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Nietzsche
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#852730) Verfasst am: 04.11.2007, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Das ist jetzt aber ziemlich "schwach".

Dann passt es ja vom Niveau her in den Kontext.


Machs besser.

Nietsche-Freaks haben die Tendenz manchmal ein bisschen beleidigt zu reagieren, wenn man ihren "Meister" als grenzwertigen Denker betrachtet.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#852734) Verfasst am: 04.11.2007, 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Machs besser.

Für dich? Nach dem, was du dir hier bisher so leistest? Ganz sicher nicht.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Nietsche-Freaks haben die Tendenz manchmal ein bisschen beleidigt zu reagieren, wenn man ihren "Meister" als grenzwertigen Denker betrachtet.

Junge, ich bin absolut kein Nietzsche-Anhänger. Ich hab' nur was gegen Unsinn.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#852738) Verfasst am: 04.11.2007, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Machs besser.

Für dich? Nach dem, was du dir hier bisher so leistest? Ganz sicher nicht.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Nietsche-Freaks haben die Tendenz manchmal ein bisschen beleidigt zu reagieren, wenn man ihren "Meister" als grenzwertigen Denker betrachtet.

Junge, ich bin absolut kein Nietzsche-Anhänger. Ich hab' nur was gegen Unsinn.


Was habe ich mir hier geleistet.

Wenn du nicht konkret werden willst, wirst du es wohl nicht können.

Friedrich Nietzsches «Der Antichrist»
Ein philosophisch-historischer Kommentar
Wer Nietzsches Philosophie verstehen will, muss seinen Antichrist (1888) verstehen. Der umfassende Kommentar von Andreas Urs Sommer unternimmt unter Berücksichtigung der von Nietzsche benutzten Quellen eine minutiöse philosophisch-historische Analyse dieses hervorstechenden Werkes. Nietzsche verabschiedet im Antichrist scheinbar sang- und klanglos jene Gedanken, die man als seine «Hauptlehren» anzusprechen gewohnt ist: Von «Ewiger Wiederkunft des Gleichen» ist keine Rede mehr; der «Übermensch» rückt an die Peripherie des Geschehens, während uns der Text in Jesus einen «Typus» vorführt, dem der «Wille zur Macht» vollständig zu fehlen scheint. Dafür redet Der Antichrist einer Züchtung das Wort, die eugenische Anklänge ebensowenig verleugnet wie einen radikalen Antiegalitarismus und Antidemokratismus. Als politische Tendenzschrift gelesen, ist Nietzsches Antichrist ein bedenkliches und gefährliches Buch. Um so dringlicher ist eine genaue Analyse seiner Argumentations- und Verführungsstrategien.

Sommers Antichrist-Kommentar trägt nicht nur zum Verständnis von Nietzsches spätem Philosophieren bei, sondern sucht durch Nietzsches Antichrist auch das moderne Christentum zu verstehen. Denn dieses ist vom Nietzsche-Trauma zutiefst gezeichnet.

Autor
Andreas Urs Sommer, Dr. phil., geb. 1972 in Zofingen (Schweiz), studierte Philosophie, Kirchen- und Dogmengeschichte und Deutsche Literaturwissenschaft in Basel, Göttingen und Freiburg i.Br. Nach seiner Promotion war er als Visiting Fellow an der Princeton University (USA) und an der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel tätig und lehrt heute an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald. Er hat zahlreiche Aufsätze und verschiedene Bücher veröffentlicht u.a. zum 18. Jahrhundert, zu Nietzsche, Franz Overbeck, Albert Schweitzer sowie zur Philosophie des Sammelns.


Ich habe genügend Verweise geliefert, die Verständlich machen, warum Nietzsche als Inspirator der Rassenhygiene betrachtet werden kann.

Ich kann ja noch auf Sloterdijk und seinen Menschenpark verweisen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#852748) Verfasst am: 04.11.2007, 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Was habe ich mir hier geleistet.

Das fragst du noch? Du reihst Zitat an Zitat aneinander, um zu beweisen, dass Nietzsche Rassist war, obwohl das schon lange geklärt ist. Auf Nocquaes Beiträge antwortest du überhaupt nicht. Deine Konstruktion von Zusammenhängen über den Verweis auf persönliche Beziehungen um mehrere Ecken hinweg bringt jeden intelligenten Menschen bestenfalls zum Lachen. Auf diese Weise kann man auch belegen, dass Robert Anton Wilson Stalinist war (Wilson war von Thornley inspiriert, Thornley kannte Oswald, Oswald war kurzzeitig KGB-Agent, etc.) und ähnlichen Bullshit. Keiner, der auch nur irgendwie kritisch denkt, wird sich davon auch nur ein bisschen beeindrucken lassen. Dass Nietzsche bis zu einem gewissen Grad Eugenik-Ideen vertrat, ist ebenfalls bekannt. Und dass er damit maßgeblich (und nicht nur "irgendwie") die Nazi-Ideologie inspiriert hätte, wird von dir entweder immer nur behauptet oder du zitierst irgendwelche "Autoritäten", die das ihrerseits wieder nur behaupten. Sorry, aber wen willst du mit so viel Bullshit beeindrucken? Den Verweis auf Sloterdijk kannst du dir übrigens getrost sparen, er wird dir auch nicht helfen.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#852766) Verfasst am: 04.11.2007, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du lesen würdest,

wäre dir klar, dass ich mit NOCQUAE im wesentlichen einig gehe.
Die Bedeutung von Wagner und Chamberlain als Einflüsse auf Hitler sind unmittelbarer.

Ich habe nicht wie von dir unterstellt irgendeinen Beweis geliefert, dass jemand jemanden kennt der jemanden kennt.

Deinen Wilson.Oswald Schmarren kannst du dir also sparen.
Die von mir verlinkte Nietzsche Anhängerin war Aertztin, Rassehygienikerin und die enge Freundin des führenden Rassehygienikers Deutschlands.

Ich habe, genauso wie andere Wissenschaftler aufgezeigt, dass sich in der Schweiz ein Zirkel von Rassenhygienikern bildete die zum Teil in direkten Kontakt zu Nietzsche standen und eben auch durch Nietzsche beieinflusst, zu den wesentlichen Rassenhygnienikern im 3. Reich wurden.
Dass sich aber diese Rassenhygienischen Ideen nicht nur auf den Nationalsozialimus beschränkten, sondern in der Schweiz und in Schweden noch bis in die 1970er Jahre weiter wirkten.

Und du wirst mir ja nicht erzählen wollen, diese Rassenhygienker der Nachkriegszeit hätten Nietzsche nicht gekannt.

Und seit wann gilt, dass Hitler Nietzsche zitieren musste um von ihm beeinflusst zu sein.

Das Forel, der damals führende Psychiater Europas einen geisteskranken Irren nicht zitierte, heisst nicht, dass er nicht von dessen Rassenschwurbel infisziert war.
Schweizer wissen im allgemeinen sehr genau, wie und wann es besser ist unter dem Radar durchzutauchen.



