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Hat Jesus bei seiner Auferstehung gemogelt?
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Hat Jesus bei seiner Auferstehung gemogelt?
Ja. Endlich hat jemand die Wahrheit herausgefunden.
13%
 13%  [ 10 ]
Höchst wahrscheinlich. Es könnte so sein.
16%
 16%  [ 12 ]
Ich halte mich lieber raus. Ich habe Angst darüber nachzudenken.
1%
 1%  [ 1 ]
Kaum. Für mich ist den Glauben wichtiger als alle Argumente.
5%
 5%  [ 4 ]
Nie und nimmer! Nepauers Buch soll verboten werden.
2%
 2%  [ 2 ]
Mich interessiert es überhaupt nicht.
61%
 61%  [ 46 ]
Stimmen insgesamt : 75

Autor Nachricht
Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#870031) Verfasst am: 27.11.2007, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Chinasky hat folgendes geschrieben:

Daß Jesus nicht existierte, halte ich für eine dermaßen gewagte Behauptung, daß man sie nicht ernsthaft in Diskussionen gerade gegenüber gläubigen Christen vertreten sollte, weil zuviele Gründe dagegen sprechen.


Zunächst mal muss man sich klar machen, welchen "Jesus" man meint. Den mythologischen "Christus" hat es mit nach wissenschaftlichen Maßstäben mit einiger Sicherheit nicht gegeben. Ob es nun eine (oder gar mehrere?) reale Personen gegeben hat, auf die man nachträglich diesen Mythos projiziert hat, lässt sich kaum mit Sicherheit sagen - auch wenn es natürlich Sachverhalte gibt, die dafür sprechen. Aber selbst wenn es diese (eine) Person gegeben hat, so bleibt uns wohl für alle Zeiten verschlossen, was sie wirklich gedacht, getan und gesagt hat. Versuche, dies auf Basis der Datenlage zu tun, kommen zu dem einigermaßen plausiblen Ergebnis, dass der (möglicherweise) reale Jesus mit dem paulinischen Christus bzw. dem auferstandenen Heiland der großen Kirchen wenig bis gar nichts zu tun hat. Zu behaupten, (den biblischen) "Jesus" habe es "gegeben", hat in etwa denselben Erkenntniswert, als wenn ich sagen würde, in grauer Vorzeit hätte jemand namens Gustav Kleinschmidt in den Wäldern Germaniens gelebt, der das Vorbild für Odin abgegeben hat. Im Grunde geht es doch auch gar nicht um die (wahrscheinlich dann ziemlich unspektakuläre) "reale" Person "Jesus", sondern darum, wie sich um sie herum der Christusmythos entwickelt haben könnte. Und dazu hat "Jesus" nichts(!) eigenständiges oder gar neues beigetragen. Jesus war nicht der Begründer des Christentums. Insofern ist er für das Verständnis desselben ziemlich irrelevant.


Coole Sache, das...
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#870033) Verfasst am: 27.11.2007, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

@Schalker: Du führst ja genau das an, was ich in Hinblick auf Bulthmann schon anführte. Es macht in der Diskussion viel mehr Sinn, die historische Faktizität der einzelnen in den Evangelien erzählten Details anzuzweifeln als die Existenz von Jesus.

Darum geht es ja auch in dem Threadthema: Daß es sich anders verhielt als in der Bibel steht, daß sich aber einzelne Hinweise auf die "wahren" Begebenheiten gewissermaßen ungewollt mit einschlichen.
Es geht dem Aufklärer doch in der Diskussion um "heilige Texte" letztlich immer nur darum, deren Fehlbarkeit und somit ihre Nicht-Heiligkeit zu belegen. Allein schon, daß ein Text vollkommen gegen den Strich gelesen/interpretiert werden kann, ist ja ein schönes Indiz für seine Nicht-Heiligkeit. Daß dann einzelne Passagen, die "bisher widersinnig schienen", wortwörtlich herangezogen werden, um die den Dogmen entgegenlaufende Interpretation zu belegen, ist doch lediglich eine witzige Spiegelung des Verhaltens der Gläubigen, die auf einzelnen, auch komplett anders interpretierbaren Halbsätzen ganze Ideologien erbauen, meinetwegen die Ideologie des Schwulenhasses.

Nochmal: Es geht doch um die Taktik der Diskussion. Warum sollte ich gegenüber einem gläubigen Christen die historische Existenz Jesu prinzipiell abstreiten? Es ist doch geschickter, seinen heiligen Text sehr ernst zu nehmen. So ernst, daß man - huch! - umso erstaunter ist, daß da einige Stellen "irgendwie nicht zusammenpassen"...
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#870038) Verfasst am: 27.11.2007, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:


Warum man sonst über Texte schreibt, wenn er nicht gelebt haben soll?
Glaubst du, dass Odysseus gelebt hat? Oder mithras, Herakles und Dionysus?


Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht. Ob hier reale historische Figuren die Vorlage für spätere Legenden abgaben, oder ob wir hier nur literarische Manifestationen von Archetypen haben - keine Ahnung. Ich würde aber gegenüber jemandem, der ernsthaft dem Dionysus-Kult anhängt (keine Ahnung, wie der aussieht zwinkern ), nicht strikt behaupten, es habe niemals einen Dionysus gegeben. Die Gefahr bestünde ja, daß es irgendwelche stichfesten historischen Belege für einen "König Dionysos" (zu welchem Damon, den Dolch im Gewande, schlich...) gibt. Warum soll ich mich unnötig weit aus dem Fenster hängen? Ich würde eher die einzelnen Wundertaten des Herakles anzweifeln, insbesondere die Sache mit Atlas und dem Himmelsgewölbe... zwinkern
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#870043) Verfasst am: 27.11.2007, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Korrekt. Ich sage ja auch nicht, daß die Evangelien - trotz ihres Anspruches, objektive Berichte zu sein (Lukasevangelium), irgendetwas anderes belegen würden als das Bedürfnis, etwas über Jesus zu erzählen. Aber dieses Bedürfnis wird einen Grund gehabt haben, und zwar höchstwahrscheinlich den real historisch existiert habenden Jesus.


