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Zampana bin dagegen
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 411
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(#942043) Verfasst am: 26.02.2008, 01:41 Titel: |
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MountainKing hat folgendes geschrieben: | Zampana hat folgendes geschrieben: | Nee. Wie hier schon gesagt wurde, war es "damals" viel einfacher, ein Kind auch schon mit 18 o.s. zu bekommen, weil die Kinderbetreuung durchorganisiert und garantiert war. Das ist jetzt nicht mehr so, insofern die (Belastungs-)Situation der Mütter nicht direkt vergleichbar. |
Dann wäre aber die geänderte Belastungssituation der Grund und nicht eine leichtfertige Einstellung zur Kindstötung als Mittel der Familienplanung. Sonst würde ja gelten:
Liberale Abtreibungsregelung + bessere Kinderbetreuung >> keine Kindstötungen
Liberale Abtreibungsregelung + erhöhte Belastungen >> Kindstötungen
und man würde daraus den Schluss ziehen, dass die Abtreibungsregelung die Ursache für die Veränderung wäre. | Nnnnnja... nicht ganz. Man könnte auch daraus schließen, dass diejenigen Menschen, die an eine sehr liberale Abtreibungsregelung gewohnt sind, unter Belastungssituationen eher zu dem Hilfsmittel der postnatalen "Abtreibung" greifen, als diejenigen, die erschwerte Abtreibungsregelungen _plus_ normalbelastender "Aufzuchtsbedingungen" gewohnt sind?
Und wäre das so, ließe es sich mit Sicherheit nicht mit einer Singularität wie dem Mauerfall aus der Welt schaffen, die Mütter von heute sind die Kinder von Gestern sind die Kinder von Vorgestern ..... jeder wächst so auf, wie die Aufziehenden ihn lassen.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#942074) Verfasst am: 26.02.2008, 07:27 Titel: |
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Sharif hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Ich sehe das bei dem ostdeutschen Teil der Familie immer noch so. Die bekommen einfach alle mit 18 ein Kind. Wird als selbstverständlich angesehen. |
Dies reicht für weitere Tage ohne FGH. |
Du kennst meine Familie und ich habe gelogen? Ich glaube, du hast eine kleine Meise, hm?
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#942082) Verfasst am: 26.02.2008, 09:00 Titel: |
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Zampana hat folgendes geschrieben: | Nnnnnja... nicht ganz. Man könnte auch daraus schließen, dass diejenigen Menschen, die an eine sehr liberale Abtreibungsregelung gewohnt sind, unter Belastungssituationen eher zu dem Hilfsmittel der postnatalen "Abtreibung" greifen, als diejenigen, die erschwerte Abtreibungsregelungen _plus_ normalbelastender "Aufzuchtsbedingungen" gewohnt sind?
Und wäre das so, ließe es sich mit Sicherheit nicht mit einer Singularität wie dem Mauerfall aus der Welt schaffen, die Mütter von heute sind die Kinder von Gestern sind die Kinder von Vorgestern ..... jeder wächst so auf, wie die Aufziehenden ihn lassen. |
Der entscheidende Punkt ist in diesem Szenario aber dann doch trotzdem die erhöhte Belastung als geänderter Parameter, ich verstehe nicht, wie man dann darauf kommen könnte, der liberaleren Einstellung zur Abtreibung die Hauptverantwortung zuzuerkennen. Man müsste ja strenggenommen sagen, dass eine liberalere Einstellung zur Abtreibung nur in einem kinderfreundlichen Umfeld wie in der DDR funktionierte, welches man aber heute nicht mehr bieten kann, weswegen man diese Einstellung ändern muss. Wäre auf jeden Fall mal spannend, dazu die Meinung der CDU zu hören.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#942111) Verfasst am: 26.02.2008, 10:38 Titel: |
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Abtreibungzahlen sind afaik da hoch, wo es an Verhütung und Aufklärung mangelt, und wo die Bedingungen für uneheliche Kinder, Alleinerziehende und Frauen allgemein schlecht sind. Zur Kindstötung muss mMn noch mehr dazukommen, Strafe auf Abtreibung, hoher gesellschaftlicher Druck, wenig Hilfe, individuelle psychische und soziale Probleme, .
OT:
Gestern kam ein Bericht im ARD über die Wochenkrippen in der DDR. Das ist ja schon was anderes, als was ich unter guter Kinderbetreuung verstehe.
http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2008/00453/
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#942133) Verfasst am: 26.02.2008, 11:09 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Abtreibungzahlen sind afaik da hoch, wo es an Verhütung und Aufklärung mangelt, und wo die Bedingungen für uneheliche Kinder, Alleinerziehende und Frauen allgemein schlecht sind. Zur Kindstötung muss mMn noch mehr dazukommen, Strafe auf Abtreibung, hoher gesellschaftlicher Druck, wenig Hilfe, individuelle psychische und soziale Probleme, .
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Dazu ein interessanter Link: http://www.svss-uspda.ch/de/facts/praevention.htm
Zitat: | Die sexuelle und kontrazeptive Aufklärung in den Schulen ist obligatorisch. Sie findet aber auch ausserhalb der Schulen statt, in Form von öffentlichen Kampagnen und durch die Medien. Dabei wird immer versucht, an die konkreten Erfahrungen und Lebensbedingungen der Jugendlichen anzuknüpfen. Die Aufklärung erfolgt in Form eines offenen Dialoges und nicht als ein Aufdrängen moralischer Standpunkte. Das Ziel ist, die Menschen umfassend zu informieren und sie zu befähigen, im Bereich der Sexualität selbstverantwortliche Entscheidungen zu treffen.
Im Gegensatz dazu zeigt die Erfahrung in den USA, dass eine auf Enthaltsamkeit ausgerichtete Sexualerziehung nichts taugt. Die Abortrate bei Jugendlichen ist in den USA ein Mehrfaches der Rate in den Niederlanden. (vgl. Abortrate bei Jugendlichen im internationalen Vergleich, Tabelle "Schwangerschaftsabbrüche auf 1000 Frauen 15-19jährig"). |
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Marie Huana registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.12.2006 Beiträge: 194
Wohnort: Hintertupfingen
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(#942138) Verfasst am: 26.02.2008, 11:19 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: | jagy hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Es ist sowieso idiotisch, denn in dem jüngsten Fall war die Frau m.W. anfang Zwanzig. Wie soll da der Einfluß der DDR wirksam gewesen sein? Durch Vererbung? |
Ja, durch memetische "Vererbung".
Also ich will nur sagen: Ganz so idiotisch ist das nicht. Denn wenn Atheismus bzw eine liberale Einstellung zu Schwangerschaftsabbrüchen zu vermehrten Kindstötungen führt . |
Eine liberalere Einstellung zur Abtreibung führt aber nicht zu mehr Kindstötungen.
