Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
|
(#824697) Verfasst am: 23.09.2007, 23:31 Titel: Atheismus und die Soziale Frage |
|
|
In heutigen Zeiten äußern sich auf der außerparlamentarischen Ebene neben den Sozialverbänden gerade die Kirchen zur wachsenden Armut in Deutschland und nehmen direkten Einfluß auf die polit. Entscheidungsträger. Kirchen wollen Identität, Solidarität und Gemeinsamkeit stiften.
Welchen Beitrag kann der Atheismus zur Lösung der sozialen Probleme: Fragmentierung der Gesellschaft, Kinderarmut, Altersarmut, Armut trotz Arbeit, mangelnde Bürgerbeteiligung an polit. Entscheidungsprozessen, Militarisierung der Innenpolitik und zunhemend kriegerisch-aggressiver Außenpolitik leisten?
|
|
Nach oben |
|
 |
Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
|
(#824703) Verfasst am: 23.09.2007, 23:37 Titel: |
|
|
Keinen.
Was damit zusammenhängt, dass es sich beim Atheismus um keine gesellschaftliche oder politische Bewegung handelt, sondern nur um die Beschreibung der Tatsache, das jemand nicht an einen Gott glaubt.
Ich glaube, das wurde hier auch schon einmal thematisiert.
Und zwar in gefühlten 1000 Threads.
|
|
Nach oben |
|
 |
Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
|
(#824706) Verfasst am: 23.09.2007, 23:43 Titel: Re: Atheismus und die Soziale Frage |
|
|
wasistreal hat folgendes geschrieben: |
Welchen Beitrag kann der Atheismus zur Lösung der sozialen Probleme: Fragmentierung der Gesellschaft, Kinderarmut, Altersarmut, Armut trotz Arbeit, mangelnde Bürgerbeteiligung an polit. Entscheidungsprozessen, Militarisierung der Innenpolitik und zunhemend kriegerisch-aggressiver Außenpolitik leisten? |
Sonderbare Frage - der Atheismus kann keinen Beitrag leisten. Seit wann sind Negationen von falschen Vorstellungen ein Sozial,- bzw. Politprogramm?
|
|
Nach oben |
|
 |
Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
|
(#824710) Verfasst am: 23.09.2007, 23:49 Titel: Re: Atheismus und die Soziale Frage |
|
|
wasistreal hat folgendes geschrieben: | Kirchen wollen Identität, Solidarität und Gemeinsamkeit stiften. |
Genau; Identität, Solidarität und Gemeinschaft mit der Kirche.
PS: Hat gestern einer von euch das Wort zu Sonntag gesehen?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
|
|
Nach oben |
|
 |
narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
|
(#824713) Verfasst am: 23.09.2007, 23:52 Titel: |
|
|
Die Deutschen Bischöfe haben sich einen Hirtenbrief von der INSM schreiben lassen.
|
|
Nach oben |
|
 |
musikdusche reflektierender User
Anmeldungsdatum: 29.05.2006 Beiträge: 896
Wohnort: Düsseldorf
|
(#824751) Verfasst am: 24.09.2007, 01:13 Titel: |
|
|
Zoff hat folgendes geschrieben: | Keinen. [...]
Ich glaube, das wurde hier auch schon einmal thematisiert.
Und zwar in gefühlten 1000 Threads. |
Und es sind auch 1000 mal die gleichen - zwar richtigen - aber unbefriedigenden Antworten gekommen. Bei solchen Fragen ersetze ich gerne das Wort "Atheismus" durch "Humanismus". Damit ergibt das alles viel mehr Sinn. Und die Antwort wird aufeinmal nicht mehr so schwierig:
Welchen Beitrag kann also Humanismus zur Lösung der sozialen Probleme leisten? Einen Großen - schließlich steht der Mensch dort im Mittelpunkt. Das klappt allerdings nur, wenn sich die Humanisten mal ein bissel mehr zusammenrotten und organisieren.
_________________ Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn Andere ihn begehen. (Lichtenberg)
|
|
Nach oben |
|
 |
wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
|
(#824757) Verfasst am: 24.09.2007, 01:24 Titel: |
|
|
Zoff hat folgendes geschrieben: | Keinen.
