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Abbrechung mit den 68ern
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#844047) Verfasst am: 22.10.2007, 16:13    Titel: Abbrechung mit den 68ern Antworten mit Zitat

Ist eine Abbrechnung nötig? Wenn ja, warum und wie? Hassen die 68er sich wirklich selbst? Hassen sie Deutschland? Wie passt das zum Altruismus?

Anlass zu dieser Frage ist folgender Artikel:
http://www.welt.de/politik/article1287116/Kai_Diekmanns_Abrechnung_mit_den_68ern_.html

"Der Epochenbruch von 1968 habe in Deutschland eine seltsame Form des Frömmlers in die gesellschaftlichen Schaltzentren gebracht, schreibt "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann in seinem neuen Buch. Auf WELT ONLINE erklärt er, warum er "Gutmenschen" für weltfremd hält und vor ihrem Selbsthass warnt.(...)Wer auf das Menschenbild unserer Landsleute blickt, die seit Jahrzehnten dieses Land in Politik, Gesellschaft, Medien und Verwaltung wesentlich geprägt haben, kann gelegentlich verzweifeln. Woher kommt diese altruistische Frömmelei an der Grenze zur Selbstverleugnung, der mangelnde Sinn für Konfliktpotenziale und die Interessen des eigenen Landes? Jedes andere Land des Westens, ob England, die Schweiz, Österreich, Italien, die USA oder Kanada, weiß um die Attraktivität seines Lebensstandards und seiner Freiheiten für Bewohner weniger glücklicher Regionen – und dass viele dieser Bewohner, für die Hungersnöte, Epidemien und Kriege tägliche Realität sind, alles tun würden, um in den Genuss dieses Lebens zu kommen.(...)"

Ich werte hier bewußt nicht. Erstmal abwarten. Was haltet ihr von Diekmanns Aussagen?
_________________
"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#844048) Verfasst am: 22.10.2007, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Kai Diekmann?



Ist das nicht der, der sich sein Gehirn hat rausnehmen lassen, um damit seinen Schwanz verlängern zu lassen? Oder so. Hat aber wohl nicht so viel gebracht, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Zu dem, was er geschrieben hat, kann ich nichts sagen. Ich sehe da keinen Inhalt. Was anders hätte auch gewundert. Bei der Vorgeschichte.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#844050) Verfasst am: 22.10.2007, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Zu dem, was er geschrieben hat, kann ich nichts sagen. Ich sehe da keinen Inhalt. Was anders hätte auch gewundert. Bei der Vorgeschichte.


Offensichtlich ein Buch für BILD-Leser. Aber gibt es überhaupt einen Markt für so ein Buch? Lesen Bild-Leser ganze Bücher? Am Kopf kratzen
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#844052) Verfasst am: 22.10.2007, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Zu dem, was er geschrieben hat, kann ich nichts sagen. Ich sehe da keinen Inhalt. Was anders hätte auch gewundert. Bei der Vorgeschichte.


Offensichtlich ein Buch für BILD-Leser. Aber gibt es überhaupt einen Markt für so ein Buch? Lesen Bild-Leser ganze Bücher? Am Kopf kratzen


Sind wahrscheinlich pro Seite nur Schlagzeilen drin. An das Format kann man sich aber bestimmt gewöhnen.

Ich bin übrigens Jahrgang '64 und vier Jahre weniger voll Hass. Gildet dat?
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#844053) Verfasst am: 22.10.2007, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Kai Diekmann?



Ist das nicht der, der sich sein Gehirn hat rausnehmen lassen, um damit seinen Schwanz verlängern zu lassen? Oder so. Hat aber wohl nicht so viel gebracht, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Zu dem, was er geschrieben hat, kann ich nichts sagen. Ich sehe da keinen Inhalt. Was anders hätte auch gewundert. Bei der Vorgeschichte.


EingeBILDete Meinung, die aber leider mehr Leute erreicht als es lieb ist. Ich stimme Dir in der Person zwar einigermaßen zu, aber mir ging es jetzt eigentlich um die Sache. Also abgesehen von der Person die die Thesen aufstellt, was haltet Ihr von den Thesen selbst?

