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Erziehung ist Erpressung
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#885071) Verfasst am: 15.12.2007, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
solches Verhalten ist für viele Kinder völlig normal. Man hat als Elter nur die Wahl, es mittels Gewalt (psychisch oder physisch) wegzukonditionieren oder zu warten, bis es sich 'rausgewachsen hat. Letzteres tritt typischerweise ein, sobald das Kind kognitiv so weit ist, Vernunftappelle zu verstehen.

"..warten.. bis rausgewachsen.."
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Die konkrete Situation kann man zwar nicht auflösen, aber ich denke, dass durch das elterliche Verhalten hier eine nicht unbedeutende "Botschaft" transportiert wird. Klar, man kann sagen das passiert immer. Diese Situationen zeichnen sich aber aus. So wird mM hier zB ganz allgemein der Umgang mit Konfliktsituationen regelrecht trainiert (im Grunde glaube ich schon dass Frau Cash mit Abbild hier nicht ganz falsch liegt): Ist der/die Elter aufbrausend, gelassen, ruhig, sachlich, laut, ohnmächtig, missbraucht er/sie womöglich eine Machtposition und (ganz wichtig) ist er trotz evtl. persönlichen Ärgers noch in der Lage Zuwendung zu geben (mir wird wirklich speiübel, wenn ich Kinder sehe die in einer solchen Trotzsituation Trost suchen und zurück gewiesen werden).
Ist es nicht naheliegend dass der Kommunikationsstil und sogar die persönlichen Eltern-Kind Kommunikationsmuster früh ausgebildet werden, ganz früh!

"Rauswachsen" hört sich auch ein bisschen so an, als sei es (prinzipiell) ständig so, bis ein gewisse Alter überschritten ist. Bei uns sind es mM eher kurze Phasen - ein paar Woche lang - in denen es verstärkt auftritt. Ansonsten erlebe ich das zB noch bei Müdigkeit oder Krankheit oder so. Diese Reaktionen gelten mW entwicklungspsycholgisch als völlig normal. Ich-Findung, ganz bestimmte Momente der Sprachentwicklung oder auch Entwicklung anderer kognitiver Fähigkeiten überfordern ein Kind einfach zeitweise, da in Schüben auftretend.


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 15.12.2007, 16:46, insgesamt einmal bearbeitet
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#885093) Verfasst am: 15.12.2007, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Was hast du für eine Definition von Erpressung? Wenn ich nicht willens bin, mir etwas gefallen zu lassen, und tu das kund, ist das Erpressung?

Das war nicht meine Definition, sondern das Einleitungsposting dieses Threads, das ich ja von Anfang an für übertrieben hielt.

Wieso übertrieben?
Beispiel:
"Wenn Du Dich jetzt nicht ausziehen lässt und beim Zähnputzen mitmachst, lese ich nichts mehr vor."

Ganz normale Alltagssituation.
Das Problem ist: bei meiner Frau macht er mit, bei mir nicht. Ich meine, er betreibt das als Machtspiel - und nachdem ich der Hardliner bin, ziehe ich halt für mich die Konsequenz: machst Du nicht, was ich von Dir will, mache ich nicht, was Du willst.
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#885129) Verfasst am: 15.12.2007, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Mara Cash hat folgendes geschrieben:
sehwolf
ich kann dir nur meine methode erzählen

mein sohn zeigte in diesem alter nur einmal so einen anfall wie du ihn geschildert hast. nach zweimaligem "nein" und der erklärung, dass ich wegen dieses verhaltens genervt und stinksauer sei und ich ihn nie wieder zum einkaufen mitnehmen werde und in folge auch mit ihm den supermarkt verlassen habe, den vollen einkaufswagen ließ ich stehen, wusste er bescheid und es gab nie wieder tango beim einkaufen.

ob diese methode die richtige war kann man natürlich anzweifeln.


Sehr gut!

Der Erzieher gibt das Handlungkonzept nicht aus der Hand.
Das Kind ist völlig überrascht von der Konsequenz, die im Zusammenhang mit seinem eigenem Verhalten steht. So wird es gemacht.
Diese Methode ist aus zwei Gründen die richtige: Sie war unblutig und hatte Erfolg!

mfg Kosh
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Sanne
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Beiträge: 12088
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Beitrag(#885145) Verfasst am: 15.12.2007, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Bei meinen Kindern hat es im Supermarkt funktioniert, daß ich ihnen mit wichtiger Miene erklärt habe: "Schau mal, das hier ist die QUENGELWARE. Die heißt so und steht da, weil ... " - Keins der drei hat auch nur noch ein einziges Mal danach verlangt.

