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Religionskritisches Kinderbuch von MSS soll indiziert werden
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Waldorf
Rassiger Nutzer



Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 231
Wohnort: Daheim

Beitrag(#925492) Verfasst am: 04.02.2008, 19:38    Titel: Kritik der Kritikresistenz Antworten mit Zitat

Gefunden bei "nichtidentisches.myblog.de":

"Wo bitte geht's zu Gott" bald indiziert? Ein Lehrstück in Sachen Kritikresistenz.
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Etliche Leute wollen Gott mit den Augen ansehen, als ihn eine Kuh ansieht, und wollen Gott lieb haben, als ihn eine Kuh lieb hat.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#925545) Verfasst am: 04.02.2008, 21:14    Titel: Re: Kritik der Kritikresistenz Antworten mit Zitat

Waldorf hat folgendes geschrieben:
Gefunden bei "nichtidentisches.myblog.de":

"Wo bitte geht's zu Gott" bald indiziert? Ein Lehrstück in Sachen Kritikresistenz.


Zitat:
Da sich die Autoren trotz der vernünftig vorgetragenen und sehr begründeten Kritik von jedweder auch nichtreligiöser Seite an der inhaltlichen und graphischen Gestaltung und nicht am prinzipiellen, erklärten Zweck einer Religionskritik für Kinder, nicht im entferntesten zum Denken animieren lassen, kann der Befund nicht mehr Irrtum oder Unachtsamkeit, sondern allein Antisemitismus lauten.


Das ist wirklich grandiose Logik!
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#925553) Verfasst am: 04.02.2008, 21:29    Titel: Re: Kritik der Kritikresistenz Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Waldorf hat folgendes geschrieben:
Gefunden bei "nichtidentisches.myblog.de":

"Wo bitte geht's zu Gott" bald indiziert? Ein Lehrstück in Sachen Kritikresistenz.


Zitat:
Da sich die Autoren trotz der vernünftig vorgetragenen und sehr begründeten Kritik von jedweder auch nichtreligiöser Seite an der inhaltlichen und graphischen Gestaltung und nicht am prinzipiellen, erklärten Zweck einer Religionskritik für Kinder, nicht im entferntesten zum Denken animieren lassen, kann der Befund nicht mehr Irrtum oder Unachtsamkeit, sondern allein Antisemitismus lauten.


Das ist wirklich grandiose Logik!


Man darf getrost wohl davon ausgehen, dasz in einem hypothetischen gegenteiligen Falle, der Verlag aenderte tatsaechlich das Buch in einer neuen Auflage, so ein Verhalten von naemlichen 'Logikern' dann als Eingestaendnis gewertet wuerde, die alte Auflage sei erwiesen antisemitisch gewesen. Pillepalle
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#925560) Verfasst am: 04.02.2008, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Jan Free hat folgendes geschrieben:
Religionshasser

Ich finde, dass man "Religionshasser" zum Unwort des Jahres erklären sollte! Böse


Warum denn?

Ich find ja "Religionshasser" noch gemäßigt, im Vergleich z. B. zum "Christenhasser" oder "Moslembasher".


Nein, "Religion" ist ein abstrakter Begriff. Ein Christ kann Moslems hassen und umgekehrt. "Religion" hassen allerdings beide nicht. "Religion" steht für ein "Glaubenssystem", das man aus prinzipiellen Gründen ablehnt. Und zwar deshalb, weil man seine argumenativen bzw. logischen Schwächen erkannt hat. Nicht, weil man doofe Christen oder aggressive Moslems kennt oder - noch schlimmer - meint, man sei im Besitz einer letztgültigen Wahrheit die "wahrer" sei als die der anderen. Denn Religionskritik ist zwar meistens eine radikale, aber ihrem Wesen nach eine rational begründbare Ablehnung. Es ist ja nachgerade ein Kernpunkt radikaler Religionskritik, dass man die religiösen Menschen selbst in Schutz nimmt und sich mit der Kritik auf das bezieht, was mit einiger Plausibilität dazu beiträgt, dass Menschen nicht so in Frieden miteinander leben wie sie unter anderen Vorzeichen vielleicht etwas besser könnten. Und auch wenn Menschen glauben, ihr Glaube sei untrennbar mit ihnen verbunden, so ist es ja objektiv nicht so. Wenn auf eine solche radikale Religionskritik noch irrationaler Hass aufsattelt, was - wie wir wissen - vorkommen kann, so ist das eine marginale Randerscheinung und also ist "Religionshasser" ein Kampfbegriff, der unbedingt als "Unwort" des Jahres - gerne auch des Jahrhunderts - gewählt werden sollte.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#925569) Verfasst am: 04.02.2008, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Es ist ja nachgerade ein Kernpunkt radikaler Religionskritik, dass man die religiösen Menschen selbst in Schutz nimmt und sich mit der Kritik auf das bezieht, was mit einiger Plausibilität dazu beiträgt, dass Menschen nicht so in Frieden miteinander leben wie sie unter anderen Vorzeichen vielleicht etwas besser könnten. Und auch wenn Menschen glauben, ihr Glaube sei untrennbar mit ihnen verbunden, so ist es ja objektiv nicht so.