Ich habe einen netten Song von Peter Licht hierzu gefunden (den kann ich sehr empfehlen...besonders das Album "Lieder vom Ende des Kapitalismus):

"Ihr lieben Achtundsechziger
Ihr lieben Achtundsechziger
Ihr lieben Achtundsechziger
Danke für Alles - Ihr dürft gehn

Ihr lieben Achtundsechziger
Ihr lieben Achtundsechziger
Jedes Böhnchen marschiert durch ein Institutiönchen
Danke für Alles - Ihr dürft jetzt gehn

Aber bitte ruft uns
Aber bitte ruft uns
Aber bitte ruft uns nicht an

Und macht euch noch eine schöne Zeit
Und erzählt euch untereinander wie das alles so war
Ihr könnt auch einen Dia-Abend machen
Einen Dia-Abend von der Revolution
Und da sitzt ihr dann alle
Und erzählt euch untereinander wie das alles so war
Bildet Netzwerke für eure Dia-Abende!

Aber bitte ruft uns
Aber bitte ruft uns
Aber bitte ruft uns nicht an

Ihr könnt euch auch eure Poesie-Alben zeigen
Aus den tollen Tagen
Oder eure alten Hosen
Ihr könnt machen was ihr wollt
Ihr habt euch ja befreit
Ja ihr habt euch befreit

Aber bitte ruft uns
Aber bitte ruft uns
Aber bitte ruft uns nicht an

Wir rufen an
Vielleicht rufen wir an

Wir rufen an
Vielleicht rufen wir an

Wir rufen an
Vielleicht rufen wir an

Wir rufen an
Vielleicht rufen wir an

Wir rufen an
Vielleicht rufen wir an

Vielleicht..." (Peter Licht)
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#844055) Verfasst am: 22.10.2007, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Zu dem, was er geschrieben hat, kann ich nichts sagen. Ich sehe da keinen Inhalt. Was anders hätte auch gewundert. Bei der Vorgeschichte.


Offensichtlich ein Buch für BILD-Leser. Aber gibt es überhaupt einen Markt für so ein Buch? Lesen Bild-Leser ganze Bücher? Am Kopf kratzen


Sind wahrscheinlich pro Seite nur Schlagzeilen drin. An das Format kann man sich aber bestimmt gewöhnen.

Ich bin übrigens Jahrgang '64 und vier Jahre weniger voll Hass. Gildet dat?


Gilt. Knapp daneben ist auch vorbei.
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#844056) Verfasst am: 22.10.2007, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Zu dem, was er geschrieben hat, kann ich nichts sagen. Ich sehe da keinen Inhalt. Was anders hätte auch gewundert. Bei der Vorgeschichte.


Offensichtlich ein Buch für BILD-Leser. Aber gibt es überhaupt einen Markt für so ein Buch? Lesen Bild-Leser ganze Bücher? Am Kopf kratzen


Sind wahrscheinlich pro Seite nur Schlagzeilen drin. An das Format kann man sich aber bestimmt gewöhnen.

Ich bin übrigens Jahrgang '64 und vier Jahre weniger voll Hass. Gildet dat?


Gilt. Knapp daneben ist auch vorbei.


Du meinst also, ich brauche das Buch nicht lesen. Hast du es dir gekauft? zynisches Grinsen
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#844057) Verfasst am: 22.10.2007, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Zu dem, was er geschrieben hat, kann ich nichts sagen. Ich sehe da keinen Inhalt. Was anders hätte auch gewundert. Bei der Vorgeschichte.


Offensichtlich ein Buch für BILD-Leser. Aber gibt es überhaupt einen Markt für so ein Buch? Lesen Bild-Leser ganze Bücher? Am Kopf kratzen


Sind wahrscheinlich pro Seite nur Schlagzeilen drin. An das Format kann man sich aber bestimmt gewöhnen.

Ich bin übrigens Jahrgang '64 und vier Jahre weniger voll Hass. Gildet dat?


Gilt. Knapp daneben ist auch vorbei.


Du meinst also, ich brauche das Buch nicht lesen. Hast du es dir gekauft? zynisches Grinsen


Wozu kaufen? Mir reicht es völlig aus, Deine Rezensionen im FGH zu lesen.
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#844060) Verfasst am: 22.10.2007, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Diekmann liegt schon dumm daneben, wenn er so pauschal von "dem 68er" faselt und damit offenbar alle meint, die heute über 50 sind und irgendwie links, pazifistisch oder bildfern denken.