Was damit zusammenhängt, dass es sich beim Atheismus um keine gesellschaftliche oder politische Bewegung handelt, sondern nur um die Beschreibung der Tatsache, das jemand nicht an einen Gott glaubt.
Ich glaube, das wurde hier auch schon einmal thematisiert.
Und zwar in gefühlten 1000 Threads. |
Einige träumen doch davon, eine gesellschaftliche Bewegung entstehen zu lassen, und fühlen sich durch Dawkins ermuntert, sich mit anderen zusammenzuschließen. Zu welchem Zweck?
|
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#824766) Verfasst am: 24.09.2007, 01:50 Titel: |
|
|
wasistreal hat folgendes geschrieben: | Zu welchem Zweck? |
Ehrlichkeit. Wer nicht an Gott glaubt, soll das ehrlich sagen können, ohne z.B. dadurch seine Chance verspielt zu haben, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
|
(#824784) Verfasst am: 24.09.2007, 07:30 Titel: |
|
|
Wenn ich mir einen rostigen Nasgel aus dem Bein nehmen lasse, womit soll ich den dann ersetzen?
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
|
|
Nach oben |
|
 |
Daedalus80 unkreationistischer Ingenieurstudent
Anmeldungsdatum: 08.04.2007 Beiträge: 33
Wohnort: Magdeburg
|
(#824803) Verfasst am: 24.09.2007, 09:46 Titel: |
|
|
wasistreal hat folgendes geschrieben: |
Einige träumen doch davon, eine gesellschaftliche Bewegung entstehen zu lassen, und fühlen sich durch Dawkins ermuntert, sich mit anderen zusammenzuschließen. Zu welchem Zweck? |
Nicht Atheismus mit Humanismus verwechseln. Diese beiden Lebenseinstellungen überlappen sich in der Mehrheit der Anhänger, das muss aber nicht zwangsläufig so sein.
Atheisten sind oft Humanisten, weil sie es einfach als beste und vernünftigste Lebenseinstellung ansehen. Dazu kommen noch natürlich entstandene Empfindungen wie Gewissen und Mitgefühl. Wer dann noch das Gefühl hat, sich nützlich machen zu müssen, wird sich unter anderem sozial engagieren.
In den Religionen wird soziales Engagement mit einem jenseitigen Leckerlie forciert, hat also einen egoistischeren Hintergrund. Die "direkte Belohnung" als Triebkraft für Hilfsbereitschaft sollte nicht Teil des modernen Lebens sein.
Würden gläubige Menschen auch dann noch sozial nützliche Aufgaben verrichten, wenn sie dafür keine Belohnung erwarten könnten? Ohne göttlichen Bezug, sondern nur von Mensch zu Mensch? Das ist doch die eigentlich interessante Frage.
_________________ "Selbst auf dem höchsten Thron der Welt sitzen wir nur auf unserem Arsch."
(Montaigne)
|
|
Nach oben |
|
 |
Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
|
(#824808) Verfasst am: 24.09.2007, 10:03 Titel: |
|
|
Daedalus80 hat folgendes geschrieben: |
Würden gläubige Menschen auch dann noch sozial nützliche Aufgaben verrichten, wenn sie dafür keine Belohnung erwarten könnten? Ohne göttlichen Bezug, sondern nur von Mensch zu Mensch? Das ist doch die eigentlich interessante Frage. |
Gibt es sicherlich auch. Das sind jene Christen, die im Sinne der Bergpredigt denken, fühlen und handeln.
Es ist auffallend, dass in Heimen mit geistig Schwerstbehinderten, oftmals christliche Menschen tätig sind. Es ist sicherlich nicht so, dass deren Engagement nur einem Himmelslohn geschuldet ist.
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#824819) Verfasst am: 24.09.2007, 10:18 Titel: Re: Atheismus und die Soziale Frage |
|
|
wasistreal hat folgendes geschrieben: | In heutigen Zeiten äußern sich auf der außerparlamentarischen Ebene neben den Sozialverbänden gerade die Kirchen zur wachsenden Armut in Deutschland und nehmen direkten Einfluß auf die polit. Entscheidungsträger. Kirchen wollen Identität, Solidarität und Gemeinsamkeit stiften.
