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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#968803) Verfasst am: 01.04.2008, 18:05 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: |
Kausalität ist gebunden an unsere Interpretation, aber nicht an die Natur
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lies doch einfach genau. ich sagte nichts davon, dass das als an 'die Natur gebunden' aufzufassen sein soll, sondern
Semnon hat folgendes geschrieben: |
Du kannst keine Naturgesetze formulieren, die der Kausalität im weitesten Sinn übergeordnet sind. Das ist, wenn man so will, eine unabdingbare, wenn auch unbegründbare, Grundannahme ohne die überhaupt keine Philosophie oder Naturwissenschaft betrieben werden kann. |
Und eigentlich sollte doch klar sein, dass ich unter Kausalität keinen schnurgerade Eriegniskette verstand, die Berechenbarkeit prinzipiell gewährleistet lies zB einfach den wiki Standard, auf den schon mehrfach verwiesen wurde.
Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 01.04.2008, 18:08, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#968805) Verfasst am: 01.04.2008, 18:05 Titel: |
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Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | Deine Nebelkerzen lese ich erst gar nicht. Was wäre das für eine üble Zeitverschwendung. |
Mich interessiert da mehr, was er da überhaupt versucht zu argumentieren. Bisher habe ich da keine sinnvollen Zusammenhänge erkannt. Der thread würde vielleicht helfen...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#968806) Verfasst am: 01.04.2008, 18:06 Titel: |
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[quote="Kival" postid=968805] Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | Bisher habe ich da keine sinnvollen Zusammenhänge erkannt. |
Spricht für dich
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#968814) Verfasst am: 01.04.2008, 18:12 Titel: |
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Zitat: | Deine Nebelkerzen lese ich erst gar nicht. Was wäre das für eine üble Zeitverschwendung.
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nennt man üblicherweise Fort- oder Weiterbildung
Könnte ja sein, daß das in deinem Fall nichts fruchtet, womit die Titulierung "üble Zeitverschwendung" dann gerechtfertigt erscheinen könnte ...
Erwin
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#968815) Verfasst am: 01.04.2008, 18:12 Titel: |
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Von "erkenntistheoretischen Grundwissen" schwadronieren, aber gleichzeitig über ein "Sein an sich" reden wollen ...
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#968825) Verfasst am: 01.04.2008, 18:23 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Von "erkenntistheoretischen Grundwissen" schwadronieren, aber gleichzeitig über ein "Sein an sich" reden wollen ... |
Was genau verstehst du in dem von Prof.Weiss gebrauchten Sinne nicht ? Vielleicht hilft auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie_%28Philosophie%29
hth Erwin
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#968828) Verfasst am: 01.04.2008, 18:25 Titel: |
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Das hat Tarvoc in diesem Strang bereits erfolglos versucht, Dir zu erklären. Hab' keinen Bock auf eine Wiederholung.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
Zuletzt bearbeitet von kolja am 01.04.2008, 18:25, insgesamt einmal bearbeitet |
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#968829) Verfasst am: 01.04.2008, 18:25 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | kolja hat folgendes geschrieben: | Von "erkenntistheoretischen Grundwissen" schwadronieren, aber gleichzeitig über ein "Sein an sich" reden wollen ... |
Was genau verstehst du in dem von Prof.Weiss gebrauchten Sinne nicht ? Vielleicht hilft auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie_%28Philosophie%29
hth Erwin |
Es geht darum, dass Du hier der Gläubige bist, weil Du an ein "Sein an sich" glaubst, was Step und kolja niemals getan haben. Sie lehnen einen metaphysischen Realismus ab.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#968857) Verfasst am: 01.04.2008, 18:46 Titel: |
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Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Es reicht übrigens mMn keineswegs aus, einfach nur zu behaupten, alles sei auf Vergangenes zurückführbar, wenn man nicht auch gleichzeitig zeigen kann, was das im Einzelnen ist. Denn wenn man das nicht kann, hat man sich jeglicher Erklärungsmöglichkeit entledigt. Man verweist dann eben nur auf dunkle Mächte der Vergangenheit.
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Wenn komplexe Sachverhalte dich überfordern, nimm einen Taschenrechner als Beispiel. Ich tippe 1+1 ein, der Taschenrechner ist jetzt in seiner Entscheidung frei, das Ergebnis ist dem Taschenrechner zuzurechnen?
