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Fritzl: Inzestfall in Österreich
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#991439) Verfasst am: 30.04.2008, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

C00KIE hat folgendes geschrieben:
nichts
ich erlaubte mir etwas zu dem von dir angeschnittenen O.T. beizutragen


Ich habe nicht nicht zu den Lebensumständen von Thailändern im allgemeinen oder thailändischen Prostituierten im besonderen geäußert.
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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C00KIE
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#991447) Verfasst am: 30.04.2008, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

nicht? Also dann hatte ich es ja zu dem besseren Verständnis in einem kurzen Satz erklärt

so ich hoffe
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das tierchen
Armenküchen-Betreiberin



Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 817

Beitrag(#991454) Verfasst am: 30.04.2008, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.welt.de/vermischtes/article1952961/Franzoesin_hat_sechs_Kinder_mit_Vater.html

Hier noch ein Fall aus Frankreich!
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Im Zölibat, nicht verfügbar und PMS-Anhängerin
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#991564) Verfasst am: 30.04.2008, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Latina hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Ich finde die Routinen erstaunlich, die gerade wieder ablaufen. Da wird ein Schwerverbrecher wiefolgt tituliert: "Das perverse Inszest-Monster" (Bild) oder "außerirdisches Monster" (WAZ). Feinster Voyeurismus. Nebenbei wird geleugnet, dass dieser Verbrecher trotz seiner Untaten unzweifelhaft zur Spezies Mensch gehört. So ist´s aber durchaus bequemer: Man schafft Distanz zwischen sich und dem (verabscheuten) Mitmenschen. Hatte uns Hannah Arendt nicht irgendwann was von der "Banalität des Bösen" erklärt? Alles vergessen? Für ein Alien war der Mann erstaunlich wohlgelitten in der Nachbarschaft? Fein ist natürlich an der "Alien"-Theorie, dass man sich mit (Hinter-)Gründen nicht beschäftigen muss. Is ja nich unsere Spezies - was geht uns das also an? "Wir" machen sowas ja nicht. Ein paar Tage gruseln, auf die Interviews mit den Opfern (bei Stern-TV?) warten, Kopf schütteln und dann gehts weiter. Wir sind ja keine Monster, keine Aliens.
Aber Menschen schon, oder?


Absolut! Ich finde es immer wieder erstaunlich; wenn so ein Fall öffentlich wird, kommen in schöner Regelmässigkeit die Nachbarn, Arbeitskollegen etc. und sind alle ganz erstaunt ("Er war doch so ein freundlicher, netter Mann"). Als würden sie erwarten, dass man solche Taten den Menschen ansehen müsste. Hier wird dann eben in den Medien (vorwiegend natürlich in den Boulevard-Medien) bald von "Monster" etc. geschrieben (ein Mensch tut sowas ja nicht).

Falls ihr hier geistreiche Gesellschaftskritik betreiben wollt, seid ihr aber gewaltig gescheitert. Die paar Interviews mit Nachbarn, die ich gesehen habe, verliefen überhaupt nicht nach dem hier geschilderten Muster, sondern es wurde recht neutral ausgesagt, dass dieser Mann unauffällig war (genauso wie die meisten Menschen unauffällig sind).
Es ist auch jedem klar, dass Betrüger als vertrauenswürdige Geschäftsmänner auftreten und andere gerade dadurch täuschen. Ein ehrlicher und offener Verbrecher kommt nicht weit.

Dass man aber bei einer konkreten Person, die man näher kennt, verwundert ist, wenn so was auffliegt, ist auch eine ganz natürliche und vernünftige Reaktion. Bedenklich wäre es, wenn man niemanden aus seinem Umfeld vertrauen würde und jeden ständig verdächtigen würde, ein mordender Psychopath zu sein.

Was die Einschätzung des Täters angeht, so zählen die Taten und nicht die Außenwirkung. Und da ist die Bezeichnung "Monster" treffend.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#991598) Verfasst am: 30.04.2008, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Falls ihr hier geistreiche Gesellschaftskritik betreiben wollt, seid ihr aber gewaltig gescheitert. Die paar Interviews mit Nachbarn, die ich gesehen habe, verliefen überhaupt nicht nach dem hier geschilderten Muster, sondern es wurde recht neutral ausgesagt, dass dieser Mann unauffällig war (genauso wie die meisten Menschen unauffällig sind).


