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Nietzsche
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#853299) Verfasst am: 05.11.2007, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:

Und da es nicht gelingt, ihn zu widerlegen, macht man ihn zum Vater des Pöhsen (hier Hitler und die Nazis).
Im Falle, daß Sachargumente fehlen, eine durchaus gängige und bewährte Verunglimpfungsstrategie.
Und das Abschreckmittel wirkt: Statt sich mit Nietzsches Thesen auf sachlicher Basis auseinanderzusetzen, läßt man lieber die Finger davon.


(


Wenn du mich gemeint haben solltest, liegst Du allerdings falsch, denn ich bin sehr an einer inhaltlichen Auseinandersetzung über Nietzsche interessiert.

Dich habe ich damit nicht gemeint
und die (systematische) Diskriminierung Nietzsches stammt nicht von Dir (auch "Nihilist" wird häufig diskriminierend gebraucht und hat einen negativen Beigeschmack). Ich habe es vielmehr an Dich geschrieben.
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Leben kann tödlich sein
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#853300) Verfasst am: 05.11.2007, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:

Und da es nicht gelingt, ihn zu widerlegen, macht man ihn zum Vater des Pöhsen (hier Hitler und die Nazis).
Im Falle, daß Sachargumente fehlen, eine durchaus gängige und bewährte Verunglimpfungsstrategie.
Und das Abschreckmittel wirkt: Statt sich mit Nietzsches Thesen auf sachlicher Basis auseinanderzusetzen, läßt man lieber die Finger davon.


(


Wenn du mich gemeint haben solltest, liegst Du allerdings falsch, denn ich bin sehr an einer inhaltlichen Auseinandersetzung über Nietzsche interessiert.
Ich warte lediglich darauf, einige Pro-Nietzsche Argumente zu lesen, um dann in Aktion zu treten.
Alle wesentliche Kritik an ihm wurde bereits vorgetragen oder ist den entsprechend geposteten Links zu entnehmen. Nun sind mal die Nietzsche-Freunde an der Reihe, ihren Meister herauszuputzen, damit der konstruktive Dialog seine Fortsetzung finde.


Dazu müssten sie in erst mal Lesen und dann hier einscannen oder eintippen, aber das würde ja in Arbeit ausarten.

Und das überlässt der fürnehme Geistesadel der sich an Nietzsches Aphorismen berauscht lieber den Trägern der Sklavenmoral.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#853309) Verfasst am: 05.11.2007, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:

Und da es nicht gelingt, ihn zu widerlegen, macht man ihn zum Vater des Pöhsen (hier Hitler und die Nazis).
Im Falle, daß Sachargumente fehlen, eine durchaus gängige und bewährte Verunglimpfungsstrategie.
Und das Abschreckmittel wirkt: Statt sich mit Nietzsches Thesen auf sachlicher Basis auseinanderzusetzen, läßt man lieber die Finger davon.


(


Wenn du mich gemeint haben solltest, liegst Du allerdings falsch, denn ich bin sehr an einer inhaltlichen Auseinandersetzung über Nietzsche interessiert.
Ich warte lediglich darauf, einige Pro-Nietzsche Argumente zu lesen, um dann in Aktion zu treten.
Alle wesentliche Kritik an ihm wurde bereits vorgetragen oder ist den entsprechend geposteten Links zu entnehmen. Nun sind mal die Nietzsche-Freunde an der Reihe, ihren Meister herauszuputzen, damit der konstruktive Dialog seine Fortsetzung finde.


Dazu müssten sie in erst mal Lesen und dann hier einscannen oder eintippen, aber das würde ja in Arbeit ausarten.

Und das überlässt der fürnehme Geistesadel der sich an Nietzsches Aphorismen berauscht lieber den Trägern der Sklavenmoral.


Lachen Lustig, dass du den Begriff noch immer falsch verwendest.
Das Hauptproblem besteht doch darin, dass alle Behauptungen, Nietzsche hätte bedeutenden Einfluß auf die Nazis ausgeübt, sei deren Wegbereiter oder was auch immer gewesen, bisher noch nicht belegt (meist eher mit dem vermeintlichen Beleg wiederlegt) wurden.
Was soll man dir denn nun präsentieren? Zitate, in denen Nietzsche das humanistische Ideal preist und sich zum Sozialismus bekennt?
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- Niklas Luhmann -
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
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Beitrag(#853315) Verfasst am: 05.11.2007, 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tschandala


Laut Nietzsche ist nun allerdings das Christentum, entstanden aus dem Judentum, die Religion des Tschandala. Er deutet an, dass das Judentum tatsächlich von den „Tschandalas“ kommt:

„Das Christenthum, aus jüdischer Wurzel und nur verständlich als Gewächs dieses Bodens, stellt die Gegenbewegung gegen jede Moral der Züchtung, der Rasse, des Privilegiums dar: – es ist die antiarische Religion par excellence: das Christenthum die Umwerthung aller arischen Werthe, der Sieg der Tschandala-Werthe, das Evangelium den Armen, den Niedrigen gepredigt, der Gesammt-Aufstand alles Niedergetretenen, Elenden, Missrathenen, Schlechtweggekommenen gegen die ‚Rasse‘, — die unsterbliche Tschandala-Rache als Religion der Liebe …“[5]

In seiner Schrift Der Antichrist lobt Nietzsche noch einmal das Gesetzbuch des Manu. Zwar verwende es wie jede Moral die „heilige Lüge“ als Mittel, aber sein Zweck sei unendlich viel höher als der des Christentums. Nietzsche stellt die Weltanschauung der „geistigsten“ und „stärksten“ Menschen, die alles, sogar die Existenz der Tschandalas, bejahen können, gegen den neidischen und rachsüchtigen Instinkt der Tschandalas selbst (vergleiche Herrenmoral und Sklavenmoral). Der Begriff Tschandala wird von Nietzsche noch auf verschiedene Gegner gemünzt, etwa auch auf sozialistische Strömungen seiner Zeit.

Auch in einigen nachgelassenen Aufzeichnungen Nietzsches findet sich seine Beschäftigung mit dem Gesetzbuch des Manu, das er stellenweise auch kritisiert. In einem Brief an Heinrich Köselitz vom 31. Mai 1888[6] erklärte Nietzsche die Juden zur „Tschandala-Rasse“, die die „arische“ Ethik der Veden zu einer Priester-Ethik umfunktioniert und damit den ursprünglichen Sinn zerstört habe.[/b]

Eine interessante Spur und für mich ein weiteres Steinchen eines Mosaiks.