Ja, wo sind sie denn, die 68er? (Und wer rechnet sich selbst nicht alles dazu, obwohl er nie "dabei" war?)

Der eine heute ein ausgebrannter Lehrer, der Dienst nach Vorschrift macht und die eigenen Kinder mit antiautoritär-gleichgültiger Erziehung verkorkst hat;
Der nächste längst als Sprecher der Ärztekammer oder als Politiker (.... selbst einfügen...) im Establishment und mit seiner "wilden Zeit" kokettierend.
Und dazwischen sämtliche Spielarten von Menschen, denen lediglich gemeinsam ist, dass sie die muffige Gesellschaft der 50er und frühen 60er nicht mehr ertragen haben, ebenso wie das verlogene Schweigen ihrer Eltern zur Nazizeit.
Wenn man ein Land sehen will, in dem es diese Bewegung nicht gab, dann schaue man sich z.B. mal die DDR der 80er Jahre an. Außer FKK und hoher Scheidungsquote wars dort noch genauso muffig wie bei uns in den 60ern.
Und in vielen anderen westlichen Gesellschaften gabs diese Bewegung genauso, ob nun Frankreich oder die Niederlande.
Diekmann spinnt also, aber er arbeitet ja auch für eine Ekel-Zeitung, da darf er das.
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#844061) Verfasst am: 22.10.2007, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Wozu kaufen? Mir reicht es völlig aus, Deine Rezensionen im FGH zu lesen.


Du bist ja schnell zu befriedigen. Lachen
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#844062) Verfasst am: 22.10.2007, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Celsus-2006 hat folgendes geschrieben:
Diekmann liegt schon dumm daneben, wenn er so pauschal von "dem 68er" faselt und damit offenbar alle meint, die heute über 50 sind und irgendwie links, pazifistisch oder bildfern denken.


Wieso denn? Das passt doch genau ins Bild. Die Bildzeitung (inkl. Chef) befriedigt die Ansprüche schlichter Gemüter, alles schwarz/weiß sehen zu wollen. Die sind mit "Literatur" dieser Art sehr schnell zufriedenzustellen. Und wenn dem jemand widerspricht, gehört er gleich zur Gegenseite. Schau dich mal hier im Forum um bei den entsprechenden Spezis: so einfach ist die Welt.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#844063) Verfasst am: 22.10.2007, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde, also so rein optisch, würden der Kai und die Eva ein echt gutes Paar abgeben. Also gezz nur optisch, ne.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#844073) Verfasst am: 22.10.2007, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, wenn wir dann vom OT-Bashing mal runtergekommen sind...formulieren wir die Eingangsfrage doch einfach mal um: Was ist die 68er-Generation überhaupt, was hat sie bewirkt und kann man überhaupt von einem Epochenbruch sprechen?
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N. Erv
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Anmeldungsdatum: 04.07.2007
Beiträge: 43

Beitrag(#844093) Verfasst am: 22.10.2007, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat aus dem verlinkten Welt-Online-Text: "Man kann Achtundsechzig, also dem Epochenbruch der deutschen Gesellschaft in Richtung Egozentrik, Mittelmaß und Faulheit, vieles vorwerfen. ... " Das reicht eigentlich, (unterstellt, dass die Zusammenfassung in der WELT korekt ist), um das Buch als oberflächlich abzuwerten.

Das Thema "68er" selbst ist natürlich hochinteressant. Zu diskutieren sicherlich auch im Vergleich zu den Anti-68ern, im Sinne derjenigen, die gleich alt sind und die 68er seit 68 bekämpfen.

Kennt jemand bessere Texte, gleich welcher Richtung, zu dem Thema "68er"?
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#844100) Verfasst am: 22.10.2007, 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Was ist die 68er-Generation überhaupt, was hat sie bewirkt und kann man überhaupt von einem Epochenbruch sprechen?

Ich habe keine Ahnung, was die "68-er Generation" sein soll. Das wird ja nirgends gesagt. Sie wird zwar immer als Buhmann aufgebaut, auf den man dann prächtig eindreschen kann, aber wer dazu gehören soll, sagt keiner. Die "68-er" sind schuld. Das ist so schön einfach und täuscht auch über die komplette Inhaltsleere des Begriffes hinweg. Zu wenig Kinder? Die 68-er sind schuld. Zu viele Kinder? Die 68-er sind schuld. Es regnet? Die 68-er sind schuld. Zuviel Krieg? Die 68-er sind schuld. Zuwenig Krieg? Die 68-er sind schuld. Die Sonne geht unter? Die 68-er sind schuld. Bla, bla, bla, einfach nur hirntotes Gesülze.

