Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
|
(#868085) Verfasst am: 24.11.2007, 21:57 Titel: ACHTUNG! Guter TV-Tipp zum Thema im WDR als podcast! |
|
|
Zum Thema zwei sehr interessante Links aus der bekannten TV Reihe „Menschen hautnah“ Untertitel „Hauptsache Arbeit“ in vier Teilen, von denen die folgenden zwei Teile interessant sind (das Runterladen vom podcast dauert ziemlich lange):
Multijobber
http://www.wdr.de/tv/menschen-hautnah/archiv/2007/10/17.phtml
Glückliche Nichtstuer
http://www.wdr.de/tv/menschen-hautnah/archiv/2007/10/31.phtml
„Multijobber“ zeigt, zu was Menschen in der Lage sind, sich anzutun, ohne finanziellen Zwang wohlgemerkt. Nur weil sie sich ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen können. Unfassbar.
„Glückliche Nichtstuer“ ist der erste Film über sogenannte "Faulenzer", der nicht gehirnamputierte Vollidioten zur Abschreckung wie im Zoo vorführt, die nur dummes Zeug erzählen und ihr Tun bzw. Nichtstun noch nicht einmal begründen können. Hier werden erstmals im TV zum Thema intelligente Menschen bis hin zum Akademiker befragt und im Alltag begleitet. Und u.a. die agressiven Reaktionen des Umfeldes.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
|
|
Nach oben |
|
 |
Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
|
(#868097) Verfasst am: 24.11.2007, 22:18 Titel: |
|
|
sigi hat folgendes geschrieben: | Frage an den "Ich brauche euren Scheiß nicht - Berufs-Demonstranten" Gegenwind:
Angenommen du findest eine Geldbörse mit 500 Euro Inhalt. Wie gehst du mit diesem unerwarteten "Reichtum" um?
Ehrliche Antwort.
. |
Ist mir sogar schon passiert, jedoch mit weniger Geld. Die Besitzerin ging aus dem Inhalt hervor und ich habe ihr die Börse gebracht (war in der gleichen Stadt). Die erstaunte Freude dieser Frau (sie war finanziell auch nicht gerade auf Rosen gebettet, alleinerziehende Mutter) werde ich nie vergessen. Ich hatte selbst schon einmal eine Geldbörse verloren und weiß, wie das ist.
Wenn der Besitzer nicht für mich feststellbar ist, dann würde ich das Geld behalten. Ich würde es nicht beim Fundbüro abgeben und schon gar nicht der ARGE/AA melden, damit sie meine Mittel kürzt.
Das machen die sogar, wenn jemand ins Krankenhaus kommt und so blöd ist, daß der ARGE/AA zu melden. Die 10 Euro pro Tag darf er dann trotz erheblicher RL-Kürzungen an das Krankenhaus abdrücken. Aber das nur nebenbei.
Die 500 Euro würde ich mir zurücklegen für unvorhersehbare Sonderkosten (Reparaturen, Ersatz wegen Defekt usw.) und ich würde mit meiner Freundin gepflegt Essen gehen. Mindestens einmal. Vielleicht würde ich mir auch das Buch kaufen, was schon länger auf meinem Wunschzettel steht, aber recht teuer ist. Eventuell eine Sonder-Spende an attac, welche ich bereits ein wenig fördere.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
|
|
Nach oben |
|
 |
Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
|
(#868099) Verfasst am: 24.11.2007, 22:25 Titel: |
|
|
Konrad hat folgendes geschrieben: | Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Mein Alter stelle ich nicht in das Internet ... |
Würd ich auch nicht. Datenschutz halt. Denn wenn bekannt ist dass Du 54- jährig bist ist es für jeden Deutschen klar: Das kann nur Karl-Heinz N. aus Kirchheim/Teck sein. oder so. |
Falsch. Mein wirklicher Name ist noch niemals im Internet veröffentlicht. Nicht einmal bei meiner e-mail.
Dein Avatar gefällt mir übrigens, bin Katzenfanatiker!
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
|
|
Nach oben |
|
 |
Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
|
(#868117) Verfasst am: 24.11.2007, 23:02 Titel: |
|
|
mobienne hat folgendes geschrieben: |
also wenn man arbeitet, ist man unpoltitisch, ungebildet, wüßte nix mit sich anzufangen, könnte nicht über sich selbst nachdenken und hätte ohne arbeit keine struktur im tag, die man natürlich selbstverständlich ihrer selbst willen braucht. das ist für mich schon so formuliert, dass du dich intellektuell erheben willst. mag sein, dass ich das zu krass auffasse. |
Ich meine das genau so krass, wie ich es geschrieben habe. Ich habe genau diese Erfahrungen mit Menschen gemacht. Natürlich ist das eine bösartige Verallgemeinerung, wenn ich das so schreibe. Aber manchmal bin ich bösartig, weil ich es nicht fassen kann, schau wirklich mal rein:
http://www.wdr.de/tv/menschen-hautnah/archiv/2007/10/17.phtml
das ist genau das was ich meine und es betrifft alle sozialen Schichten. Das "sich das Elend schönreden" ist in diesen Aussagen wirklich unfaßbar. Nur um seinen hochgezüchteten Lebensstandard krampfhaft zu halten und weil man sich über Arbeit definiert. Sage mir mal, wer von diesen Leuten außerhalb der Mühle auch nur einen klaren Gedanken fassen kann! Das ist absolut krank!
mobienne hat folgendes geschrieben: | ich wiederhole mich: du warst auch mal teil dieses systems und das anscheinend nicht zu kurz, sonst könntest du jetzt nicht so leben, wie du lebst und hast wahrscheinlich in dieser zeit auch deinem sohn das studium finanziert, was ich nebenbei bemerkt löblich finde. sonst hättest du das nicht leisten können. und das versicherungssystem würde für dich so auch nicht funktionieren. weil selbstversorgung ist es dann ja anscheinend doch nicht. |
Genauso ist es. Als ich arbeitslos wurde, da war mein Sohn schon sehr lange fertig mit dem Studium. Als Arbeitsloser hätte ich ihn nicht unterstützen können.
mobienne hat folgendes geschrieben: | ich wiederhole mich zwar, aber inwieweit man fernsehsendungen auf sat 1 guckt, die bildzeitung liest oder mit dem handy vor der wursttheke telefoniert, überlasse ich jedem selbst. viele machen das ebenfalls nicht, arbeiten trotzdem und sind auch nicht ganz hohl in der birne - mich eingeschlossen. kapitalismus ist das system von nachfrage (durch wen auch immer - breite masse zieht, wie gebildet diese ist, ist ein anderes thema) und angebot. das schließt nicht aus, dass eine nachfage auch "generiert" werden kann, was aber wiederum im system selber liegt. dem kapitalismus selber kann man sich durch einen unangepaßten lebensstil mehr oder weniger entziehen - aber eben nicht ganz - sonst wäre man wie gesagt selbstversorger - und das willst ja noch nicht mal du, bzw. warst du eben auch mal aktiver teil dieses systems. |
stimmt, jedoch sehe ich nicht kommentarlos zu, wenn die Menschheit in großen Teilen zu verblöden droht. Jeder hat das Recht auf Verblödung, wenn es ihm so gefällt. Natürlich. Dennoch kommentiere ich es. Für mich folgert nämlich daraus eine regelrechte Bedrohung, wenn das so weitergeht und ich darf gar nicht an die Zukunft denken, schon gar nicht an die meines Sohnes. Ich möchte eine andere Welt und dafür trommle ich. Mit Selbstdarstellung hat das nichts zu tun. Und für einen Helden halte ich mich schon mal gar nicht.