Keine weiteren Frgen |
Hast Du auch ein Argument, Schnucki? Oder willst Du nur ein bisschen stalken?
Dein "Perlen-vor-die-Säue"-Gelaber kannst Du Dir übrigens sparen, das kenne ich schon. Der Herr ist sich zu fein, um Argumente und Begründungen zu liefern, weil der Herr über einen so tollen Intellekt verfügt, dass es zu schade wäre, sie dem dummen Volke zum Fraße vorzuwerfen. Nicht wahr?
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#968995) Verfasst am: 01.04.2008, 20:56 Titel: |
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Zitat: | Es geht darum, dass Du hier der Gläubige bist, weil Du an ein "Sein an sich" glaubst, was Step und kolja niemals getan haben. Sie lehnen einen metaphysischen Realismus ab. |
falscher Dampfer - vielleicht solltest du die Sachen auch lesen, die ich verlinke und zitiere, bzw. versuche zu erklären. Ich finde mich ev. am ehestem in der "naturalistischen" Emergenztheorie wieder, finde aber auch in anderen philosophischen "Kategorisierungen" interessantes und bedenkenswertes.
Aus dem ontologischer Realismus kann man mir höchstens "vorwerfen", daß ich an die Existenz von Dingen unabhängig vom Bewußtseins "glaube", das war's dann aber auch schon. Ich sehe auch den verlinkten Artikel viel eher unter dem Gesichtspunkt des Konstruktivismus interessant, und zB. durchaus mit Maturana und Varela's Autopoiesis verträglich, als auch meinen eigenen systemtheoretischen Gedanken.
Zitat: | Das hat Tarvoc in diesem Strang bereits erfolglos versucht, Dir zu erklären ... |
zeigst du mir bitte die Stelle, ich bin wahrscheinlich zu blöd und finde überhaupt keine Erklärung von ihm - danke !
Zitat: | Ich tippe 1+1 ein, der Taschenrechner ist jetzt in seiner Entscheidung frei, das Ergebnis ist dem Taschenrechner zuzurechnen?
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*imho* "krankt" der Thread eher unter qualitativ, argumentativer Flachheit, von Aussagen wie dieser, oder den schon erwähnten "bewußten Lottokugeln" ...
Erwin
Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 01.04.2008, 20:59, insgesamt einmal bearbeitet |
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#968999) Verfasst am: 01.04.2008, 20:58 Titel: |
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Erwin, nur nochmal zu Verdeutlichung:
Zitat: | Obwohl die Quantenmechanik nicht deterministisch ist, ist sie im folgenden Sinne kausal: Nur wenn alle physikalisch möglichen Zustände 'B' in Abhängigkeit von Zustand 'A' abgeleitet werden können, kann man von Kausalität sprechen. Ergibt sich 'B' jedoch auch aus 'C', ist 'A' nicht die Ursache von 'B'. Hierbei ist zu beachten, dass Determinismus eine viel stärkere Aussage ist als Kausalität. Betrachten wir beispielsweise einen Jäger, der ein schlechter Schütze ist. Ob der Jäger z.B. einen Hasen trifft, ist dann nicht vorhersehbar, sondern hängt vom Zufall ab, das Ereignis "der Hase ist tot" kann also nicht deterministisch aus dem Ereignis "der Jäger hat geschossen" abgeleitet werden. Dennoch wird kaum jemand daran zweifeln, dass im Fall eines Treffers der Schuss des Jägers kausale Ursache für den Tod des Hasen war |
und übrigens:
Zitat: | In der Systemtheorie bezeichnet man ein System als "kausal", wenn seine Ausgangswerte nur von den aktuellen und vergangenen Eingangswerten abhängen. Die Sprungantwort bzw. Impulsantwort eines solchen Systems verschwindet für negative Zeiten. Ein System, das nicht kausal ist, bezeichnet man als "akausal". Alle in der Realität vorkommenden oder in Echtzeit implementierbaren Systeme sind kausal.
