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Gratified Society: Gesellschaft ohne Geld
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#893506) Verfasst am: 26.12.2007, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:

Das ist eine Behauptung ohne Beleg! Und darüber habe ich schon ausgiebig nachgedacht!


Wie willst du einen Kapitalismus am Leben halten, wenn du gleichzeitig das Geld abschaffen willst? Eine Klassengesellschaft lebt von einem Oben und Unten, von Besitzenden und Nichtbesitzenden und wie soll diese ohne Geld funktionieren?
@Axo: es ist Quatsch, wenn du leugnest, dass wir eine klassengesellschaft haben. Mit dieser Leugnung leugnest du auch die bestehende Ausbeutung, die sich aus der Stellung der einzelnen Klassen (Hauptklassen) ergibt.
Der Kommunismus hat nix mit Zwang des Einzelnen zu tun, da er eine völlig befreite Gesellschaft aufgebaut hat.
Nur im Sozialismus kann/gibt es Zwänge gegen den Einzelnen.
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
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Beitrag(#893510) Verfasst am: 26.12.2007, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Wie willst du einen Kapitalismus am Leben halten, wenn du gleichzeitig das Geld abschaffen willst? Eine Klassengesellschaft lebt von einem Oben und Unten, von Besitzenden und Nichtbesitzenden und wie soll diese ohne Geld funktionieren?

OK, ich habe verstanden. Deine Aussage ist, dass man bei Beibehaltung einer Klassengesellschaft (was das auch immer ist) das Geld nicht abschaffen kann. Einverstanden. Ich meine aber, dass die "Klassengesellschaft" ganz einfach mit dem Geld von selbst verschwinden würde. Ich habe für eine Klassengesellschaft (ob sie nun noch existiert oder nicht) gar keine Sympathie!
Edit: Und einen Kapitalismus am Leben erhalten ist sicher nicht mein Ziel - das wäre doch paradox!
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#893515) Verfasst am: 26.12.2007, 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Der Kommunismus hat nix mit Zwang des Einzelnen zu tun, da er eine völlig befreite Gesellschaft aufgebaut hat.

Geschockt So, hat er das?
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
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Beitrag(#894162) Verfasst am: 27.12.2007, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:


@Axo: es ist Quatsch, wenn du leugnest, dass wir eine klassengesellschaft haben. Mit dieser Leugnung leugnest du auch die bestehende Ausbeutung, die sich aus der Stellung der einzelnen Klassen (Hauptklassen) ergibt.

Die Ausbeutung ergibt sich nicht aus Klassenunterschieden sondern aus Vermögensunterschieden.

Zitat:

Der Kommunismus hat nix mit Zwang des Einzelnen zu tun, da er eine völlig befreite Gesellschaft aufgebaut hat.
Nur im Sozialismus kann/gibt es Zwänge gegen den Einzelnen.


Du kannst keine freie Gesellschaft mit Zwang aufbauen.
Sozialismus ist ebensowenig der Weg zur geldlosen Gesellschaft,
wie Kommunismus eine befreite Gesellschaft ist.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#894249) Verfasst am: 27.12.2007, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Oh Axo, du behauptest gar Manches und mich deucht, es ist deiner sozioökonomischen Lage geschuldet. Sehr glücklich
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PataPata
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Beiträge: 2977
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Beitrag(#894356) Verfasst am: 27.12.2007, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:

Der Kommunismus hat nix mit Zwang des Einzelnen zu tun, da er eine völlig befreite Gesellschaft aufgebaut hat.

Also ich muss doch nochmals nachhaken (wenn Du schon über Behauptungen fabulierst):

Wann, wo, durch wen, in welchem Zusammenhang hat der Kommunismus ein völlig befreite Gesellschaft aufgebaut? Hab' ich das wirklich verpasst? Am Kopf kratzen

Zudem: Es ist nicht nur Kapitalismus oder Kommunismus als politische Gesellschaftsform denkbar. Ich denke wirklich, dass wir uns aus dieser links-rechts Simplifizierung emanzipieren dürften. Von Dir gelesen sieht es aber so aus, dass wenn man Kommunismus ablehnt, den Kapitalismus verteidigt und umgekehrt. Und wenn man Kapitalismus bevorzugt, eine Klassengesellschaft beibehalten will. Das ist doch alles Quatsch! Pillepalle
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#894378) Verfasst am: 27.12.2007, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker du hast eine wesentliche Sache nicht verstanden. Einen Kommunismus hat es noch nie in der Geschichte der Menschheit gegeben!! Kommunismus, das ist nämlich eine klassenlose Gesellschaft, wo es keinen Staat, kein Geld, keine Warenproduktion, keine Entfremdung, keine Unterdrückung etc. gibt.
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
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Beitrag(#894394) Verfasst am: 27.12.2007, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Agnostiker du hast eine wesentliche Sache nicht verstanden. Einen Kommunismus hat es noch nie in der Geschichte der Menschheit gegeben!! Kommunismus, das ist nämlich eine klassenlose Gesellschaft, wo es keinen Staat, kein Geld, keine Warenproduktion, keine Entfremdung, keine Unterdrückung etc. gibt.

Bin halt zu doof! Komplett von der Rolle Aber gemäss meiner Maxime "alles denkbare ist real" ist ein solcher Kommunismus immerhin denkbar. Zustimmung
Edit: Habe die Smilies wieder aktivieren können! Ist doch viel schöner so...
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#894422) Verfasst am: 27.12.2007, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Der Kommunismus ist vorstellbar, ob er indes kommt, ist ungewiss.
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AXO
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Beitrag(#895110) Verfasst am: 28.12.2007, 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Oh Axo, du behauptest gar Manches und mich deucht, es ist deiner sozioökonomischen Lage geschuldet. Sehr glücklich


hm lass mich kurz überlegen...

nachdem ich als Bauernsohn geboren wurde,
in der Automobilindustrie gelernt habe,
als Karosserieinstandsetzer in einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft gearbeitet habe,
und in einem privaten Handwerksbetrieb Lüftungskomponenten gebaut habe,
nachdem ich mich autodidaktisch mit Kunststoffformgebung beschäftigt habe,
mich 90 in dieser Branche selbstständig machte,
die dazu nötigen Produktionsmittel nach und nach mit meinem Kopf und meinen Händen erarbeitet habe,
nachdem ich gelernt habe eigene Produkte von der Idee über das Design, Modell- und Formenbau,
Serienfertigung bis hin zur Selbstvermarktung zu entwicklen,
nachdem ich da hinein die 10 Jahre meines Lebens gesteckt habe,
nachdem meine Frau dann meinte das es für sie sinnvoller sei sich von jemanden ficken zu
lassen,
der entsprechend Deiner Klassendefinition als Angestellter eines Konzerns zwar gesellschaftlich "unter
mir" steht - als leitender Angestellter aber seinerzeit 4x soviel verdient hat als ich,
nachdem, ich mit der Scheidung nicht nur meine Familie bzw. den intensiven Kontakt mit meiner
Tochter verlor,
sondern auch meine Firma und damit einhergehend eigentlich so ziemlich jeden Lebensmut verloren hatte,
nachdem ich mich trotzdem so gut es ging durch geschlagen hab,
unter Sozialhilfeniveau lebte ohne selbige je in Anspruch genommen zu haben,
nachdem ich schon Gelgenheitstrucker auf 400 Euro-Basis war und Hausmann bei meiner
damaligen Freundin,
während meine früheren Mitarbeiter mit dem bei mir erworbenen Knowhow zwei Firmen
gründeten wovon einer inzwischen zu den wohlhabendesten Leuten der Gegend zählt
(gelernt hatte er Hochseefischer und vor mir als Isolierer gearbeitet)
nachdem ich inzwischen - 6 Jahre später - aufgrund meiner nach wie vor unbestrittenen fachlichen Kompetenz,
auf freiberuflicher Basis - ohne den Besitz von Produktionsmitteln und ohne Angestellte - dafür
aber nach wie vor hauptsächlich in MEINE Tasche,
relativ lukrative Design und Modellbauaufträge als Prototypen und Kleinstserien ausführe,
ohne wen auzubeuten aber auch ohne mich mehr als nötig ausbeuten zu lassen,

nachdem ich nach wie vor nahezu besitzlos bin und mit den wenigen Arbeiten die ich ausführe
aufs Jahr umgerechnet nicht mehr als der hiesige Durchschnitt der Arbeitnehmer verdiene
(bei erheblich mehr Freizeit und flexibler Zeiteinteilung),

meinst DU das meine Einstellung zu Gesellschaft und Geld meiner persönlichen ->>> sozioökonomischen Situation geschuldet wäre?

ökonomisch habe ich alles was ich brauche und wenn ich wiedermal Lust habe mehr zu haben,
muß ich nur mehr arbeiten,
"sozio" - bin ich nahezu vogelfrei - ich habe nichts zu verlieren und so gut wie keine permanenten
Verpflichtungen was mich in die beneidenswerte Lage versetzt - nicht erpressbar zu sein.

und wenn ich das sage was ich sage - dann nur weil ich weiß von was ich rede - aus nahezu jedem
möglichen persönlichen, praktischen Blickwinkel
und nicht aus Büchern von Leuten die seid über 100 Jahren tot sind und sich gegen Deine Auslegungen
nicht mehr wehren können.