Gegenrede: Hätte es eine derart charismatische Person mit einer eigenständigen Lehre gegeben, hätte man ihn nicht so offensichtlich nachträglich zu einem Erfüllungsgehilfen alttestamentarischer Prophezeiungen machen müssen. Die rudimentär noch zu entdeckende Lehre der womöglich realen Person war derartig schwach und unüberzeugend, dass sie fast schon als Blanko-Projektionsfläche für die Evangelisten und Paulus dienen konnte. Einem starken Religionsstifter, der auf seine Umgebung wie ein veritabler Blitzeinschlag gewirkt haben muss, kann man nicht einfach eine abweichende Lehre unterstellen. Diese Sichtweise wird dadurch gestützt, dass der "reale" Jesus keinerlei Eindruck auf seine Zeitgenossen gemacht hat und niemand diese (angeblich) außergewöhnlichen Vorkommnisse rund um sein Wirken und Sterben für berichtenswert hielt - außer denjenigen, die bereits am Mythos bastelten. Sehr seltsam muss doch ferner anmuten, dass sich selbst von den Evangelisten niemand so sehr für diese reale Person interessiert hat, dass man sich für sein Leben interessiert hätte. Bekanntlich fehlt alles zwischen (bereits mythisch verklärter) Geburt und seinem angeblichen Wirken. Es gab also gewiss ein Bedürfnis, über einen Messias bzw. einen Christus zu berichten. Aber ganz offensichtlich keines, etwas über den (angeblich so eindrucksvollen) "Menschen" Jesus zu erzählen.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Mario Hahna
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Beiträge: 9607
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Beitrag(#870044) Verfasst am: 27.11.2007, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Es geht doch um die Taktik der Diskussion.


Es geht um Fakten. Und da hat es die Jesusgeschichte verdammt schwer.
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Wer nichts weiß, glaubt alles.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#870051) Verfasst am: 27.11.2007, 15:25    Titel: Re: Zu Frage der unehelichen Geburt von Jesus - auch interessant Antworten mit Zitat

logischdenker hat folgendes geschrieben:
Weil also Josef, Marias Ehemann, von Anfang an wusste, dass Jesus nicht sein Kind war, und sich in dieser Angelegenheit von seiner Frau offensichtlich betrogen fühlte, hat er ihr diese Tatsache im Ehestreit sicherlich irgendwann vorgeworfen. Der kleine Jesus musste dies mitbekommen haben. Das steht für mich fest. Die Maria wiederum, um ihr Gesicht zu wahren, brachte dann auch bei ihrem verdutzten Kind Jesus den Heiligen Geist ins Spiel. Fortan klammerte sich ihr Kind an den Heiligen Geist, anstatt seines Vaters... usw., usw.



Welch nettes Geschichterl, von der gefallenen Maria, dem Luder.
Und deswegen nun, weil kein richtiger Papa da war, hat sich dieser Jesus dann weiter zu Gottes Sohn und zum Erlöser der Menschheit hochstilisiert, und an seiner Auferstehung rumgemogelt.

Es geht ja nichts über Psychologie und Gerichtsmedizinerseien.

Den Mythos einer Jungfrauengeburt gab es lange vorher in allen möglichen Religionen. In der Antike hat sich eigentlich jeder, der auf sich hielt als Abkömmling einer Jungfrauengeburt mit himmlischen Vater empfunden/dargestellt, oder wurde später so dargestellt: Pythagoras, Plato, Augustus.............

Davon abgesehen, dass es zu der Zeit angeblich reichlich solche Wanderprediger gab, somit diese Sagensammlung auf Geschichten über verschiedene Personen beruhen kann, oder möglicherweise einer tatsächlich bessere PR Agenten hatte als die anderen, zumindest posthum, finde ich die Frage, ob die Auferstehung gefaket war schon sehr irrelevant, sofern man gar nicht an Götter glaubt.

Und was nun das Christentum selbst anbetrifft, was immer man da für wissenschaftliche Erkenntnisse tatsächlich anführen könnte, es wäre egal, es würde nichts ändern.


Zuletzt bearbeitet von Reza am 27.11.2007, 15:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Necromancer
Kleingeist



Anmeldungsdatum: 22.10.2007
Beiträge: 565

Beitrag(#870052) Verfasst am: 27.11.2007, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant. Genau es geht um Fakten wie Mario sagt. Und, das wurde hier auch schon erwähnt, man kann selbst Märchen an Fakten messen. Zumindest in der Hinsicht ob sie sich stichhaltig der Realität annähern oder völlig irrational abweichen. In unzähligen Foren wird über die Existenz und Nichtexistenz Jesus/Gottes diskutiert und man kommt auf kein Kompromiss. Darum finde ich den Ansatz das "Märchenbuch", die Bibel, und die Gläubigen ernstzunehmen und ihre Märchen und Glaubenssätze dann auf Stichhaltigkeit und Widersprüchlichkeit zu zerlegen eine gute Idee.
Denn wie "im richtigen Leben" ist es doch möglich das jemand seine eigene Unlogik erst begreift wenn ihm bewusst wird was falsch ist an seinem Denkmodell.

der Logischdenker ist aber nicht angeloxy unter anderer Flagge Am Kopf kratzen
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Viele Gedenkminuten hätten durch Denkminuten verhindert werden können. (H.v.D.)
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#870060) Verfasst am: 27.11.2007, 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Necromancer hat folgendes geschrieben:

Denn wie "im richtigen Leben" ist es doch möglich das jemand seine eigene Unlogik erst begreift wenn ihm bewusst wird was falsch ist an seinem Denkmodell.

Vorausgesetzt man will jemand überzeugen
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#870076) Verfasst am: 27.11.2007, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Es geht um Fakten. Und da hat es die Jesusgeschichte verdammt schwer.


Es geht um Fakten? Warst Du nicht Jurist? Dann sollte Dir doch eigentlich in Fleisch und Blut übergegangen sein, daß man in Diskussionen nicht um Fakten, sondern um Positionen streitet. Fakten werden angeführt um diese Positionen zu stärken oder (beim Gegner) zu schwächen.

Meine Position ist: Es existiert kein Gott, welcher sich einzelnen Menschen offenbart hat; und folglich kann sich auch niemand auf solche Offenbarungen berufen, wenn er gesellschaftspolitische Extrawürste gebraten haben will.
Um diese Position zu vertreten, muß ich die historische Existenz eines Menschen Jesus nicht bestreiten. Im Gegenteil: Wenn ich dessen Nicht-Historizität behaupte, bin ich in der Folge vor allem damit gebunden, diese Behauptung gegen einen Haufen ziemlich guter Argumente zu verteidigen. Gegen jeden Theologiestudenten im dritten Semester sehe ich dann alt aus und es fällt ihm leicht, mich vor Publikum lächerlich zu machen. Wozu das? Wozu ihm die Möglichkeit geben, von den gravierenden Schwächen in seiner Position abzulenken?
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sigi
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 975

Beitrag(#870094) Verfasst am: 27.11.2007, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Es geht um Fakten. Und da hat es die Jesusgeschichte verdammt schwer.