Welchen Beitrag kann der Atheismus zur Lösung der sozialen Probleme: Fragmentierung der Gesellschaft, Kinderarmut, Altersarmut, Armut trotz Arbeit, mangelnde Bürgerbeteiligung an polit. Entscheidungsprozessen, Militarisierung der Innenpolitik und zunhemend kriegerisch-aggressiver Außenpolitik leisten? |
Keinen, das ist Sache der Sozialpolitik.
Natürlich können sich auch Atheisten hinstellen und sagen, wie schlimm das alles ist. Genug tun es auch.
Aber warum sollten sie das ausdrücklich als Atheisten tun und nicht einfach nur als Menschen?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
Daedalus80 unkreationistischer Ingenieurstudent
Anmeldungsdatum: 08.04.2007 Beiträge: 33
Wohnort: Magdeburg
|
(#824827) Verfasst am: 24.09.2007, 10:33 Titel: |
|
|
Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Gibt es sicherlich auch. Das sind jene Christen, die im Sinne der Bergpredigt denken, fühlen und handeln.
Es ist auffallend, dass in Heimen mit geistig Schwerstbehinderten, oftmals christliche Menschen tätig sind. Es ist sicherlich nicht so, dass deren Engagement nur einem Himmelslohn geschuldet ist. |
Das ist richtig. Aber diese Menschen, die aus einem inneren, durchaus natürlichen Antrieb heraus handeln, benötigen kein machtpolitisches Erstarken der Kirche, um ihre Aufgabe erfüllen zu können.
Solche Menschen sind meiner Erfahrung nach selten Fundis oder Lobbyisten, die stets und ständig auf althergebrachte "Werte" pochen oder behaupten würden, "Werte" seine unabdingbar für Mitgefühl.
Und in den meisten Fällen haben sie auch ein eher, naja "lückenhaftes" Verständnis von der glaubensweisenden Schrift.
Wie sagte Steven Weinberg doch...
"Religion ist eine Beleidigung für die menschliche Würde. Mit oder ohne sie würden gute Menschen gutes tun und schlechte Menschen schlechtes. Aber damit gute Menschen schlechtes tun, dafür braucht es Religion."
_________________ "Selbst auf dem höchsten Thron der Welt sitzen wir nur auf unserem Arsch."
(Montaigne)
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
|
(#824840) Verfasst am: 24.09.2007, 11:16 Titel: Re: Atheismus und die Soziale Frage |
|
|
wasistreal hat folgendes geschrieben: | Welchen Beitrag <s>kann der Atheismus</s> können Atheisten zur Lösung der sozialen Probleme: Fragmentierung der Gesellschaft, Kinderarmut, Altersarmut, Armut trotz Arbeit, mangelnde Bürgerbeteiligung an polit. Entscheidungsprozessen, Militarisierung der Innenpolitik und zunhemend kriegerisch-aggressiver Außenpolitik leisten? |
Kommt darauf an. Wenn Atheisten sich weiterhin auf Religionskritik beschränken und auf allgemeinere Kritik an den besehenden Verhältnissen verzichten, dann keinen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 24.09.2007, 13:24, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
|
(#824844) Verfasst am: 24.09.2007, 11:24 Titel: Re: Atheismus und die Soziale Frage |
|
|
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | Welchen Beitrag kann der Atheismus zur Lösung der sozialen Probleme: Fragmentierung der Gesellschaft, Kinderarmut, Altersarmut, Armut trotz Arbeit, mangelnde Bürgerbeteiligung an polit. Entscheidungsprozessen, Militarisierung der Innenpolitik und zunhemend kriegerisch-aggressiver Außenpolitik leisten? |
Kommt darauf an. Wenn Atheisten sich weiterhin auf Religionskritik beschränken und auf allgemeinere Kritik an den besehenden Verhältnissen verzichten, dann keinen. |
allgemeine Kritik an den bestehenden Verhältnissen ist doch unabhängig von Glauben oder Nichtglauben, oder was meinst du damit?
Atheisten können ganz genauso viel Beitrag für die Lösung der obengenannten Probleme leisten wie jeder andere. Der Atheismus nicht.
|
|
Nach oben |
|
 |
wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
|
(#824858) Verfasst am: 24.09.2007, 11:54 Titel: |
|
|
Aus den bisherigen Beiträgen könnte man schließen, Atheismus sei "nur" eine Verneinung des "Glaubens an einen Gott" und an sich unpolitisch. Ist dem so?
