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Positive "Führerfigur"
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#129523) Verfasst am: 25.05.2004, 13:25    Titel: Positive "Führerfigur" Antworten mit Zitat

Gibt es eine positive Führerfigur (nicht dass wir welche bräuchten) die nicht durch Macht korrumpiert wurde und ethisch einwandfrei gehandelt hat?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#129524) Verfasst am: 25.05.2004, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Es gab wohl einige, die was gutes erreichen wollten, dann aber schnell abgemeuchelt wurden oder so viele Knüppel zwischen die Beine gekriegt haben, dass nichts gutes draus wurde.
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#129531) Verfasst am: 25.05.2004, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Da fallen mir höchstens ein:
Buenaventura Durruti
Ernesto Guevara
Wobei natürlich zu berücksichtigen ist, daß beide getötet wurden und somit nicht viel Gelegnheit hatten, von Macht korrumpiert zu werden...
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#129536) Verfasst am: 25.05.2004, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:

Ernesto Guevara


Ethisch einwandfrei?
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Heike N.
wundert gar nix mehr



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Beitrag(#129537) Verfasst am: 25.05.2004, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Da fallen mir höchstens ein:
Buenaventura Durruti
Ernesto Guevara
Wobei natürlich zu berücksichtigen ist, daß beide getötet wurden und somit nicht viel Gelegnheit hatten, von Macht korrumpiert zu werden...


Ich würde da Gandhi vorziehen, obwohl es diesen "Führer" vielleicht gerade qualifizierte, dass er gar keiner sein wollte.

Der gute alte Ché hatte auch ne Menge Dreck am Stecken.
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Heike N.
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Beitrag(#129539) Verfasst am: 25.05.2004, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Lalilemlula hat folgendes geschrieben:
Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:

Ernesto Guevara


Ethisch einwandfrei?


Ich sehe, du warst schneller. Smilie
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narziss
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Beitrag(#129545) Verfasst am: 25.05.2004, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Gandhi ist doch auch zu früh gestorben. Und der Religionskonflikt, den er vermeiden wollte hält noch bis heute an.
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Beitrag(#129548) Verfasst am: 25.05.2004, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Gandhi ist doch auch zu früh gestorben.


Er wurde 79. Wie alt sollte er noch werden? Am Kopf kratzen

Zitat:
Und der Religionskonflikt, den er vermeiden wollte hält noch bis heute an.


Gandhi war a) vorbildlich im Hinblick auf gewaltfreie Lösungen und hat b) eine Menge im Hinblick auf Einigung konträrer Interessensgemeinschaften erreicht. Weiterhin dürfte er bis heute als Synonym für den Einsatz für gewaltfreie Konflikte gelten. Wenn das nicht sehr viel ist, was er geschafft hat (auch posthum), weiß ich's nicht.

Was Heilsbringer, um die Mythen geschaffen wurden, anrichten können (auch posthum), wissen wir ja. Dann ist mir ein Mensch lieber, der sich bemüht hat, sich vorbildlich zu verhalten, auch wenn ihm das nicht immer geglückt ist.
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Ralf Rudolfy
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Beiträge: 26674

Beitrag(#129552) Verfasst am: 25.05.2004, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Da fallen mir höchstens ein:
Buenaventura Durruti
Ernesto Guevara
Wobei natürlich zu berücksichtigen ist, daß beide getötet wurden und somit nicht viel Gelegnheit hatten, von Macht korrumpiert zu werden...


Ich würde da Gandhi vorziehen, obwohl es diesen "Führer" vielleicht gerade qualifizierte, dass er gar keiner sein wollte.

Der gute alte Ché hatte auch ne Menge Dreck am Stecken.

Offenbar war ich voreilig und weiß nicht genug über den. Was denn?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#129553) Verfasst am: 25.05.2004, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Naja zu jung ist er also nicht gestorben. Aber vielleicht hätte er noch n paar Jahre älter werden müssen um die Unabhängigkeit Indiens begeleiten zu können. Aber so recht will ich auch nicht glauben, dass er es geschafft hätte zwischen Islam und Hinduismus zu vermitteln.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#129555) Verfasst am: 25.05.2004, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Gandhi ist doch auch zu früh gestorben. Und der Religionskonflikt, den er vermeiden wollte hält noch bis heute an.


