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Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolgung?
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#937599) Verfasst am: 20.02.2008, 12:00    Titel: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolgung? Antworten mit Zitat

Deutschland hat wissentlich und willentlich aus einem Delikt erlangte Daten gekauft, um damit Strafverfolgung zu betreiben.

Ich finde dass rechtsstaatlich bedenklich.

Man stelle sich vor: Eine Lichtensteiner Einbrecherbande bricht in eure Wohnung ein und findet Unterlagen, die beweisen, dass ihr zB gelegentlich Hasch konsumiert. Diese Unterlagen verkauft die Einbrecherbande meistbietend die deutsche Staatsanwaltschaft. Diese kauft und Kenntnis aller Umstände diese Unterlagen und leitet darauf ein Verfahren gegen euch ein.
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#937604) Verfasst am: 20.02.2008, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Schwere Frage, einerseits finde ich, dass sich ein Rechtsstaat an seine Prinzipien halten muss, andererseits schwirren mir auch Sachen wie Mord oder Kindesmißbrauch u.ä. im Kopf rum. Ist es nicht prinzipiell gut, solche Leute zu fassen, auch wenns nicht mit rechten Dingen dabei zugeht? Am Kopf kratzen Echt schwierig und wo soll man die Grenze ziehen?
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#937605) Verfasst am: 20.02.2008, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist in der Tat eine juristisch nicht ganz einfache Frage. Allerdings ist sicherlich auch zu unterscheiden, ob der Diebstahl durch die deutschen Behörden veranlasst wurde (das wurde er nicht) und inwieweit es sich um "Diebstahl" handelt, wenn ein Mitarbeiter einer Bank Daten über Straftaten rausgibt. Was, wenn ein hoher Angestellter eines Unternehmens eine CD mit Daten über Korruptionsfälle oder Unterschlagungen etc. an die Behörden gibt?
Auch die Informanten der Kripo werden für ihre Infos bezahlt, obwohl sie diese womöglich oftmals rechtswidrig (Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes, etc.) erworben haben, evt. auch, weil sie selbst Drogenkonsument oder Kleindealer sind.
Angesichts der hunderten von Mio. €, die hier wenige Superreiche am Staat vorbei schleusen, weil ihre Gier einfach grenzenlos sind, wäre ich noch für ganz andere Mittel, um ihnen das Leben zu verbittern.
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Rasul
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
Beiträge: 297
Wohnort: Köln

Beitrag(#937661) Verfasst am: 20.02.2008, 13:43    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Deutschland hat wissentlich und willentlich aus einem Delikt erlangte Daten gekauft, um damit Strafverfolgung zu betreiben.

Ich finde dass rechtsstaatlich bedenklich.

Man stelle sich vor: Eine Lichtensteiner Einbrecherbande bricht in eure Wohnung ein und findet Unterlagen, die beweisen, dass ihr zB gelegentlich Hasch konsumiert. Diese Unterlagen verkauft die Einbrecherbande meistbietend die deutsche Staatsanwaltschaft. Diese kauft und Kenntnis aller Umstände diese Unterlagen und leitet darauf ein Verfahren gegen euch ein.


der Konsum von Btm ist keine Straftat.

Dass der Staat für Informationen zahlt ist nichts neues und wird allgemein (auch International) praktiziert.

Gutes Beispiel sind Vertrauernspersonen sog. VP´s, Drecksäcke die gegen Bezahlung / Entlohnung Informationen aus definierten Kreisen besorgen.
Diese Kreise können im Bereich des Terrorismus, Wirtschaftskriminalität, Waffenschmuggel etc. liegen. Ohne diese VP`s oder auch VE`s (Verdeckte Ermittler) würden Strafverfolgungsbehörden erhebliche Schwierigkeiten im Rahmen der Strafverfolgung bekommen.

Worüber ich mich wundere ist eher die Höhe der Entlohnung.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#937667) Verfasst am: 20.02.2008, 13:57    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

Rasul hat folgendes geschrieben:
der Konsum von Btm ist keine Straftat.

Aber der Besitz etc

Rasul hat folgendes geschrieben:

Dass der Staat für Informationen zahlt ist nichts neues und wird allgemein (auch International) praktiziert.

Gutes Beispiel sind Vertrauernspersonen sog. VP´s,...