Umgekehrt wird eher ein Schuh draus, wenn Abtreibung nicht möglich ist, können eher (psychische u. materielle)Situationen entstehen, die zu Kindstötung führen, aber auch, wenn Abtreibung gesellschaftlich möglich ist, können familiäre Strukturen etc. im Binnenbereich, schon den Gedanken an eine Abtreibung, aber auch an ein nichteheliches Kind verbieten.
Dann wird eine Schwangerschaft z.B. infach völlig ignoriert.
Oft haben Kindstötungen, die nah am Geburtszeitpunkt liegen auch noch ganz andere Ursachen, postnatale Depression z.b., die muss auch nicht nur 3 Tage dauern, und nicht damit zusammenhängen, dass das Kind nicht gewollt wurde.
Kindstötung war bis vor wenigen Jahren ein eigener Straftatbestand, mit einer sehr geringen Strafzumessung, weil man eben wusste, dass es eben bei auch Menschenmüttern vorkommt, dass sie ihr Kind nicht "annehmen".
Dagegen meinte man ja mit den "Babyklappen" angehen zu können, das ist aber nicht so.
Für diese völlig widersinnige Behauptung, eine liberale Einstellung zur Abtreibung, vermutlich auch zu nichtehelichen Kindern, führe zur Kindstötung hätte ich aber bitte sehr gerne Zahlen! |
Aus beruflichen Gründen erlebte ich vor einigen Jahren die Geburtsstunde einer Selbsthilfegruppe für Frauen mit Postnatalen Depressionen. Zur Erklärung: Der "Baby Blues" ist eine vorübergehende, harmlose Heulphase, die kurz nach der Geburt eintritt und schnell wieder verschwindet. Die Postnatale Depressionen jedoch kann Tage, Wochen, Monate oder auch Jahre nach der Geburt auftreten und sich hartnäckig halten. Es handelt sich um eine seelische Erkrankung, die oft dramatische Formen annimmt. Jede zehnte Frau leidet unter "PND"
So war es nicht verwunderlich, dass die Frauen mir von Mitbetroffenen berichteten, die sich bereits das Leben genommen hatten. Meistens aber leiden die Frauen still vor sich hin, geben nach außen hin das Bild ab, das die Gesellschaft von ihnen erwartet: Die glückliche junge Mutter.
Auch wenn sie komplett am Boden liegen: Jede Lebensfreude fehlt, das Baby wird als fremd empfunden, Versagensängste, Überforderung etc. Selbst die jungen Väter oder aber die näheren Verwandten bekommen oft nicht mit, was wirklich los ist. Anfällig sind insbesondere Frauen, die bereits vor oder während der Schwangerschaft deprimiert waren, traumatische Erlebnisse hatten, in finanziell oder häuslich schwierigen Verhältnissen leben. Hilfe von medizinischer Seite ist selten, da diese Krankheit relativ unerforscht ist und selbst von Gynäkologen oft nicht ernst genommen wird. Wird wohl wieder......
Ob und wie oft also diese Krankheit eine mögliche Ursache von Kindstötungen ist, wird vorerst wohl im Dunkeln bleiben....
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Gustav Aermel dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.04.2007 Beiträge: 1811
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(#942160) Verfasst am: 26.02.2008, 11:51 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Sharif hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Ich sehe das bei dem ostdeutschen Teil der Familie immer noch so. Die bekommen einfach alle mit 18 ein Kind. Wird als selbstverständlich angesehen. |
Dies reicht für weitere Tage ohne FGH. |
Du kennst meine Familie und ich habe gelogen? Ich glaube, du hast eine kleine Meise, hm? |
Du kennst meine Familie und ich habe gelogen? Ich glaube, du hast eine kleine Meise, hm?
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#942168) Verfasst am: 26.02.2008, 12:10 Titel: |
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Die "Mütter" stammen aus der Generation, die ihre eigene Kindheit in Betreuungseinrichtungen der DDR verbracht haben und könnten durchaus daraus ableiten, dass sie für ihre eigenen Kinder nicht zuständig sind, sondern der Staat. Nimmt man ihnen diese "Bürde" der Kindereziehung nicht ab, dann wird so eine schleichende Vernachlässigung erzeugt.
Die Kinder , die durch Vernachlässigung ums Leben kamen, sind so erklärbar.
Nicht aber die ermordeten. Da muss man schon unterscheiden.
Die totgeschüttelten Kinder sind so nicht begründbar.
mfg Kosh
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#942171) Verfasst am: 26.02.2008, 12:18 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Die "Mütter" stammen aus der Generation, die ihre eigene Kindheit in Betreuungseinrichtungen der DDR verbracht haben und könnten durchaus daraus ableiten, dass sie für ihre eigenen Kinder nicht zuständig sind, sondern der Staat. Nimmt man ihnen diese "Bürde" der Kindereziehung nicht ab, dann wird so eine schleichende Vernachlässigung erzeugt.
Die Kinder , die durch Vernachlässigung ums Leben kamen, sind so erklärbar.
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Das meinst Du nicht ernst, oder?
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#942175) Verfasst am: 26.02.2008, 12:22 Titel: |
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Sharif hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Sharif hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Ich sehe das bei dem ostdeutschen Teil der Familie immer noch so. Die bekommen einfach alle mit 18 ein Kind. Wird als selbstverständlich angesehen. |
Dies reicht für weitere Tage ohne FGH. |
Du kennst meine Familie und ich habe gelogen? Ich glaube, du hast eine kleine Meise, hm? |
Du kennst meine Familie und ich habe gelogen? Ich glaube, du hast eine kleine Meise, hm? |
Du zeigst mir einen Vogel und zitierst dann meine Reaktion 1:1?
Du solltest wirklich die selbstverordnete FGH-Pause machen.
_________________ God is Santa Claus for adults
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Asz WiW (Weib im Web)
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin
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(#942206) Verfasst am: 26.02.2008, 12:57 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Die "Mütter" stammen aus der Generation, die ihre eigene Kindheit in Betreuungseinrichtungen der DDR verbracht haben und könnten durchaus daraus ableiten, dass sie für ihre eigenen Kinder nicht zuständig sind, sondern der Staat. Nimmt man ihnen diese "Bürde" der Kindereziehung nicht ab, dann wird so eine schleichende Vernachlässigung erzeugt.
Die Kinder , die durch Vernachlässigung ums Leben kamen, sind so erklärbar.
Nicht aber die ermordeten. Da muss man schon unterscheiden.
Die totgeschüttelten Kinder sind so nicht begründbar.
mfg Kosh |
Jetzt habe ich es ehrlich satt. Eigentlich wollte ich mich dazu nicht melden, weil mir nach den "Böhmer-Berichten" mein nichtvorhandenes Messer in der Tasche aufklappte und ich ziemlich sauer über diese Sündenbock-Methode bin.
Die DDR als Reich des Bösen. So wird Geschichte umgeschrieben - ich ahne, wo das enden soll.