Ein "antikausales" System ist ein System, bei dem die Ausgangswerte nur von den aktuellen und zukünftigen Eingangswerten abhängen. Die Impulsantwort verschwindet für positive Zeiten. Beispiele für nichtkausale Systeme sind ideale Rechteckfilter oder die Hilbert-Transformation.
Allgemeiner bezeichnet man als "kausales Signal" ein Signal, das für negative Zeiten verschwindet. Ein kausales System kann damit definiert werden als System mit kausaler Impulsantwort. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Kausalit%C3%A4t
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#969003) Verfasst am: 01.04.2008, 21:01 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Es reicht übrigens mMn keineswegs aus, einfach nur zu behaupten, alles sei auf Vergangenes zurückführbar, wenn man nicht auch gleichzeitig zeigen kann, was das im Einzelnen ist. Denn wenn man das nicht kann, hat man sich jeglicher Erklärungsmöglichkeit entledigt. Man verweist dann eben nur auf dunkle Mächte der Vergangenheit.
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Wenn komplexe Sachverhalte dich überfordern, nimm einen Taschenrechner als Beispiel. Ich tippe 1+1 ein, der Taschenrechner ist jetzt in seiner Entscheidung frei, das Ergebnis ist dem Taschenrechner zuzurechnen?
Keine weiteren Frgen |
Hast Du auch ein Argument, Schnucki? Oder willst Du nur ein bisschen stalken?
Dein "Perlen-vor-die-Säue"-Gelaber kannst Du Dir übrigens sparen, das kenne ich schon. Der Herr ist sich zu fein, um Argumente und Begründungen zu liefern, weil der Herr über einen so tollen Intellekt verfügt, dass es zu schade wäre, sie dem dummen Volke zum Fraße vorzuwerfen. Nicht wahr? |
Uhm, von dir kam jetzt nichts inhaltliches...
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#969007) Verfasst am: 01.04.2008, 21:03 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Es geht darum, dass Du hier der Gläubige bist, weil Du an ein "Sein an sich" glaubst, was Step und kolja niemals getan haben. Sie lehnen einen metaphysischen Realismus ab. |
falscher Dampfer - vielleicht solltest du die Sachen auch lesen, die ich verlinke und zitiere, bzw. versuche zu erklären. Ich finde mich ev. am ehestem in der "naturalistischen" Emergenztheorie wieder, finde aber auch in anderen philosophischen "Kategorisierungen" interessantes und bedenkenswertes.
Aus dem ontologischer Realismus kann man mir höchstens "vorwerfen", daß ich an die Existenz von Dingen unabhängig vom Bewußtseins "glaube", das war's dann aber auch schon. Ich sehe auch den verlinkten Artikel viel eher unter dem Gesichtspunkt des Konstruktivismus interessant, und zB. durchaus mit Maturana und Varela's Autopoiesis verträglich, als auch meinen eigenen systemtheoretischen Gedanken.
Zitat: | Das hat Tarvoc in diesem Strang bereits erfolglos versucht, Dir zu erklären ... |
zeigst du mir bitte die Stelle, ich bin wahrscheinlich zu blöd und finde überhaupt keine Erklärung von ihm - danke !
Zitat: | Ich tippe 1+1 ein, der Taschenrechner ist jetzt in seiner Entscheidung frei, das Ergebnis ist dem Taschenrechner zuzurechnen?
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*imho* "krankt" der Thread eher unter qualitativ, argumentativer Flachheit, von Aussagen wie dieser, oder den schon erwähnten "bewußten Lottokugeln" ...
Erwin |
Du bist völlig überfordert mit dem was du liest. Putzig. Du solltest ganz ganz flach anfangen.
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#969008) Verfasst am: 01.04.2008, 21:03 Titel: |
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Mario Hahna hat folgendes geschrieben: |
Uhm, von dir kam jetzt nichts inhaltliches... |
von dir sowieso nicht. jetzt lass ihn doch endlich. 100 mal für saudumm erklären reicht. Er weiss, was du von ihm hältst.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#969014) Verfasst am: 01.04.2008, 21:05 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | |
Man kann diesen Kausalitätsbegriff auch folgendermaßen formulieren:
B ist dann kausal abhängig von A, wenn B A impliziert. Wenn B, dann A.
Ohne A gäbe es also kein B.
