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"religiöse Momente beim Humanismus"?
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"religiöse Momente beim Humanismus"?
Ja, es gibt doch auch religiösen Humanismus!
8%
 8%  [ 2 ]
Ja, jede Weltanschauung ist Religionsersatz.
4%
 4%  [ 1 ]
Weiss nicht/ Interessiert mich nicht...
12%
 12%  [ 3 ]
Nein, Religion und Humanismus widersprechen sich.
37%
 37%  [ 9 ]
Nein, konsequenter Humanismus lehnt Religion ab.
37%
 37%  [ 9 ]
Stimmen insgesamt : 24

Autor Nachricht
L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#814188) Verfasst am: 10.09.2007, 09:45    Titel: "religiöse Momente beim Humanismus"? Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Wer will schafft es z.B. auch, beim Humanismus religiöse Momente, usw. zu entdecken.
Abteilung "Sinnstifter".


wie könnte soetwas (beim Humanismus religiöse Momente usw. entdecken) konkret aussehen?
ich beziehe mich bei meiner frage konkret auf säkularen oder evolutionären humanismus und bezweifel erstmal, dass dort "religiöse momente" existieren.

dazu ist es aber notwendig, diese erstmal zu definieren.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#814194) Verfasst am: 10.09.2007, 10:07    Titel: Re: "religiöse Momente beim Humanismus"? Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Wer will schafft es z.B. auch, beim Humanismus religiöse Momente, usw. zu entdecken.
Abteilung "Sinnstifter".


wie könnte soetwas (beim Humanismus religiöse Momente usw. entdecken) konkret aussehen?
ich beziehe mich bei meiner frage konkret auf säkularen oder evolutionären humanismus und bezweifel erstmal, dass dort "religiöse momente" existieren.

dazu ist es aber notwendig, diese erstmal zu definieren.


Ich wuerde das anders formulieren. Nichtreligioese Philosophien wie der Humanismus bedienen zumindest z.T. die selben Beduerfnisse des Menschen, wie dies Religionen auch tun. Insbesondere bieten sie einen Orientierungsrahmen, an dem sich Sozialverhalten und ethisches Verhalten orientieren koennen. Ich wuerde dies allerdings nicht "religioeses Moment" nennen, wenngleich ich mir gut vorstellen kann, dass ein religioeser Mensch dies fuer eine geeignete Formulierung halten koennte.

Gruss, Bernie
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voltaire
atheistischer Humanist



Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 289
Wohnort: Hamm

Beitrag(#814200) Verfasst am: 10.09.2007, 10:19    Titel: Re: "religiöse Momente beim Humanismus"? Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Wer will schafft es z.B. auch, beim Humanismus religiöse Momente, usw. zu entdecken.
Abteilung "Sinnstifter".


wie könnte soetwas (beim Humanismus religiöse Momente usw. entdecken) konkret aussehen?
ich beziehe mich bei meiner frage konkret auf säkularen oder evolutionären humanismus und bezweifel erstmal, dass dort "religiöse momente" existieren.

dazu ist es aber notwendig, diese erstmal zu definieren.


Ich wuerde das anders formulieren. Nichtreligioese Philosophien wie der Humanismus bedienen zumindest z.T. die selben Beduerfnisse des Menschen, wie dies Religionen auch tun. Insbesondere bieten sie einen Orientierungsrahmen, an dem sich Sozialverhalten und ethisches Verhalten orientieren koennen. Ich wuerde dies allerdings nicht "religioeses Moment" nennen, wenngleich ich mir gut vorstellen kann, dass ein religioeser Mensch dies fuer eine geeignete Formulierung halten koennte.

