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Christentum ohne Theismus Bischof Spong
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ultramontanist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.11.2005
Beiträge: 278

Beitrag(#927991) Verfasst am: 07.02.2008, 18:00    Titel: Christentum ohne Theismus Bischof Spong Antworten mit Zitat

Besonders in seinem Buch"Was sich im Christentum ändern muss. Ein Bischof nimmt Stellung "
Wettert Spong gegen den Theismus. Er plädiert für ein Christentum ohne Smilie
Geht das denn?
Zeigt das, dass das Christentum ungeheuer wandlungsfähig ist, oder dass es sich selber aufgibt?


Wikipedia über Spong:
Zitat:

Der Right Reverend Dr. John Shelby Spong (* 16. Juni 1931 in Charlotte, North Carolina) war vom 12. Juli 1976 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 Bischof der Episcopal Diocese of Newark.

Er ist Autor zahlreicher Bücher, unter anderem über die Rechte Homosexueller in der Kirche, und gilt als Proponent des Feminismus. Beeinflusst von Petrus Abaelardus, Paul Tillich, John Hick und John Cobb, vertritt Spong eine liberale Theologie und versucht, eine postmoderne Weltsicht mit christlichem Glauben zu vereinen.

Zu seinen provokantesten Thesen gehört die Behauptung, dass Theismus in der postmodernen Welt sinnlos ("tot") ist und dass zahlreiche biblische Aussagen über Gott (Allmacht, Allwissenheit, Omnipräzenz) nicht mehr aufrechterhalten werden können.

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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#927997) Verfasst am: 07.02.2008, 18:08    Titel: Re: Christentum ohne Theismus Bischof Spong Antworten mit Zitat

ultramontanist hat folgendes geschrieben:

Zeigt das, dass das Christentum ungeheuer wandlungsfähig ist, oder dass es sich selber aufgibt?


Weder noch. Ein so verstandenes "Christentum" ist nur noch in dem Sinne eine "Religion" wie Schalke 04 eine Religion ist. Naja, gut, wir haben noch rund 1.900 Jahre "Tradition" aufzuholen. Mit den Augen rollen
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#928008) Verfasst am: 07.02.2008, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht kaufe ich mir von dem Mann mal ein Buch...
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#928017) Verfasst am: 07.02.2008, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Vielleicht kaufe ich mir von dem Mann mal ein Buch...


Dann aber schnell! Theismus ist "tot", hm, ganz schön verletzend für Theisten... In diesen Zeiten weiß man ja nie... Suspekt
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#928021) Verfasst am: 07.02.2008, 18:33    Titel: Re: Christentum ohne Theismus Bischof Spong Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
ultramontanist hat folgendes geschrieben:

Zeigt das, dass das Christentum ungeheuer wandlungsfähig ist, oder dass es sich selber aufgibt?


Weder noch. Ein so verstandenes "Christentum" ist nur noch in dem Sinne eine "Religion" wie Schalke 04 eine Religion ist. Naja, gut, wir haben noch rund 1.900 Jahre "Tradition" aufzuholen. Mit den Augen rollen

Vor allem steht so verstandenes Christentum wohl kaum noch unter dem Schutz der GG- Religionsfreiheit, nach dem BverfG- Religionsbegriff. Dennoch: Hochinteressant und hochsympatisch.

Interessant wäre auch eine analoge muslimische These.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#928024) Verfasst am: 07.02.2008, 18:36    Titel: Re: Christentum ohne Theismus Bischof Spong Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Vor allem steht so verstandenes Christentum wohl kaum noch unter dem Schutz der GG- Religionsfreiheit, nach dem BverfG- Religionsbegriff. Dennoch: Hochinteressant und hochsympatisch.

Interessant wäre auch eine analoge muslimische These.


Und was ist mit der Gleichsetzung von Weltanschauung und Religion im Grundgesetz?
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#928055) Verfasst am: 07.02.2008, 19:09    Titel: Re: Christentum ohne Theismus Bischof Spong Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Vor allem steht so verstandenes Christentum wohl kaum noch unter dem Schutz der GG- Religionsfreiheit, nach dem BverfG- Religionsbegriff. Dennoch: Hochinteressant und hochsympatisch.

Interessant wäre auch eine analoge muslimische These.