mobienne hat folgendes geschrieben: | dass derzeit eine vielzahl von arbeitsverhältnissen von sklaverei-zuständen geprägt ist, so wie du es ausdrückst - dem kann ich nicht widersprechen. aber selbst dann hätte man noch die möglichkeit sein eigener herr zu werden. edit: wenn man dazu nicht den mut aufbringt, sollte man den fehler nicht bei dritten suchen oder seines-ehemals-gleichen niedermachen (s.o.). |
Selbstständigkeit kommt für mich aus den hier im Thread bereits erwähnten Gründen nicht in Frage. Es ist nicht meine Absicht niederzumachen, sondern wachzurütteln. Da viele im Tiefschlaf liegen, muß ich dzbgl. laut und ein wenig zynisch/bösartig/sarkastisch werden.
mobienne hat folgendes geschrieben: | wie gesagt - für mich besteht noch ein unterschied zwischen einer privaten versicherung, die ich abschließe und den staatlichen versicherungen. letztere sind nach meinem dafürhalten so aufgebaut, dass eine vorübergehende inanspruchnahme im notfall der normalfall sein sollte und diese nicht als prinzipiell abrufbare selbstläufer-versorgung aufgefaßt werden sollten. |
Diesen Unterschied sehe ich nicht bzw. umgekehrt: Eine private Versicherung hätte z.B. meine Rentenbeiträge nicht in den Aufbau Ost zweckentfremdet verbraten.
mobienne hat folgendes geschrieben: | edit: bei inanspruchnahme einer leistung eines privaten versicherungsverhältnisses liegt immer ein tatbestand oder eine sachlage vor, die ich mit den mir zur verfügung stehenden mitteln nicht (mehr) ändern kann. wenn ich eine berufsunfähigkeitsrente aus einer bu-versicherung bekomme, dann bin ich berufsunfähig und kann aus gesundheitlichen gründen nicht mehr arbeiten - und kann daran auch nichts mehr ändern - alle medizinischen möglichkeiten werde ich dabei zur linderung meines gebrechens sicher schon im eigenen interesse ausschöpfen.
wenn ich eine leistung aus einer rechtsschutzversicherung beziehe, bin ich in einen rechtsstreit verwickelt worden. wenn meine haftpflichtversicherung etwas zahlen muß, dann hab ich unwillentlich und unabsichtlich (!, niemand nimmt sich ja so etwas vor) irgendetwas getan, dass diese auszahlung rechtfertigt. anderenfalls handelt es sich um versicherungsbetrug.
dies ist eben bei der staatlichen av und rv nicht der fall, wenn man vorsätzlich seine vorhandene erwerbskraft nicht mehr zur verfügung stellt und seine möglichkeiten aus prinzip nicht ausschöpfen will. |
Vorsatz oder nicht spielt doch spätestens ab 45 gar keine Rolle mehr. Es ist nichts da!!!! Meine Bewerbungen füllen eine ganze Regalreihe von Ordnern. Nur Absagen!!!! Zur Information: ich muß mich bewerben, die Anzahl wird vorgegeben und alles wird kontrolliert, auch inhaltlich.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
Zuletzt bearbeitet von Gegenwind am 24.11.2007, 23:20, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
|
(#868124) Verfasst am: 24.11.2007, 23:17 Titel: Re: Bin ich ein Sozial-Schmarotzer? |
|
|
AXO hat folgendes geschrieben: |
Der Mut zum Risiko hat mich nach 10 Jahren harter Arbeit meine Familie gekostet und
in Folge der Scheidung auch die Firma.
ich hab ja kaum was gesagt |
Ich finde das einfach unglaublich traurig und leider kein Einzelfall. Der totale Irrsinn pur.
Viele sind allein schon an der totalen Überregelung mit dem völlig kranken Wust von Vorschriften und Maßregelungen gescheitert und man hat ihren Pioniergeist regelrecht kaputtreglementiert.
Die berühmte Tellerwäscherkariere ist hier in dieser Bananenrepublik noch nie möglich gewesen. In den USA mittlererweile auch nicht mehr.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#868126) Verfasst am: 24.11.2007, 23:22 Titel: Re: Bin ich ein Sozial-Schmarotzer? |
|
|
mobienne hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | mobienne hat folgendes geschrieben: |
tja, das aufstehen nach einer niederlage gehört wohl oder übel oftmals dazu - für mich zumindest. wenn ich eine arbeit verliere, schau ich mich nach etwas neuem um. wenn mich mein kind mit einer lüge enttäuscht hat, kann ich es ja auch nicht gleich zur adoption freigeben. ich muß neu anfangen.
bei axo spielt die scheidung eine rolle - das ist für mich ein weiteres thema. ich habe für mich entschieden, so weit wie möglich auf eigenen beinen zu stehen und erwarte das auch von meinem partner. in das klassische gesellschaftlich wenn nicht christlich indoktrinierte bild der ehe werde ich mich für meinen teil jedenfalls nicht reinbegeben. |
naja - zu Zeiten in denen ich geheiratet habe, war die Situation und das System noch ein vollständig
anderes.
Auch seh ichs nach wie vor so, das ich wechselseitige Abhängigkeit mit einem Menschen den ich liebe,
allen anderen Abhängigkeiten vorziehe.
Man kommt schon n gutes Stück besser und einfacher zurecht,
wenn man die Dinge gemeinsam und nicht parallel angeht und wenn ich meiner Lebensgefährtin
nicht vertrauen kann, dann keinem mehr
(letzteres praktiziere ich zur Zeit ) |
versteh ich alles. gemeinsam kann man ja aber trotzdem agieren. wenn jeder einen teil beiträgt, |
nichts anderes meinte ich
allerdings ist
Zitat: |
gehört auch jedem die hälfte. |
im Trennungsfall jede Hälfte nichtmal ein Bruchteil dessen wert, was sie als Ganzes wert wäre.
Zitat: |
in punkto abhängigkeit ist ehe für mich zwar auch eine abhängigkeit zwischen liebenden (im idealfall), aber diese ist für mich eher bürokratischer art und läßt sich eben auch ohne großartig weitreichende konsequenzen vermeiden. es gibt halt ein schriftstück weniger und jeder macht seine eigene altersvorsorge und steuererklärung. macht für mich keinen großartigen unterschied - halt eben den, dass es probleme im ehe-scheidungsfalle gibt. |
ich sehe das zwar grundsätzlich und pragmatisch nicht anders - habe auch nicht das allergeringste Interesse je wieder zu heiraten,
aber
gemessen an meinen Erfahrungen sehe ich die antiquierte Art der "christlichen" Ehe (gabs und gibts
ja in der Form auch in anderen Kulturen),
ohne Scheidungsmöglichkeit
doch etwas anders - bzw. ebenfalls pragmatischer.
Zum einen dürfte das Bewußtsein der späteren untrennbarkeit eine erheblich intensivere Auswahl
bedingen
und zum anderen,
ist man auf Gedeih und Verderb einander ausgeliefert, was die Enerige und das Engagement
jeweils alles für beide zu tun,
erheblich erhöht, da eine Fluchtmöglichkeit nicht vorgesehen ist.
Womit der mögliche Erfolg für beide zusammen erheblich wahrscheinlicher ist als unter derzeitigen
gesellschaftlichen Vorgaben.