Lachen
Das mit der Quengelware wird inzwischen ja unterschiedlich gehandhabt. Manche Sußpermärkte (weiß nicht mehr, welche) hatten vor Jahren mal so eine Kampagne, daß sie die Quengelware aus dem Kassenbereich verbannt haben, um das Warten in der Kassenschlange entspannter zu machen.

Oder aber man hat die Quengelware einfach auf andere Zielgruppen ausgerichtet: bei Famila gibt es an der Kasse Tabakwaren und Spirituosen, bei Aldi CD-Rohlinge und Batterien, und bei Sky Kondome, Einwegrasierer und Schwangerschaftstests... Für Kinder im fortgeschrittenen Teenageralter durchweg interessante Artikel.
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L.E.N.
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Beitrag(#885150) Verfasst am: 15.12.2007, 13:27    Titel: Re: Erziehung ist Erpressung Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Kann das sein? Was anderes tut man denn, wenn man Konsequenzen androht, wenn das Kind nicht den gefordeten Regeln nachkommt und erklären nicht hilft?

"Wenn Du nicht XYZ, dann ABC!!!"


wenn du so eine situation als erpressung bezeichnest ist mehr oder weniger alles erpressung.
"wenn du nicht arbeitest bekommst du kein geld.
wenn du weiterhin nicht arbeitest wirst du entlassen!"
oder
"wenn du deine zähne nicht putzt, werde ich sie dir putzen".

anstatt regeln festzulegen können sie mit dem kind/ den kindern gefunden werden, sobald es/sie dazu kognitiv in der lage ist/sind. was dann bei nicht-beachtung dieser regeln folgt sind konsequenzen die direkten bezug zum thema haben. diese sind nicht wie strafen willkürlich, sondern für alle beteiligten nachvollziehbar.
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Beitrag(#885151) Verfasst am: 15.12.2007, 13:30    Titel: Re: Erziehung ist Erpressung Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
mama`s liebliing hat folgendes geschrieben:
Wenn man aber Freud nimmt, der behauptet dass Kinder ihre Eltern als Allmächtigkeit oder allmächtige Instanz empfinden dann ergibt sich diese Logik von selbst
( übrigens bei Vielen nimmt dann diese Rolle später "Gott" ein )


Das tun aber nur Kinder, wo Eltern diesen Eindruck auch zu vermittelnv ersuchen. Eltern, die betonen, sich zu irren, nicht (zumindest nicht immer) zu wissen, was angbelich für das Kind das Beste ist, werden nicht mehr als allmächtige Instanz wahrgenommen...


man sollte wann immer es möglich ist den kindern erklären, wie man auf gewisse schlüsse kommt und ihnen in den fällen, wo es noch nicht möglich ist auf vertrauen bauen.
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Sanne
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Beitrag(#885155) Verfasst am: 15.12.2007, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Beispiel:
"Wenn Du Dich jetzt nicht ausziehen lässt und beim Zähnputzen mitmachst, lese ich nichts mehr vor."

Ganz normale Alltagssituation.
Das Problem ist: bei meiner Frau macht er mit, bei mir nicht. Ich meine, er betreibt das als Machtspiel - und nachdem ich der Hardliner bin, ziehe ich halt für mich die Konsequenz: machst Du nicht, was ich von Dir will, mache ich nicht, was Du willst.

Weiß nicht, ob man das so machen muß. Ich finde, man sollte als Erziehungsberechtigter manche Leistungen einfach garantieren, d.h. die kinder verlieren diesen Anspruch nicht, egal, wie sie sich verhalten. Regelmäßige Mahlzeiten, vernünftige Kommunikation, hauswirtschaftliche versorgung (Wäsche waschen, Putzen), Taschengeld, Hausaufgabenbetreung, gemeinsames Spielen usw sollten darunter fallen.
Ob nun das abendliche Vorlesen so eine garantierte Leistung oder nur ein Extra bei guter Laune darstellt, kommt auf die Familiensituation an.
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Beitrag(#885157) Verfasst am: 15.12.2007, 13:35    Titel: Re: Erziehung ist Erpressung Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Kann das sein? Was anderes tut man denn, wenn man Konsequenzen androht, wenn das Kind nicht den gefordeten Regeln nachkommt und erklären nicht hilft?