Also, ich bin in der DDR groß geworden - übrigens habe ich mein 1. Lebensjahr in einem Kinderheim/ einer Wochenkrippe verbracht. Genauer kriege ich das nicht mehr raus, weil ich als Letzte in einer großen Familie bei der inneren Mythen und Legendenbildung (das, was im Koppe an Familiengeschichte hängenbleibt) etwas zu kurz gekommen bin.
Ansonsten habe ich meine Kindheit DDR-typisch verbracht - Krippe, Kindergarten, Schule. Und ich habe mit 22 mein Kind bekommen. (Das dann auch DDR- Kri.Kiga und ein wenig DDR - Schule mitgenommen hat.)
Ich habe nicht erkennen können, daß Frauen (auch in meinem Umfeld/ Arbeitsumfeld - meistens Frauen mit ausgeprochen unterschiedlichem Bildungsniveau und auch unterschiedlichen sozialen Prägungen)
1. alle mit 18 Kinder bekamen (die Bandbreite der Erstgeburten ging von 16 bis fast 30)
2. die Meinung vorherrschte, der Staat ist für die Erziehung da (Da wir alle arbeiten sollten, sollten natürlich auch die entsprechenden Betreuungseinrichtungen vorhanden sein - daß es nicht immer so klappte ist eine andere Geschichte)
3. meinten, Abtreibung wäre ein reguläres Mittel zur Familienplanung (es gab durchaus leichtsinnigen Umgang damit, aber in meiner direkten und indirekten Umgebung nicht) Allerdings wurde auch schon damals von jeweils anderen/ Bekannten/ Freundinnen von Bekannten et c. solches behauptet.
Den Ausdruck "postnatale Abtreibung" habe ich erst zu BRD - Zeiten kennengelernt und auch das Konzept, was angeblich dahinterstehen soll. In meiner Umgebung wurde nicht mal in Witzen (die oft ziemlich drastisch waren) oder in diversen Horror-Mythen und -Legenden darüber gesprochen, unerwünschte Kinder nach der Geburt, quasi als Mittel der Familienplanung, umzubringen.
Die meisten Frauen hatten 2 oder 3 Kinder. Und soweit ich diese sehen konnte, waren sie im Durchschnitt weder sozial noch gesundheitlich vernachlässigt. (Bei der dichten Gesundheitsvorsorge - könnte mensch auch unter Kontrolle abheften - wäre das auch sehr schwierig gewesen) Natürlich kann mensch sich über Vernachlässigungsdefinitionen und -grade streiten.
(Nun gut, es gab diesen Witz (zu 1. s.o. : "Mit 15 schon 'nen Freund haben... Aber den dreißigsten Geburtstag deiner Mutter vergessen! )
...
Ein Wort zum "
Totschütteln - mein Kind hat die ersten drei Monate seines Lebens 20 Stunden am Tag geschrien. Das hat mich richtig fertig gemacht. Ich war alleinerziehend und keiner hat mir geholfen oder konnte mir helfen.
Wenn ich nicht so glücklich gewesen wäre, daß ich mein Kind hatte - wer weiß, was mir passiert wäre.
Deshalb halte ich mich in Beurteilungen solcher und ähnlicher Taten sehr zurück.
Edit: ein "Diese" rausgenommen - Ausdrucksfehler!
_________________ Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
Zuletzt bearbeitet von Asz am 26.02.2008, 13:14, insgesamt einmal bearbeitet |
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jdf MIM-104C Nikopol

Anmeldungsdatum: 30.05.2007 Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B
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(#942211) Verfasst am: 26.02.2008, 13:02 Titel: |
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Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Die "Mütter" stammen aus der Generation, die ihre eigene Kindheit in Betreuungseinrichtungen der DDR verbracht haben und könnten durchaus daraus ableiten, dass sie für ihre eigenen Kinder nicht zuständig sind, sondern der Staat. Nimmt man ihnen diese "Bürde" der Kindereziehung nicht ab, dann wird so eine schleichende Vernachlässigung erzeugt.
Die Kinder , die durch Vernachlässigung ums Leben kamen, sind so erklärbar.
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Das meinst Du nicht ernst, oder? |
*Anschließ* Manchmal schreibt man besser einfach mal nichts.
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#942227) Verfasst am: 26.02.2008, 13:42 Titel: |
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Zitat: | Merkel stellt Böhmer zur Rede
Böhmer unter Beschuss: Der Regierungschef von Sachsen-Anhalt gerät auch in der eigenen Partei zunehmend unter Druck. Böhmer solle seine Äußerungen zu Kindstötungen in Ostdeutschland nicht wiederholen, mahnte die Bundeskanzlerin.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,537677,00.html |
Mist, der Heizölrückstand war schneller.
_________________ God is Santa Claus for adults
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#942229) Verfasst am: 26.02.2008, 13:47 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Heizölrückstand |
Lieber Heiko, bitte keine Namensverfälschungen mehr!
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#942237) Verfasst am: 26.02.2008, 14:01 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Die "Mütter" stammen aus der Generation, die ihre eigene Kindheit in Betreuungseinrichtungen der DDR verbracht haben und könnten durchaus daraus ableiten, dass sie für ihre eigenen Kinder nicht zuständig sind, sondern der Staat. Nimmt man ihnen diese "Bürde" der Kindereziehung nicht ab, dann wird so eine schleichende Vernachlässigung erzeugt.
Die Kinder , die durch Vernachlässigung ums Leben kamen, sind so erklärbar.
Nicht aber die ermordeten. Da muss man schon unterscheiden.
Die totgeschüttelten Kinder sind so nicht begründbar.
mfg Kosh |
Ja, könnte dies, und könnte das..............
Dass die Zahlen eben nicht einmal für eine größere Häufung im Osten sprechen
Zitat: | Außerdem sind die Zahlen selbst nicht aussagekräftig. Die statistische Varianz ist sehr groß. Da die Bevölkerungszahl in Ostdeutschland wesentlich geringer ist als in Westdeutschland und Kindstötungen ohnehin sehr selten vorkommen, könnte das theoretisch bedeuten, dass ein totes Kind mehr in der Statistik einen Unterschied von 100 Prozent zum Vorjahr ausmachen würde.
Theresia Höynck nennt als Beispiel die neun getöteten Babys in Brandenburg. Sie wurden zwischen 1988 und 1999 geboren und starben bald darauf. Doch in der Statistik tauchen sie alle zusammen in dem Jahr auf, in dem sie entdeckt wurden. Das heißt, sie treiben die Zahlen für Ostdeutschland über mehrere Jahre in die Höhe.
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hast du doch sicher im von pariparo angegebenen Link auf der 1. Seite gelesen?