Ja, aber das ist noch was anderes. Wenn VP's berichten, unterliegen diese ja in der Regel keiner Geheimhaltungspflicht.
Dieser Bankangestellte hatte aber eine Geheimhaltungspflicht.
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gollrich
superheftig general



Anmeldungsdatum: 06.12.2007
Beiträge: 1098
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#937671) Verfasst am: 20.02.2008, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Schwere Frage, einerseits finde ich, dass sich ein Rechtsstaat an seine Prinzipien halten muss, andererseits schwirren mir auch Sachen wie Mord oder Kindesmißbrauch u.ä. im Kopf rum. Ist es nicht prinzipiell gut, solche Leute zu fassen, auch wenns nicht mit rechten Dingen dabei zugeht? Am Kopf kratzen Echt schwierig und wo soll man die Grenze ziehen?


Gegen Kindesmissbrauch lässt sich moralisch fast alles Begründen, bloss wo zieht man die Grenze? zwischen tolerablen und nicht tolerablen Verbrechen die ein Staat begehen darf ohne das diese Bestraft werden ...
Folter, Mord, illegale Überwachung ?
Ich finde es gibt Gesetze an diese hat sich JEDER zu halten, auch der Staat, das heisst für mich die Beweise sind Wertlos, die Angeklagten gehören freigepsprochen, der auftraggebende Staatsantwalt gehört wegen Hehlerei angeklagt...

Politiker appelieren alle an die Moral und wie "Asozial" diese Steuerhinterzieher sind, bedenken aber nicht die moralischen Auswirkungen Ihrer Taten.
In erster Linie mal wieder unser Freund im Rollstuhl...
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Rasul
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
Beiträge: 297
Wohnort: Köln

Beitrag(#937673) Verfasst am: 20.02.2008, 14:04    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Rasul hat folgendes geschrieben:
der Konsum von Btm ist keine Straftat.

Aber der Besitz etc

Rasul hat folgendes geschrieben:

Dass der Staat für Informationen zahlt ist nichts neues und wird allgemein (auch International) praktiziert.

Gutes Beispiel sind Vertrauernspersonen sog. VP´s,...


Ja, aber das ist noch was anderes. Wenn VP's berichten, unterliegen diese ja in der Regel keiner Geheimhaltungspflicht.
Dieser Bankangestellte hatte aber eine Geheimhaltungspflicht.


Mag sein aber ich sehe darin kein Problem Schulterzucken
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Rasul
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
Beiträge: 297
Wohnort: Köln

Beitrag(#937676) Verfasst am: 20.02.2008, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

gollrich hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Schwere Frage, einerseits finde ich, dass sich ein Rechtsstaat an seine Prinzipien halten muss, andererseits schwirren mir auch Sachen wie Mord oder Kindesmißbrauch u.ä. im Kopf rum. Ist es nicht prinzipiell gut, solche Leute zu fassen, auch wenns nicht mit rechten Dingen dabei zugeht? Am Kopf kratzen Echt schwierig und wo soll man die Grenze ziehen?


Gegen Kindesmissbrauch lässt sich moralisch fast alles Begründen, bloss wo zieht man die Grenze? zwischen tolerablen und nicht tolerablen Verbrechen die ein Staat begehen darf ohne das diese Bestraft werden ...
Folter, Mord, illegale Überwachung ?
Ich finde es gibt Gesetze an diese hat sich JEDER zu halten, auch der Staat, das heisst für mich die Beweise sind Wertlos, die Angeklagten gehören freigepsprochen, der auftraggebende Staatsantwalt gehört wegen Hehlerei angeklagt...

Politiker appelieren alle an die Moral und wie "Asozial" diese Steuerhinterzieher sind, bedenken aber nicht die moralischen Auswirkungen Ihrer Taten.
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Wären die Daten auch wertlos, wenn es sich bei den Personen auf der DVD nicht um normale Steuerhinterzieher handeln würde sondern um Personen aus dem Breich der organisierten Kriminalität?
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#937678) Verfasst am: 20.02.2008, 14:08    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Rasul hat folgendes geschrieben:
der Konsum von Btm ist keine Straftat.

Aber der Besitz etc

Rasul hat folgendes geschrieben:

Dass der Staat für Informationen zahlt ist nichts neues und wird allgemein (auch International) praktiziert.

Gutes Beispiel sind Vertrauernspersonen sog. VP´s,...


