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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26595
Wohnort: im Speckgürtel
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(#981439) Verfasst am: 16.04.2008, 13:37 Titel: |
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Moin Amazing.
EDIT: Wegen Seitenumbruch doch Zitat:
Chinasky hat folgendes geschrieben: | .....Was wünschen sich Atheisten von den Kirchen? Deren ersatzlose Auflösung in Wohlgefallen natürlich!
Und, da die Kirchen uns diesen Gefallen selbstverständlich nicht tun werden, eine möglichst weitgehende Marginalisierung der Kirchen!....... |
Chinaski hat die hiesige Grundhaltung so gut zusammengefasst, dass ich sie nicht auch noch wiederhole. Aber sie bringt mich zu einer Frage an dich:
Weißt Du überhaupt, was Du willst? Du willst nicht missionieren, aber dein "Gesprächsangebot" ist die Frage ines Händlers, der wissen will, was er an seiner Ware vebessern kann. Und das von einer Gruppe, von der er behauptet, sie sei nicht seine Zielgruppe und die sich selbst dadurch definiert, dass sie für sich ausschließt, derartige Produkte zu kaufen.
Wie passt das zusammen?
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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kalkant registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.08.2005 Beiträge: 698
Wohnort: München
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(#981454) Verfasst am: 16.04.2008, 13:59 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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amazing... hat folgendes geschrieben: |
So komme ich also gleich zu meinem ersten Fragebeitrag und bin an euren Antworten aufrichtig interessiert. Was wäre denn aus eurer Sicht die erste, wichtigste Sache, die die Kirche ganz konkret besser machen müsste, um einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, den auch ihr als positiv empfinden könntet.
...amazing... |
Hallo amazing,
erstmal herzlich willkommen hier im Forum.
Da Du der evangelischen Kirche angehörst fällt mir zu Deiner Frage gar nicht so viel ein, da ich selber früher katholisch war und mir hauptsächlich die katholische Kirche sauer aufstößt.
Bei der r-k-Kirche wäre aus meiner Sicht am wünschenswertesten, dass sie endlich aufhören sollte, Andersdenkende, Andersgläubige, Geschiedene, Schwule etc. zu diskriminieren und auszugrenzen.
Gern wird ja der Satz zitiert: "Liebe deinen Nächsten". Tja, schön. Aber was ist mit dem Übernächsten? Da endet das kirchliche Liebesgebot nämlich oft schon...
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#981504) Verfasst am: 16.04.2008, 14:47 Titel: |
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amazing: "meine persönliche Bereicherung. "
Möglichkeit:
Erlösung vom Glauben? Noch ist es Zeit, etwas Vernünftiges zu lernen.
Möglichkeit:
Gestärkter Glaube? Nachdem du in der Wüste mit dem Teufel diskutiert hast, wirst du bestimmt noch Bischof.
Mein Verbesserungsvorschlag:
Abreißen und Neubauen! Orientiert euch am Menschen und am Diesseits und nicht an Hirngespinsten und am Jenseits. Viel Glück!
mfg Kosh
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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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(#981532) Verfasst am: 16.04.2008, 15:03 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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amazing... hat folgendes geschrieben: | ....
Ich bin ein Christ .... und habe mich hier angemeldet, weil ich an einem Austausch mit Menschen mit einem atheistischen Weltbild interessiert bin. ....
So komme ich also gleich zu meinem ersten Fragebeitrag und bin an euren Antworten aufrichtig interessiert. Was wäre denn aus eurer Sicht die erste, wichtigste Sache, die die Kirche ganz konkret besser machen müsste, um einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, den auch ihr als positiv empfinden könntet.
...amazing... |
Ehrlich? Und du hast dich nicht geirrt in deinem schönen Vorhaben?
Als erstes sollte die katholische Kirche den völlig überflüssigen Posten des Papstes abschaffen.
Solange es ihn noch gibt, muss er aufhören, Unwahrheiten zu verbreiten, z. B. über den Atheismus.
Als nächstes muss die Evangelische Kirche als gleichberechtigte Kirche anerkannt werden.
Die Atheisten sollten nicht weiter diffamiert und für verbrecherische Systeme wie den Sozialismus oder Stalinismus verantwortlich gemacht werden.
Das Zölibat muss schnellstens abgeschafft werden,
die überhebliche Selbstüberschätzung beseitigt,
sämtliche Missionierungsversuche an anderen Religionen beendet
und sich für alle begangenen Verbrechen ewig und für alle Zeiten schämen und sich immerzu entschuldigen und geloben, dass dies nie wieder angestrebt wird.
Die Kirchen müssen endlich auch aufhören, kleine Kinder ohne sie zu fragen zu taufen und als Christen zu vereinnahmen.
Ein aufgeklärter Atheist will übrigens nicht den Glauben verbieten oder die Kirchen, denn dieses seltsame geistige Phänomen des Menschen kann man wohl nicht ausrotten, höchstens mildern durch Bildung, Aufklärung und das Fehlen jeglichen Zwanges und der Androhung von Strafe.
Es gäbe noch mehr zu sagen, vielleicht später.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#981537) Verfasst am: 16.04.2008, 15:08 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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Klimsch hat folgendes geschrieben: | Ein aufgeklärter Atheist will übrigens nicht den Glauben verbieten oder die Kirchen, denn dieses seltsame geistige Phänomen des Menschen kann man wohl nicht ausrotten, höchstens mildern durch Bildung, Aufklärung und das Fehlen jeglichen Zwanges und der Androhung von Strafe. |
Dass dieses Offensichtliche viele nicht kapieren ist so putzig. (Eigentlich ja nicht)
Man ist Atheist, kann Religionen (Islam, Christentum) echt nicht ab, kritisiert die Kirchen, andererseits verteidigt man natürlich die Menschen an sich und weist unzutreffende Vorwürfe ab.