Das ist es. Die Teilung als ein Ergebnis des indischen Freiheitskampfes. Die alte Ödipus-Geschichte. Was ist "Schuld", was ist "ethisch einwandfrei"?

Huch, ich hör mich ja schon fast schmerzlos an...

Hoffentlich liest er dat jetzt nich, sonst kommen wieder so lange gnadenlos sinnfreie Kommentare bis er das letzte Wort gehabt hat
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Nergal
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Beitrag(#129558) Verfasst am: 25.05.2004, 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist es. Die Teilung als ein Ergebnis des indischen Freiheitskampfes. Die alte Ödipus-Geschichte. Was ist "Schuld", was ist "ethisch einwandfrei"?


Interpretiert das mal selber zynisches Grinsen

Nö, also er/sie soll niemanden gemeuchelt haben, auch nicht dazu aufgerufen haben, sonst auch nix schlimmes getan haben (wegsperren von Gegnern)
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Tarvoc
would prefer not to.



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Beitrag(#129559) Verfasst am: 25.05.2004, 14:21    Titel: Re: Positive "Führerfigur" Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Gibt es eine positive Führerfigur die nicht durch Macht korrumpiert wurde und ethisch einwandfrei gehandelt hat?


Euer Hardcore-Atheismus blendet euch!
Jesus von Nazareth!

Ansonsten Buddha, Sokrates, Ghandi, Martin Luther King und eigentlich fast alle diejenigen Führer, die gar keine sein wollten.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#129560) Verfasst am: 25.05.2004, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Tschisess?

Die Bergpredigt bekannt?
zynisches Grinsen
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#129565) Verfasst am: 25.05.2004, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Und wenn dich deine Hand zum Unrat verführt, so hack sie ab, denn es ist besser dass nur ein Teil von dir in die Hölle kommt als dein ganzer Leib. Komplett von der Rolle
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#129566) Verfasst am: 25.05.2004, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das ist es. Die Teilung als ein Ergebnis des indischen Freiheitskampfes. Die alte Ödipus-Geschichte. Was ist "Schuld", was ist "ethisch einwandfrei"?


Interpretiert das mal selber zynisches Grinsen

Nö, also er/sie soll niemanden gemeuchelt haben, auch nicht dazu aufgerufen haben, sonst auch nix schlimmes getan haben (wegsperren von Gegnern)


Ödipus hat unschuldig Schuld auf sich geladen. Gandhis Freiheitskampf gegen die englischen Imperialisten hatte u.a. die Teilung des Landes in Pakistan und Indien zur Folge, die mit massenhaften Vertreibungen, Elend und Tausenden von Toten einherging. Natürlich wollte Gandhi das nicht. Nichtsdestotrotz hat er es ausgelöst.
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Jabberwock
burbles as he comes



Anmeldungsdatum: 09.10.2003
Beiträge: 107

Beitrag(#129567) Verfasst am: 25.05.2004, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Gandhi war a) vorbildlich im Hinblick auf gewaltfreie Lösungen und hat b) eine Menge im Hinblick auf Einigung konträrer Interessensgemeinschaften erreicht. Weiterhin dürfte er bis heute als Synonym für den Einsatz für gewaltfreie Konflikte gelten. Wenn das nicht sehr viel ist, was er geschafft hat (auch posthum), weiß ich's nicht.


Ich habe vor längerer Zeit mal eine Kurzgeschichte gelesen, darin wurde die Fiktion entwickelt, die Nazi-Armee wäre über Persien nach Indien durchgebrochen und hätte die dortige Kolonialmacht (Großbritannien) zur Kapitulation gezwungen. Der Widerstand wäre von Mahatma Gandhi gewaltlos geführt worden.
Der Autor (Namen habe ich vergessen) war realistisch genug, den gewaltlosen Widerstand unter dem Maschinengewehrfeuer der Nazi-Wehrmacht zusammenbrechen zu lassen.
Ich habe vor Gandhi die allergrößte Hochachtung, aber seine Vorstellung von Gewaltlosigkeit funktioniert, glaube ich, nur dort, wo die Gegenseite zu minimalen zivilisatorischen Zugeständnissen bereit ist.