Ansonsten gilt zu Nietzsche, was schon Jaspers und etliche andere gesagt haben:

Man kann aus dem Steinbruch Nietzsche allles "rausziehen" und auch das Gegenteil von allem.

Dass es aber in den letzten Jahrzehnten Mode wurde, Nietzsche die Kriegsgurgel, den Rassisten, den Frauenverächter vergessen zu wollen, damit man sein eigenes Narrativ, sein eigenes Erzählchen aus im Basteln kann, ist ein Armutszeugnis dieser Philosophen und Adepten.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#852772) Verfasst am: 04.11.2007, 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Wenn du lesen würdest, wäre dir klar, dass ich mit NOCQUAE im wesentlichen einig gehe.

Ach ja. Und was versuchst du dann, mit deinen Nietzsche-Zitaten zu beweisen? Mich deucht, du weisst es selber nicht.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Ich habe nicht wie von dir unterstellt irgendeinen Beweis geliefert, dass jemand jemanden kennt der jemanden kennt. Ich habe, genauso wie andere Wissenschaftler aufgezeigt, dass sich in der Schweiz ein Zirkel von Rassenhygienikern bildete die zum Teil in direkten Kontakt zu Nietzsche standen.

Aha, und wo ist da bitte der Unterschied? Mit den Augen rollen

Agnost hat folgendes geschrieben:
Und du wirst mir ja nicht erzählen wollen, diese Rassenhygienker der Nachkriegszeit hätten Nietzsche nicht gekannt.

Warum sollte ich auch so einen Unfug erzählen? Ich bezweifle nicht die Tatsache, sondern ihre Aussagekraft.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Man kann aus dem Steinbruch Nietzsche allles "rausziehen" und auch das Gegenteil von allem.

Darum geht es nicht. Und was du mit solchen Verschleierungstaktiken erreichen willst, weiss ich nicht und es ist mir ganz ehrlich gesagt auch egal.
Es geht darum, ob Nietzsche historisch als Hauptinspiriationsquelle des Nationalsozialismus gesehen werden kann oder nicht.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Dass es aber in den letzten Jahrzehnten Mode wurde, Nietzsche die Kriegsgurgel, den Rassisten, den Frauenverächter vergessen zu wollen [...]

Das ist nur eine weitere Behauptung von dir, deren Beleg auf sich warten lässt.
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Philipp Wehrli
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 139
Wohnort: Winterthur

Beitrag(#852784) Verfasst am: 04.11.2007, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Philipp Wehrli hat folgendes geschrieben:
Möge mir irgendeiner ein Zitat z. B. von Kant oder von Darwin bringen, dass ähnlich menschenverachtend sind wie ein durchschnittliches Nietzsche Zitat.

Ich entzaubere ja nur ungern die großen Aufklärer, aber Kant war doch ein ziemlich arger Rassist. Man kann sogar behaupten, dass manche seiner Gedanken zum Beispiel für den kolonialistischen Rassismus durchaus von nicht zu unterschätzender Bedeutung waren. Außerdem hat er das zweifelhafte Privileg, der erste gewesen zu sein, der überhaupt den Rassebegriff in dieser Weise auf Menschen angewendet hat. Einer meiner Dozenten meint sogar, dass er quasi der Wegbereiter des modernen westlichen Rassismus gewesen sei - was ich allerdings für etwas übertrieben halte.

http://www.ikp.uni-bonn.de/kant/aa09/407.html

Die Hottentotten haben vielen natürlichen Witz und viele Geschicklichkeit in Ausarbeitung mancher Sachen, die zu ihrem Geräthe gehören. Sie sind ehrlich und sehr keusch, auch gastfrei, aber ihre Unflätigkeit geht über alles. Man riecht sie schon von weitem. Ihre neugebornen Kinder salben sie recht dick mit Kuhmist und legen sie so in die Sonne. Alles muß bei ihnen nach Kuhmist riechen. Läuse haben sie im Überfluß und speisen sie zum Zeitvertreib.

Man kann auch mal den ganzen Text lesen. Kaum ein "Negervolk", das nicht mindestens als "diebisch" bezeichnet wird.

Oder hier wird's noch doller: http://www.ikp.uni-bonn.de/Kant/aa09/316.html

Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Race der Weißen. Die gelben Indianer haben schon ein geringeres Talent. Die Neger sind weit tiefer, und am tiefsten steht ein Theil der amerikanischen Völkerschaften.

Oder sogar:

Die Negers von Afrika haben von der Natur kein Gefühl, welches über das Läppische steigt.
Immanuel Kant: AA II, S. 253, Immanuel Kant: Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen, Darmstadt 1970, S. 880

Man kann auch sicher noch dollere Sachen finden.

Ich will sicher nicht Kants Leistungen auf anderen Bereichen schmälern, aber zu dem Thema hätte er besser königsbergisch geschwiegen.
Harmloser oder weniger menschenverachtend als das, was Nietzsche so schrieb, ist das jedenfalls aus meiner Sicht nicht. Nicht wirklich.


Was Kant hier sagt, mag dumm sein oder unwissenschaftlich oder falsch. Ich spüre aber keine Menschenverachtung, keine moralische Wertung. Am ehesten 'abwertend' könnte man die Eigenschaft 'diebisch' auffassen. Dies muss aber keineswegs so sein. In der Schule lernte ich, dass die Spartaner ihre Kinder dazu erzogen, möglichst geschickt zu stehlen. Die Spartaner galten aber trotzdem klar als Elite im sowieso schon elitär denkenden Griechenland. Ich finde es ist ein Unterschied, ob jemand sagt: "Es gibt unterschiedliche Rassen mit unterschiedlichen Eigenschaften", oder ob jemand die Menschen in unterschiedliche moralische Stufen einteilt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#852802) Verfasst am: 04.11.2007, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Philipp Wehrli hat folgendes geschrieben:
Ich spüre aber keine Menschenverachtung, keine moralische Wertung.

Herzlichen Glückwunsch, damit hast du die Auszeichnung für die plumpste Realitätsverleugnung dieser Woche redlich verdient. Man muss sich schon sehr verbiegen, um in einer Aussage wie "Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Race der Weißen. Die gelben Indianer haben schon ein geringeres Talent. Die Neger sind weit tiefer, und am tiefsten steht ein Theil der amerikanischen Völkerschaften." keine Wertung oder in einer Aussage wie "Die Negers von Afrika haben von der Natur kein Gefühl, welches über das Läppische steigt." keine Verachtung zu sehen. Du kannst ja mal einen Schwarzen fragen, ob er durch eine solche Aussage seine Menschenwürde verletzt sieht.

Philipp Wehrli hat folgendes geschrieben:
Am ehesten 'abwertend' könnte man die Eigenschaft 'diebisch' auffassen.

Das auch.

Philipp Wehrli hat folgendes geschrieben:
Dies muss aber keineswegs so sein.

Bei Kant aber schon. Hast du dich mal mit seiner Morallehre befasst?

Philipp Wehrli hat folgendes geschrieben:
Ich finde es ist ein Unterschied, ob jemand sagt: "Es gibt unterschiedliche Rassen mit unterschiedlichen Eigenschaften", oder ob jemand die Menschen in unterschiedliche moralische Stufen einteilt.

