] Uhr ist ein wesens-externer Taktgeber, eingeführt durch die Kirche, Mönche wollten ihre Gebetszeiten genauer takten können.
Was früher ein Sklaventreiber war der den Takt angab, das macht heute die Uhr, man peitscht sich selbst, ein effektives System. Wenn Zeiger da: man darf Essen, wenn Zeiger dort: man darf nach Hause gehen.

Die Katze richtet sich primär nach ihrer inneren Uhr, diese kommt bei uns öfters aus dem Takt da sie sich der äusseren Uhr bedingungslos unterordnen muß und unserer eigener Taktgeber bekommt einen Infarkt.

Die Frage ist also wer ein Zeit-Konzept hat, das Tier mit ihrer inneren Uhr, oder wir mit unserer totgeschlagenen inneren Uhr...


Und was hat Selbsterkenntnis mit dem erkennen eines Spiegelbildes des Körpers zu tun? Wir laufen teilweise meilenweit neben uns selbst her, von Selbst-Erkennen sehe ich da wenig...
Oder ist der Mensch ein Stück Fleisch, wenn er dieses erkennt dann hat er sich erkannt...?
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#806092) Verfasst am: 30.08.2007, 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist also wer ein Zeit-Konzept hat, das Tier mit ihrer inneren Uhr, oder wir mit unserer totgeschlagenen inneren Uhr...


Auch wenn das nur ein Scherz sein sollte: Eine Uhr ist ein Zeichen dafür, daß wir ein Konzept von Zeit haben. Wir messen eine abstrakte Größe.

Das Tiere einen regelmäßigen Tagesablauf haben lässt eben nicht darauf schließen, daß sie eine Vorstellung davonm haben, was Zeit ist.

Zitat:
Und was hat Selbsterkenntnis mit dem erkennen eines Spiegelbildes des Körpers zu tun?


Ich erkenne, daß was ich da sehe (nämlich 'ich') signifikant anders ist, als andere, ähnliche Dinge die ich sehe. (Nämlich andere Menschen, Bilder von ihnen, Bäume oder Steine.)

Zitat:
Wir laufen teilweise meilenweit neben uns selbst her, von Selbst-Erkennen sehe ich da wenig...


Viel zu hoch gedacht.

Zitat:
Oder ist der Mensch ein Stück Fleisch, wenn er dieses erkennt dann hat er sich erkannt...?


Wie meinen?
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#806137) Verfasst am: 30.08.2007, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Eine Uhr ist ein Zeichen dafür, daß wir ein Konzept von Zeit haben. Wir messen eine abstrakte Größe.

Da jeder Zeit anders empfindet und dieses Zeitempfinden je nach Situation und Befindlichkeit anders ist, ist eine äussere Uhr als Taktgeber schlecht geeignet.

Eine Gesellschaft braucht einen gemeinsamen Takt, sie müssen gleich "ticken", sonst gerät man aneinander. Ein Reiter der nicht mit dem Pferd schwingt der ermüdet sich selbst und das Pferd, das kann man nicht lange gemeinsam machen, das tut beiden weh.

Wenn das was die gemeinsame Schwingung beinhaltet aber etwas wesens-externes ist(was eine mechanische Uhr ja ist) dann können nur Maschinenwesen(die aufs funktionieren reduziert sind) diese als "Gleichtakter" nehmen, für ein Lebewesen ist das ungeeignet.

Das Tier was die innere Uhr nutzt hat uns etwas voraus, wenn wir die mechanische Uhr nutzen sind wir selbst taktlos.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Oder ist der Mensch ein Stück Fleisch, wenn er dieses erkennt dann hat er sich erkannt...?

Wie meinen?

Um sich selbst erkennen zu können muß man erst mal wissen was/wer/wie man überhaupt ist. Das wollen etliche einem weismachen das sie einem das erzählen können.
Wer aber ist bevollmächtigt definieren zu können was "Mensch" ist...?