Wikipedia über Tschandala/Chandala hat folgendes geschrieben:
Der Begriff taucht zuerst in der Manusmriti und dem Mahabharata im Zusammenhang mit der Kastentrennung auf. In der Manusmriti wird als Chandala der durch „Kastenmischung“ entstandene Nachkomme eines männlichen Shudra und einer Brahmanin bezeichnet. Ihnen ist mit den Sapaka die niedrigste Stellung zugeteilt; sie stehen außerhalb der Gesellschaft.
[...]
Beobachtungen von Faxian
Der buddhistische chinesische Pilgerer Faxian erwähnt in den Aufzeichnungen seiner Indien-Reise im frühen 5. Jahrhundert die Chandalas als die einzigen, die Zwiebel und Knoblauch essen und von den Anderen getrennt wohnen. Sie müssen sich bemerkbar machen, wenn sie in Städte oder auf Marktplätze kommen, damit man Kontakt mit ihnen vermeiden kann. Die Chandalas sind die Einzigen, die jagen und Fleisch verkaufen, was ihren Status als Unberührbare kennzeichnet.


Das gleiche galt früher für Juden im christlichen Europa.
Kein Wunder, daß Nietzsche diesen Vergleich zieht.

Das Knoblauchessen war in der Antike bei armen ägyptischen Arbeitern weit verbreiten (in Verbindung mit Käse/Quark und Brot, deren Hauptnahrungsmittel).
Die Juden kommen aus Ägypten und sind Richtung Indien gezogen - ein Link?


"Das Christenthum, aus jüdischer Wurzel ..." meine Vermutung:

Algol hat folgendes geschrieben:
Ich nehme an, Nietzsche bezieht sich mit "ewiger Rache" auf die Zerstörung des Tempels und auf die Verbreitung des Christentums in Europa, das Nietzsche damals wohl noch für das Produkt Israels hielt.
Was er mit dem Segen meint, ist mir allerdings nicht ganz klar (weil es sich, bezüglich Laien, offensichtlich um eine Simpelreligion (selig sind die geistig Armen) handelt, reizt sie zum Widerspruch und schließlich der Kritik aller Moral?).

Später sah er seinen Irrtum, daß das Christentum jüdischen Ursprunges sei, wohl ein und titelte ein Werk nach "Zarathustra", einem anderen potentiellen Kandidaten.

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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
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Beitrag(#853323) Verfasst am: 05.11.2007, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Dass Nietzsche das Ideal der Reinen Rasse predigte.

Ja. Wie halt so ziemlich fast alle Rassisten. Was ist daran jetzt neu oder überraschend?

Aus Doku-Gründen verhaftet, vielleicht komme ich später darauf zurück.
((Kastenwesen?) Nietzsche: Rassenmischung -> Moralmischung -> "schlechtere" Moral -> weniger Fesselung -> zuviel unnützer Kraft- und Energieverbrauch ?)
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#853374) Verfasst am: 05.11.2007, 05:04    Titel: Antworten mit Zitat

Der Deutsche Holocaust richtete sich ja nicht nur gegen Juden sondern auch gegen "Zigeuner""

Etymologische Studien weisen ja nach, das sowohl Sinti und Roma aus Indien stammen.

Die Tatsache, das in der Schweiz Zigeuner rassenhygienischen Massnamen zu Opfer fielen habe ich hier ja genügend verlinkt.
Auch wenn die "Jenischen" mehrheitlich gemäss ihrer Sprache auf keltische Restanten zurückweisen.

"Dschandalas" können also auch Sinti und Roma sein, das ändert aber nix an der Tatsache, das Nietzsche Professor in dem Land wurde, dass den zwiglianisch-calvinsitischen Puritanissmus erfunden hat, in keiner weise.

Das die Schweiz in Sachen säkulär-puritanischer Rassenhygienien sowohl von Links wie Recht führend war, habe ich wohl zu genüge belegt.

Das die führenden deutschen Rassenhygieniker alle im Geburtsland des Puritanismus studiert haben, habe ich wohl auch genügend nachgewiesen.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#853375) Verfasst am: 05.11.2007, 05:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:


Lachen Lustig, dass du den Begriff noch immer falsch verwendest.
Das Hauptproblem besteht doch darin, dass alle Behauptungen, Nietzsche hätte bedeutenden Einfluß auf die Nazis ausgeübt, sei deren Wegbereiter oder was auch immer gewesen, bisher noch nicht belegt (meist eher mit dem vermeintlichen Beleg wiederlegt) wurden.
Was soll man dir denn nun präsentieren? Zitate, in denen Nietzsche das humanistische Ideal preist und sich zum Sozialismus bekennt?


Welchen Begriff verwende ich falsch? Belegen aber subito!

Welche Belege beweisen, dass Nietzsche keinen Einfluss auf die Nazis hatte? Fakten bitte und keine billigen Meinungen. Und zwar sofort,

Diese Zitate gibt es nicht du Ignoramus.
Nietzsche war gegen das Recht auf Gleichberechtigun.

Nietzsche war ein Elitist. Ich bin Anti-Elitist.

"Wie kann man einen Elitisten schlagen?"
Wo immer in man trifft."
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#853435) Verfasst am: 05.11.2007, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Und die Erklärung sämtlicher Phänomene aus einer bestimmte Interpretation der gesellschaftlichen Verhältnisse heraus, ist bloß eine Form des metaphysischen Absolutismus. Was sind denn die "gesellschaftlichen Verhältnisse"? Fallen die vom Himmel?

Die gesellschaftlichen Verhältnisse fallen natürlich nicht vom Himmel, sondern sind vielmehr Ausdruck der Produktionsverhältnisse, der Stand der Produktivkräfte, sowie die Produktionsweise. ben nicht so einfach und klar strukturiert, wie es uns die scheinbar stringenten Systeme vieler Philosophen weis machen wollen. Nietzsches Philosophie mag bei oberflächlicher Betrachtung widersprüchAuch gehört zu den gesellschaftlichen Verhältnissen das Verhältnis Überbau zu Basis und vice versa. Natürlich auch die Moralvorstellungen einer jeweiligen Zeit, widerum gewonnen aus dem schon Genannten.