Ob ich in diesem System die Nischen und Lücken nutze um mir mein Leben so unaufwendig wie,
möglich zu gestalten,
ob ich in Agnostikers Gesellschaft zum Spaß und zur Freude anderer meine Kreativität auslebe
oder ob ich in Deinem Sozialismus meine Freizeit darauf verwende um meinen Lebenstandart
durch Bedarfsdeckung in einer offizellen Mangelwirtschaft aufzubessern,
ist MIR PERSÖNLICH völlig Banane.

ich komm immer durch - weil es täglich weniger gibt die können was ich kann.

Wenn ich mich überhaupt für Politik interessiere dann nur wegen der Leute, die
nicht meine geistigen und handwerklichen Vorraussetzungen hatten/haben und nicht
meine Hartnäckigkeit.
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PataPata
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Beitrag(#895177) Verfasst am: 28.12.2007, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Bemerkenswert! Hut ab! (Ich finde keine entsprechenden Smilies)
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Peter H.
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Beitrag(#895431) Verfasst am: 28.12.2007, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

@Axo: Nun ja, du bist so was wie ein "Stehaufmännchen" und Selfmademan in einem. Das ehrt dich gewiss, kann dich aber dazu verführen, dass du deine Lebenslage auf andere übertragen möchtest.
Nicht jeder kann und will als ein Art Pegasus durch das Dickicht des Kapitalismus hindurch,-u. hinaufgaloppieren.
Der Sozialismus ist für die breiten Massen angelegt, die keineswegs mit eingelegter Lanze allemöglichen Widerstände und Feinde umstoßen wollen, sondern vielmehr das kurze irdische Dasein möglichst angenehm erleben und leben wollen.
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AXO
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Beitrag(#896054) Verfasst am: 29.12.2007, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Bemerkenswert! Hut ab! (Ich finde keine entsprechenden Smilies)


Danke für das Kompliment aber ich weiß nicht so recht ob das bemerkenswert ist.
Es gibt viele Menschen mit ähnlichen Lebensläufen.
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AXO
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Beitrag(#896068) Verfasst am: 29.12.2007, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
@Axo: Nun ja, du bist so was wie ein "Stehaufmännchen" und Selfmademan in einem. Das ehrt dich gewiss, kann dich aber dazu verführen, dass du deine Lebenslage auf andere übertragen möchtest.


Wie ich schon sagte möchte ich das keineswegs. Im Prinzip mach ich mir hauptsächlich
darum Gedanken wie sich mein Weg für andere vermeiden ließe. N Spaziergang war und ist
das nicht Smilie

Zitat:

Nicht jeder kann und will als ein Art Pegasus durch das Dickicht des Kapitalismus hindurch,-u. hinaufgaloppieren.
Der Sozialismus ist für die breiten Massen angelegt, die keineswegs mit eingelegter Lanze allemöglichen Widerstände und Feinde umstoßen wollen, sondern vielmehr das kurze irdische Dasein möglichst angenehm erleben und leben wollen.



Solange aber nicht alle begriffen haben, das das Leben kein Kampf ist,
werden immer wieder Menschen um ihr Recht nicht kämpfen zu müssen - kämpfen müssen zwinkern
Ich gebe Dir zwar bezüglich des von mir fett editierten uneingschränkt recht - bestreite aber nach wie vor
das Sozialismus der Weg dahin ist.
Zum angenehmen Leben gehört zumindest für mich auch die Freiheit individuell ökonomisch tätig
zu sein und m.E. ist das die einzige Chance das eine nichtkapitalistische Gesellschaft nicht
wieder in die realsozialistische Mangelwirtschaft abgleitet bzw. um das zu verhindern äußerst
zwanghaft reglementiert wird.
Marktwirtschaftliches Agieren ist aber durchaus auch ohne Kapitalismus möglich (bzw. würde
erst ohne Kapitalismus wirklich möglich.)
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Peter H.
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Beitrag(#896117) Verfasst am: 29.12.2007, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Der sogenannte 3. Weg wurde bis jetzt nirgendwo realisiert. Auch wurde er nie auf seriöse und fundierte Weise theoretisch erarbeitet.
So ist er denn ein bloßes Wunschkonzert gewisser kleinbürgerlicher Leute, die gerne sich einen Kapitalismus wünschen, der da frei von all seinen bekannten Makeln ist.
Ein geläuterter Kapitalismus ist indes nicht zu haben, alldieweil in ihm ganz bestimmte Gesetze walten, vor allem das der Mehrwertbildung und der Konkurrenz.
Wer nun also einen sogenannten 3. Weg propagiert, ist Arzt am Krankenbett des Kapitalismus, der nun aber nicht zu kurieren ist.
Mangel und Mängel des zurückliegenden Frühsozialismus sind natürlich kein Vorbild für einen zukünftigen Systemwechsel. Hier kommt es darauf an, die Planwirtschaft auf neue Weise zu reaktivieren. Entsprechende Konzepte sind von marxistischen ökonomischen Sachverständigen auszuarbeiten.
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PataPata
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Beitrag(#896163) Verfasst am: 29.12.2007, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Der sogenannte 3. Weg wurde bis jetzt nirgendwo realisiert ...

Es wird langsam wieder spannend! Sollten wir nicht eine Klassifizierung der verschiedenen Systeme inkl. Varianten machen mit entsprechende Definitionen, damit wir wissen was gemeint ist? Die Nomenklatur sollte auch verfeinert werden (damit ich nicht wieder den Kommunismus der UdSSR mit Deiner "aufgebauten" Idealvorstellung verwechsle). Z.B. weiss ich nicht, was mit dem 3. Weg gemeint ist. Aber heute bin ich zu müde - Festtagstress! Meine Tochter kommt morgen aus Paris inkl. Familie.
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PataPata
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Beitrag(#896166) Verfasst am: 29.12.2007, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Danke für das Kompliment aber ich weiß nicht so recht ob das bemerkenswert ist. Es gibt viele Menschen mit ähnlichen Lebensläufen.

Es war auch Dein fulminanter Stil, den ich bewunderte! Praktisch in einem Atemzug!
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AXO
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Beitrag(#896328) Verfasst am: 30.12.2007, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Danke für das Kompliment aber ich weiß nicht so recht ob das bemerkenswert ist. Es gibt viele Menschen mit ähnlichen Lebensläufen.

Es war auch Dein fulminanter Stil, den ich bewunderte! Praktisch in einem Atemzug!


*grins* das widerum täte ich eher als Artikulationsschwäche bezeichnen Smilie
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#896363) Verfasst am: 30.12.2007, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Der sogenannte 3. Weg wurde bis jetzt nirgendwo realisiert. Auch wurde er nie auf seriöse und fundierte Weise theoretisch erarbeitet.
So ist er denn ein bloßes Wunschkonzert gewisser kleinbürgerlicher Leute, die gerne sich einen Kapitalismus wünschen, der da frei von all seinen bekannten Makeln ist.


Mit dem oberflächlichen Abriß eines Teils meiner Lebensgeschichte wollte ich Dir eigentlich erläutern,
das ich der Letzte bin, der mit kleinbürgerlicher Denke írgendwas am Hut hat.
Dich tät ich da viel eher in diese Schublade packen, wenn ich Schubladen nicht grundsätzlich ablehnen würde.

Indem Du von einem 3.Weg redest, widerlegst Du Dich selbst.
Wie uns wohl hinreichend bekannt ist, vertritt die marxistische Theorie die Aufassung
EINES Weges, dessen Bestandteil sowohl Kapitalismus als auch Sozialismus und Kommunismus sind
und zwar in Folge.
Was Du als dritten Weg bezeichnest ist nur EINE von vielen möglichen Alternativen zu dieser einspurigen Ideologie.
Dazu müßte man sich aber zuerstmal selbige aus dem Kopf schlagen um FREI-GEISTIG denken zu können.
Kapitalismus ist problemlos von Marktwirtschaft trennbar. Was dabei raus kommt ist kein dritter
Weg sondern lediglich der notwendige (richtige) Abzweig der ökonomischen Evolution,
welcher die Marktwirtschaft von ihren kapitalistischen Fesseln befreit,
ohne ihr entspechend dem sozialistisch/kommunistischen "Ast" noch extremere aufzuerlegen.

Das dies noch nirgendwo realisiert wurde spricht mehr dafür als jedes andere Argument.
NOCH ist uns in der erforschten Menschheitsgeschichte kein Modell bekannt, welches funktioniert
hätte. (mal abgesehn davon das das alt-ägyptische Modell der Pharaonen"herrschaft",
das mit weitem Abstand stabilste - also funktionabelste - Modell gewesen sein muß).

Folglich ist JEDES Modell, welches noch nicht realisert wurde, potentiell besser als alles Gewesene.

