Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Dieser Konflikt ist trotz des Ausmaßes an Zerstörung und der Opferzahl immer noch kein Krieg. Was die Russen tatsächlich noch planen, bleibt nach wie vor ungewiss. Die hiesigen, gleichgeschalteten Medien werden nicht müde, den "heldenhaften Widerstand" der ukrainischen Streitkräfte wie einen Rambo-Film zu inszenieren, obwohl sie sich, zumindest hier in Österreich, jetzt ein wenig zurückhalten. In Österreich ist man an von den Russen an den Staatsvertrag und die Neutralität erinnert worden, also hält unsere Regierung der Selbstgerechten vorerst die Schnauze. Amüsant sind auch die Berichte, die russische Armee sei ins Stocken geraten, habe Logistikprobleme oder mit einem Verfall der Kampfmoral zu kämpfen. Die Russen sind nicht einmarschiert, um das ganze Land zu besetzen. Auch haben sie nicht vor, die Ukraine in die Steinzeit zurückzubomben, wie die Amis den Irak oder Afghanistan. Die Amerikaner haben 2003 keine Häuserkämpfe geführt, sondern gleich mit voller Wucht zugeschlagen. Das können die Russen auch.
Viele Menschen solidarisieren sich mit der Ukraine, weil sie keinen Schimmer über die Ursachen des Konflikts haben. Es stimmt natürlich, dass die russische Invasion eine Aggression gegen einen (theoretisch) souveränen Staat darstellt. Mich würde interessieren, warum sich der Kreml zu diesem Schritt entschlossen. Zur Abschreckung und als Signal, dass Putin nicht blufft? Um in den Augen der eigenen, russischen, Bevölkerung als Mann der Tat zu gelten? Acht Jahre Appeasement gegenüber dem Westen und seinen Provokationen sind eine lange Zeit. Aus westlichen Mainstream-Medien wird man über die wahren Gründe jedenfalls nichts erfahren. Dieser Konflikt hat nichts mit der Ukraine zu tun. Er wird nur auf dem Rücken der ukrainischen Bevölkerung ausgetragen. Jedem halbwegs vernünftigen Beobachter, der mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts etwas vertraut ist, muss klar sein, dass die NATO-Osterweiterung eine kurzsichtige und gefährliche Politik ist. Russland hat allen Grund, das Heranschleichen einer feindlich gesinnten Militärallianz abzulehnen. Jahrelang haben sie diese Expansion gedultet bis jetzt die rote Linie überschritten wurde. Nach dem Putsch im Jahr 2014, Pogromen gegen die russischsprachige Bevölkerung, dem Verbot der russischen Sprache, der Eingliederung von Neonazi-Banden in die regulären Streitkräfte, der Absicht der NATO beizutreten, mit all seinen Folgen, wie der Stationierung von nuklearen Sprengköpfen entlang der russischen Grenze, braucht man sich über die aktuelle Situation nicht zu wundern. So etwas wie eine freie Wahl der Allianzen gibt es in der Realpolitik nicht. Die eigene Freiheit endet dort, wo die Freiheit und Sicherheit Anderer gefährdet werden. Wenn sich Mexiko entscheiden würde, einem russisch- oder chinesich-geführten Militärbündnis beizutreten, wären US-Truppen binnen 24 Stunden in Mexico City. Nach all den Katastrophen der vergangenen 20 Jahre (Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Mali) hat der Westen jedes Recht verspielt, Russland derart zu dämonisieren. Niemand hat das Internationale Recht mit Füssen getreten wie die USA und ihre NATO-Vasallen. Der saudische Angriffskrieg gegen Jemen hat inzwischen üer 800.000 Opfer gefordert. Mit Massenhinrichtungen lassen sie auch regelmäßig von sich reden. Wo ist die Massenempörung in den Medien? Die Türkei hält nach wie vor einen Teil Syriens besetzt, mit der Absicht, das Gebiet in den eigenen Staat einzugliedern. Wo bleiben die Proteste der selbstgerechten Spießbürger? Im Ukraine-Konflikt geht es vor allem um Europa. Den USA ist Europa zu selbstständig geworden. Engere wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas mit Russland und China ist eine direkte Gefahr für den Hegemonieanspruch der USA. In diesem Kontext muss man auch deren Kreuzzug gegen Nord Stream 2 verstehen. Wir sollen uns nicht zu sehr von Russland abhängig machen, was zu begrüßen ist, aber dafür überteuertes, qualitativ minderwertiges Flüssiggas aus den USA beziehen. |
