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Manipulation der Massen
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#862115) Verfasst am: 16.11.2007, 16:52    Titel: Re: Manipulation der Massen Antworten mit Zitat

satsche hat folgendes geschrieben:


Aus welchem Jahr, und von wem, ist denn diese, wie ich finde eher apologetische, Betrachtungsweise? (Es gab vorher…)


Damit war ganz pauschal die Zeit unmittlebar vor der Machtergreifung der Nazis gemeint - der
geschichtlich anerkannte "Nährboden" aus Unzufriedenheit, Perspektivlosigkeit und Orientierungslosigkeit.
Genau wie zur Zeit eben.

Zitat:

Müssen wir nicht unterscheiden zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung?


m.E. unbedingt ja.

Zitat:

Manipuliert werden beide, mal mehr, mal weniger, die veröffentlichte immer mehr, weil hier u.a. viel zu oft eine pure Nachricht mit getarnten Meinungsanteilen daher kommt.


Seh ich auch so.
Die nichtveröffentliche - öffentliche Meinung halte ich gemessen an den Ausschnitten
welche mir zugänglich sein - quer Beet für erstaunlich homogen.
Im Prinzip sind sich alle einig, das es so wie es läuft nicht (oder nicht mehr) richtig läuft
und ebenso darin das sie nichts dagegen machen können.


Zitat:

Die Bandbreite hier im Forum lebt fort, hoffentlich, weil wir uns nicht auf einen für alle erträglichen Kompromiss einigen müssen…


Da wir uns auf keinen Kompromiss einigen (müssen/wollen/können) erfüllt aber die Bandbreite
ebenso wie die Mehrzahl aller Diskussionen hier lediglich einen Selbstzweck ->>>Motto ->>> gut das wir drüber geredet haben Mr. Green
_________________
Augen auf dann kann nichts passieren
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Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#862116) Verfasst am: 16.11.2007, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:


In die Barbarei brauchen wir nicht maschieren - da sind wir längst Smilie


Mmh, ja, schon richtig, hätte besser sagen sollen, wir befinden uns bereits in der Barbarei, begeben uns aber in eine zusehens gesteigerte Form davon hinein.
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#862120) Verfasst am: 16.11.2007, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:


In die Barbarei brauchen wir nicht maschieren - da sind wir längst Smilie


Mmh, ja, schon richtig, hätte besser sagen sollen, wir befinden uns bereits in der Barbarei, begeben uns aber in eine zusehens gesteigerte Form davon hinein.


Ich wollt ja auch gar nicht den Haarspalter machen aber ->>> http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=862103&highlight=#862103

Der Frosch welcher meint das Wasser wäre noch lauwarm,
könnte der tatsächlichen Entwicklung gefährlich weit hinterher sein. zwinkern
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Neuroquant
Daedra-Fürst



Anmeldungsdatum: 04.03.2007
Beiträge: 98
Wohnort: Rheinland Pfalz

Beitrag(#862164) Verfasst am: 16.11.2007, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Neuroquant hat folgendes geschrieben:
Irgendwo setzt ich meine Hoffnung ja immer noch ins Internet, aber mal ehrlich, glaubst du ein Volk, dass sich von Bild und co derart einlullen lässt ist auch nur im Ansatz dazu im Stande, in einem freien Informationspool zu navigieren, und Fakt von Meinung zu unterscheiden?


Ähnliche Hoffnungen habe ich auch - zumal es im Internet vergleichsweise preiswert wäre,
der etablierten Meinungsmache einen Gegenpol zu setzen.
Ich stimme Dir allerdings auch darin zu, das für Otto-Normalverbraucher die Navigation,
zu unübersichtlich ist, weil sich die vielfältigen alternativen Informationen und
Fakten über tausende Foren, Seiten und vor allem zerstrittende, konkurrierende Meinungen
aufsplitten.


Es ist halt bequemer, eine Meinung (und 95% der Medien sind genau Das), die einem als Fakt verkauft wird zu übernehmen. Irgendwo kann man das ja auch verstehen, nimm einen durchschnittlichen Familienvater, der neben seiner Arbeit und den Dingen die noch so anfallen, seinen 2 Kindern noch beim Latein pauken hilft (als Bsp). Das da nicht mehr wirklich die Zeit ist, stundenlang zu recherchieren, ist nachvollziehbar, in die Beziehung mit seiner Frau will ja auch noch investiert werden. Da bequemer ein Format zu übernehmen, dass pünkltlich um 20 Uhr in 15 Min komprimiert ist, nun ja....bietet sich an.

Aber(!) genau hier beginnt die eigentliche Sauerei, denn die Macher der Medien sind sich diesem sehr wohl bewusst (dazu bedarf es noch nicht einmal einer Hauseigenen PR-Abt.) und nutzen es aus, sei es, um ihr Format zu verkaufen, sei es um irgendwelche Interessen zu verfolgen.