Zitat:

Ein geläuterter Kapitalismus ist indes nicht zu haben, alldieweil in ihm ganz bestimmte Gesetze walten, vor allem das der Mehrwertbildung und der Konkurrenz.


korrekt

Zitat:

Wer nun also einen sogenannten 3. Weg propagiert, ist Arzt am Krankenbett des Kapitalismus, der nun aber nicht zu kurieren ist.


Du redest vom 3. Weg. Ich nur davon das nur etwas erfolgreich ist das funktioniert.
Das Kapitalismus nicht funktioniert - und bei seinem Ende die zweitkurzlebigste
Gesellschaftsform gewesen ist - ist eh klar. Darüber muß keiner reden, der des 1x1 mächtig ist.

Das bedeutet aber keineswegs das Sozialismus (obwohl bewußtseinsseitig erheblich fortschrittlicher)
die logische Fortsetzung der gesellschaftlichen Evolution ist/sein muß/sein sollte.
Das mag Marxs Auffassung gewesen sein und dies ohne unser heutiges Wissen und die Fehleranalyse
aus dem realen Sozialismusversuch zur Verfügung zu haben.
Ein einzelner Mensch - der keineswegs dumm war - aber auch kein Genie
und der nicht ein Bruchteil der Fakten - die uns heute zu Analyse, Verarbeitung und Schlußfolgerung
bekannt sind, zur Vefügung hatte.
Wenn DU nen Gott brauchst - bitte sehr - es steht Dir frei.
Ich brauche keinen - ich bin ein MENSCH - und als solcher in der Lage SELBST zu denken.

Zitat:

Mangel und Mängel des zurückliegenden Frühsozialismus sind natürlich kein Vorbild für einen zukünftigen Systemwechsel. Hier kommt es darauf an, die Planwirtschaft auf neue Weise zu reaktivieren. Entsprechende Konzepte sind von marxistischen ökonomischen Sachverständigen auszuarbeiten.


Mit den Augen rollen Du wirfst mir vor Arzt am Krankenbett des Kapitalismus zu spielen? (was ich weit von mir weise)
Du bist selbiger am Grab eines Toten.
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Peter H.
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Beitrag(#896418) Verfasst am: 30.12.2007, 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

Alles zwar mit einem gewissen Esprit geschrieben, dennoch ohne wirkliche Substanz, da lediglich behauptet und nicht evident dargelegt. Es fehlt an Beispielen und Beweisen, so dass die bloße gute Absicht dominiert.
Marx wird gar unsinnigerweise unterstellt, er habe es eigentlich mit dem Sozialismus garnicht so ernst gemeint, denn es sei ja nur ein Weg. Hör ich da nicht Bernstein heraus, mich deucht so! ("der Weg ist das Ziel") Dann wird Marx wieder für tot erklärt, alles recht widersprüchlich!
So haben wir es bei dir, werter Axo, mit einem lupenreinen Opportunismus zu tun, was ja für Kleinbürger meist typisch ist. ("das materielle Sein, bestimmt das Bewußtsein"!)
du singst da das Hohe Lied auf die Marktwirtschaft und diese bitte in Reinstkultur, so wie dies viele Kleinproduzenten halt so wünschen. Du übersiehst aber glatt, dass Marktwirtschaft nur die Erscheinungsebene des Kapitalismus ist, also nicht sein Wesen. Dieses ist dir leider verborgen.
Was am Kleinbürgertum ärgerlich, als auch mitunter bedauerlich , ist dessen Bestreben seine Lebensweise als die allgemeingültige anzusehen.
Doch nun genug der Schelte, kommen wir nun zur Definition der Marktwirtschaft:
der Markt ist ursprünglich der Ort, an dem Käufe und Verkäufe konzentriert sind; in der begrifflichen Erweiterung umfasst er im Kapitalismus den gesamtewn Bereich der Warenzirkulation, soweit Angebot, Nachfrage und Preisbildung nicht durch zentrale Anweisungen reguliert werden, sondern den spontanen Marktkräften überlassen bleiben. diese werden in der marxistischen Theorie durch die Ware-Geld-Beziehung und das Wertgesetz dargestellt und analysiert. Diese Preisbildung am Markt erweckt den Anschein, als würden dort die werte geschaffen, tatsächlich geschieht dies jedoch durch die Arbeit in der Produktion. Mit der Preisbildung am Markt, die an den Wertgrößen bzw. den Produktionspreisen der Waren orientiert ist, wird lediglich offengelegt, welche individuellen aufwendungen in der Produktion gesellschaftlich notwendig waren und welche nicht.
die Anarchie der Produktion und die mit ihr verbundene volkswirtschaftliche Unwirtschaftlichkeit, die bei einem Höchstmass an betrieblicher Wirtschaftlichkeit, in dem Fehlen einer Koordination der Produktion unter den Kapitalisten von vornherein und in der dadurch verursachten Fehllenkung von Arbeit und Produktionsmitteln besteht, wird über die nachträgliche Marktkoordination korrigiert, es entstehen unverkäufliche Lagerbestände bei den einen Kapitalisten, die in der Regel Verluste machen und Produktionseinschränkungen für die neue Produktionsperiode vorsehen, und Profite bei den anderen, die ihre Produktion ausweiten. In der neuen Periode ist der Marktausgleich wieder nicht gesichert, da die individuellen Entscheidungen nicht aufeinander abgestimmt sind.
Mit der zunehmenden Marktbeherrschung durch Monopole und durch regulierende Eingriffe des Staates (Stamokap.) verändern sich die Marktgesetze und verlieren an Wirksamkeit!

Der sogenannte 3. Weg ist eine antimonopolistische Demokratie, deren Zeit allerdings abgelaufen ist, wenn es mehr als eine Interimslösung sein sollte.
Es ist nicht auszuschließen, dass ein antimonopolistischer Kapitalismus als Zwischenetappe, auf dem Weg zum Sozialismus, zweckdienlich sein kann.
Das Rad der ökonomischen entwicklung kann nicht mehr in vormonopolistische Zeiten zurückgedreht werden, wollte man den Kapitalismus dennoch beibehalten.
Es versteht sich eo ipso, dass es neben Kapitalismus und Sozialismus nichts 3. geben kann, denn welche Wirtschaftsordnung wäre denn das.
Selbst der gesunde Menschenverstand, dieser eher hausbackene Geselle lehrt uns,. dass es nur eine Privatproduktion und eine gesellschaftliche gibt. Was sollte es denn da noch Drittes geben. Das hört sich nicht grade logisch an!
Daher ersuche ich dich, deine Positionen noch einmal zu überdenken.
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#896435) Verfasst am: 30.12.2007, 02:29    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Alles zwar mit einem gewissen Esprit geschrieben, dennoch ohne wirkliche Substanz, da lediglich behauptet und nicht evident dargelegt. Es fehlt an Beispielen und Beweisen, so dass die bloße gute Absicht dominiert.
Marx wird gar unsinnigerweise unterstellt, er habe es eigentlich mit dem Sozialismus garnicht so ernst gemeint, denn es sei ja nur ein Weg. Hör ich da nicht Bernstein heraus, mich deucht so! ("der Weg ist das Ziel") Dann wird Marx wieder für tot erklärt, alles recht widersprüchlich!
So haben wir es bei dir, werter Axo, mit einem lupenreinen Opportunismus zu tun, was ja für Kleinbürger meist typisch ist. ("das materielle Sein, bestimmt das Bewußtsein"!)
du singst da das Hohe Lied auf die Marktwirtschaft und diese bitte in Reinstkultur, so wie dies viele Kleinproduzenten halt so wünschen. Du übersiehst aber glatt, dass Marktwirtschaft nur die Erscheinungsebene des Kapitalismus ist, also nicht sein Wesen. Dieses ist dir leider verborgen.
Was am Kleinbürgertum ärgerlich, als auch mitunter bedauerlich , ist dessen Bestreben seine Lebensweise als die allgemeingültige anzusehen.
Doch nun genug der Schelte, kommen wir nun zur Definition der Marktwirtschaft:
der Markt ist ursprünglich der Ort, an dem Käufe und Verkäufe konzentriert sind; in der begrifflichen Erweiterung umfasst er im Kapitalismus den gesamtewn Bereich der Warenzirkulation, soweit Angebot, Nachfrage und Preisbildung nicht durch zentrale Anweisungen reguliert werden, sondern den spontanen Marktkräften überlassen bleiben. diese werden in der marxistischen Theorie durch die Ware-Geld-Beziehung und das Wertgesetz dargestellt und analysiert. Diese Preisbildung am Markt erweckt den Anschein, als würden dort die werte geschaffen, tatsächlich geschieht dies jedoch durch die Arbeit in der Produktion. Mit der Preisbildung am Markt, die an den Wertgrößen bzw. den Produktionspreisen der Waren orientiert ist, wird lediglich offengelegt, welche individuellen aufwendungen in der Produktion gesellschaftlich notwendig waren und welche nicht.
die Anarchie der Produktion und die mit ihr verbundene volkswirtschaftliche Unwirtschaftlichkeit, die bei einem Höchstmass an betrieblicher Wirtschaftlichkeit, in dem Fehlen einer Koordination der Produktion unter den Kapitalisten von vornherein und in der dadurch verursachten Fehllenkung von Arbeit und Produktionsmitteln besteht, wird über die nachträgliche Marktkoordination korrigiert, es entstehen unverkäufliche Lagerbestände bei den einen Kapitalisten, die in der Regel Verluste machen und Produktionseinschränkungen für die neue Produktionsperiode vorsehen, und Profite bei den anderen, die ihre Produktion ausweiten. In der neuen Periode ist der Marktausgleich wieder nicht gesichert, da die individuellen Entscheidungen nicht aufeinander abgestimmt sind.
Mit der zunehmenden Marktbeherrschung durch Monopole und durch regulierende Eingriffe des Staates (Stamokap.) verändern sich die Marktgesetze und verlieren an Wirksamkeit!