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Was Heilsbringer, um die Mythen geschaffen wurden, anrichten können (auch posthum), wissen wir ja. Dann ist mir ein Mensch lieber, der sich bemüht hat, sich vorbildlich zu verhalten, auch wenn ihm das nicht immer geglückt ist.


Nun gut, dies (sich bemüht zu haben) könnte man von Ernesto Che ja auch sagen. Der Dreck, den er (unbestritten) am Stecken hat, ist vielleicht nicht unbedingt schlechtem Charakter zuzuschreiben, sondern eher den Umständen.
Ich rede über dieses Thema nun keineswegs wie der Blinde von der Farbe. Im Jahre 1985 hatte ich anlässlich einer Cubareise die Gelegenheit, mit einem ehemaligen Kampfgefährten Ches in lockerer, d. h. inoffizieller Runde über den verstorbenen Ernesto zu sprechen. Der konnte nun einiges Anekdotisches berichten. Und da kam eben so manches zur Sprache, nicht nur Lobhudelei, sondern auch durchaus kritische Betrachtung.
Als Fazit habe ich jedenfalls gezogen, dass Che Guevara durchaus zu jenen gehörte, die man ohne Skrupel bewundern kann. Mit dem nötigen Maß an kritischer Distanz natürlich. Bewunderung auf Augenhöhe, nicht von unten nach oben.

Alles Gute
Jabberwock
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Nergal
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Beitrag(#129568) Verfasst am: 25.05.2004, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Na und?
Persönlich konnte er nichts dafür er hat es auch nicht beabsichtigt, ich meinet absichtliche Handlungen.
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narziss
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Beitrag(#129571) Verfasst am: 25.05.2004, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Soweit ich weiß hat Gandhi auf die Engländer Druck ausgeübt, in dem er die Inder dazu aufrief, sich den Japanern kampflos zu ergeben. Das war natürlich überholt, als die Japanern sich den Amerikaner stellen mussten.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#129583) Verfasst am: 25.05.2004, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zu Jesus:
Wenn man mal aus der Bergpredigt die Kernbotschaft herausholt, dann kann man glaube ich schon erkennen, wie revolutionär die Botschaft für die damalige Zeit gewesen sein muss und wieviel weiter sie den damaligen Menschen bei der richtigen Anwendung gebracht hätte. Heute, wo die Botschaft total überholt ist, ist es natürlich leicht zu sagen: "Der war ein Arschloch!"
Des Weiteren wurden die Evangelien nicht von ihm, sondern von den Evangelisten geschrieben, die durch Paulus stark beeinflusst (ich würde eher "korrumpiert" sagen) waren.

Ein weiteres Beispiel für eure Festgefahrenheit und Starrköpfigkeit, die eure kathegorische Ablehnung von Jesus in dieser Frage demonstriert:
Als ich Sokrates nannte, hat natürlich keiner protestiert, obwohl wir ihn mindestens für genauso ein großes Arschloch halten müssen, wenn wir Platons Berichten über ihn glauben. Immerhin hat er das Ständesystem entwickelt!
Aber Sokrates war ja der Vater der humanistischen Philosophie, gegen den würdet ihr ja nie 'was sagen!

Ihr Heuchler!


Btw. auch Ghandi hatte seine Schattenseiten. Wenn ihr hier nach einem historischen Beispiel für eine absolut fehlerlose, ethisch perfekte Führerpersönlichkeit sucht, lasse ich euch jetzt allein, da ich solche aussichtslosen Suchen für nicht nur Zeitverschwendung, sondern auch noch für gefährlich halte!
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#129584) Verfasst am: 25.05.2004, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zu Jesus:
Wenn man mal aus der Bergpredigt die Kernbotschaft herausholt, dann kann man glaube ich schon erkennen, wie revolutionär die Botschaft für die damalige Zeit gewesen sein muss und wieviel weiter sie den damaligen Menschen bei der richtigen Anwendung gebracht hätte. Heute, wo die Botschaft total überholt ist, ist es natürlich leicht zu sagen: "Der war ein Arschloch!"
Des Weiteren wurden die Evangelien nicht von ihm, sondern von den Evangelisten geschrieben, die durch Paulus stark beeinflusst (ich würde eher "korrumpiert" sagen) waren.