Und was ist mit der Gleichsetzung von Weltanschauung und Religion im Grundgesetz?

Ob ein solches Christentume ine Weltanschauung waere, müsste man prüfen. Jedoch sind weltanschauung und Religion nicht vollkommen gleichgestellt, da Religion einen höheren Menschenwürdegehalt besitzt, was bei der Prüfung von Eingriffen zu beachten ist.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#928057) Verfasst am: 07.02.2008, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

au waia... gleich gibts ein Theater Lachen
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#928062) Verfasst am: 07.02.2008, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Warum der alte Glaube neu geboren
werden muss (PDF)
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#928065) Verfasst am: 07.02.2008, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
au waia... gleich gibts ein Theater Lachen


Hoffentlich.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#928077) Verfasst am: 07.02.2008, 19:24    Titel: Re: Christentum ohne Theismus Bischof Spong Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
da Religion einen höheren Menschenwürdegehalt besitzt


Wo steht das denn?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#928079) Verfasst am: 07.02.2008, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

in der Bibel vermutlich
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#928083) Verfasst am: 07.02.2008, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Da steht was von Menschenwürde drin?
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#928088) Verfasst am: 07.02.2008, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Da steht was von Menschenwürde drin?


Klar, indirekt in den 10 Geboten.

Zitat:
Menschen würden gerne wild mit jedem poppen, dürfen aber nicht. Nänänänänä
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#928092) Verfasst am: 07.02.2008, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Gröhl...


Du solltest in dem Stil mal ein Referat an einem theologischen Fachbereich halten.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#928094) Verfasst am: 07.02.2008, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Da steht was von Menschenwürde drin?


Ohne Gott gibt es keine Würde freakteach
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#928103) Verfasst am: 07.02.2008, 19:40    Titel: http://de.wikipedia.org/wiki/Artikel_1_GG Antworten mit Zitat

Zitat:
Artikel 1.

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.



Voj Religion steht da nix. Aber von Vernunft. Da scheint mir die eher Vernunft - und ihr Ergebnis - schützenswerter als die Religion zu sein, wenn sie extra in Artikel 1 genannt wird.


Zitat:
Artikel 2.

(1) Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeine Unterscheidung, wie etwa nach Rasse, Farbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer und sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, nach Eigentum, Geburt oder sonstigen Umständen.


Religion und politische Überzeugung sind hier ausdrücklich gleichgestellt.

Vermutlich steht das mit der Vorrangigkeit der Religion über der Weltanschauung genau da, wo auch drinsteht, dass das Christentum mit einem Gottesstat unvereinbar sei. Mr. Green
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ultramontanist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.11.2005
Beiträge: 278

Beitrag(#928107) Verfasst am: 07.02.2008, 19:41    Titel: Re: Christentum ohne Theismus Bischof Spong Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
ultramontanist hat folgendes geschrieben:

Zeigt das, dass das Christentum ungeheuer wandlungsfähig ist, oder dass es sich selber aufgibt?


Weder noch. Ein so verstandenes "Christentum" ist nur noch in dem Sinne eine "Religion" wie Schalke 04 eine Religion ist. Naja, gut, wir haben noch rund 1.900 Jahre "Tradition" aufzuholen. Mit den Augen rollen


Es gibt doch auch nichttheistische Religionen, z.B. den Buddhismus.
Nichts spricht imho dagegen eine neue nicht theistische Religion zu gründen Smilie
Nur soll (darf) man das dann Christtentum nennen?
Die Autoren des NT waren doch alle Theisten, und sie haben Jesus als Theisten dargestellt.
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#928114) Verfasst am: 07.02.2008, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

noch was von spong:
http://www.lsbk.ch/articles/spong_geschichte.asp

wenn er das Leben Jesu noch etwas differenzierter und weniger idealisiert in seiner "ausgezeichneten" Rolle betrachten würde, könnte er glatt merken, dass es reichen würde sich als "spirituellen Humanisten" statt als Christen zu bezeichnen zwinkern

Erwin
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#928127) Verfasst am: 07.02.2008, 20:00    Titel: Re: http://de.wikipedia.org/wiki/Artikel_1_GG Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Artikel 1.

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.



