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USA wie lange noch?
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Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#915787) Verfasst am: 22.01.2008, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Bynaus hat folgendes geschrieben:
Der Nachteil der USA in der heutigen Welt ist sicher ihre imperiale Politik, die ihnen von den Rohstoffabhängigkeiten diktiert wird. Aber abgesehen davon? Die ewige Lamentiererei über die phösen, phösen USA ist doch völlig heuchlerisch. Die Europäer sind / waren für die Welt mindestens genauso tödlich / schädlich.


Ja, die Europäer bauen auch ein bisschen Mist und deshalb ist der riesen Kackhaufen, den die USA aufhäufen, natürlich nicht zu kritisieren und überhaupt, alles Antiamerikanismus und Vietnam ist eh verjährt und ohne sie gäbs den Saddam noch und blubber.


Die Eroberung und Unterwerfung der Welt, die Kolonialisierung, Sklaverei, Massenmorde, die Weltkriege, die Europa der Welt aufgezwungen hat: "ein bisschen Mist"? Wer hat denn den ganzen Kalten Krieg über kräftig mitgeholfen, Drittweltdiktatoren mit unzähligen Waffen auszurüsten? Wer lieferte ihnen bedenkenlos Atomtechnologien? Welcher Kontinent stützt seine Landwirtschaft noch heute derart mit Zöllen und Subventionen, dass europäische Landwirtschaftsprodukte in Afrika die lokal produzierten vom Markt verdrängen? Für den "riesen Kackhaufen" in der Welt ist die führende Wirtschaftsmacht der Welt (Europa!) zu mindestens der Hälfte mitverantwortlich.

Ich sage keinesfalls, dass man die USA nicht kritisieren darf. Aber die selbstgerechte, heuchlerische Art, in der es getan wird, geht mir echt auf den Sack. Immer über die anderen Motzen, man selbst ist ja soooo sauber, gut, und ehrlich...

Um die Ursprungsfrage des Threads zu beantworten: Wenn wir davon ausgehen, dass wir eine typische Zeit der USA beobachten (also nicht gerade ihre Entstehung und nicht ihren Untergang), dann liegt die künftige Existenzdauer der USA mit 95% Wahrscheinlichkeit irgendwo zwischen 5.8 und 9048 Jahren. Sehr glücklich
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#915793) Verfasst am: 22.01.2008, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:

tut mir leid dir da die mühsam eingehämmerte Propaganda zunichte zu machen


och - das stört mich überhaupt nicht. Das System gibt es längst nicht mehr,
ich hab mir eh schon längst angewöhnt mir mein eigenes Bild zu machen
und bin für jede dazu nützliche Info dankbar

allerdings-....

Zitat:

doch:
Die Sowjetische Millitärdoktin sah im Krisen/Kriegsfall vor zuerst anzugreifen, täglich 20-23km vorzurücken(angesichts des zu erwartenden Gegners arg optimistisch) um sich so möglichst viele Westliche Großstädte als Faustpfand zu sichern(um so den Westen an einem nuklearen Erstschlag zu hindern) bevor der Gegner reagieren könnte.


Quelle?

Davon abgesehn müßte man noch den Krisenfall definieren.
Wenn die politische Lage derart eskaliert das klar ist, das der Gegner "morgen" angreift,
(wie dies z.b. im Vorfeld des Überfalls auf den Irak offensichtlich war),
dann würde ich ein mögliches Zuvorkommen nun nicht wirklich als Angriffskrieg bezeichnen
(auch wenns defakto einer wäre)
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#915797) Verfasst am: 22.01.2008, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Ich sprach auch sehr bewusst vom Beitrag der Amerikaner zur Vernichtung des Dutzendjaehrigen Reiches. Das andere die Hauptarbeit geleistet haben ist schon klar...

Gruss, Bernie


naja - wenn mans mal pauschal und oberflächlich betrachtet, macht es schon sehr den Eindruck,
das die Amerikaner abgewartet haben bis klar ist wer verliert, um dann auf den Unterlegenen
mit draufzuhauen und sich nen Anteil am Beutekuchen zu sichern.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#915800) Verfasst am: 22.01.2008, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Ich sprach auch sehr bewusst vom Beitrag der Amerikaner zur Vernichtung des Dutzendjaehrigen Reiches. Das andere die Hauptarbeit geleistet haben ist schon klar...

Gruss, Bernie


naja - wenn mans mal pauschal und oberflächlich betrachtet, macht es schon sehr den Eindruck,
das die Amerikaner abgewartet haben bis klar ist wer verliert, um dann auf den Unterlegenen
mit draufzuhauen und sich nen Anteil am Beutekuchen zu sichern.


Das ist allerdings schon sehr oberflaechlich betrachtet, AXO...

Als die USA in den Krieg gegen das Dutzendjaehrige Reich eintraten sah dieses noch nicht unbedingt wie ein Verlierer aus...

Die Amis hatten wohl eher das Problem, dass sie kein vernuenftiges Aufmarschgebiet gegen die Wehrmacht hatten. Da wo sie konnten mischten sie schon recht fleissig mit, z.B. in Nordafrika, wo sie sich zunaechst erst einmal eine ziemlich blutige Nase holten...

Gruss, Bernie
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#915809) Verfasst am: 22.01.2008, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:


Die Eroberung und Unterwerfung der Welt, die Kolonialisierung, Sklaverei, Massenmorde, die Weltkriege, die Europa der Welt aufgezwungen hat: "ein bisschen Mist"?


Das ist ein großer Haufen Mist - vor dem nicht zuletzt die US-Gründerväter aus
Europa geflohen sind und gegen den sie um ihre Unabhängigkeit gekämpft haben.
Sie waren Aussteiger aus dem damaligen System - so als wollte man heute mit allen,
welche die Schnauze voll haben irgendwo in Afrika eine neue/bessere Nation begründen.

eben darum sollte man doch kritisieren was deren Nachfahren heute draus machen - oder?


Zitat:

Wer hat denn den ganzen Kalten Krieg über kräftig mitgeholfen, Drittweltdiktatoren mit unzähligen Waffen auszurüsten? Wer lieferte ihnen bedenkenlos Atomtechnologien? Welcher Kontinent stützt seine Landwirtschaft noch heute derart mit Zöllen und Subventionen, dass europäische Landwirtschaftsprodukte in Afrika die lokal produzierten vom Markt verdrängen? Für den "riesen Kackhaufen" in der Welt ist die führende Wirtschaftsmacht der Welt (Europa!) zu mindestens der Hälfte mitverantwortlich.

Ich sage keinesfalls, dass man die USA nicht kritisieren darf. Aber die selbstgerechte, heuchlerische Art, in der es getan wird, geht mir echt auf den Sack. Immer über die anderen Motzen, man selbst ist ja soooo sauber, gut, und ehrlich...


Das seh ich genauso - und bin ganz ehrlich gespannt, wann mal das offensichtliche beachtet und
thematisiert wird - nämlich WER genau in den jeweiligen Ländern diese Politik MACHT.
Dann könnten wir uns mal vom Trip verabschieden Staaten als solche für sowas verantwortlich zu machen.
Nicht DIE Europäer verdrängen einheimische Landwirtschaftsprodukte von afrikanischen Märkten - DIE Europäer lassen es lediglich zu (weil sie meinen das sie das nix angeht)
Nicht DIE Amerikaner überfallen den Irak - DIE Amerikaner lassen es lediglich zu (weil sie meinen das sie das nix angeht)
Nicht DIE Russen....
Nicht DIE Chinesen....

usw.
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Zuletzt bearbeitet von AXO am 22.01.2008, 11:57, insgesamt einmal bearbeitet
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#915817) Verfasst am: 22.01.2008, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Ich sprach auch sehr bewusst vom Beitrag der Amerikaner zur Vernichtung des Dutzendjaehrigen Reiches. Das andere die Hauptarbeit geleistet haben ist schon klar...