Gruss, Bernie


genau, würde ich auch so sehen. gerade in richtung "werte", familie, "gemeindeleben"...
sind auch punkte, die ich in meinen leben als wichtig erachte, aber natürlich ohne jedlichen bezug auf religion... naja leider ist ein humanistisches "gemeindeleben" noch nicht so gesellschaftlich weit vertreten (habe ich zumin. das gefühl), wobei ich aber mit dem hvd liebäugle...
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cU vOLt@IRE ! "Ich denke, also bin ich KEIN Christ" - Karlheinz Deschner
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#814291) Verfasst am: 10.09.2007, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

Keine wirkliche Religiösität ohne Gott, "übersinnliche" Mächte und Jenseitsvorstellungen. Dieser Krempel macht ja schon das Religiöse aus. Sonstige Überlappungen sind natürlich möglich.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#814352) Verfasst am: 10.09.2007, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Mal ganz im Ernst.
Wenn ich über die Jahre eines aus den hiesigen Diskussionen gelernt habe, dann daß das humanistische Ideal -entgegen meiner Erwartung- in der säkular-naturalistischen Szene mit Sicherheit nicht gut aufgehoben ist. Und -tut mir leid- diesbezüglich hat diese Szene noch eine Diskussion vor sich, die anderswo längst läuft.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#814385) Verfasst am: 10.09.2007, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Mal ganz im Ernst.
Wenn ich über die Jahre eines aus den hiesigen Diskussionen gelernt habe, dann daß das humanistische Ideal -entgegen meiner Erwartung- in der säkular-naturalistischen Szene mit Sicherheit nicht gut aufgehoben ist. Und -tut mir leid- diesbezüglich hat diese Szene noch eine Diskussion vor sich, die anderswo längst läuft.


ebenfalls im ernst:
was du glaubst gelernt zu haben darfst du gern etwas stärker erläutern, ansonsten ist nix "mit Sicherheit"
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#814403) Verfasst am: 10.09.2007, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Teleologische Konzepte wie der Marxismus, die sich auf die Tradition des Humanismus berufen, wimmeln nur so von religiösem Denken.

Notwendigkeit und Zwangsläufigkeit sind die apersonalen säkularisierten Götter dieser Gesellschaftsentwürfe.

Der Bolchewismus kennt zwei Gründungsgötter (Marx und sein Engel(s)), einen balsamierten gottgleichen Pharao (Lenin), dessen Propheten (Stalin) und seine Päpste (Generalsekretäre).
Es gibt auch Schismen mit weiteren Propheten (Mao, Tito, Pol Pot) und Gegenpäpste (Trotzki und Deng Hsiao Ping).

Organisiert wurde diese humansäkulare Weltanschauung nach dem Muster der römischen Kurie mit den ZK Sekretären als Erzbischöfen und Kardinälen, den ZK-Mitgliedern als Kardinälen und den Satrapenstaats-Partei-Chefen und Provinz-Chefen als Erzbischöfe oder Bischöfe.

Die Theorie von der notwendigkeit einer "Avantgarde" für die Bewusstlose Arbeiterklasse auf der Basis des Glaubens an den "Diamat" mit dem Disziplinirungsmittel "Demokarischer Zentralismus" erlaubte via verlangter "Selbstkritik" inquisitorische Prozesse mit der für die Kirchen üblichen "Peinlichen Befragung" (vulgo Folter).

QED.
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#814463) Verfasst am: 10.09.2007, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Aus meiner Sicht ist nicht Humanismus eine Ersatzweltanschauung für Religion (die damit quasi als Standard gesetzt wäre) sondern jede Religion ist ein billiger Ersatz für eine ernsthafte Weltanschauung.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#814488) Verfasst am: 10.09.2007, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Teleologische Konzepte wie der Marxismus, die sich auf die Tradition des Humanismus berufen, wimmeln nur so von religiösem Denken.


Die Theorie von der notwendigkeit einer "Avantgarde" für die Bewusstlose Arbeiterklasse auf der Basis des Glaubens an den "Diamat" mit dem Disziplinirungsmittel "Demokarischer Zentralismus" erlaubte via verlangter "Selbstkritik" inquisitorische Prozesse mit der für die Kirchen üblichen "Peinlichen Befragung" (vulgo Folter).

QED.


der Diamat ist in der Tat anrüchig, da er ein Art Katechismus ist, nach dem sich alles zu richten hat.
Eine materialistische Dialektik ist hingegen anzustreben! Brett vom Kopf nehmen zwinkern
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#814684) Verfasst am: 10.09.2007, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Teleologische Konzepte wie der Marxismus, die sich auf die Tradition des Humanismus berufen, wimmeln nur so von religiösem Denken.