Du kannst dir deinen Spott sparen: Genau damit habe ich - wie du gerne nochmal nachlesen kannst - u.a. begründet, warum er eben keineswegs das "Alien" sein kann, das die Presse aus ihm zu machen versucht. Er ist ein Mensch, der - natürlich! - abscheuliche Verbrechen begangen hat. Warum und wie (Die "Logistik des Doppellebens") er das gemacht hat, weiß aber doch noch niemand.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Was die Einschätzung des Täters angeht, so zählen die Taten und nicht die Außenwirkung. Und da ist die Bezeichnung "Monster" treffend.


Emotional verständlich, aber zur Analyse/Interpretation der Taten und ihres Urhebers völlig unerheblich bzw. sogar irreführend. Warum ich das so sehe, habe ich geschrieben. Der "kleine Mann von der Straße" kann und darf hier ein "Monster" sehen. Die Presse - insbesondere angeblich "seriöse" TZ wie die WAZ - haben journalistische Distanz zu wahren und nicht das voyeuristische Gruselbedürfnis der Öffentlichkeit zu befriedigen. Damit ist niemandem geholfen.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#991613) Verfasst am: 30.04.2008, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Falls ihr hier geistreiche Gesellschaftskritik betreiben wollt, seid ihr aber gewaltig gescheitert. Die paar Interviews mit Nachbarn, die ich gesehen habe, verliefen überhaupt nicht nach dem hier geschilderten Muster, sondern es wurde recht neutral ausgesagt, dass dieser Mann unauffällig war (genauso wie die meisten Menschen unauffällig sind).


Du kannst dir deinen Spott sparen: Genau damit habe ich - wie du gerne nochmal nachlesen kannst - u.a. begründet, warum er eben keineswegs das "Alien" sein kann, das die Presse aus ihm zu machen versucht. Er ist ein Mensch, der - natürlich! - abscheuliche Verbrechen begangen hat. Warum und wie (Die "Logistik des Doppellebens") er das gemacht hat, weiß aber doch noch niemand.

Wer spricht von einem Alien? Ein Alien kann auch nett sein. Siehe ET.
Die Presse muss ihn nicht zu einem Monster machen, sondern das er eines ist, hat er mit seinen niederträchtigen und außergewöhnlich abscheulichen Taten selbst unter Beweis gestellt.

"natürlich" sind solche abscheuliche Verbrechen nur in dem Sinne, dass in einer naturalistischen Weltsicht alles natürlich ist, inkl. Tschernobyl, womit in diesem philosophischen Kontext dieses Wort wertlos wird und somit gleich weggelassen werden kann.
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satsche
registrierter User



Anmeldungsdatum: 30.07.2006
Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#991630) Verfasst am: 30.04.2008, 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

ninenipples hat folgendes geschrieben:
Mara Cash hat folgendes geschrieben:
ja, so ein einzelner, kranker verbrecher kann schon das image einer ganzen stadt, was schreibe ich, einer ganzen nation versauen


Ich weiß nicht recht, ob dieser Mann einfach als krank bezeichnet werden kann. Im Grunde lebt er in exzessiver Form das, was in patriarchalen Gesellschaftsverhältnissen das ganz "Normale" ist, nämlich: dass Familienpatriarchen ihre Familie, und insbesondere die Frauen darin, diktatorisch unterdrücken und beherrschen und sich den alleinigen Zugriff auf diese Frauen, in jeder Hinsicht, anmaßen.

In einer Kultur, in der Frauen als nachrangig, geringer- oder gar unwertig gesehen werden, sind derlei Exzesse vorgezeichnet: Fritzl ist gewissermaßen der Obernormalo einer patriarchalen Gesellschaft, die Männern das Recht zugesteht, über Frau nach Belieben und Willkür zu verfügen. Er lebt insofern das, wovon andere, die ins Puff nach Thailand fliegen [was Fritzl im übrigen auch getan haben soll], nur träumen.

Ich kenne Kulturen, in denen die Frauen bis heute von oben bis unten in einen Sack vermummt herumlaufen müssen, sogar das Gesicht wird durch ein Gitter verdeckt; in denen sie in Anwesenheit von Männern nicht ungefragt sprechen dürfen, keine Schulbildung erhalten, nicht ohne Begleitung von Ehemann, Vater oder Bruder auf die Straße gehen dürfen, in denen sie keinerlei politische Rechte haben, eingesperrt, vergewaltigt, geschlagen werden dürfen usw.usw. Ganz normal.