So hat man aber bequem für alles und nichts einen Sündenbock. Ich kann nix dafür: die 68-er waren es. Dümmer geht's doch nümmer.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#844106) Verfasst am: 22.10.2007, 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Ok, wenn wir dann vom OT-Bashing mal runtergekommen sind...formulieren wir die Eingangsfrage doch einfach mal um: Was ist die 68er-Generation überhaupt, was hat sie bewirkt und kann man überhaupt von einem Epochenbruch sprechen?


Der Epochenbruch war - sehr verkürzt dargestellt -, dass aus dem der "formalen" FDGO eine inhaltliche, gelebte wurde. Die 68er haben die Kontinuität der deutschen Obrigkeitsgläubigkeit und Autoritätshörigkeit gebrochen. Als Meilenstein darf hier die Spiegel-Affäre herhalten, wo zum ersten Mal klargestellt wurde, dass Presse- und Meinungsfreiheit nicht nur dazu da sind, um auf dem Papier stehen. Die Betonung der persönlichen Freiheitsrechte hat zu einer verstärkten Individualisierung der Gesellschaft (Aufbrechen der Solidaritätsgemeinschaften wie Familie, Kirche, Parteien, Vereine etc.) geführt. Das ist es, was die Anti-68er so vehement beklagen - ohne allerdings anzuerkennen, dass man das eine nicht ohne das andere haben kann. Ich bezweifele, dass Hr. Diekmann seiner Bild-Leserschaft die eierlegende Wollmilchsau präsentieren wird...
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Konstrukt
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Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#844108) Verfasst am: 22.10.2007, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Was ist die 68er-Generation überhaupt, was hat sie bewirkt und kann man überhaupt von einem Epochenbruch sprechen?

Ich habe keine Ahnung, was die "68-er Generation" sein soll. Das wird ja nirgends gesagt. Sie wird zwar immer als Buhmann aufgebaut, auf den man dann prächtig eindreschen kann, aber wer dazu gehören soll, sagt keiner. Die "68-er" sind schuld. Das ist so schön einfach und täuscht auch über die komplette Inhaltsleere des Begriffes hinweg. Zu wenig Kinder? Die 68-er sind schuld. Zu viele Kinder? Die 68-er sind schuld. Es regnet? Die 68-er sind schuld. Zuviel Krieg? Die 68-er sind schuld. Zuwenig Krieg? Die 68-er sind schuld. Die Sonne geht unter? Die 68-er sind schuld. Bla, bla, bla, einfach nur hirntotes Gesülze.

So hat man aber bequem für alles und nichts einen Sündenbock. Ich kann nix dafür: die 68-er waren es. Dümmer geht's doch nümmer.


http://de.wikipedia.org/wiki/68er-Bewegung

...also ganz so herunterspielen würde ich es nun auch wieder nicht, selbst wenn ich Dir zustimme, dass man die 68er nicht zum Sündenbock für alles machen kann.
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Anmeldungsdatum: 19.08.2005
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Beitrag(#844111) Verfasst am: 22.10.2007, 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Ok, wenn wir dann vom OT-Bashing mal runtergekommen sind...formulieren wir die Eingangsfrage doch einfach mal um: Was ist die 68er-Generation überhaupt, was hat sie bewirkt und kann man überhaupt von einem Epochenbruch sprechen?


Der Epochenbruch war - sehr verkürzt dargestellt -, dass aus dem der "formalen" FDGO eine inhaltliche, gelebte wurde. Die 68er haben die Kontinuität der deutschen Obrigkeitsgläubigkeit und Autoritätshörigkeit gebrochen. Als Meilenstein darf hier die Spiegel-Affäre herhalten, wo zum ersten Mal klargestellt wurde, dass Presse- und Meinungsfreiheit nicht nur dazu da sind, um auf dem Papier stehen. Die Betonung der persönlichen Freiheitsrechte hat zu einer verstärkten Individualisierung der Gesellschaft (Aufbrechen der Solidaritätsgemeinschaften wie Familie, Kirche, Parteien, Vereine etc.) geführt.