Was bringt es einem ein? Man sei "Dhimmi", "Halal-Hippie", "rede mit gespaltener Zunge", sei "ja auch kein Atheist" usw.
Atheismus schützt vor Doofheit nicht, soviel steht fest.
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Alice wundert sich
Anmeldungsdatum: 24.06.2006 Beiträge: 134
Wohnort: Frankfurt am Main
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(#981560) Verfasst am: 16.04.2008, 15:32 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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amazing... hat folgendes geschrieben: | Dabei geht es mir primär nicht um Streitgespräche, sondern darum das Denken und Fühlen eines Atheisten zu verstehen und nachzuvollziehen.
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Hallo, amazing...
Ich bin auch an einem Austausch interessiert. Bisher habe ich nur eine Handvoll Menschen kennengelernt, die Christen im engeren Sinn sind. Leute, die nur an Weihnachten in die Kirche gehen, nie zu Gott beten, der Bibel göttliche Inspiration absprechen, Jesus - nur - für einen weisen Menschen halten (edit *), zähle ich nicht zu der Gruppe "Christen im engeren Sinn". Warum solche Leute, die von Atheisten kaum zu unterscheiden sind, sich dann selber Christen nennen, weiß ich auch nicht.
*wobei diese Ansicht ja ggf. im Urchristentum vorhanden war, sie widerspricht aber dem Glaubensbekenntnis der EKD und rkK.
Gegen die Kirche hab ich nichts... außer den schon aufgeführten Kritikpunkten. Ehrlich, ich würde gerne mit Dir diskutieren, aber die Frage geht an mir, an meinem Denken und Fühlen vorbei. Ich sage nicht, dass alles, was die Kirche macht, schlecht ist.
musikdusches Beitrag gibt meine Gefühle sehr treffend wieder (herzlichen Dank, musikdusche!):
musikdusche hat folgendes geschrieben: | Das mit den staatlichen Privilegien wurde ja schon genannt. Allerdings würde ich das aus einer naiven Sicht auch erstmal wieder relativieren:
Wenn ich einen Verein hätte, der staatlich gefördert würde, dann würde ich natürlich auch mit Freuden die Kohle einstreichen.
Wenn ich einen Verein hätte, würde ich auch vieles für die Mitgliedergewinnung tun. Und wenn ich die Möglichkeit hätte, es schon in der Grundschule zu tun, warum nicht? Ich selbst bin ja von meinem Verein überzeugt und handle nicht gegen mein Gewissen.
Wenn ich einen Verein hätte, würde ich auch öffentlich Stellung nehmen zu gewissen politischen Themen.
Wenn ich einen Verein hätte, dann kann ich doch davon ausgehen, dass meine Mitglieder selbstbestimmt handeln und meine Vereinsgrundsätze freiwillig anerkennen.
Das alles ist doch erstmal für sich allein gesehen alles gar nicht so schlimm. Aber nun kommt ja alles zusammen und jetzt mache man einmal folgendes Gedankenspielchen:
Man stelle sich mal vor, in dem schönen Land Absurdistan (vom Wohlstand her vergleichbar mit Deutschland) gäbe es die "EGA", die Esoterische Gemeinschaft Absurdistans. Die Mitglieder dieser Gemeinschaft sind um das Wohlergehen ihrer Nächsten sehr bemüht, indem sie durch Handauflegen, Pendeln und Horoskoperei im Astralkörper die feinstoffliche Balance herzustellen versuchen.
Mitglied in der EGA wird man in der Regel durch ein Einführungsritual kurz nach der Geburt, und in den entsprechenden Bevölkerungsgruppen gehört die Mitgliedschaft schließlich zum guten Ton. Die EGA wird staatlicherseits gefördert. Falls man Mitglied ist und ein eigenes Einkommen hat, werden jedes Jahr und je nach Einkommen einige Hundert Euro automatisch und staatlich organisiert an die EGA abgeführt. Daneben bekommt die EGA in etwa nocheinmal soviel staatliche Subventionen wie durch die "Mitgliedsbeiträge" eingenommen werden.
Die EGA hat ein eigenes Schulfach "Astrologie und Esoterik", indem die grundlegenden Inhalte vermittelt werden. Weiterhin wird die Schamanenausbildung an den Esoterischen Fakultäten des Universitätssystems staatlich organisiert und finanziert.
Durch die Lobby der EGA, vertreten durch einige hohe EGA-Funktionäre, werden sozialpolitische Entscheidungen maßgeblich beeinflusst. EGA-Schamanen sitzen in Rundfunkräten, Prüfstellen für Jugendgefährdende Medien, Ethikräten etc.
Die EGA leitet Schulen, Krankenhäuser und viele andere soziale Einrichtungen. Diese werden zu 90% - 100% vom Staat finanziert. Die finanziellen Aufwendungen der EGA werden sicherlich auch für soziale Anliegen eingesetzt. Aber auch für den Bau von Pentagrammtempeln innerhalb der von der EGA getragenen Einrichtung.
Paradoxerweise stehen nur etwas mehr als die Hälfte der EGA-Mitglieder hinter den esoterischen Überzeugungen der EGA. Der andere Teil bezeichnet sich als mehr oder weniger "Nicht-esoterisch". Dennoch meint auch diese Gruppe größtenteils, dass die EGA als solche eine wichtige und angesehene gesellschaftliche Instanz in Absurdistan darstellt und zu unterstützen ist.
Die nur versprengt in Absurdistan existierenden christlichen Gemeinden werden eher belächelt; Ihr Glaube an einen "Gott" wird als kindisch-naiver Wunderglaube und Wunschdenken diskreditiert.