Dieser Gedankengang erinnert mich immer etwas an die Argumente mancher Religiöser, die meinen die "Sünde" (die man verachte) vom Menschen (den man bedaure), trennen zu können. Aber müssen wir in diesem Punkt nicht auch das Selbstbestimmungsrecht achten - nach dem, wenn es ein Religiöser denn so empfindet, sein Glaube als untrennbar von seiner Person respektiert werden sollte? Was nicht bedeutet, daß er sich der Diskussion entzieht.

Auch das muss nicht hier vertieft werden, da eine weitere Ausführung vom Thema wegführt und sicher emotionalisiert. Daher nur die Frage: Ist das nachvollziehbar?
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#925573) Verfasst am: 04.02.2008, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Wenn auf eine solche radikale Religionskritik noch irrationaler Hass aufsattelt, was - wie wir wissen - vorkommen kann, so ist das eine marginale Randerscheinung und also ist "Religionshasser" ein Kampfbegriff, der unbedingt als "Unwort" des Jahres - gerne auch des Jahrhunderts - gewählt werden sollte.


Die Verwendung des Begriffes "Religionshasser" ist aus ganz anderen Gruenden nicht triftig. Kaum jemand hat so treffend wie Michael Schmidt Salomon eine Spezies kritisiert, die ja auch in diesem Forum zu beobachten ist.

http://schmidt-salomon.de/atheismus.htm

Zitat:
"Theismus und Atheismus sind die beiden Enden einer Wurst." Ich gebe zu: Früher habe ich mich über diesen Ausspruch ziemlich geärgert. Er schien mir ohne jegliche Begründung, zwei höchst unterschiedliche Phänomene in einen Topf zu werfen. Außerdem hielt ich ihn für eine schlecht getarnte Ausrede für Menschen, die sich den zentralen, existentiellen, aber mühsam zu bewältigenden Fragen des Lebens einfach nicht stellen wollten.

Im Laufe der letzten Jahre traf ich aber im freigeistigen Spektrum eine beachtliche Anzahl von Menschen, auf die der Satz dummerweise doch erschreckend zutraf: Atheisten, die so religiös fanatisiert über Atheismus sprachen, dass sie auf mich den Eindruck missionierender Wanderprediger machten, freigeistige Märtyrer, die das Misslingen ihres eigenen Lebens ausschließlich auf das Wirken klerikaler Seilschaften zurückführten, Menschen, die alle Katastrophen der letzten 2000 Jahre der katholischen Kirche anlasteten und deren Kirchenhass das Einzige zu sein schien, was ihrem Leben noch Halt zu geben vermochte.

Ich hatte den Eindruck, dass diese Menschen, die in der Regel der christlichen Religion entflohen waren, zwar ihren Gottesglauben verloren, das entscheidende Problem aber nicht gelöst hatten: Sie waren religiös geblieben, überzeugt von der unumstößlichen Wahrheit ihrer Glaubenssätze. So fest sie zuvor glaubten, Gott existiere, so waren sie nun davon überzeugt, dass er (sie oder es) nie existiert habe. Ihre Propheten der Wahrheit hießen nun nicht mehr Markus, Matthäus, Lukas und Johannes, sondern Nietzsche, Marx und Feuerbach. Widerrede war verpönt wie eh und je, die Schwarz auf Weiß gedruckte Wahrheit durfte nicht in Frage gestellt werden.

Die Konfrontation mit dieser Art religiöser Atheisten rief mir immer wieder zu Bewußtsein, was mir eigentlich schon seit Beginn meines Ausstiegs aus der Religion klar war, nämlich dass das entscheidende Problem nicht der Theismus ist, sondern die Religion. Schon in dem ersten religionskritischen Aufsatz, den ich jemals veröffentlichte[...], war dies die Grundthese. Ich plädierte dafür, den traditionellen Begriff der Religion zu erweitern: er müßte sowohl die theistischen als auch die atheistischen Heilsgeschichten umfassen.


Mit dem Kinderbuch und dem dichotomisierenden 'Manifest' ist der Autor jedoch laengst hinter seinen damaligen Erkenntnisstand zurueckgegangen; dies jedoch nicht als persoenliche intellektuelle Regression, oder aus Emotionen, sondern in nuechternem Kalkuel.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#925579) Verfasst am: 04.02.2008, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ist das nachvollziehbar?