Das Internet kann der Boden sein, der diese Decke aufsprengt, allerdings nur dann, wenn neutrale Fakten leichter und vorallem schneller zu finden sind. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, mit einem klar definierten Ziel: Neutralität in unter einer halben Stunde. Solange bleibt das Informelle Faktum wirklich nur Intressierten mit genügend Zeit, den richtigen Quellen und genügend Erfahrung offenbart.

Leider.
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Muh!
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DerBaer
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2007
Beiträge: 13

Beitrag(#862188) Verfasst am: 16.11.2007, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Warum geht hier eigentlich jeder erst mal von mutwilliger Fehlinformation aus? Es muss doch nicht alles absichtlich verfälscht sein.
Man muss sich nur mal z.B in eine Stadtratsitzung setzen und am folgenden Tag das lesen was die Zeitung darüber schreibt. Da findet man dann unter Umständen was ganz anderes als das was man am Vortag gehört hat.
Die Themen halte ich nicht für so unglaublich wichtig, dass die Zeitung da ein großes Interesse hat Dinge zu verfälschen. Also kann man viele Fehler sicher auf falsches Verständnis zurückführen.

Wenn man das ganze jetzt auf den großen Maßstab überträgt:
Da wird etwas beschlossen. Das Ergebnis fasst ein Sprecher zusammen (Bereits hier entsteht ein Subjektiver Einfluss). Der Sprecher tritt vor die Presse und teilt seine Zusammenfassung mit (Auch hier wieder Subjektivität und Meinungsfärbung). Das ganze wird gedruckt oder gesendet. Und derjenige der es sieht/hört/liest fasst wieder was anderes auf.

Ich denke schon, dass hin und wieder auch mal jemand absichtlich Fakten verdreht.
Aber ich finds vollkommen übertrieben, dass hier ständig behauptet wird, dass alles was wir vorgesetzt bekommen nur dazu dient uns gefüfig oder ähnliches zu machen.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#862282) Verfasst am: 16.11.2007, 21:38    Titel: Re: Manipulation der Massen Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:


Da wir uns auf keinen Kompromiss einigen (müssen/wollen/können) erfüllt aber die Bandbreite
ebenso wie die Mehrzahl aller Diskussionen hier lediglich einen Selbstzweck ->>>Motto ->>> gut das wir drüber geredet haben Mr. Green


Und das tendiert dann hin zu einem Nullwert, No- Nährwert.
Dieser Ausspruch erinnert zudem auch stark an Sozialpädagogen und Psychologen, die z.B. über den weggefahrenen Zug reden und dann feststellen, dass es ja gut war, darüber mal geredet zu haben.
klarer Fall für Witze und Kabarett. Sehr glücklich
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#862300) Verfasst am: 16.11.2007, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

DerBaer hat folgendes geschrieben:
Warum geht hier eigentlich jeder erst mal von mutwilliger Fehlinformation aus? Es muss doch nicht alles absichtlich verfälscht sein.
Man muss sich nur mal z.B in eine Stadtratsitzung setzen und am folgenden Tag das lesen was die Zeitung darüber schreibt. Da findet man dann unter Umständen was ganz anderes als das was man am Vortag gehört hat.
Die Themen halte ich nicht für so unglaublich wichtig, dass die Zeitung da ein großes Interesse hat Dinge zu verfälschen. Also kann man viele Fehler sicher auf falsches Verständnis zurückführen.

Wenn man das ganze jetzt auf den großen Maßstab überträgt:
Da wird etwas beschlossen. Das Ergebnis fasst ein Sprecher zusammen (Bereits hier entsteht ein Subjektiver Einfluss). Der Sprecher tritt vor die Presse und teilt seine Zusammenfassung mit (Auch hier wieder Subjektivität und Meinungsfärbung). Das ganze wird gedruckt oder gesendet. Und derjenige der es sieht/hört/liest fasst wieder was anderes auf.

Ich denke schon, dass hin und wieder auch mal jemand absichtlich Fakten verdreht.
Aber ich finds vollkommen übertrieben, dass hier ständig behauptet wird, dass alles was wir vorgesetzt bekommen nur dazu dient uns gefüfig oder ähnliches zu machen.


so sehe ich das auch. Zumindest habe ich die lokale Erfahrung das nichts von dem was in der Zeitung
steht und wovon ich direkte Kenntnis habe so propagiert wird wie es tatsächlich gewesen ist.
Und wie Du auch unterstelle ich nicht mal Absicht - sondern Mangel an Objektivität und vor allem
simple Nachlässigkeit.
In größerem Maßstab hab ich die Auswirkungen solcher Desinformation dann anlässlich der Jahrtausendkatastrophe Tsunami erlebt.