Und wie sieht's im aufgeklärten Europa aus?

Den konkreten Josef Fritzl sollen sie meinetwegen wegsperren, bis er verschimmelt. Aber: das löst das Problem patriarchaler Unterdrückung und Ausbeutung von Frauen nicht. Fritzl ist überall, Fritzl ist nur die überzeichnete Normalität.



...


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,550809,00.html




Wie krank sind eigentlich diejenigen, die einem Opfer, das im Krankenhaus entbindet, keinen Glauben schenken oder einfach nicht zuhören wollen oder können?
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Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#991635) Verfasst am: 30.04.2008, 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist natürlich diesen Kerl als Monster aufzufassen und als solches zu verachten und zu hassen. Wer sich bei soetwas Mühe macht und sich in Verränkungen übt, das in philosophischer Toleranz aufzufedern, ist mir eher suspekt. Es ist etwas anderes, seine Abscheu auszudrücken und zuzugeben (ich gebrauche das Wort ungern), um daraufhin trotzdem besonnen zu urteilen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#991651) Verfasst am: 30.04.2008, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

ninenipples hat folgendes geschrieben:

Den konkreten Josef Fritzl sollen sie meinetwegen wegsperren, bis er verschimmelt. Aber: das löst das Problem patriarchaler Unterdrückung und Ausbeutung von Frauen nicht. Fritzl ist überall, Fritzl ist nur die überzeichnete Normalität.



...


Die eigene Tochter jahrzehntelang einzusperren und vor der Welt zu verbergen ist nicht einfach nur eine 'Überzeichnung' des Patriarchats. Was für ein Quatsch, du liebe Güte.

Es ist mindestens ein krasses Extrem davon und vor allem offensichtlich eine pathologische Form von besitzergreifendem Verhalten.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#991718) Verfasst am: 30.04.2008, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Ich finde die Routinen erstaunlich, die gerade wieder ablaufen. Da wird ein Schwerverbrecher wiefolgt tituliert: "Das perverse Inszest-Monster" (Bild) oder "außerirdisches Monster" (WAZ). Feinster Voyeurismus. Nebenbei wird geleugnet, dass dieser Verbrecher trotz seiner Untaten unzweifelhaft zur Spezies Mensch gehört. So ist´s aber durchaus bequemer: Man schafft Distanz zwischen sich und dem (verabscheuten) Mitmenschen. Hatte uns Hannah Arendt nicht irgendwann was von der "Banalität des Bösen" erklärt? Alles vergessen? Für ein Alien war der Mann erstaunlich wohlgelitten in der Nachbarschaft? Fein ist natürlich an der "Alien"-Theorie, dass man sich mit (Hinter-)Gründen nicht beschäftigen muss. Is ja nich unsere Spezies - was geht uns das also an? "Wir" machen sowas ja nicht. Ein paar Tage gruseln, auf die Interviews mit den Opfern (bei Stern-TV?) warten, Kopf schütteln und dann gehts weiter. Wir sind ja keine Monster, keine Aliens.
Aber Menschen schon, oder?


Stimmt genau, Schalker.
Ich möchte hier noch einen Gedanken entwickeln, da ich gemerkt habe, daß dieser Fall mich anders beschäftigt als andere Meldungen. Das Grauen ist in mehrfacher Hinsicht zu groß, als daß man es erfassen könnte. Zu lang die Dauer des Martyriums, kaum vorstellbar, wie die eingekerkerte Tochter möglicherweise nur unter Aufgabe des Ichs überleben konnte, kaum vorstellbar, wie es die erste Zeit nach der Gefangennahme war, bis sie realisieren musste, daß ihr Vater es ernst meinte mit ihrer Inbesitznahme, mit der Verfügbachmachung. Kaum vorstellbar, wie der Vater möglicherweise mit ihr zusammen Fernsehen schaute und die Rahmenbedingungen für die Tochter so waren, daß sie zusammen lachen konnten - ein vollständig gebrochenes Leben. Ebensowenig vorstellbar die Umstände der Geburten und wie uns geläufige Gefühle, Beziehungen unter diesen Umständen pervertiert wurden. Nicht wirklich vorstellbar finde ich.
Aber dann dieser Mann, der sein bürgerlich vernetztes Leben weiterleben konnte, und nebenher, so sieht es aus, dieses bürgerliche Leben doch nur führte, um sein eigentliches Leben im Keller verdecken zu können. Das eigentliche Leben, das ihm das Ausagieren seiner eigentlichen Wünsche und Anlagen ermöglichte.
Dieser Eisberg, von dem wir nur den kleineren Teil wahrnehmen, nämlich den zivilisierten Teil, während wir das Andere nicht wahrnehmen, der steht exemplarisch für meine Skepsis gegen den zivilisatorischen Glauben an den Menschen. Das ist es, was mich beschäftigt. Es braucht nur eine kleine Fehlfunktion, ein Mangel an Empathie vielleicht, der die Exemplare unserer Art zur mitleidlosen Grausamkeit befähigt. Das wird sich wohl nie ändern.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#991722) Verfasst am: 30.04.2008, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

