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Warum steigen die Nahrungsmittelpreise?
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LingLing
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Anmeldungsdatum: 25.04.2007
Beiträge: 2720

Beitrag(#987701) Verfasst am: 24.04.2008, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wir kaufen 1 KG Reis, gibts 20 Pfund Packungen auch in Deutschland?

US-Supermärkte rationieren Reis:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,549381,00.html
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#987702) Verfasst am: 24.04.2008, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Stell dir das so vor: Man schreibt einen Verkaufsvertrag über eine gewisse Menge Getreide, zu einem bestimmten Preis an einem bestimmten Stichtag. Der Vertrag wird dann in zwei Hälften geschnitten. Wer die obere Hälfte hat, muss zum Stichtag Getreide liefern. Der mit der unteren Hälfte muss das Getreide zum vereinbarten Preis nehmen. Nun können beide Teile gehandelt werden.


Du drückst dich sehr drollig aus. Der Vertrag wird in zwei Hälften geschnitten Sehr glücklich
Einer geht short (Lieferverpflichtung), einer long (Abnahmeverpflichtung), das meinst du wahrscheinlich.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Dadurch kann sogar die Menge, des in den Verträgen gehandelten Getreides die Menge des tatsächlich gehandelten Getreides problemlos übersteigen. Eine Verknappung des real existierenden Getreides findet nicht statt:

Z.B.: Bauer -> Spekulant A -> Spekulant B -> Spekulant C -> Großhändler
Jeder Pfeil steht für ein Termingeschäft im Umfang von sagen wir 100t. Es wurde also Getreide im Umfang von 400t gehandelt. Effektiv haben aber 100t nur vier mal den Besitzer gewechselt.


Natürlich werden die Futures weitergehandelt, aber auch hier wirken Marktkräfte, d.h. bei hoher Nachfrage steigt der Preis (edit: Nachfrage nach long + wenn weniger short gehen wollen).
Letztlich gibt es eine bestimmte Zahl von Abnehmern, die die Ware tatsächlich wollen. Diese haben nun Konkurrenz. Das über Futures gehandelte Getreide existiert nicht (und wird i.d.R. ohnehin glattgestellt), aber die Nachfrage existiert, die Verknappung ist also eine Angebotsverknappung zum Marktpreis. Werden vermehrt Futures gekauft, treibt das den Preis hoch, da die Nachfrage nach Futures erhöht ist. Der Marktpreis ist letztlich an den Futurespreis gekoppelt (Arbitrageffekt), also erhöht sich aufgrund der Spekulation auch der Marktpreis.
Verknappt ist das Angebot nur dann nicht, wenn man die Möglichkeit, Getreide teurer zu kaufen miteinbezieht. Genau das machst du. Ich bin aber selbst schuld daran, denn mein erstes Beispiel geht von einem Bauern aus, in der Realität wird meist ein Spekulant short gehen und es wird nie zur Auslieferung kommen.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass du wirklich glaubst, Futures-Geschäfte hätten keinen Einfluss auf den Marktpreis.
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Wer nichts weiß, glaubt alles.


Zuletzt bearbeitet von Mario Hahna am 24.04.2008, 12:38, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
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Beitrag(#987703) Verfasst am: 24.04.2008, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:

Das Grundprinzip der Preisbildung ist also an den Spotmärkten (heute) und Terminmärkten gleich.


Die Verknüpfung der Märkte ist das entscheidende.
_________________
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27os
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#987729) Verfasst am: 24.04.2008, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:

Das Grundprinzip der Preisbildung ist also an den Spotmärkten (heute) und Terminmärkten gleich.


Die Verknüpfung der Märkte ist das entscheidende.


Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Ich bin auch kein Wirtschaftswissenschaftler.
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#987737) Verfasst am: 24.04.2008, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Was willst du mir sagen?
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#987769) Verfasst am: 24.04.2008, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Die hauptsächliche Schwäche im Argument von Sokrateer ist, dass Nahrungsmittel schon eine Weile gelagert werden können. Daher:

Frage 1: Steht auf den Futures: Basmati-Reis Klasse AA aus Indien oder Basmati-Reis Klasse AA aus Indien Ernte Juli 2008?