Die Theorie von der notwendigkeit einer "Avantgarde" für die Bewusstlose Arbeiterklasse auf der Basis des Glaubens an den "Diamat" mit dem Disziplinirungsmittel "Demokarischer Zentralismus" erlaubte via verlangter "Selbstkritik" inquisitorische Prozesse mit der für die Kirchen üblichen "Peinlichen Befragung" (vulgo Folter).

QED.


der Diamat ist in der Tat anrüchig, da er ein Art Katechismus ist, nach dem sich alles zu richten hat.
Eine materialistische Dialektik ist hingegen anzustreben! Brett vom Kopf nehmen zwinkern


Nichts gegen politsichen Materialismus und solange nichts gegen Dialektik, als dass sie sich nicht an ein Teleologisches Heilsversprechen bindet.
Auch ist der Glaube, dass Dialektik der einzige Weg zur Erkenntniserweiterung ist, zu vermeiden.

Und ich dachte schon, du würdest mich an die Lena schicken. Lachen zwinkern

//Edit: Aergste Tippfehler korrigiert//


Zuletzt bearbeitet von Agnost am 10.09.2007, 22:54, insgesamt einmal bearbeitet
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#814747) Verfasst am: 10.09.2007, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Aus meiner Sicht enthält der Humanismus im engeren Sinne wesentliche irrationale Aspekte. Zwar werden Götter und Geister entmystifiziert, aber beim Menschen und seiner Seele (oder Person) ist damit Schluß, er wird metaphysisch absolut gesetzt - oft aus der Befürchtung heraus, sonst die gesellschaftlich-moralische Orientierung zu verlieren. Das führt zu tabuähnlicher Ablehnung gezielter Veränderungen, zu Speziezismus usw.

Eine Religion im klassischen Sinne würde ich das nicht nennen, doch aber eine Ideologie mit transzendentalen Aspekten, wenn auch nicht so schlimm wie der Glaube an das Ziel aller Geschichte und die Herrschaft der Arbeiterklasse.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#814756) Verfasst am: 10.09.2007, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Aus meiner Sicht enthält der Humanismus im engeren Sinne wesentliche irrationale Aspekte. Zwar werden Götter und Geister entmystifiziert, aber beim Menschen und seiner Seele (oder Person) ist damit Schluß, er wird metaphysisch absolut gesetzt - oft aus der Befürchtung heraus, sonst die gesellschaftlich-moralische Orientierung zu verlieren. Das führt zu tabuähnlicher Ablehnung gezielter Veränderungen, zu Speziezismus usw.

Eine Religion im klassischen Sinne würde ich das nicht nennen, doch aber eine Ideologie mit transzendentalen Aspekten, wenn auch nicht so schlimm wie der Glaube an das Ziel aller Geschichte und die Herrschaft der Arbeiterklasse.


Danke. Du weißt warum. ; )
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#814759) Verfasst am: 10.09.2007, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Das führt zu tabuähnlicher Ablehnung gezielter Veränderungen, zu Speziezismus usw.

.


Ohohhohohoh... nein wie schröcklich! Ohnmacht
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#814761) Verfasst am: 10.09.2007, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aus meiner Sicht enthält der Humanismus im engeren Sinne wesentliche irrationale Aspekte. Zwar werden Götter und Geister entmystifiziert, aber beim Menschen und seiner Seele (oder Person) ist damit Schluß, er wird metaphysisch absolut gesetzt - oft aus der Befürchtung heraus, sonst die gesellschaftlich-moralische Orientierung zu verlieren. Das führt zu tabuähnlicher Ablehnung gezielter Veränderungen, zu Speziezismus usw.

Eine Religion im klassischen Sinne würde ich das nicht nennen, doch aber eine Ideologie mit transzendentalen Aspekten, wenn auch nicht so schlimm wie der Glaube an das Ziel aller Geschichte und die Herrschaft der Arbeiterklasse.