Aber was solls - egal wo die Motivation liegt - die Resultate entscheiden und die sind nicht selten fatal.
Bestenfalls kann man den Medien mangelndes Verantwortungsbewußtsein unterstellen - aber auch
das ist schlimm genug.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#862305) Verfasst am: 16.11.2007, 22:22    Titel: Re: Manipulation der Massen Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:


Da wir uns auf keinen Kompromiss einigen (müssen/wollen/können) erfüllt aber die Bandbreite
ebenso wie die Mehrzahl aller Diskussionen hier lediglich einen Selbstzweck ->>>Motto ->>> gut das wir drüber geredet haben Mr. Green


Und das tendiert dann hin zu einem Nullwert, No- Nährwert.
Dieser Ausspruch erinnert zudem auch stark an Sozialpädagogen und Psychologen, die z.B. über den weggefahrenen Zug reden und dann feststellen, dass es ja gut war, darüber mal geredet zu haben.
klarer Fall für Witze und Kabarett. Sehr glücklich


Jepp - individelle Profilierung geht über ergebnisorientierte Diskussion.
Mir scheint fast als würden die Leutz sich explizit um Diskussionsergebnisse drücken,
weil sich daraus eine unübersehbare Handlungsnotwendigkeit ableiten könnte.

heißt ja aber nicht, das dies so bleiben muß Smilie
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Zuletzt bearbeitet von AXO am 16.11.2007, 22:29, insgesamt einmal bearbeitet
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#862312) Verfasst am: 16.11.2007, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Neuroquant hat folgendes geschrieben:


Es ist halt bequemer, eine Meinung (und 95% der Medien sind genau Das), die einem als Fakt verkauft wird zu übernehmen. Irgendwo kann man das ja auch verstehen, nimm einen durchschnittlichen Familienvater, der neben seiner Arbeit und den Dingen die noch so anfallen, seinen 2 Kindern noch beim Latein pauken hilft (als Bsp). Das da nicht mehr wirklich die Zeit ist, stundenlang zu recherchieren, ist nachvollziehbar, in die Beziehung mit seiner Frau will ja auch noch investiert werden. Da bequemer ein Format zu übernehmen, dass pünkltlich um 20 Uhr in 15 Min komprimiert ist, nun ja....bietet sich an.

Aber(!) genau hier beginnt die eigentliche Sauerei, denn die Macher der Medien sind sich diesem sehr wohl bewusst (dazu bedarf es noch nicht einmal einer Hauseigenen PR-Abt.) und nutzen es aus, sei es, um ihr Format zu verkaufen, sei es um irgendwelche Interessen zu verfolgen.



wir hatten's ja bereits vom Unterschied zwischen öffentlicher und öffentlich propagierter Meinung.
Im Prinzip geb ich Dir zwar recht.
Aber trotzdem unterscheidet sich sie die Meinung der Allgemeinheit recht deutlich von dem was propagiert wird.
Die Leutz sind längst nicht so dumm wie alle meinen und machen sich durchaus ihr eigenes Bild,
welches realitätsnäher ist, als alles was im Fernsehn kommt.
Nur - propagiert das halt niemand - drum scheints so als wäre diese Meinung nicht vorhanden,
obwohl sie allgegenwärtig und unterm Strich die Meißtvertretene ist.


Zitat:

Das Internet kann der Boden sein, der diese Decke aufsprengt, allerdings nur dann, wenn neutrale Fakten leichter und vorallem schneller zu finden sind. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, mit einem klar definierten Ziel: Neutralität in unter einer halben Stunde. Solange bleibt das Informelle Faktum wirklich nur Intressierten mit genügend Zeit, den richtigen Quellen und genügend Erfahrung offenbart.


sehe ich auch so

Zitat:

Leider.


nein -> glücklicherweise Mr. Green
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Querdenker
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#862412) Verfasst am: 17.11.2007, 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

Da hier schon die Frage gestellt wurde, was tun wir dagegen, bzw. das der Tenor lauten könnte: 'Gut das wir mal darüber gesprochen haben' möchte ich jetzt gern mal ein Posting aus dem Heise-Forum hier einstellen, das ziemlich genau aussagt, was ich auch Denke (ich hoffe das verstösst jetzt nicht gegen die Forenregeln skeptisch ):

Zitat:

Gutmenschelnde Dampfplauderei im Schafspelz
TimW

Zitat:
PaulesxxxxxPack schrieb am 16. November 2007 15:01

> Zum Schluss ein Appell an euch:
> Werdet politisch aktiv! Geht in die Parteien! Werdet Mitglied und
> nehmt Einfluss auf die Programme! Sie haben nicht viele Mitglieder.
> Erkennt eure Kraft!
>
> Ich habe keine Zeit mich zu engagieren. Die Zeit, in der ich nicht
> arbeite, opfere ich meinem Nachwuchs. Deshalb bitte ich euch, meine
> Versaeumnisse auszugleichen und fuer unsere Rechte zu kaempfen.