Voj Religion steht da nix. Aber von Vernunft. Da scheint mir die eher Vernunft - und ihr Ergebnis - schützenswerter als die Religion zu sein, wenn sie extra in Artikel 1 genannt wird.


Zitat:
Artikel 2.

(1) Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeine Unterscheidung, wie etwa nach Rasse, Farbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer und sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, nach Eigentum, Geburt oder sonstigen Umständen.


Religion und politische Überzeugung sind hier ausdrücklich gleichgestellt.

Vermutlich steht das mit der Vorrangigkeit der Religion über der Weltanschauung genau da, wo auch drinsteht, dass das Christentum mit einem Gottesstat unvereinbar sei. Mr. Green


ehrlich gesagt kommt mir das GG manchmal als genau so ein Geschwurbel vor, wie die 10 Gebote.

Scheinbar ist der Geist der Verfassung, irgendwas von Brüderlichkeit, Würde und Recht daherzulabern + die Aufforderung, dies maximal wohlwollend als die reine Güte und Liebe zu interpretieren... aber es gibt ja erläuternde Bemrkungen, ich weiss ich weiss.
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ultramontanist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.11.2005
Beiträge: 278

Beitrag(#928130) Verfasst am: 07.02.2008, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
noch was von spong:
http://www.lsbk.ch/articles/spong_geschichte.asp


Sein Vergleich der Lage der Juden in den 30 und 40ern in Deutschland und die der Schwulen heute in den USA halte ich für sehr daneben.
Zitat:

wenn er das Leben Jesu noch etwas differenzierter und weniger idealisiert in seiner "ausgezeichneten" Rolle betrachten würde, könnte er glatt merken, dass es reichen würde sich als "spirituellen Humanisten" statt als Christen zu bezeichnen zwinkern

Erwin


Er bezeichnet sich aber weiterhin als Christ.
Nur weil er so mehr Aufsehen erregt Smilie ?
oder weil er eine neue legitime Form des Christentum (mit)entdeckt hat Smilie
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#928138) Verfasst am: 07.02.2008, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Sein Vergleich der Lage der Juden in den 30 und 40ern in Deutschland und die der Schwulen heute in den USA halte ich für sehr daneben.

unterschiedliche Lesarten:
mE. vergleicht er nicht die Lage, sondern "verwendet" die Judenverfolgung unter den Nazis als (abschreckendes) Beispiel wie weit die Diskreminierung und Diffamierung irgendeiner Gruppe gehen kann. In diesem Sinne vergleicht er soziale Ausgrenzungsmechanismen - wieso ist das so besonders "daneben" bzw. wäre es dann "legitim", wenn man in den USA Schwule ausweisen bzw. in KZ's sperren würde ?

Erwin
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#928140) Verfasst am: 07.02.2008, 20:12    Titel: Re: Christentum ohne Theismus Bischof Spong Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
da Religion einen höheren Menschenwürdegehalt besitzt


Wo steht das denn?

Jedes Grundrecht hat einen gewissen Menschenwürdegehalt, die am Anfang des Grundgesetzes stehende Menschenwürde strahlt sozusagen auf die anderen Grundrechte aus, was bei deren Schutzbereichsbetrachtung und Eingriffsqualität zu beachten ist. Und bei manchen Grundrechten (z.B. Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit oder auch Meinungsfreiheit) ist dieser Bezug eben stärker, bei anderen (z.B. Berufsfreiheit und Eigentumsfreiheit) ist dieser Bezug zwar noch vorhanden, aber schwächer.

Man nimmt eben an, das das haben und Ausleben (oder auch nichthaben) einer Religion einen besonderen Bezug zum grundsätzlichen Persönlichkeitskern und individuell unantastbaren Ausdrucksfaktor eines jeden Menschen gehört, und deswegen Eingriffe in die Religionsfreiheit nur zugunsten von Verfassungsgütern zulässig sind, die auf Basis einer Einzelfallbetrachtung einen höheren Stellenwert besitzen als die konkrete Ausprägung der Religionsfreiheit.

Einer Weltanschauung kommt zwar ein besonders hoher Wert zu, aber eben kein ebensohoher Wert. Jedoch ist die Freiheit von der Religion der Freiheit zur Religon dogmatisch betrachtet als notwendige Kehrseite der selbigen als Geichwertig anzusehen.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#928141) Verfasst am: 07.02.2008, 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so hast du das gemeint.