Determinismus würde dann bedeuten:
B ist dann determiniert von A, wenn A B impliziert. Wenn A Dann B. Aus A folgt also B.
Man kann Kausalität aber auch anders verstehen, hier gibt es schon definitiv ein problematisches Begriffswirwar und keine allgemein anerkannten Definitionen.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#969018) Verfasst am: 01.04.2008, 21:10 Titel: |
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Ich weiss, dass einige darunter dauernd das (scheinbar) am günstigsten Falsche verstehen. Genau deshalb wollte ich Klarheit schaffen.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#969020) Verfasst am: 01.04.2008, 21:12 Titel: |
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Das Problem ist natürlich, dass man einen Zeitbegriff voraussetzt zumindest eine Reihenfolge. Nur in diesem Kontext macht die Unterscheidung so Sinn.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#969029) Verfasst am: 01.04.2008, 21:16 Titel: |
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@semnon
semnon hat folgendes geschrieben: | nur nochmal zu Verdeutlichung: |
kenn' ich doch
Du kannst iA. davon ausgehen, daß ich Artikel, die ich selber hier verlinke inhaltlich kenne und auch verstehe, wenn ich auch nicht in jedem Fall zu 100% damit übereinstimmen muss !
Ich gegenständlichen Fall hast du leider eine Klitzekleinigkeit übersehen, nämlich daß der im Kausalitätsartikel enthaltene Bezug auf Systemtheorie sich speziell auf E-Technik und deren spezielles Fachgebietsverständnis von Kausalität in Bezug auf Differentialgleichungen resp. Fourier-Transformationen bezieht !
Das hat mit dem generalisierten Kausalitätsprinzip, auf den mein verlinkter Artikel eingeht und die Anwendung in der Systemtheorie komplexer Systeme eher weniger zu tun.
Die "Fallstricke" der Semantik sind da echt lästig ...
Und wenn ich von (bzw. gegen) Kausalität in irgendeinem Zusammenhang spreche meine ich ganz allgemein ein Ursache-Wirkungsprinzip geknüpft an die zeitliche Komponente, bzw. allgemeiner eine "Wirkrichtungsgebundenheit". In diesem Sinne verstehe ich zB. Zufall nicht als angemessen mit dem Dualismus kausal/akausal beschreibbar, ebensowenig wie in den erwähnten "Zuständen" in denen Raum/Zeit ihre begriffliche Relevanz verlieren.
Erwin
Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 01.04.2008, 22:22, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#969031) Verfasst am: 01.04.2008, 21:18 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Das Problem ist natürlich, dass man einen Zeitbegriff voraussetzt zumindest eine Reihenfolge. Nur in diesem Kontext macht die Unterscheidung so Sinn. |
Nicht unbedingt. Ursache und Wirkung können als austauschbar angesehen werden (geschlossene 'Zeitlinien'), kausal hängen sie dennoch zusammen. Wichtig ist, dass es eine Reihenfolge gibt.
Es stimmt aber, dass der Begriff Determinismus insbesondere versucht, diese zeitlichkeit zu vermeiden und daher stärker ist, als Kausalität. Ich (übrigens auch step anscheinend) finde(n) aber, dass Kausalität, bzw Naturgesetzlichkeit ausreichend sind, um 'Determinismus' für die meisten Anwendungen zu ersetzen. Das ist natürlich nicht die offizielle Haltung. IDR habe ich letztere verwendet, also immer von "Kausalität im weitesten Sinne" oder "Kausalität, bzw. Determinismus" geschrieben.
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#969082) Verfasst am: 01.04.2008, 21:52 Titel: Re: Das Objektivitätspostulat und seine Gegner |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Ich schätze die rein wissenschaftlichen Instrumentarien der bürgerlichen Wissenschaft durchaus hoch ein. Aber sobald ein bürgerlicher Wissenschaftler anfängt, philosophisch zu werden, sollte man ihm kein Wort glauben, wenn man sich nicht eine neue Religiösität durch die Hintertür ins Haus holen möchte ...-! |
Genau - sollen die "bürgerlichen Wissenschaftler" ihre Formeln anwenden - alle Deutungshoheit den proletarischen Philosophen! |
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Tja, man kann ja der Meinung sein, dass Wissenschaft unabhängig von gesellschaftlichen Interessen geführt wird. Man sehe sich allerdings auch mal die politische Verortung bestimmter Konstruktivisten an. Vielleicht geht einem dann ein Licht auf.