Um diese Position zu vertreten, muß ich die historische Existenz eines Menschen Jesus nicht bestreiten. Im Gegenteil: Wenn ich dessen Nicht-Historizität behaupte, bin ich in der Folge vor allem damit gebunden, diese Behauptung gegen einen Haufen ziemlich guter Argumente zu verteidigen. Gegen jeden Theologiestudenten im dritten Semester sehe ich dann alt aus und es fällt ihm leicht, mich vor Publikum lächerlich zu machen. Wozu das? Wozu ihm die Möglichkeit geben, von den gravierenden Schwächen in seiner Position abzulenken?


warum soll denn nicht irgendeine Person mit dem Namen Jesus existiert haben, Bestreitet doch niemand.
Aber was hat diese "historische" Person Jesus mit dem biblischen Jesus zu tun?
der Nachweis, dass in der Antike eine Person Herkules hieß, beweist nicht dass die herkulesgeschichten wahr sind. Daran rüttelt auch nicht der Nachweis, dass es ein Mittelmeer, Griechenland und bestimmte Bauwerke und Könige zu dieser zeit gab. Sie (Herkulesgeschichten) bleiben Mytholgie, gesunder Menschenverstand vorausgesetzt. Und nicht anders ist es mit Jesus.
Was bleibt denn von dem heute so verehrten historischen Jesus übrig, entferne ich die Mythen. Richtig Nichts! Mit dem beibringen von alten Schriftrollen als Beweis für die Historizität Jesus, ist lediglich dass alter der Schriftrollen bewiesen, aber nicht der wahrheitsgehalt der Schriftrollen.
zwinkern
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Querdenker
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#870105) Verfasst am: 27.11.2007, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat verstanden wie Gläubige ticken.

Ich will mal einen Vergleich versuchen:

Einem Kind, dem man von klein auf Vorgegaukelt hat, das es einen Weihnachtsmann gibt wird man den Weihnachtsmann nicht abgewöhnen können indem man lediglich sagt: Es gibt keinen Weihnachtsmann und es hat ihn auch nie gegeben.

Erst wenn das Kind begreift, das das mit dem Weihnachtsmann eine Geschichte ist, erst dann wird es den Weihnachtsmann als nicht existent anerkennen.

Mit Jesus ist es genauso, nur das der Glaube an selbigen noch tiefer und subtiler Verwurzelt ist.

Die Aussage 'Jesus hat es gar nicht gegeben' ist in einer Religiösen Diskussion in etwa so Wertvoll, wie das Gespräch mit einer Parkuhr. Entweder wird die Diskussion sich im Kreis drehen oder zumindest dem 'Ungläubigen' eine Menge Energie abverlangen seine Position zu verteidigen, erklären und zu rechtfertigen.

Letzteres sollte besser der Gläubige machen, da er ja die Behauptungen aufstellt und glaubt. Das ist bedeutend effektiver und vor allem nachhaltiger. zwinkern
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Zarathustrafreund
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Anmeldungsdatum: 18.06.2007
Beiträge: 528

Beitrag(#870113) Verfasst am: 27.11.2007, 16:53    Titel: Jesus hat jedes Jahr Geburtstag Antworten mit Zitat

Ich beneide Jesus, ihn gab es wahrlich, er hat unsere Zeitrechnung so sehr geprägt, jedes neue Jahr kommt unverändert mit dem Zusatz "nach Christus", das muss ihm einer mal nachmachen.

Zu Jesus muß man sich einfach äußern können, er hat den damaligen Judentum abschwächen wollen, den Sabbat für den Menschen anstatt den Menschen für den Sabbat, läuft in Kornfelder und erntet an diesem heiligen Tag, heilt sogar einen Kranken oder wenn er die Reinheitsgebote abmildert, er und seine Jünger essen ohne sich vorher die Hände zu waschen, da sagt der Messias: vom Inneren kommt auch die böse Unreinheit, die Taufe bringt er als Reinemacher ein und umgeht so Hohepriester, er war ein Sektenanführer und seine Jünger haben ihn über Schriften und PÜarole verewigt, übertrieben als neuer Held dargestellt, Paul muss man anlasten den ganzen Mist bekämpft und dann verbreitet zu haben, das gab dem Ganzen was wahres mit der coolen Story vom Gottessohn der im Paradies mitrdet und "Christen" mit kleinen Sünden begünstigt.

Also der Vorteil des Christentums seh ich auch in einer fest aufgeschrieben Götterwelt, basierend auf Judentum und Tora und ein respektabler Gott für Europäer, wo Götter nicht so machtvoll waren wie Sonnen- und Erdeerschaffer Jahwe, so genau geschildert gabs noch keine Paradiese und Höllen und Schöpfungsgeschichten, das hat die Mitgliederzahlen begünstigt und der Sohn den man nur aus Geschichten kannte war ja scheinbar ein milder Paradiesversprecher, Propagandakampagnien gabs am Anfang wohl eher nicht.

Ich frag mich ob man die Zeitrechnung ohne Jesus gestalten könnte, ich will aber nich im Jahr 7 nach Bush sein, eher soundso nach Darwin oder 1789 die franz. Revolution.
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Niemand
chinesisches Zimmer



Anmeldungsdatum: 22.10.2007
Beiträge: 354

Beitrag(#870114) Verfasst am: 27.11.2007, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

Es hat Jesus gegeben Na Und!
Er war garantiert nicht der Wundermann des N.T.
Wunder? NeinNein
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Die Lage ist hoffnungslos,aber nicht ernst.
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Chinasky
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Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#870121) Verfasst am: 27.11.2007, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

sigi hat folgendes geschrieben:

warum soll denn nicht irgendeine Person mit dem Namen Jesus existiert haben, Bestreitet doch niemand.


Ich kam durch solche Statments auf diese Frage:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Nach meinem Kenntnisstand gibt es außerhalb der Bibel keinen historischen Beleg für die Existenz von Jesus.


Dies zielt darauf ab, daß Jesus gar nicht wirklich existiert habe, bzw. daß es sich bei ihm um eine irrelevante Figur handele.

Auch Deine betonung von irgendeine Person geht in diese Richtung. Daß es irgendeine Person namens Jesus gegeben habe, ist ja dermaßen banal, daß man gar nicht darüber diskutieren müßte. Es geht schon um eine besondere Person, einen Mann, der von vielen als Rabbi verehrt wurde und in dem manche seiner Zeitgenossen den Messias sahen. Einen Mann, der von den Römern gekreuzigt wurde. Dies alles zuzugeben ist meiner Meinung nach sinnvoll, es abzustreiten unnötiger Aufwand.

Man sollte sich der Wirkungsgeschichte des christlichen Glaubens schon soweit bewußt sein, daß man anerkennt, daß dieser Jesus eine wichtige Figur ist. Wann er zu einer solchen wurde, ob schon zu Lebzeiten oder erst hernach - darüber kann man dann ja diskutieren.