Im Ergebnis in aller Regel nicht. Es werden Menschentypen konstruiert. Und eine solche Konstruktion kannst du nicht ohne implizite Wertung vornehmen, weil sonst gar nicht klar ist, was deine Aussage überhaupt für eine Relevanz haben soll. Mit solchen Rasseneinteilungen sind notwendigerweise immer auch über die bloße Kategorisierung hinausgehende Intentionen verbunden. Ansonsten hätten sie gar keine Relevanz. Es gibt kein bedeutungsvolles Sprachspiel ohne zugehörige sinnstiftende Praxis.
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Agnost
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Beiträge: 5618

Beitrag(#852814) Verfasst am: 04.11.2007, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

1.
Das Nietzsche das Ideal der Reinen Rasse predigte.

Das Nietzsche manchmal gegen die platten Antisemiten um seine Schwester ausfällig wurde um im nächsten Moment einem Schwurbel aufsass, dass die Juden Abkömmlinge der Tschandalas sei.

erklärte Nietzsche die Juden zur „Tschandala-Rasse“, die die „arische“ Ethik der Veden zu einer Priester-Ethik umfunktioniert und damit den ursprünglichen Sinn zerstört habe.

2.
Wenn du selbst nicht merkst, wo der Unterschied ist, wirst du auch den Unterschied zwischen Aepfeln und Birnen nicht erkennen.

3.
Weil z.Bsp. die schweizerische Pro Juventute unter Ulrich Wille junior, und auch nach seinem Tod noch Rassenhygienisch gegen Fahrende vorgegangen ist.
http://www.meienberg.ch/themen/werk/die-welt-als-wille/index.html
Die Welt als Wille & Wahn (1987)

4.
Inwiefern verschleiere ich, wenn ich belege, dass man aus Nietzsche alles machen kann , nicht zuletzt einen Nationalsozialistischen Rassenwahn.
Dass ich Chamberlain und Wagner für haupteinfüssiger halte, habe ich ja wohl genug betont.

5.
Es reicht doch, wenn du den Thread nochmals durchgehst, dann erkennst du die Verniedlichung ohne Probleme.
Den Hang zu Relativierung, das betupfte Getue, wenn man darauf besteht, dass Nietzsche giftiger Stoff ist.
Mit dem man sich natürlich befassen kann, aber eben nicht wenn man die Giftigkeit leugnet.


[/b]
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#852819) Verfasst am: 04.11.2007, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Dass Nietzsche das Ideal der Reinen Rasse predigte.

Ja. Wie halt so ziemlich fast alle Rassisten. Was ist daran jetzt neu oder überraschend?

Agnost hat folgendes geschrieben:
Wenn du selbst nicht merkst, wo der Unterschied ist, wirst du auch den Unterschied zwischen Äpfeln und Birnen nicht erkennen.

Klar. Der Unterschied zwischen jemanden kennen und jemanden aus einem Zirkel kennen ist wie der Unterschied zwischen Äpfeln und Birnen. Lachen

Agnost hat folgendes geschrieben:
Weil z.Bsp. die schweizerische Pro Juventute unter Ulrich Wille junior, und auch nach seinem Tod noch Rassenhygienisch gegen Fahrende vorgegangen ist.

Keine Ahnung, was du mir damit sagen willst und was das mit meiner Aussage zu tun haben soll.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Inwiefern verschleiere ich, wenn ich belege, dass man aus Nietzsche alles machen kann , nicht zuletzt einen Nationalsozialistischen Rassenwahn.

Man kann sowieso aus jedem Text alles Beliebige machen, wenn man will. Die Frage hier ist, ob es getan wurde oder nicht.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Es reicht doch, wenn du den Thread nochmals durchgehst, dann erkennst du die Verniedlichung ohne Probleme.

Nein, tut mir Leid. Aber jemand wie ich, der noch nicht mal Äpfel und Birnen auseinanderhalten kann, ist dafür wahrscheinlich einfach zu doof. Lachen Lachen Lachen

Agnost hat folgendes geschrieben:
Mit dem man sich natürlich befassen kann, aber eben nicht wenn man die Giftigkeit leugnet.

Dass hier irgendwas geleugnet wird, ist immer noch deine Behauptung.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#852862) Verfasst am: 04.11.2007, 13:52    Titel: Rassismus, Sozialdarwinismus, Antisemitismus und Präfaschismus Antworten mit Zitat

Ich hänge mich mal an Agnost an:

Agnost hat folgendes geschrieben:
Natürlich liegt in der Verbindung von Uebermensch und seinem Rassismus etwas anderes als wenn ein Schweitzer rasistische Vorstellungen hatte, aber dann doch in Lambarene medizinische Unterstützung für Westafrikaner leistete.

Wenn Nietzsche das Recht auf Grausamkeit des Stärkeren gegenüber den Schwächeren proklamierte stand er aber in der Tradition von Aristoteles, der die Freiheit ja auch für die Herren und nicht für Sklaven reklamierte.

Die Frage ist doch, warum Aristoteles als grosser Denker nie im Zusammenhang mit seiner sehr zweifelhaften Vorstellung von Freiheit betrachtet wird.


Na jedenfalls war Nietzsche ein begeisterter Anhänger der Sklavenhaltung, er lebte aber im Unterschied zu Aristoteles nicht in der Antike.

Ich wollte noch mal auf einen Aspekt hinweisen, der hier ein wenig untergeht.

Rassismus im klassischen Sinne zielt darauf ab, eine Ungleichheit und gleichzeitige Ungleichwertigkeit verschiedener Völker oder Ethnien zu behaupten. Dies ist oft verbunden mit regionalen Standorten und kulturellen Zuordnungen.

Der Sozialdarwinismus, dem Nietzsche anhängt, ist ein wenig anders konstruiert. Hier geht es nicht darum, eine biologische (oder sonstige intrinsische) Wertigkeit zwischen Bevölkerung A und Bevölkerung B aufzustellen, sondern eine entsprechende "Rangfolge" innerhalb einer Bevölkerung XY.

Und genau hier beginnt der Sinn des Paradigmas von der "Herrenrasse", die ja Nietzsche so wörtlich ausspricht. Der "Übermensch" = Angehöriger einer "Herrenrasse" = Vertreter einer "Herrenmoral" existiert überall. Er existiert in jedem Land, in jedem Volk.

Während der Rassismus eine vertikale Spaltung und Trennung zwischen den "Völkern" fantasiert, spinnert der Sozialdarwinismus Nietzscheanischer und faschistischer Prägung von einer horizontalen Spaltung quer durch alle Völker.

Dies zum einen.

Der Antisemitismus Nietzsches, der zum Beispiel von seinem Freund Overbeck persönlich bezeugt ist, zeigt sich in einigen Zitaten ganz deutlich, wie etwa in der Einschätzung Nietzsches "ein Jude mehr oder weniger, was liegt daran?" (Siehe oben) Das reicht völlig.

