beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Das kommt darauf an wie Du "Terrorismus" definierst. Ich spreche hier viel lieber von "politisch motivierter Gewalt", weil Terrorismus schon vom Namen her vor allem "Schrecken verbreiten" will um eine instabile Situation zu erzeugen, die politisch ausgenutzt werden kann. Ausschliessliches Ziel akzeptabler politischer Gewalt gegen eine Tyrannei muss die Beseitigung eben dieser Tyranei sein und dabei den "Schrecken" fuer Unbeteiligte so gering wie eben moeglich zu halten. Es war z.B. nicht das Ziel der Heydrich-Attentaeter den Tschechen einen Schrecken einzujagen, sondern einen notorischen Moerder am weiteren Morden zu hindern und selbstverstaendlich auch anderen notorischen Moerdern die Botschaft zu uebermitteln, dass sie die Naechsten sein koennen, die dran sind! Um ungerichteten Terror ging es hier nicht. Deshalb wuerde ich das auch nicht als "Terrorismus" bezeichnen, im Gegensatz zum Treiben von Heydrich und seinen Komplizen. |
Ilmor hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Ich bin mir ziemlich sicher, so ähnlich hat auch die RAF ihre Attentaten gerechtfertigt. Du unterteilst hier in bösen Terrorismus und gute politisch motivierte Gewalt. Diese Unterteilung ist jedoch rein subjektiv. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich nehme diese Unterteilung allerdings nach einem objektiven Merkmal vor: Ist die Gewalt streng zielgerichtet oder will sie allgemein Schrecken verbreiten? Die RAF hat versucht sich mit einer oft abenteuerlichen ideologischen Konstruktion eine scheinbare Legitimation in dem von mir erwaehnten Sinne zu geben. Dabei bog sie sich jedoch die Realitaet solange zurecht bis sie passte und die RAF als so 'ne Art logische Fortsetzung des Widerstands gegen Hitler erscheinen musste. Ich folge dieser ideologischen Argumentation jedoch ausdruecklich nicht und uebrig bleibt nichtlegitimierter Terror gegen eine ganze als "System" bezeichnete Gesellschaft. Unterm Strich konnte die RAF ihrem eigenen Anspruch fuer die "unterdrueckten Massen" gegen deren "Unterdruecker" zu kaempfen nie auch nur ansatzweise gerecht werden. Sie war von Anfang an lediglich der bewaffnete Arm einer sehr kleinen elitaeren Kaste von Seminarrevoluzzern, die im Erfolgsfalle ihre eigene Tyrannei errichtet haetten, ohne jede demokratische Legitimation und ohne Rueckhalt in der ueberwiegenden Mehrheit der Bevoelkerung. Aufgrund von Letzterem ist die RAF ja letztlich auch gescheitert, ja sie musste sogar scheitern! |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ||
sehr richtig! |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Weil dieser sogenannte "Freiheidsheld" ohne mit den Wimpern zu zucken über Leichen gegangen ist. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
An Sachen wie Hartz IV, "Gesundheitsreform", AKW-Verlängerung, usw. sieht man, dass Mitbestimmungsmöglichkeiten (potenziell) Betroffener nicht existieren. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Allerhöchstens werden demnächst Eliten- und Sklavenrassen gezüchtet. Damit ein jeder den vom Schöpfer vorgesehenen Platz einnimmt. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Immerhin kommt man von Hartz IV zur RAF, was ja auch bezeichnend ist. Die RAF bestand nicht aus Marxisten. Die verstanden gar nicht, dass Gewalt in einer nichtrevolutionären Situation sich nur gegen die Masse der Unterdrückten richten kann und nicht dessen Befreiung fördert. Und auch in revolutionären Situationen kann nicht nur ein kleiner Haufen losziehen, sondern es muss dann die Masse der Bevölkerung auf hohem Niveau bewaffnet werden, bzw. Teile der Armee auf dessen Seite gezogen werden. Zukünftig müsste es auf europäischer Ebene eine bewaffnete Erhebung der Massen geben, die nationale Ebene wird in Zukunft immer scheitern. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Da Europa demokratisch ist, brauchst Du die "Masse der Bevoelkerung" nicht zu "bewaffnen", sondern Du kannst es auf friedliche, demokratische Art und Weise reformieren, natuerlich nur, wenn Du eine Mehrheit dafuer bekommst. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Red doch nicht so einen Quatsch daher. Warum spricht Skeptiker wohl von einer "revolutionären Situation"? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Und auch in revolutionären Situationen kann nicht nur ein kleiner Haufen losziehen, sondern es muss dann die Masse der Bevölkerung auf hohem Niveau bewaffnet werden, bzw. Teile der Armee auf dessen Seite gezogen werden. Zukünftig müsste es auf europäischer Ebene eine bewaffnete Erhebung der Massen geben, die nationale Ebene wird in Zukunft immer scheitern. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
...die er fuer Europa offensichtlich schon fest eingeplant hat.