Wie gesagt, hab ich selbst auch kein Interesse an derartiger Beziehung, verstehe aber nunmehr zumindest
die Entstehung solch radikaler Vorgaben.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
blyke22 registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.04.2007 Beiträge: 52
Wohnort: Oldenburg
|
(#868131) Verfasst am: 24.11.2007, 23:29 Titel: |
|
|
Zitat: | Die berühmte Tellerwäscherkariere ist hier in dieser Bananenrepublik noch nie möglich gewesen. In den USA mittlererweile auch nicht mehr. |
quatsch. ich kenne genug leute, die "unten" angefangen haben und sich hochgearbeitet haben. auch meine persoenliche erfahrung ist, wenn man sich ein bisschen anstrengt, kann man vieles erreichen. natuerlich kann man sich auch einfach haengen lassen und nur rummeckern. wir leben hier nicht in indien oder afrika, wir haben hier infrastruktur und die realen moeglichkeiten unser glueck zu machen, dank sozialer marktwirtschaft und rechtsstaat.
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#868133) Verfasst am: 24.11.2007, 23:35 Titel: Re: Bin ich ein Sozial-Schmarotzer? |
|
|
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
Der Mut zum Risiko hat mich nach 10 Jahren harter Arbeit meine Familie gekostet und
in Folge der Scheidung auch die Firma.
ich hab ja kaum was gesagt |
Ich finde das einfach unglaublich traurig und leider kein Einzelfall. Der totale Irrsinn pur. |
naja - als es seinerzeit vor 7 Jahren passiert ist war ich auch sehr traurig.
Vermutlich hätte man meinen damaligen Zustand Depression genannt - allerdings konnte
ich mir nichtmal das leisten *smile*
Aber vielen Dank für Dein Mitgefühl
Zitat: |
Viele sind allein schon an der totalen Überregelung mit dem völlig kranken Wust von Vorschriften und Maßregelungen gescheitert und man hat ihren Pioniergeist regelrecht kaputtreglementiert. |
sehe ich auch so - zumal ich den Übergang von der unreglementierten Ossizeit zwischen Sozialismus
und Anschluß an den Westen bereits
als Selbstständiger erlebt habe.
Die Übernahme der des Regelwerkes, das sich auch der Westen in der Aufbauzeit nach dem Krieg nicht
hätte leisten können,
hat im Prinzip jeglichen Enthusiasmus im Keim erstickt - kaum das er geboren war.
Die Stagnation des "Aufschwungs Ost" ist kein Mysterium sondern durch und durch logische Folge.
Zitat: |
Die berühmte Tellerwäscherkariere ist hier in dieser Bananenrepublik noch nie möglich gewesen. In den USA mittlererweile auch nicht mehr. |
da ich 90 mit null angefangen hab und 10 Jahre später - wenn auch auf nem Nischenmarkt
aber immerhin auf dem Sprung zum "Globalplayer" war,
bin ich wohl hauchzart dran vorbei geschlittert
Vielleicht war auch mein Fehler kein Millionär werden, sondern nur
unabhängig für meinen Arbeitsplatz und den meiner Mitarbeiter sorgen zu wollen,
was mir die mit Abstand größte Sicherheit schien.
Wenn mich irgendwas zu Fall gebracht hat, dann wars mein gezielter und beabsichtigter Mangel
an Skrupellosigkeit. *smile*
Selbst meiner Familie bzw. Frau gegenüber hat mir aber die Realität gezeigt, das dieser Anspruch
- an mich - mehr als zu hoch war.
Ich hab die Rechnung für meine Rücksicht bekommen und back jetzt lieber noch kleinere Brötchen
als rückichtslos werden zu müssen - auch wenn die Brötchen nur noch für mich selbst reichen
und sowohl eine Beziehung als auch Arbeitsplätze für andere so nicht mehr in Frage kommen.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
Zuletzt bearbeitet von AXO am 24.11.2007, 23:50, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#868137) Verfasst am: 24.11.2007, 23:46 Titel: |
|
|
blyke22 hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die berühmte Tellerwäscherkariere ist hier in dieser Bananenrepublik noch nie möglich gewesen. In den USA mittlererweile auch nicht mehr. |
quatsch. ich kenne genug leute, die "unten" angefangen haben und sich hochgearbeitet haben. auch meine persoenliche erfahrung ist, wenn man sich ein bisschen anstrengt, kann man vieles erreichen. natuerlich kann man sich auch einfach haengen lassen und nur rummeckern. wir leben hier nicht in indien oder afrika, wir haben hier infrastruktur und die realen moeglichkeiten unser glueck zu machen, dank sozialer marktwirtschaft und rechtsstaat. |
stimmt theoretisch noch immer.
Wozu aber?
Zur Zeit arbeite ich druchschnittlich nicht mal 2 Tage/Woche und verdiene durchschnittlich
immer noch mehr Geld als der hiesige Einkommensdurchschnitt bei Vollarbeit ist.
Welcher Teufel sollte mich reiten, wieder 12 - 16 h Stunden täglich zu arbeiten,
mich für das Geld von Investoren verantwortlich machen zu lassen,
mich mit Angestellten rumzuärgern,
mich unter permanenten Leistungsdruck zu begeben
um
letztlich bei 5fachem Arbeitseinsatz vielleicht 2 - 3x soviel Geld zu haben wie jetzt
ich müßt ja komplett bescheuert sein....
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
|
Nach oben |
|
 |
Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
|
(#868262) Verfasst am: 25.11.2007, 11:01 Titel: Re: Bin ich ein Sozial-Schmarotzer? |
|
|
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Die berühmte Tellerwäscherkariere ist hier in dieser Bananenrepublik noch nie möglich gewesen. In den USA mittlererweile auch nicht mehr. |
Das kommt daher, weil alle einträglichen Plätze innerhalb der Wirtschaft schon vergeben und aufgeteilt sind. Als Newcomer hast Du da einfach keine Chance.
Aber zurüch zum Threadtitel. Ich werde Dir sagen wer ein Sozialschmarotzer ist:
Die zwei Türken in meiner Qualifikationsmassnahme, die eigentlich einen Job in einer Bäckerei als Fahrer haben - denen die Agentur aber die Klasse CE bezahlt.
Oder der Türke, der nun schon zweimal durch die Prüfung gefallen ist, dem aber die Wiederholungen scheinbar anstandslos bezahlt werden - obwohl er im Unterricht schlafend auf dem Tisch liegt und jeden Morgen mit dem 7er BMW vorfährt.
Oder der Stiefsohn eines namhaften Baustoffhändlers, dem auch die gesamte Massnahme bezahlt wird. Dessen Stieffvater mind. 10 LKW hat unddessen Mutter einen schwunghaften Sandhandel betreibt. Und der jeden morgen mindestens 5 Minuten zu spät kommt - im Audi A6 und in der Pause nix Besseres zu tun hat, als Gameboy zu spielen und BLÖDzeitung zu lesen.
Und das sind 4 von 20. Das sind die Sozialschmarotzer die unser System ausnutzen. Und unsereins darf dann um jeden Kilometer Fahrtkosten feilschen.
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#868264) Verfasst am: 25.11.2007, 11:08 Titel: |
|
|
Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Kichererbse hat folgendes geschrieben: | Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Wenn man das System nicht mehr bedient, sich aber bedienen lässt, ist das kein passiver Sitzstreik, sondern schwach. Entweder man macht mit und ist solidarisch mit seinen Leidensgenossen oder man steigt aus. Dann aber bitte richtig und mit Stil. Autonomie im Wald scheint mir aufrichtiger zu sein, als Autonomie mit Hartz IV. |
Deine vorgeschlagene Autonomie im Wald beschränkt sich selbst, in dem jeder Wald von irgendjemanden, der auch das Vertreibungsrecht genießt, besessen wird. Das gilt wohl für jeden möglichen Lebensraum in Europa.