Und Nietzsches Verehrung des Judenverächters und "vornehmen Herrenmenschen" Pilatus zeigt auch die Vermischung seines Antisemitismus mit seiner Vorstellung von "Herrenmoral".

Was den Punkt mit Wagner betrifft, so ist zu sagen, dass Nietzsche ja lange persönlich mit Wagner und seiner Frau befreundet war. Irgendwann kam es zum persönlichen Bruch und dies unter für Nietzsche demütigenden Umständen. Ab diesem Zeitpunkt bestand eine Feindschaft zu Wagner. So weit ich weiß, begann N. ab diesem Zeitpunkt auch, gegen Antisemiten zu schreiben, die man "alle erschießen" müsse oder so ähnlich. Aber ich meine, es richtete sich mehr gegen die Person Richard Wagners.

Insgesamt kann man konstatieren, dass der Pastorensohn Nietzsche weder Anti-Antisemit war, noch Antichrist, noch Moralkritiker. Sondern er war Vorbereiter des heraufziehenden Deutschen und Europäischen Imperialismus und der Entfesselung der amoralischen und mitleidlosen blonden Bestie. Sicherlich war der Prä-Faschist Nietzsche nicht der einzige Einfluss auf die Gedankenwelt der italienischen, deutschen oder heutigen (Neo-)Faschisten. Aber er und sein Umfeld waren einer der wesentlichen Einflüsse.

Es gibt eine - meiner Ansicht nach hervorragende - Kurzanalyse über Nietzsche unter den drei folgenden Links:

http://www.wsws.org/de/2000/dez2000/nie1-d16_prn.html
http://www.wsws.org/de/2000/dez2000/nie2-d19_prn.html
http://www.wsws.org/de/2000/dez2000/nie3-d20_prn.html

Skeptiker
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Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#852889) Verfasst am: 04.11.2007, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

3 ausgezeichnete Links, die sich jeder mal gründlich durchlesen sollte!! Den Lesern wird auf umfassend-komprimierte Weise alles Wesentliche zu Nietzsche vermittelt.
Ahnungslose Nietzsche-Anhänger können sich so ein Basiswissen über den Altphilologen erwerben und dann die Kraft und Kritikfähigkeit entwickeln, um wieder Abstand von ihrem Meister zu nehmen!
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#852909) Verfasst am: 04.11.2007, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Die Psychologie ist doch auch nur eine Widerspiegelung bestehender gesellschaftlicher Verhältnisse wenn auch in gebrochener For.


Und die Erklärung sämtlicher Phänomene aus einer bestimmte Interpretation der gesellschaftlichen Verhältnisse heraus, ist bloß eine Form des metaphysischen Absolutismus. Was sind denn die "gesellschaftlichen Verhältnisse"? Fallen die vom Himmel?

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Nun mal was zu Nietzsches Willen zur Macht. Zunächst sei gesagt, dass er fast nix über die Inhalte des realisierten Willens aussagt.


Das stimmt. Zu einer gründlichen Ausformulierung seiner diesbezüglichen Gedanken hat die Zeit leider nicht gereicht. Wir sollten hier aber auch nicht alles durcheinander schmeißen.

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Wenn nun Nietzsche dazu ermuntert, ohne moralische Skrupel loszulegen, dann konnte er und seine Anhänger ganz unbesorgt sein. Die Herrschenden haben, auch mit ner christlichen Moral im Schädel, schon immer getan, wonach ihnen zu Mute war und ist.


Du hast den Kern seiner Moralkritik nicht verstanden. Ohne Moral heißt eben nicht ohne Werte. Und die Forderung, sich von der Moral zu befreien, ist eine Forderung an die intellektuelle Rechtschaffenheit, die Konsequenz aus der Erkenntnis, dass moralische Urteile Illusionen sind. Es geht um die Überwindung des moralischen Selbstbetruges. Vermöge der Moral wird nur eine bestimmte Art zu Leben gerechtfertigt, oder, im Falle der Ressentiment-Moral, verächtlich gemacht. Der Wille, das Leben auf diese oder jerne Weise hinzubringen, ist aber unabhängig von dieser Rechtfertigung vorhanden. Wille zur Macht heißt deshalb auch: Wille zum eigentlichen Leben, zum Kern des Lebens, jenseits der moralischen Vorurteile. Wer glaubt, dass das auf eine barbarische Welt ohne Werte hinauslaufe, hat wohl eine etwas pessimistische Lebensauffassung. Nietzsches Vision is das jedenfalls nicht, er lässt das Resultat offen und belässt es bei Andeutungen. Zwar gibt es einige Stellen, die sich tatsächlich als Verharmlosung von Gewalt und Krieg lesen lassen können, aber das alles sind nur Teilaspekte, die durch andere Aussagen deutlich relativiert werden. Es ist eine grobe Verkürzung, seine Philosophie darauf zu reduzieren.

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Eigentlich widersprüchlich, wenn ich einerseits die Kultur kritisiere und Dionysos huldige, dann mir aber die feinsten Genüsse reinziehe, schon etwas schizophren.


Den Widerspruch sieht nur, wer eben jene verkürzte Sicht auf seine Philosophie hat. Die Welt ist eben nicht so einfach und klar strukturiert, wie es uns die scheinbar stringenten Systeme vieler Philosophen weis machen wollen. Nietzsches Philosophie mag bei oberflächlicher Betrachtung widersprüchlich erscheinen, weil er sie als das nimmt, was alle Philosophien sind: Versuche. Er behauptet gar nicht, alles wesentliche zu wissen und im Besitz unzweifelhafter Wahrheit zu sein. Leser, die Philosophie nicht als Anregung für eigenes Denken begreifen, sondern ein fertiges Gedankensystem suchen, in dem sie sich nur noch bequem einzurichten brauchen, können damit freilich nichts anfangen.

Peter H. hat folgendes geschrieben:
So geißelte er am Christentum dessen Mildftätigkeit und Barmherzigkeit.
Es zeigte sich aber, dass an dieser Lehre gerade diese beiden Wertvorstellungen noch die besten am waren und sind.


Die Verachtung des Mitleids hat in der Philosophie, von Platon und Aristoteles bis Rousseau und Kant, Tradition. Und das aus gutem Grunde. Ich streite nicht ab, dass das Mitleid in Einzelfällen gutes bewirkt und angebracht ist. Als allgemeines ethisches Prinzip wird es meiner Meinung nach aber überschätzt. Da, wo es wirkt, wirkt es, weil es zum "guten Ton" gehört, sich mitfühlend zu gebärden. Eine Konvention, die die gleiche Handlung aus anderen Gründen positiv bewerten würde, wäre ebenso wirksam.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#852960) Verfasst am: 04.11.2007, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Dass Nietzsche das Ideal der Reinen Rasse predigte.

Ja. Wie halt so ziemlich fast alle Rassisten. Was ist daran jetzt neu oder überraschend?

Was muss daran überraschend sein? Es muss nur stimmen.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Wenn du selbst nicht merkst, wo der Unterschied ist, wirst du auch den Unterschied zwischen Äpfeln und Birnen nicht erkennen.