Das hätte da dann auch noch gestanden:
Zitat: | Höynck hat im Rahmen ihrer Studie versucht, Zahlen aus jener Zeit zu ermitteln, als die DDR noch bestand. Doch bisher ist es nicht gelungen, Daten zu bekommen, die sich mit denen der Bundesrepublik vergleichen ließen. Eigentlich weiß man also so gut wie nicht, ob es in der DDR ein zum Westen abweichendes Verhalten gegeben hat. |
Das hätten wir dann auch noch in diesem Artikel, der sich wenigstens auf das BKA beruft: http://www.kn-online.de/artikel/2268209
Zitat: | Kinder, die am ersten Lebenstag getötet werden, werden meist von den Müttern sich selbst überlassen. Das sind vor allem sehr junge Mütter, sozial schlecht abgesichert, mit geringer Bildung und oft ohne Geburtsvorsorge. |
Und weil sich das hier schon wieder nahezu ausschließlich auf Mütter bezieht, was den Schluß zulässt, dass in den Köpfen die Zuständigkeit und Verantwortung für die Kinder eben doch, auch in diesem Forum NICHT zu 50% bei den Vätern gesehen wird
Zitat: | Bei Tötungen im ersten Lebensjahr sind häufiger die Väter die Täter, später halten sich Mütter und Väter in etwa die Waage. Die Riskofaktoren sind hier weniger eindeutig, aber das Gefühl, die Probleme wachsen einem über den Kopf, taucht häufig auf. |
Das dann nochmal zu der Häufigkeit insgesamt:
Zitat: | Die heutigen Kindstötungen sind weniger in der Schmach über eine nichteheliche Schwangerschaft begründet, als in einer Massierung von Problemen im Lebensalltag. Dabei ist, so betonen Fachleute des Bundeskriminalamtes (BKA), die Zahl der getöteten Säuglinge und Kleinkinder entgegen der öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland in den vergangenen Jahren nicht gestiegen: Jährlich werden demnach etwa 25 bis 45 Kinder unter sechs Jahren und 75 bis 95 Kinder zwischen sechs und 15 Jahren von Eltern oder deren Partnern getötet. Diese Zahlen seien nur nach dem Mauerfall kurzfristig angestiegen. Das BKA in Wiesbaden führt dies auf das damals starke wirtschaftliche Gefälle zwischen neuen und alten Bundesländern zurück. Allerdings geht man auch beim BKA davon aus, dass viele Kindstötungen unentdeckt bleiben.
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Die Dunkelziffer ist aber auch nichts Neues, dürfte aber alte Menschen noch weitaus mehr betreffen, bei denen schaut ja nun gar keiner mehr genau hin, wenn nicht das Messer in der Brust steckt.
Ich darf zusammenfassen:
1) Kein Beleg dafür, dass die Zahl der Kindstötungen insgesamt in den letzten Jahren gestiegen wären, über sämtliche mögliche Ursachen hinweg.
2) Kein Beleg dafür, dass die Zahlen in den neuen Ländern höher wären, als in den alten (kurzfristige Ausnahme, die Zeit direkt nach dem Mauerfall).
3) Aus DDR Zeiten gibt es bisher keine Zahlen zu dieser Thematik.
Insofern lässt sich nichts vergleichen, weder mit dem Westen, noch im Verlauf zu heute.
Freies Schwadronieren im luftleeren Raum, weil wieder einmal so ein Depp in diesem Land, man nennt die auch Politiker, meint, er müsse mal wieder ein Statement, so über die Welt im allgemeinen, und über die ungläubigen, leichtfertigen Frauen/Schlampen im besonderen, abgeben.
Dabei gäbe es doch in Deutschland zum Thema etwas, worüber er sich wirklich aufregen könnte.
In Deutschland macht der Staat nämlich Abtreibung zum "Mittel der Familienplanung" für ALG II EmpfängerInnen jedenfalls.
Eine Abtreibung bezahlt nämlich der Staat, bei Vorliegen von Bedürftigkeit, Extrageld für Verhütungsmittel wie vorher bei der Sozialhilfe gibt es nicht mehr!
Alles im Regelsatz enthalten, wie die kaputte Waschmaschine etc. etc.
Dass Verhütungsmittel Geld kosten, und zwar gar nicht wenig, scheinen Politiker nicht zu wissen, oder es ist ihnen egal?
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#942276) Verfasst am: 26.02.2008, 14:45 Titel: |
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He! Heizölrückstand ist genauso geschlechtsneutral wie Heizölrückstoßdingens.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#942282) Verfasst am: 26.02.2008, 14:49 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: |
He! Heizölrückstand ist genauso geschlechtsneutral wie Heizölrückstoßdingens. |
Nagut, aber Heizöl... oder Dave tuts auch, aber Heizölrückstand gefällt mir nicht. Btw.: Heizölrückstoßdingens ist ja schon fast so lang wie Heizölrückstoßabdämpfung
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#942594) Verfasst am: 26.02.2008, 22:34 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Abtreibungzahlen sind afaik da hoch, wo es an Verhütung und Aufklärung mangelt, und wo die Bedingungen für uneheliche Kinder, Alleinerziehende und Frauen allgemein schlecht sind. Zur Kindstötung muss mMn noch mehr dazukommen, Strafe auf Abtreibung, hoher gesellschaftlicher Druck, wenig Hilfe, individuelle psychische und soziale Probleme, .
OT:
Gestern kam ein Bericht im ARD über die Wochenkrippen in der DDR. Das ist ja schon was anderes, als was ich unter guter Kinderbetreuung verstehe.
http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2008/00453/ |
Jau, Report aus München! Da kannst' Dir auch gleich VatikanTV reinziehen.