"Wenn Du nicht XYZ, dann ABC!!!"


Dieses Erziehungskonzept ist völlig veraltet.
Die Methoden sind heute etwas moderner: Das Kind macht XYZ und dann passiert ABC oder EFG. In diesen Rahmen bringt sich der Erzieher als Verstärker des gewünschten Verhaltens ein.
Unerwünschtes Verhalten wird nicht gefördert.

mfg Kosh


Das ist das gleiche Konzept, nur anders ausgeführt. Erziehung baut somit immer noch auf dem Machtunterschied auf und der legitmierten Ausübung dieser Gewalt über die Kinder. Konditionierung, wie das so schön heißt, die missliebiges Verhalten sanktioniert, weil man ja weiß, was das Beste für das Kind sei, ist auch immer noch pädagogisches Konzept.


richtig. aber nur so lange ein sachverhalt nicht erfasst werden kann.
gegen diesen machtunterschied kann man gegenanargumentieren wie man will - er existiert und sollte zu erziehungszwecken ge- aber nicht missbraucht werden.

Zitat:
Es wird keineswegs nur mit positiven Verstärken gearbeitet.


heisst konkret?
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Beitrag(#885171) Verfasst am: 15.12.2007, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Ich würde es nicht unbedingt Konditionieren nennen sondern Sozialisieren.
Die Richtung ist durch den gesamten gesellschaftlichen Zusammenhang vorgegeben.
Zwänge sind dadurch oft Sachzwänge.
Das Spielen auf der Autobahn ist zwar sehr schön, bringt den zu Erziehenden aber nicht weit.

mfg Kosh


dieser kommentar hätte von mir kommen können! Daumen hoch!
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Beitrag(#885172) Verfasst am: 15.12.2007, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Ich würde es nicht unbedingt Konditionieren nennen sondern Sozialisieren.


Euphemismen sind was schönes. Wieso ein Kind sozialisiert werden muss, anstatt, dass es sich sozialisiert, harrt einer Begründung.

Zitat:
Die Richtung ist durch den gesamten gesellschaftlichen Zusammenhang vorgegeben.


Und wieso soll die nachfolgende Generation keine andere Richtung nehmen dürfen?

Zitat:
Zwänge sind dadurch oft Sachzwänge.
Das Spielen auf der Autobahn ist zwar sehr schön, bringt den zu Erziehenden aber nicht weit.


Das geht völlig an dem vorbei, worum es geht. Niemand verlangt, dass man ein Kind einfach auf die Autobahn lässt, weil sie damit sich offensichtlich und andere gefährden würden. Wozu es da nun (angedrohter) Strafen bedarf...

Es gibt niemand zu Erziehenden, Kinder sind genauso Menschen wie Erwachsene auch.


andersrum wird n schuh draus: auch erwachsene werden erzogen - auch von ihren kindern!
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Beitrag(#885174) Verfasst am: 15.12.2007, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Während der Pubertät werden Gehirnstrukturen aufgelöst und machen Platz für neue. Die Natur hat einige Sicherungen für frühkindliche Fehlentwicklung eingebaut.
Da wesentlich Verhaltenskonzepte aber angeboren sind und auch kaum veränderbar sind, halten sich die ganz großen Auswirkung einer Nicht- oder Fehl-Erziehung in Grenzen.

mfg Kosh


Na dann gibt es auch keinen Grund nicht munter loszuprügeln, wird ja alles gelöscht, und ab/nach der Pubertät wird zurück geprügelt Mit den Augen rollen


noc
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Botschafter Kosh
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Beiträge: 3972

Beitrag(#885203) Verfasst am: 15.12.2007, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Ich würde es nicht unbedingt Konditionieren nennen sondern Sozialisieren.


Euphemismen sind was schönes. Wieso ein Kind sozialisiert werden muss, anstatt, dass es sich sozialisiert, harrt einer Begründung.

Zitat:
Die Richtung ist durch den gesamten gesellschaftlichen Zusammenhang vorgegeben.


Und wieso soll die nachfolgende Generation keine andere Richtung nehmen dürfen?

Zitat:
Zwänge sind dadurch oft Sachzwänge.
Das Spielen auf der Autobahn ist zwar sehr schön, bringt den zu Erziehenden aber nicht weit.