Klar. Der Unterschied zwischen jemanden kennen und jemanden aus einem Zirkel kennen ist wie der Unterschied zwischen Äpfeln und Birnen. Lachen

Dein Beispiel und mein Beilspiel sind so sehr verschieden, und das passt dir nicht in den Kram.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Weil z.Bsp. die schweizerische Pro Juventute unter Ulrich Wille junior, und auch nach seinem Tod noch Rassenhygienisch gegen Fahrende vorgegangen ist.

Keine Ahnung, was du mir damit sagen willst und was das mit meiner Aussage zu tun haben soll.

Das Nietzsches rassenhygienischen Vorstellungen noch nach dem 2. Weltkrieg unter Rassenhygienikern herumgeisterte.
Agnost hat folgendes geschrieben:
Inwiefern verschleiere ich, wenn ich belege, dass man aus Nietzsche alles machen kann , nicht zuletzt einen Nationalsozialistischen Rassenwahn.

Man kann sowieso aus jedem Text alles Beliebige machen, wenn man will. Die Frage hier ist, ob es getan wurde oder nicht.

Und genau das Geschah mit Nietzsche: Er kam via Mussolini und via Rassenhygieniker ins Nazionalsozialistische Weltbild.
Natürlich hat man sich aus dem Steinbruch Nietzsche das herausgenommen, was einem in den Kram passte.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Es reicht doch, wenn du den Thread nochmals durchgehst, dann erkennst du die Verniedlichung ohne Probleme.

Nein, tut mir Leid. Aber jemand wie ich, der noch nicht mal Äpfel und Birnen auseinanderhalten kann, ist dafür wahrscheinlich einfach zu doof. Lachen Lachen Lachen

Wenn du dir den Stiefel anziehen willst, ist deine Sache. Lachen Lachen Lachen

Agnost hat folgendes geschrieben:
Mit dem man sich natürlich befassen kann, aber eben nicht wenn man die Giftigkeit leugnet.

Dass hier irgendwas geleugnet wird, ist immer noch deine Behauptung.

[b]Tja, das ist dann nun dein Glauben[/b]
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#852984) Verfasst am: 04.11.2007, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Es muss nur stimmen.

Vor allem muss es von Relevanz sein. Unbedeutende oder bereits bekannte Wahrheiten anzuführen ist höchstens eine beliebte Verschleierungstaktik.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Dein Beispiel und mein Beilspiel sind so sehr verschieden.

Kommt dafür auch irgendwann noch ein Argument oder war's das?

Agnost hat folgendes geschrieben:
Das Nietzsches rassenhygienischen Vorstellungen noch nach dem 2. Weltkrieg unter Rassenhygienikern herumgeisterte.

Das ist allerdings geradezu geisterhaft unkonkret.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Er kam via Mussolini und via Rassenhygieniker ins Nazionalsozialistische Weltbild.

Dass er im Weltbild mancher Nazis eine Rolle spielte, mag gut sein. Die Frage, die hier einzig interessiert, ist, ob er für die nationalsozialistische Ideologie maßgeblich war.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Natürlich hat man sich aus dem Steinbruch Nietzsche das herausgenommen, was einem in den Kram passte.

Ja. Aber das ist doch immer so, egal worum es geht. Keine Ahnung, was die ewige Wiederholung dieses Mantras noch an Zusatzinformation liefern soll.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Agnost
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Beitrag(#853014) Verfasst am: 04.11.2007, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Es muss nur stimmen.

Vor allem muss es von Relevanz sein. Unbedeutende oder bereits bekannte Wahrheiten anzuführen ist höchstens eine beliebte Verschleierungstaktik.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Dein Beispiel und mein Beilspiel sind so sehr verschieden.

Kommt dafür auch irgendwann noch ein Argument oder war's das?

Agnost hat folgendes geschrieben:
Das Nietzsches rassenhygienischen Vorstellungen noch nach dem 2. Weltkrieg unter Rassenhygienikern herumgeisterte.

Das ist allerdings geradezu geisterhaft unkonkret.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Er kam via Mussolini und via Rassenhygieniker ins Nazionalsozialistische Weltbild.

Dass er im Weltbild mancher Nazis eine Rolle spielte, mag gut sein. Die Frage, die hier einzig interessiert, ist, ob er für die nationalsozialistische Ideologie maßgeblich war.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Natürlich hat man sich aus dem Steinbruch Nietzsche das herausgenommen, was einem in den Kram passte.

Ja. Aber das ist doch immer so, egal worum es geht. Keine Ahnung, was die ewige Wiederholung dieses Mantras noch an Zusatzinformation liefern soll.


Zum 1. Zitat.

Ich habe gestern in der Nacht genügend Belege geliefert, die du abchecken könntest wenn du wolltest, welche die Relevanz belegen.
Was kann ich dafür, dass du nicht willst.

Zum 2. Zitat.

Ich habe dich genaustens Verlinkt, wenn du zu faul zum Lesen bist gib nicht mir die Schuld.
Das Argument ist schon lange geliefert. Lesen, kann ich da nur sagen: Lesen.

Zum 3. Zitat.

Auch da gilt: Ich habe dir den Stoff geliefert, wenn du ihn nicht lesen willst, deine Sache, aber wirf mir deine Unlust dazu nicht vor.

Zum 4. Zitat.

Natürlich hatte sein Denken massiven Einfluss und sei es über die Vermittlung des Nietzsche-Archivs.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nietzsche-Archiv

Um 1925 begannen die Kontakte des Archivs zum Faschistenführer Benito Mussolini. Mussolini war Nietzsche-Verehrer und unterstützte das Archiv in der Folgezeit auch finanziell. Umgekehrt wurde von Seiten des Archivs der Faschismus als geistige Bewegung im Gefolge Nietzsches gelobt, was auch im Vorstand der Stiftung zu Spannungen führte. Die genannte Unterstützung durch Reemtsma oder mehrere Besuche der „Kaiserin“ Hermine wurden aber von der zunehmend rechtsradikalen Ausrichtung des Archivs begünstigt. Durch die Beziehungen zum faschistischen Italien kam es auch zur Annäherung an die nationalsozialistische Bewegung in Deutschland, die in der Umgebung Weimars ohnehin schon Ende der 1920er überdurchschnittlich stark war (vergleiche Baum-Frick-Regierung). Der genannte Max Oehler war bekennender Nationalsozialist. Anfang 1932 kam es anlässlich der Uraufführung von Mussolinis Theaterstück Die hundert Tage zum ersten Treffen zwischen Förster-Nietzsche und Adolf Hitler, der in der Folgezeit mehrfach das Archiv besuchte.

Zu Zitat 5.

Nun, nicht jeder Philosoph eignet sich derart für Alles und gegen Alles, wie der Luftikus Nietzsche.
Sinn und Zweck der ganze Sache:
Er Nietzsche, wird als philosophische Grösse massiv überschätzt, als Rassist unterschätzt.
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pyrrhon
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Beitrag(#853016) Verfasst am: 04.11.2007, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Keine Ahnung, was die ewige Wiederholung dieses Mantras noch an Zusatzinformation liefern soll.