Tja aber wenn die paar Angaben die wir über Jesus haben verfälscht sind, wie willst du dann überhaupt wissen, wie der Wanderprediger so war?
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Beitrag(#129586) Verfasst am: 25.05.2004, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zu Jesus:
Wenn man mal aus der Bergpredigt die Kernbotschaft herausholt, dann kann man glaube ich schon erkennen, wie revolutionär die Botschaft für die damalige Zeit gewesen sein muss und wieviel weiter sie den damaligen Menschen bei der richtigen Anwendung gebracht hätte.


Jesus hat die Bergpredigt nie gehalten. Ob er ihre "Kernbotschaft" jemals gepredigt hat, ist höchst zweifelhaft. Selbst wenn: Sie war mitnichten revolutionär. Nichts am Christentum war/ist revolutionär, da alles nachweislich vorher schon da war. Sämtliche, heute als "christlich" geltenden Lehren sind Plagiate/Adaptionen anderer Religionen, Kulte oder Kulturen.
"Feindesliebe" ist ferner z.B. ein dermaßen weltfremdes Konstrukt, dass es niemanden weiter bringt oder jemals gebracht hätte.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#129587) Verfasst am: 25.05.2004, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Nenn uns nicht Heuchler, Jesus fällt uns eben in unserer Eigenschaft als Gottlose ganz besonders ins Auge, aber wir sind nicht von Haus aus gegen Religionen und deren Philosophie, und auch nicht automatisch für humanistische Denker, (Jefferson und Washington waren sogar ziemliche Arschlöscher, obwohl sie für damalige Begriffe revolutionäres taten).

Von Jesus wissen wir, wie dir Experten bestätigen werden, ausser den Hl. Büchern nichts, deshalb müßen wir ihn so nehmen wie er dargestellt wird, entweder das oder wir ignorieredn ihn.

Ich habe auch nach einem beinahe makellosen Führer gefragt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44681

Beitrag(#129588) Verfasst am: 25.05.2004, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Tja aber wenn die paar Angaben die wir über Jesus haben verfälscht sind, wie willst du dann überhaupt wissen, wie der Wanderprediger so war?


Die Angaben über alle Personen, die vor mehr als 500 Jahren gelebt haben, sind irgendwie verfälscht, solange sie selbst nichts hinterlassen haben, und das dürfte ja wohl kaum objektiv sein.
Ich meine nur, dass man nicht alles aus den Evangelien Jesus zuschreiben sollte - genau wie man nicht alles aus Platons Berichten Sokrates zuschreiben sollte. Wenn man aber die Bergpredigt genau liest, die Evangelien vergleicht und eventuell noch eine vage Vorstellung von Quelle Q hat, dann kommt man doch zu einer _gewissen_ Vorstellung von Jesus' eigentlicher Botschaft, und die ist für die damalige Zeit eigentlich schon revolutionär.
Ich gehe auch gar nicht davon aus, dass alles moralisch Fragwürdige im NT von Paulusanhängern dazueditiert wurde und alles Geniale, Revolutionäre nur von Jesus stammt. Aber hier zieht wieder das Argument, dass auch andere große Persönlichkeiten moralische Schwächen hatten und es keine moralisch vollkommene Persönlichkeit gibt. Wogegen ich mich nur wehre, ist der Drang hier, in den Evangelien nur das Schlechte zu sehen und alles für die damalige Zeit Revolutionäre (dass es in der heutigen Zeit hoffnungslos überholt ist, ändert ja nichts daran) zu übersehen - das ist nämlich genauso kurzsichtig wie der Drang der Christen, nur das Gute herauszustellen und das Schlechte wegzudiskutieren.
Da haben wir wieder die Sache mit dem Denker und dem Beweisführer...