Wenn man sich nicht 100% klarmachen kann was man ist, dann gibt es auch keine Selbsterkenntnis.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#806189) Verfasst am: 30.08.2007, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

"Das Tier was die innere Uhr nutzt hat uns etwas voraus, wenn wir die mechanische Uhr nutzen sind wir selbst taktlos."

hat uns nur dann etwas voraus, wenn wir entfremdet zu uns selbst leben.
Der Taoismus lehrt den Menschen u.a. die innere Uhr wieder zu gewinnen, ihrer gewärtig zu sein, sich von ihr leiten zu lassen. Smilie
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#806214) Verfasst am: 30.08.2007, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
hat uns nur dann etwas voraus, wenn wir entfremdet zu uns selbst leben.

Ja, und wer kann uns sagen das wir nicht unserem wirklichen Wesen entfremdet leben?
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#806258) Verfasst am: 30.08.2007, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Lao Tse und Dschuang Dsi Smilie
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Surata
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#806269) Verfasst am: 30.08.2007, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Lao Tse und Dschuang Dsi Smilie


Heutzutage benutzt man Pinyin (gerne auch ohne Tonhöhen). Wade-Giles oder der noch seltenere Unger sind eigentlich nicht mehr up to date.

Laozi und Zhuangzi
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#806780) Verfasst am: 31.08.2007, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:

Laozi und Zhuangzi


Ach, es gibt sicherlich noch mehr Schreibweisen, die von mir, war eine der zahlreichen Varianten.
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DieNeueMitte
Ohne eigene Schuld umlautfrei



Anmeldungsdatum: 14.06.2007
Beiträge: 850
Wohnort: Southampton

Beitrag(#806786) Verfasst am: 31.08.2007, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Also: 老子 und 庄子 oder 莊子 wenn man traditionelle Zeichen verwendet.
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Lieber ständig übermüdet als ständig überwacht!

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Philipp Wehrli
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 139
Wohnort: Winterthur

Beitrag(#807736) Verfasst am: 01.09.2007, 18:32    Titel: Re: Sich seiner selbst bewußt Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Es heißt ja die meisten Tiere ausser Affen sind sich nicht ihrer selbst bewußt.
Wie hab ich mir das vorzustellen?

Ich kann mir schlecht vorstellen das zB eine Katze nur handelt ohne zu wissen dass sie ist!
Auch sollen viele Tiere kein Konzept von Zeit haben was mich zusätzlich verwirrt.

Woher weiß man all das so genau?

Was denkt ihr dazu?


Da habe ich mal ziemlich ausführlich darüber geschrieben:
http://homepage.hispeed.ch/philipp.wehrli/Evolution/denken_Tiere_/denken_tiere_.html

Für mich ist das Hauptargument, dass es sich zumindest für die meisten Tiere nicht lohnt, über philosophische Fragen nachzudenken. Es ist schon erstaunlich, dass sich das für Menschen lohnt, denn der Aufwand ist sehr hoch.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#807740) Verfasst am: 01.09.2007, 18:38    Titel: Re: Sich seiner selbst bewußt Antworten mit Zitat

Philipp Wehrli hat folgendes geschrieben:
Es ist schon erstaunlich, dass sich das für Menschen lohnt, denn der Aufwand ist sehr hoch.

Es ist nicht gesagt, daß es sich lohnt. Es ist nur nicht hinreichend schädlich, um bisher ausgestorben zu sein.
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kATZE
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Anmeldungsdatum: 26.04.2007
Beiträge: 394
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#807754) Verfasst am: 01.09.2007, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Katze hat heute ihren eigenen Schwanz gejagt und sich vor ihm erschrocken.
Ich bezweifel, dass sie sich ihrer selbst bewusst ist.
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Meinungszerstörer
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Anmeldungsdatum: 01.09.2007
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Wohnort: Rhein Main

Beitrag(#807757) Verfasst am: 01.09.2007, 19:01    Titel: Re: Sich seiner selbst bewußt Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Es heißt ja die meisten Tiere ausser Affen sind sich nicht ihrer selbst bewußt.
Wie hab ich mir das vorzustellen?