Auch wenn Ernte Juli 2008 draufsteht, würde die *Erwartung* des hohen Reispreises im Juli dennoch auch den Futurepreis für die alte Ernte erhöhen.

Eine andere Schwäche ist, dass die Käufer von Nahrungsmittel nur sehr bedingt ausweichen können. Da sehe ich keinen perfekten Markt.

Das grösste Problem ist jedenfalls, dass Futures jedenfalls den Marktpreis *vor* der Ernte in die Höhe treiben (da ja sonst der Reis wie gesagt ein paar Monate gelagert werden könnte). Was hindert die Spekulanten daran, jetzt noch freudiger ihr Immobiliengeld in die Ernte vom nächsten Jahr zu stecken und damit den Marktpreis auch weiter hinaufzutreiben?

Der Unterschied zu einer gewöhnlichen Börsenblase ist mir unklar, wenn jetzt plötzlich irgendwo ein riesiges neues Ölfeld gefunden wird, ist es trotzdem nicht verboten, durch massive Käufe den Marktpreis für Öl weiter hinaufzutreiben.

Ich stimme aber zu, dass schlechte Lagerungsmöglichkeit = geringerer Einfluss des Futurepreis auf den Marktpreis bedeutet.
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27os
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#987803) Verfasst am: 24.04.2008, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Was willst du mir sagen?


vorsicht mit den urteilen
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#987873) Verfasst am: 24.04.2008, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Was willst du mir sagen?


vorsicht mit den urteilen


Hast du ein Argument oder willst du nur schwallen? Dein Geschreibsel geht am Thema vorbei: Ohne einen Zusammenhang zwischen beiden Märkten kommt es nicht zu einem Effekt auf dem Tagesmarkt.
(btw, im Unterschied zu dir habe ich einiges zu dem Thema gelesen).
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Zuletzt bearbeitet von Mario Hahna am 24.04.2008, 18:03, insgesamt einmal bearbeitet
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#987876) Verfasst am: 24.04.2008, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab jetzt nicht alles gelesen, ist eigentlich schon das Wort Überbevölkerung gefallen? Zuviele Menschen, begrenztes Angebot, große Nachfrage, hoher Preis, Krieg.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#987877) Verfasst am: 24.04.2008, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Ich hab jetzt nicht alles gelesen, ist eigentlich schon das Wort Überbevölkerung gefallen? Zuviele Menschen, begrenztes Angebot, große Nachfrage, hoher Preis, Krieg.


Ja, seit Anfang diesen Jahres hat die Weltbevölkerung dermaßen schlagartig zugenommen, dass wir uns jetzt mit dieser Krise konfrontiert sehen ...
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#987878) Verfasst am: 24.04.2008, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:

Frage 1: Steht auf den Futures: Basmati-Reis Klasse AA aus Indien oder Basmati-Reis Klasse AA aus Indien Ernte Juli 2008?


Häh? Hier wird Reis gehandelt, den man i.d.R. überhaupt nicht besitzt, völlig egal wann der geerntet wird (in der Regel gar nicht, denn es wird einfach glattgestellt).

esme hat folgendes geschrieben:

Das grösste Problem ist jedenfalls, dass Futures jedenfalls den Marktpreis *vor* der Ernte in die Höhe treiben (da ja sonst der Reis wie gesagt ein paar Monate gelagert werden könnte).


Das Reis in Erwartung höherer Marktpreise gelagert werden kann, hat nichts mit Futures zu tun.


esme hat folgendes geschrieben:

Was hindert die Spekulanten daran, jetzt noch freudiger ihr Immobiliengeld in die Ernte vom nächsten Jahr zu stecken und damit den Marktpreis auch weiter hinaufzutreiben?