Du hast den Kern seiner Moralkritik nicht verstanden. Ohne Moral heißt eben nicht ohne Werte.

Was aber sind Werte ohne Moral? Das sind doch bloße Phrasen! Woher kommen denn die sogenannten Werte? Wie werden die wohl definiert, das mal ergründen!

Und die Forderung, sich von der Moral zu befreien, ist eine Forderung an die intellektuelle Rechtschaffenheit, die Konsequenz aus der Erkenntnis, dass moralische Urteile Illusionen sind.

Auch hier das Gleiche, wenn du von intellektueller Rechtschaffenheit bramarbasierst! Diese intellektuelle Rechtschaffenheit, woher kommt sie wohl? Hat sie wirklich nix mit Moral zu tun? Und inwieweit ist sie überhaupt konkruent mit dem berühmten Willen zur Macht?! Und hat nicht Nietzsche den Intellekt geringschätzt?!

Wille zur Macht heißt deshalb auch: Wille zum eigentlichen Leben, zum Kern des Lebens, jenseits der moralischen Vorurteile. Wer glaubt, dass das auf eine barbarische Welt ohne Werte hinauslaufe, hat wohl eine etwas pessimistische Lebensauffassung.

Hier ist der bloße Wunsch bei der "Arbeit"! Was überhaupt bedeutet Wille zum eigentlichen Leben? Was ist das eigentliche Leben überhaupt in einer kapitalistischen Gesellschaft? die Aussagen haben einen phrasenhaften Charakter.



Peter H. hat folgendes geschrieben:
So geißelte er am Christentum dessen Mildftätigkeit und Barmherzigkeit.
Es zeigte sich aber, dass an dieser Lehre gerade diese beiden Wertvorstellungen noch die besten am waren und sind.


Die Verachtung des Mitleids hat in der Philosophie, von Platon und Aristoteles bis Rousseau und Kant, Tradition. Und das aus gutem Grunde. Ich streite nicht ab, dass das Mitleid in Einzelfällen gutes bewirkt und angebracht ist. Als allgemeines ethisches Prinzip wird es meiner Meinung nach aber überschätzt. Da, wo es wirkt, wirkt es, weil es zum "guten Ton" gehört, sich mitfühlend zu gebärden. Eine Konvention, die die gleiche Handlung aus anderen Gründen positiv bewerten würde, wäre ebenso wirksam.


Da pflichte ich Dir bedingt bei. Bis jetzt gab es eigentlich ja auch m.W. nur ein Beispiel in der neueren Geschichte, wo die Mildtätigkeit was brachte. Ich hatte mich auf das Euthanasieprogramm und dessen Abstoppung bezogen.


Bevor ich darauf eingehe, bitte ich dich, den Beitrag in eine klare und angemesse Form zu bringen. Ich gehe nämlich ungern auf Posts ein, die den Eindruck erwecken, der Autor sei nur mit dem halben Arsch bei der Sache. Auch wenn das hier bloß ein Internetforum ist, kann man sich dennoch etwas Mühe geben. Ich mache es ja auch.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#853443) Verfasst am: 05.11.2007, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Welchen Begriff verwende ich falsch? Belegen aber subito!


Sklavenmoral - der Begriff wurde weiter oben bereits erläutert.

Zitat:
Welche Belege beweisen, dass Nietzsche keinen Einfluss auf die Nazis hatte? Fakten bitte und keine billigen Meinungen. Und zwar sofort,


Es gibt grüne Männchen auf dem Mars - wie? Du glaubst mir nicht? Fakten, bitte und keine billigen Meinungen. Und zwar sofort!

Zitat:
Diese Zitate gibt es nicht du Ignoramus.
Nietzsche war gegen das Recht auf Gleichberechtigun.


Tatsächlich? zwinkern

Zitat:
Nietzsche war ein Elitist. Ich bin Anti-Elitist.

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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#853582) Verfasst am: 05.11.2007, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:

Bevor ich darauf eingehe, bitte ich dich, den Beitrag in eine klare und angemesse Form zu bringen. Ich gehe nämlich ungern auf Posts ein, die den Eindruck erwecken, der Autor sei nur mit dem halben Arsch bei der Sache. Auch wenn das hier bloß ein Internetforum ist, kann man sich dennoch etwas Mühe geben. Ich mache es ja auch.


Geht in Ordnung. eine Frage vorweg, was sagt Dir persönlich eigentlich an Nietzsche zu? Warum kannst Du gerade diesem Mann etwas abgewinnen?

P.S. was bedeutet eigentlich Dschandarei? Das Wort taucht ausschließlich nur bei Nietzsche auf, sonst verwendet es fast niemand!!
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#853664) Verfasst am: 05.11.2007, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Welchen Begriff verwende ich falsch? Belegen aber subito!


Sklavenmoral - der Begriff wurde weiter oben bereits erläutert.

Zitat:
Welche Belege beweisen, dass Nietzsche keinen Einfluss auf die Nazis hatte? Fakten bitte und keine billigen Meinungen. Und zwar sofort,


Es gibt grüne Männchen auf dem Mars - wie? Du glaubst mir nicht? Fakten, bitte und keine billigen Meinungen. Und zwar sofort!

Zitat:
Diese Zitate gibt es nicht du Ignoramus.
Nietzsche war gegen das Recht auf Gleichberechtigun.


Tatsächlich? zwinkern

Zitat:
Nietzsche war ein Elitist. Ich bin Anti-Elitist.

"Wie kann man einen Elitisten schlagen?"
Wo immer in man trifft."




Die typische Reaktion eines trunkenen Nietzsche Fans.
Leere Ironie, die aber nicht schafft was sie will: die Hohlheit ihres Absonderers zu überdecken.

Zitat:
P.S. was bedeutet eigentlich Dschandarei? Das Wort taucht ausschließlich nur bei Nietzsche auf, sonst verwendet es fast niemand!!


Tschandalas sind Inder die Kastenschande betrieben haben, auf den Begriff wurde von mir weiter oben verlinkt.

Niezsche benutzt den Begriff manchmal biologisch, dann wieder soziologisch, also wie es seiner Lust gerade passt, auch darin ist er ein exemplarischer Rassist.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#853806) Verfasst am: 05.11.2007, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Welchen Begriff verwende ich falsch? Belegen aber subito!


Sklavenmoral - der Begriff wurde weiter oben bereits erläutert.