Die Annahme, es habe keinen charismatischen Wanderprediger Jesus gegeben, der von manchen Juden als Messias betrachtet und von den Römern gekreuzigt wurde, wirft mehr Fragen auf, als sie vermeidet. Wie ließe sich dann Paulus und dessen Erfolg erklären? Dieser Paulus traf in Jerusalem auf Verwandte von Jesus, u.a. seinen Bruder. Dieser Paulus hatte Meinungsverschiedenheiten mit der urchristlichen Gemeinde - warum hätte er sich sowas ausdenken sollen und vor allem - wer hätte ihm solche unnützen Fabeln denn abgekauft?
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Anmeldungsdatum: 25.11.2007
Beiträge: 70

Beitrag(#870130) Verfasst am: 27.11.2007, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
sigi hat folgendes geschrieben:

warum soll denn nicht irgendeine Person mit dem Namen Jesus existiert haben, Bestreitet doch niemand.


Ich kam durch solche Statments auf diese Frage:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Nach meinem Kenntnisstand gibt es außerhalb der Bibel keinen historischen Beleg für die Existenz von Jesus.


Dies zielt darauf ab, daß Jesus gar nicht wirklich existiert habe, bzw. daß es sich bei ihm um eine irrelevante Figur handele.

Auch Deine betonung von irgendeine Person geht in diese Richtung. Daß es irgendeine Person namens Jesus gegeben habe, ist ja dermaßen banal, daß man gar nicht darüber diskutieren müßte. Es geht schon um eine besondere Person, einen Mann, der von vielen als Rabbi verehrt wurde und in dem manche seiner Zeitgenossen den Messias sahen. Einen Mann, der von den Römern gekreuzigt wurde. Dies alles zuzugeben ist meiner Meinung nach sinnvoll, es abzustreiten unnötiger Aufwand.

Man sollte sich der Wirkungsgeschichte des christlichen Glaubens schon soweit bewußt sein, daß man anerkennt, daß dieser Jesus eine wichtige Figur ist. Wann er zu einer solchen wurde, ob schon zu Lebzeiten oder erst hernach - darüber kann man dann ja diskutieren.

Die Annahme, es habe keinen charismatischen Wanderprediger Jesus gegeben, der von manchen Juden als Messias betrachtet und von den Römern gekreuzigt wurde, wirft mehr Fragen auf, als sie vermeidet. Wie ließe sich dann Paulus und dessen Erfolg erklären? Dieser Paulus traf in Jerusalem auf Verwandte von Jesus, u.a. seinen Bruder. Dieser Paulus hatte Meinungsverschiedenheiten mit der urchristlichen Gemeinde - warum hätte er sich sowas ausdenken sollen und vor allem - wer hätte ihm solche unnützen Fabeln denn abgekauft?


Das ist ja alles schön und gut, aber es bleibt doch für die philosophische Betrachtung von Religion bedeutungslos. Warum soll ich dem Christen die nicht-Gotthaftigkeit eines Zimmermanns in Palästina beweisen, wenn ich doch von vornherein die Existenz eines Gottesprinzips in Frage stelle?

Warum soll ich beweisen, daß das Horn eines Einhorns nicht aus Zimtkaugummi besteht, wenn ich doch eigentlich beweisen will, daß es keine Einhörner gibt.

Mit einem Argument gegen einen Propheten oder Religionsstifter kann ich doch höchstens die spezifische von ihm gegründete Sekte angreifen, und wohl jeder, der schonmal dieses Gespräch mit einem Religiösen geführt hat weiß, daß sie im letzten Moment glitschig werden wie ein Hering, ihre Ursprungsposition fallen lassen, nicht aber die daraus abgeleitete religiöse Wahnvorstellung.

pj
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Anmeldungsdatum: 22.10.2007
Beiträge: 276

Beitrag(#870134) Verfasst am: 27.11.2007, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich etwas überrascht ist, dass so viele hier bei der Umfrage angeben "ist mir egal". Die Frage hat doch einen enormeres gewicht. Wer hier ernsthaft Atheist ist, soll doch wenigstens seine Auffassung wiedergeben und mit "Ja" stimmen.

@threadersteller: deine Optionen sind fast lustig, aber dafür ein bisschen zu dämlich
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sigi
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 975

Beitrag(#870187) Verfasst am: 27.11.2007, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
sigi hat folgendes geschrieben:

warum soll denn nicht irgendeine Person mit dem Namen Jesus existiert haben, Bestreitet doch niemand.


Ich kam durch solche Statments auf diese Frage:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Nach meinem Kenntnisstand gibt es außerhalb der Bibel keinen historischen Beleg für die Existenz von Jesus.


Dies zielt darauf ab, daß Jesus gar nicht wirklich existiert habe, bzw. daß es sich bei ihm um eine irrelevante Figur handele.

Auch Deine betonung von irgendeine Person geht in diese Richtung. Daß es irgendeine Person namens Jesus gegeben habe, ist ja dermaßen banal, daß man gar nicht darüber diskutieren müßte. Es geht schon um eine besondere Person, einen Mann, der von vielen als Rabbi verehrt wurde und in dem manche seiner Zeitgenossen den Messias sahen. Einen Mann, der von den Römern gekreuzigt wurde. Dies alles zuzugeben ist meiner Meinung nach sinnvoll, es abzustreiten unnötiger Aufwand.



Bist du ein Sektengründer?
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#870196) Verfasst am: 27.11.2007, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es auch uninteressant.

Na ja, hier ist das Judasevangelium:
http://www.kirche-alt-lichtenberg.de/aktuell/judas-evangelium.html
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Chinasky
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Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#870216) Verfasst am: 27.11.2007, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

sigi hat folgendes geschrieben:


Bist du ein Sektengründer?
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Wie kommst Du darauf?
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Beiträge: 975

Beitrag(#870256) Verfasst am: 27.11.2007, 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
sigi hat folgendes geschrieben:


Bist du ein Sektengründer?
.


Wie kommst Du darauf?


Chinasky schrieb
Zitat:
Meine Position ist: Es existiert kein Gott, welcher sich einzelnen Menschen offenbart hat; und folglich kann sich auch niemand auf solche Offenbarungen berufen, wenn er gesellschaftspolitische Extrawürste gebraten haben will.

und
Zitat:
Ich finde die Idee interessant. Hier wird ja von einigen Leuten so getan, als wäre (die literarische Figur) Jesus vollkommen irrelevant. Ist sie aber allein schon aufgrund ihrer Wirkungsgeschichte nicht. Man muß die Bibel als Fundgrube für gute Geschichten verstehen und sich aus ihr bedienen. Indem von der offiziellen christlichen Lehre vollkommen unterschiedliche Stories erzählt und mit Bibeltexten belegt werden, wird umso klarer, wie beliebig das Fundament ist, auf welchen die Christen ihren Glauben errichten.