Das geht völlig an dem vorbei, worum es geht. Niemand verlangt, dass man ein Kind einfach auf die Autobahn lässt, weil sie damit sich offensichtlich und andere gefährden würden. Wozu es da nun (angedrohter) Strafen bedarf...

Es gibt niemand zu Erziehenden, Kinder sind genauso Menschen wie Erwachsene auch.


andersrum wird n schuh draus: auch erwachsene werden erzogen - auch von ihren kindern!


Genau!
Erziehung ist ein lebenslanger, interaktiver Prozess.

mfg Kosh
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#885212) Verfasst am: 15.12.2007, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Ich würde es nicht unbedingt Konditionieren nennen sondern Sozialisieren.


Euphemismen sind was schönes. Wieso ein Kind sozialisiert werden muss, anstatt, dass es sich sozialisiert, harrt einer Begründung.

Zitat:
Die Richtung ist durch den gesamten gesellschaftlichen Zusammenhang vorgegeben.


Und wieso soll die nachfolgende Generation keine andere Richtung nehmen dürfen?

Zitat:
Zwänge sind dadurch oft Sachzwänge.
Das Spielen auf der Autobahn ist zwar sehr schön, bringt den zu Erziehenden aber nicht weit.


Das geht völlig an dem vorbei, worum es geht. Niemand verlangt, dass man ein Kind einfach auf die Autobahn lässt, weil sie damit sich offensichtlich und andere gefährden würden. Wozu es da nun (angedrohter) Strafen bedarf...

Es gibt niemand zu Erziehenden, Kinder sind genauso Menschen wie Erwachsene auch.


andersrum wird n schuh draus: auch erwachsene werden erzogen - auch von ihren kindern!


Genau!
Erziehung ist ein lebenslanger, interaktiver Prozess.

mfg Kosh

Merkt ihr beide nicht, das ihr eine völlig andere Definition von Erziehung haben müsst als Kival?
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
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Beitrag(#885213) Verfasst am: 15.12.2007, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Kival benützt die antipädagogische Neusprech-Definition des Wortes "Erziehung", die sich im Alltag noch nicht durchgesetzt hat. Mit den Augen rollen
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
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Beitrag(#885220) Verfasst am: 15.12.2007, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage, wie man es genau bezeichnet, ist doch unwesentlich. Wesentlich ist viel mehr, dass mittels einer Definition eine Grenze gezogen wird, zwischen bestimmten Formen der gegenseitigen Einflussnahme, die abgelehnt werden, und anderen Formen, die nicht abgelehnt werden. Außerdem wird abgelehnt, diese Grenze für die Beeinflussung von Kindern anders zu ziehen als für die gegenseitige Beeinflussung Erwachsener. Man kann natürlich durch die Fokussierung auf die verwendeten Begriffe der Diskussion um diese Grenzziehung ausweichen.
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#885227) Verfasst am: 15.12.2007, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Man kann natürlich durch die Fokussierung auf die verwendeten Begriffe der Diskussion um diese Grenzziehung ausweichen.

Finde ich auch.
Anstatt über "Erziehung" zu fabulieren, muß man halt konkret sagen, wie man sich Kindern gegenüber verhält oder nicht verhält, bzw sollte. Dann kann man im Einzelfall entscheiden, welche Prinzipien, Methoden und Maßnahmen man ablehnt oder für sinnvoll hält.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#885233) Verfasst am: 15.12.2007, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Man kann natürlich durch die Fokussierung auf die verwendeten Begriffe der Diskussion um diese Grenzziehung ausweichen.

Finde ich auch.
Anstatt über "Erziehung" zu fabulieren, muß man halt konkret sagen, wie man sich Kindern gegenüber verhält oder nicht verhält, bzw sollte. Dann kann man im Einzelfall entscheiden, welche Prinzipien, Methoden und Maßnahmen man ablehnt oder für sinnvoll hält.


Du darfst es bezeichnen , wie du willst, man muss es nur verstehen.


mfg Kosh
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#885316) Verfasst am: 15.12.2007, 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Kival benützt die antipädagogische Neusprech-Definition des Wortes "Erziehung", die sich im Alltag noch nicht durchgesetzt hat. Mit den Augen rollen


Neusprech? Lachen Nagut, wenn ihr unbedingt wollt, kommen in den nächsten Wochen die Zitate... - Wenn Du es schon kritiseren willst, dann musst DU schon sagen, dass es eine antiquierte Definition von Erziehung wäre, die heute keiner mehr gebraucht. Dass es Neusprech wäre, ist hingegen eine ziemlich fragwürdige Behauptung.