Danke. Du weißt warum. ; )


zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn ich über die Jahre eines aus den hiesigen Diskussionen gelernt habe, dann daß das humanistische Ideal -entgegen meiner Erwartung- in der säkular-naturalistischen Szene mit Sicherheit nicht gut aufgehoben ist.

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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#814764) Verfasst am: 10.09.2007, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Wir verstehen uns. Und das ist -bei aller Differenz- auch ein Gut.
Dagegen gibt es kaum etwas schlimmeres, als von vermeintlichen Parteigängern "richtig", jedoch falsch verstanden zu werden.
: )
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#814765) Verfasst am: 10.09.2007, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wir verstehen uns. Und das ist -bei aller Differenz- auch ein Gut.
Dagegen gibt es kaum etwas schlimmeres, als von vermeintlichen Parteigängern "richtig", jedoch falsch verstanden zu werden.
: )


Du machst meines Erachtens hier aber schon einen Fehler von dem Theoretisieren auf die Praxis zu schließen, da unterstelle ich step auch ein phöser Humanist zu sein. Cool

EDIT: Außer du einst mit aufgehoben in etwa "in bezug auf die fernere Zukunft"
.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#814769) Verfasst am: 10.09.2007, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wir verstehen uns. Und das ist -bei aller Differenz- auch ein Gut.
Dagegen gibt es kaum etwas schlimmeres, als von vermeintlichen Parteigängern "richtig", jedoch falsch verstanden zu werden.
: )


Du machst meines Erachtens hier aber schon einen Fehler von dem Theoretisieren auf die Praxis zu schließen, da unterstelle ich step auch ein phöser Humanist zu sein. 8)


Du irrst. Ich kenne weder Dich noch step persönlich, hüte mich also, irgendein moralisches Urteil über Personen zu fällen.
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#814770) Verfasst am: 10.09.2007, 19:17    Titel: Re: "religiöse Momente beim Humanismus"? Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Wer will schafft es z.B. auch, beim Humanismus religiöse Momente, usw. zu entdecken.
Abteilung "Sinnstifter".


wie könnte soetwas (beim Humanismus religiöse Momente usw. entdecken) konkret aussehen?
ich beziehe mich bei meiner frage konkret auf säkularen oder evolutionären humanismus und bezweifel erstmal, dass dort "religiöse momente" existieren.

dazu ist es aber notwendig, diese erstmal zu definieren.


- Z.B. brachte Konfuzius den chinesischen Humanismus zu seinem Höhepunkt.

zwinkern

Wenn man Vergleiche zwischen den verschiedenen aber ähnlichen
Formen des Humanismus anstellt, wird man sicher schnell fündig.
Ich denke z.B., dass es irrational ist, den Menschen in den
Mittelpunkt des Universums zu stellen. Der Mensch soll
kein Naturding sein, als ein Lebewesen unter anderen.
Das "Menschheitsideal". Wobei "irrational" für mich
nicht zwangsläufig ein Schimpfwort ist.


Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 10.09.2007, 19:24, insgesamt einmal bearbeitet
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#814771) Verfasst am: 10.09.2007, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Du irrst. Ich kenne weder Dich noch step persönlich, hüte mich also, irgendein moralisches Urteil über Personen zu fällen.


Also meinst Du das im Edit stehende?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#814774) Verfasst am: 10.09.2007, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Danke. Du weißt warum. ; )

Klar, immer gerne.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#814775) Verfasst am: 10.09.2007, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Du irrst. Ich kenne weder Dich noch step persönlich, hüte mich also, irgendein moralisches Urteil über Personen zu fällen.


Also meinst Du das im Edit stehende?

Das lasse ich offen. Du verwendest hier den Begriff "Humanist" vielleicht etwas irreführend. Du kannst es nur im Sinne von "menschlich handelnd" meinen. Darüber bilde ich mir jedoch kein Urteil.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#814779) Verfasst am: 10.09.2007, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
... auf die Praxis zu schließen, da unterstelle ich step auch ein phöser Humanist zu sein. Cool

Ich verhalte mich durchaus in vielen Alltagsfällen humanismuskompatibel - wenn auch nicht in allen.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#814782) Verfasst am: 10.09.2007, 19:28    Titel: Re: "religiöse Momente beim Humanismus"? Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Wer will schafft es z.B. auch, beim Humanismus religiöse Momente, usw. zu entdecken.
Abteilung "Sinnstifter".


wie könnte soetwas (beim Humanismus religiöse Momente usw. entdecken) konkret aussehen?
ich beziehe mich bei meiner frage konkret auf säkularen oder evolutionären humanismus und bezweifel erstmal, dass dort "religiöse momente" existieren.

dazu ist es aber notwendig, diese erstmal zu definieren.