Zitat:
Darum geht es ja auch in dem Threadthema: Daß es sich anders verhielt als in der Bibel steht, daß sich aber einzelne Hinweise auf die "wahren" Begebenheiten gewissermaßen ungewollt mit einschlichen.

und
Zitat:
Auch Deine betonung von irgendeine Person geht in diese Richtung. Daß es irgendeine Person namens Jesus gegeben habe, ist ja dermaßen banal, daß man gar nicht darüber diskutieren müßte. Es geht schon um eine besondere Person, einen Mann, der von vielen als Rabbi verehrt wurde und in dem manche seiner Zeitgenossen den Messias sahen. Einen Mann, der von den Römern gekreuzigt wurde. Dies alles zuzugeben ist meiner Meinung nach sinnvoll, es abzustreiten unnötiger Aufwand.

und
Zitat:
Persönlich fand ich Jesus immer eine spannende, vielschichtige Figur, wollte als Schüler sogar mal einen "historischen" Roman über ihn schreiben mit ähnlich verschwörungstheoretischem Inhalt: Jesus als verunglückter Politiker, der sich zu sehr auf das Erbrecht (Abstammung von König David) verließ... Meine Kritik an der ganzen Auferstehungsvortäuschungstheorie: Zu kompliziert, zu riskant. Rechtzeitig vom Kreuz abgenommen zu werden hätte Jesus nicht sicher sein können. Die Lanze, die ihm in die Seite gestochen wurde, hätte auch tüchtig in seinen Eingeweiden wühlen können - ein hoffnungsloser Fall selbst für moderne emergency rooms. Außerdem ist die "Ankündigung" der Hinrichtung und Auferstehung Jesu im AT nur extrem vage - und fällt erst dann auf, wenn man mit gutem Willen, frei zu interpretieren nach ihr sucht.
Wesentlich einfacher ist doch die Überlegung, daß die Jünger Jesus an ihn als den Messias glaubten, also einen gottgesandten Befreier, der tatsächlich die Römer aus dem Land jagt. Da versagte der gute Mann eben - der Rest war dann rein psychologisch zu erklären, ist Legendenbildung. So, wie Elvis immer noch unter uns wandelt, so wandelte eben der Messias unter seinen Hinterbliebenen. Das Versagen, das Scheitern der operation freedom - das wurde halt nicht akzeptiert.

Daß Jesus nicht existierte, halte ich für eine dermaßen gewagte Behauptung, daß man sie nicht ernsthaft in Diskussionen gerade gegenüber gläubigen Christen vertreten sollte, weil zuviele Gründe dagegen sprechen. Die Evangelien mögen - je nach Bibelforscher zwischen 30 und 200 Jahren nach seinem Tod niedergeschrieben worden sein. Aber Paulus lebte nicht soviel später und der größte Teil der christlichen Lehre ist auf seinem Mist gewachsen. Er hätte nicht solchen Erfolg gehabt, wenn er nicht auf tatsächliche Ereignisse, auf einen historisch existenten Jesus hätte rekurrieren können.


Bibel nicht wörtlich nehmen, 1.u. 2. Zitat + Jesusverehrung, restliche Zitate = Grundlage für "eigenes" Christentum
.
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Chinasky
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Anmeldungsdatum: 27.03.2006
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Beitrag(#870482) Verfasst am: 27.11.2007, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Dann hast Du mich gründlich mißverstanden. Ich verstehe mich als Vertreter der Aufklärung. Wenn ich z.B. schreibe: "Es existiert kein Gott, welcher sich einzelnen Menschen offenbart hat; und folglich kann sich auch niemand auf solche Offenbarungen berufen" - dann bedeutet dies nicht, daß ich an irgendeinen anderen Gott glauben würde. Aber darum geht es in der Auseinandersetzung um Glauben und Religion nicht, denn von mir aus soll jeder glauben, was er will - solange dies keine Auswirkungen im gesellschaftlichen Miteinander hat. Und das ist die Position, die ich vertrete, die zu vertreten m.M.n. berechtigt ist.

Daß Du meinen Beiträgen Jesusverehrung entnimmst, finde ich interessant. Tatsächlich finde ich die Jesus-Figur eine starke Figur. So, wie ich andere historische und literarische Figuren als starke Figuren empfinde. Deswegen verehre ich sie noch lange nicht. Ich halte Jesus für eine ebenso starke Figur wie z.B. Sokrates, Alexander d. Große, Che Guevara, Hamlet oder Hans Castorp. Ich betrachte ihn also auch aus einem ästhetischen Blickwinkel insofern es literarische Ästhetik angeht. Gerade wenn man mal die Evangelien aller Wunder- und Gottesgläubigkeit entkleidet, bieten sie spannenden Stoff, aus welchem sich großartige antike Polit-Thriller schmieden lassen.
Bestseller wie Dan Browns "Sakrileg" sind ein Beispiel dafür, es gibt viele andere "Bearbeitungen des Stoffes", z.B. den sehr geilen Film "Die letzte Versuchung Christi".

Mann kann sich für eine Figur begeistern, ohne sie zu verehren. Und eine für unsere Kultur so zentrale Figur wie Jesus gewissermaßen zu ignorieren halte ich aus kulturellen Gründen für unsinnig.

Gerade dem letzten Zitat, daß Du doch offenbar in seiner gesamten Länge gelesen hast, sollte eigentlich zu entnehmen sein, daß ich keinerlei Jesus-Glauben predige und schon gar nicht sowas sektenmäßig organisieren würde. Vielmehr bin ich mir schon seit meiner Schulzeit (die inzwischen zwanzig Jahre zurückliegt) der Auffassung, daß Jesus nicht mehr als eine interessante Figur ist. Da ich die Faszination, die von dieser Figur ausgeht, nachvollziehen kann und in gewissem Umfang selbst empfinde, kann ich das kulturelle Phänomen "Christentum" auch viel besser verstehen als beispielsweise den Islam oder das Judentum. Deren Leitfiguren Moses und Mohammed haben längst nicht so viele Facetten wie Jesus. Moses ist m.M.n. nun wirklich nicht mehr als historisch reale Person anzunehmen, da der Auszug aus Ägypten sich kaum mit den Erkenntnissen der Altertumsforscher deckt. Und Mohammed ist einfach ein unsympathischer, überhaupt nicht geheimnisvoller Kriegstreiber und Machtmensch.