Zitat:
Welche Belege beweisen, dass Nietzsche keinen Einfluss auf die Nazis hatte? Fakten bitte und keine billigen Meinungen. Und zwar sofort,


Es gibt grüne Männchen auf dem Mars - wie? Du glaubst mir nicht? Fakten, bitte und keine billigen Meinungen. Und zwar sofort!

Zitat:
Diese Zitate gibt es nicht du Ignoramus.
Nietzsche war gegen das Recht auf Gleichberechtigun.


Tatsächlich? zwinkern

Zitat:
Nietzsche war ein Elitist. Ich bin Anti-Elitist.

"Wie kann man einen Elitisten schlagen?"
Wo immer in man trifft."




Die typische Reaktion eines trunkenen Nietzsche Fans.
Leere Ironie, die aber nicht schafft was sie will: die Hohlheit ihres Absonderers zu überdecken.


Nun gut, wenn du nicht dazu in der Lage bist, zu verstehen, was meine Ironie dir sagen will, dann werde ich es in (hoffentlich auch dir) verständliche Worte übersetzen;

Die lustige Geschichte mit den Marsmännchen sollte aufzeigen, wie es sich mit der Beweislast verhält. Du behauptest etwas, also bist du auch daran es zu belegen - nicht anders herum.

Dass Nietzsche kein Humanist, Sozialist oder Kämpfer für Gleichberechtigung war, hat hier niemand bestritten - übrigens ebensowenig, dass er ein Rassist war (vielleicht liest du dir ja tatsächlich einmal den Thread ganz durch, das könnte helfen).

Und dass du ein Anti-Elitist bist und Nietzsche deshalb, verständlicher Weise, nicht sonderlich sympathisch findest, ist zwar interessant und macht dich durchaus zum Heroen, trägt allerdings wenig zur Sache bei.

Und das mit der Hohlheit war wirklich phöse von dir. Weinen
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- Niklas Luhmann -
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#853935) Verfasst am: 06.11.2007, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmals die ganz einfache Frage, was ist an einem Mann namens Nietzsche eigentlich anziehend? Warum wollen einige, Schüler von ihm sein? Ist es das Bedürfnis ein Elitemensch sein zu wollen, oder antimoralisch zu sein oder was sonst?
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#853937) Verfasst am: 06.11.2007, 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:


Nun gut, wenn du nicht dazu in der Lage bist, zu verstehen, was meine Ironie dir sagen will, dann werde ich es in (hoffentlich auch dir) verständliche Worte übersetzen;

Die lustige Geschichte mit den Marsmännchen sollte aufzeigen, wie es sich mit der Beweislast verhält. Du behauptest etwas, also bist du auch daran es zu belegen - nicht anders herum.


Und das mit der Hohlheit war wirklich phöse von dir. Weinen


Erstens, Ironie in geschriebener Form geht meistens ziemlich in die Hosen, da nützen auch keine Emoticons nicht.

Der von mir aufgezeigte Konnex von Nietzsche zu den sozialistischen Eugenikern um Forel, die dann zu den führenden Rassenhygienikern der Nazis wurden, ist keine Behauptung von mir, ich habe auf wissenschaftliche Arbeiten verlinkt.
Die Herren Forel, Plöetz und Rüdin waren keine Marsmännchen, sondern real existierende Eugeniker mit immenser Durchschlagskraft.
Aber ich stelle dir gerne noch ein weiteres Marsmännchen vor.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Tille
1896 veröffentlichte er die erste englische Übersetzung von „Also sprach Zarathustra“, in den folgenden Jahren schrieb er Einleitungen zu weiteren englischen Übersetzungen von Werken Nietzsches, in denen er diesen insbesondere als Sozialdarwinisten darstellte.
Und sein Brüderlein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Armin_Tille
Neben seinen genealogischen Interessen vertrat Tille sozialdarwinistische Positionen und sah sich später selbst als Wegbereiter des Nationalsozialismus. In seiner Funktion als Direktor des Thüringischen Staatsarchivs begrüßte er am 3. Mai 1933 in einem Schreiben an das Staatsministerium die Überlegungen zur „Unfruchtbarmachung Minderwertiger“. Als Personenkreis für eine Zwangssterilisation benannte er Zuchthäusler, Hilfsschüler, „geistig Minderwertige“, Taubstumme, Blindgeborene, Landstreicher und auch „etwaige Mischlinge, bei denen ein Elternteil farbig (namentlich Neger) gewesen ist“.


Ist doch süss oder nicht?
Wenn du dich der gesteltzten Ironie in dieser Diskussion enthältst, werde ich mich auch für den Spruch mit der Hohlheit entschuldigen aber nicht vorher.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#853996) Verfasst am: 06.11.2007, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Tschandalas sind Inder die Kastenschande betrieben haben, auf den Begriff wurde von mir weiter oben verlinkt.
Niezsche benutzt den Begriff manchmal biologisch, dann wieder soziologisch, also wie es seiner Lust gerade passt, auch darin ist er ein exemplarischer Rassist.


Der Wikipedia-Artikel ist mal wieder fehlerhaft, mindestens aber unvollsändig. Natürlich übernimmt Nietzsche den Begriff aus dem indischen. Er verwendet ihn aber generell im Sinne von "die Ausgestoßenen". Unterschiedliche Kulturen und Morallehren kennen unterschiedliche Tschandala. So ist etwa in der christlichen Moral der wissenschaftliche Mensch "Tschandala". Vereinfacht könnte man ihn das hinduistische Gegenstück zum "Sünder" nennen. Er trifft eigentlich ziemlich genau das, was Nietzsche mit "Ressentiment" meint.

Peter H. hat folgendes geschrieben:
eine Frage vorweg, was sagt Dir persönlich eigentlich an Nietzsche zu? Warum kannst Du gerade diesem Mann etwas abgewinnen?