Aussteiger werden sich kaum aus dem Weg gehen, also werden Menschen wie "Gegenwind" immer mehr und möglicherweise Enklaven bilden, die neue soziale Ordnungen entwickeln, wo Menschen wieder aufeinander persönlich angewiesen sind. Klingt doch gut, oder? |
Nun, dann siehst Du ja wie aussichtslos wir in der Gesellschaft und im System gefangen sind und wie nahezu unmöglich es ist wirkliche Autonomie zu erreichen. Ist es dann wirklich besser die arbeitende oder arbeitswillige Bevölkerung mit arrogantem Spott und Hähme zu überziehen oder ist es besser sich doch noch auf ihre Seite zu schlagen und zu versuchen gemeinsam die Verhältnisse zu ändern, egal wie schwer das erscheinen mag? |
Da ist es doch soviel ethischer, wenn der Teil der Bevoelkerung, der nicht das Pech hatte bei einem Arbeitgeber zu malochen, der zufaellig gerade pleite gemacht oder rationalilisiert hat, als man genauso zufaellig gerade Mitte Vierzig war und mit seinen Bewerbungen maximal einen grossen Lacher in irgendwelchen Personalbueros ausgeloesen kann, ueber diejenigen herzieht und sie als "Sozialschmarotzer" beschimpft, die dieses Pech nun mal hatten. Ich habe oft das Gefuehl, dass es hier darum geht, dass Getretene welche suchen, die sie selber auch mal treten duerfen. Ich selbst hatte es, bis auf 3 Monate Uebergangszeit zwischen zwei Jobs, eigentlich noch nie noetig irgendwelche Sozialleistungen zu beziehen, denke aber doch, dass es in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit zwangslaeufig welche gibt, die trotz ihrer Bemuehungen irgendwann resignieren und sich mit der Stuetze abfinden. Die haben eigentlich eher Solidaritaet verdient als Haeme. Erst wenn sich vielleicht irgendwann einmal die Zahl der offenen Stellen der der Arbeitssuchenden annaehert, erst dann sollte man ueberhaupt in Erwaegung ziehen das boese Wort vom "Sozialschmarotzer" ueberhaupt in den Mund zu nehmen...
Wenn man sich dann noch vor Augen fuehrt, wieviele Ueberstunden in deutschen Landen so gekloppt werden, dann wird die Treterei nach unten sowieso immer ueberheblicher. Aus eigener Erfahrung kenne ich noch recht gut die Zustaende an vielen deutschen Arbeitsplaetzen, da fliegen oft die Fetzen, wenn "Rationalisierungen" absehbar sind und dann versucht oft jeder den anderen aus dem Job zum schubsen, weil das wieder ein Konkurrent weniger um die knapper werdende Arbeit ist und derjenige der hintenrunter faellt ist dann der Schmarotzer? Ich denke da machen es sich viele Leute viel zu einfach. Seht das doch mal so: Weil der Kollege X arbeitslos ist ist der Job vom Kollegen Y gesichert, weil die Jobs nun mal nicht fuer alle reichen. Da muessen sich die Arbeitsplatzbesitzer doch eigentlich noch bei den Arbeitslosen fuer bedanken...
Ich habe mich uebrigens ebenfalls bereits vor Jahren entschieden der deutschen Arbeitswelt endgueltig den Ruecken zu kehren, mir wurde das ganze zu verlogen und zu stressig und lebe inzwischen ganz vom Ertrag meines angesparten Kapitals im Ausland. So koennte ich jetzt eigentlich den richtig Moralischen raushaengen lassen. Ich lebe naemlich weder von anderer Leute Sozialabgaben noch nehme ich irgendwem den Arbeitsplatz weg. Aber das tue ich nicht, sondern akzeptiere es ganz einfach, dass jeder seine eigene Art und Weise gefunden hat, im System zu ueberleben, ohne das jeweils moralisch zu bewerten. Die einzige Loesung besteht ohnehin darin, dass sich die Leute nicht mehr laenger in Arbeitsplatzbesitzer und Arbeitslose, Beitragszahler und Leistungsempfaenger, Gesunde und Kranke, Junge und Alte, Inlaender und Auslaender auseinanderdividieren lassen, sondern endlich einmal anfangen alle am gleichen Strang zu ziehen um zu versuchen die Verhaeltnisse zu verbessern, sodass jeder die Moeglichkeit hat sein Leben halbwegs wuerdig zu gestalten. Aber macht ruhig weiter damit Euch gegenseitig runterzuziehen, damit Eure Herren wissen, dass sie von Euch nix zu befuerchteten haben. Ich jedenfalls bereue es nicht voellig ausgestiegen zu sein aus dem Rattenrennen...
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
|
(#868273) Verfasst am: 25.11.2007, 11:49 Titel: |
|
|
guter Bericht, volle Zustimmung!
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#868280) Verfasst am: 25.11.2007, 12:24 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ... Die einzige Loesung besteht ohnehin darin, dass sich die Leute nicht mehr laenger in Arbeitsplatzbesitzer und Arbeitslose, Beitragszahler und Leistungsempfaenger, Gesunde und Kranke, Junge und Alte, Inlaender und Auslaender auseinanderdividieren lassen, sondern endlich einmal anfangen alle am gleichen Strang zu ziehen um zu versuchen die Verhaeltnisse zu verbessern, sodass jeder die Moeglichkeit hat sein Leben halbwegs wuerdig zu gestalten. |
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
|
(#868291) Verfasst am: 25.11.2007, 12:58 Titel: |
|
|
Kernsatz:
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Aber macht ruhig weiter damit Euch gegenseitig runterzuziehen, damit Eure Herren wissen, dass sie von Euch nix zu befuerchteten haben. |
Mein Reden seit Jahren!
'Dividere et impera!' - Teile und herrsche!
Und das meint nicht: "Ver-teile und herrsche durch Gerechtigkeit", es meint: "Zerstreite Deine Gegner, damit sie nicht gemeinsam gegen Dich vorgehen". Und genau das macht die herrschende Schicht in unserem Lande mittels der Medien und dem Feindbild des 'Sozailschmarotzers' perfekt. Die Bürger streiten sich um die Brotkrumen, die vom den Tischen der Reichen herunterfallen, statt sich ihren gerechten Anteil am Kuchen dessen, was alle erwirtschaften, zu sichern.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ... und lebe inzwischen ganz vom Ertrag meines angesparten Kapitals im Ausland. So koennte ich jetzt eigentlich den richtig Moralischen raushaengen lassen. Ich lebe naemlich weder von anderer Leute Sozialabgaben noch nehme ich irgendwem den Arbeitsplatz weg. |
Nein, den moralischen solltest Du wirklich nicht heraushängen lassen, denn Du lebst von der Leistung derer, die die Zinsen erarbeiten müssen, welche Du für Dein Kapital erhälst. So bist Du also eher ein Sozailschmarotzer. Mehr noch, als jemand, der in die Sozailversicherung einzahlt und dann im Versicherungsfall, die vertraglich vereinbarte Leistungen aus diesem Vertrag erhält.