Viele Menschen sind nicht gläubig, bezeichnen sich aber dennoch nicht als Atheist. Ginge es um erkenntnistheoretische Aspekte, könnte man sich auch als Idealist, Rationalist, Materialist usw. bezeichnen; ginge es um die Einstellung zum Menschen, würde Humanist, Nationalist o.ä. in Frage kommen. Warum definieren sich dann Menschen als Atheisten?
Ein zweiter Aspekt: Kirchen beziehen Stellung zur Sozialen Frage, obwohl auch sie sich als unpolitisch bezeichnen, und wirken hier auf eine solidarisch-humanistische Gesellschaft hin. Atheisten beziehen oftmals offen Stellung gegen Kirchen, und nicht in gleichem Maße Stellung für positive Werte des Umgangs. Entsteht hier ein falscher Eindruck?
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
|
(#824861) Verfasst am: 24.09.2007, 12:02 Titel: Re: Atheismus und die Soziale Frage |
|
|
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Atheisten können ganz genauso viel Beitrag für die Lösung der obengenannten Probleme leisten wie jeder andere. Der Atheismus nicht. |
Natürlich. Wenn ich wüsste, wie man Text hier im Forum durchgestrichen anzeigen lässt, hätte ich bereits in dem Zitat von wasistreal seine ursprüngliche Phrase "der Atheismus" durchgestrichen und daneben in einer anderen Farbe "Atheisten" geschrieben. Es geht hier immer nur um atheistische Personen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
|
(#824864) Verfasst am: 24.09.2007, 12:06 Titel: |
|
|
wasistreal hat folgendes geschrieben: | Aus den bisherigen Beiträgen könnte man schließen, Atheismus sei "nur" eine Verneinung des "Glaubens an einen Gott" und an sich unpolitisch. Ist dem so? |
Fast. Atheismus lässt nicht auf bestimmte politische Einstellungen schließen. Außer vielleicht auf Säkularismus. Aber jedenfalls nicht bezüglich der sozialen Frage.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
|
(#824867) Verfasst am: 24.09.2007, 12:14 Titel: |
|
|
wasistreal hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | Keinen.
Was damit zusammenhängt, dass es sich beim Atheismus um keine gesellschaftliche oder politische Bewegung handelt, sondern nur um die Beschreibung der Tatsache, das jemand nicht an einen Gott glaubt.
Ich glaube, das wurde hier auch schon einmal thematisiert.
Und zwar in gefühlten 1000 Threads. |
Einige träumen doch davon, eine gesellschaftliche Bewegung entstehen zu lassen, und fühlen sich durch Dawkins ermuntert, sich mit anderen zusammenzuschließen. Zu welchem Zweck? |
Dawkins hat mich zB zu gar nichts ermuntert, im Gegenteil. Die Dawkins-Hype hat mich erst zu einem tendentiellen Gegner der momentanen Bewegung werden lassen. Die Zielsetzung ist aber in etwa das, was Kraner schon gesagt hat. Es ist klar, dass "Bewegungen" heutzutage an Intensität in etwa mit der 68-Bewegung vergleichbar sind, also mit klassischen Bewegungen, die auch üblicherweise mit Bürgerkrieg verbunden sind, hat das wenig bis nichts zu tun. Zudem hat eine atheistische Bewegung einen zusätzlich stark intellektualisierenden Zug. Diese Art Bewegung ist mühselig und zäh und schwer zu motivieren und die ganz Eifrigen, die das Ganze irgendwie mit der französischen Revolution verwechseln, können es einfach nicht schnell genug haben, also lassen sie sich von einem Trommelwirbler, wie Dawkins, mit halbwegs eloquent dahergepöbeltem Gewäsch, vereinzelt auch von schlichtem Blödsinn, willig aufhetzen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
|
(#824871) Verfasst am: 24.09.2007, 12:18 Titel: Re: Atheismus und die Soziale Frage |
|
|
wasistreal hat folgendes geschrieben: | Kirchen wollen Identität, Solidarität und Gemeinsamkeit stiften.
|
Man möchte fragen, warum sie es dann nicht tun? Sie haben ihre Leute doch überall an den Schaltknüppeln der Macht. Wieviele Theologen/Pfaffen sitzen allein im Bundestag? Die Erfahrung lehrt wohl eher, dass es den Kirchen, wie immer, um eigene Interessen - und vielleicht noch die ihrer Mitglieder - geht. Man schaue sich an, wie mit Mitarbeitern kirchlicher Einrichtungen umgegangen wird.