Zitat: |
Am Sonntag sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die russische Armee plane einen gewalttätigen Angriff auf die Stadt und nannte es ein „historisches Verbrechen“. Anfang letzter Woche entließ er den zivilen Gouverneur der Provinz Odessa, Serhij Hrynevetsky, und ersetzte ihn durch Maksym Marchenko, einen Oberst der Armee und ehemaligen Anführer des umstrittenen Aidar-Bataillons, das seit 2014 in der Donbass-Region im Osten der Ukraine kämpft. |
Zitat: |
Die Tagesschau berichtete: "Besonders berüchtigt ist das Bataillon AIDAR, zu dem rechtsgerichtete ukrainische Nationalisten gehören, von denen sich einige mit Hakenkreuzen und anderen Nazi-Symbolen schmücken, als Abzeichen auf der Tarnkleidung oder als Tätowierung auf dem Körper. Die Anführer und viele Mitglieder sind bekennende Neonazis und Mitglieder von rechtsextremen Gruppen."[6] Nur etwa 10 % verfügten anfangs über eine militärische Ausbildung. Die Freiwilligen durchliefen zunächst eine Grundausbildung von zwei Wochen. Die meisten Mitglieder der Kampfeinheit stammen aus der Ostukraine bzw. aus dem Donezbecken und gehören oft akademischen Berufen an.[7] m Juli 2014 leitete Russland eine strafrechtliche Untersuchung gegen den Kommandanten von Aidar, Serhiy Melnychuk, wegen „Organisation der Tötung von Zivilisten“ ein. [25] Seine freiwillige Pilotin Nadiya Savchenko wurde von pro-russischen Separatisten in der Nähe von Luhansk gefangen genommen , nach Russland transportiert und des Mordes an zwei russischen Journalisten angeklagt. [26] [27] Am 8. September 2014 behauptete Amnesty International , das Bataillon habe Kriegsverbrechen begangen , darunter Entführungen, rechtswidrige Inhaftierungen, Misshandlungen, Diebstähle, Erpressungen und mögliche Hinrichtungen. [17] Am 24. Dezember 2014 berichtete Amnesty International, dass die Einheit humanitäre Hilfe aus der Ukraine daran hindere, die Bevölkerung in den von Separatisten kontrollierten Gebieten zu erreichen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in diesen Gebieten ist auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Laut Amnesty International sagen die Bataillone Aidar, Donbas und Dnipro-1 , dass sie die Hilfe blockieren, weil sie „glauben, dass Lebensmittel und Kleidung in die falschen Hände geraten und verkauft werden könnten, anstatt als humanitäre Hilfe gegeben zu werden“. [28] Denis Krivosheev, stellvertretender Direktor für Europa und Zentralasien bei Amnesty International, erklärte, dass „das Aushungern von Zivilisten als Kriegsmethode ein Kriegsverbrechen ist“. [29] Im April 2015 erklärte die ukrainische Regierung zum Gouverneur von Luhansk , Hennadiy Moskal , dass das Aidar-Bataillon "die Region terrorisiert" und forderte das ukrainische Verteidigungsministerium auf, seine Mitglieder nach einer Reihe von Diebstählen, darunter Krankenwagen und die Übernahme einer Brotfabrik, zu zügeln. [30] |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Womit wir wieder bei der Frage angelangt wären, ob das Asow-Regiment von der ukrainischen Landesverteidigung ausgeschlossen werden sollte.