Die (literarische) Figur Jesus dagegen ist in vielerlei Hinischt eine Inkarnation des Metaphysischen. Ich denke nicht, daß Jesus selbst solche Sätze sagte wie: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Aber dieses Moment des Gar-nicht-hierher-Gehörens, des Verweisens auf eine "Anderwelt" - das ist spanned, da geht's Richtung Mystik und nähert sich anderen Philosophien wie z.B. dem Buddhismus oder auch dem Platonismus gewissermaßen an. Jesus ist in vielen Passagen der Evangelien eben kein wundertätiger Supermann, sondern ein unangepaßter Anti-Held, der sich mit dem Establishment anlegt und mit ebenso originellen wie eigentlich sehr vernünftigen Ideen aufwartet: "Der Sabbath ist für den Menschen da!" (Erinnert mich an das "Wirtschaft ist für die Menschen da!" eines Franz Müntefering: Eine Binsenweisheit, aber manche vergessen es.) Oder die Szene mit der Ehebrecherin, die er auf eine wirklich psychologisch trickreiche Weise deeskaliert: "Wer von Euch ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein!" - das ist eine so gute dramaturgische Idee, die kann man sich kaum ausdenken. Meiner Meinung nach die beste Stelle in der gesamten Bibel, denn hier wird exemplarisch ein brisantes Problem gelöst: Wie kriegt man einen in Fahrt geratenen Mob wieder ruhig, wie entschärft man eine Situation, die kurz vor der Gewalteskalation steht? Dadurch, daß man die Leute erstens verblüfft und zweitens zum Nachdenken über sich selbst bringt. Nicht etwa, indem man sich ihnen konfrontatorisch entgegenstellt nach dem Motto: Nur über meine Leiche! Hier agiert einer psychologisch klug. Und wenn man annimmt, daß dieser jemand u.U. auch noch genealogische Wurzeln bis König David hatte, bzw. die Leute dies annahmen - dann hat man eine gleichzeitig philosophische und politische Ausnahmefigur in einer ohnehin schon spannenden politischen Gemengelage: die Occupation eines Landes, dessen Einwohner eine extrem nationalistische und gewissermaßen fortschrittliche (falls man den Monotheismus gegenüber dem Polytheismus als einen kulturellen Fortschritt versteht) Religion hatten. Immerhin gab's ja wenige Jahrzehnte nach Jesu Tod den Aufstand, der zur jüdischen Diaspora führte - dessen "strukturelle Gründe" waren sicherlich schon zu Jesu Lebzeiten vorhanden. Die Juden warteten auf den prophezeihten Messias, der aus dem Hause David stammen mußte. Ein kleines Volk von Ziegenhirten glaubt allen Ernstes, daß ein von Gott mit extremer Macht ausgestatteter Erretter auftauchen werde, der die Römer die Weltmacht Nr.1, aus dem Lande verjagt.

Ich meine: hey, was für ein dramaturgisch ergiebiges Material! Mir fielen gleich mehrere verschiedene Arten ein, wie man diesen Jesus "anlegen" könnte. Beispielsweise als hochtalentiertes Muttersöhnchen (aufgezogen im Haus von Anna, Martha und Maria; die Männer spielen da kaum eine Rolle, der gehörnte Ehemann Joseph ist eine Randfigur), das gelernt hat, Konflikten mit Worten auszuweichen, statt sie mit Gewalt zu lösen. Denn ihm fehlt ja die väterliche Leitfigur, erzogen wird er von Frauen und so bastelt er sich einen "Ersatzvater" zusammen. Vielleicht erzählte ihm Mama Maria, daß sein Vater ein Engel gewesen sei, um ihm auf seine drängenden Fragen nach dem "richtigen" Papa zu beantworten. Vielleicht spann er sich diesen Engel auch nur zusammen. Vielleicht handelte es sich bei dem Engel aber auch um einen realen Altertumshippie aus der Essener-Sekte. Die liefen ja, laut Josephus Flavius, in weißen Gewändern durch die Gegend und lebten zwar abgeschieden in der Wüste, hatten aber doch auch wieder Kontakte zur "Restbevölkerung"... Wie auch immer: Aus diesem Ansatz der alleinerziehenden Maria und ihrem hochbegabten Sohn ließe sich die Jesus-Geschichte als die eines Hochstaplers entwickeln, der irgendwann zu hoch pokerte und an der durchaus vor Gewalt nicht zurückschreckenden Umwelt scheiterte.

Oder man nimmt an, daß er tatsächlich aus adeligem Haus stammte. Daß er systematisch seine Polit-Karriere plante. Daß er vorhatte, sich die Macht dereinst mit seinem Cousin Johannes (d. Täufer) zu teilen: Er als König, Johannes als Hohepriester - so, wie es die jüdische Tradition erforderte. Dann könnten Ereignisse wie der Einritt nach Jerusalem (auf der Eselin) als geschickte PR-Spektakel gelesen werden. Und einige in den Evangelien zur Nebensache degradierte Details könnten in den Mittelpunkt geraten: beispielsweise der Kampf zwischen Jesus Anhängern und der römischen Schar (könnte als "Kohorte" verstanden werden und würde bedeuten, daß mehrere hundert Legionäre geschickt wurden, Jesus zu arrestieren) auf dem Ölberg, der in der Bibel auf ein abgeschnittenes Ohr zurecht-zensiert wird. Dann hätten wir die Geschichte eines Adelssprosses, der sich und die Deckung durch seine Anhänger und das Volk überschätzt im Machtpoker - und der dann aus römischer Sicht vollkommen zurecht als Aufrührer und Hochverräter gekreuzigt wird.
Man kann auch die Version nehmen, die hier das Threadthema bildet: Daß Jesus seine Glorifizierung durch eine inszenierte Wiederauferstehung akribisch vorbereitete. Gegen diese Version spricht für mich, daß sie zu konstruiert wirkt insofern, als dieser Plan an allen möglichen Ecken und Enden schief gehen konnte. Kein vernünftiger Mensch riskiert derartiges in der Realität - das tun nur "Kunstfiguren" in leicht überdrehten Thrillern.

Eine relativ simple und m.M.n. weniger spannende Version würde einfach davon ausgehen, daß Jesus tatsächlich glaubte, der Messias zu sein, und daß er bis zum Ende auf ein großes Wunder glaubte, seinen Irrtum also erst in letzter Sekunde erkennen mußte: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?"Das wäre dann eine Geschichte über falschen Stolz und die Verblendung des Auserwähltheits-Denkens.
Generell wäre interessant, ob man Jesus eher religiös oder eher politisch anlegt. Nutzte er religiöse Vorurteile lediglich politisch aus? Oder war er ein Überzeugungstäter, einer a la Luther, der auf religiösen Gebiet "seine Wahrheit" unter die Menschen bringen wollte?