Lalilemlula hat folgendes geschrieben:
Selbst wenn: Sie war mitnichten revolutionär. Nichts am Christentum war/ist revolutionär, da alles nachweislich vorher schon da war.


Gut, es kommt immer darauf an, wie du "revolutionär" definierst!

Die Lehre von der totalen Gewaltlosigkeit gab es auch schon vor Ghandi. Schmälert das seinen Einsatz oder seine Umsetzung?

Dass Jesus im Bezug auf die persönliche Umsetzung genauso punkten kann wie Ghandi, zeigt ja schon die Tatsache, dass er lieber ans Kreuz ging, als einen bewaffneten jüdischen Aufstand anzuzetteln, wie ihm nahegelegt wurde und wozu er auch die Möglichkeit gehabt hätte.

Nergal hat folgendes geschrieben:
Nenn uns nicht Heuchler


Heuchler habe ich euch nicht genannt, weil ihr Jesus ablehntet (das ist legitim) sondern, weil ihr bei Sokrates nicht genauso protestiert habt (das ist nicht legitim, weil dann mit zweierlei Maß gemessen wird).
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#129593) Verfasst am: 25.05.2004, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

Nun von Sokrates weiß ich nur dass er eine unfreundliche Frau hatte und merkwürdigen Kram schwafelte. zynisches Grinsen

Die negativen Seiten von JTC sind uns eben geläufiger. zwinkern
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44681

Beitrag(#129605) Verfasst am: 25.05.2004, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du ach so toller humanistischer Atheist dich nicht 'mal mit der Wurzel der humanistischen Philosophie auskennst, warum sollte ich dich dann nicht als Heuchler bezeichnen?

Das ist ungefähr so wie bei den Christen, die die Bibel allenfalls aus der Predigt des Pfarrers kennen, aber keinen Schimmer haben, was da eigentlich wirklich 'drin steht!

Ich meine, du redest in deiner Signatur so schön von der Vernunft, die angeblich den toten Zimmermann ersetzt, aber bei dir ist die Vernunft eigentlich auch nicht viel mehr als eine andere Form von Gott, den du anbetest, ohne ihn zu kennen.
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#129607) Verfasst am: 25.05.2004, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Aspekt "ethisch einwandfrei":
Wer bestimmt, ob etwas ethisch einwandfrei ist?
Da scheiden sich doch die Geister.

Ich sehe das wie Nietzsche: Moral ist subjektiv.
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#129608) Verfasst am: 25.05.2004, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Zum Aspekt "ethisch einwandfrei":
Wer bestimmt, ob etwas ethisch einwandfrei ist?
Da scheiden sich doch die Geister.

Ich sehe das wie Nietzsche: Moral ist subjektiv.


Aber Ethik ist nicht Moral. zwinkern
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#129609) Verfasst am: 25.05.2004, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Zum Aspekt "ethisch einwandfrei":
Wer bestimmt, ob etwas ethisch einwandfrei ist?
Da scheiden sich doch die Geister.

Ich sehe das wie Nietzsche: Moral ist subjektiv.


Aber Ethik ist nicht Moral. zwinkern


Oh, oh, wenn das jetzt nicht gleich eine heiße Diskussion über den Unterschied zwischen Ethik und Moral nach sich zieht... Lachen
_________________
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44681

Beitrag(#129610) Verfasst am: 25.05.2004, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Zum Aspekt "ethisch einwandfrei":
Wer bestimmt, ob etwas ethisch einwandfrei ist?
Da scheiden sich doch die Geister.

Ich sehe das wie Nietzsche: Moral ist subjektiv.


Endlich mal ein vernünftiges Posting! zwinkern

Btw. Nietzsche hat zwar die Moral für subjektiv erklärt, machte aber den groben Fehler, die Ästhetik als neue Moral (bzw. als Ersatz für die Moral) zu fordern und gleichzeitig für objektiv zu erklären.

Das kann man dann schon als die eigenen Theorien ad absurdum führen bezeichnen.
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 25.05.2004, 15:58, insgesamt einmal bearbeitet
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