Der sogenannte 3. Weg ist eine antimonopolistische Demokratie, deren Zeit allerdings abgelaufen ist, wenn es mehr als eine Interimslösung sein sollte.
Es ist nicht auszuschließen, dass ein antimonopolistischer Kapitalismus als Zwischenetappe, auf dem Weg zum Sozialismus, zweckdienlich sein kann.
Das Rad der ökonomischen entwicklung kann nicht mehr in vormonopolistische Zeiten zurückgedreht werden, wollte man den Kapitalismus dennoch beibehalten.
Es versteht sich eo ipso, dass es neben Kapitalismus und Sozialismus nichts 3. geben kann, denn welche Wirtschaftsordnung wäre denn das.
Selbst der gesunde Menschenverstand, dieser eher hausbackene Geselle lehrt uns,. dass es nur eine Privatproduktion und eine gesellschaftliche gibt. Was sollte es denn da noch Drittes geben. Das hört sich nicht grade logisch an!
Daher ersuche ich dich, deine Positionen noch einmal zu überdenken.


ja Peter - wir kommunizieren schon lange genug. Du mußt mir nicht immer wieder aufs neue beweisen,
das Du sehr belesen bist und hervoragend x-fach wiederholte texte Nachplappern kannst.
Ich befass mich morgen intensiver mit Deinem Post. Bis dahin kannst Du mir ja vielleicht
noch sagen an welcher Stelle darin ein einziger EIGENER Gedanke enthalten ist - nur so aus Interesse Smilie

morgen mehr ->N8i
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Beitrag(#896445) Verfasst am: 30.12.2007, 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

Aber Axo, ich plappere da nicht nach, auch wenn ich früher Bücher dieses Inhalts durchackerte.
Ich habe den Geist dieser durchgeforsteten Werke erfasst, that`s all. Nein
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



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Beitrag(#896563) Verfasst am: 30.12.2007, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Am Kopf kratzen Das schwierigste an diesem Forum ist als "Newcomer" eine wohletablierte Hackgesellschaft vorzufinden, dessen versteckte Mechanismen man nur langsam erahnen kann. Offenbar reicht ein Reizwort, um die Stimmung zwischen gewissen Akteuren hochzuschrauben. Viele alte Streitereien (sorry, ich empfinde diese nun mal so) müssten einem bekannt sein, um zu verstehen worum es geht. Aber ich habe ehrlich keine Lust, die 2206 Beiträge von AXO und die 3423 von Peter H. durchzuarbeiten, um eine tiefenpsychologische Analyse zu machen...

Zudem gerät man ziemlich schnell in diese Mühlen, wenn man seine Nase etwas weiter hinausragen lässt, als es sich für ein neues Mitglied ziemt. Ich hatte lange so das Gefühl beim Schreiben eines Beitrages, dass ich meine gut gemeinten (ist ja das Gegenteil von gut...) Worte einer Horde von wilden Tieren entgegen werfe, die sich unverzüglich darüber her machen und sie innert kürzester Zeit zerreissen und zerstückeln.
AXO hat folgendes geschrieben:
Vielmehr habe ich inzwischen (leider) von Dir den Eindruck, das Du Dich bei konstruktiver Kritik verhältst, als wollte Dir jemand Dein Spielzeug wegnehmen.

Wenn Dir an einer kritiklosen Übernahme Deiner Phantasie gelegen ist, dann kannst Du das vorher sagen.

Es ist nicht die Kritik, die ich scheue, AXO, im Gegenteil. Ich erhoffte mir durch Eröffnen dieses Themas eine emotionslose Diskussion darüber, indem neue Kritiken und aufbauende Vorschläge in Erscheinung treten würden. Statt dessen kamen meist nur alle alten Argumente, die ich schon x-mal gehört habe. Und das war eher enttäuschend. Bei Dir kam noch dazu, dass Du es offenbar geniesst, für Deine Leistung bezahlt zu werden, und Du diesen Genuss mit Vehemenz (und wohlgezielten Hieben) verteidigen wolltest.

Jetzt scheint die Behandlung des Themas eine "seriösere" Wendung einzunehmen mit Erwähnung von Theorien und Realisierungsversuchen verschiedener Ansätze. Dabei wird aber viel vorausgesetzt (alte Diskussionen, Bücher, die man gelesen haben sollte, Mechanismen von Planwirtschaft, freiem Markt usw.). Ich habe zwar Karl Marx's "Kapital" mal in einem Billigverkauf am Bahnhof erworben, es lag auch einige Monate auf meinem Nachttisch, aber gelesen habe ich nur ein paar Seiten. Es kam mir vor, wie wenn ich satthaft gehörte Argumente wiederkäuen würde. Offenbar sind Marx's Sätze in unser kollektives Bewusstsein eingedrungen... Ähnlich geht's mir mit der freien Marktwirtschaft - diese erleben wir ja tagtäglich. Die Planwirtschaft habe ich nur aus Distanz miterlebt, und wahrscheinlich durch eine kapitalistische (negativ besetzte) Brille gesehen.

Also, wo stehen wir nun in unserer Dialektik? Offenbar gibt es drei Wege? Welche sind die? Kapitalismus und Sozialismus als These und Antithese? Kommunismus als Synthese? Ist das die letzte aller Weisheiten? Nur so eine Frage... Am Kopf kratzen

Edit: Ah nein! Der dritte Weg ist monopolfreier Kapitalismus. Oder kapitalistische Anarchie. Also das sollte schon etwas näher betrachtet werden - wohin führt das? Anarchie verstanden als "jeder gegen jeden" mit ungleichen Waffen?

So, jetzt mach ich mich auf zum Flughafen Pisa, um Tochter, Schwiegersohn und Enkelin (14 Monate) abzuholen. Ich weiss nicht, ob ich in den nächsten Tagen noch Zeit finden werde, an diesem Thema weiter zu spinnen. Sehr glücklich
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AXO
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Beitrag(#896724) Verfasst am: 30.12.2007, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Alles zwar mit einem gewissen Esprit geschrieben, dennoch ohne wirkliche Substanz, da lediglich behauptet und nicht evident dargelegt. Es fehlt an Beispielen und Beweisen, so dass die bloße gute Absicht dominiert.
Marx wird gar unsinnigerweise unterstellt, er habe es eigentlich mit dem Sozialismus garnicht so ernst gemeint, denn es sei ja nur ein Weg.


Das sagte ich nicht. Marx meinte es sicher ebenso ernst wie Du seiner Darstellung folgst.
Aber - für mich ist Marx kein unfehlbarer Gott. Soll heißen - egal wie ernst er es
gemeint hat, bedeutet das längst nicht das er sich nicht getäuscht haben könnte.

Zitat:
Hör ich da nicht Bernstein heraus, mich deucht so! ("der Weg ist das Ziel")


Wenn ich schreibe wirst Du in der Regel immer nur mich hören. Da aber alles was es zu äußern
gibt schonmal irgendwann, irgendwo von irgendwem gesagt wurde ist es gut möglich das Du
einzele Aspekte meiner Meinung schonmal woanders gehört hast.
Bernstein ist mir kein Begriff (sollte er?) Was allerdings den Weg als Ziel betrifft -> nur solange
die Dinge im Fluß sind, können sie sich weiterentwicklen.
Am Ziel zu sein würde Stagnation - das Ende aller Entwicklung bedeuten.

Zitat:
Dann wird Marx wieder für tot erklärt, alles recht widersprüchlich!