Nun kann man aus deutscher Sicht fragen: Ist Absurdistan ein weltanschaulich neutraler Staat? Werden Nicht-EGA-Mitglieder das System als fair empfinden? Würde man es als okay empfinden, dieses System auf Deutschland zu übertragen, wenn man kein EGA-Sympathisant ist? Und weiter: Was wäre denn aus deiner Sicht, amazing, die erste, wichtigste Sache, die die EGA ganz konkret besser machen müsste, um einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, den auch du als positiv empfinden könntest?
Die Schwierigkeit für einen Gläubigen besteht m.E. darin, den Text unvoreingenommen zu lesen und eben nicht direkt EGA durch EKD oder rkK zu ersetzen. Falls man das schafft, ist eigentlich schon ein Großteil der Arbeit getan. Erst dann sollte man sich die Frage stellen, ob ein Vergleich mit der EKD oder der rkK angebracht ist, und wo evtl. der Vergleich hinkt. |
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#981571) Verfasst am: 16.04.2008, 15:49 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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amazing... hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | amazing... hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | amazing... hat folgendes geschrieben: | Sorry - ich meine die evangelische Kirche. |
Tja, da fällt mir wenig ein ... bei er ev. Kirche habe ich immer das Problem, daß ich sie theologisch und moralisch nicht fassen kann. Es gibt Beiträge prominenter ev. Theologen, die sind von Esoterik, Wellness und dgl. Geschwurbel nicht zu unterscheiden. Ist wie Pudding an die Wand nageln.
Vielleicht doch eins: Freiwilliger Verzicht auf die Staatsprivilegien auf Kosten des Steuerzahlers. |
Wäre das nicht eher eine Anfrage, die du an die Politik richten müsstest? | wieso? Die Kirche kann doch freiwillig auf diese Unterstützung verzichten. Ich denke kaum das sich ein Politiker finden würde der bei einem freiwilligen Verzicht meinen würde:"nein du nimmst jetzt das Geld"
ein anderer positiver Aspekt wär wenn "die Kirchen" die religiöse Unterweisung von Kindern bis zur Volljährigkeit verweigern würden(und ihren Eltern davon abraten würden), so das diese sich im entsprechendem Alter selbst eine Meinung bilden können. |
Ich bin mir nicht so sicher, ob alle Politiker tatsächlich die Aufgabe des jetztigen landeskirchlichen Systems begrüßen würden.
Zur religiösen Unterweisung:
Nach meiner Überzeugung kommt den Eltern die Hauptverantwortung für die religiöse Erziehung ihres Kindes zu. Die Kirche fühlt sich diesem Auftrag zwar auch verpflichtet, aber m.E. ist sie es nur sekundär. Es liegt ja in der Entscheidung der Eltern, ob sie eine kirchliche Unterweisung ihres Kindes wünschen oder nicht. Viele wünschen diese für ihre Kinder, so das ich kein Problem darin sehe, wenn sich die Kirche in christlicher Erziehung insoweit engagiert. |
Und warum, wenn das Interesse der christlichen Kirchen an der Kindererziehung nicht an vordester Stelle steht, wie du behauptest, gibt es nicht in allen christlichen Sekten den Eintritt in diese erst im Erwachsenenalter?
Warum gibt es nicht überall erst eine Zeit des "Rumspringa", wie bei den Amish, und erst bei einer bewussten Entscheidung pro, die Taufe?
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#981575) Verfasst am: 16.04.2008, 15:52 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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Klimsch hat folgendes geschrieben: | amazing... hat folgendes geschrieben: | ....
Ich bin ein Christ .... und habe mich hier angemeldet, weil ich an einem Austausch mit Menschen mit einem atheistischen Weltbild interessiert bin. ....
So komme ich also gleich zu meinem ersten Fragebeitrag und bin an euren Antworten aufrichtig interessiert. Was wäre denn aus eurer Sicht die erste, wichtigste Sache, die die Kirche ganz konkret besser machen müsste, um einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, den auch ihr als positiv empfinden könntet.
...amazing... |
Ehrlich? Und du hast dich nicht geirrt in deinem schönen Vorhaben?
Als erstes sollte die katholische Kirche den völlig überflüssigen Posten des Papstes abschaffen.
Solange es ihn noch gibt, muss er aufhören, Unwahrheiten zu verbreiten, z. B. über den Atheismus.
Als nächstes muss die Evangelische Kirche als gleichberechtigte Kirche anerkannt werden.
Die Atheisten sollten nicht weiter diffamiert und für verbrecherische Systeme wie den Sozialismus oder Stalinismus verantwortlich gemacht werden.
Das Zölibat muss schnellstens abgeschafft werden,
die überhebliche Selbstüberschätzung beseitigt,
sämtliche Missionierungsversuche an anderen Religionen beendet
und sich für alle begangenen Verbrechen ewig und für alle Zeiten schämen und sich immerzu entschuldigen und geloben, dass dies nie wieder angestrebt wird.
Die Kirchen müssen endlich auch aufhören, kleine Kinder ohne sie zu fragen zu taufen und als Christen zu vereinnahmen.
Ein aufgeklärter Atheist will übrigens nicht den Glauben verbieten oder die Kirchen, denn dieses seltsame geistige Phänomen des Menschen kann man wohl nicht ausrotten, höchstens mildern durch Bildung, Aufklärung und das Fehlen jeglichen Zwanges und der Androhung von Strafe.
Es gäbe noch mehr zu sagen, vielleicht später. |
Du reagierst auf das Posting, als ob der Fragensteller Katholik sei.
Dann verlangst du Fett-Grün und kommst dir dabei wahrscheinlich vor wie der Oberpapst.
Dein ganzer Text wirkt ziemlich missionarisch, findest du nicht?
Agnost
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#981600) Verfasst am: 16.04.2008, 16:17 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: |
Du reagierst auf das Posting, als ob der Fragensteller Katholik sei.