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Enrico dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 21.02.2008 Beiträge: 241
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(#942676) Verfasst am: 27.02.2008, 01:38 Titel: |
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Wolfgang Böhmer war Chefarzt einer Entbindungsklinik und weiß, wovon er spricht.„Menschliches Leben beginnt bei der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Dazu hat sich auch die CDU erneut in ihrem neuen Grundsatzprogramm bekannt. Abtreibung als Instrument der Familienplanung freizustellen und staatlicherseits zu fördern , wie es in der DDR geschehen ist, wirkt sich verheerend auf die Bewusstseinsbildung aus.“
Die angefachte Diskussion muß ernst genommen werden, „denn inzwischen wird bundesweit nahezu jede fünfte Schwangerschaft mit Abtreibung beendet“.Manche Frauen tragen ihr Kind aus und töten es dann. Das ist dann ein Fall für die Justiz und die Bildzeitung. Im Mutterleib ermoderte Kinder kümmern weder dir Gerichte, noch die Presse, die sich sonst in alles einmischt. Himmelschreiendes Unrecht wird totgeschwiegen.Wie geht man heute mit den
Kleinsten der Kleinen um, den geborenen wie den ungeborenen? Hier noch einige Fakten zum Thema Abtreibung:Eine Frau berichtet:
„An einem Freitag wurde das Todesurteil an dem Kind, das wehrlos in mir heranwuchs, vollzogen. Am Abend, als dann mein Verlobter kam, war meine erste Frage: ‚Warum habe ich das getan?‘ Ich verkrafte das alles nicht. Ich klage mich an vor allen, die sich diese Geschichte anhören, ich fühle mich wie ein Verräter an meinem eigenen Kind. Seitdem habe ich mich sehr verändert. Ich bin aggressiv und ungerecht, ja, kalt geworden […] es war ein Fehler, ein großer Fehler. Abtreibung ist Mord!“
Solche Schuldgefühle sind keine Einbildung und brauchen auch nicht eingeredet zu werden, sie kommen ganz von selbst, was sogar statistisch nachgewiesen wurde:
„‚Ich hätte mein Kind besser leben lassen sollen‘, sagten 75% der Frauen nach einem Abbruch.“
Wie viele werden dies wohl ebenso empfinden, jedoch ohne es zugeben zu wollen? Auch die tötenden Mediziner selbst haben natürlich mit ihrem Gewissen zu kämpfen. Ein Arzt berichtet, was er bei einem Kollegen erlebte, welcher Abtreibungen vornahm:
„Und dann erlebte ich, wie ein junger Gynäkologe weinend zusammenbrach und ausrief: ‚Heute habe ich meine fünfzigste Abtreibung gemacht, und ich weiß, dass es Mord ist. Die Schuld lastet so schwer auf mir...‘“
Ein anderer Mediziner, der bereits 20 Jahre lang Abtreibungen durchführte, bezeugt selbst:
„Das erste Mal fühlte ich mich wie ein Mörder, aber ich tat es immer wieder […] Und es war ja so leicht, als ich erst einmal den Schritt getan hatte, diese Frauen wie Tiere anzusehen und diese Babies als bloßes Gewebe.“
Jeder, der mit Abtreibung unmittelbar zu tun hat, weiß, dass es Mord ist. Mord ist Sünde! Sünde belastet den Menschen. Je schwerer die Sünde, desto schwerer die Last. Eine Fachärztin für Frauenkrankheiten zitiert aus dem Geschäftsbericht einer bundesdeutschen Krankenversicherung:
„34 % aller Frauen, die abtreiben, werden psychotherapeutisch nachbehandelt, weil sie an schwersten Neurosen leiden.“
Die häufigsten seelischen Schäden sind: Schuld-, Angst- und Verlustgefühle, Depressionen, Veränderungen in der Beziehung zu Freunden, Schreikrämpfe, Vorwürfe gegen sich und andere, Alpträume, Eheprobleme, Schlaflosigkeit, Phantomkind-Erscheinungen, quälende Erinnerungen, Psychosen, Hilf- und Hoffnungslosigkeit.
Allerdings bleiben die Folgen einer Abtreibung sehr häufig nicht auf die Seele beschränkt. Der Mord im Mutterleib ist auch für die leibliche Gesundheit höchst risikoreich, wie man bereits anhand des folgenden Berichts von Dr. med. Pfeifer erahnen kann:
„Eines Tages stand ich dann selbst im Operationssaal und ich sah bei einer Abtreibung zu. Die Saugcurette wurde eingeführt, die Vakuumpumpe angestellt. Langsam kletterte der Zeiger des Manometers höher. Plötzlich zerriss ein lautes, gieriges Schlürfen die Stille des OP. Damals, als der mörderische Schlund des Saugrohrs das junge Leben verschlang und schaumiges Blut, zerfetztes Gewebe und abgehackte Händchen ausspie, da wurde ich zum vehementen Abtreibungsgegner. Ich habe mich seither geweigert, auch nur eine Narkose für diesen Eingriff zu machen.“
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#942719) Verfasst am: 27.02.2008, 06:10 Titel: |
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Enrico hat folgendes geschrieben: | Plötzlich zerriss ein lautes, gieriges Schlürfen die Stille des OP. Damals, als der mörderische Schlund des Saugrohrs das junge Leben verschlang und schaumiges Blut, zerfetztes Gewebe und abgehackte Händchen ausspie, da wurde ich zum vehementen Abtreibungsgegner. | hast du nach der Geschichte mit dem ominösen Nadelistrument noch nicht verstanden das deine seichten Horrorstorys hier noch im (für dich)besten Fall auf Granit beißen im schlimmsten ....[gelöscht]....zerrissen werden(und nerven)
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#942724) Verfasst am: 27.02.2008, 08:56 Titel: |
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Enrico hat folgendes geschrieben: | blablubb |
Und nochmal:
Leitfaden für Missionare hat folgendes geschrieben: | 4. Argumente zählen mehr als besinnliche Sprüche! Das hier ist ein Diskussionsforum, kein Predigtforum. Behauptungen sind keine Argumente, zu einem Argument gehört immer eine Begründung. Glaubensinhalte sind keine Begründungen, eine erfolgreiche Begründung besteht aus unstrittigen Sachverhalten, denen auch der Diskussionspartner zustimmt. Suche also erst die gemeinsame Basis mit Deinen Gesprächspartnern, um darauf Deine Argumentation aufzubauen. Bau deine Argumente nicht auf der Prämisse auf, dass Gott existiert, sonst wirst du dich in einen Zirkelschluss verrennen, wenn du seine Existenz belegen willst. |
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#942726) Verfasst am: 27.02.2008, 09:01 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Abtreibungzahlen sind afaik da hoch, wo es an Verhütung und Aufklärung mangelt, und wo die Bedingungen für uneheliche Kinder, Alleinerziehende und Frauen allgemein schlecht sind. Zur Kindstötung muss mMn noch mehr dazukommen, Strafe auf Abtreibung, hoher gesellschaftlicher Druck, wenig Hilfe, individuelle psychische und soziale Probleme, .
OT:
Gestern kam ein Bericht im ARD über die Wochenkrippen in der DDR. Das ist ja schon was anderes, als was ich unter guter Kinderbetreuung verstehe.
http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2008/00453/ |
Jau, Report aus München! Da kannst' Dir auch gleich VatikanTV reinziehen. |
Deswegen muss ja nicht alles falsch sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Frauen-_und_Familienpolitik_der_DDR
Zitat: | Im Rahmen des sozialistischen Familienleitbilds bildete die Familie keinen separaten Rückzugsort aus der Gesellschaft, sondern vielmehr ein öffentliches Grundkollektiv neben anderen kollektiven Gemeinschaftsformen, deren erklärtes gemeinsames Ziel die Erziehung des Kindes zu einer „sozialistischen Persönlichkeit“ war.