Es geht hier darum, zu zeigen, wie der Futureskurs den Marktpreis beeinflusst. U.a. durch Arbitragebeziehungen.

esme hat folgendes geschrieben:

Ich stimme aber zu, dass schlechte Lagerungsmöglichkeit = geringerer Einfluss des Futurepreis auf den Marktpreis bedeutet.


edit: Wenn der Marktpreis entgegen dem Futurestrend fällt, ok.
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Zuletzt bearbeitet von Mario Hahna am 24.04.2008, 18:25, insgesamt einmal bearbeitet
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



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Beitrag(#987881) Verfasst am: 24.04.2008, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=8778
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Mario Hahna
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Beiträge: 9607
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Beitrag(#987889) Verfasst am: 24.04.2008, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor geht mit keinem Wort auf die Arbitrage ein. Steigt der Futurespreis entgegen dem Marktpreis aufgrund erhöhter Nachfrage nach Futures, dann kauft man zum Marktpreis am Tagesmarkt und geht short. Damit steigt der Marktpreis wieder.
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



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Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#987903) Verfasst am: 24.04.2008, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Der Autor geht mit keinem Wort auf die Arbitrage ein. Steigt der Futurespreis entgegen dem Marktpreis aufgrund erhöhter Nachfrage nach Futures, dann kauft man zum Marktpreis am Tagesmarkt und geht short. Damit steigt der Marktpreis wieder.

Gehst Du auf den Artikel von Richard C. Cook ein? Ich glaube, was er sagen will ist auf einer ganz anderen Ebene.

Richard C. Cook hat folgendes geschrieben:
Then what is really going on?

First of all, let’s get rid of the idea that we are seeing “impersonal market forces” at work. “Supply and demand” is not a “law”—it’s a policy. If a seller has an article in demand it’s a matter of choice whether he charges a premium when he offers it for sale. If he’s a decent, honest soul, maybe he won’t necessarily charge all the market will bear, particularly if the item is a necessity of life, such as food. Or maybe there will be a responsible public authority around that will prohibit price gouging or else subsidize the purchaser, as often happens in credit markets. Of course public spirited action like this is itself a declining commodity in a world afflicted with the kind of market fundamentalism and rampant privatization that has been the rage since the 1980s Reagan Revolution.

Also: Nicht der Markt (inkl. aller Dinge, die bis jetzt diskutiert worden sind) bestimmt den Preis, sondern dieser wird bewusst gesteuert. Normalerweise ist der Preis eines Produktes "vernünftig", d.h. er wird nicht auf das Maximum angesetzt, das der Markt bieten kann, wenn das Produkt zu den Lebensnotwendigkeiten gehört. Oder dann wird er durch die Staats-Verwaltung auf ein erträgliches Mass gedrückt. Dies ist aber seit Reagan vorbei.
Zitat:
Second, let’s ask the question which any competent investigator should pose when starting out on the trail of a possible crime: “Who benefits?” Indeed we may be speaking of a crime on the scale of genocide if the events in question are a) avoidable; in which case the crime is one of negligent homicide; or b) planned, where we obviously have a conspiracy among the contributing parties.

Those who benefit are obviously the ones who finance agricultural operations, those who are charging monopoly prices for the commodities in demand, the various middlemen who bring the products to market after they leave the farm, and the owners or mortgagees of the land, retail space, and other assets required to conduct the production/consumption cycle.

In other words, it’s the financial elite of the world who have gained complete control of the most basic necessity of life. This includes not only the international financiers who provide capitalization, including the leveraging of trading in commodity futures up to the 97 percent level, but even organized crime groups which the U.S. Department of Justice says have penetrated world materials markets.

Die Antwort auf die Frage "wer profitiert" ist die weltweite Finanzelite (inklusive das organisierte Verbrechen), welche die vollständige Kontrolle über die Grundnahrungsmittel erreicht hat.
Zitat:
And is all this part of a long-term strategy by international finance to starve much of the world’s population in order to seize their land, control their natural resources, and enslave the rest who fear a similar fate? Already millions of people are losing their homes to housing inflation and foreclosure. Is actual or threatened physical starvation the next part of the scenario?

Dies sei somit ein weiterer Schritt zur Erlangung vollständiger Kontrolle über Menschen, Land, Nahrungsmittel. Schon die Hypotheken-Krise sei ein Schritt zur Kontrolle über die Immobilien, jetzt seien eben auch die Nahrungsmittel dran.