Hach, was bist du doch für ein Guter, *tränewegwisch*.

Bequeme Sache das, es den Ausgesonderten selbst zu überlassen und
abzufordern, sich bitteschön gegen die unmöglichen Zustände und die
fortschreitende Spaltung der Gesellschaft zu wehren. Weil man selbst
ja soviel zu tun hat und so hart arbeiten muß. Und seine übrige Zeit
den lieben Kleinen "opfern" muß.

Dabei braucht es gerade Menschen, die es "geschafft haben", die
bereits Einfluß auf die Gesellschaft haben (dank Arbeit) und mitten
im Leben stehen, um die Zustände zu ändern. Den Hut ziehe ich vor
Fachleuten, Anwälten, Unternehmern und anderen Aktivisten, die ihren
Einfluß und ihre Möglichkeiten nutzen, um tatsächlich etwas zu tun.
Statt triefende moralisch-unterstützende Appelle an die "Lieben
Erwerbslosen" abzusondern, aber ansonsten leider keine Zeit zu haben.

Denn das geringste Problem der Arbeitslosen ist die überschüssige
Zeit. Vielmehr sind es der Verlust sozialer Bindungen, fehlende
Lebensperspektiven, der weitgehende Wegfall von Einfluß- und
Mitgestaltungsmöglichkeiten, daraus resultierende psychische Probleme
und nicht zuletzt die mangelnde soziale Absicherung am Rande eines
menschenwürdigen Daseins. Allein in Deutschland werden jedes Jahr
Zehntausende Jugendliche ohne vernünftige Bildung, ohne Lehrstelle
und damit ohne jede erstrebenswerte Perspektive ins Leben gestoßen,
ohne daß die überhaupt jemals die Chance hatten, wertvolles oder
wenigstens gebrauchtes Mitglied der Gesellschaft zu werden. Auf der
anderen Seite Millionen desillusionierter, aufs Abstellgleis
geschobener Frührentner, die bei minimalen Regelsätzen nur noch
frustriert auf ihre Minirente warten.

Wie sollen die das Blatt denn wenden?! Wieso sollten die das
überhaupt wollen - um für dich deine "Versaeumnisse auszugleichen"
und "fuer deine Rechte zu kämpfen"? Und wie sollten die das denn
überhaupt schaffen, nennenswerten Einfluß gewinnen, bei ihren
beschnittenen Möglichkeiten und zunehmender Repression? Deine Phrasen
müssen wie Hohn in deren Ohren klingen.

Solange die Arbeitenden mehrheitlich keine Zeit dafür haben, ihren
Einfluß (den sie ja bereits haben; die Arbeitslosen müßten selbst
darum erstmal kämpfen) geltend zu machen, wird sich genau nichts
ändern. Im Gegenteil, die Zustände werden sich weiter verschärfen.
Auch zu deinen Lasten oder spätestens zu Lasten deiner Kinder.

Nun ist klar und akzeptabel, daß sich nicht jeder entsprechend
engagieren kann oder will - das soll schon jeder selbst entscheiden.
Doch derart gutmeinende Appelle wie deiner dienen wohl hauptsächlich
der eigenen Gewissensberuhigung und Selbstbeweihräucherung statt auch
nur irgendeinen hilfreichen Ansatz zu liefern. Im Gegenteil, sie
ignorieren die Ursachen der Spaltung der Gesellschaft und die
massiven Zwänge und Schwierigkeiten der unwillentlich Arbeitslosen.

Gruß, Tim.


Gutmenschelnde Dampfplauderei im Schafspelz

Ich finde, das jeder für sich darüber mal nachdenken sollte.
Es ist an der Zeit, das die Starken den Schwachen helfen. Denn nur gemeinsam haben wir eine Menschenwürdige Zukunft.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#862416) Verfasst am: 17.11.2007, 09:39    Titel: Antworten mit Zitat

Querdenker hat folgendes geschrieben:


Ich finde, das jeder für sich darüber mal nachdenken sollte.
Es ist an der Zeit, das die Starken den Schwachen helfen. Denn nur gemeinsam haben wir eine Menschenwürdige Zukunft.


So siehsts aus.

Wenn ich allerdings sowas
lese,
kommen Zweifel auf, ob die Starken (in dem Fall Politik und Staat) noch in der Lage sind
ihre einzige Chance zu erkennen
oder ob sie sich entsprechend der leider üblichen Überheblichkeit der "Starken" entsprechend
bereits im Rückzugsgefecht ohne Chance auf Sieg befinden.