Kurz: diese Figur gibt eine Menge dramaturgischen Stoff her. Ich bin jemand, der gute Stories mag, der auf vielschichtige Dramaturgie mit vielschichtigen Charakteren steht.

Das ist der Grund, warum mich Jesus fasziniert. Daß er nicht der Sohn Gottes war, daß es gar keinen personalen Gott gibt (und daß andere als personale Götter nicht mal richtig definiert werden können) - das ist für mich so sicher, daß ich mir da überhaupt keine Gedanken drum machen muß. Insofern hat mich Dein "Sektenverdacht" wirklich amüsiert, denn ich hätte nicht geglaubt, daß man mich derartig gründlich mißverstehen könne.
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Zuletzt bearbeitet von Chinasky am 27.11.2007, 22:42, insgesamt einmal bearbeitet
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beachbernie
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Beitrag(#870494) Verfasst am: 27.11.2007, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Mit welcher Begruendung wurde der Thread denn gesperrt? Menschenrechte? Wollte man nicht zulassen, dass nichtsahnende Leser zu Tode gelangweilt werden? Sehr glücklich

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die hiesige Moderation Grund zum Eingreifen sieht, genausowenig allerdings, dass der Thread hitzige Debatten ausloesen wird...

Gruss, Bernie
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sigi
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Beitrag(#870496) Verfasst am: 27.11.2007, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:

Kurz: diese Figur gibt eine Menge dramaturgischen Stoff her. Ich bin jemand, der gute Stories mag, der auf vielschichtige Dramaturgie mit vielschichtigen Charakteren steht.

Das ist der Grund, warum mich Jesus fasziniert. Daß er nicht der Sohn Gottes wahr, daß es gar keinen personalen Gott gibt (und daß andere als personale Götter nicht mal richtig definiert werden können) - das ist für mich so sicher, daß ich mir da überhaupt keine Gedanken drum machen muß. Insofern hat mich Dein "Sektenverdacht" wirklich amüsiert, denn ich hätte nicht geglaubt, daß man mich derartig gründlich mißverstehen könne.


Also Faszination für den biblischen Jesus !
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Chinasky
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Beitrag(#870537) Verfasst am: 27.11.2007, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

sigi hat folgendes geschrieben:


Also Faszination für den biblischen Jesus !


Da ich nicht weiß, was Du mit "biblischer Jesus" meinst, kannst Du also Recht haben. Oder nicht. Sehr glücklich
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logischdenker
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Beitrag(#872871) Verfasst am: 30.11.2007, 14:06    Titel: Wirklich Freigeist oder Fundamentalismus? Antworten mit Zitat

Ich habe alle Beiträge mit großem Interesse gelesen. Eine ganz besondere, sehr intelligente Einstellung, die ich ab jetzt selbst vertreten werde, habe ich bei Chinasky gefunden, als er schreibt, dass die Tatsache, dass man den „Heiligen Text“ auch anders auslegen kann, ein Indiz dafür ist, dass es kein heiliger Text ist.

Es ist erstaunlich, wie viele Menschen die Frage der „Auferstehung von Jesus“ angeblich nicht interessiert. Wenn es so wirklich wäre, wäre es nämlich nicht klug, wenn man bedenkt, wie das Christentum unser Leben beeinflusst.
Ich schätze die Ehrlichkeit von dem, der zugibt, dass er die Angst hat darüber nachzudenken. Kaum jemand ist so offen, so mutig zu sich.
Es geben mir aber auch die Stimmen nach Verbrennung des Buches zu denken. Und das in diesem freigeistigen Forum! Mann kann doch seine Missbilligung auch mit der vorangehenden Antwort recht gut ausdrücken. Der Ruf nach Verbrennung ist im Grunde eine genauso fundamentalistische Einstellung, diesmal von Christen, wie wir sie bei den Islamisten kritisieren.

Das spannende an dem Buch von Nepauer ist, dass es erstmalig in der Literarurgeschichte aus der Sicht von Maria und Jesus selbst geschrieben ist. Ihre verborgenen, doch psychologisch plausiblen Gedanken und Motivationen kitten sehr überzeugend die fehlenden Stellen einer realen Geschichte zusammen: Ich zitiere: „Ich wagte es, die Geschichte sogar aus der Sicht der jeweils handelnden Personen, also auch aus der Perspektive des Jesus selbst(!) tiefenpsychologisch aufzufassen, weil ich in ihm keinen unantastbaren Übermenschen, sondern eine ganz normale Person mit besonderer Motivation, familienbedingten Minderwertigkeitskomplexen, kompensatorischer Geltungsbedürftigkeit, gutem Charakter gepaart mit eitlen Zügen, religiös geprägt, einfallsreich und voll von jugendlicher Mut sehe.“

Nach Nepauer: Jesus wollte sich zum Messias stilisieren. Er hat alles getan, damit er mit dem Messias, der zuvor von Jesaja beschrieben wurde, identifiziert würde. Das hat er oft er selbst mit Zitaten von Jesaja und Handlungen nach Jesaja angedeutet, zum Beispiel mit seinem plötzlichen reden in Gleichnissen, womit er an Jesaja anspielte, weil es Jesaja zuvor voraussagte. Jesus selbst hat mehrere seine Taten seinen Erstaunten Jüngern in diesen Zusammenhang mit Jesaja gebracht. Er kannte seine Prophezeiung sehr gut, hat er doch im Tempel schon als Kind mit seinen Kenntnissen alle erstaunt. Daher, nach Jesaja, musste er wie der vorausgesagte Messias sterben und in drei Tagen auferstehen. Er hatte sicherlich einen Plan dafür. Genau nach seiner Gleichung mit dem Bau eines Turmes und der notwendigen, guten Vorbereitung dazu. Die Kreuzigung zu seinem „Auferstehungsplan“ auszunutzen war eine geniale Idee, weil man am Kreuz nicht sofort starb, aber bei guter Vorbereitung eine gewisse Handlungsfreiheit für sich und seine Helfer hatte. Die damalige Rechtsprechung und den Brauch, dass während der Ostern kein Mensch am Kreuz hängen dürfte, war ihm hier sehr hilfreich und sein ganzes Verhalten, mit dem er die Kreuzigung provozierte, entgegen dem ursprünglichen Beschluss des Rates, bestätigt diese Nepauers Annahme. Es gab in deutschem Fernsehen ein Bericht, wie sich junge Männer im religiösen Wahn für eine gewisse Zeit freiwillig an Kreuz nageln lassen, es war an Philippinen, glaube ich mich zu erinnern.