Was denkst du, Wilson? Was denkst du, Skeptiker? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Soll von Aleksandr Solzjenitsyn sein. |
Zitat: |
Die Analysten der Dokumentationsplattform Oryx führen eine Liste von bestätigten Kriegsverlusten, für die sie im Netz öffentlich zugängliches Material nutzen. In der Übersicht tauchen, Stand Montag Nachmittag, zwölf vollständig zerstörte russische Flugzeuge auf, 15 Hubschrauber und sieben Drohnen. Dazu kommt ein von einer Boden-Luft-Rakete schwer beschädigtes Su-25-Bodenkampfflugzeug, das aber offenbar zu seiner Basis zurückkehren konnte. Bilder zerstörter ukrainischer Gerätschaften sind in den sozialen Netzwerken viel seltener zu finden – nicht weil es sie nicht gibt, sie werden nur aus strategischen Gründen nicht veröffentlicht.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ukraine-krieg-warum-ist-russlands-luftwaffe-so-ineffektiv-a-d733cd54-5a3d-4a34-81c7-10b29a58fabb |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Wieso verteidigt du, als Kommunist, wie ich, nachdem ich einige deiner Beiträge gelesen habe, vermute, die kleptokratische Autokratie in der RF? |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Meine Fresse |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Ich habe nirgends das in Russland bestehende System in Schutz genommen. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Deutschland beliefert die widerlichsten Diktaturen der Welt mit modernsten Waffen. Die Geschäfte mit den Öldespotien im Nahen Osten laufen ununterbrochen. Warum sollen wir als normale Bürger diese Heuchelei mittragen? Warum sollen wir die Kosten dieser Sanktionen (explodierende Energie- und Nahrungspreise) tragen? Es kränkt mich, dass ausgerechnet das Land, das über 20 Millionen Tote in der UdSSR zu verantworten hatte, heute wieder gerne vor die Tore Moskaus möchte, im Auftrag der Strippenzieher in Washington. Russland ist ein großes, mächtiges Land, mit dem man seine Differenzen nur auf dem Verhandlungstisch ausräumen kann. Russland ist nicht Afghanistan oder Irak, sondern eine Atommacht mit der man auf Augenhöhe reden und dessen Sicherheitsbedenken man ernst nehmen muss. Das ist im Interesse des Friedens und der Zukunft Europas. Ein möglicher Flächenbrand würde nicht die USA erfassen. Sollen doch die dummen Europäer frieren und womöglich sterben. Auch sollen sie Millionen, durch US-Kriege verursachte, Flüchtlinge aufnehmen. Wie die USA mit ihren EU-Vasallen umgehen, konnte man vergangenes Jahr beobachten, als die USA einfach so und ohne Absprache mit ihren "Partnern" aus Afghanistan abzogen und Europa vor die nächste Migrationskrise stellten. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Niemand sagt, dass man Russland oder Putin mögen soll. Es ist einfach im europäischen Interesse, mit Russland auf ökonomischer und sicherheitspolitischer Ebene zusammenzuarbeiten. Davon haben die Amerikaner Angst und ihre Strategen machen auch keinen Hehl daraus, nur will niemand hiervon diskutieren. Im, gesteuerten und hochtendenziösen, öffentlichen Diskurs wird überhaupt nicht über die Gründe, die zum militärischen Konflikt geführt haben, gesprochen. Putin soll einfach so, aus dem Nichts, einmarschiert sein, weil er verrückt geworden ist oder einen Alptraum hatte. Verrückt ist nur die Idee, dass ein Land wie die Ukraine NATO-Mitglied werden kann und soll. Niemand stellt die Frage, was die NATO denn überhaupt dort soll? Und nicht nur dort: was hat sie generell in Osteuropa zu suchen? Die Sowjetunion und der Warschauer Pakt sind längst Geschichte. Warum gibt es die NATO überhaupt noch? Die einzige NATO-Osterweiterung, der die Russen zugestimmt haben, ist die auf das Gebiet der ehemaligen DDR, also nach deren Eingliederung in die BRD. Seitdem wird ein Versprechen nach dem anderen gebrochen, wie es die weißen Siedler einst mit den Indianern taten. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Die Ukraine ist ein zutiefst korrupter Staat, total im Bann der Oligarchen, die, wie hier schon erwähnt wurde, ihre Allianzen nach Bedarf ändern. Wir sollten uns kurz darauf zurückbesinnen, wie das Ganze eigentlich begann. 