Dann verlangst du Fett-Grün und kommst dir dabei wahrscheinlich vor wie der Oberpapst. |
Mal abgesehen von der "etwas" überzogenen Grün-Forderung: Dass auch im Namen des protestantischen Glaubens nicht gerade wenige Untaten verübt wurden, erkennst du schon an? |
Aber sicher, ich lebe ja in der "deutschen" Stadt (Zürich), die den vermaledeiten Puritanismus erfunden hat, und ihn dann mit ihrer "französischen" Schwesterstadt (Genf), in die Welt getragen hat.
(Wer hat es erfunden?! Die Schweizer!
Die wiederlichen Bilderstürme, die Tanzverbote, der One-Drop-Rassismus in den USA usw. usw.
Darum fand ich das obige Posting ja so kurlig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Puritanismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Calvinismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwingli
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwingli#Zwingli_und_die_T.C3.A4ufer
Als Schattenseite seines Wirkens muss hingegen sein Verhältnis zur Täuferbewegung angesehen werden. Auf Zwinglis Drängen liess der Rat von Zürich alle Täufer entweder vertreiben oder nach Gefangennahme und Folterung hinrichten. Eines der damaligen Opfer war Felix Manz. Auch mit Balthasar Hubmaier, der im nahen vorderösterreichischen Waldshut wohnte, stand er auf schlechtem Fuss und wollte ihm kein Asyl geben, als dieser vor den Habsburgern flüchtete. Erst in jüngster Zeit (2004) fand eine versöhnende Versammlung zwischen Zürcher Reformierten und Täufern statt.
Agnost
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#981616) Verfasst am: 16.04.2008, 16:33 Titel: |
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Es reicht sicher nicht, dass eine Kirche *einen* Punkt veraendert, damit ich ihr "positiv" gegenueberstehe. Dass es gute kirchliche Aktionen gibt, hat sowieso niemand verneint.
Ansonsten waere eben positiv, was allgemein positiv ist, zB Einsatz fuer die Menschenrechte, und da haben die Kirchen bis heute jaemmerlichst versagt, indem sie dem Staat hinterherhinken. Und auch gleichziehen ist fuer mich noch nichts Positives.
Ein Kernproblem der Kirchen sehe ich in der Geschichte vom unglaeubigen Thomas. Ich habe schon als glaeubiges Kind nicht verstanden, warum Glaube ethisch gut und belohnungswuerdig sein soll. Insofern sollte der Anfang sein, dass der OP einen anderen Grund fuer diese Ansicht nennt, ausser dass anderslautende Religionen ausgestorben waeren.
Die Anfangsfrage suggeriert ja irgendwie, dass die Atheisten irrational boese auf die Kirche sind, und jetzt fragt der OP fuer die Kirche, was die Kirche denn unabsichtlich fuer ein falsches Wort gesagt hat. Zunaechst ist es einmal die Kirche, die je nach Jahrhundert die Atheisten als verdammt, asozial, fern der Gnade, zu toetende oder sonstwie minderwertig angesehen hat. Solange das nicht behoben ist, brauchen wir doch nicht einmal darueber zu reden, der Kirche neutral gegenueberzustehen.
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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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(#981623) Verfasst am: 16.04.2008, 16:40 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | ... Du reagierst auf das Posting, als ob der Fragensteller Katholik sei.
Dann verlangst du Fett-Grün und kommst dir dabei wahrscheinlich vor wie der Oberpapst.
Dein ganzer Text wirkt ziemlich missionarisch, findest du nicht?
Agnost |
Du begehst mehrere drastische Fehleinschätzungen.
Der Fragesteller ist Christ, schreibt er selbst. An der evang. Kirche habe ich längst nicht soviel auszusetzen wie an der katholischen. Denn sie ist um Größenordnungen vernünftiger.
Der Fragesteller wollte sich mit einem Atheisten austauschen. Das geht wohl nur, wenn ich meine A-Theistischen Argumente anführe, nicht wenn ich mich wohlwollend und völlig kritiklos äußere. Warum bin ich Atheist? Weil mich das Gehabe besonders der katholischen Kirche und besonders der Oberen absolut stört, weil es lästig ist, bevormundet, besserwisserisch, alleinvertretend und missionarisch ist. Erst kürzlich wollte der Papst wieder die Juden missionieren.
Ein Atheist missioniert nicht. Von mir aus kann jeder glauben was er will, solange er mich nicht damit dauerd belästigt. Man kann kaum noch Radio hören, fernsehen oder Zeitungen lesen, ohne von diesem religiösen Opium berieselt zu werden. Es ist einfach zu viel.
Seit dem Zusammenbruch der "atheistischen Systeme" wittert die Kirche Morgenluft und bekommt von den Medien und Regierungen ja auch beste Unterstützung. Frage doch mal warum?
Warum schreibst du nicht deine Meinung über die christliche Religion? Wäre vielleicht interessanter als nur Kritik an einem Meinungsäußerer.
Dabei habe ich noch gar nichts zum Islam geäußert. Dann wirds erst bunt, glaube mir.
Ich nenne mich übrigens "Kritiker", nicht Gutachter oder Säusler. Und ich liebe Klartext.
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#981633) Verfasst am: 16.04.2008, 16:46 Titel: |
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Esme.
als ob im letzten Jahrhundert nicht auch viele erklärte Atheisten Religiöse vernichtet hätten.
Ist doch einfach:
Wenn du liebe Menschen um dich hast, die Religiös sind, wirst du als Kind gerne glauben, was diese lieben Menschen dir über ihren Glauben sagen.
Ich bin vom Glauben abgefallen, weil ich aus frühjugendlicher Mischung aus Langeweile und Neugier während einer längeren "Grippe" angefangen habe die Bibel vom Anfang an zu lesen.