@zeilig

hallo,
Ich lese darin einen deutlichen Widerspruch zu Schalkers Deutelei. Du sagst es doch selbst: Der Mensch kann sich selbst und bezüglich der gesellschaftlichen Auffassung von Menschlichkeit in der Tat vollkommen entfremdet sein, der Empathie unzugänglich sein, also in der Tat ein Alien Schulterzucken
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#991725) Verfasst am: 30.04.2008, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
@zeilig

hallo,
Ich lese darin einen deutlichen Widerspruch zu Schalkers Deutelei. Du sagst es doch selbst: Der Mensch kann sich selbst und bezüglich der gesellschaftlichen Auffassung von Menschlichkeit in der Tat vollkommen entfremdet sein, der Empathie unzugänglich sein, also in der Tat ein Alien :schulter:


Hallo Argaith,

es ist kein Widerspruch. Es ist eben genau der Mensch, der so beschaffen ist.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#991737) Verfasst am: 30.04.2008, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
@zeilig

hallo,
Ich lese darin einen deutlichen Widerspruch zu Schalkers Deutelei. Du sagst es doch selbst: Der Mensch kann sich selbst und bezüglich der gesellschaftlichen Auffassung von Menschlichkeit in der Tat vollkommen entfremdet sein, der Empathie unzugänglich sein, also in der Tat ein Alien Schulterzucken


Hallo Argaith,

es ist kein Widerspruch. Es ist eben genau der Mensch, der so beschaffen ist.


Und es ist die normale Reaktion der Anderen, solche als entfremdet, unmenschlich, Monster zu empfinden. Wenn man sich bewusst macht, wie nahe man selber am Monster sein könnte - würde man verrückt.
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Tja
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satsche
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Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#991751) Verfasst am: 30.04.2008, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann sogar längst verstorbene billigst notzüchtigen:

www.faz.net....

Link geringfügig gekürzt. I.R
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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#991757) Verfasst am: 30.04.2008, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte mangelnde Empathie weder für ein hinreichendes, noch für ein notwendiges Kriterium.

Menschen, denen es an Empathie mangelt und auch echte Psychopathen gibt es viele. Aber wenn problematische Phantasien hinzu kommen und der Wille und die Gelegenheit, diese auch durchzuführen, dann wird es kritisch.

Das bürgerliche Leben des Josef F. muss gar nicht konstruiert sein. Warum sollte es ihm nicht gefallen, im Kaffeehaus mit jemanden ein nettes Pläuschchen zu führen, nur weil er gleichzeitig abartige Phantasien hat und diese umsetzt? Ich sehe keinen prinzipiellen Widerspruch.

Auffällig ist auch, dass der schlimmste Missbrauch in den ersten fünf Jahren stattfand (stand irgendwo in einem Nebensatz). Ich vermute, dass er sich vor seiner dann schon dreijährigen Enkeltochter etwas zurückhielt. Er hat sie ja nun auch rausgelassen, als sie erkrankte. Er hätte die Kinder sowieso alle nach der Geburt töten können. Weiters soll er die elektronische Tür so programmiert haben, dass sie sich nach einer gewissen Zeit automatisch aufgeschlossen hätte.

Also Empathie war vielleicht schon vorhanden. Überhaupt frage ich mich, ob Empathie nicht auch eigentlich eine Voraussetzung für Sadismus sein kann/muss. Wenn jemanden die Gefühle anderer egal sind, welchen Sinn haben dann die Quälereien?
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beachbernie
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Beitrag(#991766) Verfasst am: 30.04.2008, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

C00KIE hat folgendes geschrieben:
in Thailand verkaufen arme Familien aus dem Norden ihre Kinder ( auch unter 6 Jahren ) an den reichen Süden an den Küsten - an die Touris

das ist ein ganz großes Problem und es gibt viele westliche Organisationen die dies mit geringer Geldspende an die betroffenen Familien verhindern können


Auf BBC-world waren uebrigens Urlaubsbilder vom Herrn Fritzel aus den 90ger Jahren in Thailand zu sehen. Ich moechte wirklich nicht in allen Einzelheiten wissen, was der Typ dort so alles getrieben hat.