Weiter wird dargelegt, dass keiner der Kandidaten zur Präsidentschaft diese Frage angesprochen hat, somit auch von der zukünftigen Regierung der USA keine Hilfe zu erwarten sei. Nicht einmal der Versuch, beruflich in die landwirtschaftliche Produktion einzusteigen, wird gefördert, im Gegenteil.

Also - eine Art Verschwörungstheorie in grossem Stile...
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27os
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#987913) Verfasst am: 24.04.2008, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Was willst du mir sagen?


vorsicht mit den urteilen


Hast du ein Argument oder willst du nur schwallen? Dein Geschreibsel geht am Thema vorbei: Ohne einen Zusammenhang zwischen beiden Märkten kommt es nicht zu einem Effekt auf dem Tagesmarkt.
(btw, im Unterschied zu dir habe ich einiges zu dem Thema gelesen).


nur für dich:

Was ist der Unterschied zwischen Future-Markt und Spot/Kassa-Markt?

Neben den Future-Märkten gibt es natürlich auch einen so genannten Kassa- oder Spot-Markt. Die dortigen Notierungen beziehen sich auf die sofortige Auslieferung der betreffenden Rohstoffe. Sofort meint in diesem Zusammenhang (zumindest in Deutschland) eine Frist von maximal zwei Börsentagen. Häufig entwickeln sich Kassa- und Future-Kurs parallel, wobei dies nicht unbedingt der Fall sein muss. Es ist durchaus möglich, dass die Notierungen am Spot.Markt rückläufig sind, während die Preise für das identische Handelsgut an den Terminmärkten anziehen.

http://www.finanztreff.de/lexikon,popup,popup,seite,rohstoffe,sektion,basiswissen.html
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#987951) Verfasst am: 24.04.2008, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:


nur für dich:


Ich verstehe nicht was du von mir willst. Ich kenne den Unterschied. Also?
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#987995) Verfasst am: 24.04.2008, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

LingLing hat folgendes geschrieben:
Wir kaufen 1 KG Reis, gibts 20 Pfund Packungen auch in Deutschland?

US-Supermärkte rationieren Reis:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,549381,00.html


Zitat:
Kunden dürfen maximal vier 20-Pfund-Packungen Jasmin-, Basmati- oder Langkornreis erwerben.


Für die Hungernden dieser Welt muss das wie Hohn klingen.
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27os
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#988001) Verfasst am: 24.04.2008, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:


nur für dich:


Ich verstehe nicht was du von mir willst. Ich kenne den Unterschied. Also?


ich will ein kind von dir ... aber erst musst du lesen, was ich dir hingestellt habe ... sonst werden wir uns nie auf einem niveau über cash and carry trades unterhalten können ... und das heisst, dass ich die haushaltskasse führen muss ... und das geht ja gar nicht
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
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Beitrag(#988042) Verfasst am: 24.04.2008, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:
ich will ein kind von dir ... aber erst musst du lesen, was ich dir hingestellt habe ... sonst werden wir uns nie auf einem niveau über cash and carry trades unterhalten können ... und das heisst, dass ich die haushaltskasse führen muss ... und das geht ja gar nicht

Ist das FGH neuerdings ein Heiratsvermittlungsinstitut - oder was? zornig
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#988063) Verfasst am: 24.04.2008, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Stell dir das so vor: Man schreibt einen Verkaufsvertrag über eine gewisse Menge Getreide, zu einem bestimmten Preis an einem bestimmten Stichtag. Der Vertrag wird dann in zwei Hälften geschnitten. Wer die obere Hälfte hat, muss zum Stichtag Getreide liefern. Der mit der unteren Hälfte muss das Getreide zum vereinbarten Preis nehmen. Nun können beide Teile gehandelt werden.


Du drückst dich sehr drollig aus. Der Vertrag wird in zwei Hälften geschnitten Sehr glücklich
Einer geht short (Lieferverpflichtung), einer long (Abnahmeverpflichtung), das meinst du wahrscheinlich.