Immer schön der Reihe nach und dann auch nach der Krankheit weiter gelesen habe.
Danach war mein Fazit:
Geiler als jeder Karl May Roman das Buch, aber definitiv Menschenwerk.
Und der Gott in der Bibel, an den wollte ich nicht mehr glauben.
In der Folge wurde ich innert wenigen Jahren zum Areligiösen Agnostiker.
Das aber die meisten Religiösen ihre "Texte" nur fragmentarisch kennen ist eine Tatsache.
Die Römische Kirche wollte ja auch keine Uebersetzungen der Bibel in die Volkssprache (Theodiscus), weil die Priester ja fürchteten, dass passieren könnte, was auch bei mit passierte.
Mein Vater ist übrigen Katholik (mit Messdiener-Vergangenheit), aber er war seiner Mutter nicht "gläubig" genug.
so dass meine Oma meinte, es sei besser wenn wir nach der Mutter getauft würden, also Lutheranisch.
Ich habe den ganzen Zirkus bis zu meiner Zwinglianischen Konfirmation für meine Mutter und meine DDR-Oma durchgezogen.
War die stolz, wenn sie jeweils aus der Zone in die Schweiz kam und ihre Ketzer-Enkel konfirmiert wurden.
Mir war es egal, aber ihr und meiner Mutter wollte ich die Party nicht versauen.
Warum auch.
Agnost
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#981639) Verfasst am: 16.04.2008, 16:55 Titel: |
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Ich fände es gut wenn die Kirchen(alle) aufhören würden ihre Moral als allgemein verbindliche Ansprüche an die Gesellschaft zu Formulieren und vom Staat dann zu verlangen das dieser ihre Moral in der Form von Gesetzen durchsetzt. Sie sollten sich erstmal intern darum kümmern bevor sie etwas vom Staat verlangen. Wenn sie etwas verbieten wohlen wie Abtreibung, Stammzellforschungen, Bücher etc. dann sollten sie das erst und vor allem im eigenen Hause tun.
Dort können sie dann die Kirchenmitglieder konsequent mit Ordnungsgeld oder Exkommunizierung bestrafen, welche bisher gegen die als allgemein verbindlich formulierte Moral verstoßen, anstatt den Staat zum Erfüllungsgehilfen zu Machen.
Natürlich kann bei drohender Bestrafung das Kirchenmitglied einfach austreten.
Solange es innerhalb der Kirche für Mitglieder keine ernsten und konsequenten Strafen innerhalb der Kirche gibt, haben die Kirchen in meinen Augen kein Recht Ansprüche an den Staat als Erfüllungsgehilfen ihrer Moral zu stellen.
Das gilt für mich auch bei einfachen vergehen wie Diebstahl oder so schwere Vergehen wie Mord, die per Kirchenmoral verboten sind. Wenn die Kirche keine Mörder exkommunizieren möchte, weil noch um deren Seelenheil bemüht ist, dann kann sie auch zu anderen Bestrafungen wie Geldbuße, Buß Wanderung, Fasten und etc. greifen, wobei dann bei nicht erfüllen die Exkommunizierung droht.
Ansonsten soll sie nicht davon sprechen das die Bibel dies oder jenes verbietet und gleichzeitig den Staat als Erfüllungsgehilfen verlangen.
Zur Klarstellung gemeint ist damit natürlich nicht das Diebstahl oder Mord erlaubt sein sollte, wir brauchen aber keine Kirche oder Gott um das zu begründen und ich finde ein Verein der sich auf Werte beruft besonders darauf achten muss das Mitglieder sich an ihnen halten und gegebenenfalls Mitglieder bestrafen oder auszuschließen hat.
P.S. weiß einer eigentlich ob bzw. wer bei einer Exkommunizierung die Austrittskosten bezahlt?
MfG
AlexJ.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#981641) Verfasst am: 16.04.2008, 16:58 Titel: |
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AlexJ hat folgendes geschrieben: |
P.S. weiß einer eigentlich ob bzw. wer bei einer Exkommunizierung die Austrittskosten bezahlt?
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Ich weiß es nicht genau, aber ich meine mich zu erinnern, dass du dann zwar ewigwährende Höllenqualen erleiden wirst, aber nicht unbedingt dein Recht, Steuern an die Kirche zu zahlen, verwirkst. Dafür musst du dann schon Cash zahlen.
Das eine dürfte Kirchenrecht sein (Du darfst keine verzauberten Oblaten mehr verspeisen) und das andere Steuerrecht (Du darfst weiterhin die Pfaffen bezahlen). Theol. Fakultäten, Religionslehrer usw. darfst du davon unbenommen sowieso immer bezahlen.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
Zuletzt bearbeitet von Effô Tisetti am 16.04.2008, 17:06, insgesamt einmal bearbeitet |
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#981645) Verfasst am: 16.04.2008, 17:05 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | Esme.
als ob im letzten Jahrhundert nicht auch viele erklärte Atheisten Religiöse vernichtet hätten. | Verdammt, bist du so doof oder tust du nur so? Die KIRCHEN als Institutionen haben Verbrechen begangen, genehmigt und dergleichen. Eine solche atheistische Insitution gab es aber nie.
Zuletzt bearbeitet von Komodo am 16.04.2008, 17:10, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#981646) Verfasst am: 16.04.2008, 17:05 Titel: |
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AlexJ hat folgendes geschrieben: |
P.S. weiß einer eigentlich ob bzw. wer bei einer Exkommunizierung die Austrittskosten bezahlt?
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Ich habe hier neulich (von Tillich) gelernt, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat.