Immerhin hätte man ja auf den beschriebenen Sachverhalt auch mit Dialog reagieren können,
indem man die einfachst handzuhabenden Möglichkeiten des Netzes dazu nutzt zu erfahren
wo genau denn die Probleme liegen.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#862478) Verfasst am: 17.11.2007, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist nicht die Aufgabe der Reichen, den Armen zu helfen, dies ist widersinnig. Reiche sind ja nur deshalb reich, weil sie alles an sich reißen. Tun sie das nicht, sind sie es die längste Zeit geblieben.
Wenn`s hoch kommt, gibt ein Teil von ihnen Almosen, worauf gepfiffen werden kann. zynisches Grinsen
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#862490) Verfasst am: 17.11.2007, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Es ist nicht die Aufgabe der Reichen, den Armen zu helfen, dies ist widersinnig. Reiche sind ja nur deshalb reich, weil sie alles an sich reißen. Tun sie das nicht, sind sie es die längste Zeit geblieben.
Wenn`s hoch kommt, gibt ein Teil von ihnen Almosen, worauf gepfiffen werden kann. zynisches Grinsen


Es war immer Aufgabe der Reichen den Armen zu helfen.
Das ist die einzige Chance ihren Reichtum zu behalten.
Frühere Reiche waren einfach weiser.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#862491) Verfasst am: 17.11.2007, 13:55    Titel: Re: Manipulation der Massen Antworten mit Zitat

Querdenker hat folgendes geschrieben:
Es ist (zumindest für mich) erschreckend, wie immer offensichtlicher(!) die öffentliche Meinung Manipuliert wird.

Habe gerade auf dem zdf die heute-Nachrichten gesehen.
Zum Ende haben sie folgendes gebracht:

Kurze(!) Einleitung, das nach einer neuen Studie 2,5 Mio. Kinder (seit Harz IV hat sich die Zahl verdoppelt) in Armut leben, dann Minutenlang(!) eine andere Studie, die das ZDF beauftragt hat, die besagt, das 80% der Deutschen Kinder jedoch glücklich wären.


Sorry, aber was im Moment hier in Deutschland abgeht, regt mich unheimlich auf. Am meisten jedoch regt mich auf, das das Volk still hält. Wir steuern sehenden Auges in den Untergang, resp. in die Sklaverei. Mich wundert es heute jedenfalls nicht mehr, das das 3. Reich entstehen und sich halten konnte.

Naja, ist vielleicht jetzt nicht besonders sachlich, aber seht mir das bitte nach.

hihi, manipuliert die Manipulation:

Manipulation: Hartz-IV-Hass (der ist nämlich auch ein Produkt der Massenmedien, egal wie gerechtfertigt er sein mag)
Manipulationsmanipulation: Aber glücklich sind wir trotzdem

Zu geil.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#862561) Verfasst am: 17.11.2007, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:


Es war immer Aufgabe der Reichen den Armen zu helfen.
Das ist die einzige Chance ihren Reichtum zu behalten.
Frühere Reiche waren einfach weiser.



Hast recht, das war so, doch das gilt nicht für den modernen Kapitalismus, da sind die Schenker nahezu ausgestorben.
Deine Feststellung gilt besonders für die Antike und dem Feudalismus, auch für die reichen Ölstaaten heute.
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satsche
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Anmeldungsdatum: 30.07.2006
Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#862773) Verfasst am: 17.11.2007, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ein beliebtes Totalverblödungsargument gegen die Erbschaftssteuer:

„Das geerbte (Geld-)Vermögen sei doch schon versteuert“

Geschockt Böse
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Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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tribun
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Anmeldungsdatum: 11.09.2007
Beiträge: 495
Wohnort: Bayern

Beitrag(#862838) Verfasst am: 17.11.2007, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn irgendwelche gesellschaftlich größtenteils akzeptierten Veranstaltungen in der Zeitung angekündigt werden, dann gibt es da oft sehr wenig kritische Beschäftigung mit eventuell negativen Hintergründen, sondern nur so freundliches Geplapper, "wie toll und kompetent und verantwortungsbewusst blabla, und damit zusammenhängender Klatsch.
(Kommunion, Veranstaltung der neuen "toleranten" Religionsgruppe in der Stadt, Zirkus mit eingesperrten Wildtieren, Zeitarbeitsmesse "Die Moderne Form der Beschäftigung" und und und...)

Oft recht oberflächlich und naiv, die Zeitung für den "durchschnittlichen" Bürger.
Schließlich geht es um eine gute, unbeschwerte Stimmung bei den Lesern...

Wie sollen da "normale" Leute kritisch sein, wenn sich die kritischen Leute anhand der oberflächlichen Medien schon schwer tun?
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#862886) Verfasst am: 17.11.2007, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Querdenker hat folgendes geschrieben:
Da hier schon die Frage gestellt wurde, was tun wir dagegen, bzw. das der Tenor lauten könnte: 'Gut das wir mal darüber gesprochen haben' möchte ich jetzt gern mal ein Posting aus dem Heise-Forum hier einstellen, das ziemlich genau aussagt, was ich auch Denke (ich hoffe das verstösst jetzt nicht gegen die Forenregeln skeptisch ):

Zitat:

Gutmenschelnde Dampfplauderei im Schafspelz
TimW
...
Gruß, Tim.