Richtig! Tiere verhungern ja auch, weil Sie sich Ihres Hungers nicht bewußt sind.
Und oft essen ja auch Raubtiere für das Beutetier, dem sein Hunger gerade nicht bewußt ist.

Jetzt aber mal Ernst beiseite !

Was ist Bewußtsein überhaupt ?

Ist es nicht eine Illusion die auf zur unkenntlichkeit diffamierten und unvollkommenen Sinneseindrücken aufbaut?

Nergal hat folgendes geschrieben:


Ich kann mir schlecht vorstellen das zB eine Katze nur handelt ohne zu wissen dass sie ist!
Auch sollen viele Tiere kein Konzept von Zeit haben was mich zusätzlich verwirrt.

Woher weiß man all das so genau?

Was denkt ihr dazu?


Unser "Bewußtsein" ist eher eine Illusion, die uns ja auch mal aus unserem Körper heraus führen kann...
"Zeit" ist auch eine Illusion (Konzept), die vor Einstein und auch jetzt noch soziale mit universeller Gültigkeit verwechselt.
Nach der Wirkung dieser Illusionen auf unser Handeln, ist der Mensch evtl. das "überlegene" Tier.
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#808300) Verfasst am: 02.09.2007, 07:31    Titel: Re: Sich seiner selbst bewußt Antworten mit Zitat

Meinungszerstörer hat folgendes geschrieben:
"Zeit" ist auch eine Illusion (Konzept), die vor Einstein und auch jetzt noch soziale mit universeller Gültigkeit verwechselt.
Nach der Wirkung dieser Illusionen auf unser Handeln, ist der Mensch evtl. das "überlegene" Tier.


Wenn überhaupt, dann ist der Zeitfluß eine Illusion. Zeit als Dimension,
in der vierdimensionale Gebilde eine Ausdehnung haben, ist nicht mehr
Illusion als Raum.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#808303) Verfasst am: 02.09.2007, 08:02    Titel: Antworten mit Zitat

Lassen wir mal das konzept von Zeit beiseite bevor das ganze ausartet und abgetrennt werden muß zwinkern

Kitty muß doch wissen dass sie sie ist, sie leckt sich doch selber ab, sie verteidigt ihr Revier usw.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#808304) Verfasst am: 02.09.2007, 08:03    Titel: Antworten mit Zitat

kATZE hat folgendes geschrieben:

Ich bezweifel, dass sie sich ihrer selbst bewusst ist.


Deine Katze ist das vielleicht nicht. Aber dafür kann das arme Viech wahrscheinlich nix.

Du jagst ja auch dauernd Deinen eigenen Rattenschwänzen an Problemen nach, deswegen wird Dir niemand ein Bewußtsein absprechen.
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kATZE
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Anmeldungsdatum: 26.04.2007
Beiträge: 394
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#808421) Verfasst am: 02.09.2007, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

@Nergal
Schonmal was von Trieben gehört?
Wenn ein Säugling direkt nach der Geburt auf den Bauch der Mutter gelegt wird und sich dann beginnt instinktiv zur Brust hinzubewegen um zu trinken, tja dann haben deiner ansicht nach wohl bereits Säuglinge ein Bewusstsein. Würmer auch? Oder Bakterien.

Das Ich dient einzig und allein dazu sich in der Gesellschaft abzugrenzen und dabei zb so etwas wie Schamgefuehl oder ein Dazugehörigkeitsgefühl zu empfinden. Oder uns einer gewissen Gruppe/Organisation also Denkweise anzuschliessen, was wiederum für die jeweilige Organisation Macht bedeutet.
Nehmen wir die Gothikszene und setzen einen Schwarzkittel neben einen Priester. Das Ich der jeweiligen Person kommt hier also nur im gesellschaftlichen Kontext zum tragen.