Man koennten schon das grosse K....kriegen, wenn man die Bilder von einem froehlichen und ausgelassenen Herrn Fritzel sieht wie er beherzt in ein Eisbein reinbeisst und weiss, dass er zur gleichen Zeit seine Tochter im Keller zuhause leise vor sich hin verotten liess. Einfach bloss noch widerlich...

Gruss, Bernie
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satsche
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Anmeldungsdatum: 30.07.2006
Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#991788) Verfasst am: 30.04.2008, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

5 + 19 (alter der Ältesten) Jahre = 24 Jahre; vorher lagen sieben Jahre der Misshandlung eines Kindes, das dann nach dem zweiten Fluchtversuch im Keller verschwinden musste.

Weshalb es dann, nach fünf Jahren, zu Schwangerschaften kam wissen wir nicht.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22305

Beitrag(#991819) Verfasst am: 30.04.2008, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich bewusst macht, wie nahe man selber am Monster sein könnte - würde man verrückt.

Glaube ich nicht.
Im Gegenteil halte ich dieses Bewusstmachen für den sinnvollsten Weg, um einen Weg zu finden, - u.a. in Bezug auf Strafe und Prävention - mit derartigen Verbrechen umzugehen.
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Sir Chaos
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Beitrag(#991866) Verfasst am: 30.04.2008, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich bewusst macht, wie nahe man selber am Monster sein könnte - würde man verrückt.

Glaube ich nicht.
Im Gegenteil halte ich dieses Bewusstmachen für den sinnvollsten Weg, um einen Weg zu finden, - u.a. in Bezug auf Strafe und Prävention - mit derartigen Verbrechen umzugehen.


Es ist auf jeden Fall einfacher, einfach jemanden zum Monster zu erklären, als sich damit zu befassen, wie ein Mensch - jemand wie du und ich - so etwas tun. Vor allem "jemand wie ICH", denn ich, das sagt jeder von sich selbst, bin ja der normalste Mensch auf der Welt, daher kann es nichts geben, das mich in irgendeiner Weise mit DEM DA verbindet und so die theoretische Möglichkeit bietet, dass ich vielleicht möglicherweise zu etwas Ähnlichem im Stande wäre, unter ähnlichen Umständen.

In meinen Augen ist es eine Art intellektueller Feigheit.
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ateyim
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Beitrag(#991882) Verfasst am: 30.04.2008, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich nervt, sind die Stimmen, die sich auf das erste überall von ihm veröffentlichte Foto berufen und sagen, dem muss man doch seine Perversion ansehen....

dieses Foto ist wohl entstanden nach seiner Festnahme, für ihn ist wohl sein Lebenswerk gerade zerbrochen... keine Ahnung welche Gedanken in seinem Kopf da vorgingen..

wenn ich dafür die Aufnahmen aus Thailand sehe.. wenn man da mal ein Foto von ihm geschossen haette, wie er lachend, glücklich und zufrieden da sitzt, möchte ich mal den sehen, der allen Ernstes noch behaupten würde, nur anhand des Fotos dieses Gesicht eindeutig einem solchen Verbrecher zuordnen zu können...
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deirfloo
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Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 1126

Beitrag(#991912) Verfasst am: 30.04.2008, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich am meisten störte waren die ständigen:
"hochintelligente Planung", "genialer Verbrecher" etc.
in den ersten ORF-Diskussionsrunden nur um als Ermittler selber besser dazustehen...
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was ich grade höre: http://www.cantosonor.eu
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Jolesch
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Beitrag(#992094) Verfasst am: 01.05.2008, 08:25    Titel: Antworten mit Zitat

Neben der ganzen Tragik und dem Grauen finde ich es auf gewisse Art faszinierend was jetzt die Kinder erleben. Zum ersten Mal den Mond sehen, etc.. Mich würde sehr interessieren wie die Psychologen mit dieser Kasper Hauser - Situation umgehen. Wie bereitet man ein Kind, das nur einen Bunker und seine engste Familie kennt, auf die Aussenwelt vor?
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
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Beitrag(#992100) Verfasst am: 01.05.2008, 08:37    Titel: Antworten mit Zitat

Was waere eigentlich das Ende dieses Falles gewesen, wenn er sich exakt so in Saudi Arabien zugetragen haette.