Nicht zu vergessen die sog. sexuelle Revolution...die auch nichts für die Erfindung der Pille kann. Zustimmung zu Deiner Ausführung.
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#844114) Verfasst am: 22.10.2007, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Kai Diekmann sollte sich mit Eva Herman zusammentun. Mit den Augen rollen
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"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#844115) Verfasst am: 22.10.2007, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Kai Diekmann sollte sich mit Eva Herman zusammentun. Mit den Augen rollen


Ja. Aber nur wegen der Optik. Nur!
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=844063#844063
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#844120) Verfasst am: 22.10.2007, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Die eigentliche Kritik an den 68-ern fehlt sowohl von Dieckmann, als auch von den Usern hier. &8-er steht für Verrat an der Sache, steht für kleinbürgerliches Revoluzzertum, das mal kurz gärt und hyperradikalisiert sich in Szene setzt, um dann mit dem Bürgertum den Burgfrieden zu schließen. Nicht umsonst wurde ja der bekannte Spruch geprägt, der da lautet:"die Kritiker der Elche, sind selber welche."
Außer Pseudoradikalismus und Desperatotum hatten die 68-er auch viel Mist im Kopf. Man denke nur an Rudi Dutschke, der sich auch gern mal mit einem Kreuz bewaffnete und was von der Bergpredigt schwafelte und ansonsten den "Marsch durch die Institutionen" empfahl. Dieser Politclown war immerhin die Symbolfigur der 68-er, die nsch kurzem Happening, Go-Ins, Sit-Ins recht bald bei den Grünen landeten oder aber bei der SPD.
!968/69 waren sie notwendig und wichtig, um Muff und Mief der alten BRD anzugehen und z.T. auch zu beseitigen. Sie hoben die Verdummung durch Bild hervor, waren gegen die undemokratischen Notstandsgesetze, undemokratischer Hochschulgesetze ("unter den Talaren, Muff von 1000 Jahren")
Bekämpften die prüde Sexualmoral, das heuchlerisch-versteckte Nazitum der älteren Deutschen usw.
Ihr Engagement gegen Konsum war dann schon mehr als fragwürdig, da sie ihn grundsätzlich geißelten, wenig später aber selbst tüchtige Konsumenten wurden.
Die Beschäftigung mit den alten 68-ern ist mittlerweile anachronistisch, da von denen schon lange kein zukunftsweisender Impuls mehr ausgeht.
Lassen wir also die Toten ruhen, bzw. lassen wir sie in der Rumpelkammer der Geschichte zurück, sie können dem Hier und Jetzt nichts mehr bieten, das ist lang, lang her, einfach vorbei.
Bleibt noch die abschließende Frage, was ist von den hehren Zielen der 68-er geblieben? Eigentlich nicht vielmehr als ein etwas weniger spießiger Umgang der Menschen untereinander, dazu mehr Entfaltung und Rechte für die Frauen, weniger prüde, kein Familienkult mehr, Heiraterei, offene Erziehungsheime.
Sehr viel mehr ist nicht übriggeblieben.
Diese kleinbürgerlichen Intellektuellen glaubten den Kapitalismus aus den Angeln heben zu können und das ohne Zuhilfenahme der Lohnabhängigen, recht naiv und elitär dazu .
Von der anfänglichen Wolkenschweberei ging`s dann in Richtung Karriere. Die meisten Matadore sind seit Jahren typische Repräsentanten dieses Systems, sofern sie nicht schon in Rente sind. Sehr glücklich
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#844125) Verfasst am: 22.10.2007, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Jede Menge Blabla, aber keine Einordnung in die historische Situation.
Elterngeneration hat die halbe Welt in Brand gesetzt, Kindergeneration sollen nun zuschauen, wie dieselben Arschgesichter in der BRD Karriere machen. Eltern haben grundsätzlich von nichts was mitbekommen, Kinder sollen brav die Generationenlüge schlucken.