Gruss, Bernie


naja - wenn mans mal pauschal und oberflächlich betrachtet, macht es schon sehr den Eindruck,
das die Amerikaner abgewartet haben bis klar ist wer verliert, um dann auf den Unterlegenen
mit draufzuhauen und sich nen Anteil am Beutekuchen zu sichern.


Das ist allerdings schon sehr oberflaechlich betrachtet, AXO...


das hab ich ja dazu gesagt Smilie

Zitat:

Als die USA in den Krieg gegen das Dutzendjaehrige Reich eintraten sah dieses noch nicht unbedingt wie ein Verlierer aus...

Die Amis hatten wohl eher das Problem, dass sie kein vernuenftiges Aufmarschgebiet gegen die Wehrmacht hatten. Da wo sie konnten mischten sie schon recht fleissig mit, z.B. in Nordafrika, wo sie sich zunaechst erst einmal eine ziemlich blutige Nase holten...

Gruss, Bernie


Naja - das könnte man auch -> "Fuß in der Tür haben" bezeichen zwinkern
So ernst nehm ichs damit aber gar nicht - ich glaub eh nicht, das sich die exakten
Bewegründe aller Entscheidungsträger je rekonstruieren lassen.
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leo strycker
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.01.2008
Beiträge: 3

Beitrag(#915823) Verfasst am: 22.01.2008, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Es verursacht bei mir große Magenschmerzen, das die sogenannte Supermacht Amerika komplett nur nach wirtschaftlichen Interessen im Ausland agiert und das selbst der Präsident kreationistischem Gedankengut folgt. Wer so etwas glaubt, darf doch nicht in der Weltpolitik mitreden!!! Ungustiöses im Blickfeld
_________________
Keine Angst mein Kind, manchmal verlierst Du und manchmal gewinnen die Anderen.

Es geht mir gut!
Ich mag die kleinen Pillen,
die sie mir ständig geben!
Warum bin ich ans Bett gefesselt???
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yxyxyx
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Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 1552

Beitrag(#915842) Verfasst am: 22.01.2008, 12:22    Titel: Goethes Zauberlehrling Antworten mit Zitat

was da im Freigeisterhaus an Geistern gerufen werden, die alles andere als von Denkleistung freier Geister zeugen, ist atemberaubend.
911er Verschwörungswahnsinnige, Leute die noch heute die SU für ein Friedensreich halten & die USA schlimmer als das 3.Reich wähnen & wahnen.
TZTZTZTZTZTZTZ
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Cosmo
Gelegenheitsdenker



Anmeldungsdatum: 25.11.2005
Beiträge: 115

Beitrag(#915845) Verfasst am: 22.01.2008, 12:25    Titel: Dollar keine Leitwährung mehr... Antworten mit Zitat

Zitat:
Frage: Herr Altvater, in ihrem neuesten Buch "Konkurrenz für das Empire" schildern Sie den sich anbahnenden Konflikt zwischen dem Euro und dem Dollar um die Position der Weltwährung. Welchen Vorteil hat ein Wirtschaftsblock, wenn seine Währung Leitwährung wird?

Elmar Altvater: Eine Menge. Die USA haben gegenwärtig den großen Vorteil, dass sie die Ölrechnungen in Dollar bezahlen können und den Dollar können sie selber drucken. Das ist so, als wenn sie eine Ölquelle in den Kellern der Zentralbank besäßen. Die Chinesen und andere, die Hunderte bis Tausende Milliarden von Dollar an Reserven halten, weil der Dollar eben Leitwährung ist, kreditieren den Konsumrausch der amerikanischen Mittelklasse und haben jetzt Schwierigkeiten, vom Dollar loszukommen. Denn wenn sie ihn sehr schnell verkaufen würden, würde der Dollarkurs zusammenkrachen und dann wären nicht die Amerikaner, sondern die Chinesen ärmer.


Zitat:
Frage: Wenn der Dollar Leitwährungsdignität verlieren würde, was hätte dies zu bedeuten?

Elmar Altvater: Wenn der Dollar nicht mehr die Funktion der Leitwährung wahrnehmen kann, weil er nicht mehr akzeptiert wird und die Ölländer beispielsweise ihre Ölrechnungen nicht mehr in Dollar fakturieren, sondern in anderen Währungen, dann werden die USA in große Schwierigkeiten kommen, ihre Ölrechnung zu bezahlen. Dann müssen sie nämlich erst z.B. Euro verdienen, um das Öl zu bezahlen, das sie importieren müssen.


http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27109/1.html

Wenn's so weiter geht, dann könnte es passieren, daß die Amis nicht mehr die Leitwährung drucken. Das war's dann wohl, Brainwashington.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#915860) Verfasst am: 22.01.2008, 12:43    Titel: Re: USA wie lange noch? Antworten mit Zitat

Cosmo hat folgendes geschrieben:
Ich habe echt die Nase voll von der "leading nation" USA. Erst bringen sie uns mit ihrem "clash of civilisations" ins weltpolitische Chaos ...


Ach so, die USA sind also schuld am Clash? Ist das nicht ein bißchen zu einfach?
_________________
"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#915866) Verfasst am: 22.01.2008, 12:53    Titel: Re: Dollar keine Leitwährung mehr... Antworten mit Zitat

Cosmo hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Frage: Herr Altvater, in ihrem neuesten Buch "Konkurrenz für das Empire" schildern Sie den sich anbahnenden Konflikt zwischen dem Euro und dem Dollar um die Position der Weltwährung. Welchen Vorteil hat ein Wirtschaftsblock, wenn seine Währung Leitwährung wird?

Elmar Altvater: Eine Menge. Die USA haben gegenwärtig den großen Vorteil, dass sie die Ölrechnungen in Dollar bezahlen können und den Dollar können sie selber drucken. Das ist so, als wenn sie eine Ölquelle in den Kellern der Zentralbank besäßen. Die Chinesen und andere, die Hunderte bis Tausende Milliarden von Dollar an Reserven halten, weil der Dollar eben Leitwährung ist, kreditieren den Konsumrausch der amerikanischen Mittelklasse und haben jetzt Schwierigkeiten, vom Dollar loszukommen. Denn wenn sie ihn sehr schnell verkaufen würden, würde der Dollarkurs zusammenkrachen und dann wären nicht die Amerikaner, sondern die Chinesen ärmer.


naja n bißchen was mag da schon dran sein, nur ist es ja keineswegs so das DIE USA
das Öl einkauft,
sonder ja wohl die Ölkonzerne bzw. deren Raffenerien und DIESE drucken ihr Geld garantiert
nicht selbst - wie auch die US Regierung das nicht kann, weil die Federal Reserve ein reines
Privatunternehmen ist.
Richtig ist aber sicher, das der Dollar nen empfindlichen Einbruch erleiden würde, wenn
Öl in Euro gehandelt würde und sich die Einkäufer dementsprechend mit Euro bevoraten müßten.
Dementsprechend weniger wär das Geld derer die jetzt Dollar halten dann wert - was letztlich
sicher auf die US-Wirtschaft zurück fällt.

Zitat:

Zitat:
Frage: Wenn der Dollar Leitwährungsdignität verlieren würde, was hätte dies zu bedeuten?