Zum Beispiel die Tatsache, dass er der Erste war, der den Mut zu einer umfassenden Kritik der christlichen Moral hatte. Der es mit seinem Atheismus eben nicht bei bloßer Kirchen- und Mythenkritik belies, sondern das gesamte christlich geprägte Wertesystem des Abendlandes in Frage stellte und sehr scharfsinnig dessen Schwachstellen erkannte. Freilich hat man mitunter den Eindruck, dass er bei seinen Versuchen, diese Werte umzuwerten, selbst jener Regung unterliegt, die er bei Anderen zurecht als Ressentiment bezeichnet. Zum Beispiel eben, wenn er sich bewundernd über das indische Kastenwesen und dessen ethisches Fundament äußert. Allerdings muss hier auch bedacht werden, dass Nietzsche, im Lob wie im Tadel, fast immer überschwenglich ist. Und so wie es eben jene lobenden Passagen über das Gesetzbuch des Manu gibt, dass er als der christlichen Moral überlgen darstellt, so äußert er sich an anderer Stelle und in einem anderen Zusammenhang überraschend positiv über Jesus. Deshalb darf man einzelne Passagen nie als Ausdruck seines gesamten Denkens verstehen oder aus einem Lob die Forderung ableiten, die gelobten Werte zum generellen Maßstab zu erheben. Scheinbare Widersprüche entstehen dabei häufig durch die Betrachtung desselben Phänomens aus unterschiedlichen Perspektiven. Es sind immer Teilaspekte, erste Schritte eines Philosophen, der Neuland zu betreten versucht. Deshalb wohl auch war der Aphorismus seine bevorzugte Ausdrucksform.

Daher ist mir auch unbegreiflich, wie jemand sich selbst oder einen Annderen als "Nietzscheaner" oder "Nietzscheanhänger" bezeichnen kann. Ich weiß beim besten Willen nicht, was das sein soll. Wie du richtig festgestellt hast, hat Nietzsche kein einheitliches, zusammenhängendes Denksystem hinterlassen und er ist auch keiner philosophischen Schule oder Weltanschauung klar zuzuordnen.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#854012) Verfasst am: 06.11.2007, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Tschandalas sind Inder die Kastenschande betrieben haben, auf den Begriff wurde von mir weiter oben verlinkt.
Niezsche benutzt den Begriff manchmal biologisch, dann wieder soziologisch, also wie es seiner Lust gerade passt, auch darin ist er ein exemplarischer Rassist.


Der Wikipedia-Artikel ist mal wieder fehlerhaft, mindestens aber unvollsändig. Natürlich übernimmt Nietzsche den Begriff aus dem indischen. Er verwendet ihn aber generell im Sinne von "die Ausgestoßenen". Unterschiedliche Kulturen und Morallehren kennen unterschiedliche Tschandala. So ist etwa in der christlichen Moral der wissenschaftliche Mensch "Tschandala". Vereinfacht könnte man ihn das hinduistische Gegenstück zum "Sünder" nennen. Er trifft eigentlich ziemlich genau das, was Nietzsche mit "Ressentiment" meint.

Peter H. hat folgendes geschrieben:
eine Frage vorweg, was sagt Dir persönlich eigentlich an Nietzsche zu? Warum kannst Du gerade diesem Mann etwas abgewinnen?


Zum Beispiel die Tatsache, dass er der Erste war, der den Mut zu einer umfassenden Kritik der christlichen Moral hatte. Der es mit seinem Atheismus eben nicht bei bloßer Kirchen- und Mythenkritik belies, sondern das gesamte christlich geprägte Wertesystem des Abendlandes in Frage stellte und sehr scharfsinnig dessen Schwachstellen erkannte. Freilich hat man mitunter den Eindruck, dass er bei seinen Versuchen, diese Werte umzuwerten, selbst jener Regung unterliegt, die er bei Anderen zurecht als Ressentiment bezeichnet. Zum Beispiel eben, wenn er sich bewundernd über das indische Kastenwesen und dessen ethisches Fundament äußert. Allerdings muss hier auch bedacht werden, dass Nietzsche, im Lob wie im Tadel, fast immer überschwenglich ist. Und so wie es eben jene lobenden Passagen über das Gesetzbuch des Manu gibt, dass er als der christlichen Moral überlgen darstellt, so äußert er sich an anderer Stelle und in einem anderen Zusammenhang überraschend positiv über Jesus. Deshalb darf man einzelne Passagen nie als Ausdruck seines gesamten Denkens verstehen oder aus einem Lob die Forderung ableiten, die gelobten Werte zum generellen Maßstab zu erheben. Scheinbare Widersprüche entstehen dabei häufig durch die Betrachtung desselben Phänomens aus unterschiedlichen Perspektiven. Es sind immer Teilaspekte, erste Schritte eines Philosophen, der Neuland zu betreten versucht. Deshalb wohl auch war der Aphorismus seine bevorzugte Ausdrucksform.

Daher ist mir auch unbegreiflich, wie jemand sich selbst oder einen Annderen als "Nietzscheaner" oder "Nietzscheanhänger" bezeichnen kann. Ich weiß beim besten Willen nicht, was das sein soll. Wie du richtig festgestellt hast, hat Nietzsche kein einheitliches, zusammenhängendes Denksystem hinterlassen und er ist auch keiner philosophischen Schule oder Weltanschauung klar zuzuordnen.


Zumsel,

du weist natürlich zurecht darauf hin, dass man einen Wikipedia-Aritikel immer in Frage stellen muss.

Aber bei Nietzsche sind Widersprüche nicht scheinbar, sondern an der Tagesordnung.

Ich werde auf dein Posting vertieft eingehen, wenn ich fit genug bin
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#854075) Verfasst am: 06.11.2007, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Aber bei Nietzsche sind Widersprüche nicht scheinbar, sondern an der Tagesordnung.

Ich bin kein Experte für Nietzsche (nach allem, was ich über ihn bzw. seine Philosophie weiß, interessiert er mich auch nicht näher), nur eins weiß ich: Nur weil ein Philosoph oft widersprüchlich ist, ist nicht jeder behauptete Widerspruch auch ein tatsächlicher.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#854090) Verfasst am: 06.11.2007, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

pyrrhon hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Aber bei Nietzsche sind Widersprüche nicht scheinbar, sondern an der Tagesordnung.

Ich bin kein Experte für Nietzsche (nach allem, was ich über ihn bzw. seine Philosophie weiß, interessiert er mich auch nicht näher), nur eins weiß ich: Nur weil ein Philosoph oft widersprüchlich ist, ist nicht jeder behauptete Widerspruch auch ein tatsächlicher.


Nicht jeder, aber manche und bei Nietzsche fiele.

Der Mann liebte die Liebe und er liebte denn Hass.