Willst Du bestreiten das Marx tot ist? Geschockt

Ich sprach mit meiner Anspielung auf Deine - Arzt am Krankenbett - Metapher
auch gar nicht von Marx. Sondern meinte Dich als Arzt am Grab des toten Sozialismus

Zitat:

So haben wir es bei dir, werter Axo, mit einem lupenreinen Opportunismus zu tun, was ja für Kleinbürger meist typisch ist. ("das materielle Sein, bestimmt das Bewußtsein"!)


wikipedia hat folgendes geschrieben:
Opportun heißt „herangetragen“ (wörtlich), „gelegen“ (figurativ), und bezieht sich auf eine günstige Gelegenheit; der Opportunist geht allerdings viel weiter, er nutzt eine günstige Gelegenheit ohne Rücksicht auf Konsequenzen oder eigene Wertvorstellungen zu seinem Vorteil


Wenn ich SO gelebt hätte - wäre ich inzwischen Millionär. Ich hingegen habe Bewußtsein immer über materielle Ansprüche gestellt.
Meine Wertevorstellungen sind und waren mir immer wichtiger als alles andere und ich habe
viel in Kauf genommen um sie nicht zu verraten.
Sorry - ich hab nicht den Hauch einer Ahnung wie Du das was ich sage
mit Opportunismus in Zusammenhang bringen kannst.
Nichts anderes könnte ich Dir andichten - allerdings mit der Begründung, das Du Dich in der
Erkenntnis das Kapitalismus für Dich nicht lohneswert ist,
sozusagen prophylaktisch der für Dein Verständnis einzig möglichen Alternative gegenüber opportun verhälst.

Zitat:

du singst da das Hohe Lied auf die Marktwirtschaft und diese bitte in Reinstkultur, so wie dies viele Kleinproduzenten halt so wünschen.


Zum einen weist Du nicht ob ich immer Kleinstproduzent war - was auch nichts zur Sache tut.
Ich wüßte nach wie vor nicht was - auf egal welcher Produktionsebene - gegen Marktwirtschaft einzuwenden wäre.

Zitat:
Du übersiehst aber glatt, dass Marktwirtschaft nur die Erscheinungsebene des Kapitalismus ist, also nicht sein Wesen. Dieses ist dir leider verborgen.


Nein - Deine Auffassung ist mir nicht verborgen - nur bestreite ich sie.
Außer der kurzlebigen sozialistischen Ökonomie mit den bekannten verheerenden Folgen
bezüglich Stagnation der Entwicklung und unzureichende Bedarfsdeckung
(welche letzlich ein in vielen Belangen gerechteres und fortschrittlicheres gesellschaftliches Modell zu Fall brachten)
funktioniert seid Anbeginn jeder Wirtschaft der Austausch marktwirtschaftlich.

Folglich ist Marktwirtschaft keineswegs eine Erscheinungsebene des erheblich jüngeren Kapitalismus.
Letzterer ist nichts als ein Auswuchs, welcher letztlich einer ehemals bedarfsorientierten Marktwirtschaft,
den Garaus gemacht hat,
weil er Produktion als Mittel benutzt um das Geld(tungs)bedürfnis der Produzenten zu decken.
Es wird uneingeschränkt alles produziert was Geld bringt - selbst wenns der größte Schund
ist, selbst wenn nie jemand danach gefragt (Bedarf angemeldet) hat.
Die Produktion wird mit einer Werbeschlacht, die nichts weiter als brutalste psychologische
Kriegsführung ist an den Kunden gebracht - mit dem einzigen Zweck jedes verfügbaren cents habhaft zu werden.

Das hat nichts mit Marktwirtschaft zu tun sondern stellt selbige auf den Kopf.
Kapitalistische Ökonomie funktioniert keineswegs nach dem marktwirtschaftlichen Prinzip,
-> möge das, schönste, nützlichste, langlebigste, vernünftigste - also BESTE Produkt
sich durchsetzen,
sondern nach der einfachen Regel ->> wie bringe ich den billigsten (kostengünstigst produzierten) Schund möglichst teuer an den Kunden
um mit maximal möglicher Gewinnspanne seines Geldes habhaft zu werden.
Kapitalistische Ökonomie ist reine GELDbedarfsdeckung - welche den ursprünglichen SINN jeglicher
Produktion -> das PRODUKT gegenüber dem ursprünglichen MITTEL des Produktaustausches - dem GELD komplett in den Hintergrund drängt.
Das lieber Peter ist Dir offenbar verborgen und genau dies ist es was die Welt auf den Kopf stellt und so nicht gehört.

Zitat:

Was am Kleinbürgertum ärgerlich, als auch mitunter bedauerlich , ist dessen Bestreben seine Lebensweise als die allgemeingültige anzusehen.


Stimmt. Glücklicherweise zähle ich mich nicht zum Kleinbürgertum - sosehr Du mich auch
in dieser Schublade haben möchtest. Ich habe schon einige verschiedene Lebensweisen aus
eigenem Erleben kennen gelernt und noch mehr durch vielfältige Kontakte, Bekannt- und Freundschaften - quer durch alle erdenklichen Schichten der Gesellschaft.
Von ganz unten bis ganz oben.
Und ich konnte und kann so ziemlich jeder davon positive wie negative Aspekte abgewinnen.
Von mir aus soll jeder leben wie er/sie möchte - solange dies nicht auf Kosten der Leistung
anderer basiert - welche deshalb so leben müssen wie sie NICHT möchten.

Dir hingegen unterstelle ich das Deine Fixierung auf ein sogenanntes Proletariat und dessen
Bedürfnisse um vieles mehr einseitig geprägt ist - ebenso wie die Idieologie welcher Du blind folgst
und die vielfältigste Aspekte und vor allem Zusammenhänge komplett außen vor lässt,
nur um das bißchen Proletariat zu befreien, dem sich heut zu Tage kaum noch wer zugehörig fühlt.
Ich habe eine Gesellschaft erlebt, welche sich an den VERMEINDLICHEN Bedürfnissen der Arbeiterklasse orientiert.
Die Arbeiterklasse hingegen war ANDERER Meinung - sie war eher auf die Annehmlichkeiten der westdeutschen Kleinbürger aus und hat sie ja nun auch Mr. Green

Zitat:

Doch nun genug der Schelte, kommen wir nun zur Definition der Marktwirtschaft:
der Markt ist ursprünglich der Ort, an dem Käufe und Verkäufe konzentriert sind; in der begrifflichen Erweiterung umfasst er im Kapitalismus den gesamtewn Bereich der Warenzirkulation, soweit Angebot, Nachfrage und Preisbildung nicht durch zentrale Anweisungen reguliert werden, sondern den spontanen Marktkräften überlassen bleiben. diese werden in der marxistischen Theorie durch die Ware-Geld-Beziehung und das Wertgesetz dargestellt und analysiert.


fehlanalysiert, wie meine obige Darstellung zeigt.

Zitat:
Diese Preisbildung am Markt erweckt den Anschein, als würden dort die werte geschaffen, tatsächlich geschieht dies jedoch durch die Arbeit in der Produktion.
+

nein.
Der tatsächliche Wert der Ware würde sich aus Arbeitsaufwand, Rohstoff, Energie, Miete usw.
kurz -> der Kosten zur Erstellung zusammensetzen.
Jeder Preis welcher am Markt ÜBER diesen erzielt wird, ist eine Frage der Vermarktung und
der Auslotung wieviel ein eintsprechender Kunde dafür zu bezahlen bereit ist. Das geschiht nicht
in der produktiven Arbeit sondern im Handel und Vertrieb.

Zitat:
Mit der Preisbildung am Markt, die an den Wertgrößen bzw. den Produktionspreisen der Waren orientiert ist, wird lediglich offengelegt, welche individuellen aufwendungen in der Produktion gesellschaftlich notwendig waren und welche nicht.


In keinster Weise - Die Kalkulation der tatsächlichen Produktionskosten einer Ware gehört zu
den heiligsten Geheimnissen einer jeder Firma. Es wird soviel vom Kunden genommen,
wie er bis an die letzte Grenze zu zahlen bereit ist und nicht einen cent weniger,
selbst wenn dieser Preis ein Vielfaches der Produktionskosten ist.

Zitat:
die Anarchie der Produktion und die mit ihr verbundene volkswirtschaftliche Unwirtschaftlichkeit, die bei einem Höchstmass an betrieblicher Wirtschaftlichkeit, in dem Fehlen einer Koordination der Produktion unter den Kapitalisten von vornherein und in der dadurch verursachten Fehllenkung von Arbeit und Produktionsmitteln besteht, wird über die nachträgliche Marktkoordination korrigiert,


nein - sie wird nicht korrigiert. Einmal produzierte Ware ist produziert, die Kosten dafür sind entstanden. Man kann sie am Markt höchstens noch unter Wert verhökern und daran pleite gehen.
Was aber keine Korrektur der verschwendeten Ressourcen und Arbeitskraft bedeutet.

Zitat:
es entstehen unverkäufliche Lagerbestände bei den einen Kapitalisten, die in der Regel Verluste machen und Produktionseinschränkungen für die neue Produktionsperiode vorsehen, und Profite bei den anderen, die ihre Produktion ausweiten. In der neuen Periode ist der Marktausgleich wieder nicht gesichert, da die individuellen Entscheidungen nicht aufeinander abgestimmt sind.


eben - da komplette Chaos Smilie Weil die Produktion GELDorientiert "funktioniert"

Zitat:
Mit der zunehmenden Marktbeherrschung durch Monopole und durch regulierende Eingriffe des Staates (Stamokap.) verändern sich die Marktgesetze und verlieren an Wirksamkeit!