Elmar Altvater: Wenn der Dollar nicht mehr die Funktion der Leitwährung wahrnehmen kann, weil er nicht mehr akzeptiert wird und die Ölländer beispielsweise ihre Ölrechnungen nicht mehr in Dollar fakturieren, sondern in anderen Währungen, dann werden die USA in große Schwierigkeiten kommen, ihre Ölrechnung zu bezahlen. Dann müssen sie nämlich erst z.B. Euro verdienen, um das Öl zu bezahlen, das sie importieren müssen.


http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27109/1.html


Die Firmen welche das Öl einkaufen verdienen sowieso auch derzeit bereits Euro.
Außerdem sind ja wohl beides frei konvertierbare Währungen, welche man einfach
umtauschen kann.
Klar hätte ein Ansturm auf Euro einen Dollarverfall zur Folge,
was aber nicht zwangsläufig bedeuten muß, das die Amis dann im Arsch sind bzw,
das wir uns das wünschen sollten.
Wir sind eine Exportnation und profitieren dementsprechend mehr von einer
Schwäche unserer Währung als von einer Stärke.
Wenn der Dollar unter ein bestimmtes Level rutscht verdienen z.B. die Autoexporteure
keinen cent mehr im Amerikageschäft - legen teils sogar drauf.
Airbus hatte dieses Problem bereits im letzten Jahr und hat Millionen hinterhergeworfen.

Soll heißen, wenns tatäschlich rappelt, dann rappelts richtig und da hängen wir alle mit dran.
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Zuletzt bearbeitet von AXO am 22.01.2008, 12:57, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Cosmo
Gelegenheitsdenker



Anmeldungsdatum: 25.11.2005
Beiträge: 115

Beitrag(#915868) Verfasst am: 22.01.2008, 12:54    Titel: Re: USA wie lange noch? Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Cosmo hat folgendes geschrieben:
Ich habe echt die Nase voll von der "leading nation" USA. Erst bringen sie uns mit ihrem "clash of civilisations" ins weltpolitische Chaos ...


Ach so, die USA sind also schuld am Clash? Ist das nicht ein bißchen zu einfach?


Was hast Du gegen "einfach"? Es muß ja nicht immer alles komplizierter gemacht werden als es ist.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#915870) Verfasst am: 22.01.2008, 12:55    Titel: Re: USA wie lange noch? Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Cosmo hat folgendes geschrieben:
Ich habe echt die Nase voll von der "leading nation" USA. Erst bringen sie uns mit ihrem "clash of civilisations" ins weltpolitische Chaos ...


Ach so, die USA sind also schuld am Clash? Ist das nicht ein bißchen zu einfach?


Aufgrund der offensiven globalen Expansionspolitik ihrer "Kultur" seid dem WKII,
würde ich das nicht für weit hergeholt erachten.
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#915882) Verfasst am: 22.01.2008, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Erklär mal, haben die USA Hitler gepusht? Das wäre mir aber neu?
Ist zwar ein älteres Posting, aber dazu habe ich eben folgenden Link erhalten:
http://www.reformation.org/wall-st-hitler.html
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#915893) Verfasst am: 22.01.2008, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Bynaus hat folgendes geschrieben:
Der Nachteil der USA in der heutigen Welt ist sicher ihre imperiale Politik, die ihnen von den Rohstoffabhängigkeiten diktiert wird. Aber abgesehen davon? Die ewige Lamentiererei über die phösen, phösen USA ist doch völlig heuchlerisch. Die Europäer sind / waren für die Welt mindestens genauso tödlich / schädlich.


Ja, die Europäer bauen auch ein bisschen Mist und deshalb ist der riesen Kackhaufen, den die USA aufhäufen, natürlich nicht zu kritisieren und überhaupt, alles Antiamerikanismus und Vietnam ist eh verjährt und ohne sie gäbs den Saddam noch und blubber.


Die Eroberung und Unterwerfung der Welt, die Kolonialisierung, Sklaverei, Massenmorde, die Weltkriege, die Europa der Welt aufgezwungen hat: "ein bisschen Mist"? Wer hat denn den ganzen Kalten Krieg über kräftig mitgeholfen, Drittweltdiktatoren mit unzähligen Waffen auszurüsten? Wer lieferte ihnen bedenkenlos Atomtechnologien? Welcher Kontinent stützt seine Landwirtschaft noch heute derart mit Zöllen und Subventionen, dass europäische Landwirtschaftsprodukte in Afrika die lokal produzierten vom Markt verdrängen? Für den "riesen Kackhaufen" in der Welt ist die führende Wirtschaftsmacht der Welt (Europa!) zu mindestens der Hälfte mitverantwortlich.

Ich sage keinesfalls, dass man die USA nicht kritisieren darf. Aber die selbstgerechte, heuchlerische Art, in der es getan wird, geht mir echt auf den Sack. Immer über die anderen Motzen, man selbst ist ja soooo sauber, gut, und ehrlich...

Um die Ursprungsfrage des Threads zu beantworten: Wenn wir davon ausgehen, dass wir eine typische Zeit der USA beobachten (also nicht gerade ihre Entstehung und nicht ihren Untergang), dann liegt die künftige Existenzdauer der USA mit 95% Wahrscheinlichkeit irgendwo zwischen 5.8 und 9048 Jahren. Sehr glücklich


ich bin nicht Europa, ich bin nichtmal Deutschland, ich darf an den Ammis rummeckern, da ich keine Leichen im Keller habe und daher heuchle ich auch nicht. Dabei interessiert mich auch weniger, was die Europäer vor Jahrhunderten getan haben mögen, worüber ich übrigens durchaus informiert bin. Es genügt das, was ich zu meinen Lebzeiten miterleben darf und ich wünsche mir ja auch nicht dass die USA kläglich eingehen sollen.
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Cosmo
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Anmeldungsdatum: 25.11.2005
Beiträge: 115

Beitrag(#915904) Verfasst am: 22.01.2008, 14:05    Titel: Re: Dollar keine Leitwährung mehr... Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Soll heißen, wenns tatäschlich rappelt, dann rappelts richtig und da hängen wir alle mit dran.


Ich habe das Gefühl es rappelt bereits. Wenn man sich die Entwicklung des Euro zum Dollar mal vor Augen hält... das würde ich ein kontinuierliches Abwandern in Richtung Euro nennen. Für Anleger aus der Eurozone lohnt es sich schon lange nicht mehr US-Aktiengesellschaften Geld in großen Mengen (wie früher) zu geben, denn selbst wenn diese Kursgewinne erzielen, frißt der Dollar-Verfall bzw. die Euro-Aufwertung den Gewinn wieder auf. Deshalb bleibt viel Geld in Europa und wird hier angelegt. Das schwächt dann noch mehr die US-Währung und in der Folge davon drückt das auch die Konjunktur hierzulande da wir auf den Export in die USA angewiesen sind. Aber das muß nicht immer so bleiben. Die Wirtschaft in den USA beispielsweise, lebt hauptsächlich (zu ca. 75%) vom Binnenkonsum. Das geht hier im Prinzip auch. Nicht umsonst ist die EU-Erweiterung, so ärgerlich sie in vielen Fällen auch ist, eine Erweiterung des Binnenmarktes und damit die Vorraussetzung für die Verlagerung der Volkswirtschaften in Europa auf den Binnenmarkt. Damit koppeln wir uns immer weiter von der US-Wirtschaft ab.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#915908) Verfasst am: 22.01.2008, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

unwahre Behauptung, der Binnenkonsum macht eher einen kleineren Teil aus. Import-Export-Geschäfte sind für die USA das Wichtigste. In der Tat haben sie ja das Problem, dass der Binnenmarkt zB nichtmal genügend Steuereinnahemn abdrücken würde, um den Rüstungsmotor am Laufen zu halten. Gleichzeitig brauchen sie ihre militärische Durchsetzungskraft (aber nicht alles, letztendlich ist das übertrieben), um als wesentlichste Stabilisierungskraft international sich Vorrechte zu sichern und Märkte für sich offen zu halten. Dadurch werden die USA zu einer Fressmaschine.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#915910) Verfasst am: 22.01.2008, 14:23    Titel: Re: Dollar keine Leitwährung mehr... Antworten mit Zitat

Cosmo hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Soll heißen, wenns tatäschlich rappelt, dann rappelts richtig und da hängen wir alle mit dran.