- Z.B. brachte Konfuzius den chinesischen Humanismus zu seinem Höhepunkt.

zwinkern

Wenn man Vergleiche zwischen den verschiedenen aber ähnlichen
Formen des Humanismus anstellt, wird man sicher schnell fündig.
Ich denke z.B., dass es irrational ist, den Menschen in den
Mittelpunkt des Universums zu stellen. Der Mensch soll
kein Naturding sein, als ein Lebewesen unter anderen.
Das "Menschheitsideal". Wobei "irrational" für mich
nicht zwangsläufig ein Schimpfwort ist.


schwammig wie eh und je... ein echter Schmerzlos!
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#814789) Verfasst am: 10.09.2007, 19:38    Titel: Re: "religiöse Momente beim Humanismus"? Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Wer will schafft es z.B. auch, beim Humanismus religiöse Momente, usw. zu entdecken.
Abteilung "Sinnstifter".


wie könnte soetwas (beim Humanismus religiöse Momente usw. entdecken) konkret aussehen?
ich beziehe mich bei meiner frage konkret auf säkularen oder evolutionären humanismus und bezweifel erstmal, dass dort "religiöse momente" existieren.

dazu ist es aber notwendig, diese erstmal zu definieren.


- Z.B. brachte Konfuzius den chinesischen Humanismus zu seinem Höhepunkt.

zwinkern

Wenn man Vergleiche zwischen den verschiedenen aber ähnlichen
Formen des Humanismus anstellt, wird man sicher schnell fündig.
Ich denke z.B., dass es irrational ist, den Menschen in den
Mittelpunkt des Universums zu stellen. Der Mensch soll
kein Naturding sein, als ein Lebewesen unter anderen.
Das "Menschheitsideal". Wobei "irrational" für mich
nicht zwangsläufig ein Schimpfwort ist.


schwammig wie eh und je... ein echter Schmerzlos!


"Menschlichkeit heißt, die anderen aus innerstem Herzen mit Freude zu lieben."
Konfuzius (Kong fuzi), chinesischer Philosoph (551 – 479 v.u.Z.)

"Alles was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihr ihnen." (Matt. 7,12)
(Bibel)

Der Humanist Erasmus von Rotterdam hat versucht die Spannung
zwischen der Antike und dem Christentum auszugleichen.
Die liberalere Auslegung der christlichen Lehre führte später zum Freidenkertum,
den englischen "freethinkers", bzw. Freigeistern.

"Die Menschen sind in der Regel so beschaffen, dass ihnen nichts so unerträglich ist, als wenn Ansichten, die sie für wahr halten, als Verbrechen gelten."
Baruch de Spinoza (1632 – 1677)

usw.

- Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass es viele Humanisten gibt,
die sich derart als Atheisten verstehen - das sie lieber jede Verbindung
zur Religion leugnen. zwinkern So ist es allerdings nicht.
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
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Beitrag(#815389) Verfasst am: 11.09.2007, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

@L.E.N.
Vielleicht findest Du z.B. ein paar schöne Ideen bei Peter Sloterdijks
"Regeln für den Menschenpark".

Er hat ein paar gute begründete Kritikpunkte bezogen auf den Humanismus.

zwinkern
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unchrist
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Anmeldungsdatum: 16.02.2007
Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover

Beitrag(#815449) Verfasst am: 11.09.2007, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Als Humanist lehne ich alle Religionen ab, da sie in meinen Augen inhuman sind.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#815510) Verfasst am: 11.09.2007, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
@L.E.N.
Vielleicht findest Du z.B. ein paar schöne Ideen bei Peter Sloterdijks
"Regeln für den Menschenpark".