Die Marktgesetze gibt es von vornherein gar nicht mehr - auch nicht bei Kleinbetrieben.
Es ist nichts als ein Kampf um das Geld des Kunden, wo jeder mit jeden konkurrieren muß - selbst
Bäcker mit Autohändlern, weil jeder Kunde einen Euro nur einmal ausgeben kann.

Zitat:

Der sogenannte 3. Weg ist eine antimonopolistische Demokratie, deren Zeit allerdings abgelaufen ist, wenn es mehr als eine Interimslösung sein sollte.
Es ist nicht auszuschließen, dass ein antimonopolistischer Kapitalismus als Zwischenetappe, auf dem Weg zum Sozialismus, zweckdienlich sein kann.


Sorry - ich sprach nicht von sowas. Der Kapitalsimus wird nicht besser wenn er antimonoplistisch ist
und solange es Kapitalismus gibt, ist Demokratie unmöglich.

Zitat:

Das Rad der ökonomischen entwicklung kann nicht mehr in vormonopolistische Zeiten zurückgedreht werden, wollte man den Kapitalismus dennoch beibehalten.


Was Du als Monople (an Produktionsmitteln) bezeichnest ist nur die Farce fürs Kundenvolk an der sich die Leute
reiben dürfen um den echten "Feind" nicht zu erkennen.
Eine Attrappe - ein Zielscheibe, an der jeder vermeindliche Treffer ins Leere geht.
Die wirklichen Monopolisten haben das GELDMONOPOL. Sie allein entscheiden ob selbst der
produktivste Konzern morgen untergeht und welches Produkt vermarktet - > mit allen Mitteln
an den Kunden gebracht wird.
Dabei entscheidet nicht der Nutzwert der Ware und auch nicht deren Qualität sondern einzig und
allein wieviel Geld damit zu machen ist. Nutzwert und Qualität werden über Werbefeldzüge
suggeriert.

Zitat:

Es versteht sich eo ipso, dass es neben Kapitalismus und Sozialismus nichts 3. geben kann, denn welche Wirtschaftsordnung wäre denn das.


dem Kind einen Namen zu geben ist ja wohl das allergeringste Problem - oder?

Zitat:

Selbst der gesunde Menschenverstand, dieser eher hausbackene Geselle lehrt uns,. dass es nur eine Privatproduktion und eine gesellschaftliche gibt. Was sollte es denn da noch Drittes geben. Das hört sich nicht grade logisch an!


Selbst gesellschaftliche Produktion würde Marktwirtschaft nicht ausschließen.
Man könnte auch alle bisherigen (äußerst ineffektiven) Strukturen beibehalten
und lediglich die Gewinne verstaatlichen.
Damit wäre man auf einfachsten Weg erstmal n gutes Stück aus dem Schneider.
Trotzdem ist aber nunmal Privatwirtschaft die inovativere, flexiblere und produktivere
Wirtschaftsform - nur funktioniert sie eben nicht lange, wenn Geld wichtiger als Ware ist.

Zitat:
Daher ersuche ich dich, deine Positionen noch einmal zu überdenken.


Was soll ich sagen? Ich habe Marxismus von klein auf in der Schule gelernt,
ich habe sozialistische zentralisiert gesteuerte Öknomie erlebt, in welcher
zur Erhaltung dieser jegliche private Initiative sich ökonomisch zu betätigen
als "Verbrechen" betrachtet wurde,
ich hab mir damals Gedanken gemacht wie das möglicherweise zu verbessern wäre,

ich bin hernach der hiesigen Suggestion von freiheitlicher marktwirtschaftlicher Betätigung
aufgesessen und hab geackert in der Meinung das man auch erfolgreich sein könnte,
wenn man sich nicht der üblichen, skrupel- und ehrlosen Geschäftspraktiken bedient,
sondern Kunden und Mitarbeitern gegenüber fair bleibt und selbst noch in den Spiegel sehen kann,
weil ich nicht vergesse wo ich her komme und was ich teilweise richtiges und vernünftiges gelernt habe.
(wobei die Auffassung bezüglich fairer und ehrhafter Geschäftspraktik sogar noch auf die Vorkriegserinnerungen meiner Großeltern zurück geht),

ich war auch damit keineswegs unerfolgreich - konnte mir aber unmöglich eine Kapitaldecke
erwirtschaften, welche mich auch unter widrigen Umständen hätte ausreichend lange
über Wasser halten können - > Dazu hätte ich unfair sein müssen um jeglichen Euro der sich mir
auf egal welche Weise bietet einzustreichen. So will es das System und so wollen es Kapitalgeber.

Was ich damit ausdrücken will Peter ->>> meinst Du nicht das meine Position nach all dem
und 30 Jahren intensiver Beschäftigung damit ->>> überdacht genug ist?

Ich habe mein Leben lang in vielfältigsten Diskussionen mit Freunden und Familie sowohl die
Zustände und möglichen Fehler im Sozialismus analysiert, als auch hernach selbiges im Kapitalismus
gemacht.
Das einzige was ich nach der Verarbeitung dieser riesigen Datenmenge sagen kann ist
-> wenn man von beidem die Fehler eliminiert und die Vorzüge beibehält, hätte man unter
Umständen ein System welches gewisse Erfolgsaussichten hätte einigermaßen gerecht
gegenüber ALLEN Menschen (nicht nur den Proletarieren) zu sein und dementsprechende
Stabilität zu gewährleisten.
(Jedes System, welches von einer nenneswerten Gruppierung als ungerecht empfunden wird,
wird zwangsläufig früher oder später zu Fall gebracht werden)

Der essentielle Schnittpunkt um diese Gerechtigkeit herzustellen ist DAS GELD.
Entweder man schafft es entsprechend Agnostikers Anregung komplett ab um das Werkzeug
zur Ausbeutung zu beseitigen. (worin ich aber einige neu entstehende Lücken für Ungerechtigkeiten
sehe)
oder aber man frisiert es insofern, das es nicht mehr als Machtmittel, sondern nur noch zum gerechten
Ausstausch taugt.

thats the only way - einen anderen sehe ich nicht.

Kapitalismus ist die logische Folge aus der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung der Menschheit - natürlich gewachsen.
Sozialismus hingegen ist ein Kunstprodukt, welches zum Scheitern verurteilt war aber wichtige
Erkenntnisse geliefert hat um die MÖGLICHE nachkapitalistische Gesellschaft zu entwickeln.
Eine die nicht der natürlichen Entwicklung (und damit der menschlichen Menthalität) zuwiederläuft sondern an ihr anknüpft.

das ist was ich zu überdenken ersuche zwinkern
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Wohnort: Thüringen

Beitrag(#896805) Verfasst am: 30.12.2007, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Am Kopf kratzen Das schwierigste an diesem Forum ist als "Newcomer" eine wohletablierte Hackgesellschaft vorzufinden, dessen versteckte Mechanismen man nur langsam erahnen kann. Offenbar reicht ein Reizwort, um die Stimmung zwischen gewissen Akteuren hochzuschrauben. Viele alte Streitereien (sorry, ich empfinde diese nun mal so) müssten einem bekannt sein, um zu verstehen worum es geht. Aber ich habe ehrlich keine Lust, die 2206 Beiträge von AXO und die 3423 von Peter H. durchzuarbeiten, um eine tiefenpsychologische Analyse zu machen...


Damit tust Du Dir auch was Gutes *smile*
Ich kann nur aus meiner sicht sagen, das ich versuche mich in sachlichen Diskussionen so
emotionslos wie nur möglich zu verhalten - was allerdings auch bedingt, das ich wenig
Rücksicht auf die Emotionen meiner Gesprächspartner nehme.
Kurz - ich bin nicht hier um Freundlichkeiten auszutuaschen oder Freunde fürs Leben zu finden,
jede Streitsucht liegt mir allerdings fern. Mich interessieren konstruktive Ergebnisse - jenseits
dessen was es schon gibt. Weil alles was es schon gibt, hat nichts getaugt, sonst müßten
wir nicht diskutieren sondern könnten uns mit allen anderen Menschen einfach nur eines
glücklichen und erfülten Daseins erfreuen zwinkern

Zitat:

Zudem gerät man ziemlich schnell in diese Mühlen, wenn man seine Nase etwas weiter hinausragen lässt, als es sich für ein neues Mitglied ziemt. Ich hatte lange so das Gefühl beim Schreiben eines Beitrages, dass ich meine gut gemeinten (ist ja das Gegenteil von gut...) Worte einer Horde von wilden Tieren entgegen werfe, die sich unverzüglich darüber her machen und sie innert kürzester Zeit zerreissen und zerstückeln.