Gutmenschelnde Dampfplauderei im Schafspelz

Ich finde, das jeder für sich darüber mal nachdenken sollte.
Es ist an der Zeit, das die Starken den Schwachen helfen. Denn nur gemeinsam haben wir eine Menschenwürdige Zukunft.
da würde mich jetzt aber interressieren warum der einfache Arbeiter(jetzt nicht so was hohes in der Verwaltung oder Politik) einflussreicher sein soll als der Arbeitslose
(ich war nie Arbeitslos, kam mir in meiner Zeit auf dem Bau(Elektriker) aber auch nie sehr einflussreich vor)
_________________
Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#863165) Verfasst am: 18.11.2007, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:


Es war immer Aufgabe der Reichen den Armen zu helfen.
Das ist die einzige Chance ihren Reichtum zu behalten.
Frühere Reiche waren einfach weiser.



Hast recht, das war so, doch das gilt nicht für den modernen Kapitalismus, da sind die Schenker nahezu ausgestorben.
Deine Feststellung gilt besonders für die Antike und dem Feudalismus, auch für die reichen Ölstaaten heute.


Jepp - es kommt wohl drauf an womit man sein Geld gemacht hat.
Wo unmoralisches, menschenverachtendes, skrupelloses Verhalten zum
größten Gewinn führt und Begriffe wie Ehre und Gewissen dazu weitestgehend
ausgeschaltet werden müssen,
kann man nicht erwarten, das die Leute welche dadurch reich geworden sind,
sich hernach plötzlich moralisch und verantwortungsvoll zeigen.
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#863831) Verfasst am: 19.11.2007, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
da würde mich jetzt aber interressieren warum der einfache Arbeiter(jetzt nicht so was hohes in der Verwaltung oder Politik) einflussreicher sein soll als der Arbeitslose
(ich war nie Arbeitslos, kam mir in meiner Zeit auf dem Bau(Elektriker) aber auch nie sehr einflussreich vor)


Vielleicht weil der Arbeiter, auch wenn er kein Spitzenverdiehner ist, über Kaufkraft verfügt, und schon allein durch seine Arbeit in eine soziale Gruppe integriert ist, die er mit seiner Meinung beeinflussen kann, selbst wenn es nur lästern in der Kantine ist. Bei Arbeitslosen bröckelt der Kontakt zu anderen Mitmenschen und ihr Status innerhalb der Leistungsgesellschaft sinkt, und dementsprechend weniger Gewicht haben deren Ansichten und Forderungen.
Hier in Österreich - und ich denke in Deutschland wird es nicht anders sein - ist der größte Wirtschaftszweig der Handel (vor allem Einzelhandel), und dieser lebt nun mal hauptsächlich von der Kaufkraft der vielen einfachen Arbeiter und Angestellten, und nicht von den wenigen Reichen. Die Kaufkraft des einzelnen Arbeiters wird da durchaus zum Machtfaktor.

EDIT: Man sollte auch nicht vergesssen welche gravierenden Auswirkungen auf die damals herrschende Klassen Adel und Klerus die franz. Revolution hatte. Auf die heutige Zeit umgelegt könnte man da durch Boykott, politisches Engagement und soziale Unruhe (im Sinne von Blockaden wichtiger Straßenverbindungen, Proteste, etc.) eine ähnliche Unruhe in der Wirtschaft und Politik erzeugen, welche die Verantwortlichen dazu zwänge sich zu bewegen, und ihnen vor Augen führen würde, das sie - auch wenn wir selbst es schon vergessen haben - von und durch uns ihren Status und ihre Macht erhalten.


gwarpy
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Gaius Julius Caesar
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Querdenker
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#864349) Verfasst am: 20.11.2007, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Bin mir grad nicht sicher, wo ich den Artikel am besten unterbringe, daher packe ich ihn einfach mal hier herein. Denn aus diesem Artikel ist recht gut erkennbar, wie weit wir schon sind. Traurig

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26640/1.html

Zitat:
Politiker sind Umfaller, haben keine Ahnung, heucheln oder lügen – so einige der gängigen Vorurteile, die man Politikern entgegenbringt. Wer auch immer zur Zeit für die Public Relations der SPD zuständig ist, der sollte eine Umschulung in Erwägung ziehen. Denn die derzeitigen Kommentare etlicher SPD-Mitglieder zu heiklen Themen wie Onlinedurchsuchung und Vorratsdatenspeicherung tragen nicht gerade dazu bei, diese Vorurteile zu entkräften. Im Gegenteil – es wird mit Unwissen und Machtlosigkeit kokettiert und dem Wähler direkt das Gefühl gegeben, die Zeit, da sich Politiker noch wenigstens den Anschein gaben zu wissen, wovon sie sprächen, sei endgültig vorbei. Heutzutage gibt man offen zu, nicht gewusst zu haben, was man tat, oder verbreitet unverdrossen weiter Halbwahrheiten und Nebelkerzen.