Ja, aber das ist noch was anderes. Wenn VP's berichten, unterliegen diese ja in der Regel keiner Geheimhaltungspflicht.
Dieser Bankangestellte hatte aber eine Geheimhaltungspflicht.

Auch, wenn es um Straftaten geht?
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#937682) Verfasst am: 20.02.2008, 14:11    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

Rasul hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Rasul hat folgendes geschrieben:
der Konsum von Btm ist keine Straftat.

Aber der Besitz etc

Rasul hat folgendes geschrieben:

Dass der Staat für Informationen zahlt ist nichts neues und wird allgemein (auch International) praktiziert.

Gutes Beispiel sind Vertrauernspersonen sog. VP´s,...


Ja, aber das ist noch was anderes. Wenn VP's berichten, unterliegen diese ja in der Regel keiner Geheimhaltungspflicht.
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Mag sein aber ich sehe darin kein Problem Schulterzucken

Du siehst darin kein Problem, wenn der Staat etwas tut, was für seine Bürger möglicherweise eine Straftat wäre, ohne dafür eine gesetzliche Rechtfertigung zu haben?
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Minerva
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Anmeldungsdatum: 11.02.2008
Beiträge: 71

Beitrag(#937688) Verfasst am: 20.02.2008, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich empfehle einen Blick ins SPIEGEL-Forum. Sobald Stammtischemotionen wie Futterneid im Spiel sind, werden Datenschutzverbrechen außergewöhnlich bereitwillig akzeptiert oder sogar gefordert. Das deutsche Volk hat mit Leuten wie Schäuble eben genau die Regierung, die es verdient zwinkern

Im US-Recht gibt es den schönen Ausdruck der Früchte des vergifteten Baumes. In der Hinsicht scheinen die Amerikaner zivilisierter zu sein...

Schriftfarbe wegen schlechter Lesbarkeit entfernt - kolja


Zuletzt bearbeitet von Minerva am 20.02.2008, 14:25, insgesamt einmal bearbeitet
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Rasul
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
Beiträge: 297
Wohnort: Köln

Beitrag(#937691) Verfasst am: 20.02.2008, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Für diese Arbeit gibt es halt die Dienste und entsprechende gesetztliche Regelungen. In diesem Falle das BNDG.

(1) Der Bundesnachrichtendienst darf die erforderlichen Informationen einschließlich personenbezogener Daten erheben, verarbeiten und nutzen, soweit nicht die anzuwendenden Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes oder besondere Regelungen in diesem Gesetz entgegenstehen,

.........

über Vorgänge im Ausland, die von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung für die Bundesrepublik Deutschland sind, wenn sie nur auf diese Weise zu

erlangen sind und für ihre Erhebung keine andere Behörde zuständig ist.

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Minerva
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Anmeldungsdatum: 11.02.2008
Beiträge: 71

Beitrag(#937694) Verfasst am: 20.02.2008, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Inwiefern ist Steuerhinterziehung ein außen- und sicherheitspolitisches Problem?

Schriftfarbe wegen schlechter Lesbarkeit entfernt - kolja
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#937696) Verfasst am: 20.02.2008, 14:28    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Deutschland hat wissentlich und willentlich aus einem Delikt erlangte Daten gekauft, um damit Strafverfolgung zu betreiben.

Ich finde dass rechtsstaatlich bedenklich.

Man stelle sich vor: Eine Lichtensteiner Einbrecherbande bricht in eure Wohnung ein und findet Unterlagen, die beweisen, dass ihr zB gelegentlich Hasch konsumiert. Diese Unterlagen verkauft die Einbrecherbande meistbietend die deutsche Staatsanwaltschaft. Diese kauft und Kenntnis aller Umstände diese Unterlagen und leitet darauf ein Verfahren gegen euch ein.


Diese Entscheidung, sich über rechtstaatliche Prinzipien hinweg zu setzen, trifft jeder für sich selbst.
Auch die Konsequenzen, die sich daraus ergeben.
So gesehen ist die Rechtstaatlichkeit Theorie.
Jeder Verbrecher entscheidet für sich selbst, ob und wie weit er ein Verbrecher ist.
Wenn unterm Strich trotzdem ein Vorteil dabei herausspringt, wird er es tun.
Moralische Ansprüche und Skrupel haben sich aus der Gesellschaft leider verabschiedet.

mfg Kosh
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#937698) Verfasst am: 20.02.2008, 14:33    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Deutschland hat wissentlich und willentlich aus einem Delikt erlangte Daten gekauft, um damit Strafverfolgung zu betreiben.