Der Vorteil einer atheistischen Weltsicht ist, dass man eine bzw. im Idealfall möglichst viele ideologische Scheuklappen nicht trägt und somit besser den vielfältigen Problemen gerecht werden kann. Ob man im Einzelfall dann tatsächlich die besseren Konzepte hat, hängt nicht mehr davon ab, ob man Atheist ist oder nicht.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
|
|
Nach oben |
|
 |
astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
|
(#824885) Verfasst am: 24.09.2007, 12:38 Titel: Re: Atheismus und die Soziale Frage |
|
|
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Atheisten können ganz genauso viel Beitrag für die Lösung der obengenannten Probleme leisten wie jeder andere. Der Atheismus nicht. |
Natürlich. Wenn ich wüsste, wie man Text hier im Forum durchgestrichen anzeigen lässt, hätte ich bereits in dem Zitat von wasistreal seine ursprüngliche Phrase "der Atheismus" durchgestrichen und daneben in einer anderen Farbe "Atheisten" geschrieben. Es geht hier immer nur um atheistische Personen. |
Guckst du hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=819&postdays=0&postorder=asc&&start=30#28222
|
|
Nach oben |
|
 |
Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
|
(#824898) Verfasst am: 24.09.2007, 13:05 Titel: |
|
|
Atheismus befördert weder Humanität noch opponiert er gegen sie per se.
Nehmen wir mal als Beispiel die Friedensbewegung. In ihr betätigen sich sowohl Christen, als auch Atheisten.
Bormann z.B. war Atheist. Ob ein Mensch sich gegen Gott ausspricht, besagt auf der gesellschaftlichen Ebene zunächst mal garnix.
|
|
Nach oben |
|
 |
astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
|
(#824905) Verfasst am: 24.09.2007, 13:16 Titel: |
|
|
wasistreal hat folgendes geschrieben: |
Ein zweiter Aspekt: Kirchen beziehen Stellung zur Sozialen Frage, obwohl auch sie sich als unpolitisch bezeichnen, und wirken hier auf eine solidarisch-humanistische Gesellschaft hin. Atheisten beziehen oftmals offen Stellung gegen Kirchen, und nicht in gleichem Maße Stellung für positive Werte des Umgangs. Entsteht hier ein falscher Eindruck? |
So, was ist denn eine solidarisch-humanistische Gesellschaft nach deiner Ansicht? Ist das eine in der Homosexuelle zu diskriminiert werden, oder in der Leute, die für kirchliche Einrichtungen arbeiten, entlassen werden, deren Familienstand nicht genehm ist?
Und was sind denn das für positive Werte des Umgangs, die Atheisten nicht vertreten, nenn bitte mal Beispiele.
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
|
(#824908) Verfasst am: 24.09.2007, 13:25 Titel: Re: Atheismus und die Soziale Frage |
|
|
Danke.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#824918) Verfasst am: 24.09.2007, 13:50 Titel: |
|
|
Semnon hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | Keinen.
Was damit zusammenhängt, dass es sich beim Atheismus um keine gesellschaftliche oder politische Bewegung handelt, sondern nur um die Beschreibung der Tatsache, das jemand nicht an einen Gott glaubt.
Ich glaube, das wurde hier auch schon einmal thematisiert.