Und wenn du seine Txte über Frauen und Juden liest, weisst du, was Hassliebe ist.
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Peter H.
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Beitrag(#854103) Verfasst am: 06.11.2007, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:

Zum Beispiel die Tatsache, dass er der Erste war, der den Mut zu einer umfassenden Kritik der christlichen Moral hatte.


Zunächst einmal freut es mich, dass nun endlich auch mal das Motiv, die Bedürfnis(se) für eine Hinwendung und Bejahung Nietzsches deutlich zum Ausdruck gebracht wurden.
Ich hatte schon "befürchtet", dass womöglich das Elitäre an Nietzsche vereinnahmt wurde, um so einer Art oberen Kaste anzugehören, auf dass auf andere herabgeschaut werden kann.
Dies wäre dann für mich allerdings ein Grund gewesen, aus der Diskussion auszusteigen. (eod)

Das ganz Konkrete hat den Vorteil, dass keine bloße Gespensterdebatte aufgezogen wird und alles in bloßer Scholastik gerinnt.
Mir ist positiv aufgefallen, dass dies gerade bei Dir nicht der Fall ist und Deine N.-Rezeption wohl von allen N.-Befürwortern die Fundierteste ist.
Ich möchte übrigens, von meiner zeitweiligen "ein wenig" harschen Ausdrucksweise Abstand nehmen, die Form abmildern, nicht jedoch den Inhalt.
Doch nun zum obigen Zitat. Ich verstehe nicht, wie Du zu der Aussage gelangst, dass Nietzsche der erste gewesen sei, der eine Kritik an der christlichen Moral vornahm. Oder ist es so zu verstehen, dass all die anderen Kritiker des Christentums vor ihm, zwar das Christentum kritisierten, (französische Enzyklopädisten, Feuerbach, Bauer, Strauß) jedoch nicht umfassend dessen Moral? Das wäre ja noch abzuklären, vielleicht ein sogenanntes quid pro quo.
Dass einige Aspekte seiner (N.) Kritik am Christentum nicht gutzuheißen sind, wurde hier im Thread schon dargestellt, ich brauche wohl diese Vorwürfe nicht erneut vorzutragen, da sonst m.E. Eulen nach Athen getragen würden.
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Beitrag(#854249) Verfasst am: 06.11.2007, 17:33    Titel: "Kritik der christlichen Moral" Antworten mit Zitat

@Agnost

Zunächst mal finde ich Deine wissenschaftlichen Nachweise hier sehr wichtig. Dies sind weitere Indizien, wie eng die Verbindungen zwischen dem Hammer-Philosophen und den deutschen Faschisten waren.

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:
eine Frage vorweg, was sagt Dir persönlich eigentlich an Nietzsche zu? Warum kannst Du gerade diesem Mann etwas abgewinnen?


Zum Beispiel die Tatsache, dass er der Erste war, der den Mut zu einer umfassenden Kritik der christlichen Moral hatte. Der es mit seinem Atheismus eben nicht bei bloßer Kirchen- und Mythenkritik belies, sondern das gesamte christlich geprägte Wertesystem des Abendlandes in Frage stellte und sehr scharfsinnig dessen Schwachstellen erkannte.


Also die "Kritik der christlichen Moral" à la Nietzsche hat ja allein den Zweck, moralische Skrupel, wie sie nun mal auch u.a. im Christentum enthalten sind, angesichts der Klassenherrschaft, angesichts auch von Imperialismus und damals langsam herauf ziehendem Faschismus bzw. AntiMarxismus aus dem Weg zu räumen.

Also z.B. Mitleid und Nächstenliebe.

Deshalb richtet sich der Kampf von Nietzsche & co. nicht nur gegen diese Anteile des Christentums, sondern gegen jede menschliche Moral und gegen die Menschenrechte als solche.

Ein Religionskritiker sieht dagegen ganz anders aus. Ich finde, wir sollten uns abgewöhnen, in Nietzsche einen Religionskritiker zu sehen. Dies ist ein Irrtum.

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Daher ist mir auch unbegreiflich, wie jemand sich selbst oder einen Annderen als "Nietzscheaner" oder "Nietzscheanhänger" bezeichnen kann. Ich weiß beim besten Willen nicht, was das sein soll. Wie du richtig festgestellt hast, hat Nietzsche kein einheitliches, zusammenhängendes Denksystem hinterlassen und er ist auch keiner philosophischen Schule oder Weltanschauung klar zuzuordnen.


Ach, nun tu doch nicht so.

Das Nietzscheanische System besteht durchaus. Es ist nur so, dass je nach Situation bestimmte Sätze und Aphorismen mehr in den Vordergrund gestellt werden, andere dagegen zeitweise in den Hintergrund.

Dennoch halte ich Nietzsches Denken für sehr stringent und in sich widerspruchsfrei.

Dies auch unter dem Aspekt seiner Bedeutung für postmoderne Philosophen, die ja vom "Ende der großen Erzählungen" erzählen.

Auch dies sollte man nicht wörtlich nehmen.

Wenn etwa gewisse Postmodernisten mit dem Hammer die großen philosophischen Systeme - insbesondere den Marxismus - zertrümmern möchten und gleichzeitig jede wissenschaftliche oder moralische Verbindlichkeit vernichten wollen, dann steht dahinter sehr wohl ein dezidiertes politisches, um nicht zu sagen ökonomisches Programm, welches man gelinde als "Neoliberalismus" zu bezeichnen pflegt.

Hinter den Kulissen ist bei genauem Hinsehen nicht besonders viel denkerische Substanz. Alles sehr geistreich, aber gedankenarm - wie Nietzsche selber ...-!

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Peter H.
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Beitrag(#854259) Verfasst am: 06.11.2007, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

gute Darstellung!
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Beitrag(#854264) Verfasst am: 06.11.2007, 18:03    Titel: sein Motto Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
gute Darstellung!

Hallo Peter, freut mich. Prost

Ein kleiner Nachtrag noch:

In Nietzsches Ausspruch "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt!" kommt so etwas wie sein philosophisches und vor allem politisches Gesamtmotto zum Ausdruck, also die Ablehnung der Wissenschaft und der Rationalität sowie sein skrupelloser Immoralismus.

Beides richtet sich gegen eine weiter entwickelte menschliche Gesellschaft und findet Beifall von seiten der extremen Reaktion sowie von demoralisierten Intellektuellen.