Religionszugehoerigkeit ist fast immer das Ergebnis des Zufalles des Geburtskontextes. Und Volker Dittmar hat voellig Recht, zu konstatieren, ihm sei noch nie ein Glaeubiger begegnet, der behauptet habe, sein Gott habe andere Auffassungen, als er selbst. Wir haben es also mit einem kulturell praeformierten, kontextuell adaptierten, persoenlich internalisierten (die fruehkindlichen Praegungen) und zudem individuell transformierbaren System zu tun. Insofern ist dies dann Teil der individuellen Identitaet des ausgewachsenen Glaeubigen. Aber kaum alles daran ist wirklich selbstbestimmt gewesen.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#925592) Verfasst am: 04.02.2008, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben:
Habe nochmas gesucht, hier der Leserbrief:

http://www.taz.de/nc/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2008%2F02%2F04%2Fa0125&src=GI&cHash=080562b9d2

Daumen hoch!


exakt meine meinung, danke fürs schreiben!
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#925604) Verfasst am: 04.02.2008, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Wenn auf eine solche radikale Religionskritik noch irrationaler Hass aufsattelt, was - wie wir wissen - vorkommen kann, so ist das eine marginale Randerscheinung und also ist "Religionshasser" ein Kampfbegriff, der unbedingt als "Unwort" des Jahres - gerne auch des Jahrhunderts - gewählt werden sollte.


Die Verwendung des Begriffes "Religionshasser" ist aus ganz anderen Gruenden nicht triftig. Kaum jemand hat so treffend wie Michael Schmidt Salomon eine Spezies kritisiert, die ja auch in diesem Forum zu beobachten ist.

http://schmidt-salomon.de/atheismus.htm

Zitat:
"Theismus und Atheismus sind die beiden Enden einer Wurst." Ich gebe zu: Früher habe ich mich über diesen Ausspruch ziemlich geärgert. Er schien mir ohne jegliche Begründung, zwei höchst unterschiedliche Phänomene in einen Topf zu werfen. Außerdem hielt ich ihn für eine schlecht getarnte Ausrede für Menschen, die sich den zentralen, existentiellen, aber mühsam zu bewältigenden Fragen des Lebens einfach nicht stellen wollten.

Im Laufe der letzten Jahre traf ich aber im freigeistigen Spektrum eine beachtliche Anzahl von Menschen, auf die der Satz dummerweise doch erschreckend zutraf: Atheisten, die so religiös fanatisiert über Atheismus sprachen, dass sie auf mich den Eindruck missionierender Wanderprediger machten, freigeistige Märtyrer, die das Misslingen ihres eigenen Lebens ausschließlich auf das Wirken klerikaler Seilschaften zurückführten, Menschen, die alle Katastrophen der letzten 2000 Jahre der katholischen Kirche anlasteten und deren Kirchenhass das Einzige zu sein schien, was ihrem Leben noch Halt zu geben vermochte.

Ich hatte den Eindruck, dass diese Menschen, die in der Regel der christlichen Religion entflohen waren, zwar ihren Gottesglauben verloren, das entscheidende Problem aber nicht gelöst hatten: Sie waren religiös geblieben, überzeugt von der unumstößlichen Wahrheit ihrer Glaubenssätze. So fest sie zuvor glaubten, Gott existiere, so waren sie nun davon überzeugt, dass er (sie oder es) nie existiert habe. Ihre Propheten der Wahrheit hießen nun nicht mehr Markus, Matthäus, Lukas und Johannes, sondern Nietzsche, Marx und Feuerbach. Widerrede war verpönt wie eh und je, die Schwarz auf Weiß gedruckte Wahrheit durfte nicht in Frage gestellt werden.

Die Konfrontation mit dieser Art religiöser Atheisten rief mir immer wieder zu Bewußtsein, was mir eigentlich schon seit Beginn meines Ausstiegs aus der Religion klar war, nämlich dass das entscheidende Problem nicht der Theismus ist, sondern die Religion. Schon in dem ersten religionskritischen Aufsatz, den ich jemals veröffentlichte[...], war dies die Grundthese. Ich plädierte dafür, den traditionellen Begriff der Religion zu erweitern: er müßte sowohl die theistischen als auch die atheistischen Heilsgeschichten umfassen.