Vorbehalte gegenüber Krippen, Kindergärten und Schulhorten wurden daher in den DDR-Medien – trotz vorliegender empirischer Daten etwa über Sprach- und Verhaltensstörungen von Kindern in Wochenkrippen – entweder verschleiert oder geschönt dargestellt, um nicht den Eindruck zu erwecken, die Entwicklung der Kinder sei dem Arbeitsmarkt untergeordnet. Nach der Wende erfolgte Befragungen deuten darauf hin, dass die Frauen keineswegs mit den Betreuungseinrichtungen zufrieden waren und auch von Vernachlässigung der Kinder erzählen. In den Interviews berichten Frauen über ihre Zerrissenheit und die Schwierigkeiten auf Grund der Arbeitszeiten, Wegzeiten, schlechten Versorgung und mangelnden Dienstleistungen, auch noch den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. |
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#942727) Verfasst am: 27.02.2008, 09:04 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2008/00453/
http://de.wikipedia.org/wiki/Frauen-_und_Familienpolitik_der_DDR
Zitat: | Im Rahmen des sozialistischen Familienleitbilds bildete die Familie keinen separaten Rückzugsort aus der Gesellschaft, sondern vielmehr ein öffentliches Grundkollektiv neben anderen kollektiven Gemeinschaftsformen, deren erklärtes gemeinsames Ziel die Erziehung des Kindes zu einer „sozialistischen Persönlichkeit“ war.
Vorbehalte gegenüber Krippen, Kindergärten und Schulhorten wurden daher in den DDR-Medien – trotz vorliegender empirischer Daten etwa über Sprach- und Verhaltensstörungen von Kindern in Wochenkrippen – entweder verschleiert oder geschönt dargestellt, um nicht den Eindruck zu erwecken, die Entwicklung der Kinder sei dem Arbeitsmarkt untergeordnet. Nach der Wende erfolgte Befragungen deuten darauf hin, dass die Frauen keineswegs mit den Betreuungseinrichtungen zufrieden waren und auch von Vernachlässigung der Kinder erzählen. In den Interviews berichten Frauen über ihre Zerrissenheit und die Schwierigkeiten auf Grund der Arbeitszeiten, Wegzeiten, schlechten Versorgung und mangelnden Dienstleistungen, auch noch den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. | |
Wobei da allerdings genau zu unterscheiden ist, ob die außerhäusige Kinderbetrueung aus gurndsätzlichen Erwägungen problematisch ist, oder ob das aus einer mangelenden Betreuungsqualität herrrührt.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#942729) Verfasst am: 27.02.2008, 09:18 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2008/00453/
http://de.wikipedia.org/wiki/Frauen-_und_Familienpolitik_der_DDR
Zitat: | Im Rahmen des sozialistischen Familienleitbilds bildete die Familie keinen separaten Rückzugsort aus der Gesellschaft, sondern vielmehr ein öffentliches Grundkollektiv neben anderen kollektiven Gemeinschaftsformen, deren erklärtes gemeinsames Ziel die Erziehung des Kindes zu einer „sozialistischen Persönlichkeit“ war.
Vorbehalte gegenüber Krippen, Kindergärten und Schulhorten wurden daher in den DDR-Medien – trotz vorliegender empirischer Daten etwa über Sprach- und Verhaltensstörungen von Kindern in Wochenkrippen – entweder verschleiert oder geschönt dargestellt, um nicht den Eindruck zu erwecken, die Entwicklung der Kinder sei dem Arbeitsmarkt untergeordnet. Nach der Wende erfolgte Befragungen deuten darauf hin, dass die Frauen keineswegs mit den Betreuungseinrichtungen zufrieden waren und auch von Vernachlässigung der Kinder erzählen. In den Interviews berichten Frauen über ihre Zerrissenheit und die Schwierigkeiten auf Grund der Arbeitszeiten, Wegzeiten, schlechten Versorgung und mangelnden Dienstleistungen, auch noch den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. | |
Wobei da allerdings genau zu unterscheiden ist, ob die außerhäusige Kinderbetrueung aus gurndsätzlichen Erwägungen problematisch ist, oder ob das aus einer mangelenden Betreuungsqualität herrrührt. |
Richtig. Ich halte die Kinderbetreuung außer Haus nicht grundsätzlich für problematisch und nicht für grundsätzlich unproblematisch! Die rein familiäre Kinderbetreuung übrigens ebenso.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#942732) Verfasst am: 27.02.2008, 09:26 Titel: |
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Der Wikiartikel liefert keine Quelle für die "Interviews". Schwer zu sagen, welchen Wert das hat, ob nahezu alle Frauen ähnlicher Meinung waren oder ob das nur Einzelstimmen sind.
Und die geäußerten Unzufriedenheiten in "Nach der Wende erfolgte(n) Befragungen" können auch in einer unrealistischen Erwartung, nun im Paradies angelangt zu sein, begründet liegen.
Zudem scheint es in der Tat ein Problem der gebotenen Qualität zu sein und nicht des politischen Systems:
Zitat: | Knapp zehn Jahre später, 1984, referiert Christiane Spiel auf dem 34.Kongreß
der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Wien die Ergebnisse der
„Langzeitstudie über die kognitive Entwicklung von Krippenkindern – ein
Beitrag zur Ökologischen Entwicklungspsychologie“, eine Untersuchung mit
folgenden Hypothesen: man erwartete signifikante Einflüsse auf die kindliche
Entwicklung durch 1. die Persönlichkeit der Erzieherin, 2. die Größe der
betreuten Kindergruppe, 3. die tägliche Dauer an Stunden der Fremdbetreuung
und 4. durch diskrepante Erziehungsstile von Familie und Krippe. Klingt alles
einleuchtend, umso erstaunlicher, dass diese intensive Langzeitstudie nur eine
einzige Hypothese positiv bestätigen konnte: die Persönlichkeit der Erzieherin
hat von allen genannten Variablen den unvergleichlich größten Einfluß auf
Verhalten und Wohlbefinden des Kindes in der Krippe. Soviel Einfluß, dass –
kurz gesagt – eine gut qualifizierte, einfühlsame und zugewandte Erzieherin
mögliche Belastungen durch die Fremdbetreuungssituation wettmachen
kann. |
http://www.michael-balint-institut.de/PDF/Vortrag_Scheerer.pdf
Weiterhin geht aus einer anderen Studie (selbe Sekundärquelle, s.o.) hervor, dass daneben weitere Punkte bedeutsam sind:
Zitat: | 1. Verhalten
und Wohlbefinden der Krippenkinder hängen mit der Zufriedenheit der Mutter
mit ihrer Lebenssituation zusammen; 2. Verhalten und Wohlbefinden der
Krippenkinder hängen mit der Einstellung der Mutter zur Fremdbetreuung
zusammen; 3. ...sie hängen mit der Qualität der Beziehung zwischen Mutter und
Erzieherin zusammen; 4. die Haltung der Erzieherin zur Krippenbetreuung von
Kleinkindern hängt mit ihrer Beurteilung der Mütter der von ihr betreuten
Kinder zusammen, dh je negativer die Erzieherin zur Krippenbetreuung steht,
desto negativer wird sie auch die Mütter der von ihr betreuten Kinder beurteilen,
was wiederum Rückwirkungen haben wird auf das Wohlbefinden der Kinder. |
Böhmers These ist ja geradezu, dass die politische und weltanschauliche Indoktrinierung der Gesellschaft an Fehlentwicklungen schuld sei.