Dazu liesse sich sicher noch vortrefflich darüber streiten, wie gerecht Du zu den Mitteln gekommen bist, von deren Zinsen Du jetzt lebst. Wenn Du es, selbst angespart hast, wie Du sagst, musst Du ja so gut verdient haben, dass Du etwas ansparen konntest. Diese Möglichkeit haben 50% der Bürger dieses Landes schon gar nicht mehr, da ihr Arbeitsentgeld nur noch bestenfalls für den direkten täglichen Bedarf ausreicht. Was also magst Du wohl für Leistungen erbracht haben, die einen solch unangemessen höhreren Verdienst gerrechtfertigt haben?
Bitte nimm das nicht als Kritik, sondern nur als Denkanstoss. Ich gönne Dir Deinen Wohlstand von Herzen! So mag er Dir die Möglichkeiten geben, die Welt zum Guten zu verbessern!
Früher hat man Menschen, die von angesparten Mitteln, oder ererbten, leben konnten sog. 'Privatiers' genannt und es galt als kultiviert und erstrebenswert so zu leben. Heute, in dieser 'Leistungsgesellschaft' ist es eher 'chic' unter seiner Arbeit zu leiden. Es gilt als erstrebenswert, möglichst viele Stunden zu arbeiten. Oft zählt mehr, wieviel man arbeitet, denn wieviel man mit dieser Arbeitsleistung erreicht. Selbständige geben damit an, 14 oder 16 Stunden am Tag zu arbeiten... oder zu müssen. Ist das nicht krank?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
Zuletzt bearbeitet von Valen MacLeod am 25.11.2007, 13:18, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
|
(#868293) Verfasst am: 25.11.2007, 13:07 Titel: |
|
|
Klasse Beitrag, beachbernie.
Wie heißt es doch so schön: Hoch die internationale Solidarität!
Wir sind jedoch noch nicht einmal zur nationalen Solidarität fähig. Von der Einigkeit der Opfer gegenüber ihren Tätern träume ich schon seit Jahrzehnten. Es ist wie der Traum vom Paradies.
Ich glaube, daß wird dann passieren, wenn mit der devoten Grundhaltung in diesem unserem Lande endlich Schluß ist.
Der letzte bedeutsame und nachhaltige Widerstand einer außerparlamentarischen Opposition ist 40 Jahre her. Das sich wieder einmal etwas flächenwirksames in dieser Richtung tut, ist kaum anzunehmen. Das Hauptproblem der Jugend scheint die Frage zu sein, welchen Klingelton man sich auf's Handy laden soll und von den Universitäten kommt auch nichts (bewußte Verallgemeinerung). Im Kampf ums Überleben hat sich auch dort ein Einzelkämpfertum weitgehend durchgesetzt.
Solange jeder nur versucht, seine Verhältnisse zu bessern und vom Ziehen am gleichen Strang keine Spur ist, solange ändert sich auch nichts. Logisch. In der Realität sehen meisten Menschen doch keinen Handlungsbedarf in puncto Änderung der Gesamt-Verhältnisse. Das System hat geschickt dafür gesorgt, daß sie mit ihrem eigenen Überlebenskampf derartig beschäftigt sind, daß sie bezüglich einer Gesamt-Betrachtungsweise zu totalen Ignoranten werden.
Ich versuche z.B. in meinem privaten Umfeld im stinknormalen Alltag etwas dafür zu tun, daß besagtes "Paradies" näher rückt. Und selbst da höre ich nicht selten den Satz "Du bist immer so negativ", wenn ich mit Hintergrund-Informationen komme, in der Absicht, einen Handlungsbedarf begreiflich zu machen. Da ignoriert man lieber, denn diese Themen dienen weder der Unterhaltung noch der Entspannung. Sie machen nicht wenigen sogar regelrecht Angst. "Laß' mich bloß damit in Ruhe" heißt es dann.
Wie sollen sich bei dieser Grundhaltung die Verhältnisse bessern? Ich bin ratlos!
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
|
|
Nach oben |
|
 |
Gustav Aermel dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.04.2007 Beiträge: 1811
|
(#868299) Verfasst am: 25.11.2007, 13:32 Titel: |
|
|
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Sharif hat folgendes geschrieben: | Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | Reza hat folgendes geschrieben: |
Zugegeben, brandneu ist es nicht, aber zum Provozieren taugt es offensichtlich noch.
|
Nein, tut es nicht.
Es ist komplett lächerlich. |
In acht Stunden 81 Antworten.
Liegt das nun an der kompletten Lächerlichkeit oder liegt es an der Ernsthaftigkeit hinter meiner "Provokation". |
Schade, dass du neu bist, sonst hättest du mal gesehen, wie viele Antworten ne Christennase bekommt.
|
Mag ja sein, doch das Thema an sich ist konfessionslos.
Ich denke eher, daß das Thema wie kaum ein anderes polarisiert. Die Reaktionen hier sind wahrlich harmlos. Ich habe woanders Leute erlebt, die bekamen Schaum vor den Mund und drohten zu kollabieren. Das waren allerdings stockkonservative Foren (User samt Moderation). War lustig aber langfristig sinnlos. Ich finde, daß hier überwiegend sehr gute und interessante Beiträge kommen. |
Wie wurde mal von einem User treffend beschrieben.
Das FGH ist wie ein Körper und sobald sich ein Parasit versucht einzunisten, aktivieren sich die Antikörper (User) und bekämpfen ihn.
|
|
Nach oben |
|
 |
sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
|
(#868309) Verfasst am: 25.11.2007, 14:20 Titel: |
|
|
@Gegenwind
Zitat: | Ich versuche z.B. in meinem privaten Umfeld im stinknormalen Alltag etwas dafür zu tun, daß besagtes "Paradies" näher rückt. Und selbst da höre ich nicht selten den Satz "Du bist immer so negativ", wenn ich mit Hintergrund-Informationen komme, in der Absicht, einen Handlungsbedarf begreiflich zu machen. Da ignoriert man lieber, denn diese Themen dienen weder der Unterhaltung noch der Entspannung. Sie machen nicht wenigen sogar regelrecht Angst. "Laß' mich bloß damit in Ruhe" heißt es dann.
Wie sollen sich bei dieser Grundhaltung die Verhältnisse bessern? Ich bin ratlos! |
Verhältnisse bessern? Soll heissen das die Fundamente auf denen unser System steht nicht unbrauchbar sind, nur das was/wie darauf gebaut ist sollte geändert werden?
Wenn du von Kapitalismus sprichst dann setzt du da das «Turbo» davor, man könnte meinen das dieser Kap. sich nur besinnen müsste und das "Turbo" abwerfen dann würde vieles besser - das sehe ich nicht so.
Ich verstehe wenn Leute kaum noch Hintergrund-Informationen wollen, es wird keine Alternative vorgelebt, es scheint keine zu geben, deshalb probiert man mit dem bestehenden auszukommen, nur die Ausgestossenen suchen nach Alternativen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
|
(#868313) Verfasst am: 25.11.2007, 14:25 Titel: |
|
|
Sharif hat folgendes geschrieben: |
Wie wurde mal von einem User treffend beschrieben.
Das FGH ist wie ein Körper und sobald sich ein Parasit versucht einzunisten, aktivieren sich die Antikörper (User) und bekämpfen ihn. |
Ich war schon immer ein Freund von selbstreinigenden Backöfen. Es kommt etwas sinnvolles heraus und die Verschmutzung brennt sich von selber aus.
Die Bewertung eines Forums mache ich von der Frage abhängig: "Gibt es dort User, bei denen ich mir vorstellen kann, mit ihnen zusammen in meinen Garten zu sitzen und gepflegt rumzuphilosophieren? Bei denen es eigentlich schade ist, daß man sie nur virtuell kennenlernt."
Für mich gibt es in diesem Forum etliche, für die das zutrifft. Das kann ich auch nach so kurzer Zeit schon sicher sagen.