Mit dem Kinderbuch und dem dichotomisierenden 'Manifest' ist der Autor jedoch laengst hinter seinen damaligen Erkenntnisstand zurueckgegangen; dies jedoch nicht als persoenliche intellektuelle Regression, oder aus Emotionen, sondern in nuechternem Kalkuel.


warum das denn? er berücksichtigt ja nicht nur den religiösen, sondern auch den atheistischen dogmatismus der "nichthinterfrager". er ruft im gegenteil dazu auf, jederzeit kritisch zu hinterfragen - auch das scheinbar oder tatsächlich allgemeingültige.
dass er sich im "ferkelbuch" allein auf die religionen bezieht ist der starken opposition zu ihnen geschuldet sowie der heutigen situation in familien, schulen und konfirmationsklassen in denen wohl selten radikaler atheismus gelehrt wird als vielmehr wie auch immer geartetes christen- oder judentum bzw islam.
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evohum
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 464
Wohnort: Rheingau

Beitrag(#925649) Verfasst am: 04.02.2008, 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Wenn auf eine solche radikale Religionskritik noch irrationaler Hass aufsattelt, was - wie wir wissen - vorkommen kann, so ist das eine marginale Randerscheinung und also ist "Religionshasser" ein Kampfbegriff, der unbedingt als "Unwort" des Jahres - gerne auch des Jahrhunderts - gewählt werden sollte.


Die Verwendung des Begriffes "Religionshasser" ist aus ganz anderen Gruenden nicht triftig. Kaum jemand hat so treffend wie Michael Schmidt Salomon eine Spezies kritisiert, die ja auch in diesem Forum zu beobachten ist.

http://schmidt-salomon.de/atheismus.htm

Zitat:
"Theismus und Atheismus sind die beiden Enden einer Wurst." Ich gebe zu: Früher habe ich mich über diesen Ausspruch ziemlich geärgert. Er schien mir ohne jegliche Begründung, zwei höchst unterschiedliche Phänomene in einen Topf zu werfen. Außerdem hielt ich ihn für eine schlecht getarnte Ausrede für Menschen, die sich den zentralen, existentiellen, aber mühsam zu bewältigenden Fragen des Lebens einfach nicht stellen wollten.

Im Laufe der letzten Jahre traf ich aber im freigeistigen Spektrum eine beachtliche Anzahl von Menschen, auf die der Satz dummerweise doch erschreckend zutraf: Atheisten, die so religiös fanatisiert über Atheismus sprachen, dass sie auf mich den Eindruck missionierender Wanderprediger machten, freigeistige Märtyrer, die das Misslingen ihres eigenen Lebens ausschließlich auf das Wirken klerikaler Seilschaften zurückführten, Menschen, die alle Katastrophen der letzten 2000 Jahre der katholischen Kirche anlasteten und deren Kirchenhass das Einzige zu sein schien, was ihrem Leben noch Halt zu geben vermochte.

Ich hatte den Eindruck, dass diese Menschen, die in der Regel der christlichen Religion entflohen waren, zwar ihren Gottesglauben verloren, das entscheidende Problem aber nicht gelöst hatten: Sie waren religiös geblieben, überzeugt von der unumstößlichen Wahrheit ihrer Glaubenssätze. So fest sie zuvor glaubten, Gott existiere, so waren sie nun davon überzeugt, dass er (sie oder es) nie existiert habe. Ihre Propheten der Wahrheit hießen nun nicht mehr Markus, Matthäus, Lukas und Johannes, sondern Nietzsche, Marx und Feuerbach. Widerrede war verpönt wie eh und je, die Schwarz auf Weiß gedruckte Wahrheit durfte nicht in Frage gestellt werden.

Die Konfrontation mit dieser Art religiöser Atheisten rief mir immer wieder zu Bewußtsein, was mir eigentlich schon seit Beginn meines Ausstiegs aus der Religion klar war, nämlich dass das entscheidende Problem nicht der Theismus ist, sondern die Religion. Schon in dem ersten religionskritischen Aufsatz, den ich jemals veröffentlichte[...], war dies die Grundthese. Ich plädierte dafür, den traditionellen Begriff der Religion zu erweitern: er müßte sowohl die theistischen als auch die atheistischen Heilsgeschichten umfassen.


Mit dem Kinderbuch und dem dichotomisierenden 'Manifest' ist der Autor jedoch laengst hinter seinen damaligen Erkenntnisstand zurueckgegangen; dies jedoch nicht als persoenliche intellektuelle Regression, oder aus Emotionen, sondern in nuechternem Kalkuel.


warum das denn? er berücksichtigt ja nicht nur den religiösen, sondern auch den atheistischen dogmatismus der "nichthinterfrager". er ruft im gegenteil dazu auf, jederzeit kritisch zu hinterfragen - auch das scheinbar oder tatsächlich allgemeingültige.
dass er sich im "ferkelbuch" allein auf die religionen bezieht ist der starken opposition zu ihnen geschuldet sowie der heutigen situation in familien, schulen und konfirmationsklassen in denen wohl selten radikaler atheismus gelehrt wird als vielmehr wie auch immer geartetes christen- oder judentum bzw islam.