Ich habe das Gefühl es rappelt bereits. Wenn man sich die Entwicklung des Euro zum Dollar mal vor Augen hält... das würde ich ein kontinuierliches Abwandern in Richtung Euro nennen. Für Anleger aus der Eurozone lohnt es sich schon lange nicht mehr US-Aktiengesellschaften Geld in großen Mengen (wie früher) zu geben, denn selbst wenn diese Kursgewinne erzielen, frißt der Dollar-Verfall bzw. die Euro-Aufwertung den Gewinn wieder auf. Deshalb bleibt viel Geld in Europa und wird hier angelegt. Das schwächt dann noch mehr die US-Währung und in der Folge davon drückt das auch die Konjunktur hierzulande da wir auf den Export in die USA angewiesen sind. Aber das muß nicht immer so bleiben. Die Wirtschaft in den USA beispielsweise, lebt hauptsächlich (zu ca. 75%) vom Binnenkonsum. Das geht hier im Prinzip auch. Nicht umsonst ist die EU-Erweiterung, so ärgerlich sie in vielen Fällen auch ist, eine Erweiterung des Binnenmarktes und damit die Vorraussetzung für die Verlagerung der Volkswirtschaften in Europa auf den Binnenmarkt. Damit koppeln wir uns immer weiter von der US-Wirtschaft ab.


Kann man eigentlcih davon ausgehen, dass der Dollar völlig im Arsch wäre, wenn der Euro ihn als globale Ölwährung ablösen würde?
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#915914) Verfasst am: 22.01.2008, 14:29    Titel: Re: Dollar keine Leitwährung mehr... Antworten mit Zitat

Cosmo hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Soll heißen, wenns tatäschlich rappelt, dann rappelts richtig und da hängen wir alle mit dran.


Ich habe das Gefühl es rappelt bereits.


naja - mit Gefühlen hab ichs nicht so,
Aber mit einem Blick auf die Hypothekenkrise, die daraus folgende Bankenkrise - die aus
der Hypothekenkrise resultierende prognostizierte Kreditkartenkrise
und die aktuelle Börsenentwicklung,
braucht man auch kein Gefühl um zu sehen das es rappelt Mr. Green

Nur steht zu befürchten, das es sehr viel schneller rappelt,
als das diese...
Zitat:

Die Wirtschaft in den USA beispielsweise, lebt hauptsächlich (zu ca. 75%) vom Binnenkonsum. Das geht hier im Prinzip auch. Nicht umsonst ist die EU-Erweiterung, so ärgerlich sie in vielen Fällen auch ist, eine Erweiterung des Binnenmarktes und damit die Vorraussetzung für die Verlagerung der Volkswirtschaften in Europa auf den Binnenmarkt. Damit koppeln wir uns immer weiter von der US-Wirtschaft ab.


... Entwicklung tatsächlich reale, kompensierende Auswirkungen haben könnte.
Für einen Binnenkonsum sind nunmal vernünftige Arbeitsplätze nötig, welche den
Menschen die Vorraussetzungen für Konsum liefern.
Da aber nur Profit zählt und das genau so lange bis es richtig kracht,
ist ein dahingehender Wandel derzeit nicht in Sicht.
Als Ossi hab ich eine gewisse Essenz dieser Entwicklung in den letzten 15 Jahren
live und in Farbe hautnah beobachten können.

Zuerst waren die da, welche verkaufen wollten - wir haben hier inzwischen eine
teilweise erheblich bessere Konsuminfrastruktur als im Westen,
dann kamen die welche staatlich gefördert in Immobilien investierten um mit
Mieten ihren Schnitt zu machen (wiederum verkaufen)

und alle Welt hat sich die ganze Zeit hier gefragt ob nicht mal auch wer für die
entsprechende Arbeit sorgen mag - damit die Leute das alles was sie kaufen sollen
auch bezahlen können Mit den Augen rollen
Bis auf einige Highlights hat uns die Arbeit aber übersprungen und ist Richtung Osten
weiter gezogen.
Nicht anders läuft das global. Produziert wird da wo's am profitabelsten ist
und das produzierte solange verkauft, wie noch jemand da ist, der es bezahlen kann.
Wenn das nicht mehr in ausreichenden Maße der Fall ist, wird dann denen verkauft,
die JETZT Arbeit haben und wohlhabender werden.
Wer braucht Deutschland als Markt, wenn er China haben kann?

Die Globalisierung geht nicht rückgängig zu machen und wir haben einzig die Wahl,
ob uns was einfällt, was wir dem Rest der Welt - hier produziert - verkaufen können,
oder aber in Zukunft radikal abzuschmieren um irgendwann auf Billiglohnlevel für die
Chinesen Handys zusammen stecken zu dürfen.

Der autonome Binnenmarkt wird ein frommer Wunsch bleiben, weil nicht die EU oder
eine nationale Regierung bestimmt, was wirtschaftlich läuft, sondern einzig die Firmen.
Wir hier in good old europe verschlafen nur grad einfach jeden Trend.
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Cosmo
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Anmeldungsdatum: 25.11.2005
Beiträge: 115

Beitrag(#915915) Verfasst am: 22.01.2008, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Cosmo:
Die Wirtschaft in den USA beispielsweise, lebt hauptsächlich (zu ca. 75%) vom Binnenkonsum. .

unwahre Behauptung, der Binnenkonsum macht eher einen kleineren Teil aus. Import-Export-Geschäfte sind für die USA das Wichtigste.


Quatsch mit Soße. Die USA haben ein gewaltiges Außenhandelsdefizit. D.h. sie importieren x-mal mehr als sie exportieren. Wenn Du es nicht glaubst dann gugel doch mal bitte. Die USA leben zu ca. 75% von ihrem Binnemarkt. Wo hast Du denn Deinen Informationen her?

Zitat:
Politik
Der Fall der Supermacht USA

Jenseits des „point of no return”

Von Karl Weiss

War bis etwa vor einem Jahr, als die Wähler in den USA ein Signal gaben und massiv zu den Demokraten schwenkten, noch ein Ausweg möglich, wie ihn die damalige Baker-Kommission vorschlug (Abzugsplan au dem Irak bis Anfang 2008, siehe auch diesen Artikel dazu: http://karlweiss.twoday.net/stories/3052632/ ), so haben sich seitdem alle Türen verschlossen. Die Bush-Regierung insistiert in ihrem Kurs und liess alle Warnungen und Zeichen unbeachtet. Nach aller Wahrscheinlichkeit gibt es keine Zürück mehr: Der Fall der Supermacht USA hat begonnen.

Es hat sich aber in diesem Jahr 2007 fast jeder denkbare Ausweg aus dem Niedergang der Supermacht verschlossen. Was heute noch möglich wäre, ist politisch nicht realistisch. Es gibt Niemanden, der eine solche Politik durchsetzen könnte, z.B. sofortiger bedingungsloser Abzug aus Irak und Afghanistan, Abbau aller Auslands-Stützpunkte, sofortige Rückkehr zu rechtsstaatlichen Regeln für Verdächtige, radikale Haushaltssanierung, extreme Steuererhöhungen für Firmen und Reiche, Dollarabwertung im Einklang mit den OECD-Ländern, Verhandlungsbeginn über eine Umschuldung usw.

Was sind die klaren Anzeichen, dass die Supermacht USA bereits zu fallen begonnen hat?