Hier ein "proletarischer Philosoph":
http://www.philolex.de/konstrur.htm
Skeptiker |
Oh, natürlich. Das Kapital unterwandert nicht nur die Deomkratie, sondern mutiert auch zu Mimikry der Wissenschaft und legt fest, was wahr ist und was falsch |
Also wenn das Objektivitätspostulat von Roth und Singer schon abgelehnt wird, dann haben wir es eher mit einem Angriff auf die Grundlagen der Wissenschaft zu tun.
Aber wenn Dir das egal ist, meinetwegen.
Es geht halt darum, auf welcher theoretischen Grundlage (materialistisch oder nicht) man wissenschaftliche Ergebnisse interpetiert ...-
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#969138) Verfasst am: 01.04.2008, 22:30 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Das Problem ist natürlich, dass man einen Zeitbegriff voraussetzt zumindest eine Reihenfolge. Nur in diesem Kontext macht die Unterscheidung so Sinn. |
Nicht unbedingt. Ursache und Wirkung können als austauschbar angesehen werden (geschlossene 'Zeitlinien'), kausal hängen sie dennoch zusammen. Wichtig ist, dass es eine Reihenfolge gibt. |
Heißt das, du forderst von der Kausalität keine strenge Halbordnung in dem Sinne: Eine Wirkung darf nicht direkte oder indirekte Ursache ihrer selbst sein, da sonst Widersprüche auftreten können
oder verstehe ich dich da miss ?
Erwin
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#969270) Verfasst am: 02.04.2008, 00:04 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Das Problem ist natürlich, dass man einen Zeitbegriff voraussetzt zumindest eine Reihenfolge. Nur in diesem Kontext macht die Unterscheidung so Sinn. |
Nicht unbedingt. Ursache und Wirkung können als austauschbar angesehen werden (geschlossene 'Zeitlinien'), kausal hängen sie dennoch zusammen. Wichtig ist, dass es eine Reihenfolge gibt. |
Heißt das, du forderst von der Kausalität keine strenge Halbordnung in dem Sinne: Eine Wirkung darf nicht direkte oder indirekte Ursache ihrer selbst sein, da sonst Widersprüche auftreten können
oder verstehe ich dich da miss ?
Erwin |
Nein, in dem Sinn meinte ich das (selber Artikel)
Zitat: | Kausalität wird oft auch als das Prinzip von Ursache und Wirkung bezeichnet. In diesem Sinne wird es von vielen Physikern weniger als Naturgesetz sondern als Interpretation des Geschehens angesehen, da es keine exakte Vorschrift gibt, wie sich eine bestimmte Ursache und die zugehörige Wirkung räumlich und zeitlich abgrenzen lassen. Letztlich werden in der Physik Vorgänge der unbelebten Natur erschöpfend durch Lösungen von mathematischen Gleichungen beschrieben. Eine Notwendigkeit, Teilbereiche dieser Lösungen als Ursachen und als Wirkungen zu bezeichnen, besteht letztlich nicht, sondern dient lediglich zur Veranschaulichung und zum besseren Verständnis |
Es treten eben in der Tat Widersprüche aufgrund von zB gewissen Lösungen der Einsteingleichungen (ART) auf, ich wollte auch nicht sagen, dass diese heuristisch eine Rolle spielen, da habe ich mich unklar ausgedrückt. Ich würde Zeitreisen in die Vergangenheit freilich ausschließen, dazu habe ich mich auch schon ausführlich ereifert.
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#969340) Verfasst am: 02.04.2008, 01:51 Titel: |
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@semnon
Zitat: | Letztlich werden in der Physik Vorgänge der unbelebten Natur erschöpfend durch Lösungen von mathematischen Gleichungen beschrieben. Eine Notwendigkeit, Teilbereiche dieser Lösungen als Ursachen und als Wirkungen zu bezeichnen, besteht letztlich nicht, sondern dient lediglich zur Veranschaulichung und zum besseren Verständnis |
das habe ich sinngemäß mit eigenen Worten auch schon mal geschrieben, wobei diese "interpretativ konstruierte Kausalität" dann nicht mehr unter meinen Kausalitätsbegriff fällt.