Exakt meine Denke, L.E.N.; vor allem sehe ich im Ferkelbuch nicht das unterstellte nüchterne Kalkül, sondern gerade die kritische Hinterfragung, die den eigenen Standpunkt nicht ausschließt. Manche sehen das als 'anything goes', was es m.E. aber definitiv nicht ist.

evohum grüßt!
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"Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007

Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.

Glaubst Du noch oder denkst Du schon?

...und sie bewegt sich doch!
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Ulinne
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
Beiträge: 6
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Beitrag(#925732) Verfasst am: 05.02.2008, 01:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ist ja unglaublich!
Aber mit religiösem Quatsch darf man kleine Kinder von Anfang an indoktrinieren, was?
Da fasst man sich doch an den Kopf.
Als hätte unsere Familienministerin nichts Besseres zu tun ...
Und was für ein Demokratieverständnis hat diese Dame eigentlich?

Ulrike - fassungslos
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evohum
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 464
Wohnort: Rheingau

Beitrag(#925736) Verfasst am: 05.02.2008, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ulinne hat folgendes geschrieben:
Ist ja unglaublich!
Aber mit religiösem Quatsch darf man kleine Kinder von Anfang an indoktrinieren, was?
Da fasst man sich doch an den Kopf.
Als hätte unsere Familienministerin nichts Besseres zu tun ...
Und was für ein Demokratieverständnis hat diese Dame eigentlich?

Ulrike - fassungslos


Was ist unglaublich, Ulrike; mein letzter post oder der Indizierungsantrag bzgl. Ferkelbuch?

evohum grüßt!
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Ulinne
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
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Wohnort: Neuenkirchen

Beitrag(#925740) Verfasst am: 05.02.2008, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

Der Versuch, dieses Kinderbuch zu indizieren - natürlich!
(Deinen Post hatte ich noch gar nicht gelesen. Arbeite mich hier jetzt erst langsam durch. Nein, nein, ich meinte die Tatsache an sich ...)

Ich lese gerade nebenher die Datei mit dem Indizierungsantrag. Reinste Satire ... - sollte man meinen.
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evohum
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 464
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Beitrag(#925746) Verfasst am: 05.02.2008, 02:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ulinne hat folgendes geschrieben:
Der Versuch, dieses Kinderbuch zu indizieren - natürlich!
(Deinen Post hatte ich noch gar nicht gelesen. Arbeite mich hier jetzt erst langsam durch. Nein, nein, ich meinte die Tatsache an sich ...)

Ich lese gerade nebenher die Datei mit dem Indizierungsantrag. Reinste Satire ... - sollte man meinen.


Hach, da bin ich ja beruhigt... zwinkern
Aber:
Zitat:
Reinste Satire ... - sollte man meinen.


Ja, Real-Satire; ich befürchte jedoch Böses, da das Ferkel eine Breitseite gegen die hierzulande 'allmächtige' Reli-Fraktion darstellt.

evohum grüßt!
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"Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007

Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.

Glaubst Du noch oder denkst Du schon?

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Lord Snow
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Anmeldungsdatum: 05.09.2006
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Beitrag(#925840) Verfasst am: 05.02.2008, 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Weil es hier ja um religiöse Indoktrination geht, sowie auch em Vorwurf atheistischer Indoktrination, hier ein Zitat:

http://forum.politik.de/forum/showpost.php?p=7552705&postcount=2

Zitat:
Vorab sei gesagt,dass ich zum Beispiel nicht religiös erzogen wurde.Ich begann von mir aus die Bibel zu lesen,und mich an die Worte GOTTES und seines Sohnes JESUS zu halten,und diese Worte zu ehren.

Man MUSS Kinder streng religiös erziehen!JESUS sagt uns,dass nur jene das ewige Leben erlangen werden,die gläubig und getauft sind.Eltern wollen für ihre Kinder das Beste also müssen sie sie nach dem Wort GOTTES erziehen.Die Kinder dürfen in dieser Sache keine freie Wahl haben.Man muss ihnen den Glauben so einbläuen dass sie sich immer daran halten werden.

Wenn man das tut tötet man seine Kinder.Man liefert sie dem Teufel aus.


Erbrechen

Wohlbemerkt, nach eigenen Angaben ist der Kerl noch ein Jugendlicher!
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#925845) Verfasst am: 05.02.2008, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Haldir hat folgendes geschrieben:
Weil es hier ja um religiöse Indoktrination geht, sowie auch em Vorwurf atheistischer Indoktrination, hier ein Zitat:

http://forum.politik.de/forum/showpost.php?p=7552705&postcount=2

Zitat:
Vorab sei gesagt,dass ich zum Beispiel nicht religiös erzogen wurde.Ich begann von mir aus die Bibel zu lesen,und mich an die Worte GOTTES und seines Sohnes JESUS zu halten,und diese Worte zu ehren.