Sanne hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Man kann natürlich durch die Fokussierung auf die verwendeten Begriffe der Diskussion um diese Grenzziehung ausweichen.

Finde ich auch.
Anstatt über "Erziehung" zu fabulieren, muß man halt konkret sagen, wie man sich Kindern gegenüber verhält oder nicht verhält, bzw sollte.


Wurde doch schon deutlich gesagt: Man selbst sein, Machtunterschiede nicht ausnutzen. Antipädagogik kritisiert in erster Linie eine Haltung und dann in zweiter Linie das daraus folgene Verhalten.

Faszinierend ist ja, dass im Verhältnis mit Kindern immer wieder dem Recht des Stärkeren hochgelobt wird und auch noch rechtlich unterstützt ist. Sonst dient Recht eigentlich dazu, den Schwächeren zu schützen und ihm nicht dem Stärkeren auszuliefern.


L.E.N. hat folgendes geschrieben:
richtig. aber nur so lange ein sachverhalt nicht erfasst werden kann.
gegen diesen machtunterschied kann man gegenanargumentieren wie man will - er existiert und sollte zu erziehungszwecken ge- aber nicht missbraucht werden.


Wer Machtunterschiede gebraucht, redet dem Recht des Stärkeren ins Wort. Wir haben für Schwächere Verantwortung, aber nicht Rechte über sie.

Zitat:
Zitat:
Es wird keineswegs nur mit positiven Verstärken gearbeitet.


heisst konkret?


Strafen, Sanktionen psychischer und physischer Art werden ständige gebraucht und benutzt. Allerdings sind die Kinder heute sehr viel selbstbewusster, so dass das weitaus weniger gelingt und demzufolge auch getan wird. Es gibt natürlich seit Jahrzehnten einen Wandel hin zu weniger Erziehung, das ist zum Teil begrüßenswert, zum Teil aber auch schlecht, weil viele gleichzeitig damit die Verantwortung aufgeben.
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Beitrag(#885317) Verfasst am: 15.12.2007, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Die Frage, wie man es genau bezeichnet, ist doch unwesentlich. Wesentlich ist viel mehr, dass mittels einer Definition eine Grenze gezogen wird, zwischen bestimmten Formen der gegenseitigen Einflussnahme, die abgelehnt werden, und anderen Formen, die nicht abgelehnt werden. Außerdem wird abgelehnt, diese Grenze für die Beeinflussung von Kindern anders zu ziehen als für die gegenseitige Beeinflussung Erwachsener.


Andipädagogen, die nicht dem verantwortungslosen von Schönebeck das Wort reden, betonen aber noch, dass wir für Kinder als Schwächere mehr Verantwortung tragen und uns mehr um sie kümmern müssen, als um andere Erwachsene.
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Beitrag(#885321) Verfasst am: 15.12.2007, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Statt "Machtgefälle" benutzt du also ein "Verantwortungsgefälle"...?
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Beitrag(#885324) Verfasst am: 15.12.2007, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Statt "Machtgefälle" benutzt du also ein "Verantwortungsgefälle"...?


Nein, es gibt ein Machtgefälle, dass zur Folge hat, dass man Verantwortung trägt und dass die Kinder Recht auf Schutz gegenüber den 'Mächtigeren' haben. Recht soll schützen, keine Machtunterschiede und Gewaltausübung legitmieren - dafür bedarf es keines Rechts... - Diese Verantwortung gibt einem aber kein Recht, die Entwicklung des Kindes gegen dessen Willen zu bestimmen. Es gibt einem kein Recht auf die pädagogische Ambition, aus dem Kind das zu machen, was man gerne hätte.
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Beitrag(#885325) Verfasst am: 15.12.2007, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Kival benützt die antipädagogische Neusprech-Definition des Wortes "Erziehung", die sich im Alltag noch nicht durchgesetzt hat. Mit den Augen rollen


Neusprech? Lachen Nagut, wenn ihr unbedingt wollt, kommen in den nächsten Wochen die Zitate... - Wenn Du es schon kritiseren willst, dann musst DU schon sagen, dass es eine antiquierte Definition von Erziehung wäre, die heute keiner mehr gebraucht. Dass es Neusprech wäre, ist hingegen eine ziemlich fragwürdige Behauptung.