1.Die USA sind heute (zusammen mit Israel) faktisch politisch isoliert. Auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm konnte sich Bush mit keinem seiner Vorschläge durchsetzen (Siehe dazu diesen Artikel: http://karlweiss.twoday.net/stories/3824713/ ). Es blieb nur, unverbindliche Erklärungen abzugeben. Das erklärte Ziel der US-Regierung, den ganzen Nahen Osten unter sein Kartell zu stellen, auch militärisch, ist gescheitert (Siehe hierzu diesen Artikel: http://karlweiss.twoday.net/stories/2823593/ ). Der Libanonkrieg ging verloren, die Kriege in Irak und Afghanistan sind es praktisch auch. Die Militärdiktatur im Libanon ist Ausdruck des Scheiterns. Der Annapolis–Gipfel war ein peinliches Anzeichen der absoluten Unfähigkeit der US-Regierung, noch irgendein Abkommen unter seiner Führung zustande zu bringen. Das gleiche gilt für die Versuche, die Doha-Runde der Welthandelsorganisation noch zu einem Ergebnis zu bringen. Letzten Monat stimmte die UN-Vollversammlung über die US-Sanktionen gegen das kleine Entwicklungsland Kuba ab. Mehr als 180 Staaten der Welt stimmten gegen die USA, die einzigen Stimmen dafür waren die der USA selbst, Israels und zweier winziger Pazifik- (faktischer) US-Protektorate, die aber formal als unabhängige Staaten gelten. Auch der gross angekündigte Atomdeal mit Indien wird nun wohl nicht zustande kommen. Indien will nicht in Abhängigkeit von den USA kommen.

1.Nachdem zunächst ständig des Beginns des Iran-Krieges immer wieder verzögert wurde, obwohl man sich mit dessen Ankündigung bereits so weit aus dem Fenster gelehnt hat, dass man bei seinen Verbündeten Glaubwürdigkeit verlor, hat man nun den eigenen Geheimdienst angewiesen, „neue Kenntnisse“ vorzuweisen, der Iran habe bereits seit 2003 das Atomwaffenprogramm eingestellt. Selbstverständlich wusste dies die US-regierung bereits seit langer Zeit, wollte aber einen Vorwand haben, den Iran überfallen zu können. Nun haben offenbar jene Analytiker unter den Bush-Beratern die Oberhand gewonnen, die davor warnen, den Iran militärisch zu überfallen, weil dies unüberblickbare Auswirkungen haben könnte, vom starken Anziehen der Ölpreise über den sofortigen Ausbruch der Wirtschaftskrise ohne Möglichkeit, das noch zu verstecken bis hin zu massiven Rechtfertigungs- und Glaubwürdigkeitsproblemen, da alle wissen, der Iran hat im Moment kein Atomwaffenprogramm. Es blieb der Supermacht nichts anderes übrig, als den Schwanz zwischen die beine zu nehmen und den iran-krieg bis auf weiteres abzusagen, unter dem durchsichtigen Vorwand, erst jetzt habe man jene Erkenntnisse gewonnen. Wenn der Supermacht bestimmte angestrebte Mittel aus der Hand geschlagen werden können, ist sie im grunde schon keine mehr.

1.Die Wirtschaft der USA ist unwiderruflich auf dem Weg in die Wirtschaftskrise. Deutliches Anzeichen das Senken der Leitzinsen, obwohl eine verstärkte Inflationsgefahr wegen der stark verteuerten Importe besteht. Am 11. Dezember wird die Fed mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut Zinsen senken. Das wird aber den Weg in die Krise nicht aufhalten können, denn die Gründe liegen in der Überproduktion, nicht in mangelnder Liquidität. Im Verlauf dieser Wirtschafskrise wird die USA zweifellos von massiver Arbeitslosigkeit, deutlichem Lohnabbau und Abbau staatlicher Leistungen betroffen sein, eventuell auch von sozialen und/oder Rassen-Unruhen. Wesentlich ist dabei der Zeitpunkt der Krise, der mit den anderen Faktoren gleichzeitig eintritt und auch noch in einem Jahr, in dem ein neuer Präsident gewählt wird. Man darf erwarten: Die statistischen Zahlen werden manipuliert werden, um das offensichtliche Eintreten in die Krise auf nach den Wahlen zu verschieben, was aber zusätzliche Glaubwürdigkeitsprobleme mir sich bringt.

1.Neben der Wirtschaftskrise und unabhängig von ihr (und aus anderen Gründen) hat die Dollar-Krise eingesetzt. Trotz massivstem Gegensteuern der Zentralbanken konnte nicht verhindert werden, dass der Dollar auf € 1,50 zusteuert und dort wahrscheinlich nicht stehenbleibt. Dieses Szenario (25% Abwertung des Dollars) hat vor eineinhalb Jahren der chinesische Vize-Finanzminister als “schockierend“ bezeichnet (sieh hierzu auch diesen Artikel: http://karlweiss.twoday.net/stories/2752435/ ). Die andere Seite der Medaille Dollar-Krise ist die Ölpreis-Krise. Der Ölpreis (in Dollar) für die übliche Sorte an der New Yorker Commodities-Börse testet bereits die 100 Dollar-Marke und das wurde noch vor einem Jahr als der extremste Albtraum dargestellt. (Tatsächlich ist der Ölpreis aber in Euro in letzter Zeit nicht mehr zusätzlich gestiegen. Die Benzinpreiserhöhungen in Europa mit bezug auf den Anstieg in Dollar sind reine Abzockerei.) Zwar wird immer wieder darauf verwiesen, der schwache Dollar würde ja grosse Vorteile für die US-Exportwirtschaft bringen und das ist richtig, aber im Gegensatz zu Deutschland ist die Exportwirtschaft nicht das Rückgrat der US-Wirtschaft, der riesige Binnenmarkt ist vielmehr die wirkliche Basis. Der ständig fallende Dollar wird mehr und mehr grundlegende Auswirkungen auf die Stellung der USA als Weltenherrscher haben, ebenso wie auf die Beziehungen aller anderen Länder zu den USA. Ab einem bestimmten Moment wird der Dollar seine Stellung als Weltleitwährung verlieren und als jene Währung, in der alle Ölgeschäfte abgewickelt werden. Das ist dann das Ende des Dollars als Fluchtwährung und damit des Supermachtstatus der USA.

1.Am deutlichsten aber zeigt sich der Beginn des Falls des Kolosses USA als Supermacht in einem intensiven und fortschreitenden Verlust der Glaubwürdigkeit, des Vertrauens in diese Macht als Ganzes als Führer der Welt wie auch spezifisch der US-Regierung als Garant von Werten, die verteidigenswert sind. Die USA als Lebensstil haben ihre Faszination eingebüsst. Die Hollywood-Industrie wie auch Fernseh-Serien, die einen grossen Teil der Bewunderung für dieses Landes bewirkte, bringt mehr und mehr nur noch hirnlose Baller- und Gewaltorgien hervor. Wo auch immer man Umfragen anstellt, die Ergebnisse sind ein einziges Desaster für die US-Regierung, so z.B. jene Umfrage in Europa, nach der die Mehrheit der Europäer der Meinung ist, die USA (und Israel) sind jene, die am meisten den Weltfrieden gefährden. Zwar hat die USA mit den von ihr geleiteten Verteidungssystemen wie NATO und ASEAN eine solide Basis von verbündeten Regierungen, aber alle diese Regierungen müssen in zunehmendem Masse auf die immer kritischer werdenden Meinungen der Bürger Rücksicht nehmen. Zwar werden weiterhin ganz locker Entscheidungen gegen riesige Mehrheiten der Völker gefällt, wie z.B. die Erneuerung und Ausweitung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr, aber trotzdem müssen die verbündeten Regierungen nun auch mehr und mehr Rücksicht auf die weitgehende Unglaubwürdigkeit der US-Politik nehmen, wollte man nicht überall auf offenen Diktaturen und Tyranneien umschalten. So hat die Bundesregierung z.B. zurückhaltend auf die Aufforderung der US-Regierung reagiert, weitere Soldaten für den Einsatz im Süden Afghanistans zur Verfügung zu stellen. Offensichtlich haben die US-Thinktanks die Frage der Glaubwürdigkeit sträflich unterschätzt.