Das berühmte Zitat von René Descartes: "Ich denke also bin ich." halte ich im übrigen für Quatsch.
Denn auf einer einsamen Insel "nützt" dir das denken und das eigene Ich herzlich wenig. Man könnte auch sagen, ein einsamer Mensch lebt wie ein Tier. Ich werde im übrigen meiner Katze oder irgendeinem anderen Tier nicht das denken absprechen. Nicht nur der Mensch ist in der Lage Zusammenhänge zu verstehen.

Und das alles kann ich nur aus einem Grund behaupten: weil ich dieses ich-Erlebnis in der Kindheit hatte. Wie bereits im Thread "Gibt es das Ich wirklich?" kurz erläutert: "Ich werde dieses Ich-Erlebnis mit ca.4 Jahren nie vergessen als ich im Bad vor dem Spiegel stand und mir meiner das erste mal bewusst wurde. Das war für mich damals vergleichbar wie die Entdeckung eines Schatzes, der einem plötzlich gewahr wird. Ich habe mich gefunden."

@Evilbert
hmmm??? wie meinen?
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Einsiedler
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#808527) Verfasst am: 02.09.2007, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

kATZE hat folgendes geschrieben:
Das berühmte Zitat von René Descartes: "Ich denke also bin ich." halte ich im übrigen für Quatsch.
Denn auf einer einsamen Insel "nützt" dir das denken und das eigene Ich herzlich wenig. Man könnte auch sagen, ein einsamer Mensch lebt wie ein Tier.


Wieso nützt Dir das Denken auf einer einsamen Insel nichts? Am Kopf kratzen

Das Descartes-Zitat bedeutet ja lediglich, daß man die Existenz
des eigenen Ich nicht beweisen muß, weil sich das durch die
Tatsache, daß man darüber nachdenken kann, erübrigt.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#808540) Verfasst am: 02.09.2007, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

kATZE hat folgendes geschrieben:
Das berühmte Zitat von René Descartes: "Ich denke also bin ich." halte ich im übrigen für Quatsch.


Du scheinst es nicht verstanden zu haben.

Zitat:
Denn auf einer einsamen Insel "nützt" dir das denken und das eigene Ich herzlich wenig.


Wie kommst Du darauf? Ich denke, man müsste auf einer einsamen Insel wesentlich mehr nach-denken, als inmitten der Zivilisation.

Zitat:
Man könnte auch sagen, ein einsamer Mensch lebt wie ein Tier. Ich werde im übrigen meiner Katze oder irgendeinem anderen Tier nicht das denken absprechen. Nicht nur der Mensch ist in der Lage Zusammenhänge zu verstehen.


Nein, ist er nicht. Bei Katzen kann ich dasn icht einschätzen, aber es gibt auch Tiere, die das schlichtweg nicht hinbekommen.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#809034) Verfasst am: 03.09.2007, 00:46    Titel: Antworten mit Zitat

kATZE hat folgendes geschrieben:
Meine Katze hat heute ihren eigenen Schwanz gejagt und sich vor ihm erschrocken.
Ich bezweifel, dass sie sich ihrer selbst bewusst ist.


Je eitler die Katze und die können eitel sein, desto eher schauen sie sich im Spiegel an.

Katzen wissen, dass sie als Mäusejäger geachtet werden.
Mag dich eine Katze, dann zeigt sie dir ihre "Strecke" mag sie dich nicht, dann ignoriert sie dich gänzlich.
Ob du sie fütterst spielt keine Rolle.

Aber auf "Respekt" fahren sie total ab. Da sind sie wie Hip Hopper.
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kATZE
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Anmeldungsdatum: 26.04.2007
Beiträge: 394
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#809283) Verfasst am: 03.09.2007, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

@Rasmus & Einsiedler
Nun gehen wir an die Ursprünge der Definition des Ichs.