2013 sollte die Ukraine, damals noch unter Janukowitsch, ein Kooperationsabkommen mit der EU unterzeichnen. Die Probleme begannen als die EU von ihm verlangte, sich entweder für sie oder Russland zu entscheiden. Für die Ukraine war das eine Existenzfrage, denn ihre Wirtschaft war auf den russischen Markt abgestimmt. Sie haben dort Maschinen gebaut, die nur für russische Flugzeuge etc. gedacht sind. Auf dem europäischen Markt waren sie nicht konkurrenzfähig, also kann man sich den Rest ausmalen. Nachdem Janukowitsch doch nicht dazu bereit war, sich in eine ungewisse Zukunft zu begeben, wurde er von einer, vom Westen unterstützter, Schar galizischer Rechtsextremisten aus dem Amt gejagt. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Was Putin seit acht Jahren immer wieder verlangt hat, war die Einhaltung des Minsker Abkommens. Das hatte das ukrainische Regime nie vor. Das Budapester Abkommen von 1994 haben sie ebenfalls abgeschrieben, als sie angekündigt haben, nuklear ausrüsten zu wollen. Ab dem 16. Februar 2022 wurden die Angriffe auf den Donezbecken immer intensiver. Der Großteil ukrainischer Streitkräfte wurde in den Süden bzw. Südosten verlegt, offenbar mit dem Ziel, den Donezbecken und eventuell die Krim unter ihre Kontrolle zu bringen. Das war möglicherweise der entscheidende Moment, der Putin dazu bewog, dort einzumarschieren. Eine Besetzung der Ukraine kommt für ihn sicher nicht in Frage. Das ist zu teuer und einfach nur sinnlos. Was er will sind die Demilitarisierung der Ukraine und Zerschlagung dortiger Neonazi-Banden, die Hauptverantwortlichen für den achtjährigen Terror an der russischen Bevölkerung im Donezbecken. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Ich möchte einfach nur die Gesamtzusammenhänge verstehen und finde, dass wir für eine schnelle friedliche Lösung einzustehen haben, anstatt uns auf die eine oder andere Seite zu schlagen. Es ist im Interesse der ukrainischen, aber auch unseren, Bevölkerung, neutral zu werden. Das sind Österreich und Finnland auch und in beiden Fällen handelt es sich um stabile und wohlhabende Staaten. Gute Beziehungen zu Russland sind nun mal von existenzieller Bedeutung für die Ukraine und wer sie vor die Wahl stellen will, ist ihnen ganz bestimmt nicht wohlgesinnt. Man kann gleichzeitig vernünftige Beziehungen zur EU und Russland haben. Das Eine schließt das Andere nicht aus. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: | ||
Es geht mir vordergründig um die Beleuchtung der ökonomischen und geopolitischen Zusammenhänge, denen dieser Konflikt entsprungen ist. Ich habe nirgends das in Russland bestehende System in Schutz genommen. Deutschland beliefert die widerlichsten Diktaturen der Welt mit modernsten Waffen. Die Geschäfte mit den Öldespotien im Nahen Osten laufen ununterbrochen. Warum sollen wir als normale Bürger diese Heuchelei mittragen? Warum sollen wir die Kosten dieser Sanktionen (explodierende Energie- und Nahrungspreise) tragen? Es kränkt mich, dass ausgerechnet das Land, das über 20 Millionen Tote in der UdSSR zu verantworten hatte, heute wieder gerne vor die Tore Moskaus möchte, im Auftrag der Strippenzieher in Washington. Russland ist ein großes, mächtiges Land, mit dem man seine Differenzen nur auf dem Verhandlungstisch ausräumen kann. Russland ist nicht Afghanistan oder Irak, sondern eine Atommacht mit der man auf Augenhöhe reden und dessen Sicherheitsbedenken man ernst nehmen muss. Das ist im Interesse des Friedens und der Zukunft Europas. Ein möglicher Flächenbrand würde nicht die USA erfassen. Sollen doch die dummen Europäer frieren und womöglich sterben. Auch sollen sie Millionen, durch US-Kriege verursachte, Flüchtlinge aufnehmen. Wie die USA mit ihren EU-Vasallen umgehen, konnte man vergangenes Jahr beobachten, als die USA einfach so und ohne Absprache mit ihren "Partnern" aus Afghanistan abzogen und Europa vor die nächste Migrationskrise stellten. Niemand sagt, dass man Russland oder Putin mögen soll. Es ist einfach im europäischen Interesse, mit Russland auf ökonomischer und sicherheitspolitischer Ebene zusammenzuarbeiten. Davon haben die Amerikaner Angst und ihre Strategen machen auch keinen Hehl daraus, nur will niemand hiervon diskutieren. Im, gesteuerten und hochtendenziösen, öffentlichen Diskurs wird überhaupt nicht über die Gründe, die zum militärischen Konflikt geführt haben, gesprochen. Putin soll einfach so, aus dem Nichts, einmarschiert sein, weil er verrückt geworden