Ich finde dass rechtsstaatlich bedenklich.

Finde ich nicht. Sich bei der Strafverfolgung auch Informationen aus dem kriminellen Milieu zu bedienen, ist vollkommen normal.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#937702) Verfasst am: 20.02.2008, 14:36    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Deutschland hat wissentlich und willentlich aus einem Delikt erlangte Daten gekauft, um damit Strafverfolgung zu betreiben.

Ich finde dass rechtsstaatlich bedenklich.

Man stelle sich vor: Eine Lichtensteiner Einbrecherbande bricht in eure Wohnung ein und findet Unterlagen, die beweisen, dass ihr zB gelegentlich Hasch konsumiert. Diese Unterlagen verkauft die Einbrecherbande meistbietend die deutsche Staatsanwaltschaft. Diese kauft und Kenntnis aller Umstände diese Unterlagen und leitet darauf ein Verfahren gegen euch ein.


Ich halte einen Vergleich zwischen dem gelegentlichen Rauchen von Marihuane mit der Hinterziehung von Steruen in Millionenhöhe für ziemlich komisch. Man müsste es dann schon mindestens mit dem Besitzen udn Handeln von erheblichen Mengen harter Drogen vergleichen.
Zudem: Wäre die rechtliche Würdigung so klar, dann hätten die beteiligten Beamten der Ministerien das wohl kaum so durchgefühert, die wollen schließlich auch nicht, dass ihr Coup platzt.
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
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Beitrag(#937706) Verfasst am: 20.02.2008, 14:38    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Deutschland hat wissentlich und willentlich aus einem Delikt erlangte Daten gekauft, um damit Strafverfolgung zu betreiben.

Ich finde dass rechtsstaatlich bedenklich.

Finde ich nicht. Sich bei der Strafverfolgung auch Informationen aus dem kriminellen Milieu zu bedienen, ist vollkommen normal.


Wird ein Mörder oder Vergewaltiger gefasst, ist mir persönlich egal, wo die Informationen herkommen. Aber das Problem ist halt, dass das ganze ein schmaler Grat ist, wo zieht man die Grenze, wie kann man Missbrauch verhinden?
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Rasul
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Beitrag(#937707) Verfasst am: 20.02.2008, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Gut, jetzt hat es ein paar arme Reiche getroffen, die sich kaum noch die Butter auf dem Brot leisten können.

Das Gründen v. Scheinfirmen oder Organisationen zum verschleiern von Geldströmen, zur Steuerhinterziehung oder Geldwäsche ist kein Kavalliersdelikt. Sondern ist im Bereich der OK oder Schwerstkriminalität anzusiedeln, da nicht nur gutbetuchte und ehrlich arbeitende Menschen in Lichtenstein ihr Geld horten. Was im Bereich der OK zu finden ist kann jeder googeln.

Jeder soll seine Meinung haben, meine ist folgende:

Alle schreien, man muß im Hinblick auf Marode Schulen, kaputte Strassen, sinkenden Sozialtransferleistungen und was weiss ich nicht noch die Steuern senken. Dazu fällt mir nichts mehr ein. Wiederum bin ich nicht gewillt für einige wenige, die es sich leisten können Steuern zu hinterziehen, Steuererhöhungen hinzunehmen.

Es ist überflüssig aufzuzählen was von den Steuern alles bezahlt wird, aber Steuersenkungen zu fordern wenn der Topf leer ist?

Wie unsozial muß man in diesem Land eigentlich eingestellt sein um Steuern zu hinterziehen?

Steuerhinterziehung ist kurz und knapp ein Verbrechen an der Allgemeinheit.

Was das mit Futterneid zu tun hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis...
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#937708) Verfasst am: 20.02.2008, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Minerva hat folgendes geschrieben:
Inwiefern ist Steuerhinterziehung ein außen- und sicherheitspolitisches Problem?