Meine drollige Analogie ist jedenfalls zutreffend. Deine Erklärung war schlicht und einfach inkorrekt.

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Letztlich gibt es eine bestimmte Zahl von Abnehmern, die die Ware tatsächlich wollen. Diese haben nun Konkurrenz. Das über Futures gehandelte Getreide existiert nicht (und wird i.d.R. ohnehin glattgestellt), aber die Nachfrage existiert, die Verknappung ist also eine Angebotsverknappung zum Marktpreis.

Das Getreide existiert eben schon, nur "fließt" es zwangsläufig durch die Hände aller Spekulanten.

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:

Werden vermehrt Futures gekauft, treibt das den Preis hoch, da die Nachfrage nach Futures erhöht ist.

Es war auch schon bisher so, dass 97% des Marktvolumens Spekulation war. Bist du somit der Ansicht, dass der Marktpreis durch die große Beteiligung der Spekulanten dauerhaft erhöht ist? Und wenn sich der Anteil der Spekulanten verdreifacht, ihr Anteil also von 97% auf 99% steigt, soll sich etwas ändern?
Das kann nicht sein und dann wäre es irrational für die Großhändler, bei dem ganzen Spiel mitzumachen.

Eine erhöhte Nachfrage nach Futures ist eben keine erhöhte Nachfrage nach Getreide, da ein Future immer sowohl ein long und ein short beinhaltet. Mehr Nachfrage nach Futures bedeutet also mehr Nachfrage nach Getreide und mehr Angebot von Getreide in identischem Umfang.
27os macht den gleichen tendenziellen Fehler in seiner Auflistung.

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:

Ich kann mir kaum vorstellen, dass du wirklich glaubst, Futures-Geschäfte hätten keinen Einfluss auf den Marktpreis.

Ich stehe der Frage offen gegenüber. Die bisher vorgebrachten Argumente überzeugen mich nicht. Möglicherweise entsteht eine Beeinflussung des Preises über irgendeine komplexe Dynamik. Diese sehe ich aber nicht.

Falls die Spekulation die Preise beeinflusst, dann muss das aber langfristig in beide Richtungen erfolgen, sich also ausgleichen. Wenn der Marktpreis aktuell spekulationsbedingt erhöht ist, dann müsste in anderen Zeiten der Marktpreis auch gedrückt werden, nämlich dann, wenn die Spekulanten eher auf niedrigere Preise setzen wollen.

Was ihr glaube ich überseht, ist, dass das Glattstellen mengenbezogen, nicht preisbezogen erfolgt. Man stellt also ein short über 10t mit einem long über 10t glatt. Der im jeweiligen short und long vereinbarte Preis muss nicht identisch sein.

Solange es also genug Spekulanten gibt, die auf den von den tatsächlichen Abnehmern gewünschten Preis setzen, bekommen diese ihr Getreide zu einem vernünftigen Preis, unabhängig davon, wieviel Getreide von den anderen Spekulanten verschoben wird,

@Agnostker:
Dass Märkte kein real existierender rationaler Agent ist und dass die Marktteilnehmer einen vernünftigen Preis abschätzen wollen, liegt auf der Hand.

Die cui-bono-Logik greift hier nicht, da Märkte kein Nullsummenspiel sind. Die Spekulanten profitieren nicht auf Kosten der Bauern und Großhändler. Sonst würden diese sich nicht an einem Markt, an dem Spekulanten zugelassen werden, beteiligen. Die Bauern und Großhändler profitieren auch, da sie keine unnötig hohen Lagerbestände verwalten müssen und keine Geldreserven anlegen müssen, um sich vor Preisschwankungen abzusichern.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#988064) Verfasst am: 24.04.2008, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:
ich will ein kind von dir ... aber erst musst du lesen, was ich dir hingestellt habe ... sonst werden wir uns nie auf einem niveau über cash and carry trades unterhalten können ... und das heisst, dass ich die haushaltskasse führen muss ... und das geht ja gar nicht

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Wieso? Von Heirat war doch nie die Rede...
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#988072) Verfasst am: 24.04.2008, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Spekulanten profitieren nicht auf Kosten der Bauern und Großhändler.