Er hat ein paar gute begründete Kritikpunkte bezogen auf den Humanismus.

zwinkern


Ich habe mich nicht näher mit Heideggers Werken befasst und ich mag seinen Sprachstil nicht.
Deine Empfehlung ist eine Antwort auf Heideggers Brief über den Humanismus, in dem Humanismus kritisiert wird. Aber welche Kritikpunkte Sloterdijks meinst du konkret?
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Tapuak
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Anmeldungsdatum: 23.02.2006
Beiträge: 1264

Beitrag(#815704) Verfasst am: 11.09.2007, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Aus meiner Sicht enthält der Humanismus im engeren Sinne wesentliche irrationale Aspekte. Zwar werden Götter und Geister entmystifiziert, aber beim Menschen und seiner Seele (oder Person) ist damit Schluß, er wird metaphysisch absolut gesetzt - oft aus der Befürchtung heraus, sonst die gesellschaftlich-moralische Orientierung zu verlieren. Das führt zu tabuähnlicher Ablehnung gezielter Veränderungen, zu Speziezismus usw.

Eine Religion im klassischen Sinne würde ich das nicht nennen, doch aber eine Ideologie mit transzendentalen Aspekten, wenn auch nicht so schlimm wie der Glaube an das Ziel aller Geschichte und die Herrschaft der Arbeiterklasse.

Hm, ganz so kritisch würde ich das nicht sehen. Sofern "Humanismus" tatsächlich eine mystische Verklärung "des Menschen" impliziert, wäre das natürlich in der Tat eine Parallele zu vielen Religionen. Dagegen mal schnell zwei Unterschiede:

1) Ich würde den Humanismus nicht als Heilsideologie interpretieren. Er hat vielleicht den Anspruch, einen Beitrag zu einem besseren Zusammenleben zu leisten. Aber im Gegensatz zu den Heilsversprechen z.B. des Christentums (der Einfachheit halber beschränke ich mich auf dieses Beispiel) ist das doch ein äußerst bescheidenes und vor allem realistisches Ziel. Eine humanistische Eschatologie oder eine humanistische Apokalypse gibt es nicht. Die (Zukunfts-)Perspektive beider Weltanschauungen scheint mir in diesem Punkt ziemlich stark voneinander abzuweichen.

2) Das Christentum ist oder war eine Offenbarungsreligion. Es wurde also davon ausgegangen, dass eine unumstößliche Wahrheit mit zeitloser Gültigkeit "offenbart" wurde. Moderne Humanisten versuchen dagegen nach eigenem Bekunden, wissenschaftliche Erkenntnisse in ihr Weltbild zu integrieren. Das Weltbild eines Christen ist also, sofern er die christliche Lehre ernstnimmt, eher statisch, während das eines modernen Humanisten dynamisch ist oder sein sollte (Deine Kritik verstehe ich dahingehend, dass die Integration neuer Erkenntnisse in der Praxis an gewissen Punkten abbricht, z.B. beim Menschenbild.)
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step
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Beitrag(#815734) Verfasst am: 11.09.2007, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Tapuak hat folgendes geschrieben:
1) Ich würde den Humanismus nicht als Heilsideologie interpretieren. Er hat vielleicht den Anspruch, einen Beitrag zu einem besseren Zusammenleben zu leisten. Aber im Gegensatz zu den Heilsversprechen z.B. des Christentums (der Einfachheit halber beschränke ich mich auf dieses Beispiel) ist das doch ein äußerst bescheidenes und vor allem realistisches Ziel. Eine humanistische Eschatologie oder eine humanistische Apokalypse gibt es nicht. Die (Zukunfts-)Perspektive beider Weltanschauungen scheint mir in diesem Punkt ziemlich stark voneinander abzuweichen.

Da stimme ich zu. Vielleicht ist "transdzendental" übertrieben, es ging mir um die Kombination aus metaphysischen und idealistischen Elementen.