Am Kopf kratzen Ob Neusprech oder Antiquiertsprech, es ist jedenfalls Anderssprech, das nur eine Minderheit versteht.
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Beitrag(#885328) Verfasst am: 15.12.2007, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist eben leider nicht antiquiert, es wird immer noch so erzogen. Der Erziehungsbegriff wurde zwar ausgedehnt, aber das was früher unter den Begriff fiel nicht abgelehnt, weswegen es sinnvoll ist, ihn weiter zu verwenden und klar abzugrenzen.
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Beitrag(#885334) Verfasst am: 15.12.2007, 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist aber kontraproduktiv, jedem, der von Beruf "Erzieher" ist, oder als Erziehungsberechtigter ein Kind erzieht, oder als Pädagoge einen Erziehungsauftrag wahrnimmt usw, ein kinderrechts-widriges Verhalten zu unterstellen, bloß weil er sich von dem Wort "Erziehung" nicht abgrenzt.
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Beitrag(#885349) Verfasst am: 15.12.2007, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das tue ich nicht. Bei den ausgebildeten Pädagogen gibt es zwar sehr guten Grund, sie vorzuverdächtigen, aber auch da glaube ich, dass sie sich gegenüber der Universitätslehre emanzipieren können und tue das deswegen nicht. Bei LEN und Kosh ist es keine Vorverurteilung, ich weiß ja bereits, wie sie mit Kindern umgehen. Dass ich den Begriff Erziehung angreife, hat den Grund, dass niemand überhaupt ein Problembewusstsein hat, wenn man nicht von Erziehung im allgemeinen spricht. Das hat man hier doch gesehen, es wurde mal wieder auf autoritäre Erziehung bezogen, aber anti-autoritäre Erziehung ist ebenso problematisch wie selbst - allerdings weniger - die angeblich demokratische Erziehung.

Letztlich verurteile ich gar keine Personen, nur Handlungen, die durch Ansichten bedingt sind. Ich fordere auch keine Eltern auf, nicht mehr zu erziehen, das wäre schlimmer für die Kinder, als wenn sie konsequent erzogen werden. Bei Kindern, die sonst erzogen werden, muss man sehr umsichtig beim Nicht-Erziehen sein, kann es also letztlich nicht ganz konsequent. Hier wäre das beste ein nachvollziehbarer, schrittweiser Rückgang der Erziehung - der aber ja auch noch im pädagogischern Paradigma nachvollzogen wird: Schließlich werden die Kinder ja immer stärker, umso mehr sie zu Jugendlichen werden, solang die Erziehung nicht zu viel angerichtet hat. zwinkern
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Beitrag(#885378) Verfasst am: 15.12.2007, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Beispiel:
"Wenn Du Dich jetzt nicht ausziehen lässt und beim Zähnputzen mitmachst, lese ich nichts mehr vor."

Ganz normale Alltagssituation.
Das Problem ist: bei meiner Frau macht er mit, bei mir nicht. Ich meine, er betreibt das als Machtspiel - und nachdem ich der Hardliner bin, ziehe ich halt für mich die Konsequenz: machst Du nicht, was ich von Dir will, mache ich nicht, was Du willst.

Weiß nicht, ob man das so machen muß. Ich finde, man sollte als Erziehungsberechtigter manche Leistungen einfach garantieren, d.h. die kinder verlieren diesen Anspruch nicht, egal, wie sie sich verhalten. Regelmäßige Mahlzeiten, vernünftige Kommunikation, hauswirtschaftliche versorgung (Wäsche waschen, Putzen), Taschengeld, Hausaufgabenbetreung, gemeinsames Spielen usw sollten darunter fallen.
Ob nun das abendliche Vorlesen so eine garantierte Leistung oder nur ein Extra bei guter Laune darstellt, kommt auf die Familiensituation an.


Hätt ich nicht so formuliert. Angenommen, das Kind muss früh raus, ist müde, sollte ins Bett, oder man selbst will schlafen, jedenfalls die Zeit drängt, kann man dem Kind das so sagen: Wenn du beim Ausziehen und Zähneputzen trödeln willst, bleibt keine Zeit mehr zum Vorlesen. Bei uns war allerdings vorlesen ganz wichtig und fiel meist unter garantierte Leistungen, die selten ausfiel.
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Rreinhard
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 910
Wohnort: Oberbayern

Beitrag(#885402) Verfasst am: 15.12.2007, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Statt "Machtgefälle" benutzt du also ein "Verantwortungsgefälle"...?


