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musikdusche reflektierender User
Anmeldungsdatum: 29.05.2006 Beiträge: 896
Wohnort: Düsseldorf
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(#997454) Verfasst am: 09.05.2008, 08:49 Titel: Entscheidungen... |
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Ich wollte diese Frage ja schon immer mal posten, aber jetzt habe ich auch einen Anlass:
heise hat folgendes geschrieben: | Jede Auswahl, die wir zu treffen haben (und nichts anderes sind Entscheidungen) ist für das Gehirn eine Belastung. Das gilt auch für die Entscheidung zwischen zwei angenehmen Dingen, ist aber unabhängig davon, ob es eine wichtige oder unwichtige Entscheidung ist. Die Menge der Entscheidungen spielt dagegen naheliegender Weise eine große Rolle. |
Dummerweise ist die Quelle eher eine Glosse statt ein wahnsinnig seriöser Faktenbericht.
Was meint Ihr? Stimmt das? Wie schwierig sind Entscheidungen? Könnte man vielleicht sogar sagen, dass sich manche Leute deswegen so wohl in gewissen Religionen fühlen, weil einem dort viele schwierige Entscheidungen (z.B. die ganzen kniffligen Moralentscheidungen) abgenommen werden?
Gruß - MD
_________________ Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn Andere ihn begehen. (Lichtenberg)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#997458) Verfasst am: 09.05.2008, 09:02 Titel: |
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Ich hab mal von einem neurologischen Fall gelesen, da fiel einem Mann die ganze Emotionalität aus. (Limbisches System beschädigt, soviel ich weiß) Der war nicht mehr fähig Entscheidungen zu treffen. Er wusste ja nicht, was er für sich oder irgendwas als wichtig einstufen sollte, er wusste die Folgen nicht zu bewerten. Er versaute es sich mit allen Mitmenschen, mit dem Chef, er konnte auch nicht mit Geld umgehen, weil er kein Bewusstsein für das Risiko mehr hatte...soweit ich das noch im Kopf habe.
Entscheidungen sind also wohl eine Sache, die Vernunft und Emotion brauchen, eins allein geht schlecht. Man ist sich auch nicht bewusst, dass man jede Sekunde Entscheidungen trifft, nur manche kommen einem so schwierig vor, wie Schulwahl für Kinder, oder solche Dinge.
_________________ Tja
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#997474) Verfasst am: 09.05.2008, 09:48 Titel: Re: Entscheidungen... |
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musikdusche hat folgendes geschrieben: | Was meint Ihr? Stimmt das? |
Ja, aber der Text sagt nicht viel aus. Es mag vom neurologischen Standpunkt aus egal sein, ob ich mich "entscheide" zwischen Schokoalde/Vanille oder ob ich mich nun für 12 oder 50 Jahre als Zeitsoldat verpflichte. Das käme darauf an, wie eng "Entscheidung" definiert ist - der Prozess der Entscheidungsfindung, das sammeln und Abwägen von Fakten muss da nicht zwingend zuzählen - und das würde ich nicht mehr gleich bewerten.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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musikdusche reflektierender User
Anmeldungsdatum: 29.05.2006 Beiträge: 896
Wohnort: Düsseldorf
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(#997479) Verfasst am: 09.05.2008, 09:58 Titel: |
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ohne jetzt die großartige Ahnung zu haben wie die gemessen haben - aber das Sammeln von Fakten gehört m.E. nicht dazu. Einzig und allein die Schwierigkeit zu sagen "Ich hab mich für A entschieden. Ich habe mich damit gegen B entschieden. War das auch das richtige? Werde ich es nicht bereuen?"
_________________ Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn Andere ihn begehen. (Lichtenberg)
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27os auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.01.2008 Beiträge: 374
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(#997483) Verfasst am: 09.05.2008, 10:05 Titel: |
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informationsaufnahme - informationsdeutung - infomationsbewertung -> zieldefinition - handlungsalternativen -> entscheidung
Ich hab mal aus der hohlen Hand den Ablauf eines Entscheidungsprozesses skizziert.
Das Gehirn nimmt Informationen auf, muss diese irgendwie deuten/einordnen/interpretieren und diese dann im Anschluss bewerten (gut/schlecht/egal). Je nachdem wie die Bewertung ausfällt, wird ein Ziel(e) definiert werden müssen, i.S.v. welche Konsequenzen ergeben sich aus der Informationsbewertung. Um dieses Ziel zu erreichen müssen, mal mehr mal weniger aufwendig, Handlungsalternativen generiert werden, über die dann zu entscheiden ist, welche als die geeignetste erscheint, um das Ziel zu erreichen.
Die Qualität jedes Teilprozesses ist abhängig vom Gehirn, von den Informationen, von der Umweltsituation, von den potentiellen Zielen und den zur Verfügung stehenden Handlungsalternativen. Dazu kommt noch, ob es sich um eine Entscheidung unter Sicherheit, Risiko oder Unsicherheit handelt.
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