[...]

Die Politik lässt zunehmend die Maske fallen und gibt sich nicht einmal mehr Mühe, ihre Dreistigkeit zu verschleiern. Es ist, als würde man dem Bürger sagen wollen, dass es sowieso egal ist, was er denkt. Vor einiger Zeit gab man sich wenigstens noch Mühe, so zu wirken, als würde man wissen, was man tut, oder als würde man das Volk vertreten. Heutzutage lügt man offen oder gibt sein Gewissen für die Fraktionsdisziplin ab. Oder man hatte eben keine Ahnung, was man tat. Wer sich dann noch über Politikverdrossenheit wundert, der muss wirklich sehr verblendet sein.


Und das (dumme) Volk blicket stumm in Deutschland herum... (frei nach Willhelm Busch)
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DeHerg
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Beitrag(#864364) Verfasst am: 20.11.2007, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Querdenker hat folgendes geschrieben:
Bin mir grad nicht sicher, wo ich den Artikel am besten unterbringe, daher packe ich ihn einfach mal hier herein. Denn aus diesem Artikel ist recht gut erkennbar, wie weit wir schon sind. Traurig

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26640/1.html

Zitat:
Politiker sind Umfaller, haben keine Ahnung, heucheln oder lügen – so einige der gängigen Vorurteile, die man Politikern entgegenbringt. Wer auch immer zur Zeit für die Public Relations der SPD zuständig ist, der sollte eine Umschulung in Erwägung ziehen. Denn die derzeitigen Kommentare etlicher SPD-Mitglieder zu heiklen Themen wie Onlinedurchsuchung und Vorratsdatenspeicherung tragen nicht gerade dazu bei, diese Vorurteile zu entkräften. Im Gegenteil – es wird mit Unwissen und Machtlosigkeit kokettiert und dem Wähler direkt das Gefühl gegeben, die Zeit, da sich Politiker noch wenigstens den Anschein gaben zu wissen, wovon sie sprächen, sei endgültig vorbei. Heutzutage gibt man offen zu, nicht gewusst zu haben, was man tat, oder verbreitet unverdrossen weiter Halbwahrheiten und Nebelkerzen.

[...]

Die Politik lässt zunehmend die Maske fallen und gibt sich nicht einmal mehr Mühe, ihre Dreistigkeit zu verschleiern. Es ist, als würde man dem Bürger sagen wollen, dass es sowieso egal ist, was er denkt. Vor einiger Zeit gab man sich wenigstens noch Mühe, so zu wirken, als würde man wissen, was man tut, oder als würde man das Volk vertreten. Heutzutage lügt man offen oder gibt sein Gewissen für die Fraktionsdisziplin ab. Oder man hatte eben keine Ahnung, was man tat. Wer sich dann noch über Politikverdrossenheit wundert, der muss wirklich sehr verblendet sein.


Und das (dumme) Volk blicket stumm in Deutschland herum... (frei nach Willhelm Busch)
wie jetzt?meinst du das Volk würde so etwas nicht begreifen/erkennen?(wo genau dass doch allgemeiner Konsens im "dummen Volk" ist)

kann aus dem Zitat deine Meinung dazu nicht ableiten
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Tarvoc
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Beitrag(#864378) Verfasst am: 20.11.2007, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Man sollte auch nicht vergesssen welche gravierenden Auswirkungen auf die damals herrschende Klassen Adel und Klerus die franz. Revolution hatte. Auf die heutige Zeit umgelegt könnte man da durch Boykott, politisches Engagement und soziale Unruhe (im Sinne von Blockaden wichtiger Straßenverbindungen, Proteste, etc.) eine ähnliche Unruhe in der Wirtschaft und Politik erzeugen, welche die Verantwortlichen dazu zwänge sich zu bewegen, und ihnen vor Augen führen würde, das sie - auch wenn wir selbst es schon vergessen haben - von und durch uns ihren Status und ihre Macht erhalten.