Was sind nun die Ursachen dieser Entwicklung, die Niedergang der Supermacht USA heisst und offenbar bereits den ’point of no return’ überschritten hat?

1.Die USA haben sich in einem Ausmass bei der Welt verschuldet, der alles übersteigt, was je zurückgezahlt werden könnte. Trotz des riesigen Potentials der US-Wirtschaft, der bei weitem grössten der Welt, hat man die mit Bedacht gewählten Höchstmarken für die Verschuldung bereits ausser Kraft gesetzt und sich mit dem Irak- und Afghanistan-Krieg so extrem verschuldet, dass alle Gläubiger ernsthaft um ihr Geld fürchten müssen. Allein der Zinsdienst ist bereits so gross, dass eine tiefe Wirtschaftskrise bereits die Frage der Zahlungsunfähigkeit aufwerfen würde. Die US-Administration hat sich dabei des Vorteils bedient, den nur dieses Land hatte: Man konnte beliebig Geld drucken oder Staatsschuldverschreibungen ausgeben (US-Bonds) – was auf das gleiche hinausläuft – ohne damit eine Inflation zu riskieren, denn die Dollars und Dollar-Bonds gingen zu grossem Teil in die Staatsreserven der verschiedenen Länder ein. China und Japan haben soviel Dollars in ihrem Staatsschatz, dass sie nun vor einem ernsthaften Problem stehen (siehe oben die Aussage „schockierend“ des chinesischen Vize-Finanzministers). Aber auch Süd-Korea, die Bundesrepublik, die EU und England haben wesentliche Anteile ihrer Rücklagen in Dollars, die nun rasch an Wert verlieren. Wie auch immer der weitere Verlauf sein wird, ob der Dollar in einem grossen Crash völlig zusammenbrechen wird oder ob die langsame, aber sichere Entwertung ständig weitergeht, der Dollar als Weltleitwährung ist verurteilt, was bereits den wesentlichen Teil des Falls der Supermacht ausmachen wird.

1.Die USA haben bereits seit geraumer Zeit das grösste Aussenhandelsdefizit der Welt, d.h. die Importe übersteigen die Exporte bei weitem. Das stellte scheinbar gar kein wesentliches Problem dar, denn man konnte ja Dollar drucken und Dollar-Bonds ausgeben, soviel man wollte und sich davon alles im Ausland kaufen, was das Herz begehrte. Für die Unternehmen in den USA war zunächst immer der riesige Binnenmarkt interessant, im Ausland kaufte man Firmen oder stellte eigene auf die grüne Wiese. Der Export dagegen wurde nicht als strategisch angesehen. Hätte man aber tun sollen. Exporte schaffen Macht und Abhängigkeiten (man sehe sich nur die Politik Putins an). Natürlich waren die Exporte der US-Unternehmen trotzdem umfangreich und stritten sich seit Jahren mit denen der Bundesrepublik um den Titel des Export-Weltmeisters, aber im Verhältnis zur gesamten Wirtschaftsleistung (mehr als das Fünffache der BRD) waren sie klein. Auch hätte man ernsthaft daran gehen können, die Importe zu verringern, die ja immer Abhängigkeiten bedeuten. Speziell die extreme Abhängigkeit von Öl-Importen (mehr als die Hälfte des Bedarfs ) hätte man bereits vor langer Zeit deutlich verringern können mit massiven Investitionen in alternativen Energien. Aber man hatte es ja üppig und in dieser Situation ist Vorsorge für die Zunkunft nicht angesagt. Nun aber schlagen die immer teurer werdenden Importe auf die ganze Wirtschaft durch. Wenn der Ölpreis von fast 100 Dollar erst einmal beim Verbraucher ankommt, wird auch dadurch der Konsum massiv enbrechen – und das in einer Situation der beginnenden Wirtschaftskrise. Auf dem grössten Binnenmarkt der Welt wird dann eines der grössten Löcher der Welt klaffen. Das wird die Vorherrschaft von US-Konzernen beginnen zu gefährden – ein weiterer Pfeiler der Supermacht-Stellung.

1.Die Ursache der beginnenden Wirtschaftskrise ist dagegen eine dem Kapitalismus immer innewohnende: Die Überproduktion. Um die Konkurrenten auszustechen, schafft man immer grössere und schnellere Produktionsanlagen, doch der Profit pro Kapitaleinsatz will nicht mehr steigen, er wird sogar geringer! Da müssen Entlassungen, Lohnsenkungen, Ersatz durch Fremdfirmenbeschäftigte, Leiharbeitskräfte und so weiter her. Das Ergebnis: Die sinkenden Löhne bewirken, dass die Arbeiter die Masse der Produkte nicht mehr kaufen können: Die Überproduktion. Sie tritt gesetzmässig und regelmässig auf und ist das Markenzeichen des Kapitalismus. Eigentlich stand diese Krise in den USA schon seit einiger Zeit an. Aber man hat sie hinausgeschoben, indem man zusätzliche Kaufkraft schuf: Jeder konnte einen extrem billigen Kredit auf sein Häuschen aufnehmen. Das konnte natürlich nur eine Zeit lang gut gehen. Als die Zinsen stiegen, waren die Monatsraten für die Kredite teuer geworden und die hochgepeitschten Preise für Immobilien gaben nach: Der Immobilien-Crash. Millionen von US-Bürgern verloren und verlieren ihr Haus oder ihre Wohnung, weil sie die Raten nicht mehr bezahlen können, denn es gab keine Reallohnerhöhungen mehr. Die deutlich fallende Kaufkraft wird zum Auslöser der Wirtschaftskrise.

1.Zu all dem kommt das Haushaltsdefizit, das in den USA traditionell hoch ist, aber durch die Mehrfachkriege bei gleichzeitigen anderen grossen Militärprojekten wie der Raketenabwehr zu einem Giganten geworden ist, der nun das ganze Land zu ersticken droht. Da man sich ja beliebig weiterverschulden konnte (und immer noch kann), wurden massiv Steuergeschenke an Reiche und Unternehmen verteilt, was Millionen von Wahlspenden auslöste, nur kam eben wenig Geld in die Staatskassen. Das ging auch lange Zeit gut, aber man hätte natürlich wissen können, dass der Krug so lange zum Brunnen geht .... (eben). Dieses Haushaltsdefizit ist es auch, was - objektiv gesehen – ein Zurück, ein Abbrechen des Prozesses des Falls der Supermacht unmöglich macht. Dazu müsste nämlich ein ausgegelichener Haushalt her, was gleichzeitig deutliche Steuererhöhungen und ein Streichen im Militäretats notwendig machen würde und genau das kann kein möglicher Präsidentschaftskandidat auch nur erwähnen, ohne sofort jede noch so geringe Chance zu verlieren, auch nur aufgestellt zu werden. Die Supermacht ist also verurteilt, sehenden Auges den Schritt in den Abgrund zu machen. Es gibt schon kein Zurück mehr.

Wenn man sagt, die Supermacht hat bereits zu fallen begonnen, es geht nicht mehr darum, dass sie strauchelt, so darf man sich andererseits keine Illusionen machen, dies ginge mit einem kurzen Fall ab. Eine Supermacht, ein riesiges, mächtiges Land mit Hunderten von Millionen von Menschen, mit einem Industrie- und Innovationspotential, das unvergleichbar ist, die grösste Miltärmacht der Erde, fällt nicht so einfach in einem Monat. Das wird vielmehr ein langer und schwieriger Fall über Jahre, vielleicht Jahrzehnte.

