AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Sicher. Wenn Du einen Schwarzen öffentlich „Neger“ nennst, wirst du vielleicht sogar deinen Job verlieren. Außer du bist Richter oder AfD-Parlamentarier. Ist doch schon ein Erfolg. |
Zitat: |
Die Auswirkungen von aggressiver Sprache
Warum wir an Schulen nicht-gewalttätiges Sprechen brauchen Verbale Ablehnung durch andere Menschen, insbesondere soziale Zurückweisung und soziale Ausgrenzung aktivieren die Schmerzsysteme des Gehirns. Eine Reihe neuerer Studien zeigt, dass die Schmerzsysteme des menschlichen Gehirns nicht nur dann reagieren, wenn einem Menschen körperliche Schmerzen zugefügt werden, sondern auch dann wenn wir eine soziale Zurückweisung oder Ausgrenzung erfahren. Dieser Mechanismus hat evolutionäre Gründe. Die Aktivierung des Schmerzsystems wiederum hat zwei Haupt-Folgen: Sie begünstigt Aggression oder, falls Aggression nicht möglich ist, Depression. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Es scheint hilfreich zu sein, Heranwachsende schon früh damit zu konfrontieren, Begriffe nicht mehr zu verwenden, die andere verletzen. |
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Der Sprache ist zu misstrauen
„Political Correctness“ soll schuld daran sein, dass die Rechten triumphieren. Dabei galt es mal als links, Bestehendes infragezustellen. |
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Es geht nicht darum, ob der Studierende, der ein original vietnamesisches Softbaguette für sein BanhMi fordert, kulinarisch im Recht ist oder ob auch durch und durch rassistische, antisemitische Literatur wie der „Merchant of Venice“ oder „Othello“ ein bedeutendes Werk ist. Es geht um das Recht, das infrage zu stellen, was einem vorgesetzt wird. Darum, die sprachlich strukturierte Welt verändern zu können. Das ist ein linkes, wenn nicht sogar das linke Projekt. |
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These results highlight a paradoxical consequence of the PC norm: A term that has been used to undermine expectations to censor offensive language as a threat to free speech actually provides a normative foundation upon which demographically heterogeneous work groups can freely exchange creative ideas. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Warum muss ich da spontan an die DDR und Kreativität in Zeiten der Zensur denken? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Gut, versuchen wir es mal mit Neurowissenschaft.
https://www.bllv.de/fileadmin/Dateien/Land-PDF/Politik/Manifest_Prof._Bauer_Abstract.pdf
Das Vermeiden von Schmähworten ist nicht das einzige Mittel oder ausreichend, um Rassismus oder Frauenhass zu bekämpfen. Das würde ich nie behaupten. Es hilft jedoch schon einmal den Opfern. Und auch den Tätern wird bewusst, dass sie Grenzen gesetzt bekommen. Es scheint hilfreich zu sein, Heranwachsende schon früh damit zu konfrontieren, Begriffe nicht mehr zu verwenden, die andere verletzen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Mangel erzeugt Kreativität. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich habe nicht nach einem Erklärungsansatz dafür gefragt, warum man glaubt, dass es funktionieren könnte, sondern nach einer Zwischenbilanz, ob es schon Erkenntnisse darüber gibt, dass es funktioniert. Es kann ja auch nicht Sinn solcher Bestrebungen sein, vorhandene Aggressionen und Ressentiments nur unsichtbar zu machen. Damit löst man das Problem nicht, sondern sorgt nur dafür, dass sich neue Formen sprachlicher Gewalt herausbilden. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Weil du komplett falsche Vorstellungen von Zensur hast! Beleidigungen zu vermeiden ist keine Zensur. Du missbrauchst den Begriff Zensur. Und überhaupt: Mangel erzeugt Kreativität. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||
Natürlich haben Diskussionen im FGH keine Auswirkungen auf den Lauf der Welt. Probleme der Welt sind nicht in erster Linie, aber auch Probleme der Sprache. Mir ging es zunächst um den uralten Käse, selbst fortschrittliche Politik, die nicht sofort zu Skeptikers Weltrevolution führt, als Ablenkung zu sehen. Dieses marxistisch-leninistische Märchen geht mir sowas von auf den Sack. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Soll Skeptiker doch auf der Straße rumlatschen bis er schwarz wird oder von nem Wasserwerfer überfahren. |
Zitat: |
Große Teile des linksliberalen und linken Spektrums beschränken ihre politische Arbeit seit Jahrzehnten auf allerlei Kulturkämpfe und eine immer irrealer anmutende Identitätspolitik. Akademiker, die sich selbst für unglaublich tolerant und weltoffen halten, tragen ihre moralische Überlegenheit wie eine Monstranz vor sich her. Allzu viele Progressive verbringen ihre Tage in einer Filterblase aus Facebook, New York Times und »irgendwas mit Medien«. Sie kämpfen für »Triggerwarnungen« und Unisextoiletten und debattieren in Universitätsseminaren darüber, ob weiße Menschen Dreadlocks tragen dürfen.