Das ist mit Teilen der zitierten Passage nicht vereinbar. Mütter, die ja so erfolgreich politisch und weltanschaulich indoktriniert wurden, dass selbst ihre Kinder heute noch ähnliche Mentalitäten zeigen, hätten wohl kaum eine negative Einstellung zur Fremdbetreuung durch den Staat gehabt (siehe Punkt 2). Dito für Punkt 3 / die Erzieherin.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#942737) Verfasst am: 27.02.2008, 09:42 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Der Wikiartikel liefert keine Quelle für die "Interviews". Schwer zu sagen, welchen Wert das hat, ob nahezu alle Frauen ähnlicher Meinung waren oder ob das nur Einzelstimmen sind.
Und die geäußerten Unzufriedenheiten in "Nach der Wende erfolgte(n) Befragungen" können auch in einer unrealistischen Erwartung, nun im Paradies angelangt zu sein, begründet liegen. |
Mag sein.
Evilbert hat folgendes geschrieben: | Zudem scheint es in der Tat ein Problem der gebotenen Qualität zu sein und nicht des politischen Systems:
Zitat: | Knapp zehn Jahre später, 1984, referiert Christiane Spiel auf dem 34.Kongreß
der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Wien die Ergebnisse der
„Langzeitstudie über die kognitive Entwicklung von Krippenkindern – ein
Beitrag zur Ökologischen Entwicklungspsychologie“, eine Untersuchung mit
folgenden Hypothesen: man erwartete signifikante Einflüsse auf die kindliche
Entwicklung durch 1. die Persönlichkeit der Erzieherin, 2. die Größe der
betreuten Kindergruppe, 3. die tägliche Dauer an Stunden der Fremdbetreuung
und 4. durch diskrepante Erziehungsstile von Familie und Krippe. Klingt alles
einleuchtend, umso erstaunlicher, dass diese intensive Langzeitstudie nur eine
einzige Hypothese positiv bestätigen konnte: die Persönlichkeit der Erzieherin
hat von allen genannten Variablen den unvergleichlich größten Einfluß auf
Verhalten und Wohlbefinden des Kindes in der Krippe. Soviel Einfluß, dass –
kurz gesagt – eine gut qualifizierte, einfühlsame und zugewandte Erzieherin
mögliche Belastungen durch die Fremdbetreuungssituation wettmachen
kann. |
http://www.michael-balint-institut.de/PDF/Vortrag_Scheerer.pdf
Weiterhin geht aus einer anderen Studie (selbe Sekundärquelle, s.o.) hervor, dass daneben weitere Punkte bedeutsam sind:
Zitat: | 1. Verhalten
und Wohlbefinden der Krippenkinder hängen mit der Zufriedenheit der Mutter
mit ihrer Lebenssituation zusammen; 2. Verhalten und Wohlbefinden der
Krippenkinder hängen mit der Einstellung der Mutter zur Fremdbetreuung
zusammen; 3. ...sie hängen mit der Qualität der Beziehung zwischen Mutter und
Erzieherin zusammen; 4. die Haltung der Erzieherin zur Krippenbetreuung von
Kleinkindern hängt mit ihrer Beurteilung der Mütter der von ihr betreuten
Kinder zusammen, dh je negativer die Erzieherin zur Krippenbetreuung steht,
desto negativer wird sie auch die Mütter der von ihr betreuten Kinder beurteilen,
was wiederum Rückwirkungen haben wird auf das Wohlbefinden der Kinder. |
Böhmers These ist ja geradezu, dass die politische und weltanschauliche Indoktrinierung der Gesellschaft an Fehlentwicklungen schuld sei.
Das ist mit Teilen der zitierten Passage nicht vereinbar. Mütter, die ja so erfolgreich politisch und weltanschaulich indoktriniert wurden, dass selbst ihre Kinder heute noch ähnliche Mentalitäten zeigen, hätten wohl kaum eine negative Einstellung zur Fremdbetreuung durch den Staat gehabt (siehe Punkt 2). Dito für Punkt 3 / die Erzieherin. |
Interessant. Klingt alles sehr plausibel. Es gibt ja auch viele Leute, die die Betreuungssituation in der DDR als sehr positiv erlebt haben und beurteilen.
Das kann auch jeder, der schon mal sein Kind irgendwann irgendwo gelassen hat, bestätigen, dass es solche Zusammenhänge gibt. Was hier aber nicht zur Sprache kommt, ist, dass auch die Kinder unterschiedlich sind, was zwar auch wieder in Wechselwirkung zur Einstellung der Eltern usw steht, aber nicht nur. Gibt Kinder die lieben und brauchen Trubel, gibt Kinder, die stresst er.
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jagy Herb Derpington III.
Anmeldungsdatum: 26.11.2006 Beiträge: 7275
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(#942745) Verfasst am: 27.02.2008, 10:13 Titel: |
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Enrico hat folgendes geschrieben: | Wolfgang Böhmer ... Eingriff zu machen.“ |
Apropos machen: Eddie Machen war ein afroamerikanischer Boxer, der in den fünfziger und sechziger Jahren in den Weltranglisten geführt wurde. Schon gewusst?
_________________ INGLIP HAS BEEN SUMMONED - IT HAS BEGUN!
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Zyniker singender tanzender Abschaum
Anmeldungsdatum: 30.11.2003 Beiträge: 481
Wohnort: eckernförde
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(#942795) Verfasst am: 27.02.2008, 11:59 Titel: |
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vielleicht sind die ostdeutschen ja an vielen dingen schuld, aber ich persönlich halte es für unfair, sie dafür verantwortlich zu machen, dass die jugend mit dem druck der verantwortung eines kindes nicht mehr klarkommt, einem druck, den sie sich selber zuzuschreiben haben, da sie zu dumm und/oder faul sind, zu verhüten.
und die fälle, bei denen die frauen bereits älter waren: hat sich da nicht im nachhinein herausgestellt, dass diese frauen schwere psychische probleme bis hin zu regelrechten störungen hatten? will mir hier jemand versuchen weißzumachen, dass die ostdeutschen die ursache für psychische erkrankungen der westdeutschen sind?
_________________ Warte, warte nur ein Weilchen, bald schon komm ich auch zu dir.
Mit dem fiesen, scharfen Beilchen mache Hackfleisch ich aus dir.
Aus den Augen mach ich Sülze, aus dem Hintern mach ich Speck,
Aus den Därmen mach ich Würste und den Rest, den schmeiß ich weg.
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Enrico dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 21.02.2008 Beiträge: 241
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(#942857) Verfasst am: 27.02.2008, 12:49 Titel: |
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Kindstötungen
Hat Böhmer Recht mit seiner Babymord-These?
Nach dem Streit um die Aussagen Wolfgang Böhmers zu den häufigen
Kindstötungen im Osten ergreifen erste Wissenschaftler Partei für den
Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts. Zwar ist die Ursachenforschung
umstritten doch die Fakten sprechen für sich: Kindstötungen im Osten
sind viermal häufiger. Böhmer fühlt sich missverstanden.