Ich bin nun auch nicht gerade ein etabliertes Mitgleid im FGH - nur weil ich n paar mehr Posts als du habe.
Den Eindruck bezüglich der wilden Tiere kann ich nachvollziehen und hab dazu ja auch schon was gesagt.
Allerdings gebe ich zu bedenken, das Du spätestens dann weißt, das Deine Theorie tauglich ist,
wenn Du sie bis zur Unangreifbarkeit weiterentwickelt hast.
Dazu gehört nunmal sich Angriffen auszusetzen und auf selbige mit Verbesserungen zu reagieren.
Selbst würde ich zwar auch ein symbiotisches Zusammenspiel vorziehen, weil es weniger
nervend und insgesamt produktiver und angenehmer ist. Allerdings wirst Du das mit Induvidien
dieser Gesellschaft nur schwer hinbekommen und da nehme zumindest ich auch Dich selbst nicht aus Smilie

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:
Vielmehr habe ich inzwischen (leider) von Dir den Eindruck, das Du Dich bei konstruktiver Kritik verhältst, als wollte Dir jemand Dein Spielzeug wegnehmen.

Wenn Dir an einer kritiklosen Übernahme Deiner Phantasie gelegen ist, dann kannst Du das vorher sagen.

Es ist nicht die Kritik, die ich scheue, AXO, im Gegenteil. Ich erhoffte mir durch Eröffnen dieses Themas eine emotionslose Diskussion darüber, indem neue Kritiken und aufbauende Vorschläge in Erscheinung treten würden. Statt dessen kamen meist nur alle alten Argumente, die ich schon x-mal gehört habe. Und das war eher enttäuschend.


Für mich war bisher enttäuschend das Du trotz offenbar gleicher Kritikpunkte und Gegenargumente,
auf diese keine Antworten hast. Möglicherweise möchte ich mir über aufbauende Vorschläge
Gedanken machen,
aber nicht bevor die offensichtlichen Fehler ausgeräumt sind.
Auch ein Gedankengebäude mag ich nicht auf einem porösen Fundament aufbauen - dafür ist
mir die Arbeit zu schade - Deine wie meine.

Zitat:

Bei Dir kam noch dazu, dass Du es offenbar geniesst, für Deine Leistung bezahlt zu werden, und Du diesen Genuss mit Vehemenz (und wohlgezielten Hieben) verteidigen wolltest.


Da hast Du mich komplett falsch verstanden.
Ich sprach von leistungsgerechter Honorierung - das kann auf vielfältigste Weise erfolgen
und muß keineswegs immer die Zahlung von Geld bedeuten.
Mit persönlich ist eh immer die Herausforderung an jeder Arbeit das wichtigste gewesen,
bzw. die Befriedigung die Herausvorderung gemeistert zu haben.

Kurz ->>> mir persönlich könnteste keinen größeren Gefallen tun, als mich von heut auf morgen
in Deine Gesellschaft zu setzen,
wo die Realiserung meiner Ideen nicht mehr von der Kapitalbereitstellung abhängig ist,
wo ich mit kreativen Mitarbeitern, nützliche und solide Produkte entwickeln kann
ohne die Notwendigkeit deren und meinen Lohn und die Kosten der notwendigen Produktionsmittel
bis zur Marktreife überbrücken zu müssen. Wenn ich mir im Gegenzug um Wohnung, Essen und
die paar Bedürfnisse die ich hätte keine Gedanken machen brauch, hast du MICH PERSÖNLICH
schon "im Sack".
Aber ->>> wen kennst Du der wie ich ist?
Was ist wenn ich meinem früheren Hobby - Offroadmotorradsport - wider nachgehen möchte,
aber im Laden sind alle Bikes schon ausgeräumt -> Nachlieferung unbestimmt,
weil Nichtleiferung ja für keinen Konsequenzen hat. Außer für mich dann natürlich,
der ich kein Motorrad kriege, obwohl ich meinen freiwilligen "Leistungsgegenwert" mehr als
übererfüllt habe?

Kurz ->>> ich habe schon viel freiwillig und auch kostenlos geleistet und mir ist
bekannt was den Leuten WERT ist, was sie nicht bezahlen müssen.
Und ich weiß auch wo man bleibt, wenn man dann selbst mal auf Freiwilligkeit anderer angeweisen ist.
Möglich das dies in einer KOMPLETT geldlosen Gesellschaft dann anders wäre ->>> allein,
mir fehlt der Glaube zwinkern
Wie schon erwähnt könnte dies nur ein Modellversuch klären.
m.E. ist ein dokumentierter erfolgreicher Versuch auch Deine einzige Chance Deine
Idee zu "vermarkten". Theoretisch lässt sich davon wohl kaum einer überzeugen.
Schon gar nicht in von Skepsis gezeichneten Zeiten wie diesen.

Zitat:

Jetzt scheint die Behandlung des Themas eine "seriösere" Wendung einzunehmen mit Erwähnung von Theorien und Realisierungsversuchen verschiedener Ansätze. Dabei wird aber viel vorausgesetzt (alte Diskussionen, Bücher, die man gelesen haben sollte, Mechanismen von Planwirtschaft, freiem Markt usw.). Ich habe zwar Karl Marx's "Kapital" mal in einem Billigverkauf am Bahnhof erworben, es lag auch einige Monate auf meinem Nachttisch, aber gelesen habe ich nur ein paar Seiten. Es kam mir vor, wie wenn ich satthaft gehörte Argumente wiederkäuen würde. Offenbar sind Marx's Sätze in unser kollektives Bewusstsein eingedrungen... Ähnlich geht's mir mit der freien Marktwirtschaft - diese erleben wir ja tagtäglich. Die Planwirtschaft habe ich nur aus Distanz miterlebt, und wahrscheinlich durch eine kapitalistische (negativ besetzte) Brille gesehen.


Ich denke das der weitestgehende Verzicht auf "Fachwissen" die beste Chance bietet zu einem
vernünftigen Ergebnis zu kommen.
Zitat:

Also, wo stehen wir nun in unserer Dialektik? Offenbar gibt es drei Wege? Welche sind die? Kapitalismus und Sozialismus als These und Antithese? Kommunismus als Synthese? Ist das die letzte aller Weisheiten? Nur so eine Frage... Am Kopf kratzen


Würde ich so gar nicht behaupten. Dieser Eindruck entsteht gern, weil Sozialismus und
Kapitalismus eine zeitlang als vermeintliche Alternativen koexisitiert haben.
Der Theorie - wie m.E. auch der Praxis nach ist aber schon der Kapitalismus das ganz klar
rückständigere System. Sozialismus sollte die nächste Etappe der gesellschaftlichen Entwicklung
sein,
war es aber nicht - was auch den Weg zum Kommunismus als gedacht übernächste Etappe
fraglich erscheinen lässt.

Zitat:

Edit: Ah nein! Der dritte Weg ist monopolfreier Kapitalismus. Oder kapitalistische Anarchie. Also das sollte schon etwas näher betrachtet werden - wohin führt das? Anarchie verstanden als "jeder gegen jeden" mit ungleichen Waffen?


Anarchie - jeder gegen jeden mit ungleichen Waffen haben wir m.E. bereits -> das IST Kapitalismus.
Allerdings sehe ich nach wie vor selbiges in Deinem Modell -> nur ohne Geld.
Die Ungleichheit würde sich auf andere Personen verschieben.
Wer jetz nur Geld "machen" kann und nichts weiter und damit zu den Spitzen dieser Gesellschaft
zählt,
wäre dann komplett hilflos und von denen abhängig, welche Produkte erfinden, entwicklen und bauen und deren Willen sie denen die nichts könne zur Verfügung zu stellen.
Wie gesagt - aus meiner Sicht eine durchaus interessante Konstellation - trotzdem anarchistisch und ungleich.
Letzlich mit dem Makel behaftet, von Leuten wie mir ebenso mißbraucht werden zu können,
wie Geld zur Zeit von Leuten wie DENEN.

Zitat:

So, jetzt mach ich mich auf zum Flughafen Pisa, um Tochter, Schwiegersohn und Enkelin (14 Monate) abzuholen. Ich weiss nicht, ob ich in den nächsten Tagen noch Zeit finden werde, an diesem Thema weiter zu spinnen. Sehr glücklich


viel Freude mit Deiner Familie - zum spinnen ist später noch jede Menge Zeit zwinkern
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Beitrag(#896986) Verfasst am: 30.12.2007, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

Da schau Axo: http://www.marx-forum.de/marx-lexikon/lexikon_m/markt.html
zwinkern

P.S. Ossis denkt an eure Bananen! Smilie
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Beitrag(#897048) Verfasst am: 30.12.2007, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Da schau Axo: http://www.marx-forum.de/marx-lexikon/lexikon_m/markt.html
zwinkern

P.S. Ossis denkt an eure Bananen! Smilie


och Peter Mit den Augen rollen tu mir das nicht an.

ich les da als Überschrift ->
Zitat:
1. Der Markt ist scheinbar die Sphäre der Freiheit


mir ist durchaus bewußt das der Markt in einem kapitalistischen System keine Sphäre der Freiheit
ist,
auch bin ich kein Verfechter sondern entschiedener Gegner des Kapitalismus.
Antikapitalisitische Argumente, welche Du immer wieder aufs neue vorbringst erübrigen sich
also mir gegenüber.