Freud hat es ziemlich gut erforscht und kam zur folgenden Überzeugung:
Das Ich besteht aus den drei Instanzen Ich - Es - Über-ich.

Nun stellen wir uns doch einfach mal vor, daß das Über-Ich auf der einsamen Insel komplett wegfällt, da keine Zivilisation das Individuum umgibt, und es daher auch keine Autorität gibt (laut Freud beginnend mit der Elterlichen), die einen zurechtweisen oder gar strafen könnte.

Was bleibt?
Das Es (also die Triebe) und das Ich ... welches jedoch ursprünglich zwischen dem Es und dem Über-Ich vermittelte.
Was übrig bleibt beim Wegfall des Über-Ichs wäre also der Trieb und dessen Bedürfnissbefriedigung vor allem oder insbesondere bei einsamer Lebensweise und ohne Aussicht auf Rückkehr in die Zivilisation.

Im übrigen: wer den Simpsonsfilm gesehen hat, dem ist vielleicht der Zusammenhang zu dem Thema von Homer Simpson bei den Innuit während des Kehlkopfgesangs aufgefallen.
Es geht um die Rettung Springfields. Die Erkenntnis die er suchte war folgende: Wenn er allein weiter in Alaska geblieben wäre, wäre er ein nichts ... wäre es egal was mit ihm passiert (ob er lebt oder stirbt). Denn, da ein Mensch ein soziales Wesen ist (und da ist er im Tierreich nicht alleine) hat er nur in der Gemeinschaft ein "Ich". Und deshalb entschliesst er sich dann nach dieser Erkenntnis Springfield zu retten.

@Agnost
Auf den Arm nehmen
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#809288) Verfasst am: 03.09.2007, 14:07    Titel: Re: Sich seiner selbst bewußt Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Es heißt ja die meisten Tiere ausser Affen sind sich nicht ihrer selbst bewußt.
Wie hab ich mir das vorzustellen?

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wenn Du uns definierst was Du Dir unter "sich selbst bewusst" vorstellst bzw was genau Du damit meinst, dann lässt sich das doch einfach beantworten... zwinkern
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#809357) Verfasst am: 03.09.2007, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Lassen wir mal das konzept von Zeit beiseite bevor das ganze ausartet und abgetrennt werden muß zwinkern

Kitty muß doch wissen dass sie sie ist, sie leckt sich doch selber ab, sie verteidigt ihr Revier usw.



http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Piaget#Theorie_.C3.BCber_die_Entstehung_von_Identit.C3.A4t

Theorie über die Entstehung von Identität

"... Piaget betrachtet den Menschen als ein "offenes System". Darunter versteht er einen Organismus, der sich wandelt, auf Einflüsse der Umwelt reagiert, sich anpasst und die Umwelt selbst beeinflusst. Somit gliedert der Mensch seine Welt. Das System bleibt offen.

In diesem "offenen System" ist vieles möglich. Dennoch sind dem Menschen Grenzen gesetzt, z.B. die biologische Grenze. Zur Offenheit des Systems gehören Denkstrukturen und Gefühle, die für andere Menschen nicht ohne weiteres erkennbar sind.
Piaget ist der Ansicht, dass Menschen nach einem ständigen Ausgleich streben, dass sie versuchen, ihr Gleichgewicht zu erlangen. Dies geschieht durch Assimilation oder Akkommodierung (siehe oben). Wenn dies misslingt, entsteht ein Ungleichgewicht. Doch der Organismus strebt nach Erkenntnis bzw. hat ein Bedürfnis nach Erkenntnis dessen, was für ihn eine Bedeutung hat. Das Sein wird durch seinen Antrieb aktiv, das "offene System" entwickelt sich.
So entsteht nach Piaget Identität durch das ständige Streben nach Gleichgewicht und die Auflösung des Ungleichgewichts. ..."