Hat er doch recht? Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer
erklärt die häufigen Kindstötungen im Osten mit der Prägung durch die
DDR-Mentalität
Die Nachrichten häufen sich: ertränkt in Lübben, liegen gelassen in
Nauen, verhungert in Frankfurt (Oder), misshandelt in Berlin, erstickt
in Darry. Eltern töten ihre Kinder. Knapp 100 Fälle werden pro Jahr
entdeckt. Im Osten Deutschlands kommen Kindstötungen nach Erkenntnissen
des Hannoveraner Kriminologen Christian Pfeiffer drei- bis viermal
häufiger vor als in Westdeutschland.
Eine fundierte Erklärung gibt es bislang nicht. Am Wochenende hat nun
Sachsen-Anhalts Regierungschef Wolfgang Böhmer (CDU) eine Erklärung
versucht und damit eine massive Protestwelle sogar in der eigenen
Fraktion ausgelöst. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla forderte Böhmer
auf, bei der CDU-Präsidiumssitzung "die Sache für sich gerade zu rücken"
und kündigte ein Gespräch mit dem Ministerpräsidenten an.
Kindstötungen ein Mittel der Familienplanung im Osten?
Böhmer hatte dem "Focus" gesagt, ihm komme es so vor, als seien
Kindstötungen für manche ostdeutsche Frau "ein Mittel der
Familienplanung". Als Grund hatte er die liberale Abtreibungspraxis der
DDR genannt. Seit dem Frühjahr 1972 galt dort die Fristenlösung für den
Schwangerschaftsabbruch. Sie erlaubte einen Abbruch ohne Angabe von
Gründen innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen. Das
entsprechende Gesetz hatte in der Volkskammer für Aufsehen gesorgt, weil
es – einmalig in der DDR – nicht einstimmig verabschiedet worden war.
Die DDR-Staatsführung hatte sich durch die Liberalisierung erhofft, den
Abtreibungstourismus in die sozialistischen Nachbarländer zu unterbinden.
Böhmer, selbst Gynäkologe und bis 1990 Chefarzt in Wittenberg, hatte
davon gesprochen, dass sich durch das Gesetz die Wertschätzung werdenden
menschlichen Lebens in den östlichen Bundesländern verändert habe. "Das
wirkt bis heute nach", sagte Böhmer dem Mitteldeutschen Rundfunk.
Gleichzeitig warf er dem "Focus" vor, lediglich Teile seiner Aussagen
wiedergegeben zu haben, die nun undifferenziert wirkten. Er habe die
Frauen im Osten keineswegs pauschal verurteilen wollen, sagte Böhmer
nach Informationen von WELT ONLINE bei der CDU-Präsidiumssitzung.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim
Meyer, verteidigte den erfahrenen Gynäkologen. Böhmer wisse, „wie
bedenkenlos nicht selten die Abtreibungsmöglichkeit genutzt oder
empfohlen wurde, um Probleme der Lebensplanung zu lösen“. Man müsse
fragen, "ob eine solche Einstellung nicht zu einer moralischen
Verwilderung beim Umgang mit geborenem menschlichen Leben geführt hat",
sagte Meyer. Die Kritik und auch Rücktrittsforderungen, die aus den
Reihen der Linken und Grünen laut wurden, seien "überzogen und maßlos".
Im Osten herrschen bei der Babyfrage andere Traditionen als im Westen
Der Berliner Politikwissenschaftler Klaus Schroeder sagte, in
Ostdeutschland gebe es bei der Entscheidung für ein Kind immer noch
andere Traditionen als im Westen. Dieser Fakt könne bei der
Ursachenforschung eine Rolle spielen. "Wenn Herr Böhmer einen
Unterschied zwischen Mentalitäten in Ost und West meinte, hat er Recht",
sagte Schroeder.
Kindstötungen dabei jedoch allein für eine Folge der
DDR-Abtreibungspolitik zu halten, sei "Quatsch", ergänzte er. "Es hat
mich völlig überrascht, dass ein aufrechter Politiker wie Herr Böhmer so
etwas sagt". Möglicherweise spielte vielmehr die höhere Zahl
alleinstehender Mütter in Ostdeutschland eine Rolle. Ursachen für den
zum Teil hohen Grad an Verwahrlosung könnten auch in der breiteren
Unterschicht im Osten liegen, sagte Schroeder.
Weiterführende links
"Die Erfahrungen zeigen, dass die in Rede stehenden Mütter aus einer
schwierigen familiären Situation kommen und keinen hohen
Bildungsabschluss haben", sagte Michael Löher, Vorstand des Deutschen
Vereins für öffentliche und private Fürsorge WELT ONLINE. Ihnen müssten
Auswege und frühe Hilfestellung angeboten werden.
Georg Ehrmann, Vorsitzender der deutschen Kinderhilfe, forderte im
Gespräch mit WELT ONLINE, gerade in den sozial schwachen Gebieten im
Osten Deutschlands eine bessere Präventivversorgung werdender Mütter
nach dem Düsseldorfer Modell. In der Landeshauptstadt
Nordrhein-Westfalens wird jede Mutter nach der Entbindung im Krankenhaus
von einer Mitarbeiterin des Jugendamtes besucht. "Es geht dabei nicht um
Kontrolle, sondern um ein Hilfsangebot", sagt Ehrmann.
Die "Familienberaterinnen" erstellten daraufhin ein Profil der Mutter,
in dem unter anderem das soziale Milieu, Kindheitserfahrungen, Alter und
Suchtmittelabhängigkeit erfasst würden. "Die Tötung eines Kindes ist in
fast allen Fällen durch eine Überforderungssituation der Mutter oder der
Eltern bedingt", sagt Ehrmann. Je jünger die Mutter sei und je größer
der soziale Brennpunkt, aus dem sie stamme, desto wahrscheinlicher käme
es zu einer Affekttat; insbesondere dann, wenn sie selbst bereits in der
eigenen Jugend vernachlässigt und möglicherweise nur lückenhaft durch
das Jugendamt betreut wurde. Hierin sieht Ehrmann auch einen möglichen
Grund für die Häufung der Fälle von Kindstötung im Osten. "Viele
Familien sind weggezogen", sagt er, "nun haben wir dort eine erhebliche
Massierung von gesellschaftlich Abgekoppelten."
Valide Statistiken für eine Häufung der Fälle im Osten fehlten zwar,
jedoch decke sich die Erfahrung der Deutschen Kinderhilfe mit der Studie
des Kriminologen Pfeiffer. "Die Wahrscheinlichkeit für eine solche
Affekttat ist in den ersten drei Lebensjahren des Kindes besonders
hoch", erklärt Ehrmann. Außerdem steige das Risiko für zu früh geborene
Kinder. "Die Bindung der Mutter an das Kind ist da häufig noch nicht
vorhanden." Die Äußerungen Böhmers nannte Ehrmann hingegen "zynisch" und
wenig hilfreich in der Diskussion um die Vermeidung von Kindstötungen.
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