Selbstverständlich ist es das. Es stellt den Grundkonsens eines Staates infrage, wenn sich Reiche ungehindert den gesetzlichen Verpflichtungen entziehen können. Da darf man sich dann nicht mehr wundern, wenn auch Arme das für sich in Anspruch nehmen.
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Beitrag(#937710) Verfasst am: 20.02.2008, 14:42    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Deutschland hat wissentlich und willentlich aus einem Delikt erlangte Daten gekauft, um damit Strafverfolgung zu betreiben.

Ich finde dass rechtsstaatlich bedenklich.

Finde ich nicht. Sich bei der Strafverfolgung auch Informationen aus dem kriminellen Milieu zu bedienen, ist vollkommen normal.


Wird ein Mörder oder Vergewaltiger gefasst, ist mir persönlich egal, wo die Informationen herkommen. Aber das Problem ist halt, dass das ganze ein schmaler Grat ist, wo zieht man die Grenze, wie kann man Missbrauch verhinden?

Ich bin nicht der Meinung, daß Kriminelle einen Anspruch darauf haben, daß Informationen über ihre Taten als Teil ihrer Privatshäre geschützt sind. Von daher kann ich absolut nicht nachvollziehen, wie man damit ein Problem haben kann.
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Beitrag(#937711) Verfasst am: 20.02.2008, 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Rasul hat folgendes geschrieben:

Wie unsozial muß man in diesem Land eigentlich eingestellt sein um Steuern zu hinterziehen?


Das Steuersystem ist nicht gerecht, das ist der Grund.
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Beitrag(#937712) Verfasst am: 20.02.2008, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Minerva hat folgendes geschrieben:
[color=darkblue]Ich empfehle einen Blick ins SPIEGEL-Forum. Sobald Stammtischemotionen wie Futterneid im Spiel sind, werden Datenschutzverbrechen außergewöhnlich bereitwillig akzeptiert oder sogar gefordert.

Nee, ist klar: kriminelle Machenschaften sind schützenswerte Privatangelegenheit, und sie zu ermitteln, ein Datenschutzverbrechen. Gehts noch? Pillepalle
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
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Beitrag(#937716) Verfasst am: 20.02.2008, 14:44    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Ich bin nicht der Meinung, daß Kriminelle einen Anspruch darauf haben, daß Informationen über ihre Taten als Teil ihrer Privatshäre geschützt sind. Von daher kann ich absolut nicht nachvollziehen, wie man damit ein Problem haben kann.


Gilt das Deiner Meinung nach für alle Arten von Verbrechen?
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Beitrag(#937717) Verfasst am: 20.02.2008, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Minerva hat folgendes geschrieben:
Inwiefern ist Steuerhinterziehung ein außen- und sicherheitspolitisches Problem?

Selbstverständlich ist es das. Es stellt den Grundkonsens eines Staates infrage, wenn sich Reiche ungehindert den gesetzlichen Verpflichtungen entziehen können. Da darf man sich dann nicht mehr wundern, wenn auch Arme das für sich in Anspruch nehmen.


Es sind nicht nur die Reichen, sondern zur Hälfte auch die Normal- und Besserverdiener.

Zitat:
Es stellt den Grundkonsens eines Staates infrage
Mit dieser Argumentation kann man aber alles zu einem außen- und sicherheitspolitischen Problem machen, das finde ich etwas schwach sowas als Argument zu benutzen. So könnte man auch sagen, durch einen Diebstahl stellt der Dieb den Grundkonsens eines Staates infrage, keine Delikte zu begehen...
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
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Beitrag(#937718) Verfasst am: 20.02.2008, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Rasul hat folgendes geschrieben:

Wie unsozial muß man in diesem Land eigentlich eingestellt sein um Steuern zu hinterziehen?


Das Steuersystem ist nicht gerecht, das ist der Grund.

Ich bin nicht der Meinung, daß gerade die Reichen darunter besonders zu leiden haben.
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Anmeldungsdatum: 26.11.2006
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Beitrag(#937720) Verfasst am: 20.02.2008, 14:45    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Deutschland hat wissentlich und willentlich aus einem Delikt erlangte Daten gekauft, um damit Strafverfolgung zu betreiben.

Ich finde dass rechtsstaatlich bedenklich.

Finde ich nicht. Sich bei der Strafverfolgung auch Informationen aus dem kriminellen Milieu zu bedienen, ist vollkommen normal.