Da bin ich doch froh, daß es in Teilen zumindest zum Bruch gekommen ist.
Selbst M Albright hat J. Fischers Antwort auf die Nachfrage, wie das denn nun mit dem Steinewerfen gewesen ist, kapiert.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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tribun
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Anmeldungsdatum: 11.09.2007
Beiträge: 495
Wohnort: Bayern

Beitrag(#844134) Verfasst am: 22.10.2007, 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

Was da im Milieu dieses Blattes für Thesen verfasst werden, das tu ich mir jetzt gar nicht im Detail an.

"Bild - Lass Dir Deine Meinung bilden"

Ich bilde sie mir lieber selber.


Die 68er hatten schon oft einen Hass auf die spießige Gesellschaft der 50er und 60er. Denn das war ja der optimale Verschleierungsapparat für die Dinge, die manche Leute in den 30ern und 40ern getan haben.
Und bei manchen hieß es dann wohl etwas undifferenziert: Die Gesellschaft ist schlecht, aber was ist mit uns? Ist nicht alles einfach schlecht? Und vielleicht auch aus dem Gefühl heraus, die Welt nicht vollständig in ihren revolutionären Vorstellungen umkrempeln zu können, waren ein paar von ihnen frustriert, und haben sich vielleicht manchmal eingebildet, auch sich selber irgendwie nicht zu mögen. Nichts von großer Relevanz.

Später haben sie gemerkt, dass sie doch verschiedenes erreicht haben, und dass an Staat und Gesellschaft nicht alles grundsätzlich schlecht ist. Und dann sind die meisten in der Realität angekommen.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#844198) Verfasst am: 22.10.2007, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Wäre die KPD nicht 1956 verboten worden, hätte es die 68-er Bewegung womöglich nicht gegeben.
Wenn doch, hätte sie auf die, dann andersartige Studentenbewegung, eingewirkt.
Abstruse Begriffe wie z.B. "Establishment" wären dann wohl nicht aus der Taufe gehoben worden, da ja völlig unwissenschaftlich.
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Huckarder
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Anmeldungsdatum: 19.10.2007
Beiträge: 323
Wohnort: Ruhrgebiet

Beitrag(#844542) Verfasst am: 23.10.2007, 12:00    Titel: Mag sein Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Wäre die KPD nicht 1956 verboten worden, hätte es die 68-er Bewegung womöglich nicht gegeben.
Mag sein. Das habe ich so noch gar nicht betrachtet. Ich halte die ´68er Bewegung übrigens auch nicht unbedingt für "links", weder im revolutionären, noch im reformistischen Sinne, auch wenn sie gewisse, positive und emanzipatorische Auswirkungen hatte. Betrachtet man die soziale Herkunft ihrer Akteure, so war es ganz klar eine Bewegung der Kinder des(Groß)bürgertumes, die eine Modernisierung der Gesellschaft herbeiführte, welche positive, aber auch negative Folgen hatte, und die Interessen des Großkapitals nicht grundsätzlich negativ tangierte, da die Gesellschaft liberalisiert und flexibilisiert und so den Erfordernissen der modernen, kapitalistischen Gesellschaft angepasst wurde. Diese Anpassung wäre auch ohne die ´68er- Bewegung erfolgt, nur evtl. etwas langsamer.

Ich wage sogar die These, dass die´68er-Bewegung "der Linken" geschadet hat, da sie letztendlich dazu führte, dass klassische, linke Kernthemen von neuen Themenkomplexen verdrängt wurde. Kampf gegen Castor und für den deutschen Wald statt Klassenkampf sozusagen. Auch die Verankerung linker Parteien, Gruppen, usw. in der Arbeiterklasse wurde geschwächt, es kam zu einer Distanzierung zwischen linken Bewegungen und der Arbeiterschaft.
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#844546) Verfasst am: 23.10.2007, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn schon Peter Hahne und Mattias Mattussek mit den "68ern" "abrechnen", will wohl Kai Diekmann nicht hinanstehen. Ich vermute mal, daß er substanziell nichts anderes zu sagen hat, allenfalls dem Niveau des Bild-Zeitungs-Lesers angepaßtes.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Huckarder
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Beitrag(#844547) Verfasst am: 23.10.2007, 12:11    Titel: Re: Abbrechung mit den 68ern Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Ist eine Abbrechnung nötig? Wenn ja, warum und wie? Hassen die 68er sich wirklich selbst? Hassen sie Deutschland? Wie passt das zum Altruismus?