Nepauer schreibt,, dass es sich hinter der Entstehung des Christentums mehrere, „äußerst rührenden menschlichen Geschichten ereignet haben mussten, die sich in Lebensläufen unzähliger Menschen immer wieder ähnlich widerspiegeln und die alle Fassetten eines Menschenlebens berühren.“

Mit gefällt die Nepaueuers Botschaft des Guten, die er höher als die Christliche anlegt, wenn er schreibt, dass das Edle man auch ohne den christlichen Glauben anstreben kann, von ehrlichen Menschen jeder Glaubensbesinnung, ja sogar ohne jede Spiritualität, selbst wenn nur das ,,egoistische Ziel" - sein eigenes gutes Gewissen zu befriedigen - die entscheidende Motivation sein sollte. Er schreibt wörtlich: „Richtig handelt man aber nicht wie Jesus selbst, indem der Zweck die Mittel heiligt, sondern nur, falls man stets ein ganzes, untrennbares Komplex des Guten vor Augen hat: Nicht nur das gute Ziel, sondern auch die ausschließlich guten Mittel dazu, wie auch ausschließlich positive Begleitumstände, resp. spätere positiven Konsequenzen von angewandten Mitteln und angestrebtem Ziel.“
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pariparo
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Beitrag(#872893) Verfasst am: 30.11.2007, 14:24    Titel: Re: Jesus hat jedes Jahr Geburtstag Antworten mit Zitat

Zarathustrafreund hat folgendes geschrieben:
Ich beneide Jesus, ihn gab es wahrlich, er hat unsere Zeitrechnung so sehr geprägt, jedes neue Jahr kommt unverändert mit dem Zusatz "nach Christus", das muss ihm einer mal nachmachen.


zarathustrafreund wäre auch 'n bissel zu lang zwinkern

Zitat:
Ich frag mich ob man die Zeitrechnung ohne Jesus gestalten könnte, ich will aber nich im Jahr 7 nach Bush sein, eher soundso nach Darwin oder 1789 die franz. Revolution.


vor / nach unserer zeitrechnung geht doch auch... Smilie
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sigi
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Beitrag(#873150) Verfasst am: 30.11.2007, 19:34    Titel: Re: Wirklich Freigeist oder Fundamentalismus? Antworten mit Zitat

logischdenker hat folgendes geschrieben:
Ich habe alle Beiträge mit großem Interesse gelesen. Eine ganz besondere, sehr intelligente Einstellung, die ich ab jetzt selbst vertreten werde, habe ich bei Chinasky gefunden, als er schreibt, dass die Tatsache, dass man den „Heiligen Text“ auch anders auslegen kann, ein Indiz dafür ist, dass es kein heiliger Text ist.


"Heiliger Text" ?, "anders auslegen"? um darauf zu kommen dass es kein heiliger Text ist?
natürlich kann ich versuchen Hokuspokus "anders auszulegen", aber es bleibt Hokuspokus.

Zitat:
Es ist erstaunlich, wie viele Menschen die Frage der „Auferstehung von Jesus“ angeblich nicht interessiert. Wenn es so wirklich wäre, wäre es nämlich nicht klug, wenn man bedenkt, wie das Christentum unser Leben beeinflusst.

Ja, ja, die alte Leier. Du versuchst über Umwege, Interesse für das Christentum zu wecken

Zitat:
Das spannende an dem Buch von Nepauer ist

was soll daran spannend sein, sich mit Einbildungen zu beschäftigen?

Zitat:
Mit gefällt die Nepaueuers Botschaft des Guten, die er höher als die Christliche anlegt, wenn er schreibt, dass das Edle man auch ohne den christlichen Glauben anstreben kann, von ehrlichen Menschen jeder Glaubensbesinnung, ja sogar ohne jede Spiritualität, selbst wenn nur das ,,egoistische Ziel" - sein eigenes gutes Gewissen zu befriedigen - die entscheidende Motivation sein sollte.


Du kannst alten Wein in noch so viele Gefäße umgiessen, es bleibt alter Wein.
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Beitrag(#873564) Verfasst am: 01.12.2007, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Meiner Ansicht nach hat Jesus gemogelt, weil er, wie Napoleon beim Kartenspiel, nichts dem Zufall überlassen wollte. zynisches Grinsen
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logischdenker
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Beitrag(#943755) Verfasst am: 28.02.2008, 18:07    Titel: Hat Jesus gemogelt? Antworten mit Zitat

Genauso wie es Nepauer in seinem Buch (http://books.google.de/books?id=Os50RKug330C&printsec=frontcover&source=gbs_summary_r) detailiert schildert, bin ich überzeugt, dass Jesus selbst nie glaubte, dass er wirklich der Sohn Gottes war, sondern dass er die ganze Zeit absichtlich mogelte.
Sein Verhalten war sehr vorsichtig, bis zu seiner selbst angefädelter "Auferstehung" zum Zweck der notwendiger Indentifizierung seiner Person mit der von Jesaja beschriebenen Person des künftigen Messias. Das belegt, dass Jesus an keine Hilfe seines "Vaters im Himmel" wirklich glaubte.
Auch wollte er kein Auferstehungswunder nach einer, ihm mehrfach drohenden Steinigung vorführen, da war er aus dieser Gefahr immer mit aller Kraft geflüchtet, denn dann wäre er wirklich für immer tot.
Die Kreuzigung dagegen tötete nicht sofort. Und mit seiner auffällig provozierend psychologischen Manipulation bei den Verhören hat Jesus erreicht, dass bei seinen Richtern das Blut kochte und dass man ihn deswegen aus Wut gegen dem ursprünglichen Beschluss des Sanhedrins zu einem, nur von Jesus erwünschten Zeitpunkt aufs Kreuz schlagen wollte, nur wenige Stunden vor Beginn den Ostern, wo nach dem damaligen jüdischen Gesetz keine Leiche am Kreuz hängen dürfte und es ihm so den Spielraum für seinen Narkosentrick mit Hilfe von eigeweihten Geheimverbündeten Joseph aus Arimatäa blieb. Er brauchte seine Verrat exakt zu diesem Zeitpunkt und so war Jesus selbst sicherlich der Initiator seines "Verrats" und nicht der naive Judas, der von ihm dazu ausdücklich ermuntert und losgeschickt wurde.
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#943778) Verfasst am: 28.02.2008, 18:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Jesus wollte sich zum Messias stilisieren. Er hat alles getan, damit er mit dem Messias, der zuvor von Jesaja beschrieben wurde, identifiziert würde.


Jesus als eine Art "The first Uri Geller" - auch ein interessanter Gedanke, aber Nepauers Werk werde ich trotzdem nicht lesen ...

Erwin
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