Du meinst: außer der Information über die das Mantra ewig wiederholenden Person?
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Tarvoc
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Beitrag(#853033) Verfasst am: 04.11.2007, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Ich habe gestern in der Nacht genügend Belege geliefert, die du abchecken könntest wenn du wolltest, welche die Relevanz belegen.

Au Mann. Du hast den Punkt nicht begriffen. Relevanz wofür?

Agnost hat folgendes geschrieben:
Ich habe dir den Stoff geliefert.

Du kannst mir viel erzählen. Aber Fakt ist: den Stoff hast du mir nicht geliefert.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Natürlich hatte sein Denken massiven Einfluss.

Die ständige mantraartige Wiederholung der diskutierten Thesen ist kein Argument. Was deinen Verweis auf das Nietzsche-Archiv angeht, hast du allerdings ausnahmsweise mal nicht Unrecht: Elisabeth Förster-Nietzsche war in der Tat ein Nazi und bei Faschisten aller Art recht beliebt. Dafür aber bei Nietzsche nicht. Mit den Augen rollen

Agnost hat folgendes geschrieben:
Er Nietzsche, wird als philosophische Grösse massiv überschätzt, als Rassist unterschätzt.

Wo wir gerade dabei sind: Auf Nocquaes Einwände bezüglich der Stärke des Nietzsche'schen Rassismus hast du auch noch nicht geantwortet.
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Philipp Wehrli
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Beitrag(#853048) Verfasst am: 04.11.2007, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Philipp Wehrli hat folgendes geschrieben:
Ich spüre aber keine Menschenverachtung, keine moralische Wertung.

Herzlichen Glückwunsch, damit hast du die Auszeichnung für die plumpste Realitätsverleugnung dieser Woche redlich verdient. Man muss sich schon sehr verbiegen, um in einer Aussage wie "Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Race der Weißen. Die gelben Indianer haben schon ein geringeres Talent. Die Neger sind weit tiefer, und am tiefsten steht ein Theil der amerikanischen Völkerschaften." keine Wertung oder in einer Aussage wie "Die Negers von Afrika haben von der Natur kein Gefühl, welches über das Läppische steigt." keine Verachtung zu sehen. Du kannst ja mal einen Schwarzen fragen, ob er durch eine solche Aussage seine Menschenwürde verletzt sieht.


Ich will Kant ja gar nicht verteidigen, bekanntlich teile ich seine Ansichten in vielen Punkten nicht. Dennoch finde ich seine Aussagen bei weitem nicht so menschenverachtend wie die Nietzsches.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#853058) Verfasst am: 04.11.2007, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Philipp Wehrli hat folgendes geschrieben:
Dennoch finde ich seine Aussagen bei weitem nicht so menschenverachtend wie die Nietzsches.

Darüber lässt sich diskutieren.
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Peter H.
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Beitrag(#853183) Verfasst am: 04.11.2007, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:

Und die Erklärung sämtlicher Phänomene aus einer bestimmte Interpretation der gesellschaftlichen Verhältnisse heraus, ist bloß eine Form des metaphysischen Absolutismus. Was sind denn die "gesellschaftlichen Verhältnisse"? Fallen die vom Himmel?

Die gesellschaftlichen Verhältnisse fallen natürlich nicht vom Himmel, sondern sind vielmehr Ausdruck der Produktionsverhältnisse, der Stand der Produktivkräfte, sowie die Produktionsweise. ben nicht so einfach und klar strukturiert, wie es uns die scheinbar stringenten Systeme vieler Philosophen weis machen wollen. Nietzsches Philosophie mag bei oberflächlicher Betrachtung widersprüchAuch gehört zu den gesellschaftlichen Verhältnissen das Verhältnis Überbau zu Basis und vice versa. Natürlich auch die Moralvorstellungen einer jeweiligen Zeit, widerum gewonnen aus dem schon Genannten.




Du hast den Kern seiner Moralkritik nicht verstanden. Ohne Moral heißt eben nicht ohne Werte.

Was aber sind Werte ohne Moral? Das sind doch bloße Phrasen! Woher kommen denn die sogenannten Werte? Wie werden die wohl definiert, das mal ergründen!

Und die Forderung, sich von der Moral zu befreien, ist eine Forderung an die intellektuelle Rechtschaffenheit, die Konsequenz aus der Erkenntnis, dass moralische Urteile Illusionen sind.

Auch hier das Gleiche, wenn du von intellektueller Rechtschaffenheit bramarbasierst! Diese intellektuelle Rechtschaffenheit, woher kommt sie wohl? Hat sie wirklich nix mit Moral zu tun? Und inwieweit ist sie überhaupt konkruent mit dem berühmten Willen zur Macht?! Und hat nicht Nietzsche den Intellekt geringschätzt?!

Wille zur Macht heißt deshalb auch: Wille zum eigentlichen Leben, zum Kern des Lebens, jenseits der moralischen Vorurteile. Wer glaubt, dass das auf eine barbarische Welt ohne Werte hinauslaufe, hat wohl eine etwas pessimistische Lebensauffassung.

Hier ist der bloße Wunsch bei der "Arbeit"! Was überhaupt bedeutet Wille zum eigentlichen Leben? Was ist das eigentliche Leben überhaupt in einer kapitalistischen Gesellschaft? die Aussagen haben einen phrasenhaften Charakter.



Peter H. hat folgendes geschrieben:
So geißelte er am Christentum dessen Mildftätigkeit und Barmherzigkeit.
Es zeigte sich aber, dass an dieser Lehre gerade diese beiden Wertvorstellungen noch die besten am waren und sind.


Die Verachtung des Mitleids hat in der Philosophie, von Platon und Aristoteles bis Rousseau und Kant, Tradition. Und das aus gutem Grunde. Ich streite nicht ab, dass das Mitleid in Einzelfällen gutes bewirkt und angebracht ist. Als allgemeines ethisches Prinzip wird es meiner Meinung nach aber überschätzt. Da, wo es wirkt, wirkt es, weil es zum "guten Ton" gehört, sich mitfühlend zu gebärden. Eine Konvention, die die gleiche Handlung aus anderen Gründen positiv bewerten würde, wäre ebenso wirksam.


Da pflichte ich Dir bedingt bei. Bis jetzt gab es eigentlich ja auch m.W. nur ein Beispiel in der neueren Geschichte, wo die Mildtätigkeit was brachte. Ich hatte mich auf das Euthanasieprogramm und dessen Abstoppung bezogen.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
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Beitrag(#853216) Verfasst am: 04.11.2007, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Ich habe gestern in der Nacht genügend Belege geliefert, die du abchecken könntest wenn du wolltest, welche die Relevanz belegen.

Au Mann. Du hast den Punkt nicht begriffen. Relevanz wofür?

Agnost hat folgendes geschrieben:
Ich habe dir den Stoff geliefert.

Du kannst mir viel erzählen. Aber Fakt ist: den Stoff hast du mir nicht geliefert.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Natürlich hatte sein Denken massiven Einfluss.