Wer exkommuniziert ist, bleibt Kirchenmitglied, bekommt aber keine Kekse (->Sakramente) mehr. Zahlen muß man weiter.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#981647) Verfasst am: 16.04.2008, 17:11 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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amazing... hat folgendes geschrieben: |
Ich denke doch mal, dass nicht alles, was die Kirche tut, von vornherein schlecht ist, nur weil es eben die Kirche ist. Die Kirche lässt sich ja nicht nur auf eine einzige bestimmte Eigenschaft (wie bspw. Fisch mögen oder nicht mögen) reduzieren. |
Damit verfehlst du aber den Kern der Frage. Was du zur Kenntnis nehmen musst, ist, dass die Kirche eben nicht die Interessen aller vertritt/vertreten kann, sondern die ihrer Mitglieder. Ich habe mit der Kirche nichts zu tun, die Kirche kann für mich nichts tun, sowenig wie ein Kaninchenzüchterverein für jemanden, der sich nicht für Kaninchen interessiert.
amazing... hat folgendes geschrieben: | Es soll ja auch nicht um eine pauschale, vollumfängliche Gutheißung deinerseits gehen, sondern um einen bestimmten Aspekt, den die Kirche umsetzen oder ändern könnte, damit in diesem Bereich die Tätigkeit der Kirche auf positive Resonanz bei dir stoßen würde - ohne das du damit gleichzeitig deine Ablehnung gegen die Kirche generell aufgeben must. |
Die Kirche müsste vor allem das oben Gesagte zur Kenntnis nehmen und respektieren, d.h. insbesondere den Anspruch aufgeben, eine positive Resonanz von mir zu erwarten.
Ich will nichts von der Kirche - von daher ist das beste, was sie von mir bekommen kann, Indifferenz. So wie ich auch gegenüber Kaninchenzüchtervereinen indifferent bin. Die aber kann sie nur solange bekommen, wie sie es mir ermöglicht, ihr gegenüber indifferent zu sein - d.h., solange sie mir nicht auf die Nerven geht, sich nicht in mein Leben einmischt, und nichts von mir will.
Das einzige, was mich an der Kirche interessiert, ist, was sie in Bezug auf mich tut. Da ich nichts von ihr will, als einfach nur in Ruhe gelassen zu werden, ist das beste, was sie für für mich tun kan, eben das - mich in Ruhe zu lassen, von mir eben nicht beemerkt zu werden. Aber dafür bekommt sie eben, wie gesagt, keine positive Resonanz, sondern gar keine, eben Indifferenz. Was immer die Kirche im Hinblick auf mich tut, ist ein Verstoß gegen meine Forderung, in Ruhe gelassen zu werden, per Definition unerwünscht, und schlägt also negativ zu Buche.
Solange die Kirche nicht die Bescheidenheit lernt, das zu respektieren, solange sie um positive Resonanz buhlt, wird genau das negativ zu Buche schlagen.
Was die Kirche lernen muss, ist, damit zufrieden zu sein, den Leuten egal zu sein.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#981649) Verfasst am: 16.04.2008, 17:12 Titel: |
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Komodo hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Esme.
als ob im letzten Jahrhundert nicht auch viele erklärte Atheisten Religiöse vernichtet hätten. | Verdammt, bist du so doof oder tust du nur so? Die KIRCHEN als Intsitutionen haben Verbrechen begangen, genehmigt und dergleichen. Eine solche atheistische Insitution gab es aber nie. |
Zumindest keine, die sich allein oder auch nur vorrangig über ihren Atheismus definiert hätte. Atheismus allein kann selbstverständlich niemals irgendeine Ideologie begründen. Die Ideologie kann aber eine atheistische Weltsicht begründen (s. Marxismus). Dafür kann aber der Atheismus nix. Selbst der IBKA muss ja begründen, wofür er sonst noch steht (s. pol. Leitfaden). "Atheismus" allein reicht dafür nicht.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#981651) Verfasst am: 16.04.2008, 17:12 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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Klimsch hat folgendes geschrieben: |
Der Fragesteller ist Christ, schreibt er selbst. An der evang. Kirche habe ich längst nicht soviel auszusetzen wie an der katholischen. Denn sie ist um Größenordnungen vernünftiger.
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Aber weisst du ob er Mitglied der römisch-katholischen Kirche ist?
Kennst du eigentlich die Christ-katholische Kirche?
Lehnt den Papst ab und kennt unterdessen auch die Frauen-Ordination?
Von welcher evangelisch-reformierten Kirche sprichtst du?
Die evangelikalen Eiferer in den USA sind viel schlimmer als die Römisch-Katholische-Kirche.
Mir fällt in diesem Forum sehr drastisch auf, dass die Kenntnisse betreffend der reformiert-protestantischen Gräueltaten sehr gering ist.
Der Ku Klux Klan in den USA ist z.Bsp. keine katholische Vereinigung.
Anna Göldin, die letzte verurteilte Hexe Europas wurde im reformierten schweizerischen Kanton Glarus zum Tode verurteilt.
Agnost
Zuletzt bearbeitet von Agnost am 16.04.2008, 17:14, insgesamt einmal bearbeitet |
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#981653) Verfasst am: 16.04.2008, 17:14 Titel: |
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lieber amazing,
musikdusche hat das wirklich hervorragend dargestellt mit seiner esoterischen gemeinschaft absurdistans. versetze dich bitte in die lage eines nicht an esoterik und astrologie glaubenden christen in absurdistan und sage uns, ob du das gut findest.
findest du es gut, wenn deine kinder in der grundschule jeden morgen esoterische lieder singen muessen?
wenn pentagramme oder aehnliche symbole ueber allen schultafeln haengen?
wenn schulabschlussfeiern mit dem analysieren von horoskopen beginnen und von esoterischen liedern begleitet werden?
wenn von deinen steuern die ausbildung der esoteriker und astrologen finanziert wird? (aber selbstverstaendlich nicht die derer, die theologie studieren wollen, dies geht nur in privaten christenschulen)
wenn die esoterische gemeinschaft 90% aller kindergaerten und krankenhaeuser kontrolliert und du als christ keine chance hast, kindergaertnerin oder krankenpfleger oder aehnliches zu werden?