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Querdenker
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Beitrag(#864454) Verfasst am: 20.11.2007, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
Querdenker hat folgendes geschrieben:


Und das (dumme) Volk blicket stumm in Deutschland herum... (frei nach Willhelm Busch)


wie jetzt?meinst du das Volk würde so etwas nicht begreifen/erkennen?(wo genau dass doch allgemeiner Konsens im "dummen Volk" ist)

kann aus dem Zitat deine Meinung dazu nicht ableiten


Ich frage mich: Wenn das tatsächlich allgemeiner Konsens ist, warum bewegen sich dann die Massen nicht langsam mal?
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AXO
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Beitrag(#864460) Verfasst am: 20.11.2007, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Man sollte auch nicht vergesssen welche gravierenden Auswirkungen auf die damals herrschende Klassen Adel und Klerus die franz. Revolution hatte. Auf die heutige Zeit umgelegt könnte man da durch Boykott, politisches Engagement und soziale Unruhe (im Sinne von Blockaden wichtiger Straßenverbindungen, Proteste, etc.) eine ähnliche Unruhe in der Wirtschaft und Politik erzeugen, welche die Verantwortlichen dazu zwänge sich zu bewegen, und ihnen vor Augen führen würde, das sie - auch wenn wir selbst es schon vergessen haben - von und durch uns ihren Status und ihre Macht erhalten.




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Beitrag(#864470) Verfasst am: 20.11.2007, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Querdenker hat folgendes geschrieben:


Ich frage mich: Wenn das tatsächlich allgemeiner Konsens ist, warum bewegen sich dann die Massen nicht langsam mal?


Physik ->>> Massenträgheit Mr. Green
Dem "Geist" mags zwar schon längst bewußt sein, die "Körper" schlittern aber in der eingefahrenen
Schiene und finden die Bremse nicht.

Dummerweise verpassen die Menschen auf diese Weise regelmäßig die Zeitpunkte
wo noch was glimpflich zu lösen wäre.
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DeHerg
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Beitrag(#865080) Verfasst am: 21.11.2007, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Querdenker hat folgendes geschrieben:


Ich frage mich: Wenn das tatsächlich allgemeiner Konsens ist, warum bewegen sich dann die Massen nicht langsam mal?


Physik ->>> Massenträgheit Mr. Green
Dem "Geist" mags zwar schon längst bewußt sein, die "Körper" schlittern aber in der eingefahrenen
Schiene und finden die Bremse nicht.

Dummerweise verpassen die Menschen auf diese Weise regelmäßig die Zeitpunkte
wo noch was glimpflich zu lösen wäre.

ich würde eher sagen sie sind unendschieden welches Gleis sie alternativ nehmen wollen(wollen etwas anderes wissen nur nicht was)
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Peter H.
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Beitrag(#865157) Verfasst am: 21.11.2007, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Die Lokomotivführer sind ein Teil der Masse. Sind sie erfolgreich, wird das Schule machen. so werden dann sukzessive weitere Massen in eine politische Bewegung einrolliert.
Natürlich ist das jetzt nur mal so ein Baustein, es gibt sicherlich weitere Anzeichen, die langsam aufkeimen werden. Die Bindung mit diesem Staat bröckelt langsam ab, schließlich haben wir keinen rheinischen Kapitalismus mehr.
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Beitrag(#865218) Verfasst am: 21.11.2007, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Querdenker hat folgendes geschrieben:


Ich frage mich: Wenn das tatsächlich allgemeiner Konsens ist, warum bewegen sich dann die Massen nicht langsam mal?


Physik ->>> Massenträgheit Mr. Green
Dem "Geist" mags zwar schon längst bewußt sein, die "Körper" schlittern aber in der eingefahrenen
Schiene und finden die Bremse nicht.

Dummerweise verpassen die Menschen auf diese Weise regelmäßig die Zeitpunkte
wo noch was glimpflich zu lösen wäre.

ich würde eher sagen sie sind unendschieden welches Gleis sie alternativ nehmen wollen(wollen etwas anderes wissen nur nicht was)


Ja - davon geh ich auch aus. Das Unvermögen sich auf einen vernüftigen Abzweig
von der bisherigen Linie zu einigen, führt aber zum von mir beschriebenen Effekt.
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Beitrag(#865221) Verfasst am: 21.11.2007, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Die Lokomotivführer sind ein Teil der Masse. Sind sie erfolgreich, wird das Schule machen. so werden dann sukzessive weitere Massen in eine politische Bewegung einrolliert.
Natürlich ist das jetzt nur mal so ein Baustein, es gibt sicherlich weitere Anzeichen, die langsam aufkeimen werden. Die Bindung mit diesem Staat bröckelt langsam ab, schließlich haben wir keinen rheinischen Kapitalismus mehr.



Ich habe hier noch nie ne Bindung zum Staat erlebt.
Was Du beschreibst aber, findet vielleicht in Frankreich statt, Italien oder anderswo.
In Deutschland hingegen ist es wichtiger eine eigene Meinung zu vertreten als sich
einer vernünftigen Meinung anzuschließen.

Brauchste doch bloß den Lokführerthread zu lesen. Es herrscht jede Menge Verständnis
für die Arbeitgeber - auch wenn die selben Leute einen Thread weiter in anderem
Zusammenhang gegen sie wettern.
Was beispielgebend sein könnte wird von der Masse selbst eingebremst.
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