Zuerst wird man alle Anzeichen des Falls zu übertünchen versuchen, wird die ersten grösseren Stücke, die fehlen, durch Prothesen zu ersetzen versuchen usw.

Dann, in einer zweiten Phase, wird man noch weit aggressiver als vorher vorgehen, wird Schuldige suchen – natürlich immer bei den Anderen - ,um den Anschein der unüberwindlichen Macht aufrechtzuerhalten. Erst in der letzten Phase, wenn der Dollar definitiv abgelöst sein wird als Welt-Zahlungsmittel, wird man weinerlich werden und ans Mitgefühl appellieren. Doch selbst dann wird es noch eine Zeit dauern, bis man auf dem Boden des Brunnens angekommen ist, in den man gerade zu fallen beginnt.

Und es sei vor jeglicher Art von Schadenfreude gewarnt. Dieser Fall wird sehr schmerzhaft für das Volk in den USA werden, aber wahrscheinlich auch für andere Völker. Die Verantwortlichen dagagen haben natürlich längst ihre Schäfchen im Trockenen. Sie haben ihre Millionen und Milliarden bestimmt nicht in Dollar-Bonds angelegt.

Und während dieser ganzen Zeit darf man nicht vergessen: Die Verantworlichem haben immer, zu jedem Zeitpunkt während dieser ganzen Umwälzungen, die Möglichkeit, mit einem Knopfdruck die Menschheit, wie wir sie kennen, auszulöschen.

Über das Danach zu spekulieren ist müssig. Wird sich eine neue Supermacht erheben, werden mehrere Grossmächte im Streit stehen? Das wahrscheinlichste ist wohl: Die Menschheit wird sich gegen die Ausbeuter und Unterdrücker erhoben und sie zum Teufel geschickt haben. Wir werden den Sozialismus haben mit einem wirklich demokratischen Rätesystem. Dann braucht man sich um keine Super- oder Grossmacht mehr zu sorgen, dann haben die Menschen die Macht.
Veröffentlicht: 8. Dezember 2007

http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=08122007ArtikelPolitikWeiss1


Zuletzt bearbeitet von Cosmo am 22.01.2008, 14:39, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag(#915917) Verfasst am: 22.01.2008, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
unwahre Behauptung, der Binnenkonsum macht eher einen kleineren Teil aus.


Davon abgesehn ist der Binnenkonsum zu großen teilen aus privaten Pump finaziert.
Das die Amerikaner ihre Häuser lange Zeit als "Geldautomat" für Konsum genutzt haben,
hat ja die Hypothekenkrise verursacht.

Zitat:

Import-Export-Geschäfte sind für die USA das Wichtigste. In der Tat haben sie ja das Problem, dass der Binnenmarkt zB nichtmal genügend Steuereinnahemn abdrücken würde, um den Rüstungsmotor am Laufen zu halten. Gleichzeitig brauchen sie ihre militärische Durchsetzungskraft (aber nicht alles, letztendlich ist das übertrieben), um als wesentlichste Stabilisierungskraft international sich Vorrechte zu sichern und Märkte für sich offen zu halten. Dadurch werden die USA zu einer Fressmaschine.


nicht die USA ist die Fressmaschine sondern der Kapitalismus an sich - er hat nur in den USA
nach wie vor seine potentesten Vertreter sitzen.
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Beitrag(#915918) Verfasst am: 22.01.2008, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Cosmo hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Cosmo:
Die Wirtschaft in den USA beispielsweise, lebt hauptsächlich (zu ca. 75%) vom Binnenkonsum. .

unwahre Behauptung, der Binnenkonsum macht eher einen kleineren Teil aus. Import-Export-Geschäfte sind für die USA das Wichtigste.


Quatsch mit Soße. Die USA haben ein gewaltiges Außenhandelsdefizit. D.h. sie importieren x-mal mehr als sie exportieren. Wenn Du es nicht glaubst dann gugel doch mal bitte. Die USA leben zu ca. 75% von ihrem Binnemarkt. Wo hast Du denn Deinen Informationen her?


AXO hat folgendes geschrieben:

Davon abgesehn ist der Binnenkonsum zu großen teilen aus privaten Pump finaziert.
Das die Amerikaner ihre Häuser lange Zeit als "Geldautomat" für Konsum genutzt haben,
hat ja die Hypothekenkrise verursacht.


zwinkern

soll heißen, das Zahlen noch längst nicht bedeuten, das auch eine GESUNDE Marktstruktur herrscht.
Dazu müßte man schon SÄMTLICHE Zahlen in sämtlichen Kontexten betrachten,

und wenn das jemand täte, würde uns eh allen schlecht Mr. Green
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Beitrag(#915935) Verfasst am: 22.01.2008, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:

nicht die USA ist die Fressmaschine sondern der Kapitalismus an sich - er hat nur in den USA
nach wie vor seine potentesten Vertreter sitzen.

Das ist eine Feststellung die ich teile. D.h., wenn die USA zum immer offensichtlicheren sinkenden Schiff werden, werden sich die Finanzströme und ihre Lenker eine neue Heimat suchen, vielleicht in Europa.
Wer glaubt schon jetzt hätten unsere Politiker kaum noch was zu sagen (selbst wenn sie wollten), wird sich wundern wie viel weniger sie noch zu sagen bekommen...
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Beitrag(#915940) Verfasst am: 22.01.2008, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Cosmo hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:

nicht die USA ist die Fressmaschine sondern der Kapitalismus an sich - er hat nur in den USA
nach wie vor seine potentesten Vertreter sitzen.

Das ist eine Feststellung die ich teile. D.h., wenn die USA zum immer offensichtlicheren sinkenden Schiff werden, werden sich die Finanzströme und ihre Lenker eine neue Heimat suchen, vielleicht in Europa.
Wer glaubt schon jetzt hätten unsere Politiker kaum noch was zu sagen (selbst wenn sie wollten), wird sich wundern wie viel weniger sie noch zu sagen bekommen...


Wenn die USA zum sinkenden Schiff wird dann nur weil der alte Kapitalismus beginnt abzusaufen.
Eine Rückkehr nach Europa ist m.E. unwahrscheinlich - Europa hatte seine Zeit vor den USA
und ist nun auch kapialistisch fast abgegrast.
Wo sich die Fressmaschine festbeißt, ist doch außerdem in Fernost zu erleben - dort gibts noch
Futter für die nächsten Jahrzehnte.
Außerdem ist Geld ja keineswegs ortsgebunden und z.b. die Ölscheichs halten erhebliche
Firmenanteile weltweit. Weil sie Öl und wenig Land und Leute haben, brauchen sie aber
keine militärische Aggressionspolitik zur Wahrung ihrer Interessen.
Die nächsten Herren der Welt sitzen in den Golfstaaten - nur kaufen sie sich ihr Imperium zusammen und mausen es nicht Smilie
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Beitrag(#915947) Verfasst am: 22.01.2008, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:

Wenn die USA zum sinkenden Schiff wird dann nur weil der alte Kapitalismus beginnt abzusaufen.
Eine Rückkehr nach Europa ist m.E. unwahrscheinlich - Europa hatte seine Zeit vor den USA
und ist nun auch kapialistisch fast abgegrast.
Wo sich die Fressmaschine festbeißt, ist doch außerdem in Fernost zu erleben - dort gibts noch
Futter für die nächsten Jahrzehnte.


Ja, sieht so aus, als ob Asien das Rennen als nächstes machen wird. Dann haben wir hier noch viel mehr den Nimbus eines "alten Europas". Das 21.Jahrhundert gehört wohl China und Indien und den Wirtschafträumen, die sie beherrschen (werden).