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Beitrag(#854266) Verfasst am: 06.11.2007, 18:04    Titel: Re: "Kritik der christlichen Moral" Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wenn etwa gewisse Postmodernisten mit dem Hammer die großen philosophischen Systeme - insbesondere den Marxismus - zertrümmern möchten und gleichzeitig jede wissenschaftliche oder moralische Verbindlichkeit vernichten wollen, dann steht dahinter sehr wohl ein dezidiertes politisches, um nicht zu sagen ökonomisches Programm, welches man gelinde als "Neoliberalismus" zu bezeichnen pflegt.

Klar, hinter Foucault, Lyotard und Derrida steht der Neoliberalismus. Und natürlich die Illuminaten. Und die wiederum werden von satanistischen Außerirdischen gelenkt. Cool
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Beitrag(#854276) Verfasst am: 06.11.2007, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Nietzsche war gegen das Recht auf Gleichberechtigun.

Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht hat Nietzsche etwas konstatiert, wie auch Niccolo Machiavelli etwas konstatiert, ja sogar kritisiert hat. Dennoch trägt die rücksichtslose, nach Macht und Machterhalt strebende Staatsführung heute den Namen ihres Kritikers Machiavelli und nicht den Namen ihrer Vertreter, den florentinischen Medici.

Die Menschen sind weder gleich, noch gleichberechtigt. Die Schulbildung der Kinder hängt stark vom Geldbeutel der Eltern ab. Um sein Recht zu bekommen, muß man Kohle haben, um sich längere Gerichtsprozesse, Anwälte und evtl. Sachverständigengutachten leisten zu können.
Die Masse ist ziemlich dämlich, wie die Beispiele aus Jahrtausenden zeigen, in denen sie immer und sofort bereit war, aus den nichtigsten Anlässen heraus mit Hurrah in die blutigsten Kriege zu ziehen.

Wenn Nietzsche das erkannt und daraus seine heute politisch unkorrekten Konsequenzen gezogen hat, kann man ihm daraus keinen Strick drehen. Es zeugt vielmehr von Redlichkeit und Aufrichtigkeit, diese Erkenntnis zu veröffentlichen.
Heute hat verständlicher Weise kaum mehr jemand diesen Mut, denn wer will schon gerne, eingeklemmt am Pranger, von den politisch korrekten Intellektuellen und vom traumtanzenden Mob dafür bespuckt und ausgepeitscht werden.


Agnost hat folgendes geschrieben:
Nietzsche war ein Elitist. Ich bin Anti-Elitist.

"Elite" hatte schon immer einen negativen Beigeschmack, es sind die aus-gezeichneten, die Bäume, die gezeichnet und schließlich gefällt werden oder die ausgezeichneten, auserwählten Opfer für die Götter.
Aber es gab schon immer Menschen mit qualifizierterem (und meist geheimem) Wissen, wie Schamanen, Brahmanen, Magoi, Druiden, Mysterienpriester, usw.
Solche Personen stehen oft unerkannt und unbenannt (nicht im Blickfeld der Öffentlichkeit) hinter den Führern einer Gemeinschaft und lenken diese.
Sog. Eliten existieren.
Vielleicht leugnest Du sie oder Du willst sie abschaffen.

Agnost hat folgendes geschrieben:
"Wie kann man einen Elitisten schlagen?"
Wo immer in man trifft."

Und wo trifft man ihn?
Zwischen die Augen.

Naives Wunschdenken.
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Agnost
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Beitrag(#854289) Verfasst am: 06.11.2007, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Nietzsche war gegen das Recht auf Gleichberechtigun.

Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht hat Nietzsche etwas konstatiert, wie auch Niccolo Machiavelli etwas konstatiert, ja sogar kritisiert hat. Dennoch trägt die rücksichtslose, nach Macht und Machterhalt strebende Staatsführung heute den Namen ihres Kritikers Machiavelli und nicht den Namen ihrer Vertreter, den florentinischen Medici.

Die Menschen sind weder gleich, noch gleichberechtigt. Die Schulbildung der Kinder hängt stark vom Geldbeutel der Eltern ab. Um sein Recht zu bekommen, muß man Kohle haben, um sich längere Gerichtsprozesse, Anwälte und evtl. Sachverständigengutachten leisten zu können.
Die Masse ist ziemlich dämlich, wie die Beispiele aus Jahrtausenden zeigen, in denen sie immer und sofort bereit war, aus den nichtigsten Anlässen heraus mit Hurrah in die blutigsten Kriege zu ziehen.

Wenn Nietzsche das erkannt und daraus seine heute politisch unkorrekten Konsequenzen gezogen hat, kann man ihm daraus keinen Strick drehen. Es zeugt vielmehr von Redlichkeit und Aufrichtigkeit, diese Erkenntnis zu veröffentlichen.
Heute hat verständlicher Weise kaum mehr jemand diesen Mut, denn wer will schon gerne, eingeklemmt am Pranger, von den politisch korrekten Intellektuellen und vom traumtanzenden Mob dafür bespuckt und ausgepeitscht werden.


Agnost hat folgendes geschrieben:
Nietzsche war ein Elitist. Ich bin Anti-Elitist.

"Elite" hatte schon immer einen negativen Beigeschmack, es sind die aus-gezeichneten, die Bäume, die gezeichnet und schließlich gefällt werden oder die ausgezeichneten, auserwählten Opfer für die Götter.
Aber es gab schon immer Menschen mit qualifizierterem (und meist geheimem) Wissen, wie Schamanen, Brahmanen, Magoi, Druiden, Mysterienpriester, usw.
Solche Personen stehen oft unerkannt und unbenannt (nicht im Blickfeld der Öffentlichkeit) hinter den Führern einer Gemeinschaft und lenken diese.
Sog. Eliten existieren.
Vielleicht leugnest Du sie oder Du willst sie abschaffen.

Agnost hat folgendes geschrieben:
"Wie kann man einen Elitisten schlagen?"
Wo immer in man trifft."

Und wo trifft man ihn?
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Naives Wunschdenken.


Riposte zu Zitat 1a.

Nietzsche war im Vergleich zu Machiavelli ein Verkläret und kein Aufklärer. vielleicht solltest du einfach mal ein bisschen Nietzsche gelesen haben, bevor du eine Familie Medici für Nietzsche heraufbeschwörst die es nie gab.