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fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Na- ja, so ganz sicher ist diese Planung wohl nicht, wenn man sie in den conjunctivus irrealis setzt. fwo |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich habe demgegenueber relativ klar macht, was fuer mich die Grundbedingung fuer einen "bewaffneten Kampf" waere, naemlich eine Tyrannei, die den demokratischen Prozess ausser Kraft gesetzt hat und somit nur die "ultima ratio" uebrig laesst um notwendige Veraenderungen zu bewirken. Eine weitere Moeglichkeit zur Rechtfertigung eines bewaffneten Kampfes waere die Ausserkraftsetzung grundlegender Menschenrechte einer Minderheit durch eine Mehrheit. Z.B. haetten in den 30ger Jahren deutsche Juden durchaus das Recht gehabt sich auch mit Gewalt gegen ihre Entrechtung zur wehren, auch wenn beispielsweise die Nuernberger Gesetze demokratisch wasserdicht, vielleicht per Volksabstimmung, beschlossen worden waeren. Was ist demgegenueber eine "revolutionaere Situation"? Heisst das etwa, dass es ausreicht, wenn aufgrund bestimmter innerer oder aeusserer Bedingungen zufaellig gerade gute Chancen fuer einen Umsturz bestehen und man das ausnutzen soll um selbst die Macht zu ergreifen? Kann man eine "revolutionaere Situation" auch absichtlich und gezielt herbeifuehren um selbst an die Macht zu kommen? Spaetestens an diesen Punkten hoert es naemlich fuer mich auf akzeptabel zu sein, weil es nicht mehr um Befreiung, sondern nur noch um Macht geht. |
Baldur hat folgendes geschrieben: |
...... Die FDP hat übrigens unlängst begonnen, die Unterschicht so zu definieren, dass ihr jeder mit einer Einkommensobergrenze von 52.000 EUR (brutto) jährlich angehört. Wer keinen Spitzensteuersatz zahlt, ist in den Augen der FDP Unterschicht. |
Baldur hat folgendes geschrieben: |
Ich halte es für legitim und dringend nötig, der Unterschicht bei der Bildung eines eigenen Klassenbewusstseins zu unterstützen und dies zu fördern. |
blakki hat folgendes geschrieben: |
Wäre ich Sozialdemorat (Gott behüte!!) würde ich das anders definieren: Reich ist jeder, der nicht von staatlichen Transferleistungen lebt! Und dass man reiche Leute extrem besteuern muss, bekommt ein richtiger Sozialdemokrat schon mit der Muttermilch eingetrichtert. |
Dr. Evil hat folgendes geschrieben: | ||
Zirkelschluss. Was du der Unterschicht geben möchtest, ist (politische) Bildung. Wäre die Unterschicht gebildet, wäre sie aber keine Unterschicht (mehr). Indem du also die Voraussetzungen einer Revolution schaffst, beseitigst du ihre Notwendigkeit. |
göttertod hat folgendes geschrieben: |
Das ist aber nur aus deiner Sicht so was wie ein Fehlschluß, weil du meinst, dass Bildung gleichbedeutend ist mit Reichtum, oder zumindest gleichbedeutend mit einem mindestmaß an finanzieller Unabhängigkeit -> und somit nach deinem Verständnis keine Unterschicht mehr. Dem ist aber nicht so!!!!! Schau dir mal die Statistik an: Niedriglohnanteil nach Beschäftigtengruppen (runter scrollen) |
göttertod hat folgendes geschrieben: |
Das ist aber nur aus deiner Sicht so was wie ein Fehlschluß, weil du meinst, dass Bildung gleichbedeutend ist mit Reichtum, oder zumindest gleichbedeutend mit einem mindestmaß an finanzieller Unabhängigkeit -> und somit nach deinem Verständnis keine Unterschicht mehr.