Die ständige mantraartige Wiederholung der diskutierten Thesen ist kein Argument. Was deinen Verweis auf das Nietzsche-Archiv angeht, hast du allerdings ausnahmsweise mal nicht Unrecht: Elisabeth Förster-Nietzsche war in der Tat ein Nazi und bei Faschisten aller Art recht beliebt. Dafür aber bei Nietzsche nicht. Mit den Augen rollen

Agnost hat folgendes geschrieben:
Er Nietzsche, wird als philosophische Grösse massiv überschätzt, als Rassist unterschätzt.

Wo wir gerade dabei sind: Auf Nocquaes Einwände bezüglich der Stärke des Nietzsche'schen Rassismus hast du auch noch nicht geantwortet.


Ich habe genügend Texte Nietzsches zitiert, auf genügend Aphorismen hingewiesen, wo er die Juden einmal als Rasse für die von ihm verachtete Tschandala-Moral verantwortlich macht. Wo er gegen die Rassenvermischung auftritt und auch die Reinigung der Rassen postuliert, wenn nötig über Auscheidung.
Ich habe auf einen Text verwiesen, wo er die Juden scheinbar positiv bewertet nur um ihnen ihre "ewige Rache" zu unterstellen. Dann habe ich auch verwiesen, dass er sich dann plötzlich für eine Einkreuzung der Juden stark macht, eben in Morgenröte, was er in einem Aphorismus in Morgenröte wie gepostet wieder konterkariert, weil er gegen Mischrassen ist.

Betreffend der Verbindung der Deutschen Es-Sozialisten/innen und späteren Rassenhygienikern um Forel zu Nietzsche habe ich ausführlich verlinkt.

Ich denke ich habe mit dem Material, dass ich gestern nacht hier reingestellt, Nocquaes einiges an Material geliefert.
Wenn ER mehr will, werde ich sicher noch weiter fündig.

Ich habe nie behauptet, dass Nietzsche der massgebendste Einfluss auf Hitlers Denken hatte.
Vieles von dem was Nietzsche geschrieben hatte, wurde ab 1890 in abgewandelter Form Treibgut für alle Rassenschwurbler.
Die Bedeutung Wagners für Hitler ist auf jedenfall grösser.
Aber die Bedeutung Mussollinis für den Nationalsozialismus wirst du wohl nicht in Frage stellen.
Und Mussolini war Nietzsche-Fan.
Und Oswald Spengler, der von Hitler hofiert wurde war von Nietzsche beeinflusst.
http://de.wikipedia.org/wiki/Oswald_Spengler
Insgesamt wurde Spenglers Weltbild vor allem – neben dem Pietismus der Franckeschen Stiftungen seiner Jugend und den Naturwissenschaften seines Studiums – geprägt vom Darwinismus Ernst Haeckels, der fiktionalen Philosophie Hans Vaihingers (Philosophie des Als Ob), in ganz besonderem Ausmaß aber von der Kulturkritik Friedrich Nietzsches mit den Stichworten Dekadenz und Wille zur Macht – ganz abgesehen von der Verehrung, die er lebenslang Goethe als einem Gipfel der abendländischen Kultur entgegenbrachte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Untergang_des_Abendlandes sein Hauptwerk und Haupteinfluss für Huntdingtons "Clash of Civilisationa"

Wenn Marx für Lenin, Stalin, Mao und Pol Pot hinhalten muss, warum dann nicht Nietzsche für sein Schwesterlein und seinen Peter Gast?

Wer wie Nietzsche immer wieder von der Blonden Bestie, vom Uebermenschen, der Herrenrasse, der Sklavenmoral schreibt, wen also "Rasse" in seinem Werk eine der absoluten Schwerpunkte ist, macht das einen Unterschied zu Politikern, Wissenschaftlern und Philosophen, für die das nachweislich kein Hauptgebiet war.
Das macht Kants Aeusserungen und Churchill Ausfälle nicht besser, aber in ihrem Schaffen sind das Nebensachen.
Kleists veröffentlichte Werke zum Beispiel widerspiegeln den elenden Antisemitismus seiner überlieferten Korrespondenz nicht.
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Tarvoc
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Beitrag(#853221) Verfasst am: 04.11.2007, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich geb's auf.
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Beitrag(#853226) Verfasst am: 04.11.2007, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich geb's auf.


Philosophie ist keine Exakte Wissenschaft.

Deine Kryptischen Kürzel beweisen doch nur, dass du gar nie diskutieren wolltest.

Was denn deine Position ist, ist unklar.

Wahrscheinlich musst du dir in der Räteversammlung noch ein imperatives Mandat besorgen.

Aber wahrscheinlich ist dein Entschluss ein weiser.

Ich kann dir nur mit deinen Worten replizieren:

Hoffentlich wirst du nie Geschworener in einem Strafproszess.
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Beitrag(#853233) Verfasst am: 04.11.2007, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Was denn deine Position ist, ist unklar.

Meine Position zu Nietzsche oder zu dir? Meine Position zu dir ist, dass deine Position hier mindestens ebenso unklar ist. Du postest seitenlang Belege für Thesen, über die schon längst Konsens herrscht. Du willst belegen, dass es Zusammenhänge zwischen Nietzsche und den Nazis gab, obwohl das gar nicht zur Debatte steht, sondern es nur darum geht, wie stark denn diese Zusammenhänge sind. Anstatt auf Nocquaes Einwände einzugehen, reihst du einfach nur seitenlang Zitate und Links aneinander, ohne darzulegen, was du damit überhaupt beweisen willst. Was soll das eigentlich alles? Das ist es, was ich hier herauszufinden versuche. Du reihst Seite an Seite irgenwelche Belege aneinander, ohne zu sagen, was du eigentlich belegen willst. Konkrete Aussagen von dir kommen gar keine. Und dann sagst du mir, meine Position ist unklar? Wenn meine Position unklar ist, dann als Ergebnis und Reaktion auf die gesamte Situation hier - für die du in großem Maße mitverantwortlich bist.

Diese Gewohnheit, einfach irgendwas aneinanderzuhängen, ohne zu konkretisieren, was du damit überhaupt willst, ist mir aber schon öfter bei dir aufgefallen...
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Beitrag(#853254) Verfasst am: 04.11.2007, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Es ist daher etwas Anderes, was am Nietzsche Unbehagen als auch Abscheu auslöst, dies auch im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus.

Das ist wahrscheinlich der zentrale Punkt:
Die Abscheu und das Unbehagen einiger bei der Lektüre von Nietzsches Büchern.

Und da es nicht gelingt, ihn zu widerlegen, macht man ihn zum Vater des Pöhsen (hier Hitler und die Nazis).
Im Falle, daß Sachargumente fehlen, eine durchaus gängige und bewährte Verunglimpfungsstrategie.
Und das Abschreckmittel wirkt: Statt sich mit Nietzsches Thesen auf sachlicher Basis auseinanderzusetzen, läßt man lieber die Finger davon.