stelle dich diesen fragen, und du wirst vielleicht verstehen, wie wir uns fuehlen, und was die kirche besser machen koennte.
ich will dir deinen glauben nicht nehmen. glaub doch an was du willst...
aber es waere echt nett, wenn ihr christen euch nicht als das "normale" auffuehren wuerdet, neben dem anders nur geduldet wird. wenn ihr eine striktere trennung zwischen staat und kirche akzeptieren wuerdet, einen status fuer die kirche, der einem privaten verein gleichsteht - mit gleichen rechten und pflichten wie sie einem esoterischen verein deutschlands oder deutschen atheisten genauso zustehen wuerden.
ansonsten haette ich noch zwei vorschlaege:
wenn ihr einen christen beerdigt, rechnet bitte damit, dass in der trauerfeier auch atheisten anwesend sind. ihr koennt christus und das christentum gern preisen, aber bitte so, dass atheisten nicht gleichzeitig so herabgesetzt werden, dass man als atheist nur aus ruecksicht gegenueber der familie des verstorbenen nicht unter protest rauslaeuft. so eine beleidigung will ich nicht noch einmal erleben.
und noch was: nicht alles am christentum ist schlecht. aber wenn ihr die kirche nicht langfristig komplett aufgeben wollt, solltet ihr versuchen, euren glauben so zu modernisieren, dass ein naturwissenschaftlich gebildeter mensch nicht nur unglaeubig mit dem kopf schuetteln kann. ich fuerchte fuer euch, dass ihr da auch an eure gottesvorstellung ran muesst. mit vorstellungen aus dem mittelalter wird man heute nicht mehr lang weiterkommen. damals dachte man an einen allmaechtigen gott, der irgendwo auf ner wolke sitzt, aber sowas kann man heutigen menschen nicht mehr verkaufen.
ich denke, ihr habt sogar modernere vorstellungen, aber mir scheint, die hat jeder von euch einzeln, aber ihr sprecht nicht drueber, zumindest nicht offen. ihr verkauft sie nicht, zb im religionsunterricht. und was ihr offen verkauft, ist noch so angelehnt an mittelalterliche vorstellungen, dass man es nicht ernst nehmen kann.
was eure gemeindemitglieder glauben, wenn sie ueberhaupt glauben, ist nicht das, was ihr offiziell als lehre vertretet. man hinterfrage den glauben des einzelnen, und man wird oft auf vorstellungen stossen, die mir als atheist gar nicht so fremd sind (auch mir sind gewisse dinge in einem gewissen sinne heilig, und ich habe lange versucht, sie mit eurem "gott" zu identifizieren). aber diese eure vorstellungen sind weit weg von dem, was offiziell vertreten wird. hoert einfach auf zu heucheln, ihr wuerdet an diese offiziellen gottesbilder glauben.
ok, das letzte, also euer gottesbild zu modernisieren, ist nur ein gut gemeinter vorschlag fuer euch, ob ihr es tut oder nicht, kann mir als atheist letztlich schnuppe sein.
meine bitte waere nur halt, verhaltet euch so, wie ihr es bei der esoterischen gemeinschaft absurdistans auch fuer gut halten wuerdet. verzichtet auf diese elende verquickung von staat und kirche. was ihr dagegen privat tut, ist echt euer bier.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#981660) Verfasst am: 16.04.2008, 17:19 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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caballito hat folgendes geschrieben: | amazing... hat folgendes geschrieben: |
Ich denke doch mal, dass nicht alles, was die Kirche tut, von vornherein schlecht ist, nur weil es eben die Kirche ist. Die Kirche lässt sich ja nicht nur auf eine einzige bestimmte Eigenschaft (wie bspw. Fisch mögen oder nicht mögen) reduzieren. |
Damit verfehlst du aber den Kern der Frage. Was du zur Kenntnis nehmen musst, ist, dass die Kirche eben nicht die Interessen aller vertritt/vertreten kann, sondern die ihrer Mitglieder. Ich habe mit der Kirche nichts zu tun, die Kirche kann für mich nichts tun, sowenig wie ein Kaninchenzüchterverein für jemanden, der sich nicht für Kaninchen interessiert. |
Natürlich können die Kirchen was für mich tun. Z.B. indem sie sich für Klimaschutz engagieren, Nazis mitbekämpfen usw. Der Punkt ist, dass sie für mich nichts tun können, was mit ihrer eigentlich Daseinsbegründung zu tun hat. Also das, was eine "Kirche" zu einer "Kirche" macht. Und das ist eben nicht "Klimaschutz", sondern "selig machen".
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#981661) Verfasst am: 16.04.2008, 17:22 Titel: |
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Tapuak hat folgendes geschrieben: |
Ich finde den Thread höchstens insofern erhellend, als die versammelten Religionskritiker es kaum fertig bringen, substanzielle Verbesserungsvorschläge für die Kirchen zu benennen, |
Warum sollten sie?
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#981663) Verfasst am: 16.04.2008, 17:23 Titel: |
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Tapuak hat folgendes geschrieben: |
Ich finde den Thread höchstens insofern erhellend, als die versammelten Religionskritiker es kaum fertig bringen, substanzielle Verbesserungsvorschläge für die Kirchen zu benennen, obwohl der Threaderöffner audrücklich dazu aufgefordert und damit eine Einladung zur Kritik abgegeben hat. |
Welche substantiellen Verbesserungsvorschläge würdest Du denn z.B. der Mafia machen?