Die Tochter und Mutter der sieben Kinder ihres Vaters waere wohl am morgigen heiligen Freitag gesteinigt worden, die Kinder waeren eine Schande und würden wohl ein Dasein als unterste Bedienste oder Tagelöhner finden, oder gar Sklaven.

Und der Vater, der Vergewaltiger... nun er haette wohl die Wahl zwischen dem Verlust des Kopfes oder der Beschaffung von Thailaenderinnen für das Vergnügen von ein paar der zig Tausend Prinzen aus dem Hause Saud. Traurig
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astarte
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Beitrag(#992101) Verfasst am: 01.05.2008, 08:40    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich bewusst macht, wie nahe man selber am Monster sein könnte - würde man verrückt.

Glaube ich nicht.
Im Gegenteil halte ich dieses Bewusstmachen für den sinnvollsten Weg, um einen Weg zu finden, - u.a. in Bezug auf Strafe und Prävention - mit derartigen Verbrechen umzugehen.


Ich hab es etwas kurz ausgedrückt. Ich stimme dir zu: Gerade für die Prävention wäre es sehr wichtig, dass man sich mit Ursachen beschäftigt und Faktoren findet, die solche Persönlichkeiten prägen, und da sollte man sich nicht scheuen, auch sich selber zu begegnen. Ich denke aber, dass viele Leute damit überfordert sind, mit so einem Menschenbild. Das weisen sie weit von sich: Niemals würde sie ihren Kindern etwas antun, niemals würden sie vergewaltigen. Das müssen Unmenschen sein, krank, Monster. Und sie tun es ja auch nicht, aber warum ist das so, warum tut es der eine, der andere nicht?
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Beiträge: 17559

Beitrag(#992173) Verfasst am: 01.05.2008, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Ich hab es etwas kurz ausgedrückt. Ich stimme dir zu: Gerade für die Prävention wäre es sehr wichtig, dass man sich mit Ursachen beschäftigt und Faktoren findet, die solche Persönlichkeiten prägen, und da sollte man sich nicht scheuen, auch sich selber zu begegnen. Ich denke aber, dass viele Leute damit überfordert sind, mit so einem Menschenbild. Das weisen sie weit von sich: Niemals würde sie ihren Kindern etwas antun, niemals würden sie vergewaltigen. Das müssen Unmenschen sein, krank, Monster. Und sie tun es ja auch nicht, aber warum ist das so, warum tut es der eine, der andere nicht?


Milgrim und Stanford mal wieder ...

wobei ja ein Großteil der Menschen nie in die Verlegenheit kommen dürfte, die Situation analysieren zu müssen, oder? (Eventuell aber sich selber ...)

Ich frage mich eher, ob es für sowas verhältnismäßig simple Gründe gibt, oder klare Anzeichen. (Wobei es schon reichen würde, wenn man nicht dulden würde, daß eine Person eine ganze Familie kontrolliert.)
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#992425) Verfasst am: 01.05.2008, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Sir Chaos hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich bewusst macht, wie nahe man selber am Monster sein könnte - würde man verrückt.

Glaube ich nicht.
Im Gegenteil halte ich dieses Bewusstmachen für den sinnvollsten Weg, um einen Weg zu finden, - u.a. in Bezug auf Strafe und Prävention - mit derartigen Verbrechen umzugehen.


Es ist auf jeden Fall einfacher, einfach jemanden zum Monster zu erklären, als sich damit zu befassen, wie ein Mensch - jemand wie du und ich - so etwas tun. Vor allem "jemand wie ICH", denn ich, das sagt jeder von sich selbst, bin ja der normalste Mensch auf der Welt, daher kann es nichts geben, das mich in irgendeiner Weise mit DEM DA verbindet und so die theoretische Möglichkeit bietet, dass ich vielleicht möglicherweise zu etwas Ähnlichem im Stande wäre, unter ähnlichen Umständen.

In meinen Augen ist es eine Art intellektueller Feigheit.


Das sehe ich anders!