Grundsätzlich tut es gut, zu wissen, daß es Menschen gibt, die ähnlich ticken. Es macht Hoffnung. Dort, wo ich wohne, sind solche Menschen im direkten Umfeld offenbar vor langer Zeit ausgestorben. Auch deshalb gehe in Foren und vergewissere mich sozusagen, daß dieses Umfeld nicht repräsentativ ist.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
|
|
Nach oben |
|
 |
Mobienne Auf dem Weg

Anmeldungsdatum: 09.06.2007 Beiträge: 3840
Wohnort: Allgäu
|
(#868323) Verfasst am: 25.11.2007, 14:44 Titel: |
|
|
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Klasse Beitrag, beachbernie.
Wie heißt es doch so schön: Hoch die internationale Solidarität!
Wir sind jedoch noch nicht einmal zur nationalen Solidarität fähig. Von der Einigkeit der Opfer gegenüber ihren Tätern träume ich schon seit Jahrzehnten. Es ist wie der Traum vom Paradies.
Ich glaube, daß wird dann passieren, wenn mit der devoten Grundhaltung in diesem unserem Lande endlich Schluß ist.
Der letzte bedeutsame und nachhaltige Widerstand einer außerparlamentarischen Opposition ist 40 Jahre her. Das sich wieder einmal etwas flächenwirksames in dieser Richtung tut, ist kaum anzunehmen. Das Hauptproblem der Jugend scheint die Frage zu sein, welchen Klingelton man sich auf's Handy laden soll und von den Universitäten kommt auch nichts (bewußte Verallgemeinerung). Im Kampf ums Überleben hat sich auch dort ein Einzelkämpfertum weitgehend durchgesetzt.
Solange jeder nur versucht, seine Verhältnisse zu bessern und vom Ziehen am gleichen Strang keine Spur ist, solange ändert sich auch nichts. Logisch. In der Realität sehen meisten Menschen doch keinen Handlungsbedarf in puncto Änderung der Gesamt-Verhältnisse. Das System hat geschickt dafür gesorgt, daß sie mit ihrem eigenen Überlebenskampf derartig beschäftigt sind, daß sie bezüglich einer Gesamt-Betrachtungsweise zu totalen Ignoranten werden.
Ich versuche z.B. in meinem privaten Umfeld im stinknormalen Alltag etwas dafür zu tun, daß besagtes "Paradies" näher rückt. Und selbst da höre ich nicht selten den Satz "Du bist immer so negativ", wenn ich mit Hintergrund-Informationen komme, in der Absicht, einen Handlungsbedarf begreiflich zu machen. Da ignoriert man lieber, denn diese Themen dienen weder der Unterhaltung noch der Entspannung. Sie machen nicht wenigen sogar regelrecht Angst. "Laß' mich bloß damit in Ruhe" heißt es dann.
Wie sollen sich bei dieser Grundhaltung die Verhältnisse bessern? Ich bin ratlos! |
ich denke, hier spielt nicht nur der tägliche überlebenskampf der "opfer" - wie du diese bevölkerungsgruppe nennst - eine rolle, sondern auch das "zu gut gehen". auch dadurch werden viele "bezüglich einer gesamt-betrachtungsweise zu totalen ignoranten". ich sehe verstärkt in meinem umfeld, dass gerade diese handy-klingelton-jugendlichen die kinder dieser 16-stunden-täglich-arbeitenden sind und somit mit den stets abrufbaren materiellen werten überhäuft werden. in dieser erbengeneration sehe ich das größere problem, da hier die übersättigung zu ignoranz und lähmung führt und essenzielle ursache/wirkungs-bezüge verloren gehen. es ist alles bereits "da", bzw. kann ohne große probleme und konsequenzen angeschafft werden. woher soll da ein aufbegehren kommen. je mehr da ist, umso mehr geht auch die angst, dass man diesen vermeintlichen reichtum auch verlieren könnte. uns geht es vielleicht nicht zu schlecht, sondern zu gut.
letztlich muß jeder seine persönliche freiheit nutzen und seinen weg finden. ich persönlich bin angestellt - habe aber meine grenzen gezogen. keine wochenendarbeit, nur im notfall arbeit bis nach 18 uhr. ich selbst definiere mich nicht über die quantität von arbeit, sondern vielmehr über die qualität - und die kann ich in 8 stunden mit effektiver und engagierter arbeit besser erbringen, als ermüdet abends 22 uhr, nur damit ich 16 stunden am stück im bürosessel verbracht habe. ich kann es eben auch gutfinden, wenn ich mich am samstag um halb elf in mein auto - das ich mir leisten kann, nicht das beste, nicht das neueste - setze, zum see fahre und vor mich hin drielen und meine gedanken kreisen lassen oder ein buch lesen kann. wenn ich mir neue musik kaufen kann, ohne immer überlegen zu müssen, ob mein dafür mögliches monatliches mini-budget jetzt schon ausgeschöpft ist. ich favorisiere da so eine art mittelweg. es steht ja jedem offen, das system zu nutzen, oder zeitweise oder nur teilweise zu nutzen und dann auszusteigen. axo arbeitet halt zwei tage die woche und es reicht ihm, beachbernie lebt von bereits erbrachtem. man kann sich selbständig machen. man muß sich ja nicht auf dauer verskalven, wenn man nicht will. nur wenn dann andere wege für einen nicht in frage kommen, sollte man das nicht über seine mitmenschen austragen und den fehler bei den anderen oder eventuell nichtvorhandenen solidariäten suchen. man kann sich nicht ständig auf andere verlassen. auch du hast das system genutzt, hast gearbeitet, geld verdient und konntest so die ausbildung deines sohnes finanzieren, was du von hartz IV nicht gekonnt hättest. jetzt mit dem finger auf die zu zeigen, die das gleiche machen, und die als ungebildet und turbo-kapitalismus-fanatiker hinzustellen sowie ihnen vorzuwerfen, dass sie keine revolution ins paradies starten, find ich nicht ganz fair. arbeit kann auch spaß bringen - und das durch das, was man dabei schafft und nicht durch das arbeiten als solches. arbeit bedeutet für mich auch eine zusätzliche sozialisation.
ich versklave mich natürlich in gewisser weise, das aber mit grenzen und mit freiräumen für mich. mein persönlicher mittelweg.
nur wenn plötzlich alle ihre "versicherungsleistung" aus den staatlichen kassen auf dauer bekommen möchten, bricht das system zusammen und keiner hat mehr was davon. ich werde sicherlich auch mal staatliche leistungen in anspruch nehmen müssen. in meiner branche ist eine vorübergehende arbeitslosigkeit sehr wahrscheinlich. ich werde aber trotzdem mit allen kräften versuchen, dass das nur vorübergehend ist.
edits: rechtschreibfehler korrigiert.
_________________ Wo Worte selten, haben sie Gewicht. Shakespeare. Wo viel Geseier, nicht...
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken dieser Wahrheit. Nach Jupp Müller
Der Verstand ist wie eine Fahrkarte. Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird. Ernst R. Hauschka
Charakter ist etwas, was man von billigen Menschen nicht erwarten darf.
Zuletzt bearbeitet von Mobienne am 25.11.2007, 15:26, insgesamt 3-mal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
|
(#868326) Verfasst am: 25.11.2007, 14:45 Titel: |
|
|
sehr gut hat folgendes geschrieben: | @Gegenwind
Verhältnisse bessern? Soll heissen das die Fundamente auf denen unser System steht nicht unbrauchbar sind, nur das was/wie darauf gebaut ist sollte geändert werden?