Danach ergäbe sich aus der Interaktion von Individuum mit der Umwelt eine Vorstellung von im weiteren Sinne Ich und Nicht-Ich. Besser passt allerdings eher Selbst und Nicht-Selbst.

Die Vorstellung des Ich bildet dann noch u.a. der Mensch aus, als Zusatzwerkzeug. "Mein" und "Dein" sind z.B. ohne den Begriff "Ich" nicht möglich.

Leben lässt sichs aber auch ohne.
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kATZE
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Beiträge: 394
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Beitrag(#809497) Verfasst am: 03.09.2007, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

@wasistreal
"Die Vorstellung des Ich bildet dann noch u.a. der Mensch aus, als Zusatzwerkzeug. "Mein" und "Dein" sind z.B. ohne den Begriff "Ich" nicht möglich."
Bingo ! Daumen hoch!
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kATZE
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Beiträge: 394
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Beitrag(#809508) Verfasst am: 03.09.2007, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

PS: laut wiki
Psychische Identität
Die psychische Identität wird einerseits durch Gruppenzugehörigkeiten und soziale Rollen bestimmt: Das "Wir". Eine Identität kann jedoch nicht nur auf diesem "Wir" basieren. In unserer westlichen Gesellschaft besteht Identität auch in der Erfahrung der Einzigartigkeit, im "Ich", in dem eine Person sich als anders erlebt.

Verlust der Identität
Für Menschen ist ein ungewollter Identitätsverlust psychisch ein großes Problem, denn sämtliche Gruppenzugehörigkeiten (z.B. Familie, Volk bzw. Nation, Kollegen und Freunde, Clique) sind damit verloren. Die Person identifiziert sich nicht mehr mit diesen Gruppen und wird so physisch und psychisch isoliert.
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Beiträge: 269

Beitrag(#809512) Verfasst am: 03.09.2007, 17:30    Titel: Re: Sich seiner selbst bewußt Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:
wenn Du uns definierst was Du Dir unter "sich selbst bewusst" vorstellst bzw was genau Du damit meinst, dann lässt sich das doch einfach beantworten... zwinkern

Zumindest überhaupt, abgesehen davon, daß man es noch irgendwie messen müßte...
Wenn das beim weiblichen Organsmus schon Jahrhunderte gedauert hat, dann würde ich die Erwartungen hier nicht allzu hoch ansetzen.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#809585) Verfasst am: 03.09.2007, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Bewußtsein gehört, psychoanalytisch gesehen, noch das Vorbewußte, im Volksmund auch Unterbewußtsein genannt.
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#809978) Verfasst am: 04.09.2007, 08:08    Titel: Antworten mit Zitat

kATZE hat folgendes geschrieben:
PS: laut wiki
Psychische Identität
Die psychische Identität wird einerseits durch Gruppenzugehörigkeiten und soziale Rollen bestimmt: Das "Wir". Eine Identität kann jedoch nicht nur auf diesem "Wir" basieren. In unserer westlichen Gesellschaft besteht Identität auch in der Erfahrung der Einzigartigkeit, im "Ich", in dem eine Person sich als anders erlebt.

Verlust der Identität
Für Menschen ist ein ungewollter Identitätsverlust psychisch ein großes Problem, denn sämtliche Gruppenzugehörigkeiten (z.B. Familie, Volk bzw. Nation, Kollegen und Freunde, Clique) sind damit verloren. Die Person identifiziert sich nicht mehr mit diesen Gruppen und wird so physisch und psychisch isoliert.


Trennungsschmerz wäre so als "Störung" der Identität zu erklären. Wenn sich das soziale Umfeld verändert, muss sich die Identität als innerpsychischer Vorgang anpassen. Schmerz ist hier der Indikator für die Veränderung.

ergo: Ohne Schmerz kein Neuanfang.
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