Man MUSS Kinder streng religiös erziehen!JESUS sagt uns,dass nur jene das ewige Leben erlangen werden,die gläubig und getauft sind.Eltern wollen für ihre Kinder das Beste also müssen sie sie nach dem Wort GOTTES erziehen.Die Kinder dürfen in dieser Sache keine freie Wahl haben.Man muss ihnen den Glauben so einbläuen dass sie sich immer daran halten werden.

Wenn man das tut tötet man seine Kinder.Man liefert sie dem Teufel aus.


Erbrechen

Wohlbemerkt, nach eigenen Angaben ist der Kerl noch ein Jugendlicher!


Tja, aber das ist das Problem, viele (auch lang nicht ganz so verbohrte, vernagelte, die der zitierte) denken wirklich, man tut den Kindern was an, wenn man sie nicht religiös erzieht.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#925935) Verfasst am: 05.02.2008, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Wenn auf eine solche radikale Religionskritik noch irrationaler Hass aufsattelt, was - wie wir wissen - vorkommen kann, so ist das eine marginale Randerscheinung und also ist "Religionshasser" ein Kampfbegriff, der unbedingt als "Unwort" des Jahres - gerne auch des Jahrhunderts - gewählt werden sollte.


Die Verwendung des Begriffes "Religionshasser" ist aus ganz anderen Gruenden nicht triftig.
[MSS-Text]


Warum schildert MSS hier "andere" Gründe. Er hats vielleicht pointierter dargestellt, ich meine aber im Grunde dasselbe.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#925944) Verfasst am: 05.02.2008, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Es ist ja nachgerade ein Kernpunkt radikaler Religionskritik, dass man die religiösen Menschen selbst in Schutz nimmt und sich mit der Kritik auf das bezieht, was mit einiger Plausibilität dazu beiträgt, dass Menschen nicht so in Frieden miteinander leben wie sie unter anderen Vorzeichen vielleicht etwas besser könnten. Und auch wenn Menschen glauben, ihr Glaube sei untrennbar mit ihnen verbunden, so ist es ja objektiv nicht so.


Dieser Gedankengang erinnert mich immer etwas an die Argumente mancher Religiöser, die meinen die "Sünde" (die man verachte) vom Menschen (den man bedaure), trennen zu können. Aber müssen wir in diesem Punkt nicht auch das Selbstbestimmungsrecht achten - nach dem, wenn es ein Religiöser denn so empfindet, sein Glaube als untrennbar von seiner Person respektiert werden sollte? Was nicht bedeutet, daß er sich der Diskussion entzieht.

Auch das muss nicht hier vertieft werden, da eine weitere Ausführung vom Thema wegführt und sicher emotionalisiert. Daher nur die Frage: Ist das nachvollziehbar?


Wenn du die Frage so pauschal stellst, lautet meine Antwort, dass das psychologisch vielleicht "nachvollziehbar" aber mitnichten akzeptabel ist. Denn ich kann nicht "respektieren", dass jemand meint, jemand anderen ermorden zu dürfen, weil der Möder sich - etwa durch eine "Gotteslästerung" - persönlich angegriffen gefühlt hat. Im Übrigen vollziehst auch du als Christ diese Trennung, denn du akzeptierst Menschenrechte und GG. Du würdest dich in einem denkbaren Konflikt mit den Bestimmungen der biblischen Offenbarung gegen die Offenbarung, die Grundlage deines Glaubens ist, entscheiden. Wir wissen, dass eine andere Haltung, nämlich die Interpretation der Offenbarung im wortwörtlichen Sinne, denkbar ist. Du musst bei deinem Gottesbild diese "Trennung" vermutlich noch nicht mal vollziehen, weil du die Offenbarung so deutest, dass sie mit Menschenrechten und GG vereinbar ist. Das muss aber nicht bei jedem Gläubigen so sein (s. einige Evangelikale oder fundamentalistische Moslems). Und wenn es nicht so ist, dann birgt die Verweigerung der Trennung des Glaubens vom eigenen Schicksal ein hohes Risikopotenzial für das friedliche Zusammenleben von Menschen. Und es ist die Religion, die die Unmöglichkeit der Trennung behauptet. Der Gläubige ist in diesem Sinne fast schon selbst als Opfer zu sehen.
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Frank
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#925985) Verfasst am: 05.02.2008, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

HPD hat folgendes geschrieben:

Horst Groschopp: Zum Vorwurf des „Antisemitismus“ sollten sich vor allem direkt Betroffene äußern. Deshalb warten wir, wie sich der „Zentralrat der Juden in Deutschland“ hier positioniert. Dass von dort keine Schnellschüsse kommen, zeigt, dass gründlich überlegt wird, denn „Antijudaismus ist nicht Antisemitismus“, wie die ZEIT von gestern schrieb. Die Presseerklärung des Zentralrates, ihres Generalsekretärs Stephan Kramer, halte ich noch nicht für die Position der Gremien. Bestätigt wird darin lediglich die der „taz“ am 1. Februar gegebene Formulierung. Auf eine ausufernde Meinungsfreiheit bezogen wird festgestellt: „Der Meinung, das Buch sei antisemitisch, kann man so [!] nicht folgen.“

hpd: Meinen Sie, dass das endgültige Urteil des Zentralrates vor der Verhandlung in der Bundesprüfstelle am 6. März öffentlich wird?

Horst Groschopp:
Ich hoffe zunächst, der Tenor hat Bestand. Aber noch liegt kein „Freispruch“ vor, zumal sich der Rabbiner Henry Brandt, der den Zentralrat nach meinen Informationen in der Bundesprüfstelle vertritt, noch nicht geäußert hat. Er ist der jüdische Vorsitzende des „Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit“. Er ist Mitglied des Vorstandes der „Buber-Rosenzweig-Stiftung“ und außerdem ist er ein langjähriges Mitglied im Gesprächskreis „Christen und Juden“ beim „Zentralkomitee der deutschen Katholiken.“ Er ist ein erfahrender, abwägender Mann. Gewiss, auch der Zentralrat kann nicht für alle Juden sprechen, aber er besitzt in den Augen des HVD unbestreitbar eine Autorität. Leider gibt es bisher keinen Gesprächskreis „Humanisten und Juden“.


Offenbar hat man beim HVD keine eigene Meinung und wartet auf einen "Freispruch" durch den "Zentralrat der Juden in Deutschland". Statt eine eigene Meinung zu haben, wird hier also darauf gewartet, was eine religiöse Interessenvertretung von der Sache hält.

Ist so etwas nicht lächerlich, oder besser gesagt beängstigend?
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Sermon
panta rhei



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Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#925999) Verfasst am: 05.02.2008, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Ist so etwas nicht lächerlich, oder besser gesagt beängstigend?

Der HVD-Praesident sagt doch in dem Interview ganz offen, was seine Prioritaeten sind: der HVD erstrebt einen juedisch-humanistischen Dialog und einen Sitz in der Bundespruefstelle. Es waere schoen, wenn einige Zentralratsfans endlich mal zur Kenntnis nehmen wuerden, dasz je nach Sachfrage es durchaus unterschiedliche Interessenlagen geben kann und eben nicht die grosze Einheitsallianz aller Saekularen in allen Fragen.
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zelig
Kultürlich



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Beitrag(#926044) Verfasst am: 05.02.2008, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

@Schalker Ich finde es nicht fair, wenn Du Glauben mit Morden gleichsetzt - und nebenher schade, daß Du meiner Frage ausweichst.

@Sermon Deine Ausführung ist trivial. Schmälert der Umstand, daß Religiösität auf tradierte Formen zurückgreift, das Selbstbestimmungsrecht zugunsten von Fremdbestimmung?
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Kramer
postvisuell



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Beiträge: 30878

Beitrag(#926055) Verfasst am: 05.02.2008, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Schmälert der Umstand, daß Religiösität auf tradierte Formen zurückgreift, das Selbstbestimmungsrecht zugunsten von Fremdbestimmung?


Vor dem Selbstbestimmungsrecht kommt die Selbstbestimmung, und die ist bei der genannten Form von Religionsweitergabe nicht gegeben.
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Deacan
...ich bin dein GOTH...



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Beitrag(#926057) Verfasst am: 05.02.2008, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Also manchmal kann man sich nur an den Kopf fassen...

Aber drehen wir doch einmal den Spiess um , okay?

Ich wäre für eine Indizierung des Johannes-Evangeliums - wegen eindeutig antisemitischen Haltungen und Handlungen...

Oder will hier jemand ernsthaft behaupten, das es den Juden gefällt, das sie als bösartige Häscher und Gegner des Jesus auftreten?
Wie oft wollen die dem Heiland in dieser Schrift doch gleich ans Leder?

Deacan
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#926060) Verfasst am: 05.02.2008, 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
@Schalker Ich finde es nicht fair, wenn Du Glauben mit Morden gleichsetzt - und nebenher schade, daß Du meiner Frage ausweichst.