Was mich bei der Sache so entsetzt ist gerade, dass ein Mensch wie ich sowas nicht tun kann! Es gibt andere Verbrechen, die kann ich wenigstens irgendwo nachvollziehen. Z.B. einen Menschen im Zorn umbringen. Das ist etwas, wozu prinzipiell jeder faehig ist. Bei dem hier zur Diskussion stehenden Verbrechen ist das anders. So sehr ich mich auch bemuehe, ich kann absolut nicht nachvollziehen, was den Mann dahin gebracht, so etwas zu tun. Da muessen Dinge mit im Spiel sein, die anders sind als bei anderen Menschen, sonst kann man speziell dieses Verbrechen wirklich nicht erklaeren.

Gruss, Bernie
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Louseign
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Beiträge: 5585

Beitrag(#992438) Verfasst am: 01.05.2008, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

@beachbernie: Da hat Rasmus das Stichwort »Milgram« ja schon gebracht: ich könnte mir für meine Person auch nicht vorstellen, dass ich in der Lage wäre, andere Menschen mit äußerst schmerzhaften bis gesundheitlich bedenklichen Stromstößen zu traktieren, nur, weil sie bestimmte Fragen nicht richtig beantwortet haben. Und doch war es möglich, in dem Experiment Versuchspersonen so weit zu bringen, dass sie zumindest davon überzeugt waren, genau das zu tun (und sie es im übrigen auch getan hätten, wäre die Situation nicht nur simuliert gewesen).
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



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Beitrag(#992441) Verfasst am: 01.05.2008, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das sehe ich anders!

Was mich bei der Sache so entsetzt ist gerade, dass ein Mensch wie ich sowas nicht tun kann!


Das behauptet sich leicht - aber zeigen konnte das bisher niemand.


Es gibt andere Verbrechen, die kann ich wenigstens irgendwo nachvollziehen. Z.B. einen Menschen im Zorn umbringen. Das ist etwas, wozu prinzipiell jeder faehig ist. Bei dem hier zur Diskussion stehenden Verbrechen ist das anders. So sehr ich mich auch bemuehe, ich kann absolut nicht nachvollziehen, was den Mann dahin gebracht, so etwas zu tun. Da muessen Dinge mit im Spiel sein, die anders sind als bei anderen Menschen, sonst kann man speziell dieses Verbrechen wirklich nicht erklaeren.[/quote]

Klar ist irgendwas anders - das haben Individuen nunmal so an sich. Aber das muss nichts großes oder wichtiges sein.

Ich bezweifle, daß es eine spezielle Kombination an Kriterien gibt, aber wenn dem so wäre dann könnten die einzeln auch alle eher normal sein.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#992461) Verfasst am: 01.05.2008, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Louseign hat folgendes geschrieben:
@beachbernie: Da hat Rasmus das Stichwort »Milgram« ja schon gebracht: ich könnte mir für meine Person auch nicht vorstellen, dass ich in der Lage wäre, andere Menschen mit äußerst schmerzhaften bis gesundheitlich bedenklichen Stromstößen zu traktieren, nur, weil sie bestimmte Fragen nicht richtig beantwortet haben. Und doch war es möglich, in dem Experiment Versuchspersonen so weit zu bringen, dass sie zumindest davon überzeugt waren, genau das zu tun (und sie es im übrigen auch getan hätten, wäre die Situation nicht nur simuliert gewesen).

Das Stanford-Experiment wird überbewertet. Die Methodologie war an vielen Punkten problematisch.

Bei diesen Experimenten wurden die Teilnehmer durch äußeren bzw. institutionellen Druck in ihre Rollen getrieben. Josef Fritzl wurde von keiner Autorität zu irgendwelchen Taten angestachelt. Er hat ganz im Gegenteil auf eigene Faust gearbeitet und das Verlies offenbar schon vorsorglich besonders schalldicht ausgelegt.

Auch das Stanford-Experiment hat gezeigt, dass nicht alle Teilnehmer aktiv sadistisch waren. Es gibt da Unterschiede und das sogar unter Versuchspersonen, die sich extra für eine als "Gefängnis-Experiment" angepriesene Studie gemeldet hatten.
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Louseign
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#992468) Verfasst am: 01.05.2008, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Schon richtig, Sokrateer. Aber wer von Stanford noch nie gehört hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit behaupten wollen, dass er sich auch von institutionellem Druck nicht in eine Rolle treiben lässt, in welcher das Gewissen unter normalen Umständen rebelliert.
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