Für jene vielen Millionen Menschen, die sich derweil von einem prekären Arbeitsverhältnis zum nächsten hangeln und sich – trotz »Obamacare« und alledem – keine adäquate Gesundheitsversorgung für sich und ihre Kinder leisten können, wollen sie derweil kaum etwas wissen. Der von großen Teilen der Linken bereits in den 1980er Jahren vollzogene »Abschied vom Proletariat« hat es ihnen leicht gemacht, sich in der eigenen Parallelwelt gemütlich einzurichten. Diejenigen, die in den deindustrialisierten »Rust Belts« oder in den Weiten des ländlichen Amerikas um ihr tägliches Überleben kämpfen, wissen sehr gut, dass sie von der linksliberalen Kultur- und Medienelite nichts zu erwarten haben – und von Hillary Clinton erst recht nicht. (...) Mit Bernie Sanders war hingegen ein Kandidat zu den Vorwahlen der US-»Demokraten« angetreten, der sich der Sorgen der »einfachen Menschen« annahm, sich kritisch gegenüber Deregulierung und Freihandel äußerte und die soziale Frage in den Mittelpunkt seiner Kampagne rückte. Wenig überraschend, wurde er vom Establishment seiner Partei mittels schmutziger Tricks ausgebootet. Statt Sanders konnte nun der Multimilliardär und Demagoge Trump zum Sturm auf Washington blasen: Am letzten Tag vor der Wahl appellierte er ernsthaft an die »amerikanische Arbeiterklasse« – und jene brach nicht einmal in schallendes Gelächter aus. https://www.aufbau.org/index.php/53-schlagzeilen2/2296-usa-links-liberale-arroganz |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Initiativen haben die „Ehe für alle“ ganz ohne bundesweite Massendemos erreicht - auch Medien können eine Rolle spielen. Politische Veränderungen in einer modernen Demokratie finden nur noch selten auf der Straße statt. Demos sind letztendlich auch nur Symbolpolitik für alle, die dort mitlaufen. Man zeigt sich solidarisch und trifft alte Kumpels. Wen juckt noch eine 1. Mai-Demo solange dort nicht mit Flaschen geworfen wird?
Und bist du für Lindsey Shepard auf die Straße gegangen? Hast du eine Gefangenenbefreiung versucht? Du hast deinen Blutdruck erhöht und allein mit Sprache deinen Unwillen kundgetan. Für den Lauf der Welt: Absolute Zeitverschwendung. Hättest genauso einen Kuchen backen können und mir schicken. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Und die Welt ist immer noch kein Paradies, aber ein bisschen besser geworden. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das war ja meine Frage: Wo ist sie besser geworden? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Immerhin gibst du zu, dass es „sprachliche Gewalt“ gibt. Das halte ich mal fest. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Wie könnte ich das in einem Gespräch mit dem Grossmeister der passiv-aggressiven sprachlichen Gewalt leugnen? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Och, Hasi. Ich hoffe, du fühlst dich von mir nicht angegriffen? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Du wirst für fiese Worte sanktioniert. Ich sehe das als Fortschritt. Wo ist sie dadurch schlechter geworden? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das fragst Du wirklich? Wenn jemand für Worte sanktioniert wird, weil sie von irgendjemandem als fies erklärt werden? Die Frage kannst Du jetzt nur stellen, weil Du ein Teil derer bist, die sich diese Deutungshoheit anmaßen. Kommt Dir diese Situation bekannt vor, wenn Du sie in dieser Außensicht beschrieben liest? |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Meine Ansicht war immer: Konfrontation/Probleme erzeugen Kreativität. Macht irgendwie auch mehr Sinn. Der Mangel an Beleidigungen bzw. sprachlichen Konfrontationsventilen erzeugt nur Kreativität für anderes rumgebitche. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Wovor hast du denn Angst? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Und warst du jetzt heute auf der Straße oder nicht? Was hast du heute für die Weltrevolution erreicht, Genosse? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich weiss nicht, wovor fwo Angst hat - wenn er überhaupt Angst hat, denn das ist ja nur wieder eine Deiner Unterstellungen. Aber ich kann Dir sagen, was mir Angst machen würde. Wenn mir nachts ein Nazihooligan entgegen käme und brüllte "Na, Du linke Zecke, Dich mache ich fertig!" Dann hätte ich Angst. Aber so richtig Schiss, totale Panik hätte ich, wenn er sich vor mir aufstellen und mit ruhiger Stimme sagen würde "Och, Hasi. Ich hoffe, du fühlst dich von mir nicht angegriffen?" Bei ersterem bestünde noch die Möglichkeit, dass er nur ein Maulheld ist. Letzterer ist aber garantiert völlig gaga. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Wovor hast du denn Angst? Dass du nicht mehr Neger sagen darfst? Ist doch ein Fortschritt oder nicht? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Klar, aber ich muss dir leider mitteilen, dass ich dabei nicht von einem Wasserwerfer überfahren wurde. Was hast du eigentlich so als korrekten Ersatz-Begriff für die gute alte bürgerliche *jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung* anzubieten? Gibt's da schon was, oder ist die Sprachsoziologie im Zuge der deutsch-imperialistischen Hindukusch-Sprachreform noch am Herumfeilen? Immerhin: Imperialismus heisst ja heute schon *Verantwortung* und wird mit dem Zusatz *übernehmen* verwendet. Klingt genau so wenig aggressiv wie das mit deinem romantischen Wasserwerfer-Bild. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Zu deinem lustigen, aber sehr weit hergeholtem Beispiel -ich verkleide mich doch nicht als Nazihooligan... |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||
Kann man doch ignorieren oder geschickt umgehen oder sich ein neues Wort für ausdenken. Toll, nicht? Fragt man sich nur, was sich dann überhaupt ändert? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Dann wird das neue Wort verboten. Usw. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Dann wird das neue Wort verboten. Usw. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||||
Hm. Sicher. Sisyphos soll ja ein glücklicher Mann gewesen sein. Mann. Manchmal frag ich mich echt, ob du den ganzen Kram wirklich ernst meinst. Wohl noch nie die Geschichte vom Hasen und dem Igel gehört. edit: Fortschritt sieht jedenfalls anders aus. |
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