Ich setze "Glauben" nicht mit "Morden" gleich. Wäre ja auch völlig absurd. Vielleicht liest du mein Posting noch einmal etwas genauer in folgender Lesart: Ich kann nicht in jedem Falle "respektieren", dass ein Gläubiger meint, sein Glaube sei untrennbar mit ihm verbunden. Nämlich dann nicht, wenn er einen tatsächlich oder vermeintlichen Angriff auf seinen Glauben nicht von einem Angriff auf ihn persönlich trennen kann und zwar mit der Folge, dass er deshalb diesen Angriff mit Gewalt oder gar Mord vergelten möchte. Als Beispiele mögen dir der Fall Rushdi oder die diversen Mordaufrufe im Zusammenhang mit den Mohammend-Karikaturen dienen.
Du musst nicht jeden Kommentar bzgl. Glauben und Religion auf dich persönlich münzen. Zumal ich im entsprechenden Posting sogar explizit deutlich gemacht habe, warum du das im konkreten Fall nicht musst.
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Sermon
panta rhei



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Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#926083) Verfasst am: 05.02.2008, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Schmälert der Umstand, daß Religiösität auf tradierte Formen zurückgreift, das Selbstbestimmungsrecht zugunsten von Fremdbestimmung?


Vor dem Selbstbestimmungsrecht kommt die Selbstbestimmung, und die ist bei der genannten Form von Religionsweitergabe nicht gegeben.


Ich habe Zelig so verstanden, dasz mit dem Selbstbestimmungsrecht das elterliche Erziehungsrecht gemeint ist und mit Fremdbestimmung eine etwaige Einschraenkung dessen. Eine solche Debatte muesste m.E. die Frage nach den Kinderrechten aufwerfen. Grundrechte gelten nicht singulaer und absolut, sondern in Abwaegung zueinander. Auch wenn es als trivial gilt, derlei zu konstatieren.

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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#926155) Verfasst am: 05.02.2008, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Ich habe Zelig so verstanden, dasz mit dem Selbstbestimmungsrecht das elterliche Erziehungsrecht gemeint ist und mit Fremdbestimmung eine etwaige Einschraenkung dessen. Eine solche Debatte muesste m.E. die Frage nach den Kinderrechten aufwerfen. Grundrechte gelten nicht singulaer und absolut, sondern in Abwaegung zueinander. Auch wenn es als trivial gilt, derlei zu konstatieren.

http://www.ibka.org/leitfaden/lf-s.html

An dieser Stelle äußere ich nochmal mein Bedauern darüber, dass das elterliche Erziehungsrecht in der Praxis durch den Begriff des Kindeswohls - ich spreche hier nicht einmal von Selbstbestimmung des Kindes - kaum eingeschränkt ist.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#926302) Verfasst am: 05.02.2008, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Schmälert der Umstand, daß Religiösität auf tradierte Formen zurückgreift, das Selbstbestimmungsrecht zugunsten von Fremdbestimmung?


Vor dem Selbstbestimmungsrecht kommt die Selbstbestimmung, und die ist bei der genannten Form von Religionsweitergabe nicht gegeben.


Daumen hoch!
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L.E.N.
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#926307) Verfasst am: 05.02.2008, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Ich habe Zelig so verstanden, dasz mit dem Selbstbestimmungsrecht das elterliche Erziehungsrecht gemeint ist und mit Fremdbestimmung eine etwaige Einschraenkung dessen. Eine solche Debatte muesste m.E. die Frage nach den Kinderrechten aufwerfen. Grundrechte gelten nicht singulaer und absolut, sondern in Abwaegung zueinander. Auch wenn es als trivial gilt, derlei zu konstatieren.

http://www.ibka.org/leitfaden/lf-s.html

An dieser Stelle äußere ich nochmal mein Bedauern darüber, dass das elterliche Erziehungsrecht in der Praxis durch den Begriff des Kindeswohls - ich spreche hier nicht einmal von Selbstbestimmung des Kindes - kaum eingeschränkt ist.


da stimme ich zu - teilweise.
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spaghettus
Pastafarianer



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Beitrag(#926508) Verfasst am: 06.02.2008, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

pewe hat folgendes geschrieben:
loewentatze hat folgendes geschrieben:
Hallöchen!
Ich habe seit kurzem das Ferkelbuch und bin schwer begeister davon. Ich bin selbst Buddhisten und hätte gerne auch Kritik an religiös-buddhistischen Praktiken in einem Kinderbuch gesehen. Gibt es einen speziellen Grund, warum sich Schmidt-Salomon auf die drei Religionen beschränkt hat Am Kopf kratzen


mach dir nichts draus. Auch die heiligen, nudeligen Anhänge meines FSMs werden nicht erwähnt. Das hat mich total runtergezogen. Traurig


Wir haben dich gerächt und nicht nur Indizierung, sondern komplettes Verbot gefordert.
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#926533) Verfasst am: 06.02.2008, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
...nicht nur Indizierung, sondern komplettes Verbot gefordert.

sehr löblich - RAMEN !
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