Dass Religion mehr Wert zugestimmt wird, ist aber meines Erachtens nicht gerechtfertigt.

Mir ist meine Weltanschauung so wichtig (heilig) wie einem anderen seine Religion und ich möchte die in keinster Weise als minderwertiger betrachtet sehen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#928142) Verfasst am: 07.02.2008, 20:18    Titel: Re: Christentum ohne Theismus Bischof Spong Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Einer Weltanschauung kommt zwar ein besonders hoher Wert zu, aber eben kein ebensohoher Wert. Jedoch ist die Freiheit von der Religion der Freiheit zur Religon dogmatisch betrachtet als notwendige Kehrseite der selbigen als Geichwertig anzusehen.

das kommt mir widersprüchlich vor, zumal der zweite Satz das stärkere Kriterium enthält, meinst du nicht?
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#929034) Verfasst am: 08.02.2008, 19:41    Titel: Re: Christentum ohne Theismus Bischof Spong Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Vor allem steht so verstandenes Christentum wohl kaum noch unter dem Schutz der GG- Religionsfreiheit, nach dem BverfG- Religionsbegriff. Dennoch: Hochinteressant und hochsympatisch.

Interessant wäre auch eine analoge muslimische These.


Und was ist mit der Gleichsetzung von Weltanschauung und Religion im Grundgesetz?

Ob ein solches Christentume ine Weltanschauung waere, müsste man prüfen. Jedoch sind weltanschauung und Religion nicht vollkommen gleichgestellt, da Religion einen höheren Menschenwürdegehalt besitzt, was bei der Prüfung von Eingriffen zu beachten ist.


Das ist christlich-tendenziöser Blödsinn. Das deckt sich überhaupt nicht mit einer klassischen Verfassungauslegung. Ich habe gerade die Quellen nicht hier, weswegen ich das erst demnächst einmal auseinandernehmen kann, das mache ich aber doch gerne noch.
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#929049) Verfasst am: 08.02.2008, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ein nichttheistisches Christentum wäre nur noch ein Jesus-Fanclub.
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#929354) Verfasst am: 09.02.2008, 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Ein nichttheistisches Christentum wäre nur noch ein Jesus-Fanclub.


Das erinnert mich an Bilder von irgendeiner kirchlichen Großveranstaltung, auf der Leute mit sowas ähnlichem:



herumliefen. Dürfte also funktionieren Cool
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#934043) Verfasst am: 15.02.2008, 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Ein nichttheistisches Christentum wäre nur noch ein Jesus-Fanclub.


"[The Death of God theology] is, in effect, an attempt to set an atheist point of view within the spectrum of Christian possibilities."

(Altizer, Thomas J. J., and William Hamilton. Radical Theology and the Death of God. Indianapolis: Bobbs-Merrill, 1966. Preface.)

Was bleibt, ist Atheismus plus christliche Folklore.
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Minerva
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Anmeldungsdatum: 11.02.2008
Beiträge: 71

Beitrag(#934052) Verfasst am: 15.02.2008, 03:12    Titel: Re: Christentum ohne Theismus Bischof Spong Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
ultramontanist hat folgendes geschrieben:

Zeigt das, dass das Christentum ungeheuer wandlungsfähig ist, oder dass es sich selber aufgibt?


Weder noch. Ein so verstandenes "Christentum" ist nur noch in dem Sinne eine "Religion" wie Schalke 04 eine Religion ist.

Erinnert mich an MSS:

Ist man wirklich ein „gläubiger Christ“, wenn man – wie derzeit die überwiegende Mehrheit der Kirchenmitglieder in Deutschland – nicht einmal mehr an einen personalen Gott glaubt? Wenn man die reale Existenz der Hölle und des Teufels oder die leibliche Auferstehung Jesu von den Toten bestreitet? Wenn menschliche Kommunikation gelingen soll, so muss doch sichergestellt sein, dass die Begriffe, die wir verwenden, irgendwie stringent sind, d.h. nicht bloß Worthülsen ohne inhaltliche Bedeutung. [...] Warum also sollten wir einen Menschen, der zentrale Inhalte des Christentums leugnet, „Christen“ nennen?

Schriftfarbe wegen schlechter Lesbarkeit entfernt - kolja
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