Wenn du von Kapitalismus sprichst dann setzt du da das «Turbo» davor, man könnte meinen das dieser Kap. sich nur besinnen müsste und das "Turbo" abwerfen dann würde vieles besser - das sehe ich nicht so.
Ich verstehe wenn Leute kaum noch Hintergrund-Informationen wollen, es wird keine Alternative vorgelebt, es scheint keine zu geben, deshalb probiert man mit dem bestehenden auszukommen, nur die Ausgestossenen suchen nach Alternativen. |
Der Kapitalismus ist ein menschenverachtendes Schweinesystem und als Fundament für ein gesellschaftspolitisches System von daher natürlich ungeeignet. Wenn ich das Wort "Turbo" davorsetze, so möchte ich damit verdeutlichen, daß sich der Kapitalismus in den letzten Jahren an Perversität selber übertrifft. Noch nie haben die Mafiosis aus der Wirtschaft so dreist, so schamlos, so ungeniert und vor allen Dingen so folgenlos reden und handeln können. Hätte mir das jemand vor 15 Jahren vorhergesagt, ich hätte es nicht geglaubt. Weil ich nicht geglaubt hätte, daß die Schweinereien dieser Brut noch steigerungsfähig sind. Sie sind es und das ist "Turbo" in Reinkultur.
Um nach Alternativen zu suchen, muß man nicht erst den Status des "Ausgestoßenen" erreicht haben.
Dazu reicht die logische Kette:
Hintergrund-Information > Wut >klares Feinbild > Suche nach Alternativen für sich selber > wenn Nische gefunden, von da aus Suche nach Alternativen, die für die Allgemeinheit von Interesse sein könnten > ausstrahlen, Bündnisse schließen
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#868330) Verfasst am: 25.11.2007, 14:51 Titel: |
|
|
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Kernsatz:
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Aber macht ruhig weiter damit Euch gegenseitig runterzuziehen, damit Eure Herren wissen, dass sie von Euch nix zu befuerchteten haben. |
Mein Reden seit Jahren!
'Dividere et impera!' - Teile und herrsche!
Und das meint nicht: "Ver-teile und herrsche durch Gerechtigkeit", es meint: "Zerstreite Deine Gegner, damit sie nicht gemeinsam gegen Dich vorgehen". Und genau das macht die herrschende Schicht in unserem Lande mittels der Medien und dem Feindbild des 'Sozailschmarotzers' perfekt. Die Bürger streiten sich um die Brotkrumen, die vom den Tischen der Reichen herunterfallen, statt sich ihren gerechten Anteil am Kuchen dessen, was alle erwirtschaften, zu sichern.
|
Ich würde gar nicht soweit gehen, das die Zersplitterung der Gesellschaft von irgend ner Gruppe
gezielt gesteuert ist. Sie ergibt sich durch das System (Konkurenzmodell) von ganz allein.
Ist doch auch hier im FGH (und jeden anderen Forum) deutlichst zu erleben, das selbst
in Diskussionen wo keiner der Beteiligten irgendwas zu gewinnen oder zu verlieren hat,
bis aufs Messer gestritten und argumentiert wird, als obs ums Leben ginge.
Trotz relativer Interessenähnlichkeit in weiten Bereichen der Stammuserschaft,
wird jede Gelegenheit genutzt auf Interessendeckungsgleichheit zu plädieren
oder zu bekämpfen.
Sprich ->>> Du bist exakt meiner Meinung - oder Du bist gegen mich.
Das ist der Beleg dafür das sich Menschen so uneinig sind wie wohl nie zuvor und
die Garantie das sie sich niemals einig werden.
Die Teilung wird akzeptiert und auf kleinster Ebene von jedem Einzelnen betrieben
und damit gestützt.
Solange man sich nicht auf gemeinsamme Nenner verständigt und drüber redet ob
man bei den Unterschieden kompromissbereit sein kann, wird sich daran auch nichts
ändern.
Und wenn sich hier die realtiv fortschrittlichen, intelligenten und sehr bewußten "Geister"
nicht einigen können - dann auch kein anderer.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#868335) Verfasst am: 25.11.2007, 14:54 Titel: |
|
|
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Klasse Beitrag, beachbernie.
Wie heißt es doch so schön: Hoch die internationale Solidarität!
Wir sind jedoch noch nicht einmal zur nationalen Solidarität fähig. Von der Einigkeit der Opfer gegenüber ihren Tätern träume ich schon seit Jahrzehnten. Es ist wie der Traum vom Paradies. |
eben
Zitat: |
Ich glaube, daß wird dann passieren, wenn mit der devoten Grundhaltung in diesem unserem Lande endlich Schluß ist. |
wahrscheinlich. Die unterordnende Menthalität unter scheinbar unabänderliche Machtverhältnisse,
ist m.E. eine Hauptursache für das gegenseitige Bekämpfen der Opfer.
Irgendwo muß der Druck hin - nach oben traut sich keiner also sucht man sich ein möglichst
schwächeres Opfer.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
|
(#868342) Verfasst am: 25.11.2007, 15:09 Titel: |
|
|
mobienne hat folgendes geschrieben: |
ich denke, hier spielt nicht nur der tägliche überlebenskampf der "opfer" - wie du diese bevölkerungsgruppe nennst - eine rolle, sondern auch das "zu gut gehen". auch dadurch werden viele "bezüglich einer gesamt-betrachtungsweise zu totalen ignoranten". ich sehe verstärkt in meinem umfeld, dass gerade diese handy-klingelton-jugendlichen die kinder dieser 16-stunden-täglich-arbeitenden sind und somit mit den stets abrufbaren materiellen werten überhäuft werden. in dieser erbengeneration sehe ich das größere problem, da hier die übersättigung zu ignoranz und lähmung führt und essenzielle ursache/wirkungs-bezüge verloren gehen. es ist alles bereits "da". woher soll da ein aufbegehren kommen. je mehr da ist, umso mehr geht auch die angst, dass man diesen vermeintlichen reichtum auch verlieren könnte. uns geht es vielleicht nicht zu schelcht, sondern zu gut.
ich versklave mich natürlich in gewisser weise, das aber mit grenzen und mit freiräumen für mich. mein persönlicher mittelweg. nur wenn plötzlich alle ihre "versicherungsleistung" aus den staatlichen kassen auf dauer bekommen möchten, bricht das system zusammen und keiner hat mehr was davon.
|
Ich stimme Dir zu.
Handlungsbedarf kann natürlich auf zweierlei Weise zustande kommen. Zu einen, wie ich schon sagte, durch die Aneignung von Hintergrundinformationen und die daraus zu ziehenden Konsequenzen. Zum anderen dann, wenn der Leidensdruck groß genug ist. Dann nämlich spielen Informationen gar keine Rolle mehr. So weit ist es aber noch nicht, weil es den Betroffenen offensichtlich immer noch zu gut geht.
Wenn alle so agieren würden, wie ich es mache, daß bräche das System zusammen. Klar. Und dann? The Day after oder die Geburtsstunde eines besseren Systems?
Ich weiß es nicht und es wird ohnehin nie geschehen, daß sich meinem Lebensentwurf die Leute in Massen anschließen. Sie werden überwiegend bis zum burning out für die Erhaltung ihres Arbeitsplatzes und somit ihres überzüchteten Lebensstandards kämpfen.