Und zwar in gefühlten 1000 Threads. |
Einige träumen doch davon, eine gesellschaftliche Bewegung entstehen zu lassen, und fühlen sich durch Dawkins ermuntert, sich mit anderen zusammenzuschließen. Zu welchem Zweck? |
Dawkins hat mich zB zu gar nichts ermuntert, im Gegenteil. Die Dawkins-Hype hat mich erst zu einem tendentiellen Gegner der momentanen Bewegung werden lassen. Die Zielsetzung ist aber in etwa das, was Kraner schon gesagt hat. Es ist klar, dass "Bewegungen" heutzutage an Intensität in etwa mit der 68-Bewegung vergleichbar sind, also mit klassischen Bewegungen, die auch üblicherweise mit Bürgerkrieg verbunden sind, hat das wenig bis nichts zu tun. Zudem hat eine atheistische Bewegung einen zusätzlich stark intellektualisierenden Zug. Diese Art Bewegung ist mühselig und zäh und schwer zu motivieren und die ganz Eifrigen, die das Ganze irgendwie mit der französischen Revolution verwechseln, können es einfach nicht schnell genug haben, also lassen sie sich von einem Trommelwirbler, wie Dawkins, mit halbwegs eloquent dahergepöbeltem Gewäsch, vereinzelt auch von schlichtem Blödsinn, willig aufhetzen. |
Ich suche immer noch, ob da ein Argument versteckt ist.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
|
(#824922) Verfasst am: 24.09.2007, 14:02 Titel: |
|
|
Behauptungen benötigen keine Argumente und die meisten Behauptungen werden auch (gerade in Internetforen) argumentlos formuliert, obwohl man es natürlich anders könnte. zB enthält die implizite Behauptung in
Zitat: | Ich suche immer noch, ob da ein Argument versteckt ist. |
ebenfalls keine argumentative Basis, wodurch sie als Disqualifizierungsversuch sich selbst disqualifiziert. Desweiteren ist es mir unverständlich, wie in diesem Forum die irrige Ansicht wachsen konnte, dass "bitte belegen" voll die Krasse Retour sein soll
Aber bitte: Dawkins geht ja mit seiner Totalerfrassung alles Religiösen bewußt hausieren und gibt vor das für sinnvoll zu halten. Die politischen Rahmenbedingungen zur Zeit (Welt vs Islam+Ammifundis) liefern dann natürlich das Übrige, um einen Bedarf für die Weihe derartiger Atheistenpäpste zu liefern.
|
|
Nach oben |
|
 |
Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
|
(#824924) Verfasst am: 24.09.2007, 14:04 Titel: |
|
|
astarte007 hat folgendes geschrieben: |
So, was ist denn eine solidarisch-humanistische Gesellschaft nach deiner Ansicht? Ist das eine in der Homosexuelle zu diskriminiert werden, oder in der Leute, die für kirchliche Einrichtungen arbeiten, entlassen werden, deren Familienstand nicht genehm ist?
Und was sind denn das für positive Werte des Umgangs, die Atheisten nicht vertreten, nenn bitte mal Beispiele. |
Ich sprach von Einzelchristen, gemeint sind auch einzelne Pfarrer, besonders solche aus dem protestantischen Lager.
Kenne privat Atheisten, die nix mit Humanität am Hut haben.
In der stalinschen SU gab`s ne jede Menge Atheisten, die ohne langes Federlesen Menschen an die Wand stellten, so z.B. die Troikas und die waren fast immer gottlos. Also, A. schützt zunächst mal vor garnix.
|
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#824925) Verfasst am: 24.09.2007, 14:05 Titel: |
|
|
Semnon hat folgendes geschrieben: | Die politischen Rahmenbedingungen zur Zeit (Welt vs Islam+Ammifundis) liefern dann natürlich das Übrige, um einen Bedarf für die Weihe derartiger Atheistenpäpste zu liefern. |
Dich stört doch nur, dass es nicht um Dich geht.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
|
(#824928) Verfasst am: 24.09.2007, 14:09 Titel: |
|
|
Kramer hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Die politischen Rahmenbedingungen zur Zeit (Welt vs Islam+Ammifundis) liefern dann natürlich das Übrige, um einen Bedarf für die Weihe derartiger Atheistenpäpste zu liefern. |
Dich stört doch nur, dass es nicht um Dich geht. |
Wenn ich berühmt werden wollte, würde ich nicht anonym im FGH rumwüten. Aber ganz falsch ist es nicht: Der Antipapst Dawkins uniformiert die inneratheistischen Meinungs-Strukturen und macht es daher Einzelmeinungen schwieriger, gehört und diskutiert zu werden, was ich so direkt erlebe.
|
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#824932) Verfasst am: 24.09.2007, 14:17 Titel: |
|
|
Semnon hat folgendes geschrieben: | Der Antipapst Dawkins uniformiert die inneratheistischen Meinungs-Strukturen und macht es daher Einzelmeinungen schwieriger, gehört und diskutiert zu werden, was ich so direkt erlebe. |
Aber sonst geht es Dir gut?
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
|