Erwin
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#969346) Verfasst am: 02.04.2008, 02:08 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | wobei diese "interpretativ konstruierte Kausalität" dann nicht mehr unter meinen Kausalitätsbegriff fällt.
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ich weiss
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Lamarck Radikaler Konstruktivist
Anmeldungsdatum: 28.03.2004 Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main
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(#969347) Verfasst am: 02.04.2008, 02:10 Titel: Re: Das Objektivitätspostulat und seine Gegner |
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Hi Skeptiker!
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Also wenn das Objektivitätspostulat von Roth und Singer schon abgelehnt wird, dann haben wir es eher mit einem Angriff auf die Grundlagen der Wissenschaft zu tun.
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Du schreibst so schön von einem "Postulat". Existiert aber überhaupt "Objektivität"?
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Es geht halt darum, auf welcher theoretischen Grundlage (materialistisch oder nicht) man wissenschaftliche Ergebnisse interpetiert ...-
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Und das steht nun im Widerspruch zu dem, was Du oben verfolgst: Was also ist "Wahrheit", wenn sie abhängig ist von "Interpretation"?
Cheers,
Lamarck
_________________ „Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#969438) Verfasst am: 02.04.2008, 09:17 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Das hat Tarvoc in diesem Strang bereits erfolglos versucht, Dir zu erklären. Hab' keinen Bock auf eine Wiederholung. |
Hm - ich hab' gerade selbst die Übersicht verloren, was ich hier alles schon geschrieben habe.
Könntest du vielleicht doch nochmal verlinken, auf welchen Beitrag von mir du dich damit beziehst?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#969450) Verfasst am: 02.04.2008, 09:35 Titel: |
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Ach so, diese Sache... naja, Er_Win hat ja auf meinen zweiten Beitrag ohnehin nicht sehr verständnisvoll reagiert...
Obwohl gerade da m.E. noch deutlich Diskussionsbedarf besteht. Immerhin wird's aus meiner Sicht da gerade erst interessant.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#969545) Verfasst am: 02.04.2008, 12:01 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ach so, diese Sache... naja, Er_Win hat ja auf meinen zweiten Beitrag ohnehin nicht sehr verständnisvoll reagiert...
Obwohl gerade da m.E. noch deutlich Diskussionsbedarf besteht. Immerhin wird's aus meiner Sicht da gerade erst interessant. |
Da ich vermute, daß du da scheinbar auf J.D. abzielst - nein, das interessiert mich tatsächlich - aus wissenschaftlich, erkenntnistheoretischer Sicht - nicht.
Linguistisch, rhetorische Philo-Puzzlespiele, noch dazu sehr durchschaubar polemisch trickreich, sind für mich zwar eine nette geistige Onanie, aber nie stichhaltiger als die unmittelbare Selbstwahrnehmung meines Selbst, die ich qua meiner Kommunikationsfähigkeit auch strukturident bei anderen Subjekten sehr unzweifelhaft annehmen darf.
Philosophisches Kauderwelsch ist aber gut geeignet esoterische "Kasten" zu gründen, die aus der eigenen Schwäche zur Klarheit ein Ritual des Verbundenseins in ihrer (de)konstruierten Selbstverwirrung initiieren - ein höchst "religiöser" Wahn.
Um das ganze nicht nur negativ darzustellen, noch eine Erklärung zum Dualismus Konstruktion/Dekonstruktion: da ich (schwachen) Konstruktivismus im Zuge der Systemtheorie durchaus schlüssig finde, weiß ich (durchaus auch experimentell), daß ich heute schon künstliche (schwach komplexe) Systeme konstruieren kann, deren "Epiphänomene" ich nicht verstehe, bzw. genau vorhersagen kann, also wo das Ganze "mehr" ist, als seine Teile. Ich kann zwar kreativ konstruieren, aber nicht kreativ dekonstruieren. Systemtheoretische Konstruktion ist in diesem Sinne irreversibel, weshalb ich auch kein "gläubiger" radikaler Konstruktivist bin, der ontologische Realität ausschließt.
Erwin
Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 02.04.2008, 13:11, insgesamt einmal bearbeitet |
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