Muß ich den ganzen langen Text jetz trotzdem durcharbeiten und kommentieren
oder darf ich jetz fernsehn? zynisches Grinsen
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Beitrag(#897397) Verfasst am: 31.12.2007, 09:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hier mal was zum Mehrwert:
Er ist die Geldform des Mehrproduktes im Kapitalismus. Der M. wird vom Arbeiter geschaffen, der durch seine Arbeit mehr Wert bildet, als er dem Kapitalisten in Form des Lohnes kostet.
Da im, Lohn nach dem Wertgesetz, das auch für die Ware Arbeitskraft gilt, nur die Reproduktionskosten der Arbeitskraft enthalten sind, dewr Arbeiter aber mehr produziert, bekommt er, was ihm nach den Gesetzen des Tausches bei einer privatkapitalistischen Eigentumsordnung zusteht. Nach den gleichen Gesetzen wächst den Kapitalisten der Mehrwert zu. Darauf beruht die Ausbeutung des Arbeiters.
Der M. ist Teil seiner Arbeit, den er nicht bezahlt bekommt.
die Mehrwertrate drückt gleichzeitig den Grad der Ausbeutung aus, ist mit ihr identisch.
Der M. ist die Gesamtheit der durch die Kapitalisten angweeigneten unbezahlten Arbeit in der Produktion: der Gesamtmehrwert wird unter der Kapitalistenklassse aufgeteilt nach Massgabe der an der Produktion, Zirkulation und Konsumtion beteiligten Kapitalien verteilt. So entstehen die konkreten Formen des M.s, der industrielle Profit, die Handelsspanne, der Zins und die Bodenrente.
diese verwandelten Formen des Mehrwerts müssen noch von den Kostenelementen (Lohn für Handlungsgehilfen, Bankangestellte bereinigt werden, ehe die Reineinkommen der Kapitalisten in Erscheinung treten, die vor allem zur Akkumulation verwendet werden.


Viele Ossis bekamen zwar in den jeweiligen Ausbildungen den Marxismus vermittelt, verstanden haben ihn jedoch die Wenigsten. Woran lag das? 1. ist der Marxismus eine Wissenschaft, kann also nicht mal so en passant "reingezogen" werden. (daher ist Marx kein bloßer Toter, dessen Uhr abgelaufen ist) 2. Er wurde nicht geglaubt, fehlte es doch an Bananen, Bluejeans und Autos etc. Auch Reisen z.B. nach Malle waren nicht drin.
3. die meisten DDR-Bürger waren zu verbürgerlicht, lehnten daher den Marxismus von vornherein ab. 4. die DDR wagte es nicht, den Marxismus kritisch auf sich selbst anzuwenden. Stattdessen gab`s ausschließlich nur Selbstlobhudelei. Dies wurde natürlich von der Bevölkerung durchschaut und stiess auf Ablehnung sowie Verachtung. Der Marxismus kann allerdings dafür nicht haftbar gemacht werden, wenn irgendwelche Stümper ihn nicht zu nutzen wissen. Gleichfalls kann er nicht haftbar gemacht werden, wenn lauter Leute ohne ökonomischen Sachverstand das Sagen hatten.
Es geht nun mal nicht an, dass Wissenschaftler durch bloße Ideologen/Parteifunktionäre ersetzt werden. Vielmehr kommt es darauf an, den Wissenschaftlern so weit freie Bahn zu verschaffen, auf dass die Produktivität steigt. Damit die Wissenschaftler jedoch nicht "abheben" und Partikularinteressen oder im Rückwärtsgang gen Kapitalismus "fahren", muss ein wachsames Auge auf sie gerichtet werden, um im Bedarfsfall zu intervenieren. Durch wen? 1. Partei, 2. Arbeiterausschüsse (Fabrikräte) 3. sonstige Massenorganisationen.
Die DDR konnte u.a. auch deshalb keinen lebendigen Marxismus realisieren, weil der Sozialismus als eine Art Exportware der SU den Ostdeutschen verordnet wurde.
Dies jedoch war nun mal das Ergebnis des Weltkrieg II sowie auch dem Kalten Krieg zwischen USA und SU geschuldet. An sich war die SU vielmehr an ein neutrales und antimonopolistisches Deutschland interessiert, ähnlich den Verhältnissen Finnlands und Österreichs. Daher war es auch für die UdSSR kein Problem ihre Truppen aus Ö. abzuziehen, als eine Neutralität dieses Landes gewährleistet war.
Leider war eine entsprechende Anwendung auf Deutschland nicht anwendbar, da reaktionäre Kreise in Westdeutschland (insbesondere Monopole, CDU vor allem Adenauer sowie USA) lieber einem Seperatismus frönten, als ein neutrales Deutschland aus der Taufe zu heben, zudem BRD als Speerspitze gegen soz. Staaten.
So mußte denn notgedrungen der Sozialismus von der SMAD (sowj. Militäradministration) verordnet werden, da andernfalls Ostdeutschland, die spätere DDR von vornherein die Beute Westdeutschlands geworden wäre.
Es versteht sich von selbst, dass ein von Oben verordneter Sozialismus alles andere als erfolgreich sein kann. Daher mußte mit der endgültigen Demontage des degenerierten Sozialismus durch Gorbatschow dieser in der DDR gleich mit in die Tiefe sausen, anders als z.B. in Kuba und Nordkorea.
Hinzugefügt werden muss allerdings auch, dass die DDR ohne SU nicht überlebensfähig gewesen wäre, auch deshalb mußte der Frühsozialismus dort an den Nagel gehängt werden.
Der dann eher kopflose Anschluss an die alte BRD, hätte durch mehr Besonnenheit zu einem höhren Preis ausgehandelt werden können. So aber viel die DDR wie eine reife Frucht, bzw. Fallobst der alten BRD in den Schoss, was hierzualnde Wiedervereinigung genannt wird, jedoch nix weiter als ein Anschluss war.
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#897761) Verfasst am: 31.12.2007, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ja doch Peter - im Grundprinzip wissen wir das doch alle und streiten es überhaupt nicht ab.
Der hergeleitete Mehrwert ist jedoch lediglich virtueller Natur und wird einzig über Geldwert
definiert.
Auch wenn das theoretische Modell alles andere als bis ins Detail korrekt ist mag ich es im
Moment gar nicht zerpflücken.
Einig sind wir uns doch aber wohl mindestens in dem simplen Aspekt, das der "Mehrwert"
in Form von Geld (Gewinn) von den Investoren abgeschöpft wird - Aktionäre, Banken, Anteilseignern
also,
welche in den seltensten Fällen im jeweiligen Unternehmen direkt tätig sind (und wenn dann trotzdem
für diese Tätigkeit noch Gehalt beziehen)

Sofern es noch möglich wäre ine Land ökonomisch isoliert zu betrachten, würde es dementsprechend
völlig ausreichen in erster Stufe der gesellschaftlichen Umstrukturierung sämtliche
Gewinnbeteiligungne sowie Banken zu verstaatlichen.
Dies entspräche einer 100% Steuer auf leistungslose Geldgewinne und würde das
einzige Instrument der gegenleistungsloser Ausbeutung kappen und im weitesten Sinne
der Allgemeinheit zurück führen.
Die restliche MARKTWIRTSCHAFTLICHE wirtschaftliche Infrastruktur könnte davon komplett
unbeeinflusst bleiben. Geld als individuelles Machtmittel wäre aber passè.
Damit einhergehend z.B. auch die individuelle finanzielle Beeinflussung der Politik.

Was bleibt ist eine Wirtschaft, welche individuelles Engagement entsprechend der Leistung
belohnt, Privatinitiative nicht mehr beschneidet, als sie derzeit durch die Anleger/Banken
beschnitten wird
und ein Staat der im Geld schwimmt. Dementsprechend kann der Staat dann die Funktion
der ursprünglichen Investoren übernehmen und dementsprechend gesellschaftsverträglich
investieren.
So gesehen eine Verlagerung des Geldmonopols von derzeit wenigen Privatpersonen auf die Allgemeinheit.
Wenn Du dann noch die elementarsten gesellschaftlichen Grundlagen -> Gesundheitswesen,
Altenpflege, Post, Telekommunikation wieder in staatliche Hand bringst wodurch sie nicht
mehr gewinnorientiert arbeiten müssen sondern leistungsorientiert arbeiten können,
ist doch schon so ziemlich alles in Butter -> Unter Beibehaltung der WARENmarktwirtschaft. Mit den Augen rollen
Von mir aus kannste dann auch noch die bisher "geraubten" Vermögen mittels extremer
Vermögensteuer "einziehen" und schon is der "Käs gefressen".
_________________
Augen auf dann kann nichts passieren
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#897877) Verfasst am: 31.12.2007, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wäre nicht schlecht, doch wer soll das realisieren? Der bürgerliche Staat, die Agentur des Kapitals, (ideeller Gesamtkapitalist) ganz gewiss nicht.
Überhaupt werden die Grossaktionäre in wahrer Berserkerwut all das bekämpfen, was du anführst.
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