ist oder einen Alptraum hatte. Verrückt ist nur die Idee, dass ein Land wie die Ukraine NATO-Mitglied werden kann und soll. Niemand stellt die Frage, was die NATO denn überhaupt dort soll? Und nicht nur dort: was hat sie generell in Osteuropa zu suchen? Die Sowjetunion und der Warschauer Pakt sind längst Geschichte. Warum gibt es die NATO überhaupt noch? Die einzige NATO-Osterweiterung, der die Russen zugestimmt haben, ist die auf das Gebiet der ehemaligen DDR, also nach deren Eingliederung in die BRD. Seitdem wird ein Versprechen nach dem anderen gebrochen, wie es die weißen Siedler einst mit den Indianern taten. Die Ukraine ist ein zutiefst korrupter Staat, total im Bann der Oligarchen, die, wie hier schon erwähnt wurde, ihre Allianzen nach Bedarf ändern. Wir sollten uns kurz darauf zurückbesinnen, wie das Ganze eigentlich begann. 2013 sollte die Ukraine, damals noch unter Janukowitsch, ein Kooperationsabkommen mit der EU unterzeichnen. Die Probleme begannen als die EU von ihm verlangte, sich entweder für sie oder Russland zu entscheiden. Für die Ukraine war das eine Existenzfrage, denn ihre Wirtschaft war auf den russischen Markt abgestimmt. Sie haben dort Maschinen gebaut, die nur für russische Flugzeuge etc. gedacht sind. Auf dem europäischen Markt waren sie nicht konkurrenzfähig, also kann man sich den Rest ausmalen. Nachdem Janukowitsch doch nicht dazu bereit war, sich in eine ungewisse Zukunft zu begeben, wurde er von einer, vom Westen unterstützter, Schar galizischer Rechtsextremisten aus dem Amt gejagt. Was Putin seit acht Jahren immer wieder verlangt hat, war die Einhaltung des Minsker Abkommens. Das hatte das ukrainische Regime nie vor. Das Budapester Abkommen von 1994 haben sie ebenfalls abgeschrieben, als sie angekündigt haben, nuklear ausrüsten zu wollen. Ab dem 16. Februar 2022 wurden die Angriffe auf den Donezbecken immer intensiver. Der Großteil ukrainischer Streitkräfte wurde in den Süden bzw. Südosten verlegt, offenbar mit dem Ziel, den Donezbecken und eventuell die Krim unter ihre Kontrolle zu bringen. Das war möglicherweise der entscheidende Moment, der Putin dazu bewog, dort einzumarschieren. Eine Besetzung der Ukraine kommt für ihn sicher nicht in Frage. Das ist zu teuer und einfach nur sinnlos. Was er will sind die Demilitarisierung der Ukraine und Zerschlagung dortiger Neonazi-Banden, die Hauptverantwortlichen für den achtjährigen Terror an der russischen Bevölkerung im Donezbecken. Ich möchte einfach nur die Gesamtzusammenhänge verstehen und finde, dass wir für eine schnelle friedliche Lösung einzustehen haben, anstatt uns auf die eine oder andere Seite zu schlagen. Es ist im Interesse der ukrainischen, aber auch unseren, Bevölkerung, neutral zu werden. Das sind Österreich und Finnland auch und in beiden Fällen handelt es sich um stabile und wohlhabende Staaten. Gute Beziehungen zu Russland sind nun mal von existenzieller Bedeutung für die Ukraine und wer sie vor die Wahl stellen will, ist ihnen ganz bestimmt nicht wohlgesinnt. Man kann gleichzeitig vernünftige Beziehungen zur EU und Russland haben. Das Eine schließt das Andere nicht aus. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Dieser Konflikt ist trotz des Ausmaßes an Zerstörung und der Opferzahl immer noch kein Krieg. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Viele Menschen solidarisieren sich mit der Ukraine, weil sie keinen Schimmer über die Ursachen des Konflikts haben. Es stimmt natürlich, dass die russische Invasion eine Aggression gegen einen (theoretisch) souveränen Staat darstellt. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Dieser Konflikt hat nichts mit der Ukraine zu tun. Er wird nur auf dem Rücken der ukrainischen Bevölkerung ausgetragen. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Jedem halbwegs vernünftigen Beobachter, der mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts etwas vertraut ist, muss klar sein, dass die NATO-Osterweiterung eine kurzsichtige und gefährliche Politik ist. Russland hat allen Grund, das Heranschleichen einer feindlich gesinnten Militärallianz abzulehnen. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Jahrelang haben sie diese Expansion gedultet bis jetzt die rote Linie überschritten wurde. Nach dem Putsch im Jahr 2014, Pogromen gegen die russischsprachige Bevölkerung, dem Verbot der russischen Sprache, der Eingliederung von Neonazi-Banden in die regulären Streitkräfte, der Absicht der NATO beizutreten, mit all seinen Folgen, wie der Stationierung von nuklearen Sprengköpfen entlang der russischen Grenze, braucht man sich über die aktuelle Situation nicht zu wundern. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Die eigene Freiheit endet dort, wo die Freiheit und Sicherheit Anderer gefährdet werden. |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Nach all den Katastrophen der vergangenen 20 Jahre (Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Mali) hat der Westen jedes Recht verspielt, Russland derart zu dämonisieren. Niemand hat das Internationale Recht mit Füssen getreten wie die USA und ihre NATO-Vasallen. Der saudische Angriffskrieg gegen Jemen hat inzwischen üer 800.000 Opfer gefordert. Mit Massenhinrichtungen lassen sie auch regelmäßig von sich reden. Wo ist die Massenempörung in den Medien? Die Türkei hält nach wie vor einen Teil Syriens besetzt, mit der Absicht, das Gebiet in den eigenen Staat einzugliedern. Wo bleiben die Proteste der selbstgerechten Spießbürger? |
Cyborg hat folgendes geschrieben: |
Die Ukraine ist ein zutiefst korrupter Staat, total im Bann der Oligarchen, die, wie hier schon erwähnt wurde, ihre Allianzen nach Bedarf ändern. |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||
Es ist ein klassischer Krieg. |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Welche Verantwortung trägt das Russische Volk für seinen Präsidenten?
Wahlergebnisse: 2000: 52,94% - 2004: 71,31% - 2012: 64,35% - 2018: 76,69%. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Verständnisfrage: Hältst du Russland für eine Demokratie? |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Was immer Selenski in einem Friedensvertrag unterschreibt, welche Garantien Russland auch immer gibt, ich würde jedes Zugeständnis von ukrainischer Seite als gegenstandslos ansehen.
Fiel mir gerade so ein. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Von ukrainischer Seite oder als ukrainische Seite? |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||
"Als" auf jeden Fall und "von" würde ich dann projizierend so ansehen. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||||
Und was ist die Folgerung daraus? Keinen Friedenvertrag unterschreiben und sich in den Städten verschanzen, bis sie von Artillerie dem Erdboden gleichgemacht sind? Einen unterschreiben und dann...? |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Und abschließend hätte ich von dir noch mal gern gewusst, wer wo und in welcher Weise überhaupt die Sicherheit der Russischen Föderation bedroht. Denn bisher konnte mir das hier im Forum niemand beantworten. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||
Ähhh.... Meine Position in dieser Frage dürfte doch eigentlich für Menschen, die schon den einen oder anderen Beitrag von mir in diesem Thread gelesen haben, bekannt sein. |
uwebus hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn wir zur Sicherheit auch die wirtschaftliche Stabilität eines Landes hinzurechnen, dann ist die RF schon bedroht. Aus Pressemittelungen habe ich entnommen, daß die RF TÄGLICH in etwa 1 Milliarde US$ bzw. Euro einnimmt aus ihren Energieexporten. Aus meiner Sicht war dies ein Hauptmotiv der USA, dieses Geschäft den Russen zu entreißen, um es selbst zu machen, was ja auch gelungen zu sein scheint. Erst gegen Nordstream 2 polemisieren, dann durch politische und militärische Unterstützung der Ukraine den Konflikt Ukraine-RF so zu verstärken, bis es dort zum Knall kam. Jetzt liefern die USA uns ihre Kampfflugzeuge und ihr Fracking-Gas, es stehen ja allein für die Bundeswehr 100 Milliarden zusätzlich zur Verfügung, und über die neuen Gaspreise werden wir uns auch noch wundern. Zusätzlich bleiben uns die Probleme neuer Flüchtlingsströme, damit verbundene soziale Belastungen sowie ein Rückgang der Wirtschaftskraft. Auch dieser Krieg hat als Hauptmotiv die Habsucht gewisser Leute zur Ursache, egal ob man diese Leute im Osten Oligarchen oder im Westen Multimilliardäre nennt. Wer macht das Geschäft mit diesem Krieg? Ich meine, nicht wir Europäer, wir haben nur die Arschkarte gezogen, wie üblich. |
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