Sie spekulieren auf Kosten der Verbraucher, was für diese teilweise eben auch Hunger bedeutet, bis zum Tod.
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27os
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#988088) Verfasst am: 25.04.2008, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Eine erhöhte Nachfrage nach Futures ist eben keine erhöhte Nachfrage nach Getreide, da ein Future immer sowohl ein long und ein short beinhaltet. Mehr Nachfrage nach Futures bedeutet also mehr Nachfrage nach Getreide und mehr Angebot von Getreide in identischem Umfang.
27os macht den gleichen tendenziellen Fehler in seiner Auflistung.


An den Future-Märkten treten nicht nur Spekulanten auf, sondern auch Käufer/Verkäufer, die an der Lieferung der Ware interessiert sind. Ich hatte es oben schonmal beschrieben.

Bsp.:


Am Terminmarkt für Schweinebäuche (Hannover) sind nur Züchter und Schlachter aktiv. Es gibt dann nur Kontrakte, die auch erfüllt werden.

Jetzt kommt 1 Spekulant dazu. Der glaubt, die Preise für Schweinebäuche werden zukünftig steigen.

--> long in Schweinebäuchen

Er konkurriert jetzt mit einem Schlachter, der Schweinebäuche braucht, um in 6 Monaten seine Lieferverpflichtungen erfüllen zu können. Und je nachdem, wer sich's leisten kann, wird den Zuschlag bekommen - zu einem höheren Preis als ohne die Nachfragekonkurrenz. Wenn die Züchter nicht blöd sind.

Hausaufgabe:

1. Beschreiben Sie die auftretenden Effekte auf das Preisniveau, wenn ein Spekulant auf fallende Preise hinzukommt.

2. Beschreiben Sie, die Effekte auf das Preisniveau, wenn unbestimmt viele Spekulanten am Terminmarkt aktiv sind.

3. Diskutieren Sie die Ergebnisse mit Marie Hanna, nachdem er die Quellen gelesen hat.
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PataPata
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
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Beitrag(#988093) Verfasst am: 25.04.2008, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:
ich will ein kind von dir ... aber erst musst du lesen, was ich dir hingestellt habe ... sonst werden wir uns nie auf einem niveau über cash and carry trades unterhalten können ... und das heisst, dass ich die haushaltskasse führen muss ... und das geht ja gar nicht

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Wieso? Von Heirat war doch nie die Rede...

Na ja, wenn man schon von Haushaltskasse schreibt - so gut als ob... Mit den Augen rollen
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
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Wohnort: München

Beitrag(#988100) Verfasst am: 25.04.2008, 00:58    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:


nur für dich:


Ich verstehe nicht was du von mir willst. Ich kenne den Unterschied. Also?


ich will ein kind von dir ... aber erst musst du lesen, was ich dir hingestellt habe ... sonst werden wir uns nie auf einem niveau über cash and carry trades unterhalten können ... und das heisst, dass ich die haushaltskasse führen muss ... und das geht ja gar nicht


Du bist ne Null, hast nicht mal gecheckt das ich dein verlinktes Textchen paar Postings vorher vorweg genommen habe Sehr glücklich

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Der Autor geht mit keinem Wort auf die Arbitrage ein. Steigt der Futurespreis entgegen dem Marktpreis aufgrund erhöhter Nachfrage nach Futures, dann kauft man zum Marktpreis am Tagesmarkt und geht short. Damit steigt der Marktpreis wieder.


"Für sehr professionell agierende Akteure können die Preis-Differenzen an den beiden Märkten mitunter zu risikolosen Arbitragegeschäften nutzen und damit sichere Gewinne erzielen. Stellen Sie sich vor der Kassapreis für eine Feinunze Gold liegt bei 780 US-Dollar, der Future mit genau einjähriger Restlaufzeit notiert hingegen bei 850 US-Dollar und der Zinssatz für einen einjährigen Kredit beträgt vier Prozent. Nimmer der Investor jetzt ein Darlehen über 78.000 US-Dollar auf, kauft dafür am Spot-Markt 100 Unzen Gold und verkauft gleichzeitig einen Gold-Future (100 Unzen) mit Fälligkeit in einem Jahr.