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#981664) Verfasst am: 16.04.2008, 17:24 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Tapuak hat folgendes geschrieben: |
Ich finde den Thread höchstens insofern erhellend, als die versammelten Religionskritiker es kaum fertig bringen, substanzielle Verbesserungsvorschläge für die Kirchen zu benennen, |
Warum sollten sie? |
Und außerdem: Ham sie doch aber auch. Auflösung. Ist doch ein "substanzieller Verbesserungsvorschlag".
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#981667) Verfasst am: 16.04.2008, 17:28 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | amazing... hat folgendes geschrieben: |
Ich denke doch mal, dass nicht alles, was die Kirche tut, von vornherein schlecht ist, nur weil es eben die Kirche ist. Die Kirche lässt sich ja nicht nur auf eine einzige bestimmte Eigenschaft (wie bspw. Fisch mögen oder nicht mögen) reduzieren. |
Damit verfehlst du aber den Kern der Frage. Was du zur Kenntnis nehmen musst, ist, dass die Kirche eben nicht die Interessen aller vertritt/vertreten kann, sondern die ihrer Mitglieder. Ich habe mit der Kirche nichts zu tun, die Kirche kann für mich nichts tun, sowenig wie ein Kaninchenzüchterverein für jemanden, der sich nicht für Kaninchen interessiert. |
Natürlich können die Kirchen was für mich tun. Z.B. indem sie sich für Klimaschutz engagieren, Nazis mitbekämpfen usw. Der Punkt ist, dass sie für mich nichts tun können, was mit ihrer eigentlich Daseinsbegründung zu tun hat. Also das, was eine "Kirche" zu einer "Kirche" macht. Und das ist eben nicht "Klimaschutz", sondern "selig machen". |
Schon klar. Und gilt natürlich für den Kaninchenzüchterverein ganz genauso. Ebenso wie für meinen Nachbarn.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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alae auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.03.2006 Beiträge: 7039
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(#981669) Verfasst am: 16.04.2008, 17:31 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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amazing... hat folgendes geschrieben: | So komme ich also gleich zu meinem ersten Fragebeitrag und bin an euren Antworten aufrichtig interessiert. Was wäre denn aus eurer Sicht die erste, wichtigste Sache, die die Kirche ganz konkret besser machen müsste, um einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, den auch ihr als positiv empfinden könntet. |
Diese Frage stellst du IMHO den falschen Leuten. Es ist, als würde man mich fragen, was ich am Deutschen Astrologenverband ändern würde. Antwort: Gar nichts! Ich kann mit Horoskopen nichts anfangen, was sollte ich daran verbessern können? Gleiches gilt für die Kirche.
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#981675) Verfasst am: 16.04.2008, 17:39 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: | Komodo hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Esme.
als ob im letzten Jahrhundert nicht auch viele erklärte Atheisten Religiöse vernichtet hätten. | Verdammt, bist du so doof oder tust du nur so? Die KIRCHEN als Intsitutionen haben Verbrechen begangen, genehmigt und dergleichen. Eine solche atheistische Insitution gab es aber nie. |
Zumindest keine, die sich allein oder auch nur vorrangig über ihren Atheismus definiert hätte. Atheismus allein kann selbstverständlich niemals irgendeine Ideologie begründen. Die Ideologie kann aber eine atheistische Weltsicht begründen (s. Marxismus). Dafür kann aber der Atheismus nix. Selbst der IBKA muss ja begründen, wofür er sonst noch steht (s. pol. Leitfaden). "Atheismus" allein reicht dafür nicht. | Ja. Atheismus ist keine Ideologie, Religion oder Institution, sondern nur eine Kategorie, nach der man Ideologien, Religionen oder Institutionen ordnen kann. Das Gegenteil ist Theismus. Einem beliebigen (A)Theisten die Verbrechen einer anderen (A)Theistischen Ideologie vorzuhalten, wie man einem Anhänder einer bestimmten Ideologie ihre Verbrechen vorhält, ist völlig absurd.
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#981685) Verfasst am: 16.04.2008, 17:52 Titel: |
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Klimsch hat folgendes geschrieben: |
Der Fragesteller ist Christ, schreibt er selbst. An der evang. Kirche habe ich längst nicht soviel auszusetzen wie an der katholischen. Denn sie ist um Größenordnungen vernünftiger.
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Die evangelische Kirche, auch die in Landeskirchen organisierte, ist keineswegs um Größenordnungen vernünftiger, die Lehre unterscheidet sich letztlich nur marginal von der der katholischen Kirche.
Das wird allerdings nicht deutlich, da es nun mal kein weltweites Oberhaupt gibt, das Abweichler notfalls höchstpersönlich aufs Korn nehmen kann, und das permanent Verlautbarungen zur richtigen Sicht der Dinge von sich gibt.
Worin soll sie denn vernünftiger sein?
Zähle mir die Punkte doch mal auf bitte.
Farblos, puritanisch und unsinnlich ist sie, soviel ist sicher, und frauenfeindlich selbstverständlich.
Agnost hat folgendes geschrieben: | Mir fällt in diesem Forum sehr drastisch auf, dass die Kenntnisse betreffend der reformiert-protestantischen Gräueltaten sehr gering ist.
Der Ku Klux Klan in den USA ist z.Bsp. keine katholische Vereinigung.
Anna Göldin, die letzte verurteilte Hexe Europas wurde im reformierten schweizerischen Kanton Glarus zum Tode verurteilt.
Agnost |
Der Schwerpunkt der Hexenverbrennungen lag ohnehin in protestantischen Gebieten.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#981686) Verfasst am: 16.04.2008, 17:53 Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert |
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Agnost hat folgendes geschrieben: |
Mir fällt in diesem Forum sehr drastisch auf, dass die Kenntnisse betreffend der reformiert-protestantischen Gräueltaten sehr gering ist. |
Das ist ein Fehlschluss. Die die sich da auskennen, diskutieren die alten ausgebrannten Themen nur kaum noch.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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