Wird ein Mörder oder Vergewaltiger gefasst, ist mir persönlich egal, wo die Informationen herkommen. Aber das Problem ist halt, dass das ganze ein schmaler Grat ist, wo zieht man die Grenze, wie kann man Missbrauch verhinden?

Ich bin nicht der Meinung, daß Kriminelle einen Anspruch darauf haben, daß Informationen über ihre Taten als Teil ihrer Privatshäre geschützt sind. Von daher kann ich absolut nicht nachvollziehen, wie man damit ein Problem haben kann.


Es geht darum, dass der Staat möglicherweise selbst eine Straftat begangen hat, um an diese Daten zu kommen. Es geht darum, dass der Staat möglicherweise außerhalb seines rechtlichen Dürfens gehandelt hat.
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#937722) Verfasst am: 20.02.2008, 14:46    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Ich bin nicht der Meinung, daß Kriminelle einen Anspruch darauf haben, daß Informationen über ihre Taten als Teil ihrer Privatshäre geschützt sind. Von daher kann ich absolut nicht nachvollziehen, wie man damit ein Problem haben kann.


Gilt das Deiner Meinung nach für alle Arten von Verbrechen?

Mir fällt jedenfalls keins ein, für das das grundsätzlich nicht gelten sollte. Dir?
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Anmeldungsdatum: 26.11.2006
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Beitrag(#937723) Verfasst am: 20.02.2008, 14:47    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

Celsus-2006 hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Deutschland hat wissentlich und willentlich aus einem Delikt erlangte Daten gekauft, um damit Strafverfolgung zu betreiben.

Ich finde dass rechtsstaatlich bedenklich.

Man stelle sich vor: Eine Lichtensteiner Einbrecherbande bricht in eure Wohnung ein und findet Unterlagen, die beweisen, dass ihr zB gelegentlich Hasch konsumiert. Diese Unterlagen verkauft die Einbrecherbande meistbietend die deutsche Staatsanwaltschaft. Diese kauft und Kenntnis aller Umstände diese Unterlagen und leitet darauf ein Verfahren gegen euch ein.


Ich halte einen Vergleich zwischen dem gelegentlichen Rauchen von Marihuane mit der Hinterziehung von Steruen in Millionenhöhe für ziemlich komisch.


Es ging mir in dem Vergleich darum, eine nachvollziehbare Situation zu konstruieren. Im übrigen: Bei solchen Sachen geht es ums Prinzip: Denn wenn der Staat es bei ganz schlimmen Verbrechen macht, dann macht er es morgen bei schlimmen Verbrechen, übermorgen bei doch ganz dollen Verbrechen, überübermorgen bei normalen Verbrechen etc.
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#937724) Verfasst am: 20.02.2008, 14:48    Titel: Re: Lichtenstein-"Affäre": Speziell: Verbrechen zur Verbrechensverfolg Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Es geht darum, dass der Staat möglicherweise selbst eine Straftat begangen hat, um an diese Daten zu kommen. Es geht darum, dass der Staat möglicherweise außerhalb seines rechtlichen Dürfens gehandelt hat.

Da er den Datendiebstahl nicht in Auftrag gegeben hat, sehe ich keinen Grund, warum das der Fall sein sollte.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Minerva
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Beitrag(#937725) Verfasst am: 20.02.2008, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Selbstverständlich ist es das. Es stellt den Grundkonsens eines Staates infrage, wenn sich Reiche ungehindert den gesetzlichen Verpflichtungen entziehen können. Da darf man sich dann nicht mehr wundern, wenn auch Arme das für sich in Anspruch nehmen.

Auf diese Weise kann man jeden Datenschutz negieren, indem man jeden Gesetzesverstoß zu einer Frage der nationalen Sicherheit erklärt:

Ladendiebstahl --> Nachahmer --> Finanzschaden --> Staatsproblem
Hund kackt auf Rasen --> Nachahmer --> Finanzschaden --> Staatsproblem
Übermäßiger Toilettenpapierverbrauch in Ämtern --> Nachahmer --> Finanzschaden --> Staatsproblem

Die Leute ignorieren schließlich den Grundkonsens, dass Gesetze zu befolgen seien. Rosig.

Schriftfarbe wegen schlechter Lesbarkeit entfernt - kolja


Zuletzt bearbeitet von Minerva am 20.02.2008, 14:50, insgesamt einmal bearbeitet
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