(Natürlich hat Nietzsche den "Zeitgeist" beeinflußt und der "Zeitgeist" hat die Ideologie der Nazis hervorgebracht. Somit hat Nietzsche die Nazis ermöglicht.
Aber wie eng ist dieser Zusammenhang, wenn man ihn unter die Lupe nimmt?
So gesehen hat auch unsere Urmutter, die schwarze "Eva", die Nazis und Hitler hervorgebracht.)


Die haltlose Behauptung, der bis vor Kurzem noch viele aufgesessen sind, nämlich
daß die Nazis angeblich Atheisten waren, folgt dem gleichen Verunglimpfungsprinzip:

Atheismus löst "Unbehagen und Abscheu" aus, daher behauptet man, Atheismus sei verantwortlich für die Nazigreuel.

Also: Nietzsche und der Atheismus haben die Naziideologie erst ermöglicht.
Am liebsten hätten diese Spellbinder wohl auch noch Marx, Engels und den Kommunismus mit ins Boot geholt. zwinkern
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Beitrag(#853262) Verfasst am: 04.11.2007, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
... und eben dem Machwerkt Wille zur Macht ...

Das stammt von seiner Schwester und "Peter Gast" (selbstredendes Pseudonym von Heinrich Köselitz).
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Beitrag(#853269) Verfasst am: 04.11.2007, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
... drei Ameisen ...
zwinkern
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Beitrag(#853278) Verfasst am: 05.11.2007, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Und jetzt wird es fasst ein bisschen sehr klischeemässig:

Cherchez la femme!

Ist nie verkehrt! ("Eva" ist schuld zwinkern )



Agnost hat folgendes geschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_Bluhm

Agnes Bluhm

Gleich zu Beginn ihres Studiums, im Oktober 1884, lernte sie in Zürich Friedrich Nietzsche, den sie verehrte, persönlich kennen. Ein Jahr später lernte sie während einer Anatomiesektion im Wintersemester 1885 Alfred Ploetz kennen, der sich in sie verliebte. Es entspann sich ein Dreiecksverhältnis zwischen ihr, Ploetz und Pauline Rüdin. Trotz seiner Entscheidung für die Heirat mit Pauline (1890) blieben Agnes und Ploetz bis zu seinem Tode in einer engen Freundschaft verbunden. In Zürich nahm sie an einem Kreis von Studenten und Professoren teil, in dem eifrig diskutiert wurde. Dazu gehörten Alfred Ploetz, Auguste Forel, Gustav von Bunge, Frank Wedekind, Richard Avenarius, Adolf Fick, Rudolf Pöch sowie Carl und Gerhart Hauptmann. [1] „Vererbungsfragen sind schon damals in der Medizin und darüber hinaus viel diskutiert worden. Unter Forels und Ploetzens Führung auch in unserem Kreis.“ beschrieb Gerhart Hauptmann diesen Kreis. [2

Und schon haben wir den Link von Nietsche zu Forel zu Ploetz.

Und zu den Steriisierungsprogrammen gegen Jenische die in der Schweiz bis in die 1970er Jahre andauerten.

Laß uns diesen Gedanken weiter ergründen:
Nietzsche und Hitler verehrten Richard Wagner.

Die Zentrale Wagners befindet sich in Bayreuth.
In Bayreuth befinden sich eine Großloge und das Freimaurermuseum.
(Btw: war Wagner FM? Meister-Singer ... )
Somit besteht ein Link zwischen den Freimaurern und den Nazis (die unter anderem auch Freimaurer verfolgt und deren Logen geschlossen haben). zwinkern



Edit:
http://www.internetloge.de/arstzei/mswagn.htm

Zitat:
Fünf Monate später heiratet seine [Richard Wagners] Mutter den Schauspieler, Sänger, Dichter und Maler Ludwig Heinrich Christian Geyer, Mitglied der Freimaurerloge "Ferdinand zur Glückseligkeit" in Magdeburg. Der Stiefvater wird von Richard Wagner später als sein eigentlicher geistiger Vater bezeichnet.

...

In die Bayreuther Zeit fällt auch die Freundschaft mit dem Bankier Friedrich Feustel, der von 1863 bis 1872 und 1878 bis 1882 Großmeister der Großloge "Zur Sonne" ist. Die Begegnung und Freundschaft mit Freimaurern löst beim alten Richard Wagner den Wunsch aus, in eine Freimaurerloge aufgenommen zu werden. Nach eigenem Bericht Feustels hält dieser ein solches Begehren aufgrund logeninterner Gegensätze für wenig erfolgreich und rät Richard Wagner von einem Aufnahmegesuch an die Bayreuther Loge "Eleusis zur Verschwiegenheit" ab.

...

Richard Wagners Interesse für die Freimaurerei und seine Kontakte zu Freimaurern bewirken, daß ihm die freimaurerischen Ideen und Rituale nicht unbekannt bleiben. Besonders im "Lohengrin" und im "Parzival" ist dies nachzuvollziehen. In beiden Werken spielt ein geheimnisvoller Tempel eine Rolle. Auch die Ähnlichkeit des "Parzifal" mit Mozarts Freimaurer-Oper "Die Zauberflöte" ist nicht zu übersehen. Parsifal muß wie Tamino wandern und wird in einen Tempel eingeführt. Sein weiser alter Führer Gurnemanz ist eine Steigerung des Sarastro in der Zauberflöte. Die zwei großen Tempelfeierlichkeiten, das Liebesmahl im ersten Akt und die Trauerfeier im dritten Akt, haben Anklänge zu zeitgenössischen Tafel- und Trauerlogen-Ritualen. Wesentliche Ereignisse beginnen am Mittag bzw. wenn die Sonne hoch steht oder mit anderen Worten um "Hoch Mittag". Wie im freimaurerischen Tempel die Arbeitstafel aufgedeckt wird, wird im Tempel des "Parsifal" der heilige Gral enthüllt.

Teufel

(Meine Frage, ob R.W. ein FM war, besteht noch.)
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Zuletzt bearbeitet von Algol am 05.11.2007, 00:22, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#853284) Verfasst am: 05.11.2007, 00:19    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:

Und da es nicht gelingt, ihn zu widerlegen, macht man ihn zum Vater des Pöhsen (hier Hitler und die Nazis).
Im Falle, daß Sachargumente fehlen, eine durchaus gängige und bewährte Verunglimpfungsstrategie.
Und das Abschreckmittel wirkt: Statt sich mit Nietzsches Thesen auf sachlicher Basis auseinanderzusetzen, läßt man lieber die Finger davon.


(


Wenn du mich gemeint haben solltest, liegst Du allerdings falsch, denn ich bin sehr an einer inhaltlichen Auseinandersetzung über Nietzsche interessiert.
Ich warte lediglich darauf, einige Pro-Nietzsche Argumente zu lesen, um dann in Aktion zu treten.
Alle wesentliche Kritik an ihm wurde bereits vorgetragen oder ist den entsprechend geposteten Links zu entnehmen. Nun sind mal die Nietzsche-Freunde an der Reihe, ihren Meister herauszuputzen, damit der konstruktive Dialog seine Fortsetzung finde.
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