Nietzsche als Lidbhaber der grossen Griechen glaubte fest, dass eine grosse Kultur nur auf der Basis der Musse ihrer Eliten entstehen kann. Das eine grossse Kultur darum der Sklaven bedarf.
Wenn du gerne Sklave sein willst:
Ich könnte einen gebrauchen, kannst dich bei mir melden.

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Beitrag(#854298) Verfasst am: 06.11.2007, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Nochmals die ganz einfache Frage, was ist an einem Mann namens Nietzsche eigentlich anziehend? Warum wollen einige, Schüler von ihm sein? Ist es das Bedürfnis ein Elitemensch sein zu wollen, oder antimoralisch zu sein oder was sonst?

Ich bin kein Schüler Nietzsches und ich mache mir meine eigenen Gedanken, komme aber in vielen Fällen auf die gleichen Folgerungen, wie Nietzsche.

Ewige Wiederkehr: aus nat. wiss. Sicht völlig klar, folgt sowohl aus dem zyklischen, als auch aus dem (anscheinend - weshalb nur ein einziger Urknall?) singulären Modell.

Moralrelativismus: alle Moral ist erlernt.
Christentum als Sklavenmoral: Wie nennt sich der momentan oberste Katholik in der Öffentlichkeit? Diener der Diener, Arbeiter im Weinstock (er meinte Weinberg) Gottes.
Die Obrigkeit ist gottgegeben!
Diesen Gedanken hat der Deutsche nicht nur im Blut, sondern sogar im Mark (der Deutsche hat noch nie eine Revolution durchgezogen) und wenn dich jemand auf die Linke haut, dann biete ihm auch noch deine Rechte an.

Und die Elite?
Hitler oder Bush stellen keine Elite, sondern sind ihr Arm, ihr Schwert und ihr Sprachrohr.
Hitler wäre gehenkt worden, wie die anderen, angeblich Mächtigen, oder wie Saddam, die Elite aber blieb ungeschoren.

G.W. Bush ist der öffentliche Buhmann der Pazifisten, ein blinder, fanatischer, verwirrter Alkoholiker, doch die "Elite" (der USA) kennen wir nicht.
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Beitrag(#854305) Verfasst am: 06.11.2007, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Zum Beispiel eben, wenn er sich bewundernd über das indische Kastenwesen und dessen ethisches Fundament äußert.

Dem oben verlinkten Post schließe ich mich an, und was das indischen Kastenwesens betrifft, besteht hier und heute die Tendenz, es reflexartig abzulehnen.
Es lohnt sich mE jedoch, über ein solches Gesellschaftssystem tiefer nachzudenken.
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Beitrag(#854314) Verfasst am: 06.11.2007, 19:17    Titel: Re: "Kritik der christlichen Moral" Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Deshalb richtet sich der Kampf von Nietzsche & co. nicht nur gegen diese Anteile des Christentums, sondern gegen jede menschliche Moral und gegen die Menschenrechte als solche.

Alle Moral ist relativ, das hat Nietzsche erkannt, und sein idealer "Übermensch" hat die Fähigkeit, sich von solchen erworbenen Einschränkungen zu befreien.
Abgesehen davon, daß das niemand wirklich kann (daher auch die Bezeichnung Übermensch), ist die versuchte Befreiung von Moral natürlich selbstverständlich pöhse, pöhse, pöhse und pöhse.
Und zwar aus den gleichen Gründen, weshalb Atheismus pöhse ist.
Die Befreiung von moralischen und religiösen Fesseln bedeutet eine geistige Entfesselung.
Und geistige Entfesselung ist ebenfalls pöhse, pöhse und pöhse.

Und was "die Menschenrechte" betrifft, gibt es dazu einen Thread.
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Beitrag(#854325) Verfasst am: 06.11.2007, 19:26    Titel: Re: "Kritik der christlichen Moral" Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Hinter den Kulissen ist bei genauem Hinsehen nicht besonders viel denkerische Substanz. Alles sehr geistreich, aber gedankenarm - wie Nietzsche selber ...-!

Die "denkerische Substanz" liegt in der Vorarbeit.
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Beitrag(#854345) Verfasst am: 06.11.2007, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Nietzsche war im Vergleich zu Machiavelli ein Verkläret und kein Aufklärer.

Nietzsche hat oft nicht Klartext geschrieben, aber das sollte Dir ja vertraut sein.
(Bienen, Ameisen, Adler, Kisten, Steine, ...)


Agnost hat folgendes geschrieben:
... vielleicht solltest du einfach mal ein bisschen Nietzsche gelesen haben, bevor du eine Familie Medici für Nietzsche heraufbeschwörst die es nie gab.

Ich habe den Zarathustra gelesen, hin und wieder einige Brocken im Netz oder in Sekundärliteratur, natürlich alle hier aufgeführten Zitate und leider auch das Machwerk seiner Schwester. Seine fröhliche Wissenschaft habe ich mir noch vorgenommen.

Von einer "Familie Medici" habe ich nichts geschrieben - Stohmann - aber Du solltest vielleicht einmal Machiavellis Vorwort zu seinem bezeichnenden Werk lesen, dann wäre Dir auch klar, weshalb ich die Medici erwähne.


Agnost hat folgendes geschrieben:
Nietzsche als Lidbhaber der grossen Griechen glaubte fest, dass eine grosse Kultur nur auf der Basis der Musse ihrer Eliten entstehen kann. Das eine grossse Kultur darum der Sklaven bedarf.
Wenn du gerne Sklave sein willst:
Ich könnte einen gebrauchen, kannst dich bei mir melden.

Danke, aber ich war bereits einer der Niedriglohnsklaven, die es der Oberschicht ermöglichen, große Kultur zu machen und zu unterstützen.
Und geraucht habe ich früher auch, der Reemtsma erwähnt mich aber nicht, wenn er wieder einmal eine große kulturelle Tat vollbringt oder eine Stiftung gründet.


Agnost hat folgendes geschrieben:
Man schlägt den Feind wo immer man ihn trifft.

Dazu muß man sich erst einmal einen basteln, zwinkern
ihn dann auch schlagen und kein Schattenboxen veranstalten.

Ach ja, die Reemtsmas gehören natürlich zur Elite, ihr Name wurde jedoch durch die Zigaretten (nicht besonders schlau) und die spektakuläre Entführung eines Erben bekannt.
Natürlich haben die Reemtsmas auch kräftig Hitler und die Nazis unterstützt, gehenkt wurde dafür aber niemand.
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