Auch nicht schlecht. Vielleicht wird es dadurch in Europa etwas gemütlicher? Lachen
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Beitrag(#915953) Verfasst am: 22.01.2008, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Cosmo hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:

Wenn die USA zum sinkenden Schiff wird dann nur weil der alte Kapitalismus beginnt abzusaufen.
Eine Rückkehr nach Europa ist m.E. unwahrscheinlich - Europa hatte seine Zeit vor den USA
und ist nun auch kapialistisch fast abgegrast.
Wo sich die Fressmaschine festbeißt, ist doch außerdem in Fernost zu erleben - dort gibts noch
Futter für die nächsten Jahrzehnte.


Ja, sieht so aus, als ob Asien das Rennen als nächstes machen wird. Dann haben wir hier noch viel mehr den Nimbus eines "alten Europas". Das 21.Jahrhundert gehört wohl China und Indien und den Wirtschafträumen, die sie beherrschen (werden).


*grins* diesen Nimbus hatten wir bei den Amerikanern schon immer
und heute bezeichnen uns die Sheichs bereits als verschlafen und träge und reden
mit Begeisterung von der Entwicklung in Fernost.
(da waren vor einigen Wochen im Rahmen der Doku-reihe - Paläste der Macht einige
aufschlußreiche Interviews zu erleben)

Zitat:

Auch nicht schlecht. Vielleicht wird es dadurch in Europa etwas gemütlicher? Lachen


unwahrscheinlich - dazu müßten wir schnellstens die Gelassenheit lernen uns mit
grundsätzlich veränderten Lebens - und Arbeitsbedingungen auf erheblich niedrigeren Level
abzufinden.
Da dieser Bewußtseinswandel sich aber nirgendwo abzeichnet und alle noch immer versuchen
die Fahne vergangenen Glanzes hochzuhalten und an sie zu glauben,
ist wohl eher mit Verarmung und brutalsten Verdrängungs-/Verteilungskampf zu rechnen.

der Streit der Wölfe um die allerletzten Knochen sozusagen.
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Zuletzt bearbeitet von AXO am 22.01.2008, 15:26, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag(#915954) Verfasst am: 22.01.2008, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

cosmo, "unwahre Behauptung" war etwas zu forsch, zugegeben. Der Binnenmarkt war für die USA bis etwa in die späten Sechziger ein Quell reellen Kapitals, aber wie AXO schon sagte verlagerte sich das immer stärker auf Kreditaufnahmen, die durch Zinserhöhungen möglich gemacht wurden. Das wiederum wurde hauptsächlich durch eine Verschuldung von Drittweltländern, vor allem Mexiko, ermöglicht, was wiederrum aber zusätzlich die Industrie in den USA schwächte, da die USA von ihren Schuldknechten ein neoliberales, exportbasierendes System verlangen und dann gehen sie hin und ziehen überall billige Fabriken auf, in denen dann Sklaven schuften dürfen. Ihre militärische Oberhoheit ist daran indirekt beteiligt, da sie so als Schutz- und Blockademacht auftreten können. Echtes Eingreifen ist da nicht, bzw nur selten vonnöten.
Zudem wurde der Dollar zur unbestrittenen Welthandelswährung, was vor allem an den Öl-Dollars lag. Dies bewirkte, dass der Dollar immer stark nachgefragt wurde, was ebenfalls die Inflation in den USA stark drückte. Diese Grundlage beginnt derzeit zu bröckeln.
Das Handelsbilanzdefizit erklärt sich hauptsächlich durch den Anstieg des Ölpreises in den letzten Jahren und aktuell aber auch durch sehr große Zufuhr aus China, das stimmt schon. Letzteres ist aber auch eine Folge der oben genannten Politik der USA.
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Beitrag(#915965) Verfasst am: 22.01.2008, 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
cosmo, "unwahre Behauptung" war etwas zu forsch, zugegeben. Der Binnenmarkt war für die USA bis etwa in die späten Sechziger ein Quell reellen Kapitals, aber wie AXO schon sagte verlagerte sich das immer stärker auf Kreditaufnahmen, die durch Zinserhöhungen möglich gemacht wurden. Das wiederum wurde hauptsächlich durch eine Verschuldung von Drittweltländern, vor allem Mexiko, ermöglicht, was wiederrum aber zusätzlich die Industrie in den USA schwächt, da die USA von ihren Schuldknechten ein neoliberales, exportbasiertes System verlangen und dann gehen sie hin und ziehen überall billige Fabriken auf. Ihre militärische Oberhoheit ist daran indirekt beteiligt, da sie so als Schutz- und Blockademacht auftreten können. Echtes Eingreifen ist da nicht vonnöten.
Zudem wurde der Dollar zur unbestrittenen Welthandelswährung, was vor allem an den Öl-Dollars lag. Dies bewirkte, dass der Dollar immer stark nachgefragt wurde, was ebenfalls die Inflation in den USA stark drückte. Diese Grundlage beginnt derzeit stark zu bröckeln.
Das Handelsbilanzdefizit erklärt sich hauptsächlic durch den Anstieg des Ölpreises in den letzten Jahren und aktuell aber auch durch sehr große Zufuhr aus China, das stimmt schon. Letzteres ist aber auch eine Folge der oben genannten Politik der USA.


Daumen hoch!

im Prinzip ist es ganz einfach so, das die USA historisch eine "Bande von Ganoven und Glücksrittern" sind.
Dementsprechend "solide" ist auch ihr auf Schulden, Pump und Tricks basierenden Wirtschaftssystems,
welches sie spätestens nach dem WKII in die ganze Welt exportiert haben.
Entsprechend dieser Unsolidität ist natürlich auch die berechtigte ständige Angst vor
Krisen und Zusammenbruch,
welcher man durch immer neue Tricks, Mauscheleien und Agression zu begegnen versucht.

man könnts im ganzen auch Stümperei nennen, welche nur nicht aufgefallen ist, weil
die ganze Welt als Expansionsfeld zur Verfügung stand.

Drum rechne ich für die Zukunft ja auch in erster Linie mit den Sheichs - sie spekulieren
mit GUTHABEN - nicht auf Pump
und können sich dementsprechend eine erheblich gelassenere Souveränität erlauben,
welche sie langfristig recht sicher zum Sieger macht.

Wenn jetz z.B. die Börsen Panik kriegen, sind die ganz sicher die letzten, die ihre
Aktien verkaufen müssen. Schließlich haben sie die ja auch nicht für die schnelle Mark
GEkauft - das haben sie gar nicht nötig.
Wenn die Finanzmärkte tatsächlich chrashen, brauchen die nichts weiter zu machen als billig
weiter einzukaufen,
was die bisherigen Eigner in geldfixierter Panik loswerden wollen Schulterzucken
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Cosmo
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Beitrag(#915988) Verfasst am: 22.01.2008, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
cosmo, "unwahre Behauptung" war etwas zu forsch, zugegeben (...)


schon gut, kann passieren. Prost

der Rest Deiner Analyse (...) erscheint mir sehr plausibel. Daumen hoch!

Zitat:
AXO:
Wenn die Finanzmärkte tatsächlich chrashen, brauchen die nichts weiter zu machen als billig
weiter einzukaufen,
was die bisherigen Eigner in geldfixierter Panik loswerden wollen


Genau! Ich weiß gar nicht warum alle jammern? Jetzt ist doch der ideale Zeitpunkt um nachzukaufen... Oder glauben die etwa es geht von heute an nur noch abwärts?
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Beitrag(#916062) Verfasst am: 22.01.2008, 16:54    Titel: Re: Goethes Zauberlehrling Antworten mit Zitat

yxyxyx hat folgendes geschrieben:
was da im Freigeisterhaus an Geistern gerufen werden, die alles andere als von Denkleistung freier Geister zeugen, ist atemberaubend.
911er Verschwörungswahnsinnige, ...

Es steht dir frei die US-Regierungsversionen zu glauben, deinen Worten nach ist das ja dann "Denkleistung freier Geister" ...
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