Du bist übrigens auch eine Ausnahme (so wie Du Deine Jobsituation und deine Einstellung beschreibst) und so weit von einander entfernt sind wir nach meiner Einschätzung gar nicht. Die Masse denkt und handelt in keinster Weise so, wie Du es tust.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
Zuletzt bearbeitet von Gegenwind am 25.11.2007, 15:11, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
Mobienne Auf dem Weg

Anmeldungsdatum: 09.06.2007 Beiträge: 3840
Wohnort: Allgäu
|
(#868344) Verfasst am: 25.11.2007, 15:11 Titel: |
|
|
Gegenwind hat folgendes geschrieben: |
Der Kapitalismus ist ein menschenverachtendes Schweinesystem und als Fundament für ein gesellschaftspolitisches System von daher natürlich ungeeignet. Wenn ich das Wort "Turbo" davorsetze, so möchte ich damit verdeutlichen, daß sich der Kapitalismus in den letzten Jahren an Perversität selber übertrifft. Noch nie haben die Mafiosis aus der Wirtschaft so dreist, so schamlos, so ungeniert und vor allen Dingen so folgenlos reden und handeln können. Hätte mir das jemand vor 15 Jahren vorhergesagt, ich hätte es nicht geglaubt. Weil ich nicht geglaubt hätte, daß die Schweinereien dieser Brut noch steigerungsfähig sind. Sie sind es und das ist "Turbo" in Reinkultur.
Um nach Alternativen zu suchen, muß man nicht erst den Status des "Ausgestoßenen" erreicht haben.
Dazu reicht die logische Kette:
Hintergrund-Information > Wut >klares Feinbild > Suche nach Alternativen für sich selber > wenn Nische gefunden, von da aus Suche nach Alternativen, die für die Allgemeinheit von Interesse sein könnten > ausstrahlen, Bündnisse schließen |
markierung von mir.
und diese nische ist hartzIV? etwas, was auch aus dem gehaßten system herauskommt und durch dieses überhaupt erst entstehen konnte und die geschilderten erscheinungen noch unterstützt?
_________________ Wo Worte selten, haben sie Gewicht. Shakespeare. Wo viel Geseier, nicht...
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken dieser Wahrheit. Nach Jupp Müller
Der Verstand ist wie eine Fahrkarte. Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird. Ernst R. Hauschka
Charakter ist etwas, was man von billigen Menschen nicht erwarten darf.
|
|
Nach oben |
|
 |
Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
|
(#868350) Verfasst am: 25.11.2007, 15:17 Titel: |
|
|
mobienne hat folgendes geschrieben: |
und diese nische ist hartzIV? etwas, was auch aus dem gehaßten system herauskommt und durch dieses überhaupt erst entstehen konnte und die geschilderten erscheinungen noch unterstützt? |
Die Nische ist, nicht mehr als Sklave zur Verfügung zu stehen und das System mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, indem es meine Nische sogar noch finanzieren muß (siehe Versicherung) und im besten Fall komplett zusammenbrechen würde, wenn das alle so machen würden. Da habe ich nicht die gerinsten Skrupel.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#868359) Verfasst am: 25.11.2007, 15:33 Titel: |
|
|
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | mobienne hat folgendes geschrieben: |
und diese nische ist hartzIV? etwas, was auch aus dem gehaßten system herauskommt und durch dieses überhaupt erst entstehen konnte und die geschilderten erscheinungen noch unterstützt? |
Die Nische ist, nicht mehr als Sklave zur Verfügung zu stehen und das System mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, indem es meine Nische sogar noch finanzieren muß (siehe Versicherung) und im besten Fall komplett zusammenbrechen würde, wenn das alle so machen würden. Da habe ich nicht die gerinsten Skrupel. |
eben.
Meine Nische ist an denen welche viel Geld haben mit wenig Arbeit viel zu verdienen
und keinerlei Kapitalinteressen zu bedienen.
Ich zahle nur Steuern. Keine Versicherungen - keine Kredite.
(und selbst der Staat bedient mit meinen Steuern bereits zu 14% seines Haushaltes Kapitalinteressen)
Im Prinzip ist egal was man macht - Hauptsache nicht das was üblich ist, weil dann alles so bleibt
wie es leider üblich wurde.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
|
(#868364) Verfasst am: 25.11.2007, 15:39 Titel: |
|
|
AXO hat folgendes geschrieben: | Gegenwind hat folgendes geschrieben: | mobienne hat folgendes geschrieben: |
und diese nische ist hartzIV? etwas, was auch aus dem gehaßten system herauskommt und durch dieses überhaupt erst entstehen konnte und die geschilderten erscheinungen noch unterstützt? |
Die Nische ist, nicht mehr als Sklave zur Verfügung zu stehen und das System mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, indem es meine Nische sogar noch finanzieren muß (siehe Versicherung) und im besten Fall komplett zusammenbrechen würde, wenn das alle so machen würden. Da habe ich nicht die gerinsten Skrupel. |
eben.
Meine Nische ist an denen welche viel Geld haben mit wenig Arbeit viel zu verdienen
und keinerlei Kapitalinteressen zu bedienen.
Ich zahle nur Steuern. Keine Versicherungen - keine Kredite.
Im Prinzip ist egal was man macht - Hauptsache nicht das was üblich ist, weil dann alles so bleibt
wie es leider üblich wurde. |
Du bringst es mal wieder gut auf den Punkt. Klasse!
Dieses Talent ist bei mir leider noch nicht so besonders gut ausgebildet. Von einander lernen macht Spaß!
Du sprichst übrigens das ökonomische Prinzip an: mit geringstem Einsatz den größtmöglichen Erfolg erreichen. Habe ich auf meinem Bildungsweg bis zum Erbrechen beigebracht bekommen. Allerdings war das nur für spätere Unternehmer gedacht. Hier kommt kaum ein Nicht-Unternehmer auf die Idee, dieses Prinzip selber und auf verschiedenen Ebenen anzuwenden. Allein der Gedanke scheint bei vielen völlig absurd zu sein. Selbst schuld, kann ich da nur sagen.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#868369) Verfasst am: 25.11.2007, 15:46 Titel: |
|
|
Gegenwind hat folgendes geschrieben: |
Du bringst es mal wieder gut auf den Punkt. Klasse!
Dieses Talent ist bei mir leider noch nicht so besonders gut ausgebildet. |
Zufallstreffer so gut ist das bei mir auch nicht ausgeprägt
Zitat: |
Von einander lernen macht Spaß! |
So sehe ich das auch.
Außerdem ->>> von wem sollten Menschen überhaupt lernen als voneinander
s gibt alledings ne Menge Menschen die meinen sie wären schon schlau genug - obwohl sie
ebenfalls völlig ratlos sind
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#868371) Verfasst am: 25.11.2007, 15:50 Titel: |
|
|
Gegenwind hat folgendes geschrieben: |
Du sprichst übrigens das ökonomische Prinzip an: mit geringstem Einsatz den größtmöglichen Erfolg erreichen. Habe ich auf meinem Bildungsweg bis zum Erbrechen beigebracht bekommen. Allerdings war das nur für spätere Unternehmer gedacht. |
Ich hab das in der DDR gelernt.
Ohne dieses Prinzip hätts dort überhaupt keine Wirtschaft gegeben und auch privat hätte man
ohne dieses Prinzip vieles nicht realiseren können.
Später als Unternehmer hätt ich ohne das nichtmal das erste Jahr überstanden - geschweige denn 10.
Manchmal wird mir richtig schwummrig wenn ich daran denke was man aus den Budgets die heute teilweise
in der Wirtschaft zur Verfügung stehen tatsächlich alles machen könnte
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
|