Tapuak hat folgendes geschrieben:
2) Das Christentum ist oder war eine Offenbarungsreligion. Es wurde also davon ausgegangen, dass eine unumstößliche Wahrheit mit zeitloser Gültigkeit "offenbart" wurde. Moderne Humanisten versuchen dagegen nach eigenem Bekunden, wissenschaftliche Erkenntnisse in ihr Weltbild zu integrieren. Das Weltbild eines Christen ist also, sofern er die christliche Lehre ernstnimmt, eher statisch, während das eines modernen Humanisten dynamisch ist oder sein sollte (Deine Kritik verstehe ich dahingehend, dass die Integration neuer Erkenntnisse in der Praxis an gewissen Punkten abbricht, z.B. beim Menschenbild.)

Genau auf Letzteres hatte ich angespielt. Auch das christliche Weltbild erreicht seinen statischen Punkt nur je nach Fundamentalismuslevel irgendwo zwischen der Jungfrauengeburt und nirgendwo. Ein moderner evangelischer Theologe kann möglicherweise mehr ethische Dynamik (hihi) zeigen als ein leidenschaftlicher Humanist.

Nach meinem Verständnis verstehen auch viele Humanisten (im engeren Sinne) gewisse Überzeugungen und Werte als unumstößlich und unverhandelbar, mit zeitloser Gültigkeit, wenn auch natürlich nicht offenbart.

Ich will das wie gesagt nicht überstrapazieren, es ist für mich weniger eine fundamentale Wesensähnlichkeit, als einfch nur ein Kritikpunkt am Humanismus.
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Beitrag(#815739) Verfasst am: 11.09.2007, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tapuak hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aus meiner Sicht enthält der Humanismus im engeren Sinne wesentliche irrationale Aspekte. Zwar werden Götter und Geister entmystifiziert, aber beim Menschen und seiner Seele (oder Person) ist damit Schluß, er wird metaphysisch absolut gesetzt - oft aus der Befürchtung heraus, sonst die gesellschaftlich-moralische Orientierung zu verlieren. Das führt zu tabuähnlicher Ablehnung gezielter Veränderungen, zu Speziezismus usw.

Eine Religion im klassischen Sinne würde ich das nicht nennen, doch aber eine Ideologie mit transzendentalen Aspekten, wenn auch nicht so schlimm wie der Glaube an das Ziel aller Geschichte und die Herrschaft der Arbeiterklasse.

Hm, ganz so kritisch würde ich das nicht sehen. Sofern "Humanismus" tatsächlich eine mystische Verklärung "des Menschen" impliziert, wäre das natürlich in der Tat eine Parallele zu vielen Religionen. Dagegen mal schnell zwei Unterschiede:

1) Ich würde den Humanismus nicht als Heilsideologie interpretieren. Er hat vielleicht den Anspruch, einen Beitrag zu einem besseren Zusammenleben zu leisten. Aber im Gegensatz zu den Heilsversprechen z.B. des Christentums (der Einfachheit halber beschränke ich mich auf dieses Beispiel) ist das doch ein äußerst bescheidenes und vor allem realistisches Ziel. Eine humanistische Eschatologie oder eine humanistische Apokalypse gibt es nicht. Die (Zukunfts-)Perspektive beider Weltanschauungen scheint mir in diesem Punkt ziemlich stark voneinander abzuweichen.

2) Das Christentum ist oder war eine Offenbarungsreligion. Es wurde also davon ausgegangen, dass eine unumstößliche Wahrheit mit zeitloser Gültigkeit "offenbart" wurde. Moderne Humanisten versuchen dagegen nach eigenem Bekunden, wissenschaftliche Erkenntnisse in ihr Weltbild zu integrieren. Das Weltbild eines Christen ist also, sofern er die christliche Lehre ernstnimmt, eher statisch, während das eines modernen Humanisten dynamisch ist oder sein sollte (Deine Kritik verstehe ich dahingehend, dass die Integration neuer Erkenntnisse in der Praxis an gewissen Punkten abbricht, z.B. beim Menschenbild.)


mit dieser sehr gut ausformulierten abgrenzung des modernen (bzw evolutionären) humanismus zu religion (in diesem fall christentum) erkennt man auch die unterschiede zu totalitären ideologien wie faschismus oder stalinismus.
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