Nein, es gibt ein Machtgefälle, dass zur Folge hat, dass man Verantwortung trägt und dass die Kinder Recht auf Schutz gegenüber den 'Mächtigeren' haben. Recht soll schützen, keine Machtunterschiede und Gewaltausübung legitmieren - dafür bedarf es keines Rechts... - Diese Verantwortung gibt einem aber kein Recht, die Entwicklung des Kindes gegen dessen Willen zu bestimmen.


Einwand. Es gibt auch fehlentwickelte Kinder, Kinder (oder Jugendliche), die vor sich selbst geschützt werden müssen. Und dafür Heime für schwer erziehbare Kinder / Jugendliche, auch Jugendliche mit Alkohol-, Drogenproblemen, psychischen Problemen. In diesen Heimen wird die Entwicklung der Kinder gegen ihren (irrgeleiteten) Willen bestimmt.
Und, wenn man Schulen als Erziehungsanstalten einbezieht, dann haben auch Lehrer Rechte über Schüler / Kinder.

Insgesamt ein sehr spannendes Thema. Lese mit großem Interesse die verschiedenen Positionen. Gerade mit dem Umfeld der aktuellen Ereignisse, und dem Vorstoß einiger Politiker, Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen. Ich bin kein Pädagoge, habe keine Kinder. War mal Polizist, sehe deswegen in Menschen und folglich auch Kindern ihre negativen /bösartigen Anteile.
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Evilbert
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Beitrag(#885421) Verfasst am: 15.12.2007, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Einwand. Es gibt auch fehlentwickelte Kinder, Kinder (oder Jugendliche), die vor sich selbst geschützt werden müssen. Und dafür Heime für schwer erziehbare Kinder / Jugendliche, auch Jugendliche mit Alkohol-, Drogenproblemen, psychischen Problemen. In diesen Heimen wird die Entwicklung der Kinder gegen ihren (irrgeleiteten) Willen bestimmt.


Ohne jeden Zweifel ist das so. Aber die Frage dreht sich eigentlich darum, wie im "Normalfall" gehandel werden sollte.

In den Fällen oben ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, da bedarf es dann eben einer, ich nenn es mal "Therapie".

Ich vermute aber mal, dass Kivals Position es sein dürfte, dass es ohne das, was er "Erziehung" nennt im Vorfeld schon zu erheblich weniger solcher Fälle kame (ich jedenfalls bin geneigt, dem zuzustimmen).

Als ehemaliger Polizist weisst Du doch, dass die vornehmste Aufgabe die Verhütung, nicht die Aufklärung von Verbrechen ist.

Und das sollte im Erziehungsbereich (und anderswo auch) analog dazu ähnlich sein.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#885445) Verfasst am: 15.12.2007, 19:34    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Buchtipp zum Thema:


Zum Glück gehts dem Sommer entgegen:
Roman von Christiane Rochefort


Von ihr stammt auch:Kinder : eine Attacke gegen jegliche Form von Erziehung. Wurde von militanten Vertretern der antiautoritären Erziehung wie eine Bibel benutzt.

mfg Kosh
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#885461) Verfasst am: 15.12.2007, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

ich hatte bisher eigentlich nichts an Kivals postings zu meckern, verstehe genau was er meint
und kann dieses sogar praktisch übersetzen; bis auf das "mundzuhalten" Lachen das hättest mal bei meinem Sohn probiert und er hätte DIR die Finger abgebissen.... oder nochmehr

so- die Einkaufsgeschichte, die ja ganz einfach zu lösen ist wenn man den vollen Einkaufswagen stehen läßt und dem Kind droht " ich nehme dich niewieder mit - "wenn" - dann
DROHE NIE MIT ETWAS DAS DU NICHT WIRKLICH TUN WÜRDEST
ein cleveres Kind wird aufhören zu schreien und sich denken: "Super, dann bin ich den Einkaufsstress endlich ein für allemal los".
Ein ängstliches Kind wird aus Angst vor dieser Drohung kapitulieren.

Überlegt WARUM das Kind schreit und sich aufführt wie Oskar, weil es so unglaublich Spaß macht
einkaufen zu gehen? Macht ihr das gerne ? Oder ist es eine nötige Pflicht ?
Meinen Lösungsvorschlag, also wie ich das mit meinem Sohn gelöst hatte kann ich gerne vorstellen
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