Dem ist aber nicht so!!!!! |
Dr. Evil hat folgendes geschrieben: |
Warum fehlen denn überall in der Wirtschaft hoch qualifizierte Mitarbeiter? Warum fordert die Wirtschaft seit Jahren, den Zuzug ausländischer Fachleute zu erleichtern? |
Dr. Evil hat folgendes geschrieben: | ||
Zirkelschluss. Was du der Unterschicht geben möchtest, ist (politische) Bildung. Wäre die Unterschicht gebildet, wäre sie aber keine Unterschicht (mehr). Indem du also die Voraussetzungen einer Revolution schaffst, beseitigst du ihre Notwendigkeit. |
Zitat: |
„Am 9. November 1989 haben wir mit der Maueröffnung auch die Abrissbirne gegen den Sozialstaat in Position gebracht. Hartz V bis VIII werden demnächst folgen. Es ist Klassenkampf, und es ist gut so, dass der Gegner auf der anderen Seite kaum wahrzunehmen ist.“ |
Zitat: |
„Wir müssen, nachdem der Sozialismus der DDR überwunden wurde, den westdeutschen Sozialismus überwinden, damit wir die Zukunft gewinnen können.“ |
Zitat: |
„Es herrscht Klassenkrieg (...) und es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen." |
Baldur hat folgendes geschrieben: | ||||
Nicht wirklich. Aber: Je breiter das Bewusstsein der eigenen Klassenzugehörigkeit und die Kenntnis der Klassengegensätze und der Mechanismen der Ausbeutung ist, um so unblutiger kann die Revolution ablaufen. |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ||||||
man soll also der "unterschicht" wieder klassenbewusstsein beibringen, damit eine revolutionäre bewegung diese klassenunterschiede wieder aufzuhebt? |
Baldur hat folgendes geschrieben: |
Nicht die "Unterschicht", sondern die lohnabhängig arbeitende Klasse. |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||
da gehoer ich offenbar zu. und was soll ich jetzt tun? etwa ne revolution anzetteln? wozu? |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||||
Lohnabhänig? Als Vermieter bist du bestimmt schon Multitrillionär. |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||
da gehoer ich offenbar zu. und was soll ich jetzt tun? etwa ne revolution anzetteln? wozu? |
Baldur hat folgendes geschrieben: | ||||
Tja, wenn ich das wüsste. Ich habe "den Hebel" noch nicht gefunden. Ich würde vorschlagen, dass du dein Klassenbewusstsein einfach erstmal weiter trägst und anderer bei der Ausbildung eines Bewusstseins behilflich bist. |
Zitat: |
So der sozialisischen Idee und der Erfordernis demokratischer und die Demokratie fördernde Verhältnisse eine größere öffentliche Geltung zu verschaffen wäre zB eine Maßnahme,
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tridi hat folgendes geschrieben: | ||||||||
wozu? das war die frage.
ach du meine scheisse... wozu? was immer du da versuchst anzuzetteln, es waere *gegen* meine interessen. mit deinen sozialistischen ideen fasst du mit sicherheit neben den lohnabhaengig arbeitenden, einschliesslich niedriglohnbezieher / hartz-iv-aufstocker noch alle moeglichen nicht arbeitenden sozialleistungsempfaenger mit in deine klasse der lohnabhaengig arbeitenden. deine annahme, dass diese alle gemeinsame interessen haben, ist aber durch nichts begruendet. vielleicht hat ja die "klasse" der sozialleistungsbezieher (und eventuell der niedriglohnempfaenger) irgendwelche gemeinsamen interessen. aber das sind nicht dieselben interessen wie die derjenigen, die ueber ihre lohnsteuern all diese sozialleistungen zahlen muessen. wir stehen auf verschiedenen seiten deines "klassenkampfes", nicht auf derselben! |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Die Klasse der Lohnabhängigen (Nicht-Kapital-besitzer) hat mindestens ein gemeinsamens Interesse, nämlich eine radikale Arbeitzeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich.
Solche gemeinsamen Forderungen und ein gemeinsamer Kampf darum werden zusammenschweißen ...-! Skeptiker |
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