Anlass zu dieser Frage ist folgender Artikel:
http://www.welt.de/politik/article1287116/Kai_Diekmanns_Abrechnung_mit_den_68ern_.html

"Der Epochenbruch von 1968 habe in Deutschland eine seltsame Form des Frömmlers in die gesellschaftlichen Schaltzentren gebracht, schreibt "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann in seinem neuen Buch. Auf WELT ONLINE erklärt er, warum er "Gutmenschen" für weltfremd hält und vor ihrem Selbsthass warnt.(...)Wer auf das Menschenbild unserer Landsleute blickt, die seit Jahrzehnten dieses Land in Politik, Gesellschaft, Medien und Verwaltung wesentlich geprägt haben, kann gelegentlich verzweifeln. Woher kommt diese altruistische Frömmelei an der Grenze zur Selbstverleugnung, der mangelnde Sinn für Konfliktpotenziale und die Interessen des eigenen Landes? Jedes andere Land des Westens, ob England, die Schweiz, Österreich, Italien, die USA oder Kanada, weiß um die Attraktivität seines Lebensstandards und seiner Freiheiten für Bewohner weniger glücklicher Regionen – und dass viele dieser Bewohner, für die Hungersnöte, Epidemien und Kriege tägliche Realität sind, alles tun würden, um in den Genuss dieses Lebens zu kommen.(...)"

Ich werte hier bewußt nicht. Erstmal abwarten. Was haltet ihr von Diekmanns Aussagen?
Naja, das ist konservative Sosse. Wenn man manchen 68ern DIESBEZÜGLICH was vorwerfen kann, dann wohl eher, dass dank ihnen militärische Aktionen heutzutage heuchlerisch und verlogen mit "antifaschistischen" und pseudoemanzipatorischen Argumenten begründet werden.
Es ist doch lächerlich zu glauben, der Kosovo-Krieg, der Angriff auf Afghanistan, etc. seien aus altruistischen Motiven erfolgt, um den "armen, unterdückten Menschen" dort zu helfen. Es ging vielmehr um knallharte, ökonomische und geopolitische Interessen, nur wurden diese nicht mehr altbacken nationalistisch, sondern zur Abwechslung halt mal antiautoritär-antifaschistisch verbrämt. Sonst wären auch nicht so viele Leute darauf hereingefallen! Traurig Traurig
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Huckarder
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Beitrag(#844551) Verfasst am: 23.10.2007, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Jede Menge Blabla, aber keine Einordnung in die historische Situation.
Elterngeneration hat die halbe Welt in Brand gesetzt
Die Kindergeneration dann nur Serbien und Afghanistan, was ja schon mal eine gewisse Mäßigung darstellt... skeptisch
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Peter H.
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Beitrag(#844568) Verfasst am: 23.10.2007, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

@Huckarder: alles richtig bewertet, ich kann da nur beipflichten. 68-er war eine kleinbürgerlich-antiautoritäre Bewegung, die sich mit linken Parolen und Girlanden schmückten, ein Zierat, den sie auch bald wieder abwarfen, diese Bürgesöhnchen. (u. Töchterchen)
die verquasten Verhältnisse wären auch ohene die 68-er beseitigt worden, halt ein wenig später.
Daher ist es anmaßend von diesen APO-Leutchen, wenn sie sich als große Neuerer anpreisen, bzw. anpriesen.(so z.B. Fischer)
Ja, ja, ein Berg kreiste und ein Mäuslein ward geboren. ("modernes Deutschland") Lachen
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vrolijke
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Beitrag(#844573) Verfasst am: 23.10.2007, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:

1) was ist von den hehren Zielen der 68-er geblieben? Eigentlich nicht vielmehr als ein etwas weniger spießiger Umgang der Menschen untereinander, dazu mehr Entfaltung und Rechte für die Frauen, weniger prüde, kein Familienkult mehr, Heiraterei, offene Erziehungsheime.
Sehr viel mehr ist nicht übriggeblieben.

2) Diese kleinbürgerlichen Intellektuellen glaubten den Kapitalismus aus den Angeln heben zu können und das ohne Zuhilfenahme der Lohnabhängigen, recht naiv und elitär dazu .


1) Gibts ne Revolution die, ohne Blutbäder, mehr zuwege gebracht hat?

2) Die wollten einfach nicht. Du wirst lachen; die wollen das immer noch nicht.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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