Über den Verkauf eines Gold-Futures (Short) – welcher ja die unbedingte Verpflichtung zum Inhalt hat, getreu dem Zahlenbild unseres Beispiels 100 Feinunzen Gold zu 800 US-Dollar pro Feinunze bei Fälligkeit in einen Jahr zu verkaufen – wird der Wiederverkaufspreis von 85.000 US-Dollar für die auf Kredit gekauften 100 Feinunzen Gold kassa (Long) bereits heute verbindlich festgeschrieben. Bei Fälligkeit des Futures in genau einem Jahr werden dann wie geplant 100 Feinunzen tatsächlich gegen den fälligen Short-Gold-Futureskontrakt angedient."
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Beitrag(#988102) Verfasst am: 25.04.2008, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Meine drollige Analogie ist jedenfalls zutreffend.


Mit viel gutem Willen bei der Auslegung. Aber geschenkt.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Deine Erklärung war schlicht und einfach inkorrekt.


Sie war scheiße, da sie nicht tauglich war, das Phänomen zu erklären, aber wo sie inkorrekt ist musst du noch zeigen.
Aber dir kann ich es ja sagen: Erst danach habe ich etwas zu dem Thema gelesen Sehr glücklich

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Das Getreide existiert eben schon, nur "fließt" es zwangsläufig durch die Hände aller Spekulanten.


Nein. Es kann auch Getreide gehandelt werden, das nicht existiert und dies geschieht auch.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Eine erhöhte Nachfrage nach Futures ist eben keine erhöhte Nachfrage nach Getreide, da ein Future immer sowohl ein long und ein short beinhaltet. Mehr Nachfrage nach Futures bedeutet also mehr Nachfrage nach Getreide und mehr Angebot von Getreide in identischem Umfang.


Du verstehst den Arbitrageeffekt nicht. Lies es mal nach.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Ich stehe der Frage offen gegenüber. Die bisher vorgebrachten Argumente überzeugen mich nicht. Möglicherweise entsteht eine Beeinflussung des Preises über irgendeine komplexe Dynamik. Diese sehe ich aber nicht.


Diese Dynamik wurde genannt, und unser BWLer im 2. Semester hat sogar eine Beschreibung verlinkt.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Was ihr glaube ich überseht, ist, dass das Glattstellen mengenbezogen, nicht preisbezogen erfolgt. Man stellt also ein short über 10t mit einem long über 10t glatt. Der im jeweiligen short und long vereinbarte Preis muss nicht identisch sein.


Mir ist nicht klar worauf du damit hinaus willst.
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Mario Hahna
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Beitrag(#988106) Verfasst am: 25.04.2008, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:

Hausaufgabe:


Kein Grund übermütig zu werden, Sokrateer checkt tendenziell mehr als du.
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PataPata
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Beitrag(#988114) Verfasst am: 25.04.2008, 02:08    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Du bist ne Null, hast nicht mal gecheckt das ich dein verlinktes Textchen paar Postings vorher vorweg genommen habe Sehr glücklich

Dann bist Du auch eine Null! Ich bitte Dich, Deine Textbezüge etwas besser zu dokumentieren:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Der Autor geht mit keinem Wort auf die Arbitrage ein...

Kein Wort über welchen "Autor" Du meinst - Du postest nicht alleine hier!
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Sokrateer
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Beitrag(#988136) Verfasst am: 25.04.2008, 08:12    Titel: Antworten mit Zitat

Torsten hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Spekulanten profitieren nicht auf Kosten der Bauern und Großhändler.


Sie spekulieren auf Kosten der Verbraucher, was für diese teilweise eben auch Hunger bedeutet, bis zum Tod.

Nein. Da Bauern und Großhändler effizienter arbeiten können, können die Verbraucher bei den Großhändlern einen niedrigeren Preis erzielen. Jeder profitiert normalerweise.

27os hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Eine erhöhte Nachfrage nach Futures ist eben keine erhöhte Nachfrage nach Getreide, da ein Future immer sowohl ein long und ein short beinhaltet. Mehr Nachfrage nach Futures bedeutet also mehr Nachfrage nach Getreide und mehr Angebot von Getreide in identischem Umfang.
27os macht den gleichen tendenziellen Fehler in seiner Auflistung.


An den Future-Märkten treten nicht nur Spekulanten auf, sondern auch Käufer/Verkäufer, die an der Lieferung der Ware interessiert sind. Ich hatte es oben schonmal beschrieben.

Bsp.:


Am Terminmarkt für Schweinebäuche (Hannover) sind nur Züchter und Schlachter aktiv. Es gibt dann nur Kontrakte, die auch erfüllt werden.

Jetzt kommt 1 Spekulant dazu. Der glaubt, die Preise für Schweinebäuche werden zukünftig steigen.

--> long in Schweinebäuchen

Er konkurriert jetzt mit einem Schlachter, der Schweinebäuche braucht, um in 6 Monaten seine Lieferverpflichtungen erfüllen zu können. Und je nachdem, wer sich's leisten kann, wird den Zuschlag bekommen - zu einem höheren Preis als ohne die Nachfragekonkurrenz. Wenn die Züchter nicht blöd sind.

Spekulant 2 erkennt die Situation und verkauft dem Schlachter Schweinebäuche zu einem realistischeren Preis, plus einem kleineren Profit für sich selbst.

Du übersiehst immer noch, dass der Markt bidirektional aufgebaut ist. Geld ist einfach nur ein Tauschmittel und der Spekulant 1 erzeugt ein größeres Angebot von Geld, bei dem Spekulant 2 nur zugreifen muss.

Stell dir das einfach so vor, dass der Vertragsgegenstand der Futures ein Tausch von Schweinebäuchen gegen Mais wäre, statt einem Tausch von Schweinebäuchen gegen Geld. Wer ist dann Verkäufer und wer Käufer? Warum sollte die Änderung des Tauschmittels etwas ändern?

Darüber hinaus stellt dein Beispiel sowieso eine Kartellsituation dar, da es darauf aufbaut, dass alle Züchter unter einer Decke stecken. Jeder einzelne Züchter könnte ja selbst als Spekulant auftreten, indem er einfach mehr verkauft, als er hat, nachdem er einen short zum erhöhten "Kartellpreis" in der Tasche hat.

Und alles, was für die Züchter gilt, gilt auch für die Schlachter. Sie könnten versuchen, mit dem einem befreundeten Spekulanten das Angebot künstlich zu <s>erhöhen</s>senken.

Solange es genügend Schlachter, Züchter und Spekulanten gibt, sind solche Absprachen aber nicht möglich. Und selbst dann würde das langfristig nur klappen, wenn alle Schweinebäuche auf diesen Futures-Märkten gehandelt würden.

*****
Einen objektiven Wert von Gütern gibt es ja nicht. Der Preis wird über die subjektiven Bewertungen aller Menschen bestimmt. Dazu gehören auch all die Chinesen, die sich nun vermehrt mit Getreide gefütterte Hühner kaufen und die Bauern, die sich bei zu geringen Preisen dazu entscheiden, was anderes anzubauen usw. Die Spekulanten sind Teil dieser weltweiten, subjektiven Meinungsbildung und sie könnten die Meinungen anderer beeinflussen. Wie stark, das kann man wohl schwer abschätzen.
Aber sie selbst profitieren insgesamt nur durch die Übernahme des Preisschwankungsrisikos von Bauern und Großhändlern.
Das kann man nicht mit Immobilienspekulation vergleichen, wo die Spekulanten das reale Angebot kollektiv tatsächlich verknappen können, indem sie die gekauften Häuser einfach leer stehen lassen.

Edit: Kleiner Fehler: "erhöhen" durch "senken" ausgetauscht.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 26.04.2008, 09:11, insgesamt 2-mal bearbeitet
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PataPata
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Beitrag(#988167) Verfasst am: 25.04.2008, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Der langen Posts kurzer Sinn: Ist nun die Börsenzockerei (mit)